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Djebel el (bharb eingetroffen, wo sic die Slnkunft dos Lom mandaiiteii nbivarten, ivornuf sie gegen Tripolis marschic ren werde». Ter Scheik der Sennssi hat i» Lofra den hei ligen Lrieg gegen die Italiener proklamiert. Einige Stniiiine, die ons Aegypten porrücken, solle» i» der Nähe Po» Penghasi eingeti offen sei». Demnach Hölle» die Tür kcn bei Tripolis »och sehr erhebliche» Zuzug ans dein Innern zu erwarten, und ii» ganzen inird die waffenfähige Mannschaft, die ein Aufruf des ScheikS der Sennssi ans die Beine bringen tonnte, ans etwa lOOOOO bis l-IOOOO tl'tann aeichah. Und iveni, diese anch vielleickst schlechter lewasfnet sind, jo wird das dnrch die llnwegsainkeit der Gegend und die Schivierigkeit der Transporte ans der an deren Seite wieder nettgeinncht. Der lehte Teil der ersten Staffel der Tripolisexpedi- tiv», bestehend ans I I Schissen, ist am Sonntaginütag in Tripolis vor Anker gegangen und begann sogleich mit der Ausschiffung. In der ittacht voin Sonntag znm Montag ervssneten die Türken, deren Zahl nicht festgestellt werden konnte, ans ,woher Entfernung ein Jener in der Richtung ans den Brunnen bei Bnineliana und »ach Westen. In der Haupt sache bedienten sie sich der (beschütze, doch blieb das Jener ohne Wirkung. Bon den Italienern wurde nur ei» Mann leicht verletzt, Gegen Mitternacht zogen sich die Türken zurück Es innß anffallen, daß die Angreifer anch hier wieder nicht die Italiener, sondern die Türken gewesen sind, die also eine ziemlich rege Tätigkeit entwickeln. Tie Meldung, es hätte eine Unterredung zwisä>en dein Staatssekretär v. Liderlen-Wächter und dein hiesigen Bot schafter Pausa aiii Sonntag nicht stnttgesnnde», weil der Kaiser Herrn Pausa zu sich gernsen habe, entspricht nicht den Tatsache». Ter italienisch' Botschafter hat eine An- dienz beim Laiser überhaupt nicht gehabt, wohl aber hat am Sonnabend eine längere Besprechung zwischen dem deut schen Staatssekretär und dein italienischen Botschafter statt- gefnnden. Die IriedenSanssichten haben sich verschlechterl, denn Italien hat seine IriedenSbedingnngen neuerlich gesteigert. ES besteht nicht bloß ans der restlosen Annexion von Tri polis ohne Erhaltung einer Scheinsonveränität des Sul tans, sondern eS Hit auch seine bisherige Bereitwilüakeit der Türkei eine pekuniäre Entschädigung für Tripolis zu zahlen, dahin eingeschränkt, das-, von der in Aussicht genom menen Entschädigung die UriegSkosten Italiens abgezogen werden müssten Infolgedessen haben sowohl Testerreich Ungarn, wie anch Deutschland ihre weiteren BermittelnngS- versnche als nutzlos anfgegeben, und man macht sich auf eine lange Taner des Krieges gefasst. Ter italienische Minister des Aenßeren hat einer gro ßen Nenzorker Zeitung ans deren Ersuchen die Beweg gründe mitgeteilt, die seine Negierung zu ihrem Borgehen gegen die Türkei in Tripolis veranlasst haben sollen. Wenn er geglaubt habe» mag, damit die hiesige öffentliche Mei nung in einem Italien günstige» Sinne zu beeinflusse», so hat er sich beträchtlich geirrt, denn dasselbe Blatt nimmt zu den AnSsnhrnngen des Diplomaten, sekundiert von der übrigen Presse, wie folgt Stellung: „TrikvliS soll also de» Wohltaten des Fortschrittes zugesnhrt werden, die sonst an, Mittelmeere und in Afrika bestehen. Und da die Türkei sie nicht herbeisühren will, so fällt die erhabene Mission Italien zu. Tas ansziisprechen > geniert sich eine Negierung nicht, die eben erst Soldaten ! anSznschicken hatte, uni (befinde! im Zaume zu halten, die Aerzte und Beamte totschliigen, weil sie die Eholera be- känipsten, die Negwinng eines Landes, die in Kalabrien und Sizilien einen Zustand der Finsternis, des Elends und Verbrechens duldet, wie er schlimmer schwerlich irgendwo in der Welt besteht, die Negierung eines Landes, die der Auswanderung ganzer Berbrecherkolonien nach den Bei einigten Staaten mit allen Mitteln Vorschub leistet." k o n st antinopel, Ul. Tltober. Wie das KriegS- niinislerinm der Presse inilteill, haben die wiederholten türkischen Angriffe keine erwähnenswerte» Erfolge gehabt, da die italienischen Truppen dnrch die SchifsSgeschütze g?- chiitzt werden. In Tobrnk landeten die Italiener äOU Man». N o in, lO. Oktober. Nach einer Meldung der „Tri büne," aus Massana haben sich starke türkische Streitkräste und zahlreiche Transpartschisse bei Mekka konzentriert. gesunde», widerstandsfähigeren Teile des Volkes weiden immer schwächer, die gelingwertigen militärisch wenig leistnngssähige» Elemente aber nehmen immer inehr zu: Die Stadt sangt das Land ans, die Ueberkultnr zerfrisst alles Bodenständige, nnlerminiert den ganzen Staat und macht ihn zur leichten Beute feindlicher Ereignisse. Davon war nur noch knapp der dritte Teil in der Landwirtschaft und den verwandten Berufen tätig, die übrigen zwei Drittel aber gehören der Industrie und den vorwiegend städtischen Berufe» a», während noch nnc die Mitte des vorigen Jahrhunderts das Verhältnis ein um gekehrtes war. Diese Tatsache und die innere Bedeutung derselben müssen wir ni'S klar inackie», wenn wir zu positive» Maß- nnhinen und zu einer wahre» danernden (besnndnng kom men wollen. .(lein Zweifel nun, das; man, wenigstens in den patriotischen Kreisen an solche positive Maßnahmen dachte, als inan sich der Meinnng hingab, man könne auf diese Weise Spielraum für die überschies-.ende Bevölkerung sthaffen, als man auch bei »nS in die überseeische Koloni- sation eintrat. Aber bei dieser ui» die Mitte der Klier Jahre einsetzenden reichsdentsche» ileberseepolitik wurde Wohl kanin einmal an Marokko gedacht, jedenfalls nie davon gesprochen. Man hielt damals nur das herrenlose Gebiet der Schwarze» für angreifbar, und selbst als Italien seine Hand a»f Massana. einen bisher iinbeslrittenen ägyptischen Besitz legte und damit das geltende Neckst durchbrach, hielt man bei uns noch an der alten (bepflogenheit fest, so das; inan in Ehina anch nur pachtete, nicht annektierte. Die Erkenntnis, das; die bisher erworbenen über seeischen Länd»r für Deutsche unbewohnbar sind, wie über haupt das G.'snhl, das; alle diese sogenannten Kolonien, Ostasien eingeschlossen, doch mehr ein Ballast als ein Ge- tvinn für die reichsdeutsche Staatswirtscliaft seien — diese Man befürchtet eine» Handstreich der Türken auf Assab oder einen anderen Punkt der Kolonie Erythrea. Dec Aufstand in China. Seil einige» Wochen tobt im mittlere» Ehina, im Stromgebiete des Vcingtsekiang, ein Aufruhr gegen die Zentralregiernng in Peking, der täglich an Umfang und Heftigkeit zunininit. Bon der Provinz Szetschwan zu bei den Seite» des Oberlaufes des Nantsekiaug schreitet die Bewegung stromabwärts und greift ans die Provinzen Hupe und Hunan über. Tie Negierung in Peking befürchtet das äns-,erste, zumal das Militär sich teilweise auf die Seite der Revolutionäre gestellt hat. Tie Unruhen sind weder eine Holge der Hungersnot, noch infolge der Unzufriedenheit mit der Eisenbahnpolitik der Zentralregiernng entstanden, wie inan ursprünglich an genommen hat. Sie sind vielmehr geradezu als eine .Re volution deS Ehiiiesentnins anzusehen, die das Ziel ver- folgt, die Mandschudynastie zu stürzen. WaS Kenner des Lundes schon lange voranSgesehen haben, ist jetzt eingetre ten. Tas E>wack>en und Erstarken deS „jungen Ehina' tollzieht sich in einer fortlaufenden .stelle von Aufständen: i ber eine» derselben kann die Herrschaft der Mandschn stickst stolpern und fallen, falls sie sich nicht beizeiten zu grö- serer Energie ausrasft. Immerhin ist die chinesische Ne gierung gegenwärtig in einer besseren Lage a!S bei den Unruhen in Szetschnan, wohin größere Truppentransport'' cinige Wochen brauchen, denn Hankan und Wntscl>ang, wo jetzt der Aufruhr am gefährlichsten sein Haupt erhebt, lie gen im Herzen Ehinas am Mittelläufe des Nangtse, dort >vo der Niesenstroni den Han ansnimint. Dorthin führt von Peking ans eine Eisenbahn und eS wird der Negierung also nicht schwee werde», die in der Nähe der Hauptstadt stehen den, modern ansgebildete» und anSgerüsteten sterntruppen schnell ins Ansstandgebiet zu werfen wenn es nicht viel leicht schon zu spät ist. Hankan, Wntschang »nd Hanyang bilden daS Zentrum der chinesischen Industrie und des chinesischen Handels über haupt. ES befinde» sich dort gewaltige Stahlwerke. Han kan ist der Sitz des europäischen Handels und der stnoten- pnnkt deS ganzen im Aussehen begriffene» chinesischen. Eisenbahnnetzes. Hier werden sich die große Nordsüdbahn Peking stanton und die geplante Westostbahn Tschengtu Schanghai schneiden. Wntschang zählt eine Million Ein wohner und ist die Hauptstadt der Provinz Hupe. Ta die Revolutionäre sich Wutschangs bemächtigt haben, ist die (Gefahr einer schnellen Verbreitung der Bewegung sehr gros;. Bon dieser Basis ans ist man in zwei Tagen Bahn fahrt in Peking und in derselben mit dem Dampfer strom abwärts in Schanghai. Aber i» der zentralen Lage der eroberten Provinz- Hauptstadt beruht zugleich die Hoffnung der Pekinger Ne gierung ans die stnrzlebigkeit des Ansstandes. Tie Trup pen im Industriegebiete haben sich zwar der Revolution an geschlossen, aber sie sind bunt zusammengewürfelt, schlecht organisiert »nd noch schlechter bewaffnet, ebenso wie die eigentlichen Revolutionäre. ES ist anziinehmen, das; die Pekinger Trnvpen mit der Rebellion fertig werden. Der berühmte Taiping-Anfstand, der nm die Mitte des vorigen Jahrhunderts auch in diese» (hegenden tobte, dauerte aller dings jahrelang. Aber die gegenwärtige Zentralregierung in Peking ist der damaligen, was Starmmheit anbclangt, weit über. Europa wird die chinesische Negierung wegen seiner Inleressen im mittleren Rangffe Gebiete bei dem stanipse gegen die Ansrührer ans alle Weise nnterstützen. In Hankan selbst leben gegen 1000 Europäer. Tie deutsche Niederlassung, in der sich anch viele Testerreicher befinden, zählt 000 Mitglieder, sie bildet eine regelrechte Gemeinde mit Nathans, Kirche, Polizei »sw. Zu dem Hreiwilligen- lorp-, das in der Stadt für alle Halle bereit steht, stellt der deutsche Schützenverein etwa 010 tüchtige Soldaten. Bei äns-,erster Gefahr würden Wohl die süns europäischen sta- nvnenbvote, die meist ständig in Hankan vor Anker liegen, genügen, um alle Europäer auf Handelsschiffe» i» Sicher heit zu bringen, allerdings unter Verlust von Millionen an Werten. Tie kleine internationale striegsflottille kann da zu noch rasch verstärkt werden, denn der Nangtse ist hier tief und breit genug für Schisse mit 20 Hnß Tiefgang: es kön nen also selbst größere Kreuzer dorthin gelangen. Erkenntnis ist es wohl znm guten Teile gewesen, die das Reich »ach Marokko geführt hat. DaS wäre also der Widerstreit zwischen der kapitalisti schen. dem Volksganzen abträglichen Hestsetznng in sreniden Ländern, ganz mit Unrecht Kolonisation genannt, und der eigentlichen BolkSkolonisation, an deren Vorteilen jeder Einzelne teilznnehiiie» vermag. Wir gingen also nach Marokko, nm endlich auch ein zugleich fruchtbares und gesundes Ueberseegebiet zu er langen. Wir gingen mich Marokko, aber wir blieben nicht dort, weil der Erbfeind jenseits der Vogesen die Augen brauen rnnzelte und uns zu verstehen gab, das; er selbst ganz Marokko zu verschlucken gedenke, wie er einst Algier und Tunis verschlungen hatte. Dazu kam, das; wir uns nicht dazu verstehen konnten, einen billige», leicht zu fin denden Ausgleich mit England zu suck>en, sondern wie eigen sinnige Kinder daraus bestanden, nnsere Hlotte so auSzu- tonen, das; st» England gefährlich werden mnst. Ich gebe die Versicherung, das; ich der Marokkoange legenheit durchaus voreingenommen gegenüberstehe: daß diese Episode der politischen Betätigung des Deutschen Reiches von mir weder vom parteipolitischen Standpunkte, noch vom Standpunkte eines striegshetzers oder eines doktrinären HriedenssrenndeS ans behandelt werden wird. Meine Stellung zur Marokkosrage wird mir einzig und allein vorgeschriebe» von einem durch die politisckien und wirtschaftlichen Erfahrungen langer Jahre geläuterten Patriotismus, von der bangen Sorge uni die aiifs äußerste gefährdete Zukunft unseres Volkes. Neige ich mich der einen oder anderen Richtung zu, so wolle man das also nicht als den Ausfluß persönlick-er Stimmungen und Beziehungen betrachten. Vom Atlas zuin Kongo! In diesem kurzen Satze spie- gelt sich die ganze Marokkoangelegcnheit und auch das ganze Elend der reichödeutschcn Staatskunst. Die chinesische Zentralregierung hat jetzt zwei ihrer besten Armeekorps zur Niederwerfung des Aufstandes auf- geboten. Hoffen wir, daß es ihr gelingen wird, schon im Interesse der dort lebenden Europäer, der revolutionären Bewegung Herr zu werden. Politische Rundschau. Dresden, den >0. Oktober >8ll. — Ter NeichohnuShaltsrtat für 1!)12 ist im Neichsschatz amte fertig gestellt. Z» den Mehrausgaben des neuen Etats zählt mit in erster L'> n: die Ausgabenerhöhung für Zwecke der weiteren Dursührung deS neuen TuinquenatS- gesetzeS im Etat für die Heeresverwaltung. Schwer ins Gewich, fallen wird anch die Mehrausgabe für die Natural- verflegnng in Heer und Marine. Die Berechnung der Losten für die Naturalverpslegung wird seit dem vorigen Jahre nach den Septemberpreise» vorgenoninie». Hrüher wurden die Tktoberpreise zngrunde gelegt. ES hat sich jedoch auf grund der Erfahrungen herausgestellt, daß die ersten dev uirklichen Ausgaben näher kommen. Im lau- senden Etat konnte die Etatsposition für die Besck>affung des Natnrolienbedarfes des Heeres um rund 4 Millionen Mark gegen den Etat von 1010 ermäßigt werden. Im Etat für 1102 wird derselbe Posten eine Erhöhung uni nicht weniger als 15» Millionen Mark gegen 1011 erfahren. Da zu kommt noch die Erhöhung bei der gleichen Position des^ Marineetats. Von Neuwahlen vor Weihnachten schreibt der „Vor- ' wärtS" und meint, daß die Negierung de» Reichstag schon dieser Tage auflösen wird. Wir halten diese Meldung für eine dicke W.chllüge. — Präsident v. Kröcher will bekanntlich da» Präsi dium des preußischen Abgeordnetenhauses nicht wieder übernehmen. Nach dem konselvatwen „Pos. Tageblatt" soll der langjährige Vorsitzende der Bliügelkommcsscoc-, dec konservative Abg. Hretherr v. Erffa > ua als Kandidat slir den Piästdentenvosten aufgestellt werden. Die „Deutsche Tageszeitung" bemerkt dazu, daß diesbezügliche feste Be schlüsse noch nicht gefaßt sei.n. — Ein Irrtum de« Neichlauzrigrr«. Am l l. Oktobc r hat der „Netchs-nzeigec" aus Schcuimburg-Lippe die amt liche Notiz gebrucht, daß der (17. Geburtstag des Hllrslen Georg festlich begangen worden sei. Hülst Georg ist am 20. April 1911 gestorben. Es handelte sich also am 11. Oktober um eine Trauerseier sllr den Heimgegangenen Fürsten. ES läßt sich denken, d. ß die Notiz des „Reichö- anzelgerS" starkes Befremde» bei ocr Bevvlk.rung von Schaumburg-L'ppe erregt bat. > — Zur Anshelning des Maiszvllcs. Ter bayerische Antrag ans Rückvergütung des Maiszolles a» die Ler hrancher ist im Bimdesrnte abgelehnt worden: für die Ab lehnung Ware» folgende Gründe entsckieidend: Mit der zeit weiligen, das heißt Wohl ans ei» Jahr bemessenen Aus hebung des Maiszolles würde der NeichSkasse »ach Maßgabe irüherer Jahre ein Verlust von etwa 21 Millionen Mark entstehen bei der etwnigen Außerkraftsetzung des Gerste- tolles eine Einbuße von 40 Millionen Mark, insgesamt also etwa Ol Millionen Mark. Tatsächlich würde natürlich die Mais- und Gersteeinsnhr bei Suspendierung der Zölle sehr beträchtlich gesteigert werden, so daß der Zolleinnahineans- fall verhältnismäßig größer würde. Mit Sicherheit kann auch angenomm.u werden, daß dnrch die zollfreie Einfuhr >cn Hntterini'teln die deutsche Ausfuhr von Brotgetreide und Hafer eine starke Hördernng erfahren würde. Dazu lammt »och, das, die Menge des vorhandenen Mais sich schon in festen Händen befindet und die Hütten de» ersten Gelvin» einer iolchen Maßiiiihnie. Die Kandidaten der „Arbeiterpartei". Tie Sozial demokratie hat bisher für die nächsten Neichstagswahlen 000 Kandidaten ansgestellt. Tcirnnter befinden sich 24 Schriftsteller, 00 Redakteure, k Verleger, 0 Buchhändler, 14 Rechtsanwälte, 0 Hnbrikaeten, 4 Landwirte, 7 kanflente, 44 selbständige Gewerbetreibende, 24 Arbeitersekretäre, 70 Gewerfschastsbeamte, 00 Parleiangeslellte, 10 Gestliästs- jührer und Lngerhnller, 0 Erpedienten, und 0 Personen, die sich als Arbeiter bezeichnen. — Wahnsinn i» sranzösischc» Blättern. Iw „Higarv" wird der Laiser umschmeichelt, daß er in die Longover- handlungen zugunsten Hrankreichs man denke an diese Man hat sich vor Jahren in Berlin lange gestritten nm den berühmten Märchenbrnnnen. Ich meine: Nach Berlin gehört nur eins, ein riesengroßes Denkmal deS Hans im Glück, jener Märchengestnlt, die zur Belohnung für geleistete treue Dienste einen Llnmpen Gold erhielt und so lange tauschte und handelte, bis anS dem Gold ein Schleifstein geworden ivar, der dann znin Schluß auch noch inS Wasser plninbste. Ich kenne die Lnndschast SuS nicht ans eigener An- schttiinng, ich leime über Nordafrikn i»i nllgenieinen und ich kenne die Sninpf- und Wüstenstrecken des tropischen Afrika und inhezng aus diese letzteren Landstriche sind mir wahrlich die viel getadelte» Worte EapriviS: „Je weniger Afrika, desto besser" a»S der Seele gesprochen. Wenn nun also der Paulhersprung von Agadir in der Tat keinen anderen Erfolg haben sollte als den, daß wir zu den iingesnnden, ivenig fruchtbaren Strecke» in West- afrika noch einige T.nndratnieile» dnzu erhielten, nm für diese Länder die kostspielige französisckx' Verwüstung sortzu- setzen, so müßte man wahrlich an dem gesunden Verstände derer zweifeln, die für diese Tanschpolitik verantwort lich sind. Ich will hier anch nicht wiederholen, wie die nichtdentsche Welt und besonders auch Hrankreich über die schwächliche Haltung des Dentscl>en Reiches in der Marolkoangelegenheit urteilen, aber so viel »inß ich doch sagen: Wir sind heute in Bezug auf nnser politisches An sehen unter Spanien und Italien herabgesnnkeii. Wir haben das forniidnhelste Heer der Welt, das gewiß auch an innerem Werte alle anderen Armeen überragt, wir haben im letzten Jahrzehnt auch nnsere Marine auf eine beachtliche Hohe gebracht, aber wir wagen es nicht eine Sache, di» wir für richtig und berechtigt erkannt, auch dann zu vertrete», wenn sie anfä'iigt, gefahrvoll zu werden. Das ist die tiefe innere Bedeutung des Marokkohandels für da» Deutsche Reich. (Forts, folgt.)