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SSNDSSS888KSSr-WS8S8DSNL Lemdwirtsch«stliche Produktevpreise ia Zittau am 2. Dezember 1911. <Nach amtlicher Aestfteltnug durch den städttschea Au-iLatz) Sk Ktlogr. netto o on tn« 50 Kilogr. netto v ou bi» Weizen, weitzv. 9 80 10 2< Weizenmehl. . . 17 75 75 Weizen, gelb. n. 9 40 9 80 Noggenmebl . . >2 30 !9 80 Roggen, neu. . 8 40 8 8 Heu, neu ... 4 7ö 5 2b Bamgerste . . . 9 7-' 10 20 -:chüttstroh. . 9 — 9 20 Auttrrgerste . . 7 SO 8 40 iAcbundstroh . . 2 sc 2 5« -alec 8 70 S 10 Butter (1 kpI tt — 9 40 Kartoffeln . . . 9 40 9 70 Kochbu-ter . . 2 so 2 80 Kunst, Wissenschaft und Vorträge. ! Dre-de«. Konzerte. Arrangement und Emtcti-.slarte»: 8- Ries, König!. Hof-Musikalienhandlung. Kon-erkdirellion und Piano-Magazin (Inh. F. Plötner), Seestr. 21 (Eing-ng Riagftr ): Mittwoch, den 6. Dezember, abends Uhr, Severin Gisenberger (Klavier), Paul Wtlre (Violine), Hans b- Echnch (Cello). l. Kammermusik- bcnd. Mitwirkung Löon RainS, König! Sächs. Kammetsänger. Palmenga,ten. Karten: Mark 8.70, 2 10, 1.05 — iSbonnewent« f-ir alle drei Abende <«. Dez., 2b. Jan., 19. März): Mark 7.05, 4.80. 2.-5. Mittwoch, den S. Dezember, abends '/z8 Uhr, Dresdner Liedertafel (Leitung: Karl Pembaur, Kömgt Mastkd.rekivr). Koezert. Solisten: Elfte Plaqfair, Part- (B ol»>i), Leopold Uit- man», Herzog«. Anh. Hofoperrsänger, Dessau. Am -»lavier: Karl Pietzsch. ewerbehaul. Karlen: Mark 4 20. 915, 2 >0, 1.0V Donneretag, een 7. Dezember, abend« >/,-< Uhr, Egon Petri (Klavier) 1. Liszt-Konzert. Palmengarten Karten! Ma,k 4.1". 2.65, 105. — Äbonremeats für cae drei Aoende (7. Dez. 9t) J.m.. IS März). Mark .45. 6 90. 2.!ö. Kuilen ru dea Künigl. Hof-Mufikaltenhandlangen F Rie« (A. Piötner) Seeltr. 21 (Eingang Ringstr). und Ad. B rauer (K. Plömer), Hauptstr. 2 (9—1, 9-6-, fang SptewlM» »er The«rer i» Dr?«f>e». Kitutgk. Opernhaus. Dienstag: Tristan und Isolde. Anfang 6 '.Ihr. Mittwoch: Die Entführung auS dem Serart. Ans. KSaigl. Echanspielha»». Dienstag: Robert 'Luiskard Der zerbrochene Krug An Uhr. '/z>< II 5: i Mittwoch: DaS Konzert. Anfang >/-8 Uhr. Restdenzthealer. D-enStag: Thäodore >k Lte Anf-.ng 8 Ubr. M tlwoch, nachm. >/-4 Uhr: Der Edelweitzköni,;; abends 8 Uhr: Der tapfere Lo dat. A-ntralchenter. Dien« ag: Die schöne Msette. Anfang 8 llhr. Miuwvch, nachm -/,4 Uor Peter- Zagd nach dem Glück; abend« 8 Udr: Die schöne Risttte / BolkSwohl-Theater Osero-Allee, Eingang Trabantengofse Mittwoch (Schs'le-vorstrvuno): Don Larlo«. «ntang 9 Uhr. Donnerstag: Krieg rm ^rreder. «nsu. g wo Uhr ifreitag: Martha. Anfang -/.9 Uhr Kabarett Chat roir. .-ttelchsdos.-,«.(Latsenhau»str.)>,^ »v,-.. i.,:s. Vtei.h.0., - Sn?.«/.» K. khmiano t.hatta Theater 8.20 Museuballe Löbrav. Auf. 8 Uh,. K>aete»de> VUroriu-Eawn Lnf 8 Uhr. Kör'gl 4irlvebere Auf. ahr Tivolt-Kabaretk etnt. -,^9 Uh: Lpietpl«» »rr Thearer «» Leipzig Neues Thracer Liensmg: Der Musikant. Mittwoch: Der ftreischlltz. — Aires Tbeater Dien« ag: Da« Wunder der heiligen Terenz. Mittwoch: K.äulein Teufel. — Schaosptelpaa». Dcnstag: Der Hültenorfitzor. Mittwoch: Mein erlauchter Ahn de.r; hierauf: Loschen- GeümtStag. — Neues Operetlcu- Thealer (g«ntra!-Td-.-ateri Dienstag und Mittwoch: K.eolenbini. vreodkll, Krsilmtnerballd drr christlich. Kkloerklchastk« Arstschl Sekretariat für da« Königreich Lachsen, Dresden-N., Dammweg 4 SSSKSVMSSSBSSDKSL88KS8KDSSNSEDSSS8SSKSSNMLSLWLN8SSSSSNSSMSDSDS pi'ei'Zwekls ideirlöpZioffe Z D 8pvLi»lL»NK5«Id«>t li», «Itil N A «i>4 Lt, toi- K und L I'« «U« >> «ß»« ii« »» uns« « sgy 110 om droit, doli und (ianlcol Mmustsrt, ro-;ulilror Urois ,80 bis l»,00 t»»- Iieii- L Uri»ir«i^ HIu8vN8t«»ßL« u»t«»e 70 rini! 00 om droit, doll und darrkol, Xaros und 8trsiksn, roAuIiirsr krois 1,80 dis 2,80 Tür «ne 160 M 1 und ^ j90 Z50 ^00 ^ ^00 llk-68l!6N, i<önig lokann-btk'clkk 6. Aeglilell 8cliIö8>ngLi' V^68l!vn, Xönig- N ^kLnn-811-aüö A »ir. K. Z N LnÜLldoi-: sL Ott!*! LtttLGS»'- Lövi^I. kuinrLn. Nostitzt'tzi'aultz». S MMMENDNANMMÄWMNDMNKMNVMMNKVNWrVNWLLDLDMMMEDSNNMNDALMDMDKAVL — 7b! — „Die Million hol ich Ihnen also heraus, liebes Kind. Das gibt einen großartigen Prozeß." Er rieb sich vor Vergnügen die Hände. „Ich gewinne rbn mit diesem Brief." „Aber, Herr Justrzrat, molken Sie nicht erst in Güte . . .." sagte Iris. „Das verdient Bergmann eigentlich nicht, aber Ihnen zuliebe will ich es orrsuchen. Sie müssen mir vorerst versprechen, lein Wort von dem zu ver raten, was ich Ihnen mitgeteilt habe — gegen niemand! Ihre Hand darauf! So! . . . Wir müssen Bergmann ganz unversehens packen, daß er uns nicht entwischt. So einfach ist nämlich die Geschichte nicht. Ich muß zunächst Nach weisen, daß dis Erfindung Ihres Vaters wirklich den Aufschwung des Ge schäftes und damit den reichen Gewinn herbeiführte. Dann gilt es, festzu- ftellen, ob in den damals hergeslellte» Maschinen diese Erfindung wirklich an gewandt wurde. Die Zeichnungen und Pläne Ihres Vaters habe ich da. Es werden sich außerdem »och irgendwo Maschinen ans jener Zeit finden od>-r cine Abhandlung in Fachzeitschriften. Kurzum — die Sache braucht Zeit, bis ich alles Material beisammen habe. Aber lassen Sie mich nur machen, ich bringe es schon heraus . . . Ilnd nun werden Sie mich kragen, warum ich s'tzt erst an die Sach-- herantretc'-k . . . Weil mir nach der letztwilligen Ver fügung Ihres Valors erst bei Ihrer Volljährigkeit gestattet war, diese Papiere r» öffnen, die ich etwa ein Jahr por dem Tode Ihres Vaters von ihm erhielt, fr war da persönlich bei mir und sagte mir, Leo Bergmann sei nicht zu be wegen, die Sachs amtlich festzulegen; unter irgend einem Vorwände schiebe er sie immer wieder auf die lange Bank. Er hoffte noch lange zu leben, wollte sich aber für alle Fälle vorsehen . . Iris fing zu weinen an. „Na — zu flennen brauchen Sie nicht," rief Büchner. „Wenn man eine Million so gut wie in der Tasche hat!" „Dann kan» ich unter solchen Umständen doch nicht bei meinem Onkel bleiben —" „Sollen Sie auch nicht!" „Aber ich habe doch sonst niemand in der Welt —" „Zum Kuckuck — bin ich denn nicht auch ein bißchen da, was? Na — machen Sie keine sc erschrockenen Augen; ich habe noch keinen aufgefressen. Also die Geschichte geht so: Wenn ich etwas Gradierendes gefunden habe, komme ich mal raus zu Bergmann und werde sondieren. Natürlich leugnet er! Kenn' ich! Diese Kerls leugnen alle. Dann erkläre ich ihm den Krieg und nehme Sie mit. Ich bin zwar ein alter, griesgrämiger Brummbär, aber meine Frau, sage ich Ihnen, das ist — das ist ein Engel. Sie kommen also zu uns! — Kinder haben wir nicht, es ist Platz genug da. Ich spekuliere auch nicht aus Ihre Million —" Aber Herr Justizrat!" „Bitte, unterbrechen Sie mich nicht, das kann ich nicht vertragen, da w-erde ich sackgrob . . . Denn fürs erste habe ich schon ein Weib und zum »»deren pfeife ich auf den Mammon. Aber Recht muß sein. So. Und jetzt, wenn's gefällig ist, wollen wir zu Frau Grete hinübergeheu — sie heißt näm lich Grete, meine Alte! — Sie klappert schon seit fünf Minuten mit dem Kaffeegeschirr und wird mich auSschelten, wenn ich Sie nicht gleich zu ihr bringe . . ." „Wie soll ich Ihnen danken, Herr Juftizrat!" rief Iris. — 79 — „Ach was — Dank! Wenn alles in Ordnung ist, kriegen Sie Rechnung. Punktum." Er schnürte das Aktenbündel zusammen, legte es in den feuer sicheren Schrank und schloß diesen ab. „So — jetzt bitte!" Damit öffnete er die Tür und ließ Iris in das Wohnzimmer treten, wo cine alte, liebenswürdige Frau sie herzlichst begrüßte. Iris verlebte eine trauliche Stunde im Hause des Justizrates und machte sich dann auf den Heimweg. Als sie durch die Straßen der Residenz ging, wirbelte ihr der Kopf. „Eine Million! Eine ganze Million! . . ." Sie jubelte, nicht des Reich tums wegen, sondern weil sie dann Viktor helfen konnte. Ach, was würde sich der wundern! Sie würde reich sein und er ahnte es nicht. Keiner ahnte es! Nienland sollte es wissen! Nicht weit vom Bahnhofe war ein Blumenladen mit mächtigen Treib- hausblttmen. Iris blieb stehen, betrachtete die Blumen und lächelte plötzlich. Dann trat sie ein und bestellte ein Bukett „mit viel Veilchen dabei." Während es gebunden wurde, blätterte sie im Adreßbuche, Richtig, da stand es: Viktor v. Sonneck, Leutnant, Ringstraße 23, 1 Treppe. Sie notierte sich die Adresse, bezahlte und nahm draußen eine Droschke. „Ringstraße. . ." Die Blumen, in leichtes Seidenpapier gehüllt, hielt sie an ihre Brust gedrückt und hauchte unbemerkt einen Kuß auf eine Rose, die aus der Hülle hervorschaute. „Grüße ihn! . . Am Eingang in die Ringstraße entlohnte sie den Kutscher, stieg aus und setzte ihren Weg zu Fuß fort. An der nächsten Strastenecke sah sie einen Dienstmaun mit roter Mütze und Blechschild. Ihm übergab sie das Bukett. „Tragen Sie dies in Nummer 26, eine Treppe hoch: Leutnant von Sonneck." Der Alts mit dem weißen Stoppelbarte lächelte verständnisvoll: „Sehr wohl, gnädiges Fräulein. Soll ich den Namen sagen?" Ist nicht notig. Beeilen Sie sich, bitte." Sie drückte ihm ein Markstück in die Hand. Er dankte und trollte sich. Iris blickte zu den Fenstern hinauf, hinter denen sie Viktor vermutete, und in ihren Augen stand ein Helles, glückliches Leuchten, als ob das Glück sie geküßt hätte. „Eine kleine Freude muß er doch auch haben," dachte sie. „Viel leicht errät er, von wem die Blumen kommen, vielleicht küßt er gar dis Rose. . . Sie blieb noch eine Weile stehen, bis der Dienstmann mit leeren Händen aus dem Hause kam. und eilte dann davon, dem Bahnhöfe zu. — Im Hause ihres Onkels hatte Iris jetzt noch inehr zu leiden als früher. Daß sie vor Leo Bergmann ein so folgenschweres Geheimnis zu bewahren gezwungen war, bedrückte ihre offene, gerade Natur. Aber es ging ja nicht anders und ihr gegebenes Wort wollte sie halten. Ihr Onkel und Alice be achteten sie kaum, schlossen sie sogar von den gemeinsamen Mahlzeiten aus und schickten sie abends unter irgend einem Vorwände auf ihr Zimmer. Das war so, seit Baron Weißenhofen täglicher Gast in der Villa war, und hörte, was die Dienstboten über die beiden flüsterten . . . aber sie beachtete es nicht. Nur daß man sie so auffällig beiseite schob und auS dem kleinen Kreise aus- scbloß, kränkte sie. Ihr Wunsch, die Villa zu verlassen und sich eine selbstän dige Wohnung zu suchen, wurde immer dringender. ? ' . . U