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Blockade erhielten, und zwar unter der Bedingung, daß die internationale Schiffahrt nicht darunter leide. Fr«uk eich. — Der Naterrichtemioifter Steeg erklärte gelegent lich einer Rede in Lcepy en-Valoi». in der er auch auf da» deutsch-französische Abkommen zu sprechen kam. eS sei nötig, daß da» L ind in voller Klarheit urteile, daß die Volksvertreter sich mit aller Offenheit ausspräche,> und nicht stillschweigend und gleichsam demütig ihre Zustimmung zu diesem Werke geben. das dem Frieden der Welt gedient habe, den Ruf der französischen Loyalität erhöhe und die Macht und den Reichtum der Nation verwehre. Spante«. — König Alfons soll an die in Paris lebende Infantin Ena Eulalia am Sonntag depeschiert haben, das; ihm, ihrem Neffen, mit Befremden die von der Infantin geplante Ver öffentlichung eines Buck-es erfüllt. Er erteile ihr den Be fehl, diese Veröffentlichung bis nach Erteilung seiner Er mächtigung anfzuschieben. Tie Infantin soll darauf tele graphisch geantwortet haben, sie sei sehr erstaunt darüber, daff nian ein Urteil über das Buch abgebe, bevor man es kenne. Sie benutze den Anlas;, um dem König Adieu zu sagen, denn nach diesem der Inyuisition würdigen Vorgehen halte sie sich für berechtigt, in ihrem Privatleben nach ihrem Gutdünken zu handeln Gleichzeitig habe die Infantin den Auftrag gegeben, ihre (Hüter in Spanien zu verkaufen. Perfieu. Zur Lage. Persien hat ans das russische Ultimatum n ruhiger Sprache geantwortet und die Gründe dargelegt, >ie es bewogen haben, die russischen Forderungen zurück- »weisen. In der Antwort wird die russische Negierung aufgefordert, die TatsaclMi eingehender zu prüfe» und als- mnn ihre Foiderungen von neuem zu stellen. Tas Kabinrtt hat driiiissivniert. Samsam es ?altaneh hat es abgelehnt, ein neues Kabinett zu bilden. Tie russische» Truppen haben von Reicht aus den Vormarsch gegen Teheran angetreten. Tie Straffe, aus der sie marschieren, ist für persisckie Verhältnisse vorzüglich, so daff der Weg bis Teheran in vier bis fünf Tagen zurück- gelegt werden kan». Ob die Russen unterwegs ernsthaften Widerstand begegnen werden, ist fraglich. 2000 Mann Russen sind 20 Meilen südlich von Reicht eingetroffen. In Teheran sind 20, in Kaswin 200 Mann Kosaken einge- troffen. Ein Telegramm aus Kaswin berichtet, daff die russischen Triipuen in Rescht die dortige persische Miliz ent waffnet und das Telegravhenanit besetzt baden. Ans allen Teilen der Provinz treffen Telegramme ei», die dem Medichlis Unterstützung anbieten. In Teheran herrscht eine kriegslustige Stimmung im Volke. Tie Negierung selbst ist anscheinend schwach. Ter Beschlus; des Parlamentes tindet den Beifall des Volkes. In erster Linie geht man gegen sogenannte Rnssensreunde vor. Auf zwei politisch wenig bedeutende Personen sind Mordaiischläge verübt wor den. In der Stadt herrscht groffe Erregung. Tie Basare und Läden sind geschlossen. Es werde» groffe Umzüge ver- nstaltet. Ter russische Tee und Zucker werden boykottiert. Wie verlautet, soll die Geistlichkeit beabsichtigen, den „Hei ligen Krieg" zu erklären. In Kaswin soll der Prinz Fir ma.» Firma ermordet worden sei». Hadji Mohammed wurde das Opfer eines Attentates. Tie persische Negierung hat am Tienste der britische» Regierung erbeten zu dein Zwecke, daff die Zeit für die Antwort ans das Ultimatum verlängert werde, dder wenigstens Ruffland veranlafft werde, sein wei- tc-res Vorgehen für ein paar Tage einzustellen, so daff das persisch Kabinett die Frage in Erwägung ziehen könne. Sir Edward Grey hat die englische Gesandtsiliaft in Teheran telegraphisch angewiesen, der persischen Regierung dringend anznraten, die russischen Forderungen zn erfülle». „World" veröffentlicht eine lange Tepesche des Generalschatznieisters Morgan Shnsters, in der dieser erksärt, daff man seine Ab berufung verlangt habe Wege» seiner Weigerung, Persien an Ruffland zu verrate» und mit Englands scheinheiliger Dul dung Persiens Souveränität ein Ende machen zu lassen, während das übrige Europa in anderen Problemen ver wickelt sei. t<hina. Tie Rrvolutivn. Tie Kaiserlicl^n sind eifrig mit den Vorbereitungen zur Beschieffnng von Wntschang, Hanyang und der Ehinesenstadt von Hankau beschäftigt. In Wntschang soll ein Wassenstillstand auf drei Tage und ein später in Kraft tretender ans fünfzehn Tage zwischen den Kaiserlichen und den Ansständischen abgeschlossen wor den sein. Tie Stadt Nanking ist gefallen. Die Tartaren- stadt ist von den Revolutionären geplündert und eingeäschert worden Sonst vollzog sich die Besetzung von Nanking durch die Aussländischen in sehr systematischer Weise. In Urga ist van verschiedenen chinesischen Beamten die Unabhängigkeit der Mongolei erklärt worden. In Peking ist ein französisches Detachement von 00 Mann eingetrofsen. TaS Eintreffen der japanischen Truppenabteilung in Stärke von 000 Mann wird am 1. d. M. erwartet. Zur Bekämpfung der Rebellen im Norden der Provinz Anhui werde» 2000 Man» der 2. Division nach Vunglsehsien in Schansi, in der Nähe des Hoangho, entsandt. Von dem gegenwärtig vor Schanglm'i liegenden Kreuzer „Kaiser Franz l." sind ein Schifssleut- nant und 20 Mann zum Schutze der österreichischen Nieder lassung in Tientsin sowie, ei» Fregattepleutnant, ein Schifssarzt und 42 Mann zur Verstärkung des Wach- kommandos an Land gegangen. Zur Wahlbewegung. Dir Ortsgruppe Dresden des Hentrnmvwahlverrins hielt gestern im Saale des Hotel Berlin unter dem Vorsitze des Herrn H n n i s ch eine gut besuchte Versammlung ab. Auf der Tagesordnung stand die Beschlufffassung über die Stellungnahme des Zentrums in den drei Dresdner Wahl kreisen. Herr Tholotowsky entwickelte in einem Vor- trage die Gründe, welche für eine Zcntrnmskandidatur spre chen und den Dcschlus; des Vorstandes herbeigeführt haben, der Mitgliederversammlung die Aufstellung eines Zentrums kandidaten vorzuschlagen. In einer eingehenden Debatte wurden die einzelnen Gesichtspunkte eingehend erwogen. ob nach der Zurückziehung der Kandidatur des Herrn Ober bürgermeisters Geheimen RateS DDr. Beutler von seiten der konservativen Partei die Zentrumswähler für den natio nalliberalen Kandidaten Dr. Heinze im ersten Wahlgange einzutreten haben. Der Vorsitzende gab wichtige Aufschlüsse, welck>e eine völlige Klärung herbeiführten und bei der Ab stimmung die einstimmige Annahme des von seiten des Vorstandes gemachten Vorschlages ergaben. Dann wurde die Kandidatenfrage gelöst und auf den Vorschlag des Vor standes hin unter lebhaftem Beifall einstimmig der Beschluß gefaßt. Herrn Neichstagsabgeordneten Matthias Erz berg e r - Berlin für alle drei Dresdner Wahlkreise als Kandidaten der Zentrumspartei aufzustellen. Unser Kandi dat für Dresden ich also MatthiasErzberger, dessen Programm in der groffe» Versammlung am 21 November im Kristallpnlaste stürmische, begeisterte Zustimmung der anwesenden 2000 Zentrumsanhänger gefunden hatte. Un sere Stimmen gehören am l2. Januar ohne Ausnahme Matthias Erzberger! Llus Stadt mrd Larw. Or »-»«>! Sr" 4 Lez«>mber IB!. ' Sc. Majestät der König besuchte gestern vorinittag den Gottesdienst in der katholischen Hofkirche und empfing später im Residenzschlosse 00 Herren i» Audienz. Um 1 Uhr fand bei Sr. Majestät Familientafel statt. ' Se. Majestät der König schenkte anläfflich seines letzten Besuches in Tarvis dem dortigen Bürgermeister Drey- horst eine Marmorstatuette mit dem Bronzebilde des Königs. ' Se. Königlichc Hoheit Prinz Johann Georg wohnt heute abend im Kurländer Palais der Sitzung des Königlich Sächsischen Altertumsvereins bei. ' Ter Antiultraniontane Reichsverband hielt Diens tag den 20. November 101 l im Saale des Hauptbahnhofes eine Versammlung ab. Nach einem Bericht der .Dresdener Nachrichten" in Nr. 322 behauptete Nechnungsrat Dürfe! schon eingangs, der nltramontane Geist bilde leider den ausschlaggebenden Faktor bei allen Beschlufffassungen im Reichstage. Meint er das Zentrum? Selbst die „Leipziger Neuesten Nachrichten" mufften in der Marokkofrage zu- billigen, das Zentrum habe energisch den nationalen Stand punkt vertreten. War es auch da »ltramontan? Wenn er meint, der religiöse Indifferentismus der Wohlhabenden möge anshören, so kann er das ja schließlich auf Grund einiger diesen Umstand beklagenden Berichte in der Landes synode behaupten, oder sich auf einen oder anderen evan gelischen Pfarrbericht stützen oder sollen wir andere Kron zeuge» dafür zitieren, daff die evangelische Geistlichkeit neben dem Proletariat auch da und dort die Leute von Bil dung und Besitz sehr selten in den .Kirchenbänken sitzt? Da für eile» diese Nichtorthodoren desto geschäftiger zu den Nenheiden Horneffer, Maurenbrecher und Genossen und in die Versammlungen der Freidenker und Monisten. Was sagt der Generalsekretär des Antinltramontanen Neicl-s-- verbandes L. Wahl ans Berlin zur politischen Tätigkeit des Evangelischen Bundes, der alle Augenblicke Politisches und Evangelisclx'S vermischt? Wer dem Zentrum die Wahr heitsliebe absprechen will, darf nicht mit Lügen ope rieren wie diese: Tos Zentrum beziehe politische An weisungen aus Nom. Der vormalige katholische Ordens geistliche Lorenz Wahl hat vielleicht Rom nie gesehen und ist von Zentrnmsabgeordneten Wohl schwerlich der Freund schaft gewürdigt worden. Es scheint ihm in Berlin aber sehr schnell das Politische Riechorgan überlang gewachsen sein; denn die Beeinflussung des Zentrums von Nom aus kann nur der Uebergernch wahrnehmen. Oder besitzt er die Beweisstücke des diplomatischen Herrn v. Richthofen? Dann kann Herr I'. i. ;». Wahl uns leid tun. Tas macht aber nichts. Er wird auch noch anderswo weiterdichten. Glück licherweise hat auch Mahl der liberalen Lüge vom schwarz blauen Block einen Hieb versetzt durch den Hinweis auf den konservativen Kalender 1012. Gewiß, da zeigt sich, daff es auch intolerante Konservative gibt, die vor der Wahl das Haar gewechselt haben, aber innerlich konservativ blieben. Es gibt in jeder Partei Außenseiter. Aber die Liebe zu den Konservativen wird das Zentrum nicht so blind machen wie den Liberalismus, der auf seiner Brautschau sich hei- ratStoll an die Dame im roten Gewände, die Sozialdemo kratie. verkauft und Ehepakten unterschreibt, die mit poli tischer Sittlichkeit und persönlicher Würde unvereinbar sind. Herr Generalsekretär, das wären feine, stoffreiche Themen! Selbstverständlich Ware» alle Anwesenden, nament lich die Damen mit den Ausführungen debattelos einver standen. War's eine Ironie des Schicksals, daff der Ver sammlung zeitweise das elektrische Licht ausging? Wer die Versammlungen des Antinltramontanen NeichsverbandeS kennt, weiß, wer da seine Stunde absitzt. Man trifft die Herrschaften auch anderswo, nie aber da, wo es heißt der evangelischen Kirche wirklich nützlich und dienstbar sein. Sie wollen beim Nachbar löschen, bei dem's nicht brennt, und die eigene Wohnung steht in Flammen. Oder glauben sie nicht? Tic liberale Presse wird's ihnen bei der Schul- gesetzdebatte im Landtage zeigen. Dann, Herr General sekretär, ist's Zeit! -«Wrlternrognos- der Könlc, l. Bä MI Vander rette c warte »v Dresden fllr den ».Dezember- «lldoktwind meist Helle», zellwelle Nebel, etwa« költ-r, vwwiegend trockcn. — Die Empfänge bet Ihren Exzellenzen der Ober- hafmeillnln Frau v. d. Gabelentz-Linstngen und Freifrau v. F nck, sowie der Palastdame Baronin v. Gaertner finden Dienstag, den 19.. Mittwoch, den 27. Dez., sowie an sämtlichen Dienstagen de» Januar und am 6, 13. und 19. Februar von 2—6 Ubr nochmitlap« statt. * Die Begründung eines Dresdner M ii s c u m s ve r e i n 8 erfolgte am 1. Dezember im Vor- tragssaalc der Stadtbibliotliek unter dem Vorsitze und auf Einladung des Herrn Oberbürgermeisters Geh. Rat Dr. Beutler. Es hatten sich zirka 100 Herren, unter ihnen auch Se. Exzellenz der .Herr Staatsminister Dr. Beck und Vertreter der anderen Ministerien usw. eingcfnnden. Herr Oberbürgermeister Dr. Beutler wies in seiner begrüßenden Anfprack-e auf den Zweck der Versammlung hin und hob hervor, daß durch die eigenartige Gestaltung unserer Finanz- Verhältnisse und Lurch die Ueberfüllung der für die Museen zur Verfügung stehenden Räume seit nahezu einem Jahr zehnt die Ausgestaltung unserer Sammlungen wenn aucy nicht zum Stillstand gekommen, so doch in eine Stagnation geraten sei. Dies fei mit der Zeit geeignet, den Weltruh», unserer Sammlungen zu beeinträchtigen. Es werde göviß zu hoffen sein, daß. nachdem die Misere unserer Staats- finanzen in der Hauptsache überwunden fei, auch von seiten des Staates im größeren und stärkeren Maße wie bisher fllr die Sammlungen Mittel bereit gestellt werden können. Ein hochbedeutender Anfang sei damit gemacht worden, daff der gegenwärtige Leiter unserer Sammlungen Exzellenz Staatsminister Dr. Beck es vermocht habe, die Zu stimmung der entscheidenden Stellen dazu zu gewinnen, das; das notwendige Areal zur Verfügung gestellt werde, vorausgesetzt, daff die Stände dieser Vorlage ihre Zu- stimmung erteilen. In den Ständeversammlungen sei wiederholt die Ansicht vertreten worden, daß bei Zuwen dungen des Staates für Dresden die Stadt und Bürger schaft Dresdens nicht fehlen dürften. Aus allen diesen Gründen habe er sich entschlossen, im Einvernehmen mit der Generaldirektion der Sammlungen die Gründung eines Vereins in die Wege zu leiten, der die Ausgestaltung unserer Sammlungen bezwecke. In der sich anschließenden Debatte sprach Se. Exzellenz der Herr Kultusminister Dr. Beck als Vorstand der Verwaltung der König!. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft den Tank und die Glückwünsche der Staatsregiernng zu der beabsichtigten Gründung aus. Der 1. Dezember 1011 werde in der Geschichte der Kunst nicht bloß Dresdens, sondern unseres ganzen Sachsenlandes einen denkwürdigen, überaus wichtigen und hoffentlich er folgreichen Markstein bilden. Er habe bereits kürzlich in der Zweiten Kammer daraus hingewiesen, daff es mit großer Genugtuung zu begrüßen sei. wenn auch private, mit reichen Glücksgütern gesegnete Staatsbürger sich daran beteiligen, auf dem neutralen Gebiete der jkunst dafür zu sorge», daff die Pforten der Kunsttempel den weitesten Bevölkernngsschichten geöffnet werden. Es handle sich darum, nicht vom Ruhme der Vergangenheit zu zehren, sondern die kostbaren Knnstschätze dauernd auf ihrer Höhe zu erhalten und sie zu fördern und zu mehren. Dies könne nicht allein von der Staatshilfe erwartet werden. Es sei daher dankenswert, daff Herr Oberbürgermeister Dr. Beutler ein ans seiner eigenen Initiative und seiner warm herzigen Fürsorge für die Kunst Dresdens hervorgegangenes Unternehmen Vorschläge. Wenn es gelinge, daß von ihm in der Zweiten Kammer entwickelte Programm der General direktion in den nächsten Jahren in die Tat umzusetzen, würden unsere Königlichen Sammlungen wieder an der Spitze bleiben und unser Land und die Stadt Dresden ein Mittelpunkt für Kunst und Kultur der Welt sein. Nach einer kurzen Debatte wurde die Begründung des Dresdner Museumsvereins beschlossen. Zum Vorsitzenden wurde Herr Oberbürgermeister Geh. Rat DDr. Beutler und zum stell vertretenden Vorsitzenden Herr Justizrat Dr. Bondi ge wählt. Weiter beschloß die Versammlung noch, Se. Königl. Hoheit den Prinzen Johann Georg um die Ueber- nahnie des Protektorates zu bitten. Eine große Anzahl der anwesenden Herren trat den« Dresdner Museumsverein als Mitglieder bei. —* Im Soldatenheim sprach am Sonntag Herr Eisenbahncissistcnt Schurig über die sächsischen Eisenbahnen in den Kricgsjahren 1000 und 1070/71. Wir gewannen einen klaren Einblick in die fieberhafte Tätigkeit der Be hörden nach der Kriegserklärung 1006, wie die Riesaer Brücke in Brand gesteckt wurde, um den Preußen das Ein dringen zu erschweren, wie die dortigen Lokomotiven nach Freiberg und Chemnitz in Sicl)erheit gebracht wurden, wie sächsische Pioniere die Elbbrücke von Meißen sprengten, wie sich eine Unmenge von Lokomotiven in Zwickau ansammelte, um auch von dort sich zurückzuziehen nach Neichenbach, nach Herlasgrün, nach Hof, und wiederum, wie nach dem Frie densschlüsse 1866 die Eisenbahnen den Rücktransport der Truppen bewirkten. 1870 spielte die Eisenbahn eine nicht minder bedeutende Rolle beim Aufmärsche der deutschen Armee, für den neun Hauptlinien bezeichnet waren. In wenigen Tagen waren 333 Bataillone, 202 Eskadrons und 200 Batterien befördert. Auch im Feindeslande hat sächsi sches Eisenbahnpersonal Großes geleistet. Welcl)e Anforde rungen wurden endlich bei den Rücktransporten gestellt und erfüllt! 3003 militärisck-e Züge hat die sächsische Eisen- bahnverwaltung insgesamt im l870/71er Kriege befändest. Reichster, wohlverdienter Beifall wurde Herrn Sclmrig ge spendet. Sein Vortrag wird allen Hörern unvergeßlich bleiben. —* DaS Etablissement Große Wirtschaft im Königl. Großen Garten stand zur Neuverpachtung, da der Pächter Leschke, der dasselbe erst zwei Jahre bewirtschaftete und 17655 Mk. Pacht zahlte, in Konkurs geriet. Im Bietung»» termine gab nun der frühere langjährige Pächter Müller da» Höchstgebot mit 8600 Mt. ab. Ob er den Zuschlag erhält, ist noch fraglich. —' DaS Landgericht verurteilte den schon erheblich vorbestraften RechlSkonsulenten Friedrich Mai. der seit April eine große Anzahl Fahrräder im Gesamtwerte von mindesten» 1800 Mark durch Betrug oder Diebstahl sich anetqnete. zu drei Jahren Zuchthaus, 760 Mark Geldstrafe und fünf Jahren Ehrverlust. —* Die Wafserstände der Moldau und Elbs betrugen beute in Budwei» — 17. Pardubitz — 76. Brandet» — 39. Melntk — 86. Leitmerih — 78 Aussig — 6t, Dresden — 188 Zentimeter. Crimmitschau, 8. Dez. Ein von Gößnitz kommende» Automobil, da- mit dem Besitzer Fabrikbesitzer Büttner au» Werdau und seinem Krastwagenführer besetzt war. rannte in rascher Fahrt gegen einen Baum. Der Besitzer de» Automobil» schlug mit dem Kops gegen den dort be- sindliäen Gartenzaun und erlitt einen doppelten Schlüssel- betnbruch, während der Lhauffeur unverletzt blieb. Gl««ch»u, 8. Dezember. Zum Bau von zwei Stechen- Häusern beschloß der Bezirk»tag de» Bezirk-verbande» Glauchau eln Darlehen von 160 000 Mark Bei der Laub«»» verficherung»-Anstalt aufzunehmen.