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Zweites Blatt Sächsische Volkszeituuq vom 23 November litt»? Nr. 2litt PsltitHihe ißt«ndscha». (Forlsetzoog au» dem Hauvibsiitt.) Reue 8»rschriften iitzrr dir Unstrllurrg tz»n M'litiir- »»wlrteru. Die bisherigen Vorschriften und zwar: l. Grund sätze slir die Besetz ing der subaltern- und Untei beainten- stellen bet den Reichs- und ZtnntSb^liörden mit Mlliiär- anwärtern vom 10 September 1882. sowie 2 Zusummen, stellung der Bestimmungen llbe^ die Besetzung der Sub- aAern- und Urnerbenmtenstellen bei den Kommunalbeböcden usw. mit Militäranwärtern von 1601 sind nach der .Deutschen Tageszeit»»«" am 1 Oktober 190? anher Kraft getreten. Sie sind ersetzt wo,den durch die neuen Grundsätze für die Besetzung der mittleren Kanzlei- und Uxterbeamtenltellen bei den Reichs- und Staatsbehörden, den Kommunalbehörden usw. mit Militärnnwürtern und Inhabern des NnstellungsscheineS vom 20. Juni 1907. M« Grundsätze sind durch den Buchhandel zu b-liehen und sind auch im .Zentralblatt für das Deutsche R 'ch" ver- öffentlicht worden. In den Reiben der RetchStagSabgeorü- netm wird min sich über dies» Aenderuna etwas v?r- wundern: bei der Beratung der M'l lärpensionsgesetz?. ist sie zwar in Aussicht gestellt worden, aber man hat gle ch- zeitig zugesagt. daß die Aenderung erst in Kraft treten soll, w«tn der Reichstag feine Zu-timmung erteilt hab^. DaS Zentrum hat entschieden auf dreier bestanden. Nunmehr ging man vor. ohne den Reichstag vorher zu frage»-, wir neunen an. daß sich darüber noch sehr scharfe Debatten «tspinnen tverd-n. — Der zweite deutsche Privatbcamtentag zu Frank furt a. M. Wie wir seinerzeit berichteten, hatte der Haupt- ausschuß eine Siebenerkommission eingesetzt, welche die Leit sätze der verschiedenen Verbände und Korporationen prüfen sollte. In diesen Leitsätzen wurde in der Hauptsache eine Sonderkasse, Berufsinvalidität, und eine Witwen- und Waiscnversicherung verlangt. Neben diesen Vorschlägen war — dank der Agitation des Abgeordneten Dr. Potthoff — eine Minorität entstanden, welche sich für einen Ausbau der Invalidenversicherung aussprach. Ferner lagen von verschiedenen Verbänden weiblicher Angestellten mehrere Abänderungsvorschläge vor. Die Siebenerkommission batte nun einen ausführlichen Bericht verfaßt, welclxr in der Hauptauöschußsitzung vom 16. bez. 17. d. M. beraten wer- den sollte. Da die Beratungen des Hauptausschusses ver traulich find, können Einzelheiten nicht mitgeteilt werden: das Ergebnis der Beratungen, das am Sonntag nachmittag dem Privatbeamtentage vorgelegt wurde, lvar die Annahm ' der von der Siebenerlommission aufgestellten Leit'ätze mit 502 000 gegen 136 000 Stimmen. Wie die Tagung in Leipzig im Vorjahre, so erfreute sich die im „Hippodrom" in Frankfurt a. M. eines guten Zuspruches; gegen 3000 Privatangestellte aus allen Teilen Deutschlands waren er schienen. Nachdem der Vorsitzende vom Orde-Dochnm in die Verhandlungen eingetreten rvar, erfolgte insofern eine bedauerliche Störung derselben, als Angehörige der Orts gruppen jener Angestelltenverbände, welche für die von Dr. Potthosf, dem Syndikus des Werkmeisterverbandes gefor derte Erweiterung des Jnvalidenversichcrungsgesetzes ein-- treten, den Versuch machten, die Versammlung zu stören. Da ihrem Ansinnen auf freie Diskussion nicht stattgegeben wurde, erhoben sie fortgesetzt Spektakel; als ihnen dies aber auf die Dauer nicht gelang, verließen ettva 200 bis 300 Mann unter verschiedentlichem Lärm das Versammlungs lokal. Nunmehr trat die Versammlung in die Tagesord nung ein. Der erste Redner, Georg Hiller - Leipzig, er stattete den Bericht über die Arbeiten der Siebenerkommis sion und besprach die Höhe der Beiträge und Renten. Die .Kommission ist durch ihre Prüfungen zu der Ansicht gekom- men. daß man mit 10 Prozent das zu erreichen hoffe, was die Denkschrift der Regierung mit 19 Prozent Beiträgen bieten will. Redner begründet dies an der Hand umfassen der Berechnungen. Da aber selbst 10 Prozent, auch wenn sie zur Hälfte von Prinzipal und Angestellten getragen Nor den. für die niederen Klassen der Angestellten zu hoch seien soll eine kleine Ausnahme zu ungunsten der oberen Klassen vorgenommen werden. Uebrigens dürfe man annebmen, daß das Gebalt, sobald die Angestellten mit 6 Proz. Prämien belastet werden würden, wahrscheinlich erhöht werde. Die Uebergangszeit werde vielleicht einige Härten mit sich brin gen, doch dürften diese durch die Einsicht der Prinzipale. die in der Mehrheit von der Notwendigkeit einer Pensions- Versicherung überzeugt sind, ausgeglichen werden. Man wolle eine Zwangsversiä>erung. die alle Angestellten, männ lich und weiblich, vom 16. Jahre umfasse, sofern ihr Ein- kommen den Betrag von 550 bis 5000 Mark beträgt. Die Invaliden- und die Altersrente soll nach 40 Beitragsjahren zwei Drittel des Durchschnittseinkommens, die Witiven- rente 40 Prozent der Invalidenrente und die Waisenrente ein Fünftel bis ein Drittel der Witwenrente betragen; die Invalidenrente solle erst nach vier Jahren g"zahlt werden. Herr Be ch ly-Berlin behandelte die Frage: Sonderkasse oder Ausbau des Jnvalidenversichcrungsgesetzes. Der Hauptausschuß habe sich für eine Sonderkasse entschieden, weil höhere Invalidenrenten, Verufsinvalidität, ansrei- ^ ckcnde Altersrenten in früherem Alter und zulängliche Hin terbliebenenversorgung sich nur im Nahmen einer Sonder kasse erreichen ließen. Nachdem Herr Fischer- Offenbach die Verhandlungen der Siebenerkommission über die Wir kung des jetzigen Jnvalidenversickieruiigsgesetzes und über die Berufsinvalidität einer ausführlichen Besprechung unterzogen hatte, schloß der Vorsitzende, Herr vom Orde - Bochum, welcher den drei Rednern herzlichst dankte, die imposante Versammlung mit dem Wunsche, daß die An regungen dieser Tagung überall in den Herzen gleichgesinn ter Männer bei Negierung und Volksvertretung zünden mögen und die Bewegung abermals ein gutes Stück voran bringen mögen. —lr.— — Der Streit um die konfessiouclleu Verbindungen. Auf der am Sonnabend abgehaltenen aiißerordentlicven Tagung des Verbandes denlscher Hochschulen in Eisei ach wurde vorbehaltlich der Zustimmung des ordentlichen Ver- bandstages, der im nächsten Jahre in GoSlar stallsind t. folgende Resolution angenommen: „StudentenauSlchüsse mit konfessionellen Verbindungen können nur dann in den Verband deutscher Hochschulen ausgenommen werden, w.iin die ihnen angebörendcn Korporasioneu öffentlich erklären, daß sie auf nationalem Boden und nlteamoutaiien Bestrebungen fernsiehen; sie können jedoch nicht ausgenommen werden, falls sie katholischen konfessionellen Verbänden und anderen der ultramontanen Partei nahesiehenden Orgamsaiion an gehören." Selbst die agra-ische „Deutsche TageSzkg", bemerkt hierzu: „Die Resolution ist nicht besoudeö glück! ch und klar abaefaßt; wer den Verhandlungen fern gestanden hat. kann nicht einmal mit Sicherheit erkennen, ob es sich bet den ..katholischen konfessionellen Verbänden" allgemein um die Verbände der katholischen Stuoentenverbindu'gen handeln soll. Trifft das. waS man vermuten muß. zu, so würde die Entschließung eine gan, außerordentliche Briitzkierung der Mehrzahl der katholischen Studierenden bedeuten. Aber auch wenn das nicht der Fall sinn WUte. wäre sie doch sachlich wie formell unhaltbar. Man ka m mit noch so gutem Recht jede konfessionellen Abwndermiq beklagen und noch so lebhaft wünschen, daß die nun einmal vorhandene konfessionelle Spaltung wenigsten» durch mögt chsi enges Zusammenarbeiten der Mitglieder verschiedener christlicher Bekenntnisse auf deu „neutralen Gebieien des Lebens gemildert werde. DaS grundsätzliche Recht, sich auf Grund einer besonders gearteten oder gefärbten Weltan schauung in Vereinigungen zusammenzuschließen, darf man keinem deutschen Studenten bestreiten. Wenn der Hoch- schulverband von katholischen Verbindungen eine besondere Erklärung über ihre nationale Gesinnung verlangt, so wird man über seine Aktivlegitimation zu einer solchen Jngut- sitorrolle um so mehr zweifelhaft sein können, als er. io viel bekannt, jüdischen Verbindungen gegenüber „tolerant" ist; so verschieden die Grundlage süc die katholischen und die jüdischen Verbindungen ist, in dieser Forderung liegt eine schwere Beleidigung der katholischen Bereinigungen. Und was daS Verlangen nach einer Erklärung übrr die Beziehungen der katholischen Verbindungen zu „ultramontanen Bestrebungen" angeht, so werden vermutlich kaum alle Herren, die für die Eisenacher Resolution gestimmt haben, m der Lage sein, genau zu definieren, was unter solchen Bestrebungen zu verstehen ist. Die Vorgeschichte der Bewegung gegen die katholischen Verbindungen mochte eine zeitweilige all- gemeine Verstimmung gegen sie begreiflich erscheine!'lassen; wir wollen darauf nicht näher eingehen. Eine Haltung aber, wie sie in dieser Entschließung skizziert ist, ist nur geeignet, die Annäherung der Angehörigen verschiedener christlicher Konfessionen «ns dem nationalen Gebiete zu erschw-ren; u»d der stude, risct.e Boden ist für konfessionelle LtieO'sv keiren jedenfalls der deutbar ungeeignetire. Wir möch'eu deshalb hoffe», daß die ordentliche Tagung der» Hocsisit,"'-- oerbondeS". der noch gut die Hälsie der deutschen Hoch- schulen umfaßt, der N solutwn nicht betntt, sondern den '.n der Zeit tiefer Vertrimmung gegen einzelne katho.ii.t-e Verbindungen eingenommenen Standpm kl einer R.visiou unterzeihtund daß endlich eine besonnene, velsöhnsiche Auffassung tn dieser Frage zum Duichbrnch gelangt, die dem verbitterten und unfruchrbaren Hader ein Ende mach'. ttnnft. Wissenschaft und Literatur 50 000 Franks für eine Luftrcisr von 1 Kilometer. Bekannllich hat der Erbauer von deni lenkbaren Luftschiff „Ville de Paris", das nach erfolgreichen Fahrten über Paris in Besitz der französiicben Militärverwaltung über ging, der bekannte Sportsmann .Henri Deutsch de la Meurthe einen Grand prir d'Aviation gestiftet, der dem zufallen soll, der vor einer Kommission des Pariser Äero ksiibs 1000 Meter mit einer Maschine durch die Luft ohne GaSballon zurücklegt. Hierbei muß auch eine Kurve beschrieben werden. Santos Tumont. der sich mit seinen' neuerbanten Aeroplan vor 'venigen Tagen als erster um diesen Preis beworven hat, erhob sich wohl 'nieder mit seiner Maschine in die Luft, konnte diese 50 000 Franks jedoch nicht erringen. Auch Henri Fannann, der mit seinen seither zurückgelegten 900 Metern den Rekord in Europa gegen Amerika hielt, hat am letzten Montag in Paris den. Versuch unternommen, den Grand Prir zu gewinnen. Er hat bei dieser Gelegenlwit alle seitherigen Rekords in Eu ropa noch übertrosfen und mit seiner Maschine glatt 1500 Meter in der Luft znrückgelegt. Trotzdem dürfte auch er die 50 000 Frank noch nicht erhalten, da er bei diesem Flug dreimal mit seiner Maschine den Boden leicht berührte in folge eines Defektes bei seinem Motor. Daß man m Teut'chland wenigstens bei einigen Großindustriellen auch zu dieser Ueberlegung gekommen ist, daß nur dem dynami schen Fluge dereinst die Zukunft gehört, geht daraus her vor, daß die Wasfensabrik Ludwig Lö've u. Co. in Berlin vor einiger Zeit Verhandlungen mit den Amerikanern Wright behufs Ankauf ihrer Maschine führten. Des hoher» Preises von über -1 Millionen Mark ">egen wurde man nicht einig. Jetzt wird ans das Bestimmteste versichert, daß auch die deutschen in der ganzen Welt bekannten Siemens- Schmiert-Werke im Geheimen schon seit längerer Zeit Ver suche mit selbst erbauten Flugmaschinen anstellen. Aber trotzdem ist in nmerem Vaterlande sixmig Verständnis für den dyiiamisctx'n Fing zu finden. Auch Schreiber dieser Zeilen, allen Lesern dieses Blattes durch seine zahlreichem Feuilletons über Aeronantik bekannt, ist gezwungen, mit seiner Wissenscbast an fremde Militärmächte beranzutreten. da sein eigenes Vaterland ihm jede finanzielle Unterstützung für aeronautische Versncix' definitiv verweigert l>at. 1!. K. Dir heilige Elisabeth von Thüringen, deren siebentes Zentenarinm in diesem Jahre gefeiert wird, ist eine der be liebtesten Heiligen des katholischen Volkes. Eine will kommene Ergänzung zu den zablreiclx'n Legenden und Lebensbe'chreibungen der großen Heiligen, von welchen die eigenartige von Alban Stolz besonders bekannt ist, dürfte daher eine Zusammenstellung der nach ihr benannten Ge nossenschaften und Vereine bieten, wie sie das soeben voll endete Herdersch>e Konversationslexikon (Band III) enthält. Z'vei religiöse Genossenschaften verehren die heilige Elisa beth, „die erste deutsche Tertiarin", als Schutzberriir, di* beide die sogenannte Tritte Regel des beiligen Franziskus befolgen. Tie von der seligen Angela di Corbara, Gräfin von Marsciano (gestorben 1435), iin Jahre 1395 zu Foligno gestifteten Elisabethinerinnen hatton um 1600 über 4000 Mitglieder. Die Säkularisation hat der Kongregation wie so vielen anderen schwer zugesetzt, so daß sie heute in Deutsch land nur inehr etsi>as über 600, in Oesterreich an 400 Schlvestern zählt: vereinzelte Klöster bestehen in Frankreich, Belgien und Holland. Von größerer Bedeutung sind die unter dem Namen Graue Sämx'stcrn bekannten Eliso- betbinerinnen von Neisse. Diese sind hervorgcgangen auS der Vereinigung von vier jungen Mädchen, nxlch>e sich 1842 auf Veranlassung von Klara Wolfs zu Neisse in Ober- schlesien zur "nentgeltliä>en Pflege hilfloser Kranken ge bildet batte und, nach mancherlei Kämpfen 1850 unter der ersten Generaloberin Maria Merkert neubegründet, 1859 Weihnachtbücherschan 1V07. Von Dr. Ärm n Kausen. (vrtt Unterstützung fachkundiger Mitarbeiter.) IV. Einer gründlichen Neubearbeitung hat E. M. Hamann ihren beifällig aufgenommenen „Abriß derGeschichte der deutschen Literatur" (5. Auflage, 15.—20. Tausend, geb. 3,40 Mk.) unterzogen. Neben dem Unter richtszwecke ist die „Selbstbelehrung" nie auS dem Auge ge lüsten. Ganz besonders kommt dem Buche die Knappheit der Darstellung bei aller Reichhaltigkeit, der stilistische Fluß der Sprache und die Uebersichtlichkeit der Stoffanordnnng zu statten. Die Objektivität gegen Andersdenkende ist überall gewahrt. Als Klavierausgabe des bekannten Freiburger Taschen- liederbuches sowohl, wie auch als selbständigen musikalischen Hausschatz haben Hugo und Karl Zuschneid das „Frei burger Liederalbum", eine sorgfältig bearbeitete Sammlung der beliebtesten Vaterlands-, Volks- und Stu dentenlieder herousgegeben (geb. 7 Mk ), die wohl bei allen Fremden einer einfachen, gemüt- und humorvollen Haus- mustk großen Anklang finden wird. Am 3. Februar 1908 können wir das Zcntenarium der Geburt deS bedeutendsten katholischen Dolks'chriftstellcrs des 19. Jahrhunderts begehen, des unvergeßlichen Alban Stolz. ES wäre wirklich zu wünschen, daß seine köstlichen Schriften, die in einer vortrefflichen billigen Volksausgabe (zehn Bände, geb. 25 Mk. und 29 Mk.) zu haben sind, immer noch größere Verbreitung finden möchten. Daher ist es nur zu begrüßen, daß Prof. Heinrich Wagner in Hagenau eine Sammlung der schönsten Stellen aus den Stolzschen Schrif ten veranstaltet hat für alle diejenigen, die bisher aus irgend einem Grunde Alban Stolz nicht gekannt oder nicht Zeit gefunden haben, sich in seine größeren Werke zu ver tiefen. Diese „Edelsteine aus reicher Schatz kammer" (geb. 2,40 Mk.) sind soeben in zweiter Auflage erschienen. Nicht allein zur Hebung des Idealismus unserer reiferen Jugend wird diese Aus'vahl das Ihrige beitragen, sondern auch allen Freunden der Jugend, namentlich Eltern und Erziehern wegen ihres hervorragenden religiösen und pädagogischen Wertes willkommen sein. — Zum Gedenktage von Stolz soll auch dessen Selbstbiographie „Nachtgebet meines Lebens" (nebst Erinnerungen von Prälat Dr. Jakob Schmitt) neu erscheinen, sowie eine Sammlung hinter- lassener Predigten, die bisher noch nicht veröffentlicht worden waren. „DaS Leben, wieeS i st", mit seinen großen und kleinen Pflichten, seinen geheimen Kämpfen, mit seinen Leiden und Freuden des häuslichen Herdes schildert jungen Mädchen und Frauen Mathilde Bourdon. (Freie Bear beitung von H. v. G., 4. verbesserte Auflage, geb. 3 Mk.) Tilman Pesch', K. ch.. „Christliche Lebens- Philosophie" (geb. 4,70 Mk.) bat zum zehnten Male ihre Wanderung angetreten. „Man liest sich in dem Büch- lein nie aus. dafür enthält cS zuviel Wahrheiten," sagte vor zwei Jahren ein Kritiker. Er hat Recht. DaS gleiche läßt sich von den „ Gedanken u n d R a t s ch l ä g e n " sagen, die A. v. Doß, K. .7., gebildeten Jünglingen (16. Auflage, gek 3,60 Mk., 6,40 Mk. und 6 Mk.) und unter dem Titel: „Di e weise Iun gfrau" gebildeten Jung- frauen (7. Auflage, geb. 9,60 Mk.) dargeboten hat. Tie günstige Aufnahme, welche das „Unsere. Schwächen" (6. Auslage, geb. 2.20 Mk.) betitelte Büch lein des Benediktiners Sebast. v. Oer gefunden, hat den Verfasser zu einem Gegenstück ermutigt. Darin behändest er „U n s e r e T n g e n d e n" (2. Auflage, geb. 2 Vtk.) und zeigt, daß unsere natürlich guten Eigenschaften erst dann ihren vollen Wert und ihr Verdienst finden, wenn sic, durch den Einfluß der Religion vertieft und in christlicher Selbst- zucht erprobt, sich zu echten Tugenden ansgestalten. Ein „Geistliches ABC für die christliche Familie" bat Pfarrer Job. H. Keim ausgestellt (geb. 2,50 Mk,). Tie darin enthaltenen Belehrungen und Er- zäbl'ingen zeichnen sich durch Leichtfaßlichkeit, allgemeine Brauclcharkeit, markigen Inhalt und gefällige Darstellung auS. — Der Jungfrau Klosterleben in der Welt schildert Semi narprofessor Dr. Jak. Ecker in seinem BüMein: „Lilien des Feldes" (5. Auslage, geb. 1,40 Mk.). Es erschien zum ersten Male im Jabre 1894 als Anhang zur zweiten Auflage der deut,'ch>en Uebersetzung von Cousin, „Die Gottcsbraut". Jetzt ist eS auch in bequemer Separataus gabe erschienen, sixil es als täglick>es Handbück>Iein für „kluge Jungfraucu" in der Welt dienen soll. Brosamen auS den Schriften des ehrwürdigen Thomas v. Zkempen bat Dr. F. Hetlinger gesammelt. „Der kleine Kempis" (3. Auflage, geb. 1,30 Mk.) wird auch jenen gute Dienste leisten, die eifrige Leser der „Nachfolge Christi", jenes unübertroffenen Lebcnsführers, sind. Eine der tiefsinnigsten und eigenartigsten Schöpfungen der gesamten Weltliteratur hat Freih. v. Hcrtling in seiner meisterhaften Uebersetzung der ersten zehn Micher der „Be-