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!>r 8'. ihn» «i Bri« »trs« .Zweites Blatt Sächsische Bolkszeitunp vom 7. August 1990 Nr. 179 »delt. 98.50 B l 00.25 (S- 98,00 «. 10> 25 Ä. 98.50 Ä 99.00 cs. 190.90 S. 97.90 G 103,00 G 100.00 v. 88.00 LS. 98 00 LS 103 50 0. l 025,0 LS. 102.50 LS- 100 50 V- 100.00 LS. 100,00 K- 100.50 LS- 100.5: LS. 10» lOl'B. 91.00 B. 99.00 dB- llilte». 0 Xr j85.eO> ÖLS. SS07 ren. istrl. t«i», vsmön, i pt. 1 und billig. N inx . ?». 08 .»z;vr 12. 1. rki»»« lvs»!ti'Lturvn, ,<Ivr 75!tbno vlssOtun 291 llllSl äll Lfgllll-VN 5>5 (Sencralvcrsammlunli der.Liatholiken Deutschland-:'. Die katholischen S t n d e n t e n erhalten aus der 5, 5,. lS e u e r a l v e r s a i» in l u >» g d e r K a t h o l i k e n Teuljchlands die, vom Praüdium aus gesehen, linke Seitentribüne der Festhalle eiiigeränint. Tie Studenten- kurte zu -1 Mark gewährt dieselben Rechte. lvie die Mit gliedskarte, abgesehen von dein Bezug der Drucksache». Tie Beteiligung der katholischen Studenten »vird eine nun- be- deutende sein. An dein Pontisikalhochanite in der (St. Rochuskirche am 'Montag den 17. August »'erden mindestens 120 Slndentenkorporationen mit iliren Fahnen ver- treten sein. Ter Verband der wissenschaftlichen ka lb v I j s ch e n Sind e n t e n v e r e i n e „ ll n i t ci s ", der Montag übend in der „Flora" seinen FestkoninierS seierr, wird in stattlichem Wagenzuge von U' Wagen seine Char- gierten »nd Halmen zur St. Rochuskirche und »nieder zurück sichren. Ter Verband der k a t li o I i s ch e n Stü de n t e n n e r e i n e Deutschlands (nicht farben tragend >, deren Chargierten die Halmen nnn der städtischen Tnichalle in geschlossenen, Zuge zur St. Rochuskirche brin- ge„, werden gleich nach dem Pontisikalhochanite nm 0>/. Mir Non der (Sartenstras'.e ans eine Festsahrt durch die Stadt mit 10 Ziveispännern und 2 Vierspännern unter Begleitung des Trompeterkorps der ll. Husaren machen. Hosgarten- allee mit Ratingertor, knnstakademie und Schlos'.nser, St. Lainbertns, Altestadt und die Alleestrasze inird die Fahrt berühre». die Prachtbauten ans dem alten Crerzier- platze und die Schönbeiten des Südens, die beschalle, Mariensänle und die Feststraste: Haroldstras>,e und LSras- Adolf Platz selien und dann durch Königsallee, Schadow- plat; »nd Schadowstras'.e an der Tonballe enden. Danach vereinigt in der Festhalte ein »inükalischer Frühschoppen die Angehörigen deS Verbandes zu frichlicher Begrüstnng. Abends ^ Mir finden die Festlichkeiten im Kommerse im .kaisersaale der städiischen Tonballe ibren Höbepnnkt und Nbichlnst. Ter Verband der katbalischen d e n t s ch e n V e r b i » d n n g e n (farbentrapende) bält in den Tagen por der Generalversammlung seiiie kartellversaininlnng ab. Cr wird anrl> seine Fahnen am Montage in festlichem Z,nge Pom Hotel „Monopol" zum Pontifikalamte bringe». Um 10 M>r steben 01 Wagen in der Prinz-Georgstraste bereit, um linier den .Mannen der Kapelle des !it». Insauteric- Regiinents und deS Trompeterkorps der 7. Manen eine äbnliche Festfahrt machen, wie oben beschrieben. Doch ein Zwischensall ist vorgesehen: Am Corneliusplatz erwarten die Angehörigen des Verbandes die Chargierten, welche die Wage» berlassen, um mit den Kartellbrüdern zusiiinmen am Kriegerdenkmal eine proste studentische Ovation dar- znbriupen. Dann wird die Festsahrt fortgesetzt, und mit einem Frühschoppen ans dem Annnnsberg inmitten des herrlichen HospartenS unter den klänge» der Musik endet an diesem Tape die studentische Feier. Dienstap abend ist Kommers 'in Kaisersaale in der städtischen Tonballe, und Mittwoch uachniittap Festsahrt aus dem Rheine und Gartenfest in der , Rheinlust" mit Tanz für dnS jnnpe Volk. Ter katbolische d e u t s ch e V e r b a u d färben- tragender S t u d e u t e n v e r b i n d n n p e n »vird am Mittlvoch abend in der „Flora" seinen .Kommers ver anstalten. Um allen Gelegenheil zur Betätipnnp ibrer katbolischen Interesse» zu pebeu, veranstaltet die Vereinipunp k a t h o l i s ct> e r F r e i st n d e u t e n F r e i b u r g S am Tienstap abend in der „Bürpersellschiift" eine Versami»- lunp k a t h o l i s cti e r nichtinkvrporierter Akö dern i k e r. Ihnen allen von Herze» ein vivot, kll»i<-nt. « i<-wnt! Neue LVareuhausftcuern. Tein Wuus(1>e der Handwerker und Tctaillisten. die Konkurrenz der Warenliäuser durch eine entsprechende Sou- dcrbesteuerunp einzndänimen, ist in sörniticher Weise von den denUchen Vundesstaaten eipentlich zuerst Preusten ent- pepenpefoinmen. Cs l,at I'.SIO eine Warenbaussteuer pe- schasfeu, deren Crträpnisse den (Gemeinden zllpnte kommen. Ta in den vbenpenannten Interessentenkreisen die Höhe der Steuer für iinpenüpend pebalte» »vurde, beziv. die Steuer nicht den pewolllen ,'jweck erzielte, indem die Warenhäuser sie aus die tpieseranten abzuwälzen wnstten, stellte schon 100-1 das ^entrnm einen Äntrap, die Steuer ans 5, Prozent des Umsatzes zu erhöhen. Ter Antrap »vnrde zwar vom Ab- peordiietenbanse aiipenomme». vom Herrenhanse aber abpe- lebiil. l!»l»7 brachten die .Lronservativen einen neuen An trap ein. der die volle ^nslininiunp der ^entruinspartei fand und 1!»V niil ziemlicher Mehrheit anpenvininen wurde, ^(ach diesem Antrape soll die Steuer bei de» prösteren Be trieben mit einem Anlape- und Betriebskapitale von 5,000 000 Mark und einem Jahresumsätze von mehr als 20 000 000 Mark > Prozent des Umsatzes erreichen. Sie soll also für die prösteren Betriebe verdoppelt werden. Wei ter soll der H 5, des jetzipen (Gesetzes, der die Möplichkeit pibt, die Steuer ans 20 Prozent des Neinertrapes zu er- »iäszipen, dahin abpeändert werden, dast die Crmästipnnp nur bis 00 Prozent des Veinertrapes eintreten kann. Neuerdinps pelien auch andere Bundesstaaten zu einer Neforin bezw. Verscl>ärsniip der Warenhanssteuer über. So haben nenerdinps neben Preusten Lübeck und Sachsen neue Warenhausstener» in Aussicht pestellt. ^n Lübeck soll die Steuer im ('Zepensatze zu Preusten schon bei einem Umsätze von mehr als 15,0 000 Mark bepinnen und dann >/^ Prozent betrapen. Jede Steipernnp des Umsatzes nm 5,0 000 Mark bat eine Crliöhnnp der Steuer nm Prozent zur s^olpe. ^"ei einem Umsätze von wehr als -100 <100 bis 15,>1000 Mark »vird der prenszische Steuersatz mit -1000 Mark erreicht. Warenliäuser. die znpleich Filialen haben, können bis zu 2 Prozent des Umsatzes zur Steuer heranpezvpen werden. Sachsen hat bis heute von einer allpeineinen pesetzlichen Cinsührnnp der Warenhausstener Abstand penomrnen. CS hat nur die O'.rnndsätze für die Besteuern»,» anspestellt, im übripen aber den 0',eineinden das tllecht der Cinsnhrniip der Steuer überlassen. Unpesähr 00 Ortschaften sind zur Wareiihansstener überpepanpen. Bereits l'.IOt, hatte die sächsisilie .Ltaininer einen Antrap, der die allpeineine Cin- sührnnp der Warenhanssteuer bezlveckte, anpenvininen. Tie Nepiernnp lelinte aber den Antrap ab. S» der Sitznnp vom 0. Mai lliOtz wurde wiederum ein diesbezüplicher Aii- trap nnpenoninien. Tie Vepiernnp wird erincht, einen (Gesetzentwurf vorznlepen, durch de» Warenhäuser neben bei auch ?silialpeschäste »nd sonstipe O-rostbetriebe mtt einer Steuer belept werde», deren Crtrap den (Gemeinden überwiesen »vird, die aber nicht aus Ipieseranten oder andere Handel- und (Gewerbetreibende abpeivälzt »verden kann. Auch Bahern »vill eine Aenderunp seiner WarenhanS- l stener vornehme». So> Bai>er» ist in dem Osewerbestenerpe- sehe von l»!1!1 eine höhere Bestenerniip der OZrostbaz>ire, Warenhäuser nsw. vorpesehe». Tie neuen Stenerpesetz- > entlvürfe, die im Juli l!»OK dem Baprischen Oandtape zu- i pepanpen sind und eine vvllständipe Neforin des bal)rischeu StenerwesenS, vor allem auch eine allpeineine Cinkoniinen- stener brinpen, enthalten auch die Warenhausstener in ver änderter ^orni. Tie Wareiihansstener war bis jetzt Staats- stener. Ter neue (Gesetzentwurf überweist die Steuer voll- ständip den ((jeineinden. S» der tatsächlichen Höhe der Stener ist keine Aendernnp Porpenoinine». Bisher betrnp die Warenhausstener bis 0 Prozent des Umsatzes. Ta- zu traten aber die Ltreis-, Tistrikts- und Ojemeindeui»- lapenziisctiläpe, so dast sich eine Osesamtbelastunp von l bis 7 Prozent des Umsatzes erpab. Tiefen Steuersatz hält auch der Cntwnrf bei. lieber die Berechtipnnp der Warenhansstencr herrsck>en bekanntlich proste Meinnnpsverschiedenheiten. Tasz der „Verband deutscher Warm- und .Lianfhänser" sich scharf pepen die Cinführnnp beziv. Crhöhnnp der Wareiihans stener pewendet hat, ist leicht erklärlich. Ans der anderen Seite sollten aber auch die Handwerker »nd Tetaillisten allzuviel Vorteile für die Besserunp ihrer Oape etwa von einer „Crdrosselunp" der Warenhäuser durch die Steuer nicht erwarten. Ob in Preusten die oben erivähnte Cr höhnnp der Steuer dieses Mal Oieset) »vird, erscheint zum i,lindesten sraplich. Bei der Beratnnp des einschläpipen An- trapes im preustischen Abpeordnetenhanse pab der Vertre ter der Slaatsrepiernnp eine ziemlich pewundene Erklärung ab. »ach der zu urteilen die Steuererhöhunp der Znstlin- innnp der preustischen Nepiernnp nicht allzu sicher erscheint. Bemerkenswert ist. dast der bahi ische Oiesetzentwurf besonders hervorhebt, die Bestenerniip der Warenhäuser dürfe schon im Hinblick ani die reichsrechtlich gewährleistete (Yewerbe- sreiheit wie bisher so auch künftip nicht zur „Crdrosselunp" der Warenhäuser, das heiszt nicht zur Anfzehrunp deS gan zen OielchästsertrageS oder doch seines pröstteu oder auch nur prösteren Teiles führen. Oiespannt darf man sein, welche ((iestalt die Waren lianssteiler in Sachsen erhält, ob eS pelinpt, der Steuer eine solche szorin zu peben, dast sie weder ans die Lieferanten »och aus andere Handel- und Oiewerbetreibende abpeivälzt weide» kan». Oierade in diesem Punkte liegt die hauptsäch lichste Schwierigkeit deS WareiihauSsteuerproblemS über haupt. Von deren Lösung »vird eS in ^iiknnst im wesent lichen auch abhänpen, ob die Warenhausstener als Tonder- steuer sich auch tatsächlich ivfrksam eriveisen und dement sprechend behaupten »vird. Unter diesem Oiesichtspiinkte be ansprucht die Cntwickelnng des WarenhausstenerproblemS eine besondere Beaclitnnp. Nus Ttudt und Land. cs?o:tsctzU!i!Z aus dem Huu» t»:uU > —' Eine Prüfung von Vorstehhunden veran- stallet der unter dem Protektorate Seiner Majestät dcü Königs stehende Kh»alogische Verein zu Dresden (D. C.j. Die Prüsnng findet am Freitag den ll. und Sonnabend den 12. September ans dem von Seiner Majestät dem Könige zur Versngnug gestellten Revier Nanndöischeu bei Weistip (Oirostenhaiu) statt. Die Prüfung erstreck» sich auf deutsche Hunde, welche im deutschen, österreichischen oder schweizerischen Hinideslaminbuch gemäst Nr. !> -X l der Regeln sür die Ciutrapung in das Deutsche Hundestainm- buch eingetragen worden sind, oder nach dem Tage des Nennungsschlusses sür die betreffende Prüfung von einem Begutachter der D. C. oder durch Prämiierung i» offener Klasse aus anerkannter Veranstaltung die Cintiagungtz- bercchtigung erworben haben, oder die Hunde dürfen da« erste Lebensjahr noch nicht vollendet haben und uachweitbar von im deutschen, österreichischen oder schweizerischen Hunde- staiuinbuch eingetragenen Elter» abslanimeu, wenn ein Drei-Richter-Kollegium vor der betreffenden Prüfung er klärt. dast sie den Rassezeichen entsprechen. Austerdein sind Schiversthunde. deutsche Bracken. Dachdbracken, Dachshunde und Weimaraner zur Prüsnng zugelassen, »venu ein Drei- Richter-Kollegirun vor der betreffenden Prüfling erklärt, dast sie de» Rassezeichcn entsprechen. Hür austerdeutsche Hunde sind besondere Bestimmungen getroffen worden. Liierst findet eine ^zagdsuche statt, welche sür im Jahre 1007 geworfene Vorstehhunde anerkannier Rassen offen ist. Die Preise betragen 200 Mk.. 100 Mk. LO Mk. usiv. An zweiter Stelle folgt eine Iagd-sGebrauchSj-Suche offen für Hunde, welche vor 1007 geworfen worden sind. Der erste Preis beträgt 25,0 Mk.. der zweite Preis 15,0 Mk. und der dritte Preis lOO Mk. Ansterdem hat Seine Majestät der König einen Ehrenpreis für die beste Schwcih- nrbeit gestiftet. Als Leiter der Suchen fungieren Seme Exzellenz Oieneral der Kavallerie z. D. v. Kirchbach und Herr König!. Horffmeister kanimerherr v Minckwih. * Die Illumination aus der Vogelwiese, die gestern abend mit dem Einbrnche der Dunkelheit stattfaud, bot ein geradezu zanberhasteö Bild, s^ast schien eü in den Nachmittagüstniideli. als wollte der Wettergott die Be leuchtung zu Wasser machen, denn in de» 5». Stunde strömte ein starker Platzregen hernieder, aber gegen Abend begann der Himmel sich »nieder anfznhelleii und m dichten Scharen bewegte sich das Publikum auf den Strasteu der Feststadt, denn auSg«zeichnete Beschaffenheit und gute Beschleusung sich nach de,» Regen aufs beste bewährten. Den Mittel- Praktische Tchttlkennttrisse. An der Ecke, wo mein Vvrorthänschev liegt, ist eS sonst sehr still, aber seit ei» paar Wochen werde ich fast den ganzen Tag hindurch von dem kinderläri» gestört. DnS machen die prosten Schulserien. Was aber sollen die schulfreien Kinder besser tun, als spielen im Sonnenschein I Ich bin auch gar nicht böse über den unvermeidlichen Lärm. Vielmehr bin ich u e i - i s ch. Die Kinder wissen gar nicht, wie gut sie es haben. Ich habe auch die Ferien erst recht schätzen gelernt, als ich sie nicht mehr hatte. Auf die Leh rer bin ich natürlich erst recht neidisch. Welcher andere Beruf hat denn so schöne, lange, regelmästige Ferienzeit im Sommer und zu alle» hohen Festen? Andere Beamte sind schon froh, »venu sie einen Soniniernrlaub zu passender ^'jeit ergattern. Und wer in einer privaten Berufsarbeit steht, dein blüht manches Jahr gar keine Ferienzeit. Und stiehlt er sich doch mal etliche Tage aus der Tretmühle des (Ye- schäfteü fort, so drängt sich gar zu gern die hästliche Frau Sorge als Reisebegleiterin ihm auf. Wirk nichts passie ren? Werden die Stellvertreter auch ihrer Aufgabe ge- wachsen sein? .kommt da nicht schon wieder ein (Yeschästs- brief, eine Depesche, ein Fernsprechrns? Den Kindern und den Lehrern »vollen »vir aber ihre schönen Ferien von Herzen gönnen. Tenn zwischen den Freizeiten liegen wirklich saure Wochen, wenn die kleinen und die LYrosten in der Schule ihre Pflicht tun. ES geht nicht mehr so gemütlich zu, wie ii» der Schule zu meinen KindSzeiten. Als ich zwei Jahre lang die sogenannte Vor schule besucht hatte, wo unser behäbiger Küster die Abc- schützen beiderlei Geschlechts in die ersten Grundlagen der Wissenschaft einführte, stellte ich mir selbst die Frage: Was soll ich denn nun eigentlich noch sechs Jahre lang in der Iniigenjchnle mache»? Lesen kann ich doch schon und Schreiben auch und daS CininaleinS geht so ziemlich. Nun niöchle ich blosz wissen, warum ich den» »och so lange auf der Schulbank sitzen soll! Ach, ans den sechs Jahren wur den ungeinähr 10 und an deren Ablauf hatte ich allmählich begriffen, dast ich noch nichts rechtes ivüstte. Unter meinen Altersgenossen aber, die bald nach der ersten heiligen Kom munion die Bücher in die Ccke »verseil durften, waren manche der Meinung, dast sie sehr viel gelernt hätten, »nd einige meinten sogar, sie hätten viel zu viel Weisheit ge schluckt. Wenn ich die Ueberlebenden als Mengen aufrufen könnte, so würden sie pewist bekunden, das; sie mit dem bist- chen kennlnisse aus der simple» Dorfschule nicht lange ausgekonimen sind, sondern in der rauhen Schule deS Lebens immer noch haben zulernen müssen, »in sich in den fortschreitenden Verhältnissen zurecht z» finden. Was da gründlich betrieben wurde, war die Relipionslehre. In» Rechnen und Schreibe» »vnrde wenig einpepankt. aber das wenige freilich recht gründlich mit vielfache» Wiederholun gen. Naturkunde »nd Erdkunde galt als überflüssiger Luxus. Das Programm der Dorfschule vor 5,0 Jahren kommt der jungen Welt »nie eine vorsintflutliche Rückständigkeit vor. Inwischen ist man vielfach in das andere Extrem verfallen, in die Ueberhäufnng mit vielerlei Fächern und massenhaftem Wissensstoff, wobei die geistige Verdannngv- fähigkeit allster acht gelassen wird. Manche Eltern von der alten Sorge habe ich klagen hören über die fürchterliche Last, welche die moderne Schule dem zarten .Kindlein auf- erlege. WaS ist davon zu halten? Das wahre lind rechte liegt meistens in der Mitte. Wenn die Kinder klagen wegen Ueberbürdung, so darf man ihnen nicht ohne weile- rcS recht geben. Erst prüfen! Tic neuere Schule verlangt 'mehr von den Kinder», aber sie greift ihnen auch mit vkel besseren Hilfsmitteln unter die Arme, als wie »vir sie vor 5,0 Jahren hatten. Ein gesundes Kind kan» eS schon auS- hallen, wenn nur nicht das Hans noch die Last vermehrt. DaS Kind must gut und regelmästig genährt werden; man must ihn» zu Hanse ^eit, Raum und Licht lassen zur Er ledigung seiner Schulausgabe», und darf ihm nicht zuviel häusliche oder gar gelverbliche Arbeiten nufbürden. Der moderne Schnlbetrieb nimmt das Kind ganz in Beschlag — abgesehen von den Ferienivochen. So fordert eS die Staatsgewalt, gegen die nicht anzu- koinine» ist. Aber die Eltern müssen auch selbst einscheu, dast die Lebens-, Verkehrs- und Erwerbsverhältnisse in der neuere» .'jeil viel verwickelter und kunstvoller gewordcm sind, als wie sie in der sogenannten guten alten Zeit waren. Damals kam man mit etwas gesundem Menschenver stände schon durch; jetzt genügt daS nicht mehr, sondern der junge Mensch must eine ordentliche Portion positiver Kenntnisse und Geschicklichkeiten mit ins Leben bringen, wenn er nicht bald liier, bald dort anstosten, straucheln oder irregehen soll. Ungeheuer entwickelt hat sich i» den letzten Menschen- altern der Verkehr und der P a p i e r verbrauch. Ein bekannter Spruch sagt ja. wir ständen im Zeichen deS Ver kehrs, und mit Recht spricht man auch vom papiernen Zeit alter. AIS drittes Kennzeichen kann man die sprunghaft fortschreitende Technik bezeichnen. Tie Technik bewährt sich auch aus dem Verkehrsgebiete, aber sie greift weit dar über hinaus in alle Lebensverhältnisse hinein, bis in den Kochherd der städtischen Arbeiterfamilie, wo man den Heizstvff und einen Gavautoniaten bezieht. Maschinen ringsum. Lausende aus den Schienen und aus den Land« straffen, ja sogar auf den Necken»; stehende: in Fabriken