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mlapelle von Herr« Kral. lche auch Geselligkeit irfttzender: Franz !>»g mit Vorträgen ie vrüdergosir. Schulleiter Richard abend im .Kalhol. in „Tolumbu»'. mg jeden Donnerstag :in. Vorsitzender: sstraße 11. I. ver» ii' (kchössergafse). r: Prof. Dr. Hille, len Donnersiog in inSleben finden Eie t die Vereinsabende n am besten zusagt, egen. Dresden. lnfang V28 Uhr. Anfang V28 Uhr. Ihr. j Uhr. Mgnon. — Alte» m Thomasring: Kösel in Kempten . Augilstiilus Beilage z« Nr. 314 der „Sächfischen Bolkszeitrmg" vom 3V. September 1VVS. chka. VII und 178 Seiten, 44bS s Dekalogs im christ« : Urkirche bis zu den 4 besonders die Ver» irstellung von dessen iS ein. ndlange«. MSI» Z inenwaren Lsminuk-Ltl-. 2 cbürzen ZNl6, in größter MNt, Auswahl. 9KII«I«r Nagen. teLS,EckeSporergasie che. - Telephon NV07 e mein »ltz«r der 4169 >n Httbji- u. itkr-Äoffk. lm5invmetll. 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Wer aber schuldig ist, daß nicht schon in der Novelle von 1892 die obligatorischen Arbeiterausschüsse mit besseren Bestimmun gen enthalten waren, das ist ganz allein die Sozialdemokratie, wie wir an der Hand der RKchstagsakteu Nachweisen werden. Der Entwurf des Arbeiterschutzgesetzes von 1899 (Drucksck/rift Nr. 4) enthielt über die Arbeiterausschüsse gar keine Bestimmungen: er forderte ein Anhören der Ar- beiter vor Erlaß der Arbeitsordnung. Bereits in der ersten Lesung war es der Zentrumsabgeordnete Dr. Hitze, der Ar beiterausschüsse forderte (Sitzung vom 29. Mai 1899, S. 184). In der Arbeiterschutzkommission (Druckschrift Nr. 199 S. 82 flg.) waren es aber die sozialdemokratischen Ab geordneten, tvelckze die Errichtung von Arbeiterausschiissen bekämpften: der Arbeiterausschuß, so führten sie aus, diene „nur als Dekoration und Mittel, die Arbeiter den Klassen gegensatz vergessen zu machen." Das Zentrum und die frei- sinnige Volkspartei aber beantragten die obligatorisclze Ein führung der Arbeiterausschüsse, der freisinnige Abgeordnete Schmidt-Elberfeld hatte einen ganzen Entwurf hierüber ausgearbeitet (Antrag 1 und 2). Nach diesen Anträgen mußten in allen Fabriken mit 59 und mehr Arbeitern die Arbeiterausschüsse obligatorisch werden. Aber diese beiden Anträge wurden abgelehnt, die Sozialdemokraten stimmten dagegen, nur die fakultativen Arbeiterausschüsse mit geheimer Wahl wurden angenommen. Damals setzte sieh der Reichstag zusammen aus 72 Konservativen, 29 Freikonservativen, 41 Nationalliberalen, 54 Freisinnigen, 199 Zentrum, 19 Polen und 35 Sozialdemokraten. Zentrum, Freisinn und Soizal- demokraten hätten somit mit Leichtigkeit eine Mehrheit bil den können und die Arbeiterausschüsse waren obligatorisch geworden, zumal auch in den Kreisen der Nationalliberalen sehr viele Abgeordnete sich recht günstig über die Arbeiter ausschüsse aussprachen. Die Haltung der Soizaldemokraten in der Kommission brachte also die obligatorischen Arbeiter ausschüsse zu Fall. Am 15. April 1891 sprach sich auch be reits der soizaldemokratischc Abgeordnete Dreesbach gegen die Arbeiterausschüsse aus. Aber damit nicht genug: Für die zweite Lesung der Arbeiterschutznovelle brachten die Sozialdemokraten den An trag ein: „ts 134 I, zu streichen" (Nr. 215 Ziffer 23). Die ser A^ikel 134 I> der Gewerbeordnung ist aber jener, der die Bestimmung über die fakultativen Arbeiterausschüsse ent hält: die Soizaldemokraten wollten also nicht einmal dies.' den Arbeitern geben. Mit erfreulicher Offenheit hat dies der Abgeordnete Bebel eingestanden, indem er am 15. April 1891 (119. Sitzung Leite 2323 flg.) zur Begründung unter anderem ausführte: „Das System von Arbeiteraussckzllssen, das Sie einführen wollen, ist nur ein Scheinsystem. Die Arbeiterausschüsse bedeuten hiernach nichts weiter, als was ähnlick'e Verfassungseinrichtungen auf politischem Gebiet be deuten, sie sind das schcinkonstitutionelle Feigenblatt, mit dem der Fabrikfeudalismus verdeckt werden solle." Und weiter: „Der Unternehmer hat stets Mittel und Wege in ge nügender Menge zur Hand, um diejenigen Elemente in den Arbeiterausschüssen, von denen er glaubt, daß sie in be sonderem Maße auf die Abstimmung der Mehrheit einwir ken, daß sie Wüusclze und Angelegenheiten zur Sprache brin gen, die dem Unternehmer unangenehm sind, zu entfernen und zu maßregeln. Das zn verhindern, vermögen Sie nicht. So lange es aber kein Mittel gibt, solcl-en Maßregelungen entgegen zu arbeiten — und wir können solche Mittel nicht sckzaffen; ich lzalte es für undenkbar, daß sie gesck-affen wer den können — so lange wir also eine solche Sicherheit für die unparteiische Zusammensetzung solcher Arbeiterausschüsse nicht lzaben, können wir uns auch nicht herbeilassen, einer solckzen Einrichtung unsere Zustimmung zu geben." Und am Schlüsse sagte Bebel: „Da wir prinzipielle Gegner die ser Ausschüsse sind, so hatten wir keine Veranlassung, mit positiven Anträgen in Bezug auf die Organisation derselben hervorzntreten: wir lehnen den ganzen Paragraphen ab!" Aus diesen Ausführungen geht somit klar hervor, daß die Sozialdemokratie nicht etnxi deshalb gegen die Arbeiter- ausschüsso war, weil ihr die Zusammensetzung, Kompetenz und dergleickx'u an denselben nicht gefiel, sondern weil sie überhaupt keine Arbeiterausschüsse wollte: sie war ein „prin zipieller Gegner" derselben und suchte sie deshalb auch nach Kräften herunterzusetzen. So hat derselbe Abgeordnete Bebel am gleichen 15. April 1891 in seiner zweiten Rede „vom Palliativmittelchen der Arbeiterausschüsse gesproclze», diese hätten nur einen sckzönen Sckzein, während es in der Tat und Wahrheit nichts bedeute." Der sozialdemokratische Antrag wurde abgelehnt, dagegen wurden die Konimissions anträge angenommen. In der dritten Lesung im Mai 1891 wurde dieser (Hegenstand ohne Debatte erledigt. Nun kommt aber das Entscheidende! Es steht fest, daß die obligatorischen Arbeiterausschüsse durch das Verhalten der Sozialdemokratie gefallen sind. Wenn sie nun auch hier in die Gewerbeordnung ausgenommen worden wären, so hätte diese Bestimmung allerdings nicht ohne weiteres auch für die Bergarbeiter gegolten, da die Artikel 134 bis 134 l> bis jetzt auf die Bergarbeiter noch keine Anivendung finden (efr. 8 9 und 8 154n der Gewerbeordnung). Nun kommt aber der springende Punkt! Die preußische Berggesetz- Novelle von 1892 enthält einen Artikel 89 k über die Ar- beiterauichüsse, der -wörtlich übereinstimmt mit 8 134 1, der Gewerbeordnung! Die Sozialdemokratie wollte letzte ren streichen, somit auch ersteren für die Berarbeiterver- treter. Hätte die Gewerbeordnungsnovelle von 1891 die obligatorisckx'n Arbeiterausschüsse enthalten, so würde cs ganz und gar inkorrekt gewesen sein, daß die preußisclze Berg- gcsellnovelle 1892 diese nicht auch enthalten hätte, zumal sich dieselbe hier so eng an die Getverbeordnung anlehnt. Man hätte den Bergarbeitern nie verweigern können, »vas die Industriearbeiter schon gehabt hätten. Aber so kamen nur die fakultativen Arbeiterausschüsse in die Bergarbeiter» uovelle hinein. Die einzige Schuld demgegenüber, daß die Bergarbeiter nicht sckzon 1892 die obligatorischen Arbeiter» aussckmsse erhalten laben, trifft die Sozialdemokratie. Hätte sie im Reichstage im Jahre 1891 mit dem Zentrum oder Freisinn für diese gestimmt, dann lzätten die Bergarbeiter sie schon 1892 erhalten, und ganz sicher noch in nxnt besserer Form, als es jetzt der Fall ist. Iu dem Moment also, wo die Sozialdemokratie im Reichstage hätte praktische Politik für die Bergarbeiter treibe» können, hat sie vollständig ver sagt und Herr August Bebel hatte mir das ablehnende Wort: „Wir sind prinzipielle Gegner!" Doch noch mehr! AIS die Anträge auf Erlaß eines Reichsberggesetzes im Reichstage beraten wurden, da führte der sozialdemokratische Abgeordnete Sachse am 27. April 1999 aus: „Tie Arbeiterausschüsse lassen mich ziemlich kühl. Ich könnte Fälle anführen, die uns geradezu abschrecken, weiter aus die Forderung der Arbeiterausschüsse einzugehen. Es ist dies ja auch ein Steckenpferd der Zentrumssraktion, daß sie hohen Wert auf die Arbeiterausschüsse legt ... So lange Sie es nicht fertig bringen, und es wird Ihnen nicht möglich sein, die Brutalität der Arbeitgeber zu unterdrück n, tonnen wir einen große» Wert auf die Arbeiterausschüsse nicht legen" (S. 5149). Also »och immer dieselbe prin zipielle Gegnerschaft! Und nochmals weiter. Am 28. Januar 1994 brachten die Sozialdemokraten eine Etatsresolntion ein, die die .Hanptwünsckx', betreffend den Entwurf eines Reichsberg gesetzes enthielt (Truckschrist Nr. 199). Aber von den Ar- beiterauSschüssen steht kein Wort in diesem Anträge. Nun kam der große Bergarbeiterstreit und am 29. Januar 1995 eine Etatsresolntion der Sozialdemokratie (Nr. 583) mit der Ziffer 5: „Errichtung von Arbeiterausschüssen zur Er örterung (wohlgemerlt nicht Abstellung> von Besckmxnden und Mißständen, zur Regelung des Strafgelderunwesens und zur Mitverwaltnng der UnterstütznngSkassen." Hier forderte die Sozialdemokratie das erstemal die Arbeiter- ansschüsse, früher nxiren sie ein ganz gewaltiges Schreck gespenst. Erst 1995 trat sie mit der Forderung hervor. Hätten andere Parteien nicht schon früher für diese sich er- tlärt, so wäre es ganz ausgeschlossen gewesen, daß sie in der preußischen Berggestznovelle berücksichtigt worden wäre. Mit der nnschiildigsten Miene von der ganzen Welt aber erklärte derselbe sozialdemokratische Abgeordnete Sachse am 1. Febr. 1995 jetzt im Reichstage: „Die Arbeiterausschüsse uierden ja belanntlich von allen Parteien verlangt. Man kann sie nicht als sozialdemokratische Forderung hinstelle». (Gewiß nicht, d. V.) Sie würden auch nur segensreich wirken, wenn sie gesetzlich eingeführt würden." (S. 1191.) Sv die Geschichte der Arbeiterausschüsse. Und nun kommt dieselbe Sozialdemokratie hier und will das Zentrum angreifen, sie, die allein die Schuld trägt, daß wir nicht schon seit 1892 Arbeiterausschüsse im Bergwerksbetrieb lxiben. Eine solche erbärmliche politische Heuchelei brauckien wir nicht weiter zu brandmarken: die gc'schichtlickie» Taten richten — 32 — Aber das Herz klopfte ihm doch gewaltig, und als die exotische Majestät sich jetzt ganz unerwartet nach ihm umwandte, versagte ihm fast der Atem, in eine solche Erregung brachte ihn die Nähe der Geliebten. „Weshalb verfolgst du uns, verwegener Spanier," redete der König im weißen Haar ihn an, „für deine feurigen Blicke ist hier kein Feld. Suche dir Libellen und Feen, mit denen du tändeln magst. Wir sind zum Herrschen da und deine Nähe ist uns lästig." „Du nennst dich in einem Atem mit der Schncekönigin, würdige Maje stät, und das mit Unrecht. Throne du nur auf deiner einsamen Höhe, während ich versuchen werde, eisigen Winter in sonnigen Frühling zu verwandeln." „Ter Winter gehört zu mir." grollte der König, „so kühl und klar, wie er ist, liebe ich ihn. Ich rate dir, deine Verlvandlungskünste zu unterlassen, denn nicht ungestraft dringt man in mein Reich." Gerhard hatte die beiden sich entfernenden Damen nicht einen Moment aus den Augen verloren. Die Feindseligkeit dieses greisen Königs focht ihn wenig an. Als er jetzt bemerkte, daß die Burgfrau von herumschwärmendeu Harlekins umringt wurde und der „Schnee", als habe er nur auf diese Ge legenheit gewartet, in dem farbenreichen Gewoge untertauchte, brachte auch er sich, ohne nur noch eine Antwort zu geben, durch eine geschickte Wendung aus der Nähe des herrschsüchtigen Alten und eilte mit elastischen Schritten der weißen Gestalt nach, die sich so ernst und gleichmütig zwischen der schivatzendeu, lachenden, sich gegenseitig musternden Gesellsckzaft hindurch bewegte. Jetzt batte er sie erreicht. Ein leises Maiblumenparfüni wehte ihn an. In ihrer Nähe war er ein ganz anderer als sonst, zaghaft und fast mutlos. „Die Liebe macht einen anderen Menschen aus mir," dachte er, „ach, sollte mir wirklich so ein volles, wundersames Monschenglück beschicden sein, daß ich diejenige erringe, zu der es mich mit jeder Faser hinzieht, es wäre eine Himinelsgnade, für die ich nie dankbar genug sein könnte." Und dann, gleich darauf über die eigene Kühnlzeit erschreckend, berührte er leicht den Arm seiner .Herzenskönigin. „Willst du Kalte, Unnahbare einem Einsamen gestatten, sich dir zu nahen und dir ein wenig Wärme zu spenden?" fragte er mit vor Erregung entstellter Stimme, „ich komme aus dem heißen Süden, mein .Herz brennt lichterloh. Vielleicht leiden wir beide in gleicher Weise, du mit deiner eis- umpanzerten Brust und ich mit meinem Sehnen nach einem verstehenden Wesen." Ueberrascht wandte sich das dunkle Haupt ihm zu. Der von der Halb- maske nicht bedeckte Mund begann zu lächeln. Offenbar wurde die Sprache des Spottes, so kühn sie war, nicht unangenehm empfunden. Jeder letzte Zweifel war in Gerhard geschwunden. Er hatteWanda Alt mann vor sich, diejenige, welche er seit Jahr und Tag liebte, ohne je vorher ein Wort mit ihr gewechselt zu haben, ohne sie bisher anders, als aus der Ferne zu bewundern. „Für solch ein heiße« Herz habe ich kein Verständnis," sagte sie kühl, doch nicht abweisend, „und ich habe gehört, daß man vor euch Spaniern auf der Hut sein muß. ES steckt in euch allen etwas von einem Don Juan: wenn du also glaubst, eine Eroberung an mir machen zu können, so bemühe dich nicht »veiter, du würdest nur Enttäuschungen erleben. Ich bleibe mir selber treu." - 29 — „Hör auf, mir wird unwohl vor Ekel." Die Dame hielt sich mit beiden beringten Händen die Ohren zu. „Und dann sage wenigstens „Zwetschen", mein Himmel, es hört uns doch wohl niemand!" Sie eilte zur Tür. die in demselben Moment, als sie den Drücker be rühren wollte, von außen geöffnet wurde. Tie Gesellschafterin stand vor ihr. „Verzeihung, gnädige Frau," sagte sie schüchtern, „ich wollte nur fragen, ob Sie meiner Dienste noch bedürfen." « „Nein!" rief die Dame böse, „ich will Sie überhaupt nicht mehr sehen. Sie spionieren ja! Morgen verlassen Sie unbedingt das Haus. Ich werde mich einige Tage auch ohne Ihresgleichen behelfen können!" „Bestürzt, im höchsten Maße aufgebracht, wich das junge Mädckzen zu rück. Sie hatte kaum gehört, daß drinnen gesprochen Nxir, die dicken Portieren dämpften jedes Geräusch. Zu ihrem Glücke hatte sie es gelernt, zu schweigen und jede Anmaßung mit äußerem Gleichmut entgcgenzunehmen. Sie verneigte sich gelassen und eilte rasch fort, uni die Erregte nicht noch mehr zu reizen. Auch Altmann wollte die Gelegenheit benutzen, um der Gestrengen zu entschlüpfen, doch Isa vertrat ihm den Weg. „Wir sind von unserem Hauptthema ganz abgekommen, ich bitte dich nochmals, mir die Sorge um Wandas Zukunft allein zu überlassen." Erst wollte er zornig ausfahren, dann aber sah er die (Y-attin wie be schwörend an aus seinen dunklen Augen mit dem gequälten, wehen Blick, der ihnen eigen. „Es handelt sich um das Glück unserer einzigen Tochter, ich darf nicht dulden —" „Schon gut, wir werden sehen. Ich werde nieinen Willen durchzusetzen wissen. Es gilt die höchste Staffel zu erreichen, der Adel ist uns sickzer, wenn der Fürst unser Schwiegersohn wird. Ich lasse nicht ab von meinem Ziel." Altmann ging schweigend hinaus. Er kannte die Unbeugsamkeit seiner (Sattin und mußte damit rechnen. Da er es nicht zu einem offenen Bruche kommen lassen durfte, »var er machtlos ihr gegenüber. Durfte er es aber zulasscn, daß seine einzige, ge liebte, blühende Tochter das Opfer selbstsüchtiger Berechnungen wurde? Wanda kannte die Liebe noch gar nicht, ihr Herz war so unerfahren, um so sicherer mußte man annebmen, daß es über kurz oder lang von einer starken, nachlxiltigen Leidenschaft bewegt werden würde. Und ivenn dieser Fall eintrat, und sie war bereits die Gattin des Fürsten, dann steckte sie im Unglück, dann war ein Eklat unvermeidlich, oder — ein langsames Dahin- sterben jeder Lebensfreude. Eisig durckrchauerte es den Vater bei dieser Vorstellung und dock) war sein Mut gebrochen. Zuviel Willensfreiheit hatte er von jeher seiner Frau eingeräumt, zu bedingungslos ihre Ansichten respektiert. Diese Nachgiebig seit, die ihm längst zur Gewohnheit geworden war. rächte sich nun bitter, sie ließ ihn zum Schuldner werden am Glück seines Kindes. 5. Etwas wie knabenhafter Uebcrmut lvar über Gerlgrd Kirchner gekom men, seitdem er fest entschlossen war, einer dunklen Mahnung in ihm zum Trotz die Hand nach einem so wertvollen Kleinod, wie Wanda Altmauu, dir „Di'n'l'' Sfund. 8