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VLK 8LVH8I8VÜLX V0I»L82I!IMXK LIM «HIIOftlliftXDIC IX vkb!8I)k:X Nummer 193 — 22. Ialironiiq y mal wöchentl. Vk!llg51irkl!l 2. Okt..Woche 4090VVV0M. UnreigkN! Schlüsselzahl der Deutschen Zeitungen: Ivovov. Grundpreise: Die eingesp. Petitzeile IVOM., f. Familien- u. Vereinsanzeigen. Gesuche 5V M. Die Petit.Rektamrzeil», Kömm breit. 85V M. Offrrtengebühr sür Selbstabholer 5VM. hei Urbeisendung durch die Post außerdem Portozuschlaa. preir sllr «Ne einrelnummer 7000000 Mark Geschäftlicher Leilr Joses Koymann, Dresden ÄöülsWe Sonntag, 7. Oktober 1923 Im stalle höherer Gewal «rlsickt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung von Bnzeigen-Austrägen Uud Leistung von Schadenersatz, ffür undeutlich und durchstern« sprrcher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver» antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Mai 'kripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Reduktion 5 bi» 6 Uhr nachmittag«.« Hauptschristleiler: Dr. Josef Albert, Dresden« Tageszeitung für christliche Politik und Kultur ^ ee >>r>« >,nv tkeittättstteUr! Dr»«den°->ltstadt 18, Holbrinstraste »8 Fernruf 82728 / Postscheckkonto Dresden 14797 «Willis IUI» BW ' Ae Bell litt Aiiii' Mi neue Lebe» Druck und Verlag, Saxonia » Vuchdruckeret ly. m. b. H. Dresden.Altstadt 16. Holbeiiistraße 46 ^um Künsten sächsischen AaHokiKeniag Keiner der verftosienen vier Sächsischen Katholikentage ist unter so schwierigen Umstanden abaehalten worden, wie sie dem diesjährigen Katholikentag entgegenstchen. Die außenpolitische Loge Deutschlands ist «rüber als je denn niemals stand Vas deutsche Volk dem Ausland gegenüber ohnmächtiger da a>8 sehr, wo eS »ach dem verlorenen militärischen Krieg den Krieg deS passiven Widerstandes an der Ruhr verloren hat — nicht durch eigene Schuld, wohl aber zu seinem neuen Ver hängnis. Niemals zeigte die innenpolitische Lage, wenn man von den Revolutionswochen im November 1918 absieht, solches »nheildrohcnde Hochspannungen anf der linken und rechten Seite, solche Zerfahrenheit und Ratlosigkeit in den Reihen aller Parteien wie gegenwärtig. Niemals bot die wirtschaftliche Lage des deutschen, Reiches ein trostloseres Bild »IS heute: Oder gab eS schon ein mal einen solchen Tiefstand der deutschen Mark wie jetzt, ein« solche Teurung aller LcbrnSmittel und GebravckiSgrgenstänbe, ein« solche Unsicherheit, Beklommenheit und Nervosität im gesamtem Wirtschaftsleben Deutschlands, tm Handel, in der Industrie, im! Gewerbe, im Geidweten? Noch niemals sind die sozialen Gegensätze in den ver schiedenen Klassen der Bevölkerung schärfer zugespitzt gewesen alS in unseren Tagen. Denn wann wäre von link» und recht» die Forderung einer brutalen Diktatur und einseitigen Klassenherr schaft jemals ungestümer erhoben und demonstrativer in die Massen geschlendert worden als eS jetzt geschieht? Wann auch wären die Unterschiede zwischen Stadt und Land, zwischen Hand, und Kopfarbeiter, zwischen Besitzenden und Besitzlosen, zwischen Bürgertum und Proletariat zu gähnenderen Abgründen cr.ociiert worden? Niemals bot di- wirtschaftliche Lage de? dcutschcnj Christentum im deutschen Volke so breite Schichten erfaßt wie jetzt: Unser Volk hat, wenn man fö nach seinen öffentlichen und privaten Aenßerungen seit dem Kriege beurteilen darf, nie in solchem Ans. maße dem Gottes- und JenseitSglauben, dem Christentum (den Rücken gekehrt wie jetzt. Stoch nie — um nur ein Symvtvn dieser ReligionSfeindschnft zu erwähnen — haben so weite Kreise der Lehrerschaft, so einflußreiche und berzwelgte soziale und politisch« Organisationen sich n,i, solcher Leidenschaft für die religionslose Schule eingesetzt wie dies unter unseren Augen täglich gesckitrlift noch nie wurden Pädagogen, Eltern und Erzieher, geistig hoch, stehende und daS Beste wollwde Männer und Frauen des Volkes ihrer religiösen und christlichen Auffassungen wegen in Dingen der Schule heftiger anaogriften, verletzender bekämpft und herab- setzender behandelt, noch nie «ytckj hat man rücksichtsloser das Alleinrecht der Schulart sür die man eingenommen ist, gegenüber von Dr. Lßristian Schreiber Kischof von Meißen . allen anderen Schularten proklamiert, noch nir ist man vlan^ mäßiger darauf hinnusgegangen, dir Rechte der chrlstlimen Eltern und der christlichen Kinder in der Schule zu ekdroisel». Hand in Hand mil diesem religiösen Abfall geht ein großer und tiefgehender sittlicher Niedergang unseres Volkes, per« selbst schon daS früheste Jiigendalier angesressc» hat. Hasten und Jagen nach Geld ti»v Genuß Mißachtung der Autorität, inoßloser Drang nach sittlicher Unarbundeiiheil, rückst,''Winker Egoismus »nd MainmoniSmuS in weiten .Kreisen: Das ist die Signatur dcrs gegenwärtigen Zeit. I n diese Umwelt tritt unser Fünfter Sächsischer Kathv- likentag hinein. Er tri» in sie hinein alö eine Veranstaltung, die von ganz andere» Idee» getragen wird, ganz anderen Ziele» zu. streb,. Unser Fünfter Sächsischer Katholikentag steht aus dem festen Boden der Autorität. Zum Zeichen dessen gipsest er in einer Ehrung des geistlichen Obechirlc» aller Katholiken deS Sachsenlandes: Die Frier des siinfundzwanzinjährigen Priester- jubilänms deS Bischofs ist zm Hauptpunkt seines Programms Unser Fünfter Sächsischer Katholikentag ist ganz durchiränkt vom Geiste der Rcligirn, des Christentums, der katholische» Weltanschauung: alle Reden kreisen um die gewaltige Idee de- Katholizismus, alle Beratungen drehen sich nm die Fruchtbar«, rnachnng des christlichen Geistes für unser gesamtes Volksleben» alle Beranstaftnngen Hatzen den einen hohen Zweck Priester- schaf, und Laientum »och enger znsnmmenzusänveißcn zur gemeinsame» Arbei, für unser Volk durch die Entbindung der «itisbaiicnde» Kräfte, die in der Religion» im Christentum, in der katholischen Kirche liege». Insbesondere soll unser Sächsischer: Katholikentag die Katholiken des BiStumS Meisten anfrnsen zum L n j e n a p o st o l a i, er soll ihnen die Bedeutung des EviSkopairs und neS Klerus für die gegenwärtige Zeit vor Augen stellen, er soll unterrichten über die Probleme des Frauenlebens und die Berufs st eltung der Frau im wirtschastlichen Leben, er soll vrnktischc Arbeit leisten für die k o n t e s s i o u r 11 e, christliche Schule» um die der Kamp: heftig tobt, er soll unserem katholischen Berein » leben >n sei.wi: mgiiniokachen Ausgestaltungen >-g Impulse gebe»: Kurz und gut, eS sollen Kraftströmc ,nr Crnctic- rung tm christlichen Leb-» von ihm für das ganze BiSinin »ns. gehen, die sich glich über die »ichtkatholische Bevölkerung scqeiiSnoll ergießen sollen, lieber allem diese» aber soll e i » Sie--» erlcuch. tend und ermärmend. wegweisend und uorwärtStrcibcnd stehen: Der Stern d«r Liebe — der Liebe zu CbristuS und der Kirche, der Liebe zu unserem ganzen Volte. Denn waS wollen wir anders, als in dienender Liebe die wahren und wohlverstandenen Jn'cressen deS gesamten Viftes Pflegen und fördern, was wolle» wir anders als i n echten» G r» ineinschaflSgeist und Berank wortlichkeitSge kühl dem ganzen Volke dienen ohne Rücksicht aus die Pancistellungj oder KonsessionSzugehörigkklt? In vnrltaiv Itei: sei daS Losungswort sür unseren Fünften Sächsischen Katholikentag, (Noch klinget nach die festlich Hobe (Weise, schwingt nach der Harmonien schöner Chor zum Himmel auf ranz sich die kichke (Wn^e, xum Thron Le« Herrn schwoll machtvoll sie empor, das hehre Lied, gu Gottes Lob und (Preise, dem gläubig tauschte unser Herz und Ohr. Du Herr, du List'«» du warst'«, der uns geführt, Du Herr, du k-st'o» dem (kuhm und Ehr" gebührt. ^a, mit uns war de« Himmeke reicher Kegen» der uns erquickt wie kühler Morgentau: er laste uns gkeich miksem Kommerregen, der (Wachstum spendend rieselt auf die Au. (Und ging der Luß auf wilden, wüsten (Wegen durch (Nacht und (Not, durch (Winternebekgrau, wir xweifekten, wir zagten» klag en nicht, mit uns war Gott, war Gottes Kraft und Licht. (Nun treten wieder wir Lm Herrn zusammen» c.us (Näh' und Lerne kamen wir den (Pfad. Ob wir vom <Kerg, ok aus dem Tat wir stammen, oö aus dem Stromgebiet, aus dem Gesikd der Saat, in uns koh'n heiß des gleichen Glaubens Llanunen» g üht hell der gleicht «Wunsch zur stolzen Tat» und was erfüllt des Herzens enges Haus, drängt sich zur Könne» sich zum Licht Hinaus. Europeno Koden heat noch Leuerbrände in seinem kampfdurchfurchten weiten Schssz; noch dünkt mich fern der Leiten Aonnenwende, noch keöt der Haß des (Krieges grimm und groß. Der (Waffeagang ist au«, doch nicht die (Not zu Ende» noch nicht d,e sKrust des klaffen (Neides kos. No k ruhet schwer der Leinde (Nachetzand auf dir» mein deutsche« (Volk und (Vaterland. Doch mitten in der sKrandung, in den (Wogen, vom (Wirkeksturm der Leiten unberührt» koch üker sich des Lirmamentes sKogen, von Gott betreut, von weiser Hand regiert, Kommt stolz -er (Kirche Kchiff -abergezogen. (Kennst du den Lotsen, der das Kteuer führt? Ktill gkeilet es daher in hekrer (Pracht durch (Weklendrang, durch (Wind und (Wetternacht. Das ist dein Kchiff, ist deine« (Neicheo Lkotte. dein (Nuhm. dein Stokg, des Gotteostaateo (Wehr. Es segelt hin, trotzt feigem Hohn und Kpotte» und fürchtet nicht der (Widersacher Heer. Der LäÜrmann klickt nach feinem alten Gölte, der ihn öekütet durch der Hahre Meer. Deo 'Kreuzes Leichen schmückt den schlanken (Kiek, und sicher trägt dies Kchiff dich an Lein L:ek. Laß dich mit Ktokz des Kchiffes <Kikd erfüllen l Du K st in sichrem Kchuß, in treuer Hut. Mag sich der Himmel finster auch verhüllen und drohend dich umzucken sKkiße« Glut, du stehst in Gottes Hand und Gottes (Willen, drum mitten auch im (Wirrfak hohen Mut! Trag unverzagt, trag heiter, selbstbewußt des Christen Hoffnung stets in deiner sKrust! Der Herr, der keines (Vögkeins noch vergeben» der auch gezählt auf de'nem Haupt das Haar, der jede« Menschen Last ihm zugemesscn» der immer dir e:n milder (Vater war, der stets ein gütig (Vaterherz besessen, der treu gewacht ob feiner (Kinder Kchar; er ist. so hat'» verheißen uns fein (Wort, in trüben Tagen auch -ein Heil und Hort. Gr-füllt von solchem ech'en Lhristenfeuer laßt uns in Treue denn xusammensteh'n. (Viel -Augen, längst geschlossen, einst uv. ' teuer, schau'n heut auf uns herab aus sek'gen Höhn. Lum Kchwure aus, er ist kein rascher neuer Aufrecht als Christen laßt uns furchtlos gch'n! Auf uns blicht Gott von seinem Kternenzekt, auf uns blickt her die weite Christenwekt. (Aeiht euch begeistert denn, ihr wackren Kcharen, der Sache Gottes gebt euch freudig hin, du, Äugend, sieh die Männer weltersabren, die Lrauen mit dem feinen, frommen Kinn. Der (Väter heilig Erbe gilt s bewahren. Gin furchtlos Herz fei dieses Tags Gewinn. Nichts beuget uns Len Mut, nicht (Not. noch öeid, mit Gott, für Gott, auch in der neuen Leit. (Wie Cherubim bewacht die gokdne (Pforte zu eurer Ainder grünem (Paradies. Der Gottesleugner höhnende "Kohorte naht mit des Hasses Dolch, des Spottes Spieß. Denkt des Erlösers Koker Heikandsworte» der Kindern große Liebe einst verhieß. Du Chrtstenjugend, Hoffnung künst'ger Leit, dir sei -es Tages (Wort, der Lukunft Tat geweiht. (Was uns in dieses Lestes schönen Stunden die Seele füllt, im Herzen pocht und schlägt» daran soll unser Land und (Volk gesunden, das schwer an dieser Leiten Nöten trägt. Nur Christeuzeist, nur er heilt unsre (Wunden, nur Christenglaube allzeit, unentwegt. Ko wollen wir'«, gelobt'« mit Herz und Hand! Gott schütze uno.Heimat und(vaterkand l