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Sächsische Volkszeitung : 30.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192110307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-30
-
Monat
1921-10
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.10.1921
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counlag den '6(1. Ottobcr 1921 ,»q,»N til Rr, 262. Seite , Unnationale» Politik im Interesse der Sicherheit und der Wohlßrhrt der Nationen und der Ausbreitung des Reiches Got tes aus Erden aus die Ausrichtung einer Aera der Gerechtigkeit und des Friedens hinzuarbciten" und „auf Grundlage der Lehren des Evangeliums den brüderlickien Zusammcnschluh der Völker zu sichern". DaS sind, in kurzen llmrissen angedeutet, die wichtigsten Bestrebungen ini katholische» Lager, die die „katholische Inter nationale" zum Ziele haben, >»» bei dieser vielleicht nicht ganz glüiklichc» Bezeichnung zu bleiben. Sie laben, wie gesagt, nicht wenige Anhänger, finde» freilich bisweilen auch Widerspruch insbesondere bei solche», die glauben, die Zeit der internationalen Hochspannung sei nicht günstig sür die Propagierung und Ver wirklichung derartiger Ideen. Ga»; unberechtigt aber ist es, achtlos an diesen Strömungen vorüberzugekcn. Wenn man sie zunächst auch nur als svlcbe wertet — von der praktische» Ver wirklichung der gesteckten Ziele sind sie ja samt und sonders noch recht weit entfernt -- es sind doch immerhin Bewegungen im katholischen Lager, die von jedem kirchentrcuen Katholiken auf das Wärmste begrünt werdet! sollten. Die Ideen, die da disku tiert werden, sür die Anhängerschast geworben wird, sind, dar über kann kein Zweifel bestehe», katholisch. Sie haben, das verdient besonders beachtet zu werden, gerade im katholische» Frankreich Anklang aefundeu, und zwar bei den katholischen Ver tretern der vrrschiedenditen Richtungen. Hervorgchoben seien nur die Namen Vater Bessin re. Pater I u r p, Abbn Be ll >i r e g ard , Paier de Ia B viere, Kauouitus Beaupin , Gaöian Bernoville uns nicht zuletzt der des bekannten Publizisten Renn Iohannei, der erst im Mai dieses Iahre-s ans der Tagung der katholische» Schriftsteller in Paris (La Se- maine des neribains eatbolianess in einem ebenso gründliche» wie geschickten Referat das Thema „Katholische Internationale" behandelte, Gs, Die kranke Kirche Griechenlands Ksi. .Im November t!»2t) echielr der orthodore Metropolit von Athen, Me'elios Autarakis Bechhl, seinen, Nachfolger Tbeokli- tos den Platz zu räumen. Tie Neuwahlen hatten Veni- zelos' Macht gebrochen ,»,d mir ihm seinen treue» Anhänger Meleüos »nmöglich gemach!. Tee abgesetzte Kirchcnsiirst versuchte zunächst noch in der Stadt selbst durch neue Umtriebe sich zu halten — es gelang ihm uich!, Ta zog er nach Amerika, um dort unter den Ortlwdo eu aeaen den griechischen Tvuod Stimmung zu machen, Ter Shuod rächte sich, indem er alle von ihm ge schlossenen Ehen sür ungültig erklärte,,,, Ehe er Enrova vernetz, gab Mcletios eine Sammlung von Toliimenten zu seiner Rechtfertigung heraus, die uns einen Blick lies ins Innere der griechischen Kirche lim lassen, Im Dezember 1916 versammelte sich der heilige Synvd der griechische» Kirche n»f dem Marssekd, und im Angesicht einer ungeheuren Menschen menge warft» die einzelnen Mitglieder Steine ans einen Haufe» unter dem Ruf: Bann dem Verräter Venizelos und seinen An hängern! Bald wurde dieses Vorgehen von mehreren Bischöfen des Landes iiaäigcahmt. Kaum hatte aber Venizelos im Juni 1917 seine vrovisorische Regierung eingerichtet, als er auch schon einen Werichtstiv' von 19 Bischöfen berief, die das Vorgehen des Shiwds prüfen sollten. Nacb mehrmonatlicher Tätigkeit gab das Gericht seine Ent'cheidnng: Einige der Angeklagte» wurde» sreigcsprochen, andere snmeiidiert, die Bischöfe von Athen und Larissa ihrer Würde sür verlustig erklärt. Fünf Monate später wurde Meletios, der Metropolit von K»)tw» ans Cvpern, vom Spund zum Bischof von Athen gewählt. Ein königliches Dekret bestätigte die Wahl nach kurzer Zeit, 192(1, also kaum drei Jahre später, erschien ein neues könig liches Dekret, das alle seit drei Jahren gefassten Beschlüsse deS heilige» Shnvd für null und nichtig erklärte, Tie damals abge lebte» Bischöfe sollte» alle ibre verlorenen Sitze wieder einnehinen — auch der Metropolit von Athen, Theoklitos, Meletios bemeeki in i/iner Schrift sehr richtig, dast von nun, an die Frage deS Metropoliten von Athen bei scdeni Regierungs wechsel von neuem sich stellen wird, der Vorsteher dc-Z heiligen Shnods wird noch mehr als bisher ein Kloster Staatsbeamter werden. Das Hans ist ans Sand gebaut, denn sie wollten nicht ans den FeiSgriüid Petri bauen! Die Prozessakten deS kirchlichen Gerichtes von 1917 sind be zeichnend für die Gesinnung der »erhörten Bischöse, säst alle ze> gen eine sehr veroächtige Rene über ihre Tat. Der eine ist durch die Drohungen der nntivenezetistischen Reservisten krank geworden, der Sturm der politischen Leidenschaste» habe sein Ge- wip'ii ausgcwühlt, ec habe aver vermieden, „das zu behaupten, 8is Iki'v 8ikks>n-, unrß VnMsnion nur bei ,.2utz Itzsufingsokmislis" vrescian, wekttnerstrsK« 12 (Tivoli). ksslks ksokmLnnixobo I ockionnoxz. Oloiobeoiti^ smnksbls iob inoiv preiscvsrtss I ngsr lugenlosvn 1>ou»-inge. «aS seine Seele nicht wollte". Ein andrer bekennt, er habe dem Bannspruch beiwohnen müssen — sonst wären die Steine statt aus den Verräter auf ihn niedergcsaust. Mit das allerköstlichste Geständnis kam aus dem Munde eines peloponesischcn Bischofs: „Mit zerknirschtem Herze» erscheine ich Nor diesem Gerichtshof, um mich zu rechtfertigen. Ach! mein Vergehen ist allzu grosz. Hätte ich aber den Bann nicht ausgesprochen, so wäre ich selbst jämmerlich gesteinigt worden. Mein schwacher Verstand konnte da nicht begreife», daß es sich um etwas anderes handele, als einen Dienst gegen das Vaterland. Ich Unglücklicher habe eine strenge Strafe verdient. . . . Vor Scham mutz ich mein Antlitz verhüll n. Meine Gesundheit ist vor Trauer ganz erschüttert. Hilfe! Ich habe noch wcle Febler. aber ich rufe die Barmherzigkeit der Kirche an. Ich habe gesündigt. Aber gestattet mir doch, mein Aergernis iu- msften meiner Herde wieder gutzumachen." — In Ihrem Bericht, erwidert der Nickiter, behaupten Sic. der Bannspruch sei kano nisch und Sic wollten selbst seine Gültigkeit beweisen. Bleiben Sic bei dieser Behauptung? - In der Tat, das war meine Ansicht. Aber bedenke» Sie doch, datz wir armen Landbischöse vor laulcr Seelsorge kaum ein Buch aufschlagen können. Jeden falls hat sich meine Meinung über diesen Punkt geändert. Roch einmal, ich war durch die Presse verleitet, ich bi» schuldig!" Solche Vorgänge gemahnen an ein ernstes Wort, das ernst der Vvlkerapostel auch au eine griechische Kirche richtete, die von derselben Kraukliei! heimgesnchi war wie die heutige Kirche Griechenlands: Wen» i» eurer Mitte Eifersucht herrscht und Streitsucht, gebt >hr da uichi dem niederen Menschen nach? Ist euer Betrage» uichi ganz weltlich? Denn wenn der eine sagt: Ich gehöre zur Partei des Paulus, der andere: ich zur Partei des Apollo, seid ihr da nicht Weltmenschcn? Und der kundige Seeleuarzt nannte auch gleich das einzige Heilmittel: Wahre Diener Ehristi, Ausspender der Geheimnisse Gottes-, denen cs »ich!? ausmacht, Pom Volke gerichtet zu werden oder von einem menschlichen GericbtShose, Nur solche Männer werden die Kirche Griechenlands wieder in die Kirche Gottes cinglicdern können. V?schsfs.kaae in Leipzig vom 22. vis 25. Oktober 1921 Erster Tag: Eiuosnngs-, Einzugs- und Begrüsinngöseier Benedictiis, gut venit in nomine DominiI Gesegnet, der da komm! im Name» des Herr»! Dieser Inbclgesang, mit dem die Begrützungspredigt deS hochw. Herrn Superiors Stranz anlätzlich des feierlichen Einzuges und Empsauges Sr. Bischöflichen Gnaden, des boch- würdigjtcn Herrn Dr. Christian Schreiber, in der Kirche zn St. Trinitatis in Leipzig erhebend und wirkungsvoll schlotz, mag als würdigste Einleitung dem gedrängten Berichte über die segens- und gnadenvoUen Bischofstage in Leipzig voni 22. bis 25. Otlober 1921 vorangestellt werden. Aber nicht nur als ge suchte Eiiilcitung möchten diese hehren Klänge anfgefatzt wer den, »ein, eine weit höhcrcGe! tuirg kommt ihnen zu: Sie ent halten de» gesamten Inhalt und de» würdevollen Verlauf der Weihestuiide» des bischöflichen AnsenchalteS in Leipzigs Mauern. Vor ungefähr fünf Woche» wird der erste Bischof der wie- dererricbietcn Diözese Meitze» bei seiner Durchreise von Fulda nach Bautzen zum erste» Male von den Vertreter» der Leip ziger Katholiken ehrfurchtsvoll begrützl. wobei dieselbe'! aus dein Munde Sr. Bischöflichen Gnade» die frohe Kunde bestätigt erhielten, datz er i» Kürze wieder und dann für längere Zeit die katholischen Gemeinden Leipzigs besuchen werde. Seit die sen! für Leipzig denkwürdigen Tage harrten die Katholiken Leipzigs voll freudiger Erwartung der Wiederkunft »?5 oelieb- ten Oberhirlen, der sich schon damals in den kurze» Augen blicken seines Aufenthaltes die Herzen aller derer, die Zeugen sener Begrüßung wäre», gewonnen hatte, lind 'nunc, und immer wieder kam das Gespräch dort, wo Katholiken sich ver sammelten, ans den neuen Bischof von Meitze», der auf dem 3. Sächsischen Katholikentage zu Bautzen so mächtigen und be geisterten Eindruck auch in den Leipziger Besuchern des Katho likentages hinterlassen hatte. Man zählte in Leipzig förnilicb die Tage bis zum Bischossbesuche, Die katholischen Gemeinden rüstete» sich äußerlich und innerlich zum würdigen Empfang: des neuen Bischofs und der von ihm zu spendenden Gnaden, Tie äußere Vorbereitung bestand darin, datz linier täti ger und begeisterter Teilnahme der 55! ka'Ne!j,ck>..- Vor Leipziger Gemeinde», die in selbstverständlicher Einmütigkeit n»i den zuständigen Pfarrämter» zu wirken sich bemühten, das Programm für die kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten der Pischesstage vorbereitet wurde, wobei der OrtSverband der ka tholische» Vereine von Leipzig und Ilmgebung mitcr der umsich tigen und zielbewussten Führung seines Vorsitzenden, deS Heren Fabrikdirekiors Bohu, seine Daseinsberechtigung und sestie Bedeutung von neuem bewies. Die innere Vorbereitung be stand zum wesentlichen Teile darin, datz in der Kirche, in der Schule und im Missionsunterrichte die Herzen der F'rmlinge für die Lehre des hl. Sakramentes der Firmung und für die Aufnahme der Gaben des hl. Geistes fähig und empfänglich ge macht wnrdcn. Zwei glückverheißende Auftakte ginge» de» bischöflich^, Segcusiagcu voraus und zwar für einen Teil der Gemc:,-^ Et. Trinitatis und sür die Gcmeindc St. Marien ins, gesamt. Für den weiteiltlegeneii nordöstlichen Teil der eri-, genannten Gemeinde, nämlich für die Stadtteile L- Schöncfcld und Leipzig-Mockau mit Ilmgebung bedeutete ^ herrliche Vorbereitung der glückliche Umstand. datz die c -- wohnenden Katholiken durch die rastlosen Bemühungen cf- Herrn Superiors, des zuständigen Pfarrers und durch w? ,jg,. rige Agitation des dort ebenfalls durch Herrn Super:» Leben gerufenen und von einigen Schöncfelder und M c Katholiken binnen Jahresfrist bis aut die stattliche Zahl 120 Mitglieder» angewachsenen Vereins die große Frenoe , ten, in dem würdigen — wörtlich zu nehmen — Railia: zn Leipzig-Schönefeld eine gottesdienstliche Stätte gefunSe-' haben, an der am Sonntag den 16, Oktober d. I. :> ncb Superior znm ersten Male das Opfer des neuen Bnuve - , , liehst dein Allerhöchsten dargebracht wurde, wobei sosi GottcSdienslbesuchcr und a» 35 Kommunikauie» gezältz . den. Von letztere» wären noch mehr zu verzeichnen ,»-» , ü wenn nicht einzelne wegen weil fortgeschrittener Zeit , ztz getreten wäre», lind wie wetteiferten nicht manche der A gen Katholiken in rührender, »»erinüdlimcr Fürsorge s»,- :> dige Ausstattung und Ausschmückung des provisorischen , altars »nd des Marieiialiärchens! Tie Rainen die:.: rige» katholischen Familien, die i» allen ihren Gliedern je - rig sür die Entwicklung des knibolischcn Gemeinde- un eiiisiebens dorrselbst von Haus zu Haus arbeiten, zn » e: .. - soll unterbleibe», weil den Beieiiigieu etwas anderes um >, fercs als vergängliches- Lob und irdischer Lohn sicher ist, l,, . wird ihnen alle Mühe und Arbeit, jeden Schritt und Tri-:, Widrigkeit und Enttäuschung, olles, was st: zu seiner getan, reichlich vergelten! Ja, die Karholiken der Orlsic:!. ceg Leipzig-Schönefeld »nd Leipzig Mockau baben gewiß »,:> >>:. sonders dankerfülltem Herzen den reichen Gnad- iscr Bischofslage in sich ausgenommen, und die Firmlinge der dor tigen beide» Missionsschulen — in Lcipzig-Schönefew 20 — werden gewiß mit der Gnade des hl. Geistes miiwir!-», »in den Griiiidstcck zu einer zu bildenden späteren selpiuiu - r,, Gemeinde abzugeben. WaS für die Katholiken in den genannten Vororicn ' c Erösfnu » g des kntho ! > schcn G o t > e s d ! e n si c e st. innere Vorbereitung sür die Gnaden der Kischofstage l, tct, dasselbe war für die Gemeinde St. Marien im W c it e „ von Leipzig die kurz vorher abgehallene I e > n i t e n n> i s s i o die durch die Bemühungen des hochw. Herr» Pfarrers Hot te »rvtt zustande gebracht, einen herrlichen Perlauf inkm, wie ja in diesen Blättern bereits dargetan wurde. Unter Hl. chen glücklichen Auspizien — Ncueinfü'jri'.ua, von Gottesdienste« »nd Abhaltung, von Missionen — schai,reu die Leipziger !->a:ho. liken mit froher Zuversicht den BischosStagcn eutgegeii, lind es brach an der erste dieser Segenstage! EonuabenL den 22. Oktober nachmittags -k.10 Uhr trafen Se. Biscbvibche Gnaden Dr. Schreiber '»> Begießung des horl»vürs:gite,l Herrn Tomdekans und apostolischen Prvtonoiars Sl>>:a, empsangen von dem hockpv. Herrn Suverior Stranz zn Si. Trinitatis und dem Vorsitzende» des Kircheuvorstaiides oaicllm, Herr» NeichSgerichtsral Schas seid ans dem Hanpibotmi-c': ei», Gegen -t.30 Uhr fand ,m Pfarrhause St, Triniiaiis au Vereins,zimmcr die offizielle Begrüßung seitens sämtlicher Ver treter der Leipziger katholischen Organisationen stall, mme: cr »ach der schlichten und innigen Begrüßungsansprache Ves He Snp'riors Stranz die Herren Rcicksgerichtsral Schasscid im Name» des Kirchenvorstaudes und Faürikdirektor Boh» w: Nameu der in den katholisch?» Vereinen organisierten Koste- liken in ehrfurchtsvollen Worten dem bochwürdlgste» Herrn c>u Versichcrilngen der Freude, ocs Dankes und der Ergeben: znm Ausdruck brachie» und das Gelöbnis dcr Liebe, der st -- und des Arbeilens im Geiste l-er Kircbe alstegtcn. Herr RcT - gerichtsrat Schaffeld hob unter anderem auch die Am i. nahuie der Herren Akademiker hervor, die bei je->c> 6--- legenheitz ihre Treue zur yestigen Sache der Kirche beknudeii und das Ergebnis ihrer akademischen Studien in den D GoltiS und dcr Kirche stellen zwecks HäherbUdnng und Vcnst- luiiz der Menschheit. Herr Direktor Bohr betonte vor aiu-» die sich immer mehr auSwachsciide Entwicklung des Lei: - katholische» Vereinslebens — sind cs doch zurzeit 5b lischc Vereine, die alle neben ihren, de'ruderen Zumc! das eine Hauptziel ans Uwe Fakmo geschrieben habcn: t? Förderung des katholischen Gcmciiid'lebciis zur Ehre G>u?r und zum Heile dcr unsterblichen Sce'tu, Se, Bischöfliche Gnaden erwiderten den H.umi Rednern in der mi» scho» bekannten, liebevollen Art, dabei cuii alles von größerer Bedeutung Eiitgegeagelwachie treffend ein gehend. So recht zu Herze» pehend war die Versicherung, sich der hochwürdigste Herr a»tzeror)'»1!ich freue, »st-N» in Leipzig und und gerade n Leipzig sein zu können, daß -r Lcipz g ganz besonders in Herz aeschlo'lcn habe, ja. datz c> vic! leicht sagen könne u>ch dürfe, Leipzig sei -hui die liebst- (sic- inei.rde seiner Diözese, ttnd bei diesen von allen Anncicuden mit größter iiiiierer Freude aufgeunnmenin Vcrsichcrniige > ^ Brief aus der Südlausitz Ten 27. Oktober. oiauz plötzlich und uncrwarler ist er von uns gegangen: der eigenartige »nd einzigartige Sommer, ttnd man kau» wohl säst sagen: über Nacht ist drr Winter gekommen. Nicht nur des. I>a»>, weil >»> Riesengebirge. Erzgebirge Schnee gefalle» ist, nein, auch tust uns in drr Südlausitz brachte der Sonntag neben eiligem Sturm reichlicb von Graupelschnce durchsetzte Regen schauer, Und scildem ist es kalt »nd trübe geworden und wir merke,, nun erst, wie nahe wir an den Winte» heran sind. Bis her hatte uns die leuchtende Sonne darin getäuscht. Jetzt ist so schnell dcr schroffe Gegensatz da. unvernnttekt, obste vorbereitende. Uebergairgszeit. Fast scheint eS, als ob es die Natur den Men schen iiachtnn wollte, die sich auch »ulst genug in» können an llcbersaschuiigeii und Sensationen. Denken ivio Nur au die ebcischlesische Frage, a» die Ereignisse in Ungarn und a» die »e»c Kmliurtat unseres sächsischen Kultusministeriums' Wie e.stae Reaenschauer ist es alle anständig denkenden Sachsen üb«r- laust», als die neueste Verordnung des Kultusministeriums be kannt wurde. Der Schlag triff, sa »ich! allein uns Katholiken, er mag mich den evangelischen Mitbürgern ein er,entcS Zeichen zn stärlster Aktivität Seite au Seite mit den Katholiken seni, »nd er trifft um so härter, da er nicht vom unabhängigen Kul tusminister Fleitzner selbst unterzeichnet ist, sondern von Ge- heinrätcn. die aus der Vorrevolulions.ieit Kammer und von dcuen man vielleicht gelegentlich über ihre srüh-r: bezw. stm- sliae Gesinnuiig noch hören wird. Vielleicht wird min auch i.-aiicber, der verstehen will »nd dem diese nen-'tsn Vorgänge d:e Angen geöffnet habe», den UiiSsprnch, den der damalige Kiillncministcr Buck in einer Versa»!m:ung in Seitendorl tai n:u seine ersten kultnrkämpfcrischcn und religwi Sfeindliche > Eric,sie zn rechtfertigen bezw. z» entschiildigen, richtig versiebe". Es mutzte etivas geschehen, damit lste Regiernug nicht wegge- scet wurde," so lautete diese Rechtfertigung, Mir ist es jetzt ganz klar, warum das „Etwas' gerade eine Verordnung gegen den Religionsunterricht »sw, sein mutzte — d?»u di? Irak in erster Linie die katholische wircbe W.r sitzen hie: in dcr Süd- 'ausst nalürlicki viel zn we-i vom Z-'i>l"»n> dieser MockiNlii-o- sk» weg, "'s das; wir beweise» kömOcn, daß jene „geheimen Rate' von „Gebei»iräteu" slan-nnen, aber nah drin, was wir », c !er Revolii'wii und seith - erleb: haben, lt das ürte-,! nicht i:w!. lebr schlier. Freilich w-rden i-iancb? r - kc-:s?-v:creiidc Sihla'inütz.' nah seftec äba, Dhrr'.. stAl"t.-., »le: iw.z denen kam: >,»> der Tab gelten: Manch.': versteh» e? n»e und man- cbir i cck- snätei-' oder da? Psalmnuust. Sie haben Ang?n und sehens nicht, Ohren — und hireus uichi ' Ob d'c'e Herren auf die Reicbsvcrfassung veretd-gt sind oder nur die unteren B»amicv. erscheint mir natürlich nach diesem Fall crforscheuS- wert. Man darf sehr wohl eespannt sein, was d : anderen Vorie.ie», die doch bis auf die Komi»'! iisten aus de», Boden dcr Vers: sin,,g stehen, zu diesem Streich gegen d>e Verfassung sagen wecken. Doch diese Dinge gehör?» sa eigentlich gcr nicht in de» Brief denn sic sind ja in der „Resid-nz" pariert und ich soll so.h berichten, was in dcr Säolansitz sich ereignet. Daß es nicht r et ist. kan» man schon daraus ersehen, datz sch v r acht Tag?» gar keircn Stoff z» einem Bc'efe fand Heute ist eS zwar nicht viel besser, aber einiges kana 'ch doch mitM.Ien, So 'st ani Sonntag bei Wittgen darf bei Zittau Glockeinveibe gewesen. Die drei Glocken (Des-dnr, -200, 600 und 350 Kilogramms stammen von der Firma Pie'z.I u. Co. in Dresden. Am So»r- tag nachmittag sind sie in langem Festzuge durch den reichge- schmückte» Ort gefahren worden, um c.uf der Wiese nebe i der Kirche dnrch die Wcihcrede dcS OrtsasarrerZ Neubert zu ihrem Zwecke übernommen zu werden. Am Montag abend haben sie das erste Mal ihre vollen Töne in reinem, harmonischem K'ang hören lassen. In Herwigsdorf wurde am Sonntag vom Turnner- ei» ein Ehrenmal für die Gefallenen dcr Oeffentlichkcit über geben. Es bildet einen Schmuck des Friedhofes. Die Beteili gung der Geniein-dcniitglieder war rege. In Hirschfelde wurde Herr Oberlehrer Hückniann in dcr Schule verabschiedet, da »r an die Schute in Limbach bei Wilsdruff geht. I» der Gewerbeschule, trat an seine Stelle als Leiter Herr Lehrer Richard Eckardt, an der Volksschule Kan tor Merz. Die Seitendorfer rüsten eifrig zn ihrer Glockcn- wcihe. Die Glocken sind am Donnersiag früh wohlbehalten an gekommen und werden am Sonntag durch bischöfliche Weihe ihrer Bestimmung übergeben werden. Dir fieberhafte Spannung, die am 21. und 25. Oktober sich in dcr bsnachbarlcn T sch e ch o - L I o w a k e i auSbrcitete, machte naturgemäß au den Grenzpfählen nicht Halt, sondern gab auch hier Anlaß zu den wildesten Gerüchte». Der Mobil machungsbefehl dcr Tschechen hat natürlich auch manchen ge troffen, der diesseits der Grenze wohnt, und da zunächst nie mand wutzie, gegen wen sich dcr Mobilmachungsbefehl richtete und ''a der Telephon- und Telegramniberkehr gesperrt war, ist die Erregung begreiflich. Liegt uns doch noch allen die Mobi lisierung von "914 im Gedacht»'?. Durch die schnelle Erledigung der karlistischcn Tragödie dürfte wohl die Gefahr eines neuen Krieges gemindert sein »nd manchem wird ein Siein vom Herzen gefallen sein. Die sechslsch-'schcchischc» Grenzorn, be sonders Zittau, sind setzt von „drüben her" stark überlaut.:!, Da man ans dem verflossenen Kriege doch so mancherlei gHcnil Halle, setzte bald in Stad! und Land e n Hamster» ein in ciwuu »och nie erlebten Ausmaße. In wenigen Stunden warcu di: Lebensmittelgeschäfte total ausvertanft und man lia»„'>?«? allerlei brauchbare und unnötige Gegenstände, bis das G Id ui End? war. Da die Einrnckcnde» warme Sachen miivringc» sollte», ioar dcr Sturm auf die Läden mi» Wallsack.'n : S: geringer als auf andere Geschäfte. Daß natürlich auch an den Banke» „angestellt" wurde, »st ja wohl verständlich. Wer nur irgend einige hundert Kronen in der Tasche lwt, kommt her über und deckt sich in jeder Hinsicht em. Die Preise ziehen na türlich entsprechend an und bei der nächsten Orlstlasscncinie- lang wird Zittau hoffentlich von seinem E wandern dürfen, denn »ach den jetzigen Preisen ist selbst A nicht mehr angemenriil In den umliegenden Ortschaften ist cS nicht besser. Wie lonae die dortigen Angestellte» und Beamten eine Einstusuug »ack> E wirtschaftlich noch ertragen können und im übrige» enragcn Wollt», ist mir unklar. Mir scheint fast, als wollte» die heniü- nc» Männer die Probe machen, wie lange es dauert, bis sä,»>- liche Beamte erstens total verarmt, verelendet und verlumpt sind i'n-d zweitens vollständig rapiad werden. Doch das- gehör: ja eigentlich schon wieder nicht hierher. Aber da alle Kreise der Bevölkerung darunter zu leide» haben, sei es doch erwähnt, Datz Abbilfe dringend nötig ist, »st klar, vb und wie sie gebracht werden kann, wage ich nicht za beantworten. Da aber gewiß: Gchein'rnte Zeit finden, neue Wege zur Zerstörung dcr Reichs- Verfassung zn suchen, so sollte mau an inatzgebcnder Stell? mich Zeit finden, über die Abhilfe unserer wirtschaftlichen Not nach- zndenken! vi-oki-östenei Kaktee-, Tee- Kskso-ttsniHung leleptnm 22929 -»18 empfiehlt feinste Misekungen hlsllee - dlieckerl»8en ckincli ?lskate kemillieb.
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