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Nr. »»8 2U. Jahrg. Fernsprecher: «ekaktion 32723 — Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 117»? Sonntafl, rr5. Dezember 1N2? Redaktion und Geschäftsstelle? Dresden-?l. 16, .Holbeinstrafte 48 ««zuaSvrelS: Liecteliährltch 84 ar. zweiiiionallich L« »lanatllch 8 ^ frei tk!»ze!»mcnner VN Die SitLsitche Solkszenima erccheu» sechs»»» wüchcnMch. — Sprechliniide der Redalicen S di? <i Mir »achm. diickt aus drücklich ziilii.s'.,erlangte ,u,d mit Niükporlo nicht Ucriehene Einsendungen an die Redaktion werden nicht ausbeimihct Anteilen, Ruualuno von oietckäiiSaiize.gen bis >i> Mir. von izaniilienaiiretgen bis >l Uhr vorm. — Anzeigenpreis >tir o e Petitzeiie 8.5t» gai»iiie».»izeigen 2.2», tiir Äerecne 2.—. un Reklameieil S.—- Niir „adciillich geiche,ebene >owu> ourli reru'vrecher »naeaeee e Rncerae» ginne- nur die Reruulmoriiutiksii Ulk die ilintilialeu iititii cibernedmen Amiahiiie in DreSdeii: Schmidl'sche Linchhandl. Inh. P. Beck, Lchiahslr. 5. in Banhen Franz »kn rjat, a. d. Peirilirche 4 Die U-Bss^-^rnAe in Wn^hington Das französische NoLLenprogrmntil Paris, 23. Tczcmber. „TempS" schreit!, die Bedeuinng der augenlsticklichen Ereignisse könne keinem Franzose» entgehen. Wählend der Te-ember- und Januarwochen, die gelvöhnftch eine Panse mit sich grd;acht hätten, berell: man Entscheid >l n g e i>. kor, die die Finanzen, die Sicherheit und die Zu kunft F rankr >> i ch s der n hrte n. Feder werde in Kitt e über die beiden internationalen Diskussionen sich mnaprech.m können, über dir die Presse allein bis seht Mitteilungen gebrakst habe: Die Debatte, über den „deutschen Bankerott" und die Debatte in Washington über die Beschränkung der Rüstungen nur See. Das französische Volk sei >,»st>c,>t übeerascbi gewesen, a!S eS erkannte, das; das Fiotteuvragramm Frankreichs plötzlich so lebhafte Erörterungen herovrricf z» ei'eer Stunde, da die Frage des „deutschen Banlerott?" die ganze Ans- ineri'ainteit der Allüerlen kgrdtent Halle. Man möchte wissen, cb die fran?ösische Regierung bevor sio ein Gesamipeogramm ver legte, Gclegenhett getobt habe, das Terrain abznhorchen, inan möchte aber anderciseitö ivisse», warnt» so rasch n»d so vollkoi»- men eine TiSknssion über das französische Programm ve>össent- ticht wurde, währcud die Verhandlungen über die javanische» Rüiiuegen beispielsweise mit so viel Erduld und so viel Dis kreten gefübrt werde» wie». Man inöcbte auch endlich wisse», wie man die Nut wort Briand? a u ,Hr.ghcS nnslegen köni r. Auf amerikanischer und englischer Seile habe mau ver standen, dah Frankreich bedingungslos auf die Panzerkren;cr ver zichte die cs verlangt habe. Die Konferenz in Washing:,»: würde also vollkommen frei sein, der französischen Regierung iste leichten Kreuzer — 330 000 Tonnen k'-berwasserschiffe und 00 Mil Tonne» Nnlerseebeate — zu verwest,.rn, die Frankreich iür den Schuh seiner Küsten und Kolonien verlangt habe. Obwohl die Beschränkung der Seerültnngen angenblnklich der Gegenstand franzäsi'ch anierikanischer Berbandlnngen sei. fühle man doch, dag unl -> r diesem Problem die Hauptfrage der srau- z ö si sch - c n g li sch e n Beziehungen schlnminere. Dar über dürfe man sich nicht wnnlvn. >M'>. i' e Enaländer, und nicht d'e gcritizsicn, weil man sie im War Office brrmnte, bilde ten sich ein, ein mächtiges Frankreich könne eine Gefahr sür E»z- land werden. Sie suchten Garantie» gegen diese vecme.ntliche Gefahr. Der „TempS" iaatz es > > >-- ninn--,a!itts>, roe»>i unter der Aittorlläl Englands als Schiedsrichter ein gleicher Verdacht ans Frankreich, da- überfallen wurde, und auf Deutschland, das über fallen habe, ruhen würde. Das sei übrigens auch seltsam unge schickt, weil England sich w » d' »:?; e.x stellen könne, ohrie gegen sich eine kontinentale Solida rität ;» schaffe n. deren cS sich nicht zu rühmen haben würde. Port?, 23. Dezember. „Journal dcS DebnIS" sagt, dies lei ein Phänomen. ein Ministerpräsident im Amt und ein ehe maliger Ministerpräsident hätten der Reihe nach den Vorsitz der französischen Delegation in Washington geführt und auf sehenerregende Rrden in dem Augenblick gehalten, in dem die Fragen, die Frankreich interessierte», nicht auf der TaaeS-ordnnng stanee» oder n'cht ernstbaft hesprochen worden seien. Einer na h dem anderen sei abgereist, und nnnmchr sende der Präsident der Konferenz Hughes Depesche ans Depesche an B r i a ii d, der in London mit Llovd George beschäftigt sei, nm ein'ae Antworten '» erlange'' - " -- »i> Frankreich auf der Konferenz in Washington nicht offiziell verireten worden sei. Briand habe also in den Vereinigten Staaten geglänzt, als seine Anwesenheit »nnntz gewesen sei. und er befinde sich dwSseils des Atlanli'chci: Ozeans, wenn die rein sranzösisck>en Frage» in Washington besprochen würden. England bilde sich ein, wenn man 102t die Unterseeboote offiziell beseitige, sei es gegen die Unterseebvotgefnhr gesichert. Welcher Irrtum! England klage Frankreich an. die Mittel zu behalten, um England zu bekämpfen und die grost- artize pazifistische Kombination zu tompromittiere». Welche Un gerechtigkeit! Angenommen, das? die Unterseeboote offiziell durch die beratenden Glestmächte in Washington beseitigt würden, so miistten doch, damit die Beseitigung wirkungsvoll würde, alle an deren Staaten der Welt ihr zuslimmc». Aber ein Staat, der einen Angriff vorbercite, könne immer irgendwo Nnteeseebovle bauen, die in Tätigkeit treten würden, sobald ein Konflikt an?-- brche. „Journal des Dcbats" beschwert sich über die Haltung der britischen Presse und erklärt, die öffentliche Meinung in Eng land werde einem Frieden der Furcht und der Niederlage znge- fiihrt. Frankreich müsse den Grundsatz weiterhin nnterslützen, das; eS im geineüisnmen Interesse der Weslmächte liege, während des Friedens eine Anzahl Kriec-Sü" - «ei ,-s NnDrsee-, sei eS Ueverseeschisfe, zu besitze», nm die Absichten nbergesinnler Mächte zu verhindern. Eklqtand fiir Abschaffunq dgr Ur«ierseeboose London, 23. Dez. Ans Washington ivird gemeldet: Lo>d Lee bal dein MarincanSschns? der Konferenz eine vollsiöndige Unterdrückiing der Unterseeboote voegeschlagen. Die sranzö- si scheu, italienischen und japanischen Delegierten erklärten. !ie seien gegen de» Vorschlag. Die Amerikaner haben noch keine endgültige Meinung geäus;ert. Die NNlkkehr Nuthr-KMis von Zottdan Berlin, 23. Dez, Wie die BZ hört, wird Dr. ht^henanS Rückkeh'- von Londvn erst für moege» envaetet. Er hat es auch diesmal verstanden, seine Verhandlungen so geheim z» führen, das; inan bisher kaum weis;, mit wem er in London gesvrochen bat. Auch hier i» Berlin wird das Geheimnis streng gehütet. Der Reichskanzler hat die Kredttkvmmission noch nicht einbernfen. Noch koin Moratorium^ beschli s; Paris. 23. Dezember. Die englischen und sranzöjischen Sach verständigen sind bei ihrer gestrigen letzten Ziistuiimenluiisl in London zu keiner endgültigen Einigung, geschweige denn zu Be schlüssen gekommen, und selbst die Angaben über die Foroeciing von 500 Millionen Ävldmark iu zwei Raten am 1b. Januar und ain l.T Februar unter Aufschub der Zahlungen ans der Ausfuhr- abgabe erweisen sich nicht nur als sehr verfrüht, sondern gleich falls als noch gar nicht feststehend. ES werden in der nächste» Woche in London Besprechungen nbec da-S Moralocinmsprovlem zwischen englischen FinnnzierS und dem Schale etretae hoc ne ver anstaltet Weeden, parallel dazu Besprechungen zwischen franzö sischen Laciiverständigen und de» Ministern Briand und Loncheur. Ende der nächsten Woche werden dam: vie englisch.» Finanziers unter Führung von Minister Washington Evans voec hörne »ach Paris kommen, die ihre Eetlärnngen mit denen der französischen vergleichen weiden und dann erst soll in Paris eine gemeinsame Eetlärnng an den Obersten Rat in EmineS ansgearbeilct wer den, Bor der Tagung in Eamies wird nichts eittschieoe» werden. Nm die Li parationB-n (Eigener D e a h t b e r i ch t der „Stichs, B o l k S z e i! gstch Berlin. 2!. Dezember. Gestern nachmittag fand in der NenhSlanzlei eine Ehesbe'peechung über das Reparationöpcvblem statt, an der a'e für diese Frage »»mittelbar zuständigen Mi nister und Vertreter der cunttichrn Stetten teiluahmen. Borger hielt die Reichc-regieriing eine KabinettSsitzimg ab, in der lau fende Angelegenheiten behandelt lvneden. Ert-iäruttg Briands Paris, 23. Dez. Bei seiner An.imsr n: B»ul>»g>,r erklärte Briand: Wir stad in London zu einer prinzipielle» Einigung gelangt, d.r den Len-en zur Bn,..m>>ien.U'velr .zwischen Frankreich und England nnödrüät und die Vorbereitung für pro Ui sch- Eittscheldniigei! bildet. Ic!>t handelt ei) sich barnm die scsigeiecj p,ir,;cl.ii.:„ zu vcevvUhalldigen und sie in eicinneS zur >-a -'chrn Er'nägn»-' zu brlngen. Paris, 23. Dez. Briand leas in D-.-l-iinng Lü'.icheilrS und Bee!he>-'S gestern ab nd tu Par iS ritt. Vi-r'<M»frisvatum für Briand Paris, 23. Dez. In der Kammer verlangte bei der gestrigen Beratung der Jn.erpeliation noer die Reactting der lanoivir!- scimilüchen Arbeiten der Sozialist E o m v > r e - M o e e I für die landmielschaftti.hen Aibeiiee die gleichen Vorleile wie sne die i» der Stadt beschäfliglen. Andere tstedner ivandleii sich gegen die Ge »'er Beschlüsse und niesen ans die Nachteile des Acht stundentages für die Landwirtschaft hin. Fr nil reich mäste infolge des Krieges g ' Here Anstrengungen als dir anderen Nationen machen und in diesem Punkte frei sein. Der Lanmv'.rtschaslSiiiinister vertrat die Anssapsnng. das? Frankreich den Genfer Beschlüssen in der landwirtschasilichen Frage nicht bei treten könne. Die Frage der Zuständigkeit oder Nichtzuständigkeit von Genf müsse vor ei» Schiedsgericht gebracht werden. D'e Regierung werde ans ihrer Haltung gegenüber dem Internatio nale» Bureau bestehen, das unklug gehandelt dak>e, indem eS diese Frage ans du Taaett'rdi'nug Otzte. Die Kammer lehnte darauf die Tagesordnung Eomvore Morel mit der Anerkennung der Zuständigkeit von Genf mtt st!>8 gegen 2'» Stimme» ab nnd sprach der Regierung mit 400 gegen 78 Stimmen ihr Vertrauen - ans. Dic Grlve k'chasiSküttsttienF die poli !f tzen Nättke Finnkfnrt a. M.. 23 Den A»f der hier abgehal..u,en fran- z ö s i s rv - d e n t s ch e n G e >v c r k s ch a f t S k o n f e r e » z, die sich hauptfächlnl) inil dem Plane des Wiederaufbaues von elf Dörfern bei Ebanlnev l'e'S'äiue , errlarte die »r,n>'ös'sche Delega tion ciusiimmig das EcagelmiS der letzten vom Präfekten vecanstal- telen Abstimmung, bei der immer noch 40 Prozent für die Ver wendung dei'ls.her Arbeiter stimmte», als einen S ch e i n s i e g kapitalistischer P r i v a t i n l e r e s s e n , die sich diese:» Plane kiitgegenstettten. Tie Verhandlungen wurden durch den Abg. Sitberschm'dt einoeteitet, der i» sestier Rede auf die Not wen d ' g k e i t des W i e d e ra n f b a u e s und der Zusammen arbeit zwischen 'Frankreich und Denisch'ond himvtes. Jo,-Han? bom fr,:nzösischen GewerkstgastSbnnd nnkeeslrich diese Nii-Ssiihru'n- aen, indem er betcnje, die Frage sei für die Beziehungen der Völker Enrw'aS untereinander bed-ustunoseo!! und oebt ivest üb:r das engere Programm hinaus. Die Konst'-vn? sprach sich ein stimmig für die Fortführung der Vorarbeiten ans. In allen wesentlichen Grundfragen wurde vohständiaeS Einver nehmen erzieti. DeiLsiberseits wurde ein !:w ranSkchns; einge setzt, dem Sitbcrschmidt und Dr. Wagner angehören. Nah Schlns? der Ko»fer>uiz wurde et» Beorüstiingcabend veranstaltet, bei den, Jonke.»r eine stiebe b kt. Er sübr'e n. a. ans. es sei ans sozialen Gründen notw-nbig, Wo, der >m,,sw,„ Nord- frankreichs durch ein dentsci' irai>zö>i'ch-s Znsammei'arbeitcn er möglich: n>erde. Alke Hindernisse müssten beseitigt weDen, gleich viel, oü sie aas kavüa'iOi'che Inte reisen oder politische sti ä !> k e zürüclznsübi e» seien. i>iuL> Nt-kke Schk^atke d.s G -tteva^« Ni'Nr't München. 23. Dezeinber. Wie inan den „Münchner Neuesten Nachrichten" mittcitt, wurden im Münchner Zollamt in den lest ten Tagen 0000 Pirpchbiichsen von der Entenleko'.nmi sivn be schlagnahmt, Die Gewehre stanieii von ei ier Wasfenrücksendniig ans hvllant'. Die Dent che Watten Gesetlsthgst hatte nämlich die Ge wehre an eine fremde Macht Verläufen wolle». Der Verlaus kam aber nicht zustande, weil den Gewehren jede Eignung für de» militärischen Gebrauch fehlte. Die EnIwnksnnngSkonnnisiion soll die Wiedereinführung drr Gewehre n»ch Dentschland anS- drücllich gehottet haben. Nu» wnrden die Gewehre ans Anord nung von Berit», vermnttich von General Nottet. der Reichstem - liandgesellscsta't zur Vecnichlnng übergeben. Für die 00 >0 Büch sen ergibt sich, wenn man für jrdr Büch e nur de» Wert von RIO Mark amiünmt, ein Gesanttwerl von über sieben Millionen Mark. In der Angelegenheit ist inzwi'chen eine Wendung dadurch ringe- treten, das? ei» Amerikaner die Anchien kaufte und um? die Herausgabe seines Eigentums verlangte. Er ist gestm»,», die Hilfe der amerilanischen Behörden in Anspruch zu nehme», wenn ihm seil? Recht nicht werde» sollte. Weihnachtsgeist Der brennende Tannenvanm aus de,» Weihnachtstisch und im Weih'.iachtSzimmer ist eine spezifisch denljche Sitte. Wir können uns Weihnachten ohne den Dust der Tanne, ohne die brennenden Kerzen am Baume nicht verstellen. Er gehört zuin deutscher. Gefühl, zum deutschen Denken. Und doch wird es in diesem Iahe: viele Tausende geben, die ans den Weihnachiobauin verzichten innssen. Die Entstehung des WeihnachtöbaumeS für diejenigen, die noch einen kaufen konnten, ivar ja auch schon in diesem Jahre in Berlin nnd in einer Reihe anderer Groststädte mit einer bässtichen Begleiunusik vervniiden. Wucher und PreiS- tre'bere haben sich melir denn je auch des EbristbanincS lcmäch- tigt, W: chec »nd PreiSlreiberci haben dann zu Tumuttszenen gejichrt, zu Erscheinungen, die an sich natürlich unter allen Um stunden auf das tiefste beklagt werden müssen. Diese Erschei nungen aber 'p-egeln so rrcht den Grill unserer Zeit wieder. Auf drr emcii Seile diejenigen, denen jede Sache gut und schlecht genug ist. nm sie zu einem Objekt der Bewucherung zu stempeln, ans der anderen Teile diejenigen, welche mit Gewalt und Ge- wattszei'cn glaube», eine Besserung der Verhältnisse hcrbeoühre» ,zn können. Daneben oder, wenn man so sagen will viel leicht i» der Mitte — Hnnderliansendc, ja Millionen geistiger »nd körperlich-r Arbeiter, Angestellter, Beamter, Gewerbetreiben der. kwincrer und mitllerrr Kanslcute. ans welche die Not der Zeit laste, wie noch nie. Viele von ihnen sind in diesem Jahre bereos u»verr:chieler Dinge vom El» iilbanininarkte »ach Hanse gekehrt oder Halen sich ans de» Erwerb eines »nschembaren Bä.nach, ns bekchränkt, weil sie die Höbe der Ausgabe als sorg same Väier und Mütter nicht mit der Einnahme en Einklang zu bringen vermochten, weil ibr Etat nicht anSreichte, wenn >ie einer mchr oder minder zahlreichen Familie auch sonst »och eine klei n: WeikmachlSsrende bereiten wollte». Und wird am heiligen Abend der Ehristbaum all den Klei, ne» nnd Klcinstm leuchten, die in den letzten beiden Wochen auf den Si rasten und Plätzen Lametta znm Verkaufe anboten nnd den», man mit snrrlstbarem Griffel die Not des Lebens schon in das so jiigenRnbe Antlitz eingezeichnet fand! Auf der einen Sette schreiende P.akute und in Lichtfülle getauchte Lokale, auf d"r an» re» Sette bitterste Not, schwerste Sorge um das tägliche Brot. E-S wird manch einer vielleicht sage», das; so wie aus drr einen Seile nicht alles Gold ist, was glänzt, ans der anderen Seit« a> ch nicht alles Elend ist nnd bedeutet, was danach a»S- siebt und darum schreit. Mag sein! Solche Fälle gibt eS. Apex wer bar dem wirklichen Elend und der tatsächlich vorhandenen Not sich überzeugen will der bat Getegenbeit dazu, Ttichvrob-'n zu machen. Ett? ganz kleiner Junge bot mir in diesen Tagen ans dem Altmarkt Lametta an. Ich erklärte ihm, das; mein Be darf schcn h nre'cheiid gedeckt sei. Ein knapp sechsjähriger Junge! Nun sagte er ganz leise, ob ich nicht ein Stückchen Brot hätte. Gegenfrage »ich Wohnung »nd Eltern? Gang dorthin mit drin Junge» und Ueberzengniig ist bald gegeben, das; es üch hier nicht nm Vorspiegelung falscher Tatsachen handelt. De Fa- milir hat einst bessere Tage gesehen, der Ernährer ist im Kriege gefalle» Die Mutter von Kranthcit beinigcsncht. Die Kmder- zah! grost. Gibt eS nicht Hunderte und tausende solcher Fami lien. sicht das n.cht in scheeicndem Gegensatz zu dein Lnp.;S nnd Tand, wie er non gewissen Kreisen getrieben wird! Und legt das »ichi die Frage nahe, ob nicht das deutsche Vol des olle ren an die denken sollte, die ibr Btnt in pirrjährigein Morden dahingegeben Hasen nnd deren Lieben in nicht geringer Zahl keine Latster mehr an, WeihnochtSbaum brennen könne». Und deshalb sagen wir. das; eS nicht allein ans de» Weih- nach.sbanm antomntt, nicht nur ans die brennenden Kerzen, »ich: darauf, ob der Gabentisch sich biegt unter der Last der Ge schenke sondern aas den W e i b n a ch t S g e i st. Denn Weih nachten ist für alle, die zur christlichen Weltanschauung sich be ten nn. ganz gleich ob sie bei uns wovnen. wo das Weihnacht?, fest mit Tann.'ndnst verbunden ist, oder ob sie in einem Weltteil ibr Leb,»' verbi"»geii, wo nm die Weihnachtszeit die grösste Son nenhitze herrscht. Da-S was der Enge! de Mensche» vertnndete, hies;. „Ehre sin Gott in der Höbe und Fr-ede den Mensche» auf Erden, die ei:"S antrn Wittens sind." Darauf und nur ans diesen WeihnachiSgeis! kommt eS a». Es geht ein grosteS religiöse? Sehne» durch die W>ttt, Es geht dwllS Seh i.-n trotz aller Kämpfe nnd trotz allrr Not. ;a, vielte: h' gerade weg'» dieser Kämvje nnd wegen dieser Not auch durch, unser deutsches Volk In alle» möglichen Sekten, in allen möostchen und unmöglichen Erscheinungen de? Aberglanb»iS ge winnt dach lctz'en Endes dieses Sehnen irgend eine Form, irgend einen Ausdruck. ES ist notwendig, dast wir in Zukunft diesen Sell.-nerscheinni'gei: und diesem Umsichgreifen de" Aberglaubens mebr als bisher Beachtung sGenken. Erwächst da nicht gerade a» diesem WechnachlSsesle denen, die ans dem Bode» des Ehr!» slen »in? sleaen, eine Hobe nnd heilige Anfgabel Die Ausgabe zurück;nsnhr.n m Ehrist >S, znrüclznsnl'ren ;nm Sterne, der den drei W«'ll-„ r»s dem Moraenlaiide den Weg nach dein Stalle gezeigt hat. in dem der Gottessohn das Licht der Welt erblickt»,