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Die Rose vom Rhein Roman von Erich Friesen. sl. Fortsetzung.) Nachdruck nicht gestattet. Voll mütterlichen Stolzes ruhten die Augen der Frau auf dein liebreizenden Geschöpf, ans dessen goldig- glänzendes Gelock die . hereintanzenden Sonnenstrahlen leuchtende Neslere warsen. Und doch fand der ernste Mund kein zärtliches Wort. J»i Gegenteil. Noch sinsterer zogen sich die stolz geschwungenen Brauen zusammen; noch herber wurde den Ausdruck des schmalen Gesichts. „Ich wünschte, du gäbest dich mehr den häuslichen Ar beiten hin, als daß du deine Zeit mit derartigen Tändeleien vergeudest, mein Kind!" Erschrocken legte Rose den Zeichenstist beiseite, und nur ganz zaghast össnete sie die Lippen zu einer Entgegnung. Frau Eäcilie Leuthold kam ihr zuvor. „Ich weiß, dein Herz hängt am Zeichnen und Malen von .itindheit an." sagte sie etwas sanster. „Aber wir und arm und können uns solchen Lurus nicht gestatten." Tas junge Mädchen schloß die Zeichcnmappe; aber es geschah ersichtlich mit Widerstreben. „Ach, Mutter! Ich lange nun einmal nicht znm Sticken und Wäscheansbessern nnd Strümpseslopsen!" ries ne mir einem komischen Scnszer. Mißbilligend schüttelte die Fra» den >!ops. „Wenn du nur den ernsten Willen lassen wolltest — cs würde schon gehe»! Auch mir kam es zuerst schwer an. Aber der Menich kann alles, was er ernstlich will!" Leichte Röte stieg in Roses Wangen. Nachdenklich drehte sie eine ihrer langen Locken um den Finger. Dann sprang sie impulsiv ans nnd schlang die Arme um den Hals der Mutter. „Ja, du, Mütterchen! Du!! Tn kannst eben alles! Aber ich ? Ach, wenn ich doch nicht ein so erbärmlich schwaches Geschöpr wäre! Wenn ich mir ein ganz klein bißchen von deiner Energie und Tatkrast mit abgekriegt hätte!" Und wieder seufzte sie leise auf — mit jenem drolligen Ernst, der soviel Uebermut und kindlichen Frohsinn in sich barg und ihrem entzückenden Schelmengesichtchen einen be sonderen Reiz verlieh. Frau Eäcilie Leuthold strich leicht über das krause Haar ihres Lieblings. Ein zärtlicher Ausdruck verschönte für einige Augenblicke ihre strengen, früh gealterten Züge, so daß die Aehnlichkeit zwischen Mutter und Tochter schärfer hervortrat. Poll Ehrfurcht zog das Mädchen die schöngesormte, aber von harter Arbeit schwielige nnd rauh gewordene Hand der Mutter an die Lippen, während ihr Blick an der maje- statischen Gestalt hcrunterglitt, die anssah, als wäre sie ge boren zu berrsclwn, und nicht, um in der Not des Lebens niedrige Handlangerdienste zu verrichten. „Wie ist es nur möglich, Mütterchen, daß eine Frau wie du es zu nichts Großem im Leben bringen konnte?" ries sie voll kindlicher Begeisterung. Wie weggewischt war in Frau Eäcilies Antlitz jede weichere Regung. „Jeder Mensch schmiedet sich sein Schicksal selbst!" lautete die harte Entgegnung. „Wer so tief gesunken ist ipie ich in der gesellschaftlichen Stellung, kann sich nie wieder cmporschwingen!" Anis neue umschlangen die weichen Mädchenarme den Hals der Mutter. „Du Liebe, Gute! Was bist du uns gewesen von unserer ersten Blindheit an! Mir nnd Hansi!" Ein Seufzer entrang sich Frau Eäcilies Brust, den sie wdoch rasch zu unterdrücken suchte. „Meine armen zrinder! Was sollte auch aus euch wer den ohne mich!" „Sprich nickt so, Mütterchen! Du bist ja gesund —" „Herzweh zehrt, Kind! Und ihr habt ja weiter nie mand aus der ganzen weilen Welt!" „Aber der Vater —" wagte Rose schüchtern einzu wenden. Eine abwehrende .Handbewegung ließ sie jedoch sofort wieder verstummen. Eine Weile verharrten beide, einander innrg schlungcn haltend, fast regungslos. Dann begann xi-r Mädckx-n aufs neue leise, zaghaft: „Mutter! Liebe Mutter!" „Mein Kind —, „Darf ich noch immer nicht wissen, wer —" Ro,s zögerte, um dann mit einem energischen Entschluß hin. zufahren — „iver deine Eltern tvaren?" Doch sofort reute sie die Frage; denn mit einen: >»ei- tigen Ruck hatte Frau Eäcilie sich aus den sie umschlungc.-1 haltenden Armen befreit. „Frage mich nie wieder danach! Hörst du? Null ' stieß sie finiter heraus, und um ihre Lippen zuckle es vor mühsam verhaltener Erregung. „Seit ich das Paterl>an ,! verließ, um dem Manne meiner Wahl zum Altar zu folgen, bin ich für meine Eltern tot!" Mir weitausgcrissenen Augen starrte Rose die Mm tcr( an. Diese aber beachtete die Tochter gar nicht weiter, m hastig über die Stirn streichend, als wollte sie all die trübe» Erinnerungen, die sie nicht zur Ruhe kommen ließen, stn: scheuchen, verließ sie, den seinen Kopf mit der Fülle blonoen Haares, durch das sich bereits einzelne Silbersäden zogen, tiei gesenkt, wie unter allzu schwerer Last, das Zimmer Roses Augen füllten sich mit Tränen. Still setzte' > sich an den Nähtisch, zog den verhaßten Arbeitskorb z: »n. heran und nahm einen durchlöcherten groben Strumpf in ein ,'tnäuel brauner Baumwolle heraus. Dow bald sanken die Hände wieder in den Schoß. Es kam nicht häufig vor, daß dieses kindlich frohst, ncn Geschöpf von trüben Gedanken gequält wurde. Tie bitterst Worte der Mutter jedoch hatten ein Chaos von Gedanke» und Empfindungen in ihr geweckt. Roie Leuthold liebte ihre schöne Mutter — liebt- r mit der ganzen Zärtlichkeit eines warmempsinden'E! Kindcsherzens. Und die Vorstellung, daß der teuren Mutter von ihren Eltern Unrecht geschehen war, verl-wi nnd empörte sie zugleich. ' (Fortsetzung folgt.! Oott llom JIImnolitiMn stak es gekästen, meinen lieben 8ostn, urwern Antc-n Ist-aller nneli sturmem XriinirenlnAer. vvastlvsrssstoii mit äsn Irl. kterbexalc! amenteu, in ^-ein lümmliscstLS steinst ükwiraken. Im kiekr-ten Zcstmerrm kst kvrvnx, (iebeliivitztvr k>reii2. Oresllen. llen ist Imst 1st17. Die gevräi^unn: linstet Vreit»-;, ston 1:i. st. Am., nnclim. '! stlir »ak stvm inneren stetst, lkrisststol scett. Ariegsverletzte! Nackows Handels- und Sprachschule errichtet einen Sonderkursusi zur kausm. Fortbildung sür Gewerbetreibende, dcr den Teilnehmern mgleich <Nlcgeii!'cü zur Dordc- icitung auf die ihcorclischc Meisterprüfung dielet, tzeln- iächer: Rechnen, aewerdl. Buchführung. Schreiben, >-!r- ichäslsaiifsä»e. Wechsel, u. Schecklunde, Kranken- und Fnvalideii-BernchcrunA usw. Zen: nachm. oder s Uhr. Keine Ferien. Lchliis; vor dem l. 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Lekuljskr I. Tagesvollschule — LehrNngsschule für PflichtschMc « II. Handelswissensihaftliche Kurse für rnännNchs nO weibliche Besucher «. VorbereUung für Aurtüprüfuuge» lLR- Privatturse 8ItSlildHe Handels- Md höhere Körtdildüüss-Dlh»!i Trcsdeu ^ V, Moritz-Str. 3 — Fernsvr. 13508 vvv w w VW VW WWW WH Wir empieblen SuiulMurtm üer UeMmt 3) korke: Vas Kampkxebiel an Ner O>s dis rur -Visne 1 : 350 000 tlieims — stille — Paris — F^arnelinie) ^ OröLe ca. 50 : 78 cm. kW. 1.— d) Körle: Vas Karnplxebietz an «ler ei sässisLk-loldrinxiscUen Qrenre 1:225000 o^üistüusen — kettori — I^2nc>) Oröke ca. 40 : ÖO cm. 50 k»k. e) Karte: kLlxisek- uns krLnrvsiscd planclern 1 : 150000 ! >> § lOixmuillen -Vpern-stille-Vünkircben) ^ OrölLe ca. 40 -. 50 cm. 50 k»L. st^ Oei Voreinsenllun^ lles ttetra^es liefern wir frei. o»' . lcgteu Bc'':r:bcn I i lli auk .o lst nn » oiter dar: .n au Var rc,Is d De: :-'chcn vö.' :-rcck' da c r > i ü' n R Acs-.c-o h werden in einfacher und elegantt-ftr Ausführung angefertigr in der Sa»,i,-KWnu>lnn^Z Dresden. A. 1«. Holbeiustratze 4«.