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Sächsische Volkszeitung : 25.08.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192008258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200825
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-08
- Tag 1920-08-25
-
Monat
1920-08
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.08.1920
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Mittwoch den 2S. August 1S20 Süchstsch« Boii«»,it»n> Nr. 1V4. Sei«« , Mittwoch den 25. Der polnische Vormarsch Polnischer Heeresbericht Im Norden Besetzung von Praiupsch und Mlawa- Ent scheidende Niederlaae der bolschewistischen Nord armee und panikartige Flucht drr rulnschcn Triippen. Die Polen weiden viele Gefangene. Im Zentrum schreiten die Polen unter Fübrnng von Pilsudsski vor und baden die Linie Zambrow — Malowieck und den Narcw südlich von Biattsiiok überschritten. Im Süden ziehen sich die Russen aus der Gegend von Lemberg zurück und werden von den Polen lchark versolot. die si* der Bug- liuie nähern. Ruch von, Sttpi baden sich die Russen zurückgezogen- Kapitulation der 4. russischen Armee? Warschau, 24. August. Hier verlautet, daß die Leitung der 4 russische,, Nordorrriee Parlamentäre au den General Ei kor sti gesandt bade, um über die Kavttulation der Armee zu unterhandeln. Man schätzt die Stärke der Armee auf etwa 60 0 0 0 Man n- Berlin» 24. August. Rach einer Meldung de» „Petit Parillen" <n>r Warschau dauert die volnische Offensive e»»f der ganzen Front mit wachsendem Ersola an. Man nimmt an. daß sechs biß «cht bolschewistische Divisionen voMSndig vernichtet und acht weitere zur Hälfte geschlagen sind. Die Zahl der Gefangene» beträgt etwa 40000 Mann- Nur noch die 4. und 14. ro!e Armee sind im stande, weiterznkämvsen. Die 4. Armee, die mit ihrer Svihe gegen Nordischen nach Warschau zu vorgerückt war und die Weichsel an der deutschen Grenze erreicht balie, zieht fick raick zurück, um nicht »«geschnitten zu werden. Da? bolschewistische Oberkommando hat den russischen Truppen, die noch bei Lomicha stehen, den Befehl ge geben, um jeden Brei« stand,»halten, damit die Möglichkeit de» NlckzueeS der 4. Arme« erhalten bleibt. Königsberg, 24. August, lieber die Lage wird berichtet: Drr polnische Nordflügel drSnat den zurückgehenden Resten der 4. bosiche wistischen Armee scharf In der Richtung aus Kölns nach. Da» Zentrum hat nach Vernichtung starker Telle der 15. bolschewistischen Armee gestern Lomscha erreicht und befindet sich im Bormarsch auf Vialystok- In nördlicher Richtung in der Gegend von Brest Litowsk und Cliolm vergebliche Gegenangriffe der Bol- schewisten- Auch in Galizien haben die polnischen Truppen de» Vormarsch ausgenommen und den Bug nördlich und östlich von Lrm der« überschritte,,. Der Uebcrtritt bolschewistischer Truppen über die herrische Grenze bält an. Part», 24. August. Nach hier einlausenden Meldungen hat sich in den letzlen Tagen die Stimmung und die Moral der pol- «ischen Truppen inkolge de» Siege? bedeutend gebessert. Di« Slim- «ung unter den Polen sei aber vornebmlich bester geworden durch hie augenfälliae Verbesserung de» Nachschub» an Kriegsmaterial, jkagiäglich treffen an der polntschrn Front neue ßroße Mengen von Kriegsmaterial und Munition er», die vou den Franzosen berangebracht seien. Neuer Widerstand der Rnflen am Bng Warschau, 24. August. Die Kämpfe am Bug nehmen einen immer' hartnäckigeren Charakter an Die Russen haben auch dort große Verstärkungen berangebracht und die Flußlinie von Kodcn l is nördlich von Brest-Liiowsk loll mit allen Mitteln ge halten werden. An der ostpreußischen Grenze entwickeln sich die Dinge jetzt mit fabelhafter Schnelligkeit. Die Polen haben gestern abend Graj ewo mit schwachen Kräften besetzt, nachdem die Stäbe 'und die revolutionären Komitees der Russen Lomsha bereits Montag früh verlassen halten, sind die Teile der vierten Armee, die dort Noch standen, am Nachmittag de» 23. August ebenfalls abgeriickt, Nicht ohne die Stadt, trotz strenger Befehle, an verschiedenen Stellen zu plündern Der Stad der vierten russischen Armee ist nach Augustowo verlegt worden. Der allgemeine russische Rückzug bewegt sich in der Richtung auf Grodno. Dort sind inzwischen sechs neue russische Refervedwrsionen cingetrosserr. Zwei weitere Divisionen sind in Anmarsch ans Bialystok. Es wird dem «rite, prochen, daß die Russen panikartig fluchteten. Sie seien von den achwöchigen Märschen und Kämpfen stark erschöpft, gingen aber in Ordnung zurück und führten ihr gesamtes Kjicgsma criäl ttrit sich. Mai, dürfe die Erfolge der Polen linier keinen Umständen überschätzen. Sie hätten eine zwar siegreiche, aber zu Tode er,chöpsie Armee vor sich. Sobald die Reserven die zurückfluienten Truppen aukgcnoinnien haben würden dürsten auch die Russen wieder zum Eichen kommen und man dürfe schon in den nächsten Wochen eine Neu.' russische Offensive erwarten, da scheinbar das russische Men schenmaterial unerschöpflich sei. Der Schutz der ostprcutzifchen Grenze Königsberg, 24. August. Von zuständiger Seil« wird W. T B. nnigcieill: Ale Maßnahmen zum Schutze der Grenze si»^ getroffen. D e ostpreußische Nlichswchr, die Sicherheitspolizei, aufgcdütencr Sel fftschutz und freiwillige Helfer au» der Bevölkerung find cliigetroffeil, um die Massen der Uebergetrelenen zu entwaffnen, »« interniere» vnd zu bewachen. Al» Jnternikrunorlager dien, bi» »um Abtransport da» Lager Ary». Da» gestrige Gefecht bei Chor- Ale war der Tu rch b ruch skampf der westlich der Linie Chorzele— Mlawa abgclchniitencn drei Kavallerrekorp». Der Durchbruch eine» strißcren Teile» ist gelungen. Der Ueberlritt russischer Truppenteile Verstärkt sich. Ihre Gesamtzahl beträgt bi» jetzt rund 24000 Man«. Die Gefahren der Nussenübertritte «brr die Ostgrenze Berlin, 24. August. (Eigene Meldurig.) Die Zahl der nach Ostpr.ußcir übergetretenen Russen mehrt sich fortwährend. Unter den zuletzt Uebergetrettnen befindet sich ein grnze» Brigadesiab. Ihre Entwaffnung ging bisher «n doller Ruhe und Ordnung vo, sich D'e " »i " . . entwaffuete» Truppen find gezwungen, aus freiem Felde z« kämpft» ren, da e« an UnterbringungSmöglichteiwa fehlt. Die Zahl der zur Verfügung stehenden deutschen Eicherhertswehrmannschaft-'n ist außer ordentlich gering. Die durch die Urd-r« ritte hervorgerufene Litua. lion kann deshalb unter Umstilnoen sehr bedenklich «erden, wenn die Entente nicht bald die beantrag» Tonnage zum Abtransportiercn bereitstellt. Der Oberpräsident von Ostpreußen hat sich entschlossen, die neu gebildeten Ortsweh'en auszurufen, damit sie den Sicherheit»- Mannschaften bei der Entwaffnung zur Seile stehen Potwtsche RentraUrätsvcrlrstnngei» Königsbera» 24 Angnst. Nach - ncr Meldung der .Hartung» schm Zeitung* bat sich ein polnischer Flieger gestern nachmittag einen NeutralitätSbruch zuschulden kommen lasten, indem er bei Flammberg die deutsche Gen» postierte und nach Wilkenberg flog. Nachdem er die Stadt zweimal umkreist hatte, flog er weiter i« Richlung Allcnsiein und kehrte nach einer halben Stund« über Flammevberg wieder auf polnischc? Gebiet zurück. Eiue »weite Nnitralität?verlctzung erfolgte nach der .Ostpreußischen Zeitung* durch volnische Truppen, die vor da? Gebäude der LandeSqren,Polizei bei Kamerau drei Granaten feuerte; auch Gewehrkugeln schlugen ans deutschem Gebiete nieder. Allenftrtn, 24. August. Die .Allenstelaer Ztg.* meldet: Bei Großgeichienen im Kreise Orteltbnrq dranarn polnische Truppen einige Meier über die Grenze und eittwassiieten bereit» üdergetretene Russen. Nach einer Mitteiluna au» üoslau haben die Polen am 22. August in Sold au und Jllowo je einen Deutschen au» nn- belannten Gründen erschossen. Wir da» „Nllensteiner LolkSbl.* meldet, wurden in Löbau der deutsche Superintendent CzaSny und alle Deutschen, die geflüchtet waren und zurück-gekehrt find, verhaftet. hergchellt werden. Da» ist unsere einzige Forderung Sie wird heut« der interalliierten Kommission unterbreitet. Wird sie nicht «Mt, dann find wir entschlossen, den Fries«, zu erzwingen durch de» Gene- ralstreu. Haltet euch bereit und wartet auf den Ruf der Führerl Es geht um unsere Heimat. Uniformierung der Sicherheitspolizei in Oberschlcsien Sattowitz, 24. August. Rach absolut ziwcrlässigen Miiieilun- gen steht die Umsormicrung der Sicherheitspolizei unmittelbar teuer. Sie soll zuerst schon dieser Tage in Katrowitz und dann in Hindrn» bürg und Gleiwrtz durcygefühct werden Amüich« Verwahrung gegen polnische Vrcieumdunge« Berlin, 24. August. Amnich« Stelle» nehmen erneut gegen die polnischen Verleumdungen Stellung. In einem Posen« Funk spruch vom 21 d M. wurde ans dem polnischen Operationsgebiete mitgeteilt, daß unter den Geirngeuen dreh deutsche Offiziere gefun den worden seien. Die deutsche Regierung stellt erneut amtlich stst, daß mit ihrem Wissen und Willen kein deutscher Soldat in der Roten Armee Dienst tut. General Wrangel Warschau, 24. August. Nach Meldungen au» SUdrußland ist es dem General Wrangel gelungen, den Dnjepr zu über schreiten und dir dort befindlichen bolschewistischen Truppen zurückzuschlagen. Die Absicht Wrangel» gehe allem Anscheine nach dahin, in die Ukraine einzudringen und Odessa zu besetzen. Abgesandte der Kubankosaken und Donkosaken befinden sich bei General Wrangel zu dem Zweck, «inen füdrussischen sörderalistischen Staat zu schaffen, der unter militärischer Führung Wrangel« den Kampf gegen die russische Räteregierung aufnehmen soll. Sonstantinopel, 24. August. Gen-rat Wrangel hat weitere Erfolge zu verzeichnen, 'no.rn er 34 Geschütze und 100 Maschinengewehre erbeutete. Da» >a»ze Geb -> link» de» Dnjp« ist vom Feinde frei. Die Offensive der i» der Gegend de» Ton gelendeten russischen Truppen schreitet ersv'tz.-eich sott. Da gegen meldet .Daily Telegraph" aus ^ ionißlo.nd, daß die bolschc. wistischen Truppen aus der Linie Berdiansk—Ssiexandrowsk gegen den General Wrangel Vorgehen. Es -si .hnen gelungen, diejenigen Truppen Wrangel», die den Dnjp« überschritten hatten, zum Rück zug zu zwingen. Ln» nc«e österreichisch-rumänische Handelsabkommen Bukarest, 24. August (Eigene Meldung.) Tie rumänisi.e Presse veröffentlicht Einze'hsit'n über den runlänisch-ösierteichii *>i Handelsvertrag. Er ist da» erste wirtschaftliche Abkommen, welcher Rumänien nach dem Kriege mir e»>em ehemals feindlichen Staate abgeschlossen hat. Der Pxnwg besteht aus zwei Teilen, einem pro- chforischlen HandelSübsr'inkommen Md einem Kvnlingent-U-dcrcin. kommen. Letzteres besteht aus ein« Liste jener Warenmengen, >ür welche beide Regierungen sich zur Bs.mlligur.g von AussuhrbewilÜ. gungen verpflichten. Äon „clonderer Bedeutung sind dir Berühre* beftimmungen des ersten Teiles de? Vertrages. Aus de» Eisenbahn'» wird dem Personen- und Gütertransport die Behandlung auf Lrm Fuße d« Gleichstellung mit den inlä.idischcn Transporten sowohl hinsichtlich d« Bevölkerunz'-lcmft wie auch der Zeit und Art der Abfertigung zugesichert. Die gesamte Bukarest« Presse begrüßt das Zustandekommen des Vscrc-.gS unk Sichert den Wunsch d« Wie deraufnahme normaler wirtschastrich« Beziehungen Mehrere Mit- 1«, u. a. der „ArguS" und ..Steagul", verlangen die schleunigste Wiederaufnahme dn wirtschastliche,, Beziehungen mit Deutschland. Erhöhung de» «Wt.üamschrn HeerrSbcstaNdt« Basel, 24. August. (Eigene Meldung.) Nach ein« Meldung der .Central New«" hat die amerilanische Regierung beschlossen, ihren Heenesbestand binnen kürzester Zeit um 130000 Mann zu erhöhen, lieber die Bewezgräure dieses Beschlusses verlautet nichts. Die Forderungen der englischen Bregar-ester London, 24. August. Trotz der Drohung der Bergarbeiter hat Teil für die Mehrlöhne der B-rg-rbeitrr und zum Teil dazu vcr- ' die K< " - - - - wendet werden, die Kohlen für den Heizverbrauch zu verbilligen. ' b« ' ' ' Seitens d«r Regierung wird betont daß die Frage von politisch« Bedeutung sei. Wenn die Regierung dielen Forderungen der Ar. beiter Nachkommen würde, würde sie ihnen das Recht eimäuinen, hinter dem Rücken des Parl,mee.»'S Entscheidungen zu treffen, die für die ganze Nation wichtig seien. Beide Parteien tzem Nachdruck an ihren Forderungen fest. halten mit gro. Die Misst»« de» Neichrer«Shr»«gs«rsntfier« .Herme» t« L»«do« Li« Entwaffnungskomödie der intere-lliterte« Kommission Berlin, 24. August. (Eigene Meldung.) Amtlich wird mit. geteilt: Die Lage in Oberschl.-sien hat sich in keiner Weise gebessert. Die Kreise Kattowitz, Beuchen, Hindenburg, Tarnowitz, Pleß und Rybnik sind i-n den Händen der polnischen Insurgenten. Deutsche Enklaven sinh lediglich noch die Städte. DaS gesamte Land ist übe>- fludet von den polnischen Banken. Bei einer Besprechung, die die interalliierte Kommission mit Vertreter» der Meichsregiernng in Oppeln hatte, «klärte sie, daß si: unter allen tlmstänoen gewillt sei, den Aufstand niederznwersrn. Die Tatsachen ab« stehen mit diesen Worten in Widerspruch. Die sranzSsischcn Truppen haben di« Ent waffnung in lern« Weise durchgeführt. Neberall, wo si« hinkanien, waren die Waffe» rechtzeitig verfchwunden und die mit der Entwaff nung beauftragten Kommissars haben sich damit begnügt. Fest steht, daß an vielen Stellen VerbrüderungSseiern zwischen den Pole» und den Franzosen stattgesunden haben, aus Grund deren natürlich eine Entwaffnung nicht durchg-sührt werden kann. Nm so mehr muß hervorgehoben werden, daß die italienisch'» Truppen ihr Möglichster getan haben, um den Ausstand zu bekämpfen und die Wasstn in die Hand zu bekommen. Leider sind die italienischen Truppen nur schwach an einzelnen Stellen vertreien. ES muß gesagt werden, daß nur lurrch das untätige Verhalten der interalliierten Kommission die Dinge den gefährlichen Verlauf nehme» konnte», den sie jetzt genom men haben. Die Erregung der deutschen Bevölkerung steigert sich in erheblichem Maße. Ausruf der denischen Parielen >md gewerkschaftliche« verbände Beuchen, 24. August. Sämtliche Parteien mit Ausnahme der verlst», 24 August. (Eigene Meldung.) Wie bereit» ge meldet, ist d« Reichsernährungsminister Hermes in London einge troffen. Wie der Dammert-Dirnst hierzu dou zuständig« Stelle er» fährst betreffe» die Verhandlungen, die der RelchSernährungSministtr m London führen wird, da» Abkommen von Spaa. insbesondere die AusführungSbestlmmungen, aus denen un» dir im Abkommen fest» gelegten Zuschüsse gewährt werden sollen. Ein «ufrnf de« Reich»präfidenten Unabhängigen und Komm» ffsten, sowie alle gew«ks»astlichm Be» «lassen einen Aul-mf an die oberschlesischr Bevölkerung, in dem bänd- e? heißt: Wir Hollen den Frieden Die interalliierte Kommission hat uns zugesichert, Ruhe, Sicherheit und Ordnung wirderhereustellen. Die Bewaffnung poln.schw Bandei schreitet dennoch fort Sie haben dl- Gewalt an sich gerissen und mißbrauchen sie- Dem muß ei» End.- gemacht werdeni Die gesetzmäßige Gewalt muß sofort wieder. Berlin, L4. August. Der R«ich»prüstdent hat folgenden Auf- ruf erlassen: An das deutsche Volk! Da» Besetz Aber die Entwaffnung ist In Kraft getreten. Dir erforderlichen ersten AuSführungSvarschristen find mit Zustimmung des RelchstagSbetratS festgesetzt. Geboten ist e» jetzt das deutsche Volk auf die schwere Be deutung des Gesetze» y'nzuweisen. Die verpfl chtungen, die wir durch den Friedensvertrag und dis Vereinbarungen von Eva haben übernehmen müssen, verlanget, da» S twaffnungSgesetz. Unabsehbar find die Lolgen, wenn di« En'waffnuna nicht gelingt. An all» Volksgenosse!, ergeht die Forderung, di« Waffen herauszugeben. Wec sein Vaterland nicht auf- neu« tnfola« d«r Nichterfüllung des Friedensoertrage» in schwere Gefahren stürzen will, darf sich d« Forderung der Waffenabgabe nicht entziehen. Di» Befolgung drr Vorschriften, die zur Durchführung drr Waffenabgabe «lassen werden, find gebieterisch« Notwendigkeit. Dir Entwaffnung ver Bevölkerung ist für uns Zwang und gleichzeitig Lebensfrage. Di« Waffenabgab« wird gleichmäßig und unparteiisch gegen jeden durch- aefuhrt »erden mag er in se ner politischen Anschauung rechts oder links stehen. W« säumig ist, wer w derwtlNg bleibt m >ß die schw r« »traf« de» ?n» tm Spa« Abkommen abgcfordenen Ge setze» treffen. Wtr müssen durch dt« Lat auch hier den festen Willen zur Erfüllung der übernommenen Pflichten beweisen, sonst drohen un» neue schwer« Belastungen, di« unser gesamte» Wirt- schaftsleben vernichten würden. Berlin, 21. August 1S20. «er R«1ch»prä-d«»t. gez Edert. gez. Fehrenbach. Emma und Delphine Bon Meiati von Java. Mus L in Holländischen üb.-nctzt von Leo Tepe v. Heeinstcde. (7. Fortsetzung.) Die Wohnung selbst war niedrig und trug wie einen großen Hut ein Dach von roten Pfannen, da» an der Vorderseite aus hölzer nen Posten ruhte, welche die Säulenreihe «setzten, die sonst als Bor» bergalerie zu dienen pflegt Pflanzen wuchs sah man in Hülle und Fülle an beiden Seiten, MrS den Bäumen traten die BambuSdäch« der javanischen Hütten «rvor; ein paar Kokosbäume an der einen Seit« de» Hauses und an »er anderen ein dunkl« „Waringi"-Vamn, da» sollt« so ziemlich d«n ganzen Garten vorstellen. Mit einiger Enttäuschung nahm Alfred die Gegend wahr. .Ich schönen Vogel em bessere« Nestchen gönnen," dachte « Möchte dem Tr sprang vom Bock herunter und half Delphine beim'Au», -eigen. „Finden Sie e» hi« nicht herrlich, so einsam und still, so fern von dem Gewühl der zivilisierten Welt?" fragte fl«, während sk ein Maliziöses Lächeln nicht ganz verbergen konnte. „Ja, gewiß," gab «r zerstreut zur Antwort. Sie ist mit allem zufrieden, da» gute Kind," sagte der zärt liche Vater. „Da drinnen wird eS wohl behaglich« anssehen," dachte Alfred «mutten sein« enthusiastisch«,, Bewunderung d« Geliebten. Aber dchl neue Enttäuschung wurde ihm bereitet. Tin javanisch« Bedien- »er mit verschlafenem Gesicht, d« sein Kopftuch ordnet«, trat ihnen mtgegen Seine ungeordnete Kleidung zeigte genuasam. daß da» Gaffeln d« Räder ihn an« seiner süßen Siesta geweckt »atte. Sie isch, auf dem eine große Moderatenrlamp, mit gesprungenem Ballon ontz kein, Matte auf dem Estrich, d« hi, «nd da Spnrrn trug » Strihkaaen der Javaner. gesiebte- Instrument!" warf Hut «nd Manttt und Gepäck auf den Tisch, öffntte d«n best, „O mein Klavierl" riss Delphine, „mein und Ge ^ öffntte d«n bestaub ten Deckel und ließ die nicht mehr frischen Saften d«S Instrumentes mit Virtuosität ertönen. Alfred lauschte andächtig dies« etwa» plötz- sichen Improvisation. ' „Soll ich dein Zeug nach oben bringen, Phime?" fragt« der alte Herr „Wenn du so gut sein willst, Papal" sagt« sie weiterspirlend'. Der alte Herr entfernt« sich bepackt und beladen. Et war etwa 4 Uhr. Man hatte an Bord gespeist, und als Herr Hoelfeld zmück- lam, fragte er Alfred, ob « nicht ein« Tasse T«e trinlen wolle. Dur stig von d« Fahrt in drr brennenden Sonne, gab Alfred eine be jahende Antwort. „Ich werde Sie erst auf Ihr Zimmer führen," sagte Hedtsrld, „dann können Si« es sich bequem machen/ Alfred folgte ihm, hatte aber nicht vor, e» sich bequem zu machen, well « sich Delphine gern im günstigen dichte »eigen wollt«. möglich, noch ein einen ungünstigeren Ein war ziemlich groß und Zimmer machte auf ihn, wenn mögli druck als d« übrige Teil de» Hause», hatte keine anderen Möbel als ein mit Gardine» umgebene« Bett, einen Stuhl Küche' findet, und ein farbloses TisHchen, auf dem eine halbzerbrochene all« Waschkanne stand; da» war die ganze Herrlichkeit. E» wurde Alfred fast unheimlich zumute. früh« weißen, nun fahlgelben ht, wie man ihn sonst in der „Sie sehen, sagt« Hoelfeld, „wir sind äußers tet, Delphin« macht eben gar leine AnsprüHe. Ei« macht sich lut nicht« au» ihrer Umgebung; hören See mal, wie prächtig spielt." einfach eingerich- " abso- g sie Alfred hörte e«r fi« spielt« in der Tat meisterhaft, und « schalt ' ß er " sich selbst, daß « m«hr an da» unbehaglich« Bett dachte, worin er die Nacht zubringen mußte, al« an da« gefühlvolle Spiel der schönen Delphin«. Er macht, seine Toilette mrt der größten Sorgfalt, »nd als «r erfrischt in di« Hintere Galerie trat, war seine Verstimmung -an, verflog». Hoelfeld saß im «egllgö ans Znem bequemen Echo» ielstuhl mit ein« Manila tm Mund« und rief ihm -n: „Der Tee ist parat; bitte, wecken Sie Phine aus ihren musikalischen Träumen. Einigermaßen verblüfft sah Alfred seine Umgebung an. Ti» hinter« Galerie war der größte Raum de» Hanse« «nd gab den anderen an Unbehaglichkeit und Leere nichts nach, aus einem Tischchen stand sie die Taffen halb füllt«, nahm dann mit ihren ^hwarzen, lnochi» mit ge» Fingern de« Teetops znr Hand und scheulte di« Tasse» ganz voll. Alfred rief Delphin«; sie schien au« ein« anderen Welt zu kom men «nd fragte, ob « Beethoven dem Mozart vorzöge. „Fräulein Delphine," sagt« Alfred, nachdem « sich mit ihr etwa- über Musil unterhalten, „ich schmachte nach einer Taffe Tee, ab« um wie viel aromatisch« würde « sein, wenn Ihre Hand ihn bereiten wollte!" "Ich?" rief sie verwirrt, ,,ach, Sie wissen ja, daß ich von der gleichen Dingen nicht da« Geringste verstehel" Tee schei at« Sch» würde de „Phine Tee schenken!" lachte der alte Herr, „nein, ich glaube, daß Mah-Amat« Schüffelwaff« ihre« Gebräu doch noch vorzuzichr» wäre. Si« würde den Tee vielleicht ganz vergessen, nicht wahr, Mädchen?" „Ich kann e» wirklich nicht lerne», Papa!" Alfred gab sich Mühe, da» fad«, von Mah-Amat bereitete Se. tränk mit fatalistisch« Ergebung hinabzuschlürfen, wobei ihm sei« rasend« Durst gut zustatten kam. Sr wollte sogar um eine zweit, Taffe bitten, als « sah, wie die holde schwarze Heft allerlei kurios« Hantierungen mit dem Teetopf vornahm. E« schien, daß die Röhre verstopft war; erst schüttelt« sie ein paarmal, «nd als da« nicht hall, setzt« sie ungeniert ihre vom Sirihkauen geröteten Lippen an die Oeff- nung «nd blieS resolut hinein. Da» war unserem Verliebten den» doch zu viel. Ir setzt« die Tasse nieder «nd bat Delphine um ein Gla« Wasser, da» best« den Durst lösche al» d« heiße Tee. Die junge Dame «and«, sich an die alte Dienerin, und nach einer Viertrl- Mnd« etwa durste unser Held seine« Durst löschen. Vortsetzmrg solgt s Kündig «sie«. 24. l sniif im Ruhrbckk S Mark für die für die Stunde si Dr. Peter» i! Berlin, 24. Presse hielt der eingehenden Vortt mingsHesetz durcl it seinem mit seinem ruhig« trog einen außer, bietet, daß cs ih, von rechts und durchzusühren. E aus notwendig un Grundlagen zu ei sind. Für die D, Gesetze sowohl fr Der Entwaffnung! erst alle friedlicher seine Zuflucht ui Mittel hält er die friedliche Mittel s die vom Gesetz v in Aussicht genom Erst, wenn sich di, zur zwangsweisen den und danach, r webr als auch di missar hat aber di einen, cinigcrmaßc Maserung könne es notwendig sei, enznsühttn. Die in der Hauptsache Die Berlin. 24 Vcr gkstrlacn S''h> D'e Ne'chöregierr satio» k-Ive A»S N'ichSkommiffar s> «ertrag und die! bobe als andere Cschklich durch die dem iörkcraliüisch da die Havdl'.aLi! Händen der Land, Nechtii'ästiakeii de, liche Entscheidung Ni! Der Fol par Tie Nachr kreilet über die Volkskammer nach Leoie mitta. Vertagung eingest zu!awme ,. um r i' re M f;i! stmen eine Nussp "che d Miniilerprästdenter bestellte Neg -r, ng stcr'umL bericht ei geiepenheit i nd bc getroffen hat. In wurde von den Ära herein das g ößte Aagelcgenhcit restl, der gesetzlichen Be klärung des Fast, ständnis darübs Bcrgers unter War. Zn der Ai war dem Anzschu nicht möglich. Ek Ermiltlungsverfahrk Ter Ausjchns Innern über die Gri geffihrt laben. < Regierung feste Organisation«! Ruhe «nd Ordn auch ausgehen stehenden Mal treten. Waniungssjgnal, Aus der Nach ben: Die Bedeutung Eingreifen der Law wie sich u. a. bei d chend bekannt. Da haben kann, seien hi greisen der bewaffn, nächst witt» selbstve sammlung In Güte vei Unruhen die An Führer der Polizeil wtzie Mal mit dem Gesetzes zum Auseio aufzufordern. Er « fordert- ich Sie auf, pigehen." Der Anr nal einzuleiten. Bl, ft ist von den Waffe tlnrufeS und Signal die Beamten eindrin> Waffnen versuchen; L die Behörde oder ger kommen lassen;S. w« zerstören und der A setzen; 4. wenn sie t zeuge ans Ansforderm ousnehmen oder sich LebenSmitt siehe „Amt'-'ck'- Noko, —» Fleischverso ben Woche wird auf Knochen vom Rind r enthaltenen Bestimm, Preise konnte noch n< jetzt verrollt wird, n sind, handelt sich
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