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Sächsische Volkszeitung : 25.06.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192206257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220625
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-06
- Tag 1922-06-25
-
Monat
1922-06
-
Jahr
1922
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Nr. 14-L. 21. Jahrg. Fernsprecher: Redaktion 32723 — Geschäftostelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 14797 Sonntag, 25. Juni 1922 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden--A. 16, Holbrinstraße 46 ««n>a»pr»<»i «lertenabrit« In» Hau» 8» ^e. »««ImanaNI» 2».80 monaMch 1L F,mi! nummer 4 tv>« . , r 4 Zulchlag sür Mai und Juni 1922. Snizel- iltzfilch» LoUrzeunn,, erichenu wöcheiüiich sechsmal. Unjeigenprei», Die elngespalten« Petit,eile 8 siir Familien- und Be«in»an,eiqen. Stellen- und Mietgefuche 4.8» ^e. Die Petit. ReNamezeiie im rcdak- Itonellen Teil. 39 mm breit, »8 Für Inserate mit besonderer Plazierungsvorschrtst aus obige Preise 28 Prozent Zuschlag, vsserlenaebübr: slir Selbstabholer 2 ^e. bet Uebersendung durch die Post außerdem Portozutchlag. Im Falle höherer Bemalt oder beim Ausbleiben der Paplerlieserungen usw. erlischt jede Berpsltchtung auf Erfüllung von Anzetgen-Austrügen und Leistung von Schadenersatz. Sprechstunde der Redaltton: 8—« Uhr nachm. 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Der Heilige Vater Pius XI. hat den richtigen Weg in seinem neuen Motuproprio „Komanorum kontikieum" geffmden, den es zur Fortsetzung und zum Ausbau des großen Werkes der Glaubens- Verbreitung bedurfte. Die Zeitverhältnisse, die heute ganz andere pewmden als sie zur Zeit dcr Gründung der Institute ge wesen sind, nachdem z. B. das weltliche Besitztum des Papstes, das imstande war, den grössten Teil der Last der Mission zu tragen, schnöde geraubt und auch diejenigen Staaten, die bisher so reichlich die katholischen Missionen unterstützten, entweder zu bestehen aus gehört oder aber eine neue Regierungs orm und ein verändertes Regierungssystcm angenommen haben, das der Kirche gegenüber sich, wen» nicht feindseli, so doch als indifferent oder neutral ver hält. zwingen die obeists Leitung dcr Kirche,' in einer anderen hin reichenden Weise siir den Weiterbestand und das gedeihliche Schaffen der Missionsinstitute zu sorgen. Von dieser Sorge war schon Benedikt XV. erfüllt gewe-eu, wie sich dies in seiner Enzyklika „Maximum illuck" zeigt, die einen gewaltigen Aufschwung dem katho lischen M.ssionsgedan'en gegeben hat Da außerdem die Neugestal tung der Verhältnisse seit dem Weltkriege, wenn sich auch dem Missionswesen schwere Wunden geschlagen, so doch auch nicht minder günstige Aussichten eröffnet hat, und gegenwärtig in der ganzen katholischen Welt der Missionsirage das größte Interesse entgegen gebracht wird, so hält es Pius XI. opportun eine wichtige Neuerung und einschneidende Ver änderung in den Missionsorganisationin erfolgen zu lassen, die hauptsächlich eine Vereinheitlichung der Verwaltung und eine intensivere Aibeit ermöglicht. Es soll dem lineiiiheiilichen Vorgehen in de» einzelnen Nationen ein Ende gemacht und alle Erträgnisse zugunsten der Missionen einer einzigen großen Kasse zustießen, um dann von dieser Zentralkosse aus je nach Bedür uiffen wieder unter die einzelnen Missionen ver teilt werden. Besonders soll das große Lyoner Werk dcr Gl lubeuSverbreituug, das schon seit ICO Jahren so wunderbares ge chaffen hat und dessen Veidiensle um die Missionen allbekannt sind, nunmehr seine Zentrale nicht mehr i» Paris und Lyon haben, sondern sie soll nach Rom verlegt werden. Damit will der Papst natürlich nicht den sranzösischen Katholiken zu nahe treten, sondern unter voller Anerkennung ihrer unsterblichen Leistungen für das Missionswerk und im tiefsten Einverständnis mit dem französischen Episkopat nur das in Frankreich gegründete Werk aus eine breitere allgemeinere Basis stellen, es mit allerhöchsten kirchlicher Autorität bekleiden und ihm dadurch eine größere Wirksamkeit als Instrument der Glaubensverbreitung verleihen. Die Oberhirten von Lyon und Paris haben erklärt, daß sie als gehorsame Söhne der Kirche alles mit der größten Bereitwilligkeit hinnehmen würden was in dieser Frage der römischen Kirche gntdünke. Nach dieser Einvernahme mit den bisherigen Vorständen des Werkes der Elanbensverbreituug hat der apostolische Stuhl in seinem Motuproprio folgende neue Be stimmungen getroffen: 1. DaS fromme Werk der Glaubensverbreitung, das in eine neue Form gekleidet worden ist, wird jetzt bei der römische» Kongregation der Propaganda seinen Sitz haben und dorthin werden von der ganzen Welt die Beiträge einzulicfcrn sein, von Ivo sie auch nachher, je nach den Bedürfnissen, an die einzelnen Missionen weiter verteilt werden. 2. An der Spitze des genannien Werkes steht ein Rat. der von der Kongregation der Glaubensverbreitung im Namen des Papstes eingesetzt wird und aus dem Klerus aller jeder Nationen, die in entsprechenden Beiträgen vertreten sind, gebildet sein soll. 3. Frankreich, wo das Werk der Glaubensverbreilnng seinen Ursprung genommen und wo dem Missionswerke io viele Unter stützung zuteil geworden ist, wird in diesem Gcnerairate noch ein ganz besonderes Recht eingeräumt werden. 4. In einem dem Motuproprio angefüglen Statut werden noch besondere Vorschriften zur Leitung genannten Werkes und sür den Gencralrat gegeben. 6. Der Zeniratrat einer jeden Nation soll nach den allge meinen Statuten des genannten Werkes eingerichtet fein, und wo dieser fehlt, seine Errichtung durch die Pischö e in die Hand ge nommen werden. Oder wenn ähnliche Institute berciis beständen, so so"mi sie nach dem genannten Jnstiint um .ebildet werd ii, weil eine solche Vereinheitlichung im Interesse des Gesamtnutzens wünschenswert ist. Zum Schluß aber vertraut der Heilige Vater auf den Schutz der allerscligsten Jungfrau, der Apostelfücsteu und des großen Missionsapostels des hl. Franz Xaver, daß sowohl der Verein der Glaubensverbreitung wie auch die beiden anderen Vereine, der Kin d h ei t-J c su °V e r e in und die Petrus. Claver-Sodalität zur Erziehung eines einheimischen Klerus einen erfreulichen Zuwachs ersabr.n mögen. Namenstich aber be gründet sich das Vertrauen des Papstes ans die Mithilse des Ge samt-Episkopates und aus die in der großen Missions- priestervereinigung organisierte katholische Priester- schaft, die er in ihrem ganzen Umsange wie sein Vorgänger Benedikt XV. anerkennt. Die neuen päpstlichen Bestimmungen haben als gesetzlich gültig erachtet zu werden, ohne Rücksicht auf bisher noch bestehende Gewohnheiten und Einrichtungen. Sruß acsKatvoUWenI'resscvcrem; Mr Sachsen an am staldolikcnlag in Jena Zur wirksamsten Förderung und Verteidigung der Inter essen der Antholiken in der Öffentlichkeit gehört auch die katholische Tagespresse, die zu den brennenden Problemen der Gegenwart und Zukunft Stellung nimmt. Die Presse kann dies heute nur unter eigenen schwersten Gpfern, an ihrem Idealismus kann man nicht zweifeln, die Notlage aber, so oft und so eindringlich vor Augen gestellt, vergrößert sich von Tag zu Tag. vom Staate wird Hilfe verlangt, von den Regierungen der Länder wird versprochen, alles zu tun, um diesen Aulturfaktor nicht ganz aus dem öffentlichen Leben verschwinden zu lassen. Der auf der Jenaer Tagung an wesende Herr Landtagsabgeordnete Heßlein hat als Vor kämpfer für die Presse im Parlamente die Aufmerksamkeit auf die unerträglich gewordene Notlage im Zeitungswesen wiederholt hingelenkt. Jeder Einsichtige muß sich diesen: Appell auschlicßen und auch Selbsthilfe üben. Diese Selbst hilfe haben die Thüringer Aatholiken dadurch bewiesen, daß sie opferbereit ihre Presse unterstützen. Der Aatholische prcß- verein für Sachsen begrüßt es deshalb, daß die nachbarlich eng mit ihn: verbundenen Thüringer den Weiterbestand dcr katholischen Presse zu sichern entschlossen sind und hofft, daß Notwendigkeit dieser Erkenntnis die auch auf der Tagung zu Jena in weitesten Areisen sich festigt und ausbreitet, er begleitet diese Tagung mit den: Wunsche reichsten Erfolges. Stolte, Vorsitzender. Programmrevision Von Dr. Hermann Rolle, Bautzen. In Nummer 299 des vorigen Jahrganges dieser Zeitung vom 28. Dezember habe» wir unter dem Thema: „Schulpolitische Schwenkung" die Gegensätzlichkeiten dargestellt, unter denen die Schulpolitik des Deutschen Lehrervereins seit den Tagen, da der erste Revolutionsrausch verflog, zu leiden hat. Die Wendung, die wir damals vorahnend ankündigten, ist jetzt eingetreten. Was die vorjährige Stuttgarter Vertreterversammlung des Deutschen Lehrervereins begonnen, hat die diesjährige Psingsttagung von Hannover vollendet: das Schulprogramm des Deutschen Lehrer- Vereins, das in der Junitaguug von 1919 mit der ebenso über wältigenden wie überzeugenden Mehrheit von 7 Stimmen (t92 : 185) das Ideal der weltlichen Schule ohne Religionsunterricht auf den Schild erhob, ist nach allerlei schwierigen Verhandlungen des mit der Nachprüfung der Schulforderungen beauftragten Sieb zehnerausschusses und nach einer durch einen ganzen Tag sich hinziehenden Redeschlacht (von der selbst die Sächsische Schul zeitung gesteht: sie „war oft so unerfreulich, ja niederdrückend",' Nr. 20, Seite 369), revidiert oder, wie man es vorsichtiger auszn- drücken beliebt: „erläutert" worden. Das Entweder — Oder, das in Hannover zu entscheiden war, lautete: weltliche Schule oder Gemeinschafts schule? Die Entscheidung ist gefallen, und zwar in dem von uns schon in jenem Dezemberartikel vorausgesagten Sinne, daß die Gemeinschaftsschule als die Zielforderung des Deutschen Lehrer- Vereins erklärt wird, d. h. also, daß man zu dem seit 1848 ver folgten Ideal der Simultan schule znrückkehrt, nachdem man end lich einsehen gelernt hat, daß das Volk in seiner Mehrheit nicht für die religionslose weltliche Schule zu gewinnen ist. Diesen Rückzug hätte sich der Deutsche Lehrerverein ersparen können, wenn er in dem Revolutionsfieber dem Drängen radikaler Führer widerstanden hätte und seinem alten schulpolitischcn Ideale treu geblieben wäre. Jeder Rückzug ist eine fatale Sache. Auch dcr Rückzug, den die offizielle Schulpolitik des Deutschen Lehrervcr- eins in Hannover beschlossen hat, ist nichts anderes als da» schlecht verhüllte Eingeständnis einer Niederlage. Aber alle Ver suche, die Bedeutung der gefallenen Entscheidung abzuschwächcn, vermögen nichts daran zu ändern, daß in Hannover die Idee dcr weltlichen Zwangscinheitsschule kläglich Schifsbruch erlitten hat. Ans den an dramatischen Höhepunkten reichen Kämpsen dcr Pfingstdienstagverhandlungen wurde schließlich eine von Prehel- Berlin und Nttßle-Stuttgart formulierte, mit 284 von 5l1 Stim men angenommene Entschließung geboren, die für den, dcr lesen kann, das Verlegcnheitsvolle der in ihr niedergelegten schul- politischen Schwenkung auf der Stirn trägt. Sie lautet: „Der Deutsche Lehrerverei' hält nach wie vor die in seinen Schulforderungen von 1919 gekennzeichnete Regelung der Beziehungen zwischen Staat, Schule und Kirche auf dem Ge biete der ir>eligiösen Erziehung, eine Regelung, die der staat lichen Schule die Erziehung zur sittlichen Persönlichkeit als höchste und wichtigste, durch das gesamte Schulleben zu lösende Aufgabe zuweist, den nach den Grundsätzen eines bestimmten Bekenntnisses zu erteilenden Religionsunterricht aber den Be- kenntnisgemcinschaften selbst überläßt, für die zweckmäßigste und allen Teilen am besten gerecht werdende. Da indes die Reichsverfassung der Durchführung dieser Forderung eiiigegensteht (zu welcher Erkenntnis zu gelangen der Deutsche Lehrerverein also fast 3 Jahre gebraucht hat — d. Vers.), tritt der Deutsche Lehrervercin ein für die allen Kindern gemeinsame Schule, in welcher dcr Religionsunterricht nach den Bekenntnisse» getrennt erteilt wird. Insbesondere fordert er, daß diese Schule in den Ländern, wo sie als gesetzliche Einrichtung besteht, uneingeschränkt er halten bleibt und daß durch die in der Verfassung zugelasscne Einrichtung von Sonderschulen (Bekenntnisschulen und be- kenntnisfreie Schulen) weder der Ausbdn dcr einzelnen Schulen noch der des giesamten Schulwesens eines Ortes beeinträchtigt werden darf." Diese sogenannte „Konkordienformel" von Hannover ist ein höchst bezeichnendes Dokument für die schwierige zwiespältige Situation, in der sich der Deutsche Lehrerverei» befindet. Es hat geradezu den Anschein, als diene sie wesentlich dcr Ucbrr- brückung der inneren Gegensätze, die in der Organisation be stehe», und weniger als eine Kundgebung nach außen. Die beiden Teile, i» die diese Entschließung zerfällt, wollen das Kunststück fertig bringen, jede der auseinnnderstrebenden Richtungen, den linken wie den rechten Flügel, zu befriedigen. Darum erlebet: wir eS jetzt, daß die beiden sächsischen Fachzeitungen, die Säch sische Schulzeitung und die Leipziger Lehrerzcitung, Grund zu haben glauben, sich darüber zu freuen, daß das Schulprogramm von 1919 erhalten blejbe, während andrerseits der Antragsteller, Oberrcgicrmigsrat Prctzel, immer die Forderung der weltlichen Schule bekämpft hat und sich darum gar nicht für die Anfrecht- erhaltung dieser Revolutionsforderung etnsetzen konnte. Für ihn war der erste Teil der Entschließung lediglich ein taktisches Mittel, geschickt benutzt zu den: Zwecke, den linken Flügel zu gewinnen und — — den Rückzug zu decken. So mögen die Organe der Linken sich jetzt krampfhaft an den ersten Teil der Entschließung klammern und sich in einer Art von Selbstbetrug einreden, das alte Programm gelte noch, der zweite Teil dagegen trage eben nur „der d urch die Verfassung geschaffenen Verhältnissen und den in einigen Ländern bestehenden außerordentlichen Schwierig keiten durch einige Zugeständnisse Rechnung" (Leipziger Lehrerzcitung, Nr. 20 vom 14. Juni, Seite 366) in Wirklich keit liegt die Bedeutung der Entschließung doch in ihrem zweiten Teil, der an die Stelle der religionslosen weltlichen Schule die Gemeinschaftsschule setzt, in der, getrennt nach Bekenntnisse», Religionsunterricht erteilt wird. Da mit ist Punkt 4, 3 des alten Programms: „Der Religionsunter richt als besonderes Lehrfach tlt Sache der religiösen Gemein schaften", mindestens als Gegenwartssordernng, ausgegcben, wenn auch mit der Konzession an die Linke, daß dieser die vage Hoffnung gelassen wird: „Die freie Schule ist das Endziel, dem die deutsche Lehrerschaft zustrebt und das sie erreichen wird, wenn auch in noch so ferner Zukunft" (!) Leipziger Lehrerzcitung, S. 366. (Fortsetzung folgt). Paris, 23. Juni. Bei Beratung des neuen Militärgesctzcs, demgemäß der Kriegsminister Lesevre die 2jährige Dienstzeit bei behalten wissen will, begründete der Kricgsminister seinen Antrag mit der von Deutschland betriebenen Rüstung zum Kriege Er führte and: Man habe keine Entwaffnung Deutschlands vor sich. Der wirtscha'tliche Wiederaubau gehe borous. am Tage nach dem Waffenstillstand habe cs seine Anssuhr'wieder ausgenommen. Deutsch land richte seine Bewaffnung wieder auf, zuerst sein Menscyen« material. Es habe noch niemals so viel Kupfer gelaust als jetzt, nämlich 250009 Tonnen NollelS Mission sei unsädig 1700 Waffen, depots zu inspizieien. Die deutschen Studenten ließen sich mit Vor liebe sür die Reichswehr anwerben. Die Jugend werde überall vorbereitet, e ne einzige Gesellschaft Friedrich Barbarossa zähle drei Millionen Mitglieder. Deutsche Ingenieure leiteten in Rußland die Waffenfabriken, das Deutsche Reich bade 45 Milliarden Gold im Ausland versteckt. Dcr größte Teil dcr angebl chen Zerstörungen sei Blendwerk. Rcscrveosfiziere wurden ernannt Nekrntieiungs- bureaus unterhalten. Der Deputierte Simonen rn t: Ich komme eben aus Sachsen und kann bestätigen, daß Lesevre Recht hat: Sachsen rüstet zum Kriege. Schließlich verteidigte Lesevre sein Amendement, indem er behauptete, die Dienstzeit von 24 Monaten werde es Frankreich gestatten, wenn Deutschland sich schlagen wolle, es zn zwingen, sich im Nnhrgebiel und Westfalen zu schlagen Der Krieg von 19>4 habe gelehrt, daß die Gebiete ans denen man Schlachten schlage, verwüstet würden. Mit der Dienstzeit von 24 Monaten könne man Pfänder nehmen. Lesevre beschwor d:e Kammer, schließlich Frankreich nicht um die Früchte seines Sieges zn bringen. Zur Ermordung des Generals Wilson Paris» 23. Juni. Der Präsident des Sinnsein-Pailameiit«. Arthur Grisfith, hat schon gistern in einer öffentlechcn Eiktänmg die Handlungsweise der beiden irischen Attentäter streng vciurteilt Er äußerte sich wie folgt; Ich weiß nicht, ob die Ermordung des Mar- schalls Wilson aul einen persönliche» Haß znrückzusühren ist, oder eb sie politische Motive hat, aber cs ist ein strenger Grundsatz jeder Regierung, daß es für politische Morde überbauvt keine Rechts rtigung gibt. Die politischen Ansichten Marschall Wil ans wären allerdings nicht die dcr Mehrheit seiner Mitbürger, aber ich bin überzeugt, daß die große Mehrheit diesen Mord streng verurteilt und ihn als eine anarchistische Ausschreitung bewerten wird » Die Wahl des Reichspräsidenten ist für den Spätherbst In Aussicht genommen. Reue Schnellzüge mit Wage» 4. Klasse sind von der StaalS- eiscnbahn eingestellt worden
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