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Dienstag, der. 21. Oktober 1919 Sächsische BolkSzeitun« Nr. 243, Seite A Wie der „Tägl. Rundschau" aus Frankfurt berichtet wird, sind letzthin mehrere Lastkraftwagen mit Anlstingern, beladen mit Textilwaren und Stoffen in Frankfurt a. M. ringetroffen, wo sie ihre Waren im Großen an Engros- ge'ckäfte abliefern. Diese Kraftwagen kamen direkr aus Paris und eröffnen als erste den unmittelbaren Warenverkehr zwischen Paris und Frankfurt. Die La>s i« Baltikum Berlin, 20. Oktober. Einem Mitarbeiter der „Bert. Börsenztg." erklärte Graf v. d. Goltz, der arif Befehl der Reichs regierung nach Berlin zurückgekehrt ist, über die bal- tischen Angelegenheiten u. a.: Ich hoffe, daß die Entcnte- kommission, die jetzt nach dem Baltikum geht, an Ort und Stelle sich überzeugen wird, daß keine Truppen mehr bei Bermondt sind, die deutsche Reichsangehörige sind. Ich hoffe sicher, daß diese Kommission die Bedeutung von Bermondts Unternehmen einsehen und verstehen wird, daß er nichts anderes will, als Tenikin. Der westrussische Zen tralrat hat die Autonomie Lettlands ausdrücklich anerkannt, Sein politisches Ziel, für das auch Bermondt eintritt, ist ein föderatives Großrnßland, genau gesagt, die Vereinigten Staaten von Rußland. Die noch reichs- deutfchen Tnippen folgen alle dem Näumungs- be fehle. Aber eine nicht unbeträchtliche Anzahl, wohl die reichliche .Hälfte, ist aus dem Verbände des Reiches au sgefch i e d e n. Sic sind russische Staats bürger geworden und bleiben dort. Schließlich wird auch die Entente einsehen. daß Deutschland sich nicht dagegen zur Wehr setzen kann, lvcnn eine Anzahl Deutscher Bürger eines anderen Landes werden will. Deutschland als solches ist doch daran völlig unbeteiligt. Ebenso wird man eines Tages doch erkennen, daß es sich wirklich nicht nur die Verwirklichung imperialistischer Ziele für Deutschland han delt, sondern einfach um Privatwünsche der Mannschaften. Berlin, 20. Oktober. Wie die Abendblätter melden, beginnt nunmehr im Baltikum der Abtransport der früheren Fronttruppen, nachdem in den letzten Tagen schon Etappentruppen zurückbefördert worden waren. Es sind bereits Artillerieabteilungen und Radfahrerkompanien in der Gegend von Schaulen eingetroffen und teils schon ver laden, teils im Verladen begriffen. Ter für den Abtrans port der deutschen Truppen besonders in betracht kommende Bahnhof Radziwilstchki ist im Einvernehmen mit dem li tauischen Oberkommando von deuischen Truppen besetzt worden. Die deutsche Antwort nicht genügend Genf, 20. Oktober. Eine Havas-Depesche meldest Die deutsche Antwortnote ist am Sonnabend mittag in Versailles cingegangen. Ihr Inhalt wird auch diesmal für nicht genügend angesehen. Beschlüsse des Rates der Alliierten sind frühestens Donnerstag zu er warten. Basel, 20. Oktober. „Information" meldet aus Paris- Jur Kammemusschuß für Auswärtiges sprach Pichon über die Baltikumnote der Alliierten au Deutschland. Vichon stellt fest, dak Deutschland auch de» neuen Forde rungen bisher nicht nachgekommen sei und die Alliierten sich weitere Maßnahmen gegen Dentichland Vorbehalten müßten. Dagegen meldet die „Times" aus Paris: Man einigte sich im Rate der Alliierten, daß eine Verschärfung der Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland nicht vor dem Ein treffen der Alliicrtenkommission im Baltikum eintreten soll. Die Kommission verläßt Ende dieser Woche Poris. Berlin, 20. Oktober. Eine Havas-Tepesche vom 18. d. Mts. bestätigt, das; der Abtransport der deut schen Kriegsgefangenen ans Frankreich bis zur Erfüllung der Bedingungen des Friedensvertrages Hinsicht, lich der Räumung der russischen Gebiete ausgesetzt ist. Die Kämpfe nur Petersburg Widersprechende Meldungen Stockholm, 20. Oktober. Ans Helsingfors wird ge meldet, daß alle Gerüchte über militärische Operationen gegen die Bolschewisten übertrieben sind. Die Erobe rung von'Petersburg entspricht anscheinend nicht den Tatsachen, denn eine Bestätigung ans glaubwürdiger Onelle liegt noch nicht vor. Dagegen steht fest, daß in Petersburg unter dem Eindruck der bolschewistischen Miß- ersoliw Straßenkämpfe ansgebrochen sind. Der englische Stab in Björkjö, der mit den gegenrevolutio nären Elementen in Petersburg in drahtloser Verbindung steht, berichtet, daß die gegenrevolntionäre Armee ent scheidende Aktionen begonnen hat und dringend Hilfe von außerhalb erlvartet. Wien, 20. Oktober. Nach einem Funkspruch des Wie ner Tel.-Korr.-Bureaus aus Moskau vom 20. Oktober, 5 Uhr morgens, sind entgegen ausländischen Meldungen Peter sb u g und Kronstadt fest in den Hän den der S o w j e t t r n p p e n. Versailles, 20. Oktober. Wie die Agentur Radio mel det, soll Sa'onow s.e.wrn vormittag 'm russischen Bot schaftsgebäude cm Linglamm aus englischer Quelle er halten had-m. d s o flz' eIl di« B e' e tz >' » z Pe tersburgs durch die 2nppen des Genera.Jnde- nitsch anzeigt. Tie Hauptstadt sei vorher von der Noten Armee geräumt worden. London, 19. Oktober. Amtlich wird gemeldet: Dem- kin hat die Bolschewisten am 13. d. Mts. bei Zarizyn g e - schlagen. Tie Kosaken überschritten den Don und machten 1200 Gefangene. Weiter westlich nahmen sie Ka lasch und Powlowsk und machten 2150 Gefangene. Helsingfors, 20. Oktober. Das Verhältnis des Leer sten Wirgolitsch zu den Litauern ist noch nicht geklärt. Man hat den Eindruck, als ob die Engländer auf die Litauer einen Druck ausüben, da sie natürlich Interesse daran haben, die Anerkennung der lettischen Selbständig keit zu fördern. Sehr bemerkenswert ist ferner, daß die Engländer mit der wiederholt behaupteten Zurückziehung aller ihrer Truppen aus Nordrußland niemals Ernst ge macht haben, denn gerade die englischen Truppen sind an der Aktion gegen Petersburg beteiligt, um die Stadt nicht in andere Hände fallen zu lassen. Um Fiume Lugano, 20. Oktober. Nach Meldungen aus Rom wird bezüglich Fiumes der italienische Botschafter in Washington mit Zustimmung der Alliierten unvermittelt mit der amerikanischen Regierung verhandeln. Lugano, 20. Oktober. „Eorriere" veröffentlicht ein« Unterredung mit d'Annunzio. worin der Dichter die glühende Begeisterung seiner Truppen für die Sache von Fiume lobt, seinen eisernen Willen kundgibt, nicht nach- zugeben und alle anderslautenden Nachrichten als Zei- tungs- und Regierungslügen bezeichnet. Er verfügt über ein Heer und eine Flotte mit dem modernsten Material. „Hie nmnebimus," erklärte d'Unnunzio, „auszuharren, bis das Schicksal Fiumes so entschieden sei, wie «2 das italie nisch- Volk wünscht. d'Annnnzio erklärte französischen Journalisten, daß lveder Versprechungen noch Drohungen irgend welchen Einfluß auf ihn und seine Truppen haben könnte'... Er gebe nicht nach, und würde eher die Stadt und den Hafen in die Luft sprengen. Alles sei dazu vorbereitet. Nach einer Information der „Iden Nationale haben die italienischen Truppen am 3. Oktober mit der Rau nt ung der Bucht von Eattaro begonnen. Die Folgen der Ectrankung Wilsons Amsterdam, 20. Oktober. Der Washingtoner Korre spondent der „Dailn News" meldet, daß Staatssekretär Lau sing die gest mre Leitung der auswärtigen Ange legenheiten übernommen habe. Wie verlautet, ist Lansing g e g e n alle aus die Besetzung der Türkei oder auf sonstiges H i n e i >i z i e h e n der Vereinigten Staaten in die europäischen Verwicklungen gericisteten Pläne und für „splendid Isolation". Versailles, 20. Oktober. Der Sonderberichterstatter des „Echo de Paris" in Washington meldet: Senator Fall erklärte anläßlich des Entschlusses Wilsons, Truppen nach Oberschlesien zu entsenden, eine derartige Maßnahme könne es dahin bringen, den Präsidenten in Anklagezustand zu versetzen. Tkuatsform und Llrrnce in Oesterreich Wien, 20. Oktober. Das (besetz über die Staats - form bestimmt: Die deutschen Alpenlande in ihrer durch den Staatsvertrag von St. Germain bestimmten Abgren zung sind eine d e mo k ra t i s cb e RePnbl i k unter dem Namen Republik Oesterreich. Alle öffentlichen Ge walten in der Republik Oesterreich gehen vom Volke aus und werden von ihm eingesetzt. Die Staatssprach ist un beschadet der den sprachlichen Minderheiten gesetzlich ein geräumten Rechte die deutsche Sprache. Gleichzeitig wer den das Gesetz vom 12. März 1019 über die StaatSsorm und die Artikel des Gesetzes vom 12. November 1913 über die Staats- und Negierungsform, wonach Teustchvsterreich ein Bestandteil des Deutschen Reiches ist, aufgehoben. Der Staatssekretär für das österreichische Heerwesen Tr. Deutsch erklärte, daß Oesterreich auf militärischem Ge biete keine anderen Ziele haben könne als die Aufstellung einer unpolitischen, aber durch und durch repnbl i- ka nischen Armee. Die-Aufgabe der neuen Sol datenräte werde sein, in erster Linie den repnblikani schen Geist in der Armee zu pflegen, in zweiter Linie die Interessen der Mannschaften zu wahren. Eine Besehls- gclnalt könne den Svldatenrüten natürlich nicht zngestan- den werden. Die Ostgrenze Polens Wien, 20. Oktober. Einer Lemberger BlättennelSung znstlge wird ans Warschau gemeldet, daß nach Pariser Meldung der Fünferrat die Ostgrenze Polens festgesetzt habe. Polen erhalte den ganzen Bezirk Triwalks, den Be zirk Aügustowo mit Ausnahme einer kleinen Ecke, den g-ö- ßeren Teil des Bezirkes Serny, ferner vom Gouvernement Grodno die Bezirke Sokul, Bialystok und Biel-ek. Die Grenze verlaufe sodann längs des Bug-Flusses dis zur alten österreichisch-ungarischen Grenze und längs diper Greife bis zum Dnjestr. Bei Brest-Litowfk bauche sich diele Grenze zugunsten Polens aus. Das Schicksal von Wilna. Grodno und Minsk sei noch nicht entschieden. Nachrichten aus Sachsen. — Sächsische Beamte im ReichSverkehrSmiuisteriu«. Die sächsische Regierung war, wie aus einer deutschnationalen Anfrage in der Nationalversammlung heroorgeht, bet der NeichSregieeung in dringender Form vorstellig geworden, daß in daS ReichSverkedrSministerium auch sächsische Lisenbahnbeamte berufen würden. Das ist zunächst abgelehnt worden. Erneute Beschwerden der sächsischen Regierung hebe« aber, wie uns berichtet wird, insofern Er- folg gehabt, »ls die Stelle eines Vortragenden Rates im RetchSverkehrSministerium mit einem sächsischen Be amten besetzt werden soll und außerdem zwei mittlere Beamte in dftses Ministerium berufen werden sollen. —* Zum Vorsitzenden des Landliefer,ingsverbandcs Sachsen wurde Wirklicher Geheimer Rat Dr. Mehnert auf Medingen gewählt. Stellvertreter find Prinz zur Lippe, Landesältcster auf Baruth in Sachsen und Ge schäftsführer des Landlieferungsverbandes Ministerial direktor a. T. Wirklicher Geheimer Rat Dr. Elterich. — Le tzzig. 20. Oktober Die Ablehnung der ein maligen VescheffuugSbeihilfe durch den Rat ber Stadt Le'pzig hat. wie dem „Leip, Lagebl.* mitgeteilt wird, bet einem Teile ber städtischen Beamten und Arbeiter deu Plan hervorgerufen, ", ben AuSstand zu testen, sobald die Stadtverordneten sick, auf den gleichen Standpunkt fielen sollten. Man rrcknet vorläufig «it der Möglichkeit eine» Streiks bet ben technischen Betrieben, glaubt aber nicht, daß die anderen städtischen Beamten in ihrer G« samtheit zu einem Stieikbeschluffe kommen werden. Hetze« filiS wiro »ik > äs,"« e H» cm-sjut n- üand sehr lebhafter Verhandlungen innerhalb de, besticht-,» Kreise werden. — Chemnitz. 20. Oktober. Um daS Bersch isn-- dern von Waren an des Ausland zu unstr''-rch:li. «prach sich der Haupia->--sö»iß der st-ftneri Halst k,. knmmec sür eine weiigehende Uillklüinng te> Aulch>brfi>nn-n i'ner die Preisgestaltung für Auskuhlwai-n und für eine P e r- kontroSe durch eine Rrichssulst aus — Hirschfklde, 20. Oklvirer. Das staatliche B'au»- kohlenwerk ist infolge eimr Meinui kSoeifäiiedr, w'ip zwischen der Direktion und der ArbeueUchust von emein unparteiischen Sachverständigen P,a,fchrk aus H li>- r>e- sichtigt worden, der die Beiriedtmaßnatzwen orr Du k >on im wesentlichen gut gedeihen hat. Hieidrnch ist k>e>> Beo- hauptungen über ang,bliche M-ßgr sie der Lir-klio,, eu-r: Boden entzogen wmd»,>. — Auerbach, 20. Oktober. Die Aufwandsent schädigung für die Mitglieder der Gemeindevertretung wurde in der letzten Stadtverordnetensitzung genehmigt. Ein sozialdemokratischer Antrag, dem Gesetze rückwirkende Kraft ab 1. Juni zu verleihen, wurde abgelehnt. — Zwickau, 20. Oktober. Die Eis endahn ge nossen schuft errichtet gegenwärtig elf Häuser mit 66 Wohnungen, in denen auch andere Beamte, untergebracht werden können. Die Stadtverwaltung hat einen Teil der Ueberteuerungskosten in Höhe von 25 000 Mark über nommen. — Gchoudau» 20. Oktober. Am Ssunabrns Vormit tags 10 Uhr lösten sich in der Bähe des Zeughauses in den Bärenfanßwändeu unter dvnr.erartigcw, weit hin hörbarem Getöse mächtige Felseanassen und stillsten etwa KO Meter in die Liefe des togenaunien Htm de» - gründelS ab, den am Fuße der Fesen sich hinz'eheuden starke», Waldbestan» in euer Breite von mehreren huistert Meier« wie Strohhalme zerknickend und unter sich begra bend. Eine Steinlawine von vielen toust, d Kurikmet-.rn stürzte zu Tale, drohend sängen «der nocki mächuge Blöcke, welche die Tiefe beim Sturze nicht etreichien, m h,.l er Höhe. Einen fchaurtg-schönen N-»l-ck bietet die Bruct st lle, welche von, Zeuqbaute in 40 Mm>.inn z>, erreichen ist. Aus Dresden —* Lcbensmittclkartenbelieferung für die Stadl Dresden siehe „Amtliche Bekanntmachungen". Kvhlcnbestandsausnahme. In Verbrauche»kreisen wird immer wieder die Vermutung laut, baß einzelne Haushaltungen, insbesondere die begüterten, trotz der lange anhaltenden Kohlennot es verstanden haben, sich mit Kohlen reichlich einzudecken, während die Allgemeinheit unter Kohleninangcl leidet. Um diesen Klagen einmal gründlich nachzugehen und sie verstummen zu machen, ist vom Rate die Vornahme einer B r en n st o f f b e st a n d s- aufnahme in den Haushaltungen beschlossen worden. Sie erfolgt Sonntag den 26. Oktober und erstreckt sich nicht nur auf .Kohlen aller Art, einschließlich der Roh kohle und des Kohlenschlammes, sondern auch auf Bien n- Holz und Torf, damit ein allgemeiner Ueberblick dar über gewonnen wird, inwieweit die Haushaltungen über haupt mit Brennstoffen versorgt sind und im koiiimenden Winter durchhalten werden. Anzeigepflichtig sind nicht nu, die Haushaltungen, sondern auch alle Einzelperso nen, die einen eigenen Haushalt führen, sowie die Per sonen, die, ohne einen eigenen Haushalt zu führen, (Fami lienangehörige, Untermieter), eigene Vorräte an Brenn-- tosten besitzen. Tie Anzeigevordrucke werden bis Freitag! den 24. Oktober den Hausbesitzern zugestellt, die sich zu ver- teilen haben. Anzeigepflichtige, die am 25. Oktober noch keinen Anzeigevordruck erhalten haben, haben sich einen olchen sofort beim zuständigen Woh!fahrts-Polizeibezir5 selbst zu holen, auch wenn sie keine Brennstoffe besitzen. Am 27. Oktober werden die Anzeigevordrucke bei den Hausbesitzern wieder eingcsaminelt. Diese haben dafür zu sorgen, daß die Vordrucke an diesem Tage früh zur Ab holung bereit liegen. Unpünktliche und lückenhafte Aus füllung der Anzeigevordrucke, sowie falsch)« Bestandsangabe«. werden strafrechtlich verfolgt. Tie Bestandsangaben wer den durch Revisoren nach geprüft die, mit einem Aus weise versehen sind."Tie Nachschau nach Vorräten rindet nickst nur in den Haushaltungen statt, sondern auch in g e - werblichen (nichtmeldepflichtigen) Betriebes. —* Ein Tarifvertrag für Hausangestellte ist in ver gangener Woche zwischen dem Dresdner Hausfraueirbund. der Hausfrauenorganisation und der Haussrauengruppe des Landesverbandes für christlichen Franendienst einer seits und des Reichsverband sowie den Zenlralverband für Hausangestellte andererseits abgeschlossen worden. Den Vorsitz bei den Verhandlungen führte Herr Dr. Nersch- mann vom Zentralarbeitsnachweis Dresden. Nach dem Vertrag beträgt die Arbeitszeit bei 13slündiger Arbeits» bereitschaft zehn Stunden und soll nicht nach 3 Uhr abends enden. An Freizeit wird an Werktagen in der Woche ein mal ein freier Nachmittag von 4 Uhr an gewährt. Haus angestellte über 18 Jahre können über ihre Freizeit selbst verfügen, doch haben Mädchen unter 18 Jahren uwciien- tags abends 10 Uhr zu Hause zu fein. Die Hausange stellte hat an Sonntagen jeden zweiten Sonntag ab 3 Uhr nachmittags frei. Nach einjähriger Beschäftigung in dem selben Haushalt wird eine Woche Urlaub und bei längerer Beschäftigung Urlaub bis zur Höchstdauer non drei Wochen gewährt. Die Mindestgehälter betragen für Alleinwädchen von 14—16 Jahren 20 M., steigend mich federn Dienst- fahre um 5 M. bis 35 M. Mädchen über 18 Jahre er halten 45 M. und Hausangestellte mit Fachkenntnissen zwischen 45 und 55 M. Köchinnen erhalten 70 100 M. und Wirtschafterinnen 60—90 M. Wasch und Scheue» stauen erhalten mit Kost 70 und ohne Kost 90 Pf. für die Stunde und Aufwartungen ohne Kost 75 und mit Kost 55 Pf. -s H, I