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Sächsische Volkszeitung : 29.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192012299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201229
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-29
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.12.1920
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Wisiwvch den 8» Dezembe, 198» tzei der Regelung dieser Frao« neue Verzögerungen erwüchlen. Di« Annahme, daß die neue Entwaffnunq«sordernnq der Entente d^ güglich der Sickierheitspolizei in Verbindung stehe mit der Forde rung der Auflösung der Einwohnerwehren in Bayern hat bi« jetzt noch den vorliegenden allerdings unklaren Meldungen noch keine Bestätigung erhalten. Man wird gut tun. diele Dinge mtt aller aebotenen Aufmerksamkeit aber auch mit dem durch die Schwierig keit der Situation gebotenen Ernste zu ver-olgen. Die Wiedergutmachung Pari», 28. Dez. Laut Mitteilung der Reparattontzkommission sind im November 1701 098 Kilogramm Narbstofs« und 8817 Kilogramm pharmazeutische Produkte von Deutschland ge liefert worden. Bis zum 80. v. N. wurden tnrgesaatt v«7-i<»s Kilogramm Färb offe und Ü^-Oz, Kilogamm phnmazeulische Produkte abgelikferr. Am 2«. Lkk der d. I wurde ein Protokoll unterzeichnet, da die Lieferung von 2b»/, der pharmazeutischen A roduktion tn Deutschland regelt, auf da« ReparaltonSkomMission «in OpiionSrecht Hai. Eine neue deutsche Note Berlin, 28. Dez. Die «otschafterkonferenz hatte durch eine Note vom 17. v. M- der deutschen Regierung mttgeleilt, daß nach ihrer Auf» sassung dl« Entscheidung der interalliierten militärischen Kantroll» tommüsion in der Frage der Ausstattung der deutschen Festungen mit Artillerie dem Buchstaben wie dem Geiste der Artikel 167—180 de» Vertrage- »an Versailles entspreche und dah st« diese Auffassung nur bestätigen könne. Die NeichSregicrung hat nun an die Botschaster- tonieren, ein« Not« richte» lassen, in der st« miltetlt, dah sie nicht anzuerkennen vermöge, dah diese Entscheidungen mit den Friedens bestimmungen im Einklang steh«. In Begründung dieses Stand punktes hebt die Not« hervor! Nach dem Vertrage soll Deutschland das System der befestigten Werke an seiner Süd- und Ostgrenze tn dem Zustande vom 10. Januar 1920 und mit den Geschützen, dl« an diesem Lage die Bestückung bildeten, behalten bürte». Nach der Entscheidung der Kontroll kommission sollen aber dl« 14 Festungen a» der Süd- und Ostgrenze Deutschlands ihrer Gelchütze beraubt und damit tatsächlich aus der Reihe der Festungen gestrichen werten, von den übrigen drei festen Plätzen wird nur für Sw in «münde die beantragt« Zahl von Geschützen zugelassen, sürPtllau werden statt 78 nur 88 Kanonen bewilligt. Königsberg soll nur etwa 20 schwer« Geschütze erhalten. Die Entscheidung der Kontrollkommiifion vrrstöht auch gegen den Geist des Vertrages. Denn von dem System der Befestigungswerk», daß Deutschland doch zu seinem Schutz« gegen einen bewaffneten Elniall behalten sollt«, bleibt demnach an der Südgrenze nichts und an der Ostgrenze nur ein gänzlich unzureichender Rest übrig. Trotz eindringlicher Vorstellungen hat sich dt« Botschaiterkonferenz der Entscheidung der Kontrollkommission angeschlossen. Die Kommission hat die Auslieferung der hiernach für überzählig geltenden Geschütze verlangt. Der deutschen Regierung steht kein Weg mehr zu Gebote, ihr Recht zur Geltung zu bringen. Sie muh sich der Entscheidung der Alliierten beugen, legt aber gegen dl« Verletzung des l Vertrages nachdrücklich Verwahrung ein. Die Not« weist dann auf die seit dem Beschlüsse der Botschafter» l konserenz wesentlich veränderte Lage an der deutschen Ostgrenze s hin und führt auS: Wen» die dort liegenden festen Plätze sämtlich aller ! Verteidigung-mittel beraubt werden, so schwände die letzte Möglichkeit, einem clndringendcn Gegner Widerstand zu leisten. Tie deutsche > Regierung bittet daher die alliierten Negierungen, nicht daraus zu bestehen, dah Königsberg, Küstrtn, sowie die Feste Boden, die als vorge schobener Posten dem ersten Ansturm de» Gegners standzuhalten haben würde, sofort entwaffnet werden. Sie bittet, ihr dafür bis zur Klärung der Verhältnisse i>» Osten Aufschub zu gewähren. Wieder eine Note Berlin, 29. Dez Die interalliiert« milithrisch« Kontrollkommission hat unter dem 28. d. M. eine Note an das ! Auswärtige Amt gerichtet, worin sie sich mit der Art, wie di« Reorganisation der Polizei auSgeführt würde, für nicht be friedigt erklärt. Da die Reorganisation »ach einem Plane erfolgt Ist, der bis ins einzelne im Einvernehmen mit der Kontrollkommission aufge stellt wurde, muß angenommen werden, daß Mißverständnisse vorliegen. Das Auswärtige Amt ist damit beschäftigt, diese Mißverständnisse aufzuklire». Zur Frage der Einwohnerwehren Paris, 28. Dezember. Nach dem „Temps" hat der Botschafter- trat die Frafl« der Eiuwvhnerwehren den alliierten Regierungen des halb überwiesen, weil die Frage der Entwaffnung der ver- I, ch i >> ü e » e n O r g a n H » l i » n e n in D c u t I ch I u n d im Abkommen dan Spa behandelt wird, das von dg» alliierten »ungen unmittelbar abgeschlossen worden ist. München, 29. Dez. Der neue erg ische Generalkonsul in München SeedS, hat die Presse zur Veröffentlichung einer Erklä- kung ermächtigt in der rr sich für eine Löondecbrhandlung weit gehend tn der Frage der Einwohnerwehren auSsprach. Er glaubt Ane gütliche Regelung der Frage vermittels der Begrenzung der Effektivstärken der E nwnhnerwehren und der Dezentralisation ihres Kommandos finden zu können. Sächsische Vollszritung — Ne List — 29, Dezember 1920 !. Die Nichter von Salan Bollsroman von Feltz Nabor (Nachdruck verboten.) l28. Fortsttzunst.) Signor Motta vergaß beim Anblick der schönen Landsmännin einen Unmur, verbeugte sich wie ein K'vischukmann und ries: „Buon uorno. Signora bella! Ach. welche- Glück di« schönst« Blume Sa- anS von Angesicht zu A»,glichst <z„ sjrbcn! Ich lege mih Ihnen Mjertänigst zu Füßen schönste Rosifsa. Beim Anblick den soviel kchönheit und Grazie verraucht der Zorn wie der Nebel vor der könne. Ich bin entzückt, daß mir eine der Grazien huldvoll zu- lichelt." So plump diese Schmeichelei auch war, Rositta sank» doch Gr ille» daran. Sie lächelie und »estcutete ihm, daß er sie begleitete- liid cha ihm das -Herz bis zum liebcrlausen voll war. sprang ihm ns die Zunge, was ihn bedi-ückje. Sn erfuhr Rositta von dem sorb. den er sich geholt hatte. Ebenso rasch war auch ihr Entschluß jefaht, sich an Gina, die sie aus ganze. Seele haßte, zu rächen. Hört, Signor Motta." sagte sie veriraulich .was sagt Ihr dazu, fe»n ich Euch die .Alpenrose" und ti«> blonde Gina dazu vev- »affte?" - . . Mif stnem Ruck blieb er stehen „Wäiff« möglich!" ries er, blliq entzückt von diesem Gedanken. „Wenn Sie das sprachen, iuerste Signora, leg« ich Ihnen 20000 Lire in die schön«, weiße fand." „Ihr Wort Signor?" „Mein Ehrenwort." „Gut — e» bleibt dabel. BIS zun, -erbst fit die „Alpenrose" Ihr Eigentum und di« stolze Gina soll Euch ol» schmuckes Weib- fen den neuen Wein kredenzen." „Divin divin." rief Motta und schnalzte vor Vergnügen mit Ir Zunge. Signora Rasitta. darüber müsse» wir noch emgehen- Ir reden. Darf ich Ihnen «inen B?luch machen?" „Wenn Ihr Hals- und Beinbruch riskieren wollt — meinet- »gen! Mein Mann ist nämlich eifersüchtig wie «in Türke." .O weh — dann lieber nichtl Ater wie wä« es mit «ine» Gent Visite in der Taverne? Si« ist ja Ihr Eigentum «nd ei« «wand »um Besuch« wäre ftsichl geh »den. Ich würd« dann ein MM», seines Tänzchen veranstalten -- ach bitte, bitte teuzrite * a. ^füllen Sie «ein, Nittel Ich wäre ja entzückt i avon —' »>«,»vq, «»i»»,ei, - > —«K, Der Kampf m» Akt«» D«s„«r »,«„»«,«4» tz„ «««»„»„»tz") Lngano, 29. Dezember. Die Kilmpf, mn Fstvn« da» er» fort. h'Annunzi» hetzt k«e Lenke unnnfhärkich zu» «»«harren dis ,um letzte» Mann. Di« Legtnnär« «mpien tatsächlich mit größter Erbittern»-, wähirend andererseits die königlichen Truppen Beseht erhielten, dem Kampf durch Einnahme der Stadt so bald wie möglich «in Ent« zu machen, aber jede« unnütz« Blut vergießen zu l>erh!ndern und namentlich die Stabs zu schone«. Di« Lage der Bevölkerung ist tragisch. In Rom wurde ein Funkenfelegramm der Bevölkerung von Flume mit verzweifelten Hilferufen aursgesangen. Anscheinend kämpft ds« Bevölkerung gegen d'Anuunzio. Ein Pulvermagazin ist in tie Lust gefiogL». Die Ve-iuste n»s beigen Guten scheinen namentlich an Offizier',, kchnnr ,u st!» Eine Meldung des „Avant!" aus Rom bestätigt die Nachrichten vom Tode b'An- n u n, i o «. Rom, 28. Dezember. Die Zeitungen erfahre», deff ker Mi nisterpräsident Giolit«. i Vertreter d,vschfiden: Kammergruppeii empfangen habe, tie llr.sküiste über aic Ereizaffe »ou Fiume er beten hätten rmd daß Giolitti dtp übertriebenen Gerichte von Toten und Verwundeten Lüq>n strafte mit dem Hm,listigen er habe be sohlen, Blut vergilt--n möglichst ,n vermeiden. Er bestritt auch, daß Art'llene auf Privathäuser geschossen habe und legte dar. man müsse aaS Vorgehen gegen Fiume be, schleunigen, um -i«em Eingreifen vom AiS'.n^e h»,m znver« zukommen. Die Abgeordneten erkläi-ten nach dieser Unterredung, sic hielten das Verfahren der Regierung kür gerechtfertigt. -- Nach einer Gtefanimeldung haben die Tnrpven vor Fiume bisher rnva SO Lote und 100 Verwundete gehabt. Vier Brücken dar Seist von Razina wurden Von den Legionären gesprengt. Ir der Ctadt- ratssitzung gab der Bürierwüstpr der besorgten Stimmung der Be völkerung infolge der Ereignisse bei Fiume Ausdruck un». schlug vor, d«2 Sitzung zum Zeichen der Trau?; aus,»heben uni- aui dkm Ka pitol die Drau-rsahne zu hissen. Sein Antrag wurde un':r lauten Kundgebungen in der Versammlung und aus den Tribünen an genommen. Der Bürgermeister von Fiume haf den B;fehl»t;ab»> der Division von AbbiPa mn eine Zusammenkunft ersucht. In Triest sind an Leichtverwundeten 8 Os st zier« und 78 Soldaten, darunter' ein Offizier und «in Soldat an? Fiume angvkommen. An unsere Leser! Infolge einer plötz.-ch »ingetretcurn Störung d«, rlefteftchsN Ttzromzifführung konnte die gestrige ArSgab« nuferer Acstno» nicht rechszeiftg gedruckt worden. Tie könnt« deshalb erst hau« morgen zur Absendung kommen Berlag der „Sächsische« Bolstszettung". Tiriest, 28 Dezember. Stekanimeldnng. In der Nacht herrscht« lebhaftes Gewehr- und Maschinengewehrs« «er zwi schen den italienischen Truppen und den Legionären von Fiume, aber ohne Erfolg. Amise hat Ge„c>ral Caviglia durch Meile» Ausrufe über Fiume abnerfen lassen, tie zur Einstellung de- Bru» dermnrde« anftordern. Di« siawische Bevölkeruna der Küste ist sehr erregt, denn die Legionäre von Fiume schießen von Sau Marco her mit Gewehr «nd Maschinviigewohren. Rom, 28. Dez. Heute vormittag sind der Leiter der nationale« Verteidigung von Fiume Venturi und der Bürgermeister von Fiume tn Abbaz a mit dem General Ferrari» »usawmen- getroffen. Ta die beide» Delegierten die Verhandlungen eröffnen wollten ohne sich über ibre Stellung zum Vertrage von Rapallo zu erklären, brachte General Ferrario in uiizweiielhatter Weis« zum Au-druck, daß die vollständige und rückhaltlose Anerkennung des Bert ran« von Rapallo die unerläßliche Vorbedingung jeglicher Unterhaltung ict. Die Delegierten waren anscheinend von der Er heblichkeit dieier Frage überzeugt und erbaten di« Anberaumung eines neuen ZusammenlreffenS aui Nachmittag, um dl« Möglichkeit von Beratungen in Fiume zu haben. Die von den Delegierten er betene Unterbrechung der Beschießung wurde bewilligt. Französischer Tozlalistenkonsrrtz Tours, 28. Dcznnb«r. In der gestrigen Nachmittag-,itzung deS sozialistischen Parteitage- sprach der Abgeordnete Blum für die rechtsstehenden Sozialisten und sagt«, jetzt müsse man frei be kennen, ob man die dritte Internationale annchmen könne oder nicht. Man sollt« abi^ bep.'V man sich trenne, sich va? Wort geben, sich In Zniunfi nicht als Fiinde zu behandeln, sondern als F.-.iimv die zwar augenblicklich in n einander getrennt seien, die aber vielleichi "ineS Tages wieder ein gemeinsames heim mit. einander gründ>.» lönnien. Nach Blum sprach Nappaport jür den Anschluß an Moskau. «k. «*. «eite, Ei« fron,-fische» Fernaesckütz <«1«»**» «rahtbeiicht der .Glich,. Bol, Brüssel. 29. De,. Auf den CchiekvlStzen bei Lüttich finden aegknwLltig Versuche mit der neuen ^Turbu". Kanone statt, die von einem Le tnant der französischen Armee erkunden und nach «dm benannt wurde. Die neue französi-che Riesenkarwne «oll eine dreimal größere Tragweite haben, als di« deutschen «e. schüsiP die seinerzeit Darts beschaffen. Iu* «ter»e»ani,»,üpfung dsAtsch-enoltschek Beziehungen lStgener Trahtbericht de, „Siichs. Bo lk» zeit» ng ") Lonöv», 8». De,. „Daily Telegraf" gibt eine Uebersicku über die Frrtschritt« «n der Ausarbeitung de« Plane« eine «,t Kredit. veks'cherungSsysiem zu schaffen, um die Wiederaufnahme d-r Handels- bezt hvnqen mit Deutschland und Deutich-Oesterreich tn größerem Umfange -u «rletch ern. Es haben bereit» wicht« e Konfkrenzen zwtschm ten Ministern, den Bankier« und den Vertretern von Handelsfirmen und Bersicherungsgesellsch-f!en stattgefunden. Dt« Minister sind dem Plane wohlwollend geneigt. Der Kampf in Irland Dublin, 27. D:>zembec sNeufer.) Nach el^ Mittestnng dpi- Militärbehörde überraschten gestern früh Megierungslruppeit eine groß- Anzahl von Personen bei einem Tanzvergnügen in der Näi>e von Bruff in der Grafschaft Limmerick. Mehrere Teilnehmer waren bewaffnet und empfingen di« Truppen mit Schüssen. Ein Polizist ward? qetöfet. Durch bas Feuer der Truppen wur den ftinf Angreifer gelötet Di-rhaftef wurden 186 Personen. Ruhla»» bricht ab London, 28. Dez. Nach einer Meldung brs „Erchange Tele« graph" find die Verhandlungen zwischen der russischen «nd der polnischen Delegation in Warschau abgebrochen worden. Jo ist erklärte, die internationale Lage Rußland» sei jetzt so günstig, daß die Klauseln de» mit Polen abgeschlossenen Frirdensvertrage» nicht mehr den Ccaraktrr der Notwendigkeit kiLtten und daß Ruß» land »ezwnnaen sei, die polnische« KriegSgesanaenen nicht in ihr» Heimat znrnckzuschicke«. Sie wükden jetzt in Rußland beschäftigt. Die Monroe-Dok rin (Eigens» Drahtbertcht de, -.Sächs. vott»,»tt,8ä'ff Reuhork, 29 Drz?mbcr. Die Schiffahrtsbchvrden reichten bet der Regierung einen Gesetzentwurf ein. der sich de scharfer Weise gegen die ausländisch, Konkurrenz «endet, AuSISiwischen Schiff««, di« günstigere Bedingungen anbiettn als di« amerikanischen, soll V«S Anlaufen amerikanischer Häsie» »erbot«» werde». Ein« katholisch« Internationale? (»itze«», »rahtbeeicht d„ .«»ch,. voll-ieltung'ä Berlin, 89. De». Nach einer Meldung au» Luzern sind Be strebungen im Gange, »ine International« der katholischen Parteien zu schaffen, deren Führung der ttatienische» Partei in No« über tragen werden soll. vesieeeeich» Not «Vien, 88. Dezember. Wie die Korrespondenz Herzog «Adel, hat der Zentralverband der österreichische» Staats- ange stellten in seiner Sitzung vom 87. Dezember einstimmltz beschlossen, mit Rücksicht auf die bis aufs äußerste gestiegen« Notlage de, ktaatsangestellten und insbesondere auf die arrade»« verheerend» Wirkung der in letzter Zeit über Oesterreich hereingebrocheuen Teuer» ungswelle an die österreichische Sektion der Reparation«» kommissio« mit der dringenden Forderung hrranzutreten, hier raichensten» keifend «inzngrrifen. In den Gründen wird a. a. aus die schlechte Finanzlage de« Staate» hingewtrsen, wobei betört wird, daß dem Hunger der ktaa.»ang«HSeigen tatsächlich leere Kaffe« pegenüdnsieheu und daß die Gefahr besteh«, daß die Verwaltung de» Staate« ohne Verschulden der Angestelllen demnächst zusammenbrecke» Müsse, was gleichbedeutend mit dem Ende dieser Staate» sein müsse- Die Staat»angestelltin O.sterreichS wollen duich diesen nicht gewöhn» liche» Schritt die alliierten Mächte darauf ausmerk'am machen, welche Gefahr nicht nnr Oesterreich, sondern auch bei dessen Zusam menbruch den übrigen Staaten droht, u»d hoffen von der Einsicht der Vertreter der Berbandsmächt« raschest« Abhuf«. Große polnische Schietumge» Nach einer Meldung der „Vossischen Zeitung" an« Br»«iä* ist man in der Hau^ohcektion der polnische» Bergümter große» Schiebungen auf die «pur gekommen So sollten nicht nur t>e Maschinen der Salinen von Bochnia, sondern auch die dw Krhttn» gruben in Kalcrsz und Delathn, ja sogar dip der noch unauSaebrutr» fcn Kiataurr Kohlenbecken, die der gcrlizisch« Landesausschuß vor dem Kriege für 2L Millionen gelaust hatte, verschoben werden P« steht *i>i« parlamentarische Untersuchung bevor. Polnische DenNmalostrirnier? Tarnowitz, 28. Tezen>l«r. Heute nacht wurde der Versuch ge« macht, mittel« einer Tynamitpatrone das Denkmal Kaisr» Wilhelm I. zu sprenge". Wähvmd die untere» Stein- Rositta überlegte. „Ei. warum denn nicht!" sagte sie dann. „Mein Mann ist, wie Sie wissen. Dvcjor bcftiali« »nd muß heul« abend aus «inen entfernten Hof gehen. Ta ist also di« Bahn frer," Und bei sich dachsc sie: „Diese »ttl.'gei.heit, den jungen Angela zu sehen, kommt nicht sv leicht wieder. Tann erfahr« ick Näheres von meiner Mutier »nd van der Tätigkeit der Jrredenta." Und za Motta gewandf setzse sie hinzu: „Ich lamme also, aber in aller tzkim» lichkeis. Niemand darf darum wisse»," „Niemand," beteuerte er. „In dem verschwiegene» Hirtter- zirmner der Taverne tanzt es sich glorics " » „Dann also aus Wiedersehen — heute abend." „A rivederel" rief er und wallte «hr die H»,w kiiff'n aber sie war schon davon gehuscht »nd veiffchwand in der nächsten Gasse. Signor Mosta begab sich fielen»; »gnngt in di« Tascrnwirt- schaft. ließ sich eilte Flasche Mein last stellen und lud die beiden Spielleute, die müßig heruiiiluucwrstn, »um Mittrinken ein Ais sie im besten Gespräche waren, erhielt er einen Eilbrief, der it,„ nach Bozen rief. „Daß ich xin Naar wäre:" lachte ex. „Heut«, wo o.«L schönste Weib der Welt mein Gast sein wird werden kein« Geschäfte gemacht. Der Freund in Razei, mag warten — morgen ist auch noch ein Tag. In aller HecrgvttSfriihc will ich dann nach Bozen." » » » Da« Intime Fest, da« «Ignor Mctto zu Ehren der schönen Rositta veranstalteic, verlies glänzend. Ter Wein floß in Strömen und Rositta tanzte wie ,i»e Fee. Erst in d«r Morgendämmerung st-este sich die Schenke. Di« beiden Spiglleut« krochen in<> Stroh, die Scharamädche« hüpften wie Bachstelzen in ihre Dachkammer hinaus »nd Rositta schich hinter dm Gibsten de» Dorf« zur Schmiede. Si« lachte beständig leis« vor sich hin, weil der ticke kahlköpfige Signor Mosta wl« ein Faun getanzt und wie ,in lachen der Bacchus gezecht hast«. Darum war er auch halb öe«s"iffff gewesen, al« «, sich von Rositta verabschiedet«. Um nüchtern zn «erden, wollte sich noch ein Stündchen auf« Ohr lege», aber d-- Wirt bem besond-r« siel daran zu liegen schien, daß Mosta in der Dämmerung abreiste, ge» fiastete es nicht, sondern mahnte ihn eindringlich an sein- Fahrt nach Bozen. „Ihren Weindamvs lönnen's auf der Fahr, ausschla» sen." sagte er, „Das Rößlein findet den Weg allein nn» fit schon angrschirrt." Nnd damit schob er ihn in die klavperige Kutsche, drückt« ihm die Zügel in die Hand nnd gab dem Rosse einen Klopp«, daß eS z» einem leichten Galopp ansetzie, Mit schn eie« Kopse und verschlafenen Angxn fubr Mosta in den Nebel de- graueirden Me» gm hinein . . . ." Am Mittag fanden ihn zwei Knechte aus dem Dort» am We>> rain. im dichten Gebüschtz in seinem Blut« liegend. Lr war dis aus den letzten Heller ausgcrnubt und halte mehrere ti-llr tödlich« Stichwunden in Brust und Rücken. Die Abendsonne schaub- mis blutrotem Schein durch das osfin« Fenstgr der Taverne in daö weißgetünchte Zimmer, In dem Gu!» seppe Motta röchelnd in den Kissen lag. De» Pfarrer HO - ihm d'e letzte Oelnng gespendet nnd dtzr Richter verlangte bei seinem Erwachen Auskunft über das verübte Verbrechen Aber Mosta wußte von nicht«. Er war tn der Kutsche eingeich'aien und war in dstsem Zu stande von dem Mörder übestallen woiden. Schon nach wenige» Sätzen versagt« ibm die Stimme und e>. konnte nur »o b die B tt« stammeln, man möchte ihm Gina als tssles «rin schicken — dann ver lor «r wieder da« Bewußtsein. Obwohl Gina den reichen Schlemmer verachtete, wolls.» st» sich doch ihrer Pflicht al« Krankenpflegerin »icht entziehen: lamm eilt« sie sosort zu d^m todwunden Manne. Als sie ihm seine Wunde» verband nnd «ine kühl« Kompresse aus die fieberheiße Stirn legte, erwachse er nnd erkannte seine Pflegerin „Tschtna," doichc, er „Eie sind also doch gekommen?" „Ich gehorche stet« der Pflicht," erwidert« sie schlicht, „Ja, Sie sind rin Engel," fuhr er fort, „und mir tut e« leid, baß ich Sie gekränkt habe. Könne» Sie mie verzeihen?" „ES ist aller vergeben und vergeipn Signor Motta" Motta küßte ihre Hand. „Ich d. ule Ihnen Tsch'na." sagt« er mit bewegte. Stimm«. „Ich fühl- daß der Tod kommt . . . Darum will ich zuvor meine Rechnung mit dem Himmel machen. Ach, was bi« ich für rin großer Sünder! Ich habe ein lrich>'rrt>aeS Lebe» geführt und mstn H«rz gar»z an d,-n Mammon gehängt Aber nun, da es zum Sterben komnst zieht mich das Galt hinab in Lir Tiefe . - . Keinen Helle» kann ich mit hinübernehmen in >'« Ewig keit. mit leeren Hände» trest ich vor n> inen Richter, Glauden Sie mir, daß er mir verzeiht?" „Gott ist die Liebe!" »»widecte Gin, „lind e« steht geschrieben« Wärttr deine Sünden auch rot wie Scharlach — ich will sie ab- waschen >« Blut« des Lamme«, daß si- v.zißer werden denn Schnee. Wenn Sie nu, dix rechte Reue haben —" Er nickt«. Seine Angen standen Voll Tran -n und au» seinen qualverzenten Zügen sprachen Zerknirschung. Rene nnd Büß fertigkeit. «Fortsetzung folgt.)
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