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trat 1871 in die Abgeordnetenkammer ein. Seit 1877 ist er Mitglied des Hinanzansfchusses, seit I8!>!» Vorsitzender desselben. Vorsitzender des bayerischen Landtagszentrmnö ist er seit I8!»I. Der „Bayerische Kurier" feiert den J»»bilar mit folgenden Worten: „De. v. Daller ist ein siegreicher Heldherr. Tein Wirken in der Zentrmnsfraklion als Führer nnd Vorsitzender ist geradezu eine Garantie der Hraktions- einheit geivorden. In ihm iü nicht mir der Ausgleich aller Strömlingen gegeben, sondern er hat in seinem Wesen lind Charakter ein Amalgam, die Zanberkrait. alle za verbinden, die verschiedenartigen Charaktere zusaimnenzusühren, zn ver ketten, zu einiger, entschlossener Handlung. I)r. Tallers Hraktiontzführung ist das Unterpfand des Sieges. Die Zeutrnmssrakliou des Reichstags hat ein herzliches Glück- tvnnschtelegramm an den Jubilar gerichtet. — Das Obcrkricgsgcricht des UZ. Armeekorps zli Metz verhandelte am 2-. d. M. geg«ni den Leutnant Schilling vom Infanterie »Ilegiinent sic». der vom Kriegsgericht der Division vor kurzem wegen Soldatenmis',Handlung in annähernd 7>»>» Hüllen zn 17 Monaten Gefängnis nnd Dienstentlassung verurteilt war. Schilling hatte Vernfnng eingelegt. Das Oberkriegsgericht verurteilte ihn zu l Hahr und I Tag (Gefängnis und Dienstentlassung. Die sozialdemokratische Rcichstagsfraklivn hat znm Reichsamt des Innern 2«» »Itesolutionen gestellt: die erste besagt sich mit der Vernfs und Betriebszählung für IK«>5 nnd wünscht eine Kommission ans Vertretern deS Reichs, der Cinzelstaate», des »Reichstags >nld der Praris zur Vor bereitung der Biuiidsäize hierfür: die zweite »liesolution fordert die sofortige Vorlegung eines Besetzeutwurfes, „durch w'lchen die regelmäßige tägliche Arbeitszeit in Industrien vorn l. Juli d. I. ab ans täglich höchstens 1>» Ttlinden feslgeseht ivird. Man muß immerhin anerkennen, das; die Sozialdemokratie endlich eine praktisch durchführbare Hör dernng anfstellt. Das Zentrum ivird sich über die Partei sehr freuen, die sich endlich besinnt, das; die Arbeiter, welche sie vertritt, von der Kirchtnrmpolilik nnd Zukuustsstaatlerei keinen Vorteil haben. Alis der sozialdemokratischen Partei ausgetreten ist die Schriftstellerin Hränl. Hanny Imle: der „Vorwärts" stös;t sie sehr entrüstet von sich zurück. Ueber den Grund deö Austritts dieser Tochter eines Offiziers dürfte man in Bälde näheres erfahren. OT'ftcrl eicli-llttgarn. Die österreichische Delegation seht die Beratung deS Budgets des Aenßeren fort. Abgeordneter Tobernig begnügt die Auslassung des Erpoß'-s über das deutsch österreichische Bündnis, dessen Bestallung jeder Deutsche wünsche nnd tritt jür die politische Vertiefung des Ver hällnisseS zn Italien ein. Dobernig billigt im allgemeinen die Politik des Ministers des Aengern und sagt, die Kon zessionen. welche Ungarn gewährt würden, würden die Horde»nngen Ungarns steigern. Redner bespricht den sprach liehen Reservaterlaß des Kriegsminislers und meint, es könne der Gleitpunkt kommen, wo die Deutschen daran denken müßten, ihr eigenes Hans zn bestellen. Graf Zedl w ih heb! das erfolgreiche Zusammenwirken Oesterreich- Ungarns nnd »liußlauds ans dem Balkan hervor, welches in erster Linie der Initiative der beiden Moiiarchen zn danken sei. Abg. Dziednsz>>cki lPolel verlangt eine Ver mehrnug der Konsulate im Deutschen Reiche, damit die österreichischen Staatsbürger den erforderlichen Schuh fänden. Cr erörtert dann die Wichtigkeit neuer Handels verträge mit Deutschland und Italien und bedauert, das; das größte Hindernis für den Abschlag der Handels verträge in der inneren politischen Lage liege, hosst aber, das; der siebenjährige O bstrnklionskrieg endlich dock) znm Hrieden oder znm Waffenstillstand führen werde. Graf Schoenborn erklärt im Bndgelansschng, dag österreichische Innere bäume siel) gegen den bloße» (Gedanken an eine staatsrechtliche Verbindung mit Deutschland ans. Cr sei immer für ein engeres 'Bündnis mit Deutschland ein getreten, doch würde dieses mir auf der vollkommenen freien Cnlichliegnng der beiden durchaus unabhängigen Mächte beruhen. Kramarcz wendet sich gegen diejenigen, welche den Dreibund als einzige Friedensgarantie darzn stellen suchen nnd gegen die übertriebenen Lobeserhebungen über dieses Bündnis, dessen Crsolg kein allzugroßer sei. Bei näherer 'Betrachtung werde man finden, das; der Drei band den größten Veen sür Deutschland habe. Cr hat nichts dagegen einznwenden. dag Oesterreich im Dreibund „Voraussetzung-:lose" Betrachtung der Beschichte des Jesuiten Ordens, die Denifle wieder herangezogen hat und die lautet: „Wir Protestanten können über den Orden nur ein Urteil, zn ihm nur eine Stellung haben. Jede Aner kennung, jede Duldung, die wir seinen Prinzipien nnd seinem Wirten zu teil werden lassen, ist nicht Berechtigkeit gegen ihn. sondern eine Bleichgiltigkeit gegen unsere eigene geschichtliche Vergangenheit und Zukunft, ein Verrat an unserer Kirche und ihrer rechtlichen Crislenz." ' So zn lesen in der U. Ausl. VI!> T. 7^1» Besser kann die „freie" Horichnng ans den „freien Bergeshöhen des Protestantismus" ja gar nicht charakterisiert werden als durch diese programmatische Ciklärnng. das; jede Darstellung der Beschichte des Jesuitenordens im jesuiten- feindlichen Beiste zn Hallen ist, nicht im Beiste der geschicht lichen Wahrheit! 'Von der Behandlung des Urchristentums durch diese „freie" Wissenschaft, oder des 'Renen Testamentes, wo man unbequemen Stellen gegenüber sich einfach Hilst mit der „Hreiheit", sie al-:- spätere Zutat ans der Untersuchung ansznschalten, wollen nur heute nicht reden. Wenn diese Leute mit ihrer . freien" Wahrheitssorschnng renommieren, io müssen sie es sich gefallen lassen, das; wir uns dann die „Hreiheit" nehmen zn prüfen, ob diese Redereien etwas mehr sind, als „Worte mit Lust gefüllt." Wer da etwas näher znschant. der verstellt unsere Hrage: »van» ivird einmal die wirtliche „freie", von ehrlichem Wahrheitsstreben getragene Forschung. vom Streben nach Wahrheit auch der katholischen Küche gegenüber, ans jener Seile Wahrheit werden? Der Worte sind ja längst genug gewechselt, drum Ias;t uns endlick) einmal Taten sehen! verbleibe, »veil er den Hrieden gewährleiste. Aber man müsse das Mißtrauen, welches unter den Valkanvölkern gegen Oesterreich bestehe nnd durch allzu eifrige Agenten geschürt würde, durch die Hörderung der nationalen Ent wickelung der einzelnen Balkanvölker zu verscheuchen suchen. — Der (Evangelische Bund bereitet nicht nur in Deutsch- land, sondern auch in Oesterreich der evangelischen Kirchen behörde Kummer. Prof. Heine in Wien hatte es gerügt, das; ein protestantischer Geistlicher vom Uebertritt eines Katholiken in die deutsch evang. Kirche sprechen konnte. Der Evangelische Bund hat deshalb den Pro». Heine heftig an- gegriffen. Nun nimmt die „Evangelische Kirchenzcitnng" ihn in Schuh nnd schreibt: „Es ist die Ilngeistlichkeit, mit der von gewisser Seite an nnd in der Los von Aoin-Bewegung in Oesterreich gearbeitet wird. Man mengt Nationalität und Christentum durcheinander und ist aufs äußerste intolerant gegen die, die aus diese Wunde den Finger lege» und mehr reineres Evangelium fordern. Das; sogar ein Mann wie Feine, der überall wegen seines stillen, wahrhaft evangelischen Wesens bekannt ist, vom Baunslrahle ge lrossen werden konnte, scheint nnö ei» bedenkliches Zeichen. Wenn der „Deutsch-evangelische Bund für die Ostmark" in diesem Sinne fornährt, können wir von ihm keine Förderung des evange lischen Christentums in Oesterreich erwarten." Banz derselben Ansicht sind die „Kreuz Zeitung" nnd alle positiv evangelischen Kreise; sie haben längst erkannt, das; die Los von Roin-Bewegung nicht den Charakter einer religiösen, sondern einer politischen Bewegung hat. Frankreich. Tie Regierung hatte am 22. d. M. einen bösen Tag: es stand die Interpellation über die Answeismig Delsors auf der Tagesordnung. Menrthe et Mofelle bezeichnet sie als die schwerste aller Tmninheiten. Herri de Ludre «Rationalist» erklärt, er könne nicht znlassen, das; man einen Elsässer, wie Delsor, der in der Liebe zn Hrankreich erzogen sei, als fremden Untertan bezeichne. «Beifall rechts nnd im Zeutr.nn.» Ter Ministerpräsident Combes erklärt nnmnehr, ec wolle die Debatte wieder in einfachere Bahnen lenken. Cr werde sich nicht an die Methode halten, welche hier angewendet worden sei. um dem absterbenden Rationalismus wieder ein wenig Prestige zn verschaffen. Die Wahrheit ist. fährt CoinbeL fort, das; Delsor in diesem Halle nicht der Trimnphatnr über Hohen lohe gewesen ist, nicht der Protestler und nicht der Hranzose, als den inan ihn bezeichnet hat. sondern er ist ein Katholik. Cr selber hat das im Lause einer Unterredung mitgeteilt. Combes verliest den Artikel eines HrenndeS des Herrn Delsor, in welchem erklärt wind, das; Delsor ein unab hängiger Abgeordneter sei nnd sich im Interesse der Religion mit den Tatsachen adgefnnden habe. «Bewegung.» Somit sind Delsor und dieser Hrenad weder Hranzosen noch Dentsche. sie sind eben »nr Katholiken. «Beifall links.» Sie operieren gemeinsam sür die klerikale Politik. Es ist also nicht die Wahrheit eines Haktmns. was Corrard des Cssarls zur Einmischung bewogen hat, sondern der Wunsch, die Regierung in Verlegenheiten z» stürzen. «Bewegung. Lärm rechts» nnd diesen mehr oder weniger unglücklichen Vorfall für sich ausznnutzen. Combes fährt fort: Sie haben den Rationalismns unter das Patronat Delsors ge stellt. Ihre Art der Anfsassnng des Patriotismus ist ebenso lärmend wie großmäntig. Sie besitzen nichts von dieser stillen Trauer, die Bambetta im Herzen trug. «Bei fall links, stürmische Protestrnfe auf den Bänken der Rationalisten.» Man kann es bedauern, das; der Präfekt von Ranch anstatt zur AnSweisnng seine Zuflucht zn nehmen, sich nicht mit einer bloßen Drohung der Aus weisung begnügt habe, die vielleicht dieselbe Wirkling ge habt hätte. Man hat sich gegen die Worte „deutscher Untertan »nd Ausländer" gewandt, der Unwille ist ein sehr verspäteter. Seit 2«> Jahren tragen sämtliche Beschlüsse diese Ausdrücke. Sämtliche Minister haben sie angewendet. Tie Kammer werde erklären, ob sie dem Manöver gegen das repnblikanische Kabinett ziistimmen oder ob sie mit ihm die Entscheidungsschlacht gegen die klerikale Reaktion liefern werde. «Anhaltender Beifall links.» Der Sozialist Paul Constant protestiert gegen jede Art der Answeismig. Cr verstehe nicht, das; man jenseits der Grenze geborene Leute als Wilde betrachte und mißbillige auch die unter Ribot dekretierten Ausweisungen. Sodann besteigt Ribot die Tribüne und sagt, seiner Ansicht nach hätte es dem Ministerpräsidenten leicht sein müssen, diese jetzt Tage »'ährende erniedrigende Kampagne zn vermeiden. Combes habe das mit einem Wort tim können. Cr habe mir zn agen brauchen, was er heule gesagt habe, daß nämlich der Präsekt des Departements Menrthe et Mo seile seine In struktionen überschritten habe. Niemand denke daran, ans dieser Hrage, welche die zartesten Befühle des franösi scheu Herzens berühre, eine Kabinettssrage zn machen. Cr srage aber alle Deputierten, was man von einer Maßregel denken solle, die mit solcher Ungeschicklichkeit ergriffen worden sei. nnd srage weiter, ob sie nicht alle die Patriotische Erregung billigten. Lndwcstasrika. In erster Linie richtet sich die Bewegung gegen die im Hercrolande ansässigen Händler, bei welchen die Hereros bedeutende Schulden stehen haben. Run fragen »vir: Wie um des Himme'.swillen kommen die von Hans ans so bedürfnislosen Reger auf einmal zn solchen enormen Schulden, wenn nicht dadurch, daß man, ihre Unerfahrenheit nnd Raivelät mißbrancliend. ihnen um fürchterliche Preise allerhand unnützen Pavel anfhängt? — Man kennt das mir zn gut ans der Beschichte. Den armen Eingeborenen des neu entdeckten Amerika hat man seinerzeit einfach von Amtswegen die Waren, die man ans Europa hinüber- brachte, anfteilnngsweise per Kopf zngewiesen. Die armen vergewaltigten Indianer wnßten oft absolut nicht, was sie mit dem Plunder, den sie weder gefordert noch ersehnt hatten, anfangen sollte»: sic' mußten ihn annehmen. »veil man sie dazu zwang und dafür himmelschreiende Preise, wenn man hier überhaupt von Preisen noch reden könnte, bezahlen. Das war kein Kauf nnd Verkauf mehr, es war die nackte Ranbmörderei mit einem Heigenblatt. Wir glauben mm freilich nicht, daß man in Deutsch Südwest- asrila ebenso unklug Vorgehen wird. Man kann sich aber denken, nach welchen Prinzipien von Leuten da oft vor gegangen ivird, deren oberstes Ideal der mühelofe Gewinn, die Erbenlnng von Reichtümern ohne Schweiß ist, und die ! im Branntwein, den sie den Wilden liefern, ihren besten Bundesgenossen haben. Wie aber die Sachen jetzt einmal liegen mögen — die Habsucht der Krämerseelen hat es jetzt »vieder einmal soweit gebracht, daß Deutschland viele seiner bravsten Söhne vielleicht opfern und viele Millionen daranwagen muß, wenn es die Ordnung in der südwest- afrikanischen Kolonie wieder Herstellen will. Die Hereros allein mögen 80 bis 100 000 Köpfe zählen und eine stattliche Anzahl Krieger ins Feld stellen könne»'. Sie sind gut beritten und bewaffnet mit Pferden. Proviant und Schnaps znm Anfenern reichlich versehen — durch die Herren „Krämer" natürlich — und die kleinen Erfolge, die sie bis jetzt errungen, erhöhen ihren Siegestaumel. Ihnen stehen zurzeit kaum 100 Mann dentsche Schntztrnppen gegenüber. Deutschland will den Stand der Schntztruppe anf 1125 Mann bringen. Ostasien. Wie ans Söul gemeldet ivird, schaffen die Japaner dorthin über Tschenmlpo Geschütze, Kriegsvorräte und Proviant. Unter den Koreanern herrscht eine starke Gührnng. Der Aufstand der Tvngaks ivird angeblich von Japan geleitet, um einen Grund zur Einmischung zn schaffen. — Der „Kölnischen Zeitung" wird heute von ihrem Peters burger Korrespondenten telegraphiert, wie ihm von russischer amtlicher Stelle mitgeteilt werde, sei die Ueberreichung der russischen Antwort an Japan nicht vor Sonntag zu er warten. —- DaS „Nentersche Bureau" erhält von amtlicher Seite die Nachricht ans London, daß, obwohl zur Zeit noch kein Verinittelnngsanerbieten gemacht worden sei, Japan den Regierungen in London, Washington nnd Berlin mit geteilt habe, daß eine Vermittelung unannehmbar sei. — Dem „Standard" wird ans Tientsin gemeldet: Nach einein gestern dort veröffentlichten Bericht hat die rnsnsche Regierung alle japanischen Hordernngen bewilligt. — Die „Morning- post" berichtet ans Chemnlpo vom 22. d. M., 12 000 Ja paner seien inMasampho gelandet. — Dem „Daily Telegraph" zufolge meldet ein dem japanischen Blatte „Tschidschi Schimvo" ans Söul nnd Chemnlpo zngegangenes Tele gramm, daß der koreanische .Kriegsminister mit einer britischen Firma einen Vertrag über Lieferung von 10 000 Bewehren abgeschlossen habe. Die Ernennung des Generals Schyi zum japanischen Militärattache in Söul wird als bedeutungsvoll angesehen. -— Wie der „Daily Mail" aus Tschifu von gestern gemeldet wird, erwartet man dort das Eintreffen einiger britischer Kriegsschiffe. Dasselbe Blatt berichtet ans Schanghai von» 22. d. M., zwischen China nnd Japan sei ein vollständiges Abkommen zustande ge- komme». Für den Hall eines Krieges sollen 50000 Mann gntbewassneter chinesischer Truppen dienstbereit sein. Nach richtei» zufolge, die dem Blatte gestern aus Söul zngingen, soll Hnyougik unter dem Drucke der rnssenfreundlichen Partei zum stellvertretenden Kriegsminister ernannt worden sein. Diese Maßregel läßt den Ausbruch von Unruhen befürchten. ><>«» Kiste»» Munition, die von Port Arthur an z'juyongik gesandt seien, würden jetzt in ostentativer Weise ansgeschisst. — Den „Times" Ivird ans Söul telegraphiert, dort werde versichert, das; die kürzlich eingeführte Munition nicht verteilt würde, sodaß damit die Gefahr, die vielleicht von den koreanische»» Soldaten drohen konnte, beseitigt wäre. — Die „Times" veröffentlicht eine Aufstellung ihres .Korrespondenten in Peking über die Stärke der russischen Truppen, die östlich vom Baikal-See stehen. 'Rach dieser Berechnung beläuft sich die Stärke der Trnppen anf !'»115 Offiziere, 117 -17!» Mann und 210 Geschütze. — Ferner meldet die „Times" ans Tokio, daß es wcihrscheinlich not wendig sein »verde, daß die in Wladiwostok lebenden Japaner, die von den Russen viel zn leiden hätten, die Stadt verlassen. Aus Stadt und Land. Dresden, den 2,'Z. Januar IN«»!. * Se. Majestät der König besuchte gestern abend mit Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde die zweite Ausführung des Dresdner Tonkünstlervereins im Gewerbe hanse. * Die Frau Herzogin Philipp von Württemberg be sichtigte gestern nachmittag mit Ihrer Majestät der Königin- Witwe nnd Ihren König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg die von Ihrer Majestät im Königl. Residenz schlosse veranstaltete Porträt-Ausstellung. Die Ausstellung dauert bis mit Montag, den I. Februar 1!>01. Im An schluß ivird am 0. und 7. Februar in denselben Räumen ein Bazar mit Verlosung, der von der Porträt-Ausstellung znin Besten des Maria Anna Kinderhospitals, des Sachs. Krüppelheims und des Elisabethvereins bestimmt ist, statt- finden. Der Bazar wird gleichzeitig eine kleine Ausstellung in Erzeugnissen der sächsischen Industrie bilden, der nur Gegenstände, die in Sachsen gefertigt sind, enthält. Ihre Majestät die Königin Witwe habe hierzu unter anderen» Stickereien nnd Spitzen aus Wildenfels, Posamente»» und Perlentaschen ans Annaberg nnd Kleinrückerswalde, .Karton nagen aus Bnchholz, Möbel ans Rabenau, Spielwaren und Seifen, emaillierte Blechwaren ans Lauter nsiv. kommen lassen. Die Porträt-Ausstellung im Königl. Schlosse ist morgen Sonntag von 11 bis «! Uhr geöffnet. Da der Andrang des Pnblikmns am Nachmittag sehr stark ist. so werden besonders die Vormittagsstunden znm Besuche empfohlen. * Die schöne und interessante PorträtanSstellung, welche Ihre Majestät die .Königin Witwe im Schlosse ver anstaltet hat. ist inn weitere hervorragende Bilder vermehrt worden. Darunter interessiert katholische Kreise gewiß am meisten das Bild des hl. Vaters PiuS X.. das Prof. Simonson Castelli jüngst in Rom malte und für welches Se. Heiligkeit die Gnade hatte, persönlich dem Künstler zn sitzen. Der Besuch der Ausstellung ist ein überaus reger; »nie bekannt, ist der Erlös der Eintrittskarten zu wohltätigen Zwecken bestimmt. * Besetzung des Staatsgerichtöhofes. Se. Maj. der König hat den Präsidenten deö Oberlandesgerichtes Loßnitz er zum Vorsitzenden, ferner die SenatSPräsidentei» des Oberlandesgerichtes Seyfert. 1),. Haase, Knrtz nnd Hardraht, sowie die Landgerichtspräsideuten Dr. Müller in Dresden und vr. Hagen in Leipzig zu Mitgliedern