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trägern erhoben werden. Die notwendigen Mittel für diese Verbesserungen wurden in Höhe von 20 000 Mark bewilligt und in den Haushaltplan sür 19l1 eingestellt. —' 50 000 000 Mark werden nach zuverlässigen Be rechnungen im deutschen Reiche jährlich sür Schundliteratur umgesetzt. Diese Unsumme geht dem Nationalvermögen verloren. Gerade kleineren Leuten, die das Geld sehr wohl ander» brauchen könnten, wird es aus der Tasche gezogen. Gift tauschen sie dafür ein. Gift für die Seelen ihrer Kinder. Und dieser Gtststrom droht da» ganze Volk zu verseuchen. ES ist heilige Pflicht für jeden, dem sein Volk am Herzen liegt, dagegen zu kämpfen mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. DaS Wort CarlyleS: Arbeiten und nicht verzweifeln! gilt gerade im Kampfe gegen die Schmutzliteratur. — » Der bekannte Dresdner Orgelbaumeister Julius Jahn ist im Alter von über 80 Jahren verstorben. —* Der wegen der Diebstähle in der König!. Biblio thek und im Albertinum verhaftete Dr. Weindler hat eine Kaution von 60 000 Mark angeboten, um vorläufig aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden. DaS Ge richt hat jedoch die angebotene Kaution abgelehnt. —* Der erste Hauptgewinn der WalderholungS- Lotterie im Werte von 3000 Mark fiel auf da» Los Mr. 19186. Dasselbe wurde in der Kollektion von I. Kunle, Zigarren-Jmport. Dresden. JohanneSstraße 1. gespielt. —* Auf eigenartige Weise verunglückte ein Radfahrer auf der Königsbrücker Straße. Ein Hund lief ihm mit solcher Wucht schnurstracks in sein Rad. daß er zu Boden stürzte und besinnungslos liegen blieb, bis er schwerverletzt in die Pionierkaserne geschafft wurde, wo man ihm die erste Hilfe zuteil werden ließ. Annaberg. Dem 22000 Mitglieder zählenden Bund sür Vogelschutz (Geschäftsstelle Stuttgart. Jägerstraße 34) wurde kürzlich durch Frau PistoriuS Witwe von hier in hochherziger Weise eine ihr gehörige Halde zur Anlage eines Vogelschutzgehölzes überlassen. Diese Schenkung darf wohl als Anerkennung für den auf diesem Gebiete besonders verdienstvollen Verein aufgefatzt werden. Annaberg, 18. Oktober. Der am Sonnabendabend in Schönfeld-cWiesa eintreffende Personenzug ssührte einen Güterwagen mit nahezu 2000 Gänsen mit sich. Dieser Wagen kam beim Rangieren ins Rollen und sauste bei dem starken Gefälle nach der Station Wiesenbad zurück, wo er auf sieben bereitgestellte Güterwagen mit großer Gewalt aufprallte. Ein Teil der Gänse war sofort tot, ein anderer Teil verletzt. Diese wurden am nächsten Morgen an Ort und Stelle abgeschlachtet und vom Stationsvorsteher ver auktioniert. Aue, 18. Oktober. Auf dem hiesigen Schlacht- uyd Viehhofe ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden und dessen vorläufige -Sperrung erfolgt. Glaucha«, 18. Oktober. Unter dem Schweinebestand des Viehhändlers Ernst Günther in Mülsen St. NiclaS ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Die Geflügel- cholera ist im Schwinden begriffen. Marleuberg, 18. Oktober. Hier wurden wegen der Maul- und Klauenseuche 52 Schweine abgeschlachtet. Oberlungwitz, 18. Oktober. Die 86 Jahre alte verwit wete Gutsauszüglerin Luise Nobis stürzte bei der Arbeit von einer Treppe ab und fiel so unglücklich, daß sie nach einer Stunde starb. Plauru, 18. ONober. Das Wohnhaus der Wellerschen Erben am Schulberg 6 ist total niedergebrannt. Die Be wohner konnten sich nur durch einen Sprung aus dem Fenster retten. Puhka« i. Sa.. 18. Oktober. Bei einem hiesigen Zimmermeister war dessen Neffe, ein 13jähriger Knabe aus Dresden, zum Besuch. DaS Bürschchen hatte unter Mitnahme von 400 Mark, die er seinem Onkel entwendet hat, sich aus dem Hause entfernt und ist mit noch einigen Freunden nach Ungarn geflüchtet. Reicheubach, 18. Oktober. Im Beruf tödlich ver- unglückt ist der Dachdeckergehilfe Süßengut. Er stürzte von dem Anbau zur 3. Bezirksschule »nd erlitt so schwere Verletzungen, daß er alsbald seinen Geist aufgab. Roßweiu, 18. Oktober. Die mit einem Aufwands von 94 000 Mk. erbaute Auentalstraße zwischen Marbach und GleiSberg ist dem Verkehr übergeben worden. Strehla, 18. Oktober. Der Dienstknecht Aug. Richter aus Neuktrch wurde als der Dieb ermittelt, der bor einigen Tagen auf dem Rittergute Leckwitz beschäftigten russischen Arbeiterinnen gegen 100 Mark und verschiedene andere Sachen gestohlen hat. Zittau, 18. Oktober. Gestern ist das vierjährige Töch- terchen des Fabrikschlossers Kläß in einen Wassertrog ge- fallen und ertrunken. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. * Dresden. Der katholische Schulvorstand hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, daß alle Gemetndemtt- glieder. deren Einnahme 400 Mark nicht erreicht, von den katholischen Schulanlagen befreit sind. 8 Leipzig. Der diesjährige Volksbildungsabend des kath. Gesellenveretn» sand Sonntag den 16. Oktober durch Ausführung des Theaterstücks Verlorene Ehre von Bohrmann-Rirger statt. Solange das Ensemble der Herren . Terre, Jäschke, Maltner. Stlavazek, und wie die treuen " Freunde alle heißen, beisammen bleibt, darf man stets der bestimmten Hoffnung sich htngeben, daß man als Besucher voll und ganz auf seine Kosten kommt. In diesen Tagen der sinnlichen Zerstreuung oft fragwürdigster Art — wir denken in erster Linie an die unseligen Kinos in all ihren Schattierungen — ist e» hoch und herzlich zu begrüßen, wenn es eine kleine Bruderschaft von Kunstfreunden und Kunstkennern sich zur Alksgabe gesetzt hat. durch edle Freuden geschauten Spieles, das dem Leben treu nachgebtldet ist, erhebend und sittlich ergehend aus die Zuhörerschaft ein- »»wirken. Im Interesse des gastgebenden Verein», sowie der katholischest Gemeinde ist es lebhaft zu wünschen, daß diese» Kunstinstttut. wozu sich da» Lheaterspiel innerhalb de» Gesellenvereins in den letzt« gehn Jahren — von allen wird es zugestanden — erhoben h«t. noch ungezählte Tage -eisammenbletbt. Besonder» hervorgehoben sei da» eindrucks volle Spiel der jugendlichen Liebhaberin, des Fräulein Emma Plomcr. und der Vertreterin der schwierigen Rolle der rüstigen Hausfrau und glücklichen Mutter, Frau Maria Bück aus Gohlis, deren Kinder daS Stück neuartig be lebten. — Die drückende Enge des Saales und der reiche Beifall lohnten wenigstens in etwas den Fleth und die Opfer der Darsteller, deren flottes Zusammenspicl von ein- gehendem Studium und hingebender, verborgener Abreit zeugten. -1- kirche und Unterricht. Ir Die Bekämpfung der Tuberkulose in der Schule. In der amtlichen Hauptversammlung der Lehrerschaft des Schulaufsichtsbezirkes Dresden III hielt am 18. Oktober Herr Dr. med. Beschorner-Dresden einen bedeutungsvollen Vortrag über das Thema: „Tuberkulose und Volksschule." Der Vortragende ist der Meinung, daß die jetzige auf fallende und konstante Abnahme der Tuberkulosesterblich' keit eine Folge der Fürsorge des Staates ist, der durch die soziale Gesetzgebung, die Arbeiterfürsorge. Fabrikhygiene, Nahrungsmittelkontrolle und durch eine große Anzahl son stiger Maßnahmen das soziale Eleird der breiten Volks schichten gebessert habe. Es liege aber die Befürchtung nahe, daß die Abnahme der Sterblichkeit über einen be stimmten Punkt nicht hernntergehen werde, wenn das ein zelne Individuum nicht selbst mitwirke an den Bestrebun gen. die Tuberkulose zu bekämpfen. Gegenwärtig sei daran noch nicht zu denken, denn die gesamte Bevölkerung ver harre noch in einer vollkommenen Unwissenheit in Dingen, die die einfachsten Gesundheitsregeln betreffen, sowie in der Kenntnis des Wesens und der Bedeutung der ansteckenden Krankheiten. Ganz besonders treffe dies bei der ver heerendsten Volksseuche, der Tuberkulose, zu. Diese sei ge radezu als eine Krankheit der Unwissenheit aufzufassen. Da es schwer sei, die Erwachsenen über die Maßregeln zur Bekämpfung der Tuberkulose aufzuklären, so müsse man die Kinder anfklüren, belehren und erziehen. Bei der Un wissenheit der Eltern falle diese Aufgabe der Schule zu. Die Belehrung müsse mit dem Eintritte des Kindes in die Schule beginnen und müsse zunächst eine praktische Unter weisung in der allgemeinen Gesundheitslehre sein. Ter Lehrer müsse bei jeder Gelegenheit dem Kinde die Bedeu tung gesundheitlicher Handlungen klar machen. Die Grundlagen der Gesundheitslehre müßten dem Kinde ge wissermaßen eingeimpft werden. Das Kind solle nicht nur wissen, tvas cs tun und warum es etwas tun solle, sondern es müsse soweit gebracht werden, daß es instinktiv gesund heitsmäßig handle. Ter praktischen Unterweisung solle die theoretische folgen, die sich an jede in den einzelnen Unter richtsfächern sich bietende Gelegenheit anschließen müsse. Ganz besonders sei der naturkundliche Unterricht so auszu bauen, daß er stets auf die Verhältnisse des Menschen und seiner Umgebung Rücksicht nehme. In den oberen Klassen sei die Gesundheitslehre und die Lehre von den ansteckenden Krankheiten als besonderes Lehrfach zu fordern. Fast eben so wichtig sei die Beobachtung des Kindes durch den Lehrer und den Schularzt, die stets in Verbindung mit den Eltern durchgeführt werden müsse, lieber die Beobachtungen der Lehrer und Schulärzte seien Gesundheitsbogen auszuferli- gen, die auch nach der Schulentlassung fortgeführt und eine wichtige Grundlage bei der frühzeitigen Erkennung einer Tuberkulose im späteren Lebensalter bilden solle. Wichtig sei die Einführung einer Schlußuntersuchung, die etwa ein halbes Jahr vor der Schulentlassung stattzufinden habe und den Zweck verfolge, Eltern und Kindern die richtige Be rufswahl zu erleichtern. Verdächtige Kinder seien vorläufig vom Schulbesuche zu dispensieren, ansteckend tuberkulös er krankte Kinder sollten dauernd vom Schulbesuche befreit sein. Der Vortragende legte ferner der für die Erkennung einer Tuberkulose ungeheuer wichtigen Impfung nach v. Pirquet besonderen Wert bei. Tuberkulöse Personen seien auch vom Lchrerberufe auszuschließen und nachweisbar mit ansteckender Tuberkulose behaftete Lehrer sollten zwangs weise in eine Heilanstalt resp. in den Ruhestand versetzt werden. Auch die Erhöhung und Erhaltung der Wider standsfähigkeit des kindlichen Körpers sei eine wichtige Auf gabe der Schule. Die Umgebung des Kindes müsse durch staatliche und kommunale Fürsorge einwandfrei ausgcstal- tat werden. Durch die Gesetzgebung müsse eine Verkürzung der Schulstunden. Verlängerung der Pausen, Einführung täglicher Turnstunden, Spielnachmittage, Beförderung ^tadelloser Körperhaltung während der Schulstunden, be obachtet und gefördert werden. Besonders wichtig sei die Ausbildung einer tiefen gesundheitsgemäßen täglich aus zuführenden Lungenatmung zwischen und während der Unterrichtsstunden und die Sorge für eine gesunde Haut atmung durch Einrichtung von Schulbädern, obligatorischen Schwimmunterricht, durch die Benutzung von Luft- und Sonnenbädern usw. Hierdurch werde auch der Sinn für Reinlichkeit gefördert, was für die Bekämpfung der Tuber kulose und für die allgemeine Gesundheitspflege von beson derer Wickfligkeit sei. Neues vom Tage. Köln, 18. Oktober. Die Kölner Kriminalpolizei ver haftete einen jungen Kaufmann, der bei einer Dresdner Firma nach und nach 90 000 Mark unterschlagen hat. Kattowitz, 18. Oktober. Im Grenzort Dombrowa verübte die Volksmenge an polnischen Burschen, die die Kapelle zerstörten, Lynchjustiz. Neun Burschen wurden getötet. Hamburg, 18. Oktober. Der seit drei Wochen dauernde Streik der Tafökellner ist heute in ein nkWS Stadium getreten. DaS GewerkschaftSkarlell hat. um den Streik der Kellner zu unterstützen, auf Antrag der Kartell- kommisfton mit großer Majorität beschlossen, den Boykott über diejenigen CafäS zu verhängen (etwa 80). die den kosten losen Arbeitsnachweis der Kellner nicht anerkennen wollen. Hamburg, 18. Oktober. Bei einem Einbrüche in das Jnwelengeschäft von A. Timm, Bergstraße 26, wurden in der Nacht auf Montag goldene Broschen, Schmucksachcn, Kolliers, sämtlich mit wertvollen Brillanten beseht, im Ge samtwerte von 130000 Mark gestohlen. Die Einbrecher, die jedenfalls Fachkenner sind, haben von dem über dem Laden liegenden Ballinschen Tapisseriegeschäfte auS, dessen Tür sie erbrochen hatten, den Fußboden erbrochen und sich dann an einer Strickleiter hinuntergelassen. Beim Durch brechen des Fußbodens haben die Einbrecher zunächst ein kleines Loch gebohrt und durch dieses einen Schirm gesteckt, den sie dann öffneten. Auf diese Weise fielen der Mörtel und sonstige ausgebrochene Gegenstände nicht auf den Fuß boden des Juwelenladens und machten Geräusch, sondern wurden von dem Schirme aufgefangen. Auf die Ergrei fung der Juwelendiebe sind 1000 Mark und auf die Her beischaffung der gestohlenen Juwelen 4000 Mark Belohnung ausgesetzt worden. Brüssel, 17. Oktober. Ein interessanter Prozeß wird im Anschlüsse an den Ausstellungsbrand vom 14. Au gust eingeleitct. Die englische Gesellsclxfft „Scienic Rail- way", die den großen Lunapark in Altbrüssel hatte, hat eine Schadenersatzklage auf drei Millionen Franken gegen folgeicde Personen und Gesellschaften eingeleitet: 1. gegen die Gesellscl>aft Altbrüssel! 2. gegen die Aktiengesellschaft Brüxelles Exposition; 3. gegen den - belgischen Staat; 4. gegen die Stadt Brüssel; 5. gegen die Vorstadt Jxelles; 6. gegen jedes einzelne Mitglied des Exekutivkomitees. Man glaubt indes in hiesigen juristischen Kreisen nicht, daß die Gesellscl)aft mit ihrem Prozeß durchdringen wird. Ein in Verviers in Haft befindlicher Deutscher namens Kraw- sorst hat im Untersuchungsgefängnis ein merkwürdiges Ge ständnis abgelegt. Er will bei Abbüßung einer Strafe in einem holländischen Gefängnisse 1909 einen chriffriertcn Brief erhalten haben. Es sei ihm gelungen, denselben zu entziffern und so habe er daraus entnommen, daß eine An zahl Anarchisten sich gegenseitig das Wort gegeben hätten, die Ausstellung einzuäschern, wenn sie am schönsten im Gange sei. Der holländische Staatsanwalt, dem er seiner zeit davon Kenntnis gab, habe dies jedoch nicht beachtet. Krawforst >oll Montag eingehend vernommen werden; er ist übel beleumundet und wird von den deutschen Behörden verfolgt, die schon seine Auslieferung beantragt haben. Nachod, 18. Oktober. In der zum Nachoder Schloß besitztum des Fürsten zu Schaumburg-Lippe gehörenden Klein-Schwadowitzcr Kohlengrube wurde durch schlagende Wetter ein Schacht in Brand gesetzt. Zwei Bergleute fanden den Tod in den Flammen, ein dritter erlitt schwere Brandwunden. Kairo, 18. Oktober. Eine große Anzahl Angestellter deS Netzes aller Regierungsbahnen in Lberäxypten sind in den Ausstand getreten. Sic verlangen höhere Löhne und lassen die Züge nicht weiterfahren. Jacksonville, 18. Oktober. DaS gestrige Unwetter hat auch an den Fruchtbäumen auf der Halbinsel Florida bedeutenden Schaden angerichtet. Der Verlust wird nach vorsichtigen Schätzungen aus eine Million Dollars angegeben. Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Telegramme. Sarstedt, 19. Oktober. Auf der 750-Meter-Sohle des Kalischachtes der Gewerkschaft „Siegfried" bei Gießen erfolgte vorgestern früh 6 Uhr beim Schichtwechsel in 200 Meter Entfernung vom Schachtausgange eine Explosion durch Dynamit, das zum Bergbau benötigt war. 16 Per sonen wurden dabei getötet, teils direkt, teils durch fallen des Gebirge. Zwei Rettungsleute sind den giftigen Gasen erlegen. Von den benachbarten Werken kam man mit Rauchhelmen und Sauerstoffapparaten, um weiter Vordrin gen zu können. Bremen, 18. Oktober. Die Verwaltung der Werft „Vulkan" in Vegesack ist mit ihrer Arbeiterschaft zu einer vollständigen Einigung gelangt. Bremen, 18. Oktober. Vor den Depots der Stra ßenbahn kam es heute abend zu schweren Ausschreitungen. Eine dort angestnnmelte Menschenmenge von über tausend Personen wurde niit der blanken Waffe wiederholt zurück getrieben, da sie die Schutzmannschaft mit Flaschen und Steinen bewarf. Auch aus den Häusern wurde auf die Beamten geworfen. Die Ruhestörungen dauerten bis in die Stacht hinein. Zahlreiche Personen, darunter auch Schutzleute, sind verletzt worden. BreSlau, 18. Oktober. Einer der hier aus dem Jrrenhanse auSgebrochenen vier Verbrecher, der Einbrecher Mandel, ist heute hier verhaftet worden. Paris, 19. Oktober. AuS AmienS wird gcmeldet, daß 100 Eisenbahner, die der Gestellungsorder nicht nach- gekommen sind, bei der Wiederaufnahme des Dienstes in das Militärgefängnis abgeführt worden sind. Paris, 19. Oktober. Es heißt, daß der Polizei gestern abend im Zusammenhangs mit den Eisenbahn- sabotagen vierzig Haftbefehle gegen Revolutionäre und Anarchisten zugestellt -wurden, die heute morgen ausgeführt worden sind. Paris, 19. Oktober. AuS Marseille wird gemeldet: An Bord deS PostdampferS St. Anna wurden während der Fahrt von Neuyork nach Marseille durch eine Kessel explosion vier Heizer getötet. Konstantin opel, 18. Oktober. Wie authentisch verlautet, beschloß der Ministerrat die Beziehungen zu Griechenland nicht abzubrechen und die Haltung nach dem Vorgehen de» Kabinetts VenizeloS cinzurichten. NeuorleanS, 18. Oktober. Das GeschäftSviertel von San Augustino (Florida) ist von einer Sturmflut über- schwemmt worden. Der Dampfer „Morcator" der Vaccaro- Linie ist mit 60 Personen im Sturme untergegangen. St. Louis, 18. Oktober. Bisher ist von den 10an der Internationalen Wettfahrt um den Gordon-Bennett- PretS beteiligten Ballons nur ein amerikanischer Ballon gelandet. Die drei deutschen Ballons wurden zuletzt in der Nähe des Michigansees beobachtet. Santiago de Chile. 18. Oktober. Der Salpeter- verbrauch der Welt stellt sich für dieses Jahr aus 43 996 966 Zentner. DaS bedeutet eine Zunahme von 8 Millionen Zentnern gegen daS Jahr 1909. London, 19. Oktober. „Daily Telegraph" empfing gestern kurz vor Mitternacht über Neuyork ein drahtloses Telegramm Wellmanns vom Dainpfer „Trent" folgenden Inhalts: Nachdem wir am Sonntagvormittag Nantucket passiert hatten, ließen wir uns unserer Berechnung nach 140 Meilen in ostnordöstlicher Richtung mit abgestelltem Motor von einer frischen Brise treiben. Unter 42 Grad