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nicht verlassen. Das Ministerium hat sich jedoch nach Ge hör der Kreishauptmannschaften gegen die Aufenthalts- beschränkung der obenbezeichneten Arbeiter ausgesprochen. Ferner teilt Herr Oekonomierat Dr. Raubold »wch mit, daß die ausländischen Arbeiter auch schulanlagenpslichtig seien. Nach einer Debatte erfolgte noch eine Besprechung über die Bekämpfung der Krähen. — Bezüglich der Unterstützung von Brandgeschädigten beschloß die Versammlung in Be rücksichtigung eines bereits früher gefaßten Beschlüsse? nur Versicherte zu bedenken. —' Man schreibt unS: Die einseitige Rabatt ge- Währung, das heißt die Habattgewährung an die Mit glieder bestimmter Korporationen und Vereine (Nr. 38 der „Sachs. Dolksztg.") betreffend, io geht meine Ansicht dahtn, daß es unrichtig ist, es würden durch diesen Rabatt andere .Kunden müßte ßere Korporationen einem Gesclxifte für einen gewissen Um satz garantieren, und dann entsprechenden Rabatt erhalten, ist doch nichts Unerhörtes. Merkwürdig ist nur, daß nicht das kaufende Publikum — so weit ist der Neid noch nicht ge diehen -- sondern Vereine von Gescl-ästsleuten dem Käufer und Verkäufer diese Vorteile mißgönnen und dagegen Front manchem Spott für die Führung des Bundes in Niederau der „Volksfreund" gelegentlich des Ausganges der letzten Gewerbegerichtswahlen fest. Es täte wirklich not, daß man die protestantischen Kreise, welche auf ihre Religion etwas geben, zu positiver sozialer Arbeit heranziehen und ver einigen würde, statt daß man — wie es gerade in unserer Gegend so reichlich geschieht — so viel von den römischen Neichsseinden fabuliert. Großenhain. Der sozialdemokratische „Dolksfreund" wird demnächst nicht mehr erscheinen; dafür wird der 7. Wahlkreis die „Volkszeitung" für Meißen, Riesa, Großenhain und Umgegend, der 8. Wahlkreis die „Volks zeitung" für Pirna, Königstein, Sebnitz und Umgegend, der 9. Wahlkreis die „Volkszeitung" für Freiberg, Hai- , nichen, Oederan und Umgegend herausgeben. Der 7. Wahl en benaclsteiligt. Tenn fiele derselbe auch weg, so > trcns hat den Verlag seines Organs sogar in eigene Regie cm sie trotzdem denselben Preis zahlen. Daß aber grö- genommen und eine eigene Redaktion in Meißen geschaffen. Von dem regen Eifer der „Genossen" sollten auch unsere Gesinnungsgenossen lernen. In all den genannten Wahl kreisen könnte gewiß durch eifrige planmäßige und uner müdliche Agitation noch mancl-er Abonnent für die .,Sächsi sch Volkszeitung" gewonnen »verden. Auch »oir »vollen nicht ermüden und nicht rasten. Und die Augen aufmachen. machen, indem sie angeben, das Publikum schützen zu wollen. - damit uns nicht etwa die unrichtige „Volkszeitung" ins »vährend der Schutz in Wirklichkeit ihnen selbst gilt, denn sie empfinden ivohl den Ausfall, der ihnen entsteht, wenn größere Korporationen in bestimmten Geschäften sich kon zentrieren. Wollten sie wirklich das Publikum schützen, dann brauchten sie ja nur in ihren Geschäften „nt t'lbzug diese; Ertrarabatts überhaupt zu verkaufen, und sie »vürden sehn, wie dankbar sich das kaufende Publikum erlrx'ise. Die orga nisierten Käufer aber tun nicht anderes als die kauf- män irischen Gesellschaften im Engros, die sich doch auch nur zusammengetan laben, um im großen billiger einzukaufen und dann die Waren billiger anbieten zu können. Sie sind die gefährliche Konkurrenz kleinerer und mittlerer Geschäfte. Ta kön nen sich gerade letztgenannte Geschäfte durch einiges Ent gegenkommen einen größeren Kundenkreis sichern gemäß dem Motto: „Großer Umsatz kleiner Verdienst." Das kaufende Publikum aber dürfte kaum so töricht sein und sch von diesem Wolfe im Schafspelze Witzen lassen, »veil es dem organisierten Käufer den geringen Rabatt neidet. Er würde dadurch sch selbst nur schädigen, da so der Preis steigerung keine Wehr entgegengesetzt werden könnte. Jin Gegenteile sollten die nichtorganiserten Käufer zu ihrem eigenen Nutzen selber tätig sein, indem sie in irgend einem größeren Vereine, dem sie angehören, diese Rabatt- genossenscl-aften anregen. So iverden auch sie den kleinen Vorteil für sch haben, der ihnen getvährt werden kann bei größerem Umsätze. Und die Erfahrung zeigt, daß die Ge schäfte dabei ganz gnt existieren. Es ist sa noch keines ge zwungen, eine solch Abmachung einzugehen, nur muß es alsdann auch die Folgen tragen. Oder ist es etwa ein' Unrecht, Nxmn Staat oder Gemeinde ihre Arbeiter an den entgegenkommendsten Unternehmer vergeben? — Ich glaube den Vereinen der Gescläftslente bietet sich ein vor teilhafteres Kampfseld, tvenn sie sich mehr zn schützen be mühten gegen Warenhäuser und Gesellschaften, die durch niedere Preise, gedrückte Löhne und oft mindettvertige Ware Gesck-äfte und Käufer schädigen. Was übrigens die Rabattvereiniguiig der Lehrer anlangt, »vorüber vor kur zem berichtet wurde, so hat — so weit mir be kannt das Stadtverordnetenkollegium die Sache auf sch beruhn lassen. Meißen. Die Brigade-, Tivisions- und Korpsmanöver des 12. Äriiieekorptz norden im Jahre 1908 in den Aints- hanptmannchaften Meißen und Großenlxnn abgehalten. Sie beginnen am l 1. und endigen am 23. September. Ern schineres Feldhaubihenbataillon des Niederschlesischen Fnß- artillerie-Regiments Nr. 5 und die erforderlich-,, preu ßisch,, Lnstschisser-. Telegraphen- und Fernsprechbtei- lnngen werden während der Korpsmanöver durch den Kaii-er zur Verfügung gestellt. Weinböhla. Daß der Evangelische Bund in der Be kämpfung der Sozialdemokratie nichts leistet, stellt mit Haus gebracht wird. Planen i. B. Wegen Steuerhinterziehung ist von der Strafkammer der Spinnereibesitzer Krauß in Oberreicben- bach zu 2'W Mark Geldstrafe verurteilt worden. Krauß lxrtte iein jährliches Einkommen aus 1947 Mark angegeben. Die Bezirkssteuereinnahme stellte jedoch nach einer Durch sicht der Bücher daS Einkommen aus mindestens 11650 Mark fest. Aus der Betrat sauf nähme ging n. a. hervor, daß Krauß innerhalb fünf Jahren außer Neuanschaffungen von Maschinen sich für 29 000 Mark Wertpapiere gekauft lxrt Plauen. Bezüglich der bevorstehenden Ausstellungen von internationaler Bedeutung (Brüssel 1910, Bueno- Aires 1910, Turin 1911 und Tokio 1912) hat der hiesige Fabrikanten-Verein der Stickerei- und Spitzen-Jndustrie beschossen, sich nicht daran zu beteiligen. Ter überwiegende Teil der deutschen Industrie sei ausstellungsmüde. Für die Spitzen-Jndustrie kämen nur Ausstellungen in Paris und Berlin in Betracht. Adorf. Unter Vorsitz des Bürgermeisters Kämnitz beschloß eine Versammlung des Gewerbevereins. Mitte Juli eine Ausstellung oller getverblichn Erzeugnisse Adorfs zu veranstalten. Plan hofft auch, daß Se. Majestät der König die Ausstellung besuchen wird. Rchan. Beim Hantieren mit einem »eugekausten Revolver entlud sich in der Mühle zn Wnstenwelsberg die Waffe und der Schuß tötete den neunjährigen Knaben des l Mühlenbesitzers Alemann. Ter unglückliche Schütze, der > Tienstknecht Muck, stellte sich selbst der Polizei. Zittau. Tie Sozialdemokratie, die „Niedergerittenen" ^ von, 25. Januar und 5. Februar 1907 sind tüchtig daran, ihre Presse in Sachsen ansznbauen. Hier am Ort allen, belaufen sich die Engagements der Partei für ihre Presse auf 190 000 Mark. „Sorglos und frei, aller Finanznote blank und bar" tritt das neue Druckerei- und Zcitnn.w- ilnternehmen ins Leben. In wenig Wochen soll das neue Kampforgan der Sozialdemokratie für die drei Lausitzer Kreise Zittau, Löban und Bautzen ans Tageslicht treten. : Es wird, wie die sozialdemokratische Presse schreibt, nur „die mütterliche Weisung auf ihren steinigen Weg mit- nehmen müssen: das Licht sozialistischer Erkenntnis unter ' den Mülsseligen und Beladenen der Oberlansitz leuchten zu lassen, sie alle, die Unterdrückten und Ausgebeuteten, unter d-em strahlenden roten Banner der „Volkszeitnn g" zn ! sammeln, sie über schwere Kämpfe und neue Siege hinw'g zur Freiheit, Gleichhit und Brüderliche!t zu sichren." Sie ht's gelobt -- »'.arten wir ab, wie sie das Gelöbnis . hält .... Wir können diese Rührigkeit uns zum Vorbild ' nehmen. An manchen -Orten der genannten drei Kreise wird in unserem Lager noch geschlafen. An manchen Orten herrscht reges Leben, das sei gern anerkannt. Wann wer den aber dann endlich unsere Parteiangehörigen überall und auch im letzten deutschen oder wendischen Dorfe d-.-r gen ausbaut. „In der Eh," sagt Rieht, „sucht die in ztvei Gegensätze gestxiltene menschlich Gesaintix-rsönlichkeit wie- der einhitlich zn »verden. In einen, einzelnen Mann oder einer einzelnen Frau kann sich die Idee der Menschhit nie- ! inals vollständig darstellen; denn ein Ehpaar gibt erst ^ einen Mikrokosmos der gnnzcii Memchhit. Die Mensch hit ist ansnw!w"gcn von dem ersten Paare, und tvenn sie ausstirbt bis ans ein Paar, könnte sie dock, wieder anf- t,wachsen und blühend tverden wie vorher. Durch die leib lich und sittlich Verbindung von Persönlichkeiten der bei- den Geschlechter zur Wiederhrstellnng Hs ganzen Men schen — der Ehe — entsteht die Familie. Tenn mit jeder Wiederhrstellnng des ganzen Menschi, ist zugleich die Fortpflanzung des Menschngeschleclites gegeben und die drei Elemente der Familie. Vater. Mutter und Kinder, sind in ihr bereits vollständig vorausgesetzt. Die Familie ist darum der erste und engste Kreis, in nx'lchem t, ir unser ganzes menschlichs Wesen wiederfinden und in und befrie digt und bei »ns selbst dahin, fühlen." Die natürlich oder, NX»,» man will, die organisch' staatlich Gestaltung kennt keine Gleichheit in dem von den Fraiienrecht'lern erlangten Sinne, und die Forderung, daß beiden Geschlechtern gleiches Recht inbezng ans das öffent lich Lehn zngestanden tverden müsse, kann darum auch nur gestellt werden von Leuten, tvelch die natürlichen Grundlagen Hs gesellschaftlichen und staatlichen Lebens beiseite lassen und an ihre Stelle Arithmetik und Mechnik sehn. Tie Familie ist eine Einheit und kann deshalb nach außen ganz ausnahmslos nur ihre Vertretuva finden im .Haupte der Familie. Diese Vertretnngsgenxrlt teilen zn »vollen, hieße für die Familie, die Gesellschfr, den Staat teilen — zerreißen I Es hieße den politisch» Kampf, die Parteileidenschasten an die Stelle des Familienlehiis setzen Tie Ansfassnng des Sachsenspiegels: „Männ und Weib bahn kein gezux'it Gnt zn ihren» Lehn" gilt auch — und zrvar im strengsten Sinne — für die geistigen Güter. Von, Standpunkte der Frauenrechtler aus durchaus in demselben Augenblick die eine Hälfte dieser Staatsbürger begreiflich ist auch die Forderung der g e in e i n sa ni e n lind gleichen Erziehung beider Geschlechter. Gibt es keine prinzipiellen Unterschiede zwischn Knabe und Mädchen, Mann und Frau, so liegt auch kein Grund vor, sie eine»» verschiedenartigen Bildungsgang dnrchmachen zn lassen. Meine Beurteilung auch dieser Forderung wird schon durch unsere grnndsätzlich Stellung bedingt, und nach ihr »mirde die ;w»ieinfame Erziehung Uhr ein gewisses Kindesalter hinaus durch»? widernatnrlich sein, da 1. der Unterricht hin, »veiblichen Geschlecht nicht in gleich intensiver Weise erteilt »nerden darf und viel früher abgebrochen werden muß, und weil 2. dieser Unterricht auch seinem Inhalte nach durch»? anders geartet sein muß als beim mäniilichn Geschlecht. Nicht vercwssen dürfen wir übrigens, daß die modernen Fraiienbestrebiingen in, engsten Zusammenhänge »nit den, moderne», konstitutionellen Staatssvstem stehn. Kennt dieses heute in fast allen Kultnrstaaten zur Herrschst ge langte System nur „Staatsbürger", die dann ebenso gut männlich »nie weiblich sein können, so darf man sich nicht »mindern, nx'iin Frauen und Fraucnanwälte kommen und sagen: Ihr fälscht die Konstitution, indem ilir der .Hälfte der Staatsbürger das erste und vornehmste staatsbürger liche MM, eben Hs Wahlrecht, vorenthltetl Die Leute haben Recht, »nenn und so lange der Konstitntionalis uns hstelit. Und ein KoiistitntionalisinuS, »velchr erst die ganze Gesellschst in lauter Einzelne (Staatsbürger) auflöst und in demselben Augenblick die eine Hälfte dieser Staatsbüroer als solche rechtlos macht, setzt sich mit sich selbst in Wider spruch. Es bleibt darum unseren StaatsNnssenschaftlern, »vollen sie ans diesen» Zwiespalt heraus, nichts »veiter übrig, als das ganze System zu ändern und anstelle des mechanischen, starren KonstitutionaliSmus eine lebendige, organische Ge- staltnng zn setzen. (Forts, folgt.) Lallsitz cinsehen, daß sozialpolitische Aufklärung und Arbeit nostvcndig ist. für die Angehörigen der Industrie wbv der Landwirtschaft. Prüfen wir unsere Organisation! Wie steht's »nit den, Dolksverein in unserer lieben Lausitz? Lu, stet's mit der Agitation für unsere Zeitung? Am liebsten hätten wir einnial eine Statistik, wenigstens in pro-m- tualen Zahlen aufgemacht über die Abonnentenziffer in der deutsch» und wendischen Lausitz und in hn Erblanben. (Kann die Redaktion augenblicklich nicht liefern.) Als« Angen aufgemacht. Arbeiten »vir treu und zäh für die „Sächsische Volkszeitung" und den Dolksverein für HO ka tholische Deutschland! - Friedland. In Konkurs geraten ist die Firma R. Persch, Porzellanfabriken in MUdenau und Raspenao. Die shssivcn betragen zirka 840 000 Kronen, die Aktiven 000 000 Kronen. Die Firma konnte auf ein KOjährrges Bestehn zurückblicken. Sport. 8p. Dresden l. Mäiz. Ans den, Dresdener Sports- leben. Der Dresdener Rennverein eröffnet seine dies jährige Nennsatson am 29. Mäiz und dar sür diese» Jahr 12 Renntage in Aussicht genommen. — Der Sächsische Luftschiffervore'.n wird mit seinem neuen Bavmn „Dresden" ain 15. Mäiz bei günstigem Wetter leinen ersten Ausstieg veranstalten. Der Ans»,eg erfolgt von der Gasanstalt in Reick aus. Die erst- Probefahrt mit dein Ballon ist günstig verlaufen. Der Ballon Dresden lan-- dete mit scinen 4 Insassen in der Näh der böhmischen Stadt Auicha bei Leitmentz Die L'ndnng geschah d.-rt nachmittags 4 Udr. während der Aufstieg in Dresden vor mittags 10 Uhr erfolgt war. LZereinsrmchrichten. 8 Dresden. Katholischer Arbeiterverein St. Joseph zu Dresden. Der katholische Arbeiterverein St. Joseph hielt am Sonntage im Anschluß an seine Monats- Versammlung eine gemütliche Fastnachtssitzung ab. Ver schiedentlich humoristische Vorträge, von Mtgliedern des Vereins und ihren Angehörigen geboten, wechselten mit flotten Tänzen und Tanzspielen ab, die zahlreich er schienenen Mitglieder bis in die Morgenstunden in gemüt lichen, Beisammensein vereinend. Alle Erschienenen nahmen sicher die Erinnerung einiger froh verlebter Stunden mit nach Hause. —p— 8 Leipzig. Volköverc-i n. Donnerstag de„5 März atends 9 tlvr: Allgem. Vertrai.ensinäcmerversammlnng in, G,-Hg,n- hanse. Das Erscheinen alle, Od°und Vertrauensmänner, auch des Westbezirks, ist notwcnd'a. 8 Leipzig. Die Leo-Stcrbekasse hielt am 25. Februar ihre Hauptversammlung ab. Im verflossenen Jahre stieg die Zahl der Mitglieder von 51 auf 58; eine Person verstarb, und deren Hinterbliebenen erhielten nach Klasse II ein Sterbegeld von 150 Mark ansgezahlt. Der reine Vermögenszuwachs betrug 352 Mark, so daß ein Gesamtbesitz von 4833 Mark zu verzeichnen ist. Dies be zeugt einen sehr erfreulich,, Stand unseres Sterbekassew Vereins. Dringend zu empfehlen ist es jede»» unbe scholtenen Katholiken der Krershauptmannschaft Leipzig, inännlickxm oder weiblichen GeschleMes, im Alter von 20 bis einschließlich 56 Jahren, sich die Mitgliedschaft dieser Begräbniskasse zu erwerben, die auch ausnahmswerse dir Anfnahme von Nichtkatholikei, gestattet, welche einer sonst katholischen Familie angehören. Die Leo-Kasse gewäbrt nach fünf Dersicherungsklassen 100—300 Mark Sterbegeld. Anmeldungen nehmen die Herren Kaplan Klesse und Schul direktor Schtvermann entgegen. 8 Leipzig-West. Unsere Doltsbildnngsabende sollen christliche Bildung fördern, das Gefühl der Zusammen gehörigkeit stärken und in die Still? des Feierabends hi»,ein klar und durchdringend wie Hörnersignal denn Zapfen streich die Losung verkünden: „Für Gott und Vaterland!" Mit diesen Worten eröffnest' Herr Kaplan Kirschenbauer am 20. Febniar den dritten Vo I ks b i l d n n g s abend, dessen auserlesenes Programin eine große Zahl Mitglieder, Gäste und Ehrengäste, darunter Herrn Prälat Inh und Herrn Superior Schnuttmann, angezogen hatte. Nach einer vvn den Herren Lehrern Hagedorn und Richter ans dem Blnthnerslügel exakt vorgetragenen Festo,»verture von Lortzing sprach Herr Kaplan Witkowski mit tiefen Ge danken und in vollendeter Form »ihr das Augustinische Thema: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir." Dann zeigte», Meister Gartenmayer und Bauer, Leiter der hie sigen Zitherschnle, zwei rechte Münchener, daß sie in der Fremde die Heiinat und ihre Musil incht vergessen hatten Bedauerlich, daß in dein großen Saale ihre schüchterne Muse, die nnr's „Hüttli der Alm" liebt, nicht ganz zur Geltung kam. Der darauffolgende Liedcrreigen der ersten und z»,x?iten Mädchenklasse kam naturgemäß mehr zur Wir knng. Was aus Kindern des „wilden Westens", deren Jugend vielfach schon.unter der Frone unerbittlicher Lohn arbeit steht, »verden kann, »venu eine Turnlehrerin, wie- Fränl. Maria Gube sie leitet, hat dieser Abend bewiesen. Die Dewegnngen waren korrekt, sicher, leicht, amnntig, mit einem .Hauch spielender Grazie. Den Haupterfolg erzielte- Dr. Tau res vaterländisches Schauspiel „Theodor Körner", von den, der erste Teil „Abschied von Wien" zur Aufführung kam. Ter schwungvolle Text hat die. jugendlichen Darsteller, K.aben der Oberklassen unserer Schule, mächtig ergriffen, sie hoch über den Alltag desSchul- lebens erhob.» und in d", deinen Seelen eine Begeisterung entfacht, die in ihrem ungekünstelten Spiel einen wahren Ausdruck fand: Das »vor Fleisch und Blut, durchglüht vom Geiste großer Zeit. Wie das zündete! Wer ein Herz hatte »rar ergriffen. Die Jünger der Schule, die klopfenden Herzen- auf der Galerie dem Spiel ihrer Kaineraden zuschanden, standen wie eine Mauer, kein Ordner, kein Lehrer war nötig, und eS mag ein Ahnen und Sehnen in ihnen erwacht und ein Aufblick gewonnen sein zu idealen Höhen. Direktor Tante lx»t sein Stück für die „reifere" Jugend geschrieben. Doch auch die „unreife" bat es erjagt, »veil sie es gefühlt, zugleich bestätigend, daß Lust und Liebe Fittiche zu grotzen Taten sind. Die Regie nar in den Händen des Herrn Lehrer Strohbach. Seine Arbeit, zu der ihm ein seltenes