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fechtsverlusle und Krankheiten entstandenen Lücken unserer Schutztruppe dar. Die Absendung dieser Ergänzung«- Formationen ist gegenüber den: ursprünglichen Plane aber- nxrls rvegen des neuen Vorstotzes gegen Hendrik Witboi auf Ansuct)en des sndtvestafrikanischen Oberkonunandos be schleunigt werden. — Der christlich-soziale Parteitag findet am 17. Sep tember in Essen statt; auf demselben roerden die beiden christlich-sozialen Reichstagsabgeordneten Stöcker und Dr. Birrckk>ardt reden. Nun findet am 10. September daselbst die Neichstagsersatzwahl statt: selbstverständlich benützen die . Christlich-Sozialen ihren Parteitag auch zur Agitation für ihren Kandidaten Behrens; darob ist nun die national liberale Presse förmlich aus dem Häuschen geraten, weil sie eben befürchtet, daß die Christlich-Sozialen ihrem Kandi daten viele Stimmen weguehmeu iverden. Ganz besonders scharf geht sie gegen Stöcker vor, weil er für den Toleranz, antrag eingetreten sei. Ta sieht mail wieder einmal, lver die Konfessionen hintereinanderhetzt: dieselbe Natioiral- Zeitung, die ans jeden christlichen Festtag einen Artikel bringt, der die christlichen Glanbenswahrheiten leugnet, findet den gläubigen Hofprediger Stöcker nicht protestantisch genug. Bedarf es noch eines lveiteren Beweises, wie der Liberalismus systematisch ans den konfessionellen Zwiespalt hinarbeitet? Die Deutschen im Auslande. Nach der neuesten Publikation des Statistischen Amtes leben rund 8 Millionen Deutsche im Auslande: dazu kommen noch 450 000 Nicht reichsangehörige, welche die Staatsangehörigkeit aber be sitzen. 700 000 im Auslande lebende Personen haben ins- gesamt die deutsche Staatsangehörigkeit. Am meisten Reichs- gebürtige leben in den Vereinigten Staaten: 2,07 Mill., dann folgt die Schweiz mit 108 000 Neichsbürgern. Tie Zahl der Deutschen im Anslande ist seit den letzten Feststellungen sehr gestiegen. Im Deutschen Reick-e leben 824 000 Fremd gebürtige, wovon 00 Prozent ans europäischen Staaten stammen; Oesterreich stellt nahezu die -Hälfte mit 871 000. Tie Auswanderung der Deutschen ist erheblich höher als die Zunahme der Fremden im Reiche. Ein Gesetz über die Er langung der Staatsangehörigkeit ist in Ausarbeitung be griffen: es soll namentlich den Deutschen, die sich jahrzehnte lang im Anslande anshalten, mehr entgegenkommen. Jetzt erlisckst bekanntlich die Staatsangehörigkeit mit ununter brochenem 10 jährigen Aufenthalt im Auslande: ob man weiter gehen soll, ist dock, auch fraglich. Leute, die sich sonst nie um ihr Vaterland kümmern und insbesondere keine Stenern zahlen, erinnern sich dann plötzlich, das; sie Deutsche sind, wenn es ihnen nicht gut geht und sie in sremden Staate» Schwierigkeiten haben: dann soll woniöglich sofort ein Kriegsschiff zu ihrer Verfügung stehen. Tie Sache mns; deshalb ernstlich geprüft lver de, sonst sind wir genötigt, unsere Finger in alle fremde Töpfe zu stecken. Oe>terreicst-Ungarn. Der Verband der ungarischen Mühlen bezeichnet die Zolltrennnng von Oesterreich als Ruin der ungarisck>en Mühlen. Schon heute empfinde man die in Oesterreich gegen den ungarischen Meblerport ergriffenen Maßnahmen umso schmerzlicher, als der englische Markt verloren und so mit Oesterreich das einzige Absatzgebiet sei, das noch in Frage koinine. Geht es auch verloren, dann kann Ungarn seinen Mehlnberschns; nickst mehr absetzen. — Dieser Klage- ruf ist um so bedeutsamer, als die Mühlenindnstrie, die sich in den letzte» 15 Fahren geradezu gigantisch entwickelt hat. heute wohl weitaus die bedeutendste Industrie Ungarns ist. Was die eisenbahntarifischen Maßregeln, die den Export nach oder durch Oesterreich sperren, für Folgen hätten, licht sich an der Hand weniger Ziffern zeigen. Während der letzten fünf Jahre hat Ungarn 20 Prozent seiner gesamten und 28 Prozent seiner Brotfrnchternte nach Oesterreich ver kauft. Gegenüber jenen 20 Prozent fallen die 8 Prozent des Exportes in das Ausland kaum in die Wagschale. Von seiner.Meblansfuhr sandte Ungarn 02 Prozent nach Oester reich und nur 8 Prozent ins Ausland. Die Viehausfnhr nach Oesterreich ist auch enorm: im Jahre 1001 betrug das Plus Ungarns im Viehverkehr der beiden Schwesterstaaten 108 Millionen Mark. Aber Ungarn führt auch Mensck>en aus. die sich infolge der Wirtschaft der Grcchgrundbesitzer im Lande nicht ernähren können. So hat im ersten Halbjahr 1005 znm Beispiel das Komitat (Kreis) Szepes 8705 Ans- wandernngspässe ansgegeben, das ist um 2525 mehr als im Vorjahre, das Saroser Komitat um 080 mehr als 1004 nsw. Das Magparenvolk aber, das vor 1000 Jahren mit mehr als I Million Köpfen in das- gesegnete Ungarn kam, bat sich bis heute, da es schon zirka IVe Millionen Nicht magyaren ausgenommen, nur vernennfacht! Wohin kann das bei einer jährlichen Answandernng von Hnndert- tansenden führen? Nun«. — Der Osservatoce Romano veröfs.'ntlickit einen B ief des Pav'tes, den dieser an d.m Führer der sozialen k«tho- lischen Pr«p«ganba in Italien gerichtet hat. Er bedauert darin, das; seine vorige Enzyklika falsch ansgelegt morden ist bezüglich der Aufhebung des „Xon oxpndit". Der Papst sagt, das; die öffentliche Meinung irregeleitet worden 'sei, indem sie seinen Worten eine Bedeutung unterlegt habe, die der tatsächliche» entgegengesetzt sei. Der Papst sagt weiter, wenn er auch zngeben wolle, das; durch be sondere Fälle Ansnrhmen notwendig gnnacht würden, so wolle er doch nicht von allen glorreichen Ueberlieseningen der Vergangenheit abweichen und auf die Rechte der Kirche und ans die Rückgabe der dem päpstlichen Stuhle ent- zogenen Gebietsteile verzichten. Der Papst spricht seine Freude aus. bah die Katholiken seine Ratschläge bezüglich der sozialen Organisation befolgt haben, und ermahnt sie, darin weiter fortznfalnen. Niederlande. — Nach halbanttlickrer Meldung setzt sich das neue Kabinett folgendermaßen zusammen: Aenßeres: de Marees van Swinderen. bisheriger Gesandter in Washington: Ju stiz: Professor van Hamel von der Universität Amsterdam (gleichzeitig Premierminister): Inneres: Deputierter Rink; Marine: Kapitärrleutnant Colxm Stuart; Finanzen: Meester, bisheriger Vizepräsident des Rates von Nieder- ländisch-Jndien; Krieg: General Staal, bisher Abteilungs- chef im Generalstab; öffentliche Arbeiten, Industrie und Handel: Kraus, Direktor der technischen Hochschßüe; Acker- bau: der frühere Deputierte Deegens; Kolonien: Depu- tierter Fock. Fsraakreich. — Eclair veröffentlicht einen Brief des Generals Laug, lois, in welchem dieser gegen einen Artikel de» Eclair vom 90. Juni protestiert. In diesem Artikel wird behauptet, daß die Stadt Toul einer Belagerung nur einige Stunden widerstehen könne; ferner wird über den Mangel an schwerer Artillerie geklagt. Langlois versichert, Toul und seine Gar- nison sei in normaler und guter Weise mit Nahrungsmitteln versorgt und würde eine regelrechte Belagerung oder einen heftigen Angriff mit Sprengmitteln nötig machen, der lang- wierige Vorbereitungen erfordern würde. Andererseits ver fuge Frankreich ebenso wie Deutschland über schwere Ar- tillerie. Langlois behauptet, daß die schwere Artillerie in der Schlacht von geringem Nutzer: sein würde, eine Reserve an Feldartillerie wäre vorznziehen. Langlois führt weiter ans, das; die Politik die Armee schwäch, indem sie sie in zwei Teile spalte. Die Angebereien haben den Geist der Armee sehr beeinträchtigt und einzelne Führer flößten ihren Unter gebenen weder Vettrauen noch Zuneigung ein. Der höhere Trieb fehle, bei der: Truppen die neuen Korps-Reglements znm ernsten Verständnis zu bringen. Der Generalstab sei durch Kanzleiarbeiten in Anspruch genommen, und für seine Nolle in: Kriege ungenügend vorbereitet. Endlich ständen die mit 80-Millimeter-Geschntzen ausgerüsteten reiteirden Batterien gegen die deutsckren Batterien sehr zurück. — Unter den Hurrarufen einer großen Menschenmenge, die sich an den Küsten vor: South Sea und Cowcs ver sammelt hatte, und unter dem Donner der Geschütze der eng- lisckren Flotte und der Landbatterien dampften Freitag nach mittag 18 französisckre Kriegsschiffe unter denr Befehl des Admirals Eaillard nach denr Sollent, indem sie den König begrüßten, als sie an der Königsjacht vorüberfnhren. Das Geschwader fuhr an Hunderten von Jachten vorbei, unter denen auch die Jocht des deutschen Kaisers, „Meteor", über und über mit Flaggen bedeckt, sichtbar war. Sobald die Flotte Anker geworfen hatte, ging Admiral Cailtard an Bord der Jacht des Körrigs, nur diesem seiner: offiziellen Be such zn machen. Abends wolmten Admiral Caillard und die böheren Offiziere des französischen Geschwaders einem vom König Eduard an Bord der Königlichen Jacht veranstalteten Tiner bei, air dem auch die Königlick>e Fanrilie und der fran- zösisckre Botschafter teilnahmen. Der König gab in einem Trinlsprnch der Freude Ausdruck, Admiral Caillard und die schöne Flotte ernpfangen zn lönnen. Er erinnerte an die freundliche Anfnahme, die dem englischen Geschwader irr Brest zuteil geworden sei. Ter König schloß mit den Wor ten: „Ich hoffe, Ihr Besuch in den englischen Gewässern wird das zwischen »»seren beiden Ländern bestehende gute Einvernehmen hervorheben. Ich bin überzeugt, daß sein hauptsächlichster Vorteil die Anfrocksterhaltnng des Friedens zwischen uns sein wird. Es ist zn hoffen, das; die guter: Be ziehungen, die zwischen den beiden so engen Nachbarn be stehen, noch verstärkt iverden. Ich trinke auf die Gesundheit des Präsidenten der Republik und zn gleicher Zeit wünsche ich der französischen Flotte eine glückliche Entwickelung." In Beantwortung der Ansprache des Königs sagte der franzö sischen Botsckioster, die Worte des Königs würden ans alle Franzosen einen tiefen Eindruck machen, aber keine lieber - raschnng Hervorrufen in Anbetracht der langbekannten Ge sichte des Königs gegen die französische Nation und des vor herrschenden Einflusses, den der König bei der Herbei führung der französisch-englischen Annäherung ansgeübt babe, der niemals vergessen werden sollte. Der Botschafter widmete seinen Trinksprnch dem Körrig und der königlichen Familie. Admiral Caillard dankte im Namen der Flotte für die Wünsche des Körrigs. Eine herzliche Anfnahme sti den Franzosen sicher gewesen. Dieselben rvarmen Bande und die herzliche Sympathie, die der Zusammenkunft irr Brest ihr Gepräge gaben, begegneten auch bei denr Zusammen treffen mit der .Kanalflotte. Nichts werde jemals diese lieb- gewordenen Erinnerungen an die Znsamriienkünfte der englischen und der französischen Flotte ans denr Gedächtnis ansstreichen. ttrrtrrhons. In Erwiderring einer an ihn gestellten Anfrage erklärte Ilnterstaatssekretär Earl Percy, daß der Zeitpunkt der Marokkokonserenz noch nicht festgesetzt und das Programm der z» besprechenden Punkte noch nicht abge schlossen wäre. Am Montag ist folgender Erlaß des Königs ver öffentlicht worden: Da ich ans Anraten »reines Arztes einige Zeit Ruhe sowie frisck>e Luft und Bäder anfsnchen muß, um mit Gottes Hilfe Gesnndbeit und Kräfte wiederzngewinnen nach der für Körper und Seele so anstrengende» Zeit, rvelckx' ich infolge der Sorgen gehabt lfabe, die mich während der letzter: Monate beinrgesncht l>aben, und deshalb jetzt die Ne gierung meinem Sohne, dem Kronprinzen, übertrage, will ich, ehe ich von der Hauptstadt abreise, aufs neue den Denk bekräftigen, welchen ich bereits vorher öffentlich meinem schwedischen Volk ausgesprochen habe. Ich kann nickst genug hervorbeben, wie teuer mir die vielen sprcckrerrderr Beweise der Liebe und Sympathie, die ich von verschiedenen Seiten erhalten habe, als ein Trost für das gewesen sind, was ich durch den Abfall des Volkes verloren habe, das ich aus innerstem Herzen in brüderlicher Liebe mit meinem schwe dischen Volk zn vereinen gewünscht bette. Oskar. Rußland. Tie Sitzungen in Petersburg zur Beratung des Bulygiiiischcri Projekts einer Volksvertretung sind beendet. Ter Entwurf ist in seiner veränderten Fassung angenommen. In der Reichsdrnckerei sind alle Vorbereitungen getroffen, ihn am 12. Anglist, am Geburtstage des Thronfolgers, der Oeffeirtlichkeit zrr übergeben. Ans dem Projekt ausgeschlossen sind die Preß- und Versammlungsfreiheit, die Unantastbar- keit der Persönlichkeit und anderes. Die Einberufung der Volksvertretung soll im Herbste staittfirrden. — Montag nachmittag versammelten sich auf den: Senatsplatze in Helsingfors 20 000 Arbeiter und Mitglieder der gebildeter: Stände zu einer genreinsarrren Kundgebung gegen die Einführung der kriegsgerichtlichen Aburteilung politischer Verbrechen. Von sechs Rednertribünen auS wurden Ansprachen in schwedischer und finnischer Sprache gehalten, die gegen die Aburteilung des Arbeiters Prokope, des Mär- ders des Gendarmeric-Obersterr in Wiborg, ferner gegen den stellvertretender: Gouverneur Reinbot, den Polizei- minister Arrdrvssow und den Polizeikommissar Pawlutzki ge- richtet waren. Die Versammlung forderte die sofortige Der- Haftung Androssows und Pawlutzkis, welche unter Mt- Wirkung des Gouverneurs Reinbot am 24. Januar Uri- ruhen ins Werk gesetzt hätten, ferner die sofortige Ent- lassurrg aller höherer: Beamten, rvelche die Ausführung des Urteils des Helsingforser Natsgerichts Hintertrieben hätten, demzufolge Androssow und Pawlutzki sofort zu verhaften waren, endlich die sofortige Beseitigung der russischen Gen darmerie in Finnland. Ferner forderte die Versammlung alsbaldige Aufhebung der seiner Zeit eingeführten Diktatur sowie der Zensur, Wiederherstellung der früheren Preßfrei- heit, schließlich, da der jetzige Landtag sich als ohnmächtig und zrr schwach erwiesen habe, die Einberufung eines außer ordentlichen Landtages, welcher die Frage der Einführung des allgemeiner: Wahlrechts beraten sollte, durch das allein die Rechte der Bürger gewährleistet tverden würde. Die Polizei ließ die Derrroristrarrten geivähren, welche ruhig aus- einander gingen, nachdem sie dieie Resolution gefaßt lMtten. Türkei. — Das Organ der Zontschewisten Neforrni veröffent licht einer: Appell des Balkan-Komitees, welcher auch an die mazedonischen Komitees in Athen und Belgrad gesandt wurde. In dem Appell rverden alle mazedonischen Gruppen anfgefordert, den religiösen Jnteressenkampf endlich anfzu- geben, welcher die Befreiung Mazedoniens nur in die Ferrre rücke, das Befreinngswerk der europäischen Sympathien be raube und für eine Okkupation der: Weg ebne. Alle Ratio- nalitäten mögen sich zur gemeinsamen Befreiungs- und Ne- forrnarbeit vereinigen. Wiewohl der Appell in mazedonischen Kreiser: einen guten Eindruck hervorrrrft, verspricht man sich irr: allgemeinen von demselben keiner: positiven Erfolg. - In den Gebieter: vor: Jpek, Jjakowa und Pritschina ist ein Aufstand ausgebrochen. Es wurden an 50 serbische Notabel» von Albanesen nredergernacht. Das Eingreifen österreichischer Truppen wird befürchtet. Mar»kk». — Nach Meldungen aus Borisaida ist der der marokka- irischen Regierung gehörige Transportdampfer „Turki" dort airgekommen. Der „Turki" landete Truppen und Munition für Saida bestimmt. Seit den: 20. Juni ist den Marokkanern wieder die Einfuhr von Munition und die Landlrng von Truppen in dieser: französisckxm Häfen gestattet. Die Truppen werden irr einigen Tagen nach Udjda weitergehen. Borisaida ist nnnnrehr endgültig dem Transitverkehr für Waren mit Bestimmung für Marokko geöffnet. Dresden, den 8 August l >'» TageSkatender für den 9. August OE. Tönung Papst Pius X. — 1902. Krönung König Esuords >o E la d in London. — !902. f James Li svr, jianzösinhcr M u^r — 18(0. h Eduard von Bauer,>stld zu Wien, ^»elvoir . eudcr Lu'tspicldickter.— 189». Brsiycrgi eisung von Helgclar d druck Kaiser Wilhelm II — 1870. Srraßcurg wird cerniert.— Il70. Ei in ahme der Festung Lcchrenbecg durch die Württenwerger. — 1-54. 1 Friedrich «ugust II., König von Sachsen zu Brennbüchtt bei Imst. — 18';9. * Karl Theodor, Herzog in Bayern. —* W e t re r p r v g n os e des König!. Sachs, meieoro logischen Instituts zu Dresden für den 9 August Witterung: der Trockenheit sehr günstig. Temperatur: überrormal. Windu-rsprung: Südost. Luftdruck: mittel. —* Im Hoflager zu Moritzbnrg farrd vorgestern nach mittag 2 Uhr Königliche F a in i l i e n t n f e l statt, zn welcher auch Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde daselbst eintraf. Abends 0 Uhr wurde dem .König anläßlich der ersten Anwesenheit im Schlosse Moritzbnrg von der Ge meinde Elsenberg-Moritzburg eine Huldigung, bestellend in einem Fackel- und Lampionzng, dargebracht. Der Zug inarscksterte von: Hotel Bellevue durch die Körrig Albert-Allee nach dem Königlichen Schlosse zn und nahm vor dem Haupt- portal im Halbkr-eise Aufstellung. Die Ordnung des Zuges war folgende: Feuerwehr, Musik, Schulkinder, Brüder anstalt, Gcmeinderat, Veteranen, Miltärverein, Hand- werkervercin, Verein „Gesellschaft", Turnverein, Ingen d- verein, Konservativer Verein, Gesangverein, Nadfabrerver- ein, OrtSverein »ird Feuerwehr. Der Körrig nahm den An marsch des Zuges vom Valkon ans irr Augenschein und be gab sich dann vor das Hanptportal. Zunächst trug der Männergesangverein das Abtsche „Gott grüße dich" vor und Gemeindevorstand Heinzmann richtete dann an den Mo- narchen eiiro kurze Ansprache. Der König schritt hierauf die Front der Vereine ab und zeichnete hierbei eine Anzabl der Zugteilnehmer mit Ansprachen ans. Am Schlüsse dankte der König irr einer kurzen Rede für die ihn: dargebrachte Ovation und verabschiedete sich. Den Abmarsch des Zuges sah sich der Körrig wieder vom Valkon ans an. * Der Nabenaner Anzeiger berichtet: Viel Interesse geruht Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, den Wanderungen der Schuljugend entgegeirznbringen. Dies berveist Ihre huldvolle Anteil nahme gelegentlich der diesjährigen Wanderung der ersten Knabenklasse unserer Schule. Ans einem Spazierritte be griffen. begegnete Hoheit bei Pillnitz der strammen Wander- schar, fragte nach dem Wanderziele und war sichtlich erfreut, zrr hören, daß die .ssiraben es sich zur Aufgabe gesetzt hatten, die Strecke Pillnitz-Lohmen-Bastei-Lilienstein vollständig zu Fuß zu dnrchlvandern, wobei Sie besonders betonte, daß dock) diese beinahe achtstündige Wanderung eine außerordent liche Marschleistung seitens der Knaben bedeute. Herzlichst wünschte Sie darum den Knaben.eine glückliche Reise. Die Begeisterung der Knaben über den gegebenen Beweis fürst- sicher Leutseligkeit bildete sich aber am folgenden Tage zrr herzlicher Verehrung um, als Hoheit die Tiefe Ihrer Teil nahme und Ihres Interesses fernerwert in der telegra phischen Anfrage bekundete, ob die Knaben ihr Ziel erreicht hätten und warm sie nach Hause gekommen seien. Mit freu- digerrr Stolze beanüvorteten die Jungens die Anfrage und mit Liebe werden sie immer der freundlichen Worte Ihrer Königlichen Hoheit gedenken. —* Da» Sächsische Evangelische Arbeiterblatt Nr. 15 schreibt in einen» Bericht, betitelt ..Wahlsieg de» Zentrum» in Bayern" n. a. folgende»: Wir