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Hkinisterialdirektor Geh. Rat Dr. ScheIch er be merkt. daß die heute hier angeschnittene Frage bereit! «iedeeholt in den Zähren 1912 und 19111 erörtert worden sei. Es handle sich in der Hanpttache um die Auslegung tztz 3 und 26 des Brandvcrsicherungsgesetzes. Wenn wirk- einmal ein Rechtsanspruch erhoben werden sollte, so ««rO- er noch nicht so schnell zur Erledigung kommen, bis »ad Gesetz verabschiedet sei. Im übrigen handle es sich tzMl? nur um ein zrriegsnotgeseh von vorübergehender Darer Oberbürgermeister Dr. Dehne- Plauen kann aus den Worbm deS Herrn Ministerialdirektors keinen genügenden Grund erkennen, warum die in Aussicht gestellte Abänderung -es Gesekes heute nicht mit vorgeschlagen worden sei. Oberbürgermeister K eil- Zwickau stützt sich auf die AÄssührungeu des Berichterstatters im letzten Landtage. E' gehöre selbst einem Ausschüsse der Brandversicherungs- tammer an und habe als Mitglied dieses Ausschusses durch- ««8 nicht die Empfindung, daß er unter der Aufsicht der -k.-zierung stehe. Ministerialdirektor Dr. Schelcher weist kurz darauf Ihn. daß auch die von Sr. Majestät dem König für die A'candr>ersicherungSkami>ier zu ernennenden Beamten vom Ministerinin des Innern vorgeschlagen würden. Jnfolqe- »-ftsen sei der Wortlaut deS ß 3 gegenstandslos. Oberbürgermeister Keil beantragt nunmehr, die MWnrsregiernng wolle spätestens dem nächsten Landtage mitten Gesetzentwurf mit den von ihm vorgeschlagenen Aende- r«ng?n voriegen. Der Antrag wird von der Kammer hinreichend unter- MWst und ohne weitere Debatte einstimmig genehmigt. M^tuf die Kammer auch den ganzen Gesetzentwurf ge- Hchbiig, Bach ,Nr Anzeige der vierten Deputation über die Be schwerde des Ernst Bruno Fröhlich in Fatkenberg bei Frei berg. betreffend eine Wegestreitigkeit, die für unzulässig er- KÜi-L wird, war die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung! Mittwoch den 12. Januar. Tages- «-ürnng Etat der Oberrechnnugskammer, Petitionen. Deutsches ReiH Eine Sympathiekundgebung aus Spanien. Zwölf Itroschsoren der Universität von Santiago de Eompostella t^pb-m bei Beginn ihres Wintersemesters der Berliner Uni- ißvchtät einen herzlichen Gruß geiaiiott ..Als Ausdruck der B.wundernng sür das heroische deutsche Volk." Eine seltene Ordeuouuszeichnung ist dem General- fchüinarschall v. Hindenburg zuteil geworden. Ter Groß- heizog von Mecklenbni'g'Strelitz verlieh dem genialen Feld- betrn als außerordentlichen Bwveis seiner Hochsct>ätznng das «Aroßkrenz des Hansoröens der Wendischen .Krone Mt Schwertern in Gold. Die Auszeichnung ist bisher im Hinzen nur viermal verliehen worden, und zwar an die z>e«e> alfeldinarsckMe Grase» v. Moltke und Grafen Wranqel, sowie an den Kriegs-Minister v. Roon und an l«-n ltz<meral Vogel v. Falckenstein. - Dcr Uöilig und dir .Königin von Bayern haben Mittwoch vormittag l l Uhr im Wittelsbacher Palais im y»isein des kleinen Dienstes den nenernannten Kardinal Ursnuntins Dr. Frühwirth empfangen, der den zur Kardi- aalSwier aus Rom nach München beorderten Nobelgardisten Gtafen Colaciechi vorstellte. Im Anschluß hieran lvnrde uapstliche Ablegat Monsignore Schioppa enipwngen, der hchs päpstliche Breve überreichte. Der König verlieh Mon- H>»lore Achiopva den Michaelsorden 2. Klasse mit Stern u/g> dein Grafen Colaciechi das Ehrenkrenz des Michaels- Dir Zvzinldeiuukratie und dir neuen Kricgskredite. Dun „Vorwärts" zufolge süw in der sozialdeinokra- tlßhen Fraktion 67, Mitglieder sür die Bewilligung dcr i'^-n Kreditvorlgge von 10 Milliarden und 1! dagegen. A M o-m Aus lause Oester eiek, - N» Dir östcrrrichisclir» Staatsbahncn solvie alle größeren Bifvaibabnen Oesterreichs haben bekanntlich den Ange- t,«Ingen von Kranken. Verwundeten oder ihrer Krankheit «nd chre» Wunden erlegene» österreichisclx'n und ungarischen Krieger» für die Fahrten znm Besuch dieser Personen oder tzur Teilnahme an deren Beerdigung zu halben Fa h r - v ' e i s e n zngestanden. Ans (^rund einer init den dent- st!-''!, Bahnverwaltnngen getroffenen Bereinbarnng wird uutunehr diele Vergünstigin g mit Gültigkeit vom 8. De putier dahin erweitert, daß die twzeichneten Personen für solche tlieisen auch auf de» deutschen Bahnen unter den dort geltenden Voraussetzungen eine OOprozentige Fahrpreis- Kr-n'äszignng in Anspruch nehmen können. Holland Ter „Trleqraaf"-Redakteur sreigcsprochen. Cbef- reaaktenr Schröder Pom „Telegraaf" ist von der Anklage, d.' Neutralität Hollands in Gefahr gebracht zu haben, frei- gesprochen worden. Türkei Ter Sultan hat dein Imam Hahia im Reinen in Mndignng der treuen Anhänglichkeit, die er dcr Türkei „ich ch'in Kalifen während des an der Seite der türkischen Tnmpnen gegen die Engländer im Gebirge von Aden ge stierten Kampfes bewiesen habe, die Brillanten znm Osmanie-Orden und die goldene Jmtiaz-Medaille verliehen. Rumänien Der Führer dcr konservative» Partei, Alexander Margbilonian, wurde vom König in Audienz empfangen. Mnrghiloinan überreichte dem König ein Memorandum. Wie in politischen Kreisen verlautet, betonte Marghiloman in diesem Schriftstück, daß es für Rumänien jetzt Zeit sei, an »er (Seite der Z e n t r a > mä ch t e in Aktion zu treten und Heßarabien zu besetzen. - Finanzminister CostineScu wvlNe beauftragt, mit dem bulgarischen Gesandten zu konfe- rieren. um von Bulgarien die Du rchfnbrerlaubnis ^ für die in Saloniki aufgestapelten, für Rumänien be stimmten Waren durch bulgarisches Gebiet zu erwirken. — Ob Rumänien an der Seite der Entente noch in den Welt- krieg eingreifen werde, darüber erfährt der Korrespondent der Telegraphen-Union aus Negierungskreisen, welche mit der Entente sympathisieren, folgendes: Nachdem die Zen tral m ä ch t e in Verbindung mit Bulgarien und der Tür- kei auf dem Balkan über 900 006 Mann verfügen, müßte auch die Entente mit einer gleich hohen Zahl von Mannschaften operieren. Auf Griechenland ist nicht m e h r z u r e ch n e n. Auf Rumänien kann sich die Entente nur dann verlassen, wenn sic gleichfalls 900 000 Mann nach dem Balkan bringt, und wenn Rußland in Beßarabien zum mindesten 300 000 Mann konzentriert. China — Dir hohen Beamten versammelte sich im Palast um Auanschikai zu seiner Ausrufung zum Kaiser zu be glückwünschen. Auanschikai berief später die Leiter der Ministerien zu sich und erklärte ihnen, daß die Veränderung in der Regierung ihm keine Freude bereitet habe. Er be auftragte sie, die Vorbereitungen zu den nötigen Reformen zu treffen. Am?ik« Tie amerikanische Regierung hat Einspruch gegen den Uebergriff des französischen Kreuzers „Descartes" er hoben, der vom amerikanischen Dampfer „Como" in der Nähe von Portorico deutsche Mitglieder der Mannschaft herunterholte. — Der Mariucsckrctär befürwortet in seinem Jahres berichte ein fünfjähriges Bauprogramm, das 10 Dread noughts, 6 Schlachtkreuzer, 10 Aufklärungskreuzer, 60 Zer störer, 26 Hochfee-U-Boote und 86 Küsten-U-Boote umfaßt faßt und ferner eine Ausgabe von 6 Millionen Dollars für den Flugdienst Vorsicht. Der Weltkrieg Der amtliche deutsche Tagesbericht (Wiederhol, weil nur in einem Te«l der -.estrigen Auflag-: enthalten.) (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 16. Dezember 1916. ' Wcstlicher Kriegsschauplatz: An der Front hat sich nichts von besonderer Wichtigkeit ereignet. Ein am 12. Dezember auf der Höhe von La Panne auf Grund geratener englischer Dampfer wurde gestern von unseren Fliegern mit beobachtetem Erfolge angegriffen. Der Feind, der mehrere Flugzeuggeschwader gegen Bapaume-P6ronne, nach Lothringen und ans Müllheim (Baden) angesetzt hatte, büßte im Luftkampfe oder durch Feuer unserer Abwehrgeschütze vier Flugzeuge, darunter ein Großflugzeug mit zwei Motoren, ein. O c st l i ch c r Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Balkan-Kriegsschauplatz. Südwestlich von Plevlje ist der Feind über die Tara und weiter östlich über die Linie Grab-Brodarevo zurückge- worfen. Mehrere hundert Mann wurden gefangen ge nommen. Oberstc Heeresleitung. Ter österreichisch ungarische Tagesbericht Wien.) <W. T. B.) Amtlich wird verlautbart den 16. Dezember 1916: Russischer K r i e g s s ch a u P la tz. Keine besonderen Ereignisse. It a I i c n i s ch c r Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Südöstlichcr Kriegsschauplatz. Die von Plevlje aus vvrdringenden österreichisch- ungarischen Streitkräfte des Generals v. Koeveß haben gestern auch die »ivntenegrinischen Stellungen südlich Vrana- Gora in ganzer Breite genommen. Eine Kolonne drang in der Verfolgung bis an die Tara-Schlucht vor und zer sprengte bei Glibaci ein feindliches Bataillon; andere Trup pen kamen bis Grab. Auf den Höhen unmittelbar östlich von Vereine stehen nebst unseren Abteilungen aus Moslims und Albaner gegen die Montenegriner im Kampfe. Zahl der gestern eingcbrachten Gefangenen: 340 Sol daten und 160 Wehrpflichtige. Der Stellvertreter des Chefs des Gcneralstabs: v. Hofer, Feldmarschall-Lcntnant. Das Schwarze Meer von den Russen gesäubert Rotterdam, 16. Dezember. Hiesigen Blättern wird aus Bukarest gemeldet: In Baltschik eingetroffene türkische Segelschiffkapitäne erklären, daß die türkisch- bulgarische Flotte das Schwarze Meer von der russischen Flotte gesäubert bat, sodaß die türkische Schiffahrt ihren Betrieb in vollem Umfange wieder ausgenommen hat. Geglückte Flucht aus der Gefangenschaft Stockholm, 14. Dezember. Dem österreichischen Kavallerie-Obersten Grafen Lubienski, der an dcr Spitze seines Neginients an der Grenze dcr Bukowina im Juli in russische Gefangenschaft geriet, ist es gelungen, nach einer abenteuerlichen Flucht aus der Gefangenschaft schwedischen Boden zu erreichen. Graf Lubienski traf gestern wohlbehalten in Stockholm ein und hat noch am selben Tage seine Reise über Berlin nach Wien fortgesetzt, um sein Regi ment wieder zu übernehmen. Tie schweren Verluste der Engländer und Franzosen Die Mailänder Blätter lassen sich aus Saloniki mel den, die Verluste des ErpeditionsheereS beim Rückzüge nach Griechenland seien sehr schwer, sie würden mit etwa 3 0000 bis 36 000 M a n n beziffert. Am schwersten waren die j Verluste der Franzosen, während die der Engländer minder schwer waren. Die Engländer hatten beim Rückzug nach der griechischen Grenze durchgängig die zweite Verteidi- gungsstellung inne. Ter Kaiser in Wilna Berlin, 15. Dezember. Der Kaiser hat in Wil,u» geweilt. Dort besuchte er zunächst den Gottesdienst in der deutschen Kirche, wobei er zwischen dem Prinzen Oskar und dem Jeldmarschall v. Hindenburg Platz nahm. Dann nahm er die Parade auf dem Schloßberge ab. Der Feldmarschall marschierte selbst voran und blieb dann beim Kaiser stehen. Nach der Parade stieg der Kaiser zu der Burg hinauf, um die Stadt zu überblicken. Es wurde eine lange Reihe von Mannschaften und Offizieren aufgestellt, denen der Kaiser- eigenhändig die Eisernen Kreuze 1. und 2. Klasse überreichte. Weiterhin besuchte der Kaiser die Kathedrale. Vor dieser hatte sich eine dichte Menge angesammelt, die, als der Kaiser erschien, in ein tausendstimmiges Vivat ausbrach. Der Kaiser in Berlin B erlin, 16. Dezember. fW. T. B. Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser ist nach einer längeren Reise zu den Armeen im Befehlsbereiche des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg und einer Besichtigung dcr Marineanlagen in Lübau zu vorübergehendem Aufenthalte i n Berlin ein getroffen. Unterscebootöerfolge der Mittelmächte im Mittelmrer Eine Liste der seit Beginn der Saloniki-Erpe-ition von U-Booten der Mttitelmächte im Mittelmeer versenkten Schiffe zählt die Namen von 68 Hilfskreuzern, Truppen transportdampfern und Handelsschiffen der feindlichen Mächte auf. Das ergibt insgesamt einen Verlust von rund 220 000 Oiewichtstonnen oder rund 300 000 Naumtonnen im Verlaufe der Monate Oktober und November, also pro Mo nat rund 110 000 Gewichtstonnen. Dies sind jedoch mir die Verluste unserer Feinde an Schiffen im Mittelmeer. Es muß aber mit weiteren ziemlich erheblichen Verlusten «n Schiffen in der Nordsee und an der englischen Küste gerechnet werden. Tie Einkreisung Montenegros Berlin, 16. Dezember. Ans Cetinje wird dem ..Nußkoje Slowo" gemeldet, daß die Einkreisung Monte negros in den letzten Tagen große F o r t s ch r i t t e ge- macht habe und daß die Bedrohung der Hauptstadt wachse. Das montenegrinische Hauptquartier ist von Podgoriha nach Skutari verlegt worden. Die österreichischen Unterseeboote haben über die montenegrinische Küste von Cattaro aus eine fast vollständige Blockade ver hängt, die uni so mehr ins Gewicht fällt, als die Lebens- mittelvorräte im Lande kräftiger Auffrischung bedürfe«. Ter österreichische Flottenvorstoß bis Walona und San Giovanni di Medua hat die Zufuhren nach Montenegro stark unterbunden. In Antivari und Skutari rüstet man bereits für die Ankunft der Ocstcrreicher und Bulgaren. In Walona wird die Ausschiffung von Truppen neuerdings in kleinerem Maßstabe fortgesetzt. Parlamcutsvcrlängcrung und Viermillioncnheer London, 14. Dezember. Im Unterhause ist die V«r- tuge, durch welche die Legislaturperiode des gegenwärtigen Parlaments verlängert wird, in zweiter Lesung angenommen worden. Tic Regierung forderte einen ergänzenden Kredit für noch 1 000 00(1 Soldaten, wodurch die ganze Heeresstärks ans 4 000 000 Mann gebracht wird. Zwei Millionen Türken Lugano, 14. Dezember. Tie letzte Nummer -es „Temps" veröffentlicht folgenden Bericht ihres Speziol- berichtcrstatters: Die Türkei wird in kürzester Zeit über eine Streitmacht von zwei Millionen Mann ver fügen. Die eigentliche Tätigkeit der türkischen Armee Wied erst jetzt mit voller Kraft einsetzen. Französische Greuel in Mazedonien Sofia, 16. Dezember. (Meldung dcr Bulgarischen Telegraphen - Agentur.) Die Armeezeitung veröffentlicht eine eingehende Schilderung dcr von den französischen Truppen in Mazedonien angerichteten Verwüstungen. D»» mazedonische Bevölkerung ist jetzt der ärgsten Not auSge- setzt, da ihre gesamten Vieh- und Geflügelbestände und ihre Lebensmittelvorräte von den Franzosen ver nichtet oder weg geschleppt worden sind. Die französischen Truppen plünderten Dörfer buchstäblich unter den flehenden Blicken der unglücklichen Landleute. Sie verschonten nicht einmal ihre Frauen und Mädchen. Fälle von Vergewaltigungen sind in den Gegenden, die die französischen Truppen besetzt gehalten oder durch zogen batten, ungemein zahlreich. Ter türkische Bericht K o n st a n t i n o p e l, 16. Dezember. Das Haupt quartier teilt mit: An der Jrakfront wurden die letzten auf dem rechten Ufer des Tigris befindlichen Häuser von Kut el-Amara am 13. Dezeniber erstürmt. Von zwei fei»d- lichcn Monitoren, die in östlicher Richtung zu fliehen ver suchten, wurde einer durch unsere Artillerie versenkt, der andere kehrte auf seinen alten Platz zurück. Auf der Kau- kasnsfront bat sich nichts erreignet. Auf der Dardanellen front örtliche Fcuorgefechte aller Art, besonders mit Bs« den und Lufttorpedos. Unsere Artillerie zwang feindliche Schiffe, die in der Bucht von Kimikli-Liman Schutz suchen wollten, zur Flucht. Bei Ari-Burun zerstörten zwei V»v uns auf denk rechten Flügel zur Explosion gebrachte MH»e« zwei feindliche Gegenminen. Ein feindlicher Kreuzer beschvh wirkungslos unsere Stellungen in diesem Abschnitte und zog sich dann zurück. Unsere Artillerie zwang einen feind lichen Kreuzer sowie ein feindliches Torpedoboot, die sich der Küste näherten, um unseren linken Flügel zu beschießen, W zu entfernen, und brachte einige feindliche Batterien -«m Schweigen.