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Nr. 37. Dienstag, oen 14. Febrvar LVnS. 4. Jahrgang. «rlcheint titaltch nachm. mitSuSnabmc der Senn-und FolNaae v.,ua»»r.?S > B'rrteljäbrl I Mk, LOP,, abue Bestellgeld Fe, autzcroeulsche» Poltanlialten It, AetrungSpretsl. SinzeNuimmer 10jN -Ne datiiouS'Svrechitiuide: 1, IS Nbr. li»addS«si«errögedlsn Wr üMrdeir. ftredt«. treibe». «-»» Inserate werden die «gespaltene Petitzetle oder deren Raum nt lk Ps. berechnet, bei Wiederholung bedeutender Rabatt vnchdruckerei. Redaktion und («eschäst-ftell«, Treddeu. illnikrr Strafe 4 k — Fernsprecher «ml I Rr >>-«« Nene Krisen im Rnhrgebiet. Wirst man einen kritischen Blick auf die zahlreichen mo dernen Arbeitskämpfe, so tritt uns bei aller Verschiedenheit der nächsten Anlässe dieser sozialen Kraftproben als Leit motiv stets das eine entgegen: das eherne, trotz aller Rück schläge zu stets neuen Vorstößen ausholende Ringen des vierten Standes um die gesellscliaftliche, soziale und wirt schaftliche Gleichberechtigung mit den anderen Ständen. Auch der heroische Kampf der 200 000 Ruhrbergknappen spitzte sich von Tag zu Tag immer mehr zu auf die ideelle Forde- rung: praktische Anerkennung der vom Gesetz längst ausge sprochenen Gleichberechtigung von Arbeitgebern und Ar beitern als Kontrahenten des Arbeitsvertrages, gegenseitiges Verhandeln der Organisationen auf gleichem Fuße und Zu erkenntnis der Legitimität an die Geschäftsträger (Dele gierten) der Arbeiterorganisationen. Mit anderen Worten: Kamps zwischen dein Z e ch e n f e u d a l i s m u s, der leider noch „in seiner Sünden Maienblüte" steht, und dem K o n st i t u ti o n a l i s m u s im Grubenbetriebe. „Herrenstandpunkt" hat die Siebener-Kommission in ihrer Resolution, welche die Wiederaufnahme der Arbeit empfiehlt, das Verhalten der Mitglieder des Bergbaulichen Vereins bezeichnet. Das Wort illustriert, ohne beleidigend zu sein, doch haarsck>arf das Verhalten der Kohlenbarone. Und leider sprechen mancherlei Anzeichen dafür, das; der „Herrenstandpunkt" ihnen wachsend in den Kops steigt. Man traut seinen Augen kaum, wenn inan im „Berl. Tage blatt" folgende Notiz liest: „Für die Art, niit der die Bergherreu mit einem preußischen Minister umspringen, ist folgender Vorfall charakteristisch, der uns aus guter Quelle mitgeteitt wird: Bei Gelegenheit der Anwesenheit des Ministers des Innern, Frcihcrrn v. Hanimerstein, im Strcikgebiet, machte der Geheime Kommerzienrat Kirdorf-Gelsenkirchen dem Minister auf der Zeche „Minister Stein" eine heftige Szene. Kirdorf warf dem Minister die schlappe Haltung und die Nückgratlosigkeit der Negierung in der Streik frage vor; über die kräftigen Ausdrücke sollen, wie Augen zeugen berichten, alle Anwesenden eine Gänsehaut be kommen haben. Der Minister hörte den scharfen Ausein andersetzungen ruhig zu und ging dann, ohne ein Wort zu sagen, davon." Nach 50 Jahren wird man sich wundern, wie so etwas noch im Deutschland des zwanzigsten Jahrhunderts möglich war. Und doch: Es war möglich und was schlimmer ist: der Jndustriefeudalismus siegte noch einmal, wenigstens materiell. Es sind Anzeichen vorhanden, welche den Willen der Zechenbesitzer beweisen, jetzt erst recht der Arbeiterschaft ihre Macht fühlen zn lassen. Sie hat erklärt, die Arbeit wieder aufzunehmen; manche Zechenbesitzer aber antworten mit der Aussperrung, manche wollen die Gedinge uni 10 bis 12 Prozent kürzen. Die Siebener-Kommission trat deshalb am Sonnabend vormittag zur Konferenz zusammen und be schloß, daß trotzdem der Beschluß der Nevierkonfcrcnz vom Donnerstag betreffs Wiederaufnahme der Arbeit anfrecht- erhalten bleibe. Gleichzeitig soll die Regierung ersucht »verden, dahin zu wirken, daß den Bergleuten keine Schwie rigkeiten bereitet n>crden, wenn sie die Arbeit wieder c»ni- nehmen wollen. Die Siebener-Kommission beschloß sodann die Herausgabe eines entsprechenden Flugblattes für Sonn tag. Ferner ist von der Siebener-Kommission nachstehendes Telegramm an die Regierungspräsidenten in Arnsberg und Düsseldorf gerichtet worden: Die am 9. Februar stattgefundenc Ncvierkoillcrenz der Dele gierten der ausständigen Bergarbeiter de? Rnhrreviers beschloß, die Arbeit wieder aufzunebmen. Sie bar damit dem Wunsch Seiner Exzellenz des Reichskanzler-3 entsprochen. Bei der heutigen Meldung znr Einfahrt wurde den Arbeitern auf mehreren Zechen massenhaft die Abkehr cinaekrändigt. Das führt zu großer Erregung, und es ist deshalb das Schlimmste zn befürchte«. Wir bitten deshalb Ew. Hochwohlgeboren, bei maß gebender Stelle dahin wirken zu wollen, daß diese Provokationen unterbleiben. Die Siebener Kommission i. dl.: Ellert, Altenellen. Alle diese Dinge haben den Bergban-Verein, in dessen Vorstand übrigens nunmehr auch der Direktor der Stinnes- Z«he, Viktoria-Matthias, Hans Schlüter, eingctreten ist, etwas aus seiner „vornehmen Ruhe" aufgerüttelt. Massen- ablegungen hatte ja selbst Herr Kirdorf noch am 8. d. M. als cutschieden ausgeschlossen bezeichnet. Nun es aber geschehen, entschuldigt man sich damit, daß erst die Stollen wieder in einen betriebsfähigen Zustand versetzt werden müssen, bei den Aufräumungsarbeiten aber nur eilt Teil der Belegschaft verwendet werden könne. Der „Effekt" ist also derselbe, wie bei Massenab- legnngcn! Wenn das aber alles von vornherein so „selbst- verständlich", Herr Kirdorf, warum denn nicht schon am 8. d. M. die Dinge klar bezeichnet, wie sie nach Ausnahme der Arbeit sich gestalten müssen? Am 8. d. M. hieß es noch, „daß die Gelsenkirchencr Bcrgwerksgesellschaft wahrschein lich sogar alle Arbeiter wieder aufnehmen werde und daß „selbstverständlich" nur „Hetzer" abgelegt werden würden, die aber „bisher der Direktion noch nicht bekannt geworden" feien! Aber heute so, morgen so, „wie's trefft"! Das «schroffe Vorgehen" der Zechenverwaltungen gegenüber den sich wieder znr Arbeit meldenden Streikenden vird in der „Nordd. Allg. Ztg." verurteilt, weil, „wenn eS den vorliegenden Meldungen entspricht, zu einer unvorher gesehenen Verlängerung des Streiks Anlaß gibt und leider die in den Kreisen der Bergarbeiter vorhandene Erregung zu schüren geeignet ist". Das offiziöse Organ meint, daß die Maßnahmen der Zeck)enverwaltuugeu „sckßver begreif lich" seien. Daneben rühmt die „Nordd. Allg. Ztg." den „ebenso von taktischer Klugheit wie von anerkennenswerter Mäßigung zeugenden Beschluß der Führer der Bergarbeiter- O.gauisatiouen" auf Wiederaufnahme der Arbeit. Wie stark die Erregung im Essener Revier, beweist eine offizielle „Beruhiguugsuotiz", wonach das Königliche Land- ratsaiut in Essen mitteilt, daß keineswegs beabsichtigt sei, Militär in den Bezirk kommen zu lassen; die Ruhe werde überall aufrecht erhalten. Die bereits erwogene Absicht, noch Berliner Schutzmanusckiasten herbeizurufeu, sei fallen gelassen worden. Was die Anfahrt am Sonnabend anlaugt, so sind über Tage insgesamt eingefahreu 140 342 gegen 80 403 Manu in der letzten Nachweisuug, mithin mehr 00 470 Manu. Unter den Arbeitern, besonders den Sozialdemokraten, herrscht die Ausckiauung, daß die Siebener-Kommission einen Verrat geübt hätte. Was daran Wahres ist, wollen »vir beute nicht untersuche»» und nicht entscheiden. Maßgebend sind in allererster Linie die Entschlüsse der Siebeuer- .Aoiiiiiiissiou, die sich bisher mit Erfolg bemüht hat, die Be wegung von» streng wirtsclxifttichen Staudpuukte aus zu be handeln, und die Einigkeit ihrer Beschlüsse birgt dafür, daß von einseitigen» Verrat au dieser Stelle keine Rede sein kau»». Daß ii» verschiedenen sozialdemokratischen Nebeulageru noch allezeit versucht worden ist. im Trüben zu fischen, bedarf keiner Betonung. Andererseits wollen »vir aber auch nicht unterlassen, daraus hinznweisen, daß die Suche nach „Ver rätern" ein allgemein psychologisches Moment ist, welches sich noch fast immer da geltend gemacht lxtt, wo Ent täuschungen in Verbindung mit Niederlagen eiiitraten. Tie Geschichte der Kriege weist diese Beispiele zu Dutzenden ans. Auch die Bergleute stehen im Kamps. Viele von ihnen empfanden die Parole znr Arbeitsaufnahme an» 0. d. M. als verlorene Schlacht, und von diesem Empsinden bis znr Suche »ach „Verräter»»" war dam» nur noch ein kleiner Schritt. Wichtig ist und bleibt allein, daß die Organisation eine festgefügte, und daß die bernfenen Führer besonnen und maßvoll handeln, so lange die Krisis dauert. Diese Gewähr haben »vir nach alle»» bisherigen Erfahrungen bei der Siebener-Kommission. Die Suche nach „Verrätern" kann daher ii» den Kreisen der Organisation der Sache znr Zeit nur schaden. Mit dein Vertrauen schwilidet die Diszip lin. Einigkeit tut gerade jetzt mehr denn je not! Die katholische Seelsorge im König reiche Sachsen. Für dei» unseren kirchlichen Verhältnissen fernstehenden Beobachter möge»» sich »naiiche unrichtige Urteile ans der anch in unserer Zeitung oft erhobene»» Klage von der nnzn- länglichen ^Halil der in der Seelsorge wirkenden Geistliclxm ergeben. Es kommt dies daher, daß zwischen den bestehenden Stelle»» und dem Bedürfnisse nicht »mterschieden wird. Wenn »vir den Katalog des Klerus einer Durchsicht nnterwcrfe»', so müssen »vir mit Gciingtnnng konstatieren, daß gegen wärtig die gegründeten Seelsorgerstellen sämtlich besetzt sind. Freilich wird damit die Klage über einen Mangel an Geistlichen nicht behoben, »veil es leider noch verschiedene größere Gemeinden gibt, die eines selbständigen Seelsorgers bedürfe». Wir können auch mit Genngtnnng konstatieren, daß das gegeiiwärtige Kultusministerium, wie der Neichstagsabge- ordnete Tr. Baclici» ii» seiner Rede zum Toleranzantrag zutreffend bemerkte, bestrebt »st. die ii» den lhesetzen begrün deten Härten bei Neuailstellnug von Geistlichen zn ver meiden. So sind in den letzten Jahren wiederholt Geistliche ans Oasterreich, die sonst die gesetzliche Oualifilätioi» be saßen, auf Antrag der katholisch-geistlichen Behörde»» aus nahmsweise zngclassen worden; gegenwärtig wirkt kein Geistlicher aus Oesterreich in der sächsischen Seel'orge. Was uns besonders mit Freude erfüllt, »st der Um stand, daß der Zuwachs des Klerus in den letzte»» Jahren fast ausschließlich aus Sachsen bestand. Unter den im Jahre 1003 ordinierten sechs Theologen sind fünf Einheimische, ein Nichtsachse, unter den-' sechs im Jahre 1004 vier Einheimisck»e, und »rnter den im Laufe des Jahres 1005 zu weihenden acht Kandidaten befindet sich ein einziger Nichtsachse. Wir können anch nicht unerwähnt lassen, daß die in den letzten drei Jahren ordinierten und im geist lichen Amte angestellten Geistlichen inchtsächsisclxw Ab stammung an der Wohltat der staatlichen Unterstützung in Form tun» Stipendien teilnahmen, welche vorn Landtage für die Theologie Studierenden katholischer Konfession eben- so wie für die Theologen der evangelischen Konfession in erhöhtem Maße onsgesetzt sin>d, so daß sie wohl nicht als Fremde angesehen werden können. Gegenlvärtig besteht der Klerus der beiden sächsisckxm Diözesen, einschließlich der außer.Landes befindlichen zwei Mitglieder anS 100 Personen. Darunter sind 73 Sachsen nnh 27 Nichtsachsen. Die erbländische Diözese umfaßt zn Beginn 1005 20 Pfarreien mit insgesamt 57 Geistlichen. Darunter befinden sich fünf Hofkapläne, zwei Militär- und zwei pensionierte Geistliche. Die Zahl der Katholiken beträgt zirka 100 000 Tie gewaltige Größe dieser Seelsorgergemeinden ergibt sich daraus, daß die Geistlichen außer ihren» Psarrgottesdienst noch ai» 48 Orten Missionsgottesdienst abznhalten haben. Tie Oberlausitzer Diözese mit 41 000 Katholiken ist in 10 Psarrgemeindei» und eine Erpositur eingeteilt. In ihiwn wirken 37 katholische Priester, die noch zlvei Missionsgottes, dienste zn besorge»» habe»». Was die Zugehörigkeit der sächsischen Geistlicl-en zn den beiden Diözesen anlangt, so entstominen 54 der Bautzner »nd nur 10 der erbländischen Diözese. Unter den Nicht sachsen sind 0 ans der Provinz Brandenburg, 4 Rheinländer, 4 Westfalen, 3 ans der Eichsfelder Diözese, 2 L^adenser, 2 Hannoveraner, 2 Lnrenbnrgcr, 1 Schlesier, 1 Anhalter und 1 Bayer. Ein großer Uebelstand ist der Mangel an Kirchen und Schulen, welcher sich bei der raschen Zunahme der Katho liken im Königreich Sachsen von Jahr zn Jahr empfind licher bemerkbar macht. Die Gründe hierfür liegen darin, daß die fast ausschließlich in akatholischen Händen befindliche Industrie Tausende onsländischer katholischer Arbeiter ins Land beruft, ohne anch nur das Geringste zu dem hierdurch den einheimische» Katholiken erwochsenden, ganz beträcht lichen M'ehranswande ans dem Kirchen- und Schnlgebiete beizntragen. Es wäre eine eiufache Forderung der Gerechtig keit, wen» von den Abgaben, welche die Aktiengcsellsckiasten und juristischen Personen ans ihrem Einkommen für die Kirchen- und Schnlzwecke zn entrichten baben. ein Teil den katholischen Kirchen- und Schulzwecken znfließen würden. Eine Verordnung von» 7. Mai 1887 bestimmt, daß „jnristische Personen zu den Kirchen- und Schnlanlagen von dem Einkommen ans ihren Gewerbebetrieben beizntragen haben". Jedermann würde ans diesem Wortlaut den Sclrlnß ziehe»», daß der Ertrug ans dieser Abgabe den in dem Orte besindlichen Konfessionen prozentualiter zusließen müßte. Es nnterliegt ja keinem Zweifel, daß diese Abgaben per sönliche sind. Nach dem Parochiallastengesetz (8 3) ist eben nur der Grundbesitz zn den Kirchen- und Schnl- abgaben der koiifessioiiellen Mehrheit beitragspflichtig, also nicht ein Gewerbebetrieb, der doch kein Grnndbesitz ist. Leider bat das Kultusministerium bisher ganz nubegreislicher- weise der entgegengesetzten Ansicht gehuldigt. Es scheinen die Tatsache» nicht in die Erwägung gezogen zn werden, daß die kcitholischen Kirche»»- und Schulgemeinden für die reli giösen und Uitterrichtsbedürfnisse jener oft sehr zahlreichen katholischen Arbeiter sorgen müssen. Es ist daher das Ver langen gerechtfertigt, daß ans der Kirchen- und Schnlstener der Aktiengesellschaften ein verhältnismäßiger Anteil der ka tholischen Gemeinde znsließt. Indem die katholische Schule der evangelisckien Schule einen Teil der Unterrichtslast abninmit, entspricht es mir der Billigkeit, daß ihr auch ans diesen Eimiabiiieii ohne gesetzmäßigen Titel ein Tnl als Ent schädigung znkoimnt. Wir weisen zm» Schlüsse unserer Ansführnngen über die katholische Seelsorge ans diesen schon wiederholt berührten wunden Punkt hin, »veil er »»eist mit beiträgt, daß die Er richtung Vvn Kirchen und Schulen insvlge Mangels an Geldmitteln nicht i»it der Znnahme der Kathvlikenzahl gleichen Schritt halte» tarn» und »veil er zn stärkerer Bestene rnng der Glaicheiisgeiiosseii nötigt. Hier eine Entlastmig und mit ihr die Beseitigung der Unzufriedenheit mancher Katholiken mit der wachsenden Steuerlast herbeiznsührcn, ist eine vor allem zn lösende Aufgabe. Deutscher Reichstag. s. Berlin. 139 Sitzung am 11 Fbruar 19 >5. Die crste Lesung der Handelsverträge wird fortgesetzt, dlbg, Gral Reventlotv (BdL): Dem Abg. Gothein bemerke ich. daß cs nickt Massenmord ist. die Zolle z» erhöhen, aber daß es Massenmordredner gibt, (Heiterkeit.) Der große Gothein suchte am kleinen Bismarck siäi zn reiben. (Hritrrlni.) Die Viehzucht lohnt sich nur, solange der Getreidebau eine rentable Beschäftigung ist. Wenn G-othcin mit der Auswanderung droht, so trage ick ihn. wie hock der Gctreidczoll sein muß bis Gotben selbst auswandert? (Stürmische Heiserkeit.» Der Zoll auf Malz ist ganz ungenügend die Spannung zwllchrn Malz »nd Gerste ist zu gering. Jetzt können »vir uns noch nickt für oder gegen die Handelsverträge entscheiden. In eingehender Koiumissionsberalung muß Aufklärung gegeben werden. Wie steht es mit den Meist- begüiistignngSverträgen? Unsere Autonomie bei den Eisenbahn« tarifen geben »vir dabin: in Ostpreußen muß russischem Getreide billiger verfrachtet werden als deutsches Getreide. Die Geflügel zucht ist wenig geschützt. Kommen die Vorteile der V'ehscuckei!« konvention auch anderen VertragSswaten zu gute? Die Resolntwn Herold forderte seinerzeit Viehzvllr von 14,49 Mk,, beute sind >3 Mk, geivährt. Wer spricht aber heute über die Resolution Herold? Die Biehzölle sind ungenügend. Wo ist hier die Linke, die sonst für daS Interesse des kleinen Bauern eintreten wills? Was nützt uns die Zusage aill die Ausführung durch den Land« wirtschoftsminister v. Podbielskh? Wann halt ihn Luranns? (Heiterkeit), Dr. Heim. ?ip»el?kirch genügt auch, (Heiterkeit.) Der Bund der Landwirte siebt seine Ausgabe nicht als gelöst an. Abg, Zimmermann (Antis)! Wir stimmen für die Handels verträge, sie haben uns angenehm enttäuscht, und wir haben mehr erreicht, als man vielfach glaubt. Die neuen Verträge find eine Abkehr von der Capriviscken Politik. Abg. Speck (ZentrO: Der Zolltarif sollte unter anderem ein bessere» Instrument für den Abschluß von Handelsverträgen geben und auch der ReickSkalle ansbelfen. oh er letzlereS tun wird. Ist etwas zweifelhaft, nachdem so manche Positionen ermäßigt wurden. Die neuen Handelsverträge tragen webr landwirlschaft- lich«sreund»ichen Tharakter, aber alle Wünsche^ sind nicht erfüllt, (bebr richtig!» Unsere Unterhändler hatten einen schwierige«