Volltext Seite (XML)
Die Scholle Roman von Georg Julius Petersen. (24. Fortsetzung.) „Vas steht da?" sragte der Acüller endlich und beugte sich über das kleine Gemälde. ..Mein Heini", las er dann. »Sieh, sich, das las; ich mir gefallen", und in seinen Zügen stand unver hohlener Respekt. Wilhelinine Hojssteen starrte mit brennenden Blicken auf das Bild. Ihr war mit einem Male so weh ums Herz, das; sie sich al'wandle und das Zimmer verlies;. Liebe und Sehnsucht er füllten sie. > nd daneben ein Schmerz. Nein, in ein solches HauS passte sie nicht. Dazu war sie zu einfach erzogen. Es war besser, daS Her; begrub Hofsnungc». die, sobald sie erfüllt sein würden, unweigerlich herbe Enttäuschungen nach sich ziehen >nüs;ten. — Sw blieb wohl eine Stunde auf ihrer Kammer. Als sie sich dann wieder beruhigt hatte — und in ihren Züge» stand ein ernster Entschluß geschrieben —, wagte sie sich wieder nach unten. Sic hatte geglaubt, jeden bei seiner Arbeit zu treffen, um so erstaunter war sie, alle Famttienmitglicdec noch vereinigt zu sehen ES bedurste ihrer ganzen Willenskraft, um dein forschen den Auge des- Paters stand,zubalts». „Das Schönste hast du verpaht." sagte der Mittler. „Pranger bat auch einen Brief beigelgt; Gottfried hat ihn eben vorgelesen. Hier, kannst ihn ja mal für dich studieren." Und damit beschäf tigte er sich schon wieder mit der prachtvollen langen Pfeife, die sein Naucherherz erfreute. Wilhelmine Hoffsteen laS: München, den 19. Dezember 1913. „An die Familie Hoffstcen! Ein alter Freund sendet Ihnen seine herzlichsten Fest- Wünsche. An, Heiligen Abend werde ich Ihrer gedenken. Hoffent lich kommt die Kiste, der ich diese Zeilen beilegen will, so recht zeitig an, das; der Inhalt »och unter dem Weihnachtsbauin Platz findet. Ich weiß, das; Sie es nicht falsch deuten, wenn ich mich für all die Freund schast und Zuneigung, die ich im vergangenen S enmer bei Ihnen genossen habe, auf Junggesellenart bedanke; das; ich es nicht annähernd so kann, wie ich es möchte und müßte, weis; ich. Aber nein: daS ist wohl nicht ganz in Ihrem Sinne gesprochen. Und es ist vielleicht nicht einmal zart, das Wort „Dank" auszusprechen. So nehmen Sie meine Gaben als An denken hin. Tie Pfeife ist natürlich für Sie, verehrter Herr Hoffsiecn; hoffentlich erregt sie daS Gefallen eines Kenners. Ilnd die Zigarren emvfehle ich Ihrem älteren Sohn; ich lasse ihn aber bitten, seinem Vater gelegentlich eine anzubicten!!! Tie Marzi pantorte nwge Gottfried sich schmecken lassen. Die Dante» dies mal zuletzt. Die verehrte Frau des Hauses nehme freundlichst das Kaffeeservice entgegen. Ich warte auf den Augenblick, da ich mich mit Ihnen an den Tisch setzen und Ihren berühmten Kaffee auS den gewiß hübschen, aber leider so empfindlichen Täßcheu genießen darf. Die übrigen Leckereien sind für Mutter und Tochter bestimmt. Fräulein Wtthelmine möge außerdem daS kleine Aquarell entgegennchmcn, ich wußte nichts Besseres für sie. tleinrick Inümper ickoiliekersnt >v. l. kVl cker Königin Lawls von Lachsen DresdenLcke Zporer- uncl LckösseiAULSS 8pe2i'al^e8cdäft für religiöse üexelistünüö unü kücüer (Oe8cIirtkt32eit 9—! unä '/„4—6 Ulir) Ich habe es nach meiner Heimkehr gemalt und dabei mein Ge dächtnis zu Hilfe nehmen müssen; denn als ich hei,»kehrte, fand ich keine Rosen mehr vor. Aber so, wie sie auf dem Bildchen z» sehen sind, blühe» Sie, wenn ihre Zeit da ist, voll, üppig und süß und schchwer duftend. Ich hoffe, sie Ihne» allen »och einmal zeigen zu können. Und nun: Ein frohes Fest und ein gesegnetes neues Jahr! Ihr Franz Pranger." Wilhelmine Hoffstcen lies; daS Blatt sinken. Sie schluckte ein paarmal auf. Aber da»» wurde sie von einem so herzbrechen den Schluchzen heimgesucht, daß die übrige Familie völlig ratloS dabeistand. „Was hnst du?" fragte der Vater ernst und liebevoll. Sie schüttelte den Kopf. „Nichts," flüsterte sie. Aber von ihrer sonstigen Tapferkeit war nichts an ihr zu spüren. Sin ging hinaus, die übrigen bedrückt zurücklassend. Der Mutter kam plötzlich eine dunkle Ahnung. Sie wollte schon Gott fried hinanSschickcu, um ihrer Mutmaßung Worte zu gebe», als dieser sagte: „Ich glaube, Mine und Pranger werden nochmal ein Paar." Wer es kam nicht triumphierend, nicht jungenhaft-überlegen heraus, sondern vielmehr teilnehmend und kindlich war,», lind deshalb wurde er auch nicht seiner Rede verwiesen, sondern der Vater sagte ernsthaft: „Du kannst beinahe recht haben, Junge." Frau Hoffstee» blickte bedrückt vor sich hir „Ich glaube eS auch," sagte sie leise. „Ihr tut ja beinahe, als hättet Ihr eine schlimme Nach richt bekommen," sagte da Ehnstian Hoffsteen." Wir sollten uns doch eigentlich freuen, meine ich." „Christian hat recht!" rief sein Bruder, und der Müller sagte bestätigend: „Der Meinung bin ich im Grunde genommen auch, aber es ist doch gut, wenn wir uns erst mal Gewißheit über unsere Ver mutung holen. Und dis dahin bleibt die Sache unter uns; ver stehst du, Gottfried? — Und du. Mutter, tust wohl gut uni klopfst mal auf den Busch, was denn eigentlich loS ist." DaS geschah am nächsten Tag, als Mutter und Tochter allein in der Küche wirtschafteten. Das Mädchen — im Winter hielt Frau Hoffsteen sich nur eine Hilfe — war zum Melken in den Stall gegangen, und Gottfried, der sich sonst sehr häufig in der Küche sehen ließ, war zum Schlittschuhlaufen: sie brauchten also nicht zu befürchten, gestört zu werden. „Nun jag' mal, Kind, was war das gestern mit dir," begann die Müllersfrau, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. „Wir waren alle sehr erschrocken über dein Benehmen und haben cS auf unsere Art gedeutet." DaS junge Mädchen wurde abwechselnd rot und blaß. „Ach, eigentlich nichts," sagte sie leise. „Ist daS eine Antwort, Mine?" klang es vorwurfsvoll zu rück." Ich hatte geglaubt, du würdest von selber kommen and mir etwas anvcrtrauen. so sollte eS ja Wok! c.ige tlich zwischen Mutter und Tochter sein und bisher war eS auch so. Statt dessen tänsst ou den ganzen Vormittag mit blassem Gesicht umher und sprichst kein Wort." Wilhelmine Hoffsteen kämpfte mit einem Entschluß. „Ich kann dir doch noch garnichts Best mmtcs sagen, Mutter." erwiderte sie endlich leise. Sie machte einen so traurigen, hoffnungslosen Eindruck, das; die Mutter von Mitgefühl überwältigt wurde. „Hast du Pranger gern?" fragte sie, ihre Hand auf die Schulter der Tochter legend. Sie nickte bloß. „lind weißt du. ob er auch Absichten auf dich hat?" «Ich glaube, ja." „Komm, setze dich mal einen Augenblick zu mir, Mine. — So, und nun erzähle mir alles. Dieser gütige Zuspruch einer Mutter half. Anfang? kamcia die Worte nur stockend über die Lippen, aber dann wurde da.' lauschenden Frau alles offenbar. „Da ist kein Zweifel, Kind, Herr Pranger hat dich lieb, »r will unS unsere Tochter nehmen." „Meinst du, Mutter?" Ein resigniertes Lächeln umspielte die Lippen der Mittlers- frau. Eigentlich müßtest du das ja besser wissen als ich, mein Kind. Wer nach dem. was du mir soeben erzählt hast, wird mir der Brief Prangers völlig verständlich." „Ja. aber wa? soll denn nun werden. Mutter?" sagte das junge Mädchen, mit umflorte» Augen durchs Fenster blickend „Nun wir gesehen haben, wie Herr Pranger wohnt, müsse» wir doch einsehen, das; ich da nicht kmeiugehöre." „Ja, das ist so'ne Sache, Kind." Plötzlich zog sie die Tochter zu sich herüber. „Sei mau nicht verzaM. Mine, körst du? Es wird scbon alles gut werden." Sie drückte einen Kuß auf die volle Wange der gedrückt Dasitzendeu und erhob sich, um wieder an die Arbeit zu gehen. (Fortsetzung folgt.) Nack Oc>ttö8 unsrsorsLiilivfwm Rnt- sottluL vornosiiskf nu-osi 8<chv6rsrXrg,llIc- ksit, rvosilvordsrsilot äurosi äis tzsilikxsll 8torbc>8nfcrg.msnko,un3srslit!b6,fi6s2on8- Suts, tr6U3or^6liäs Nullsr u. I'rs.u Mrie Koüliiglili ged. Milde. Ilm äw8 2llmo8sri äg3 Lrobstss bitstsn im g-IIsr Hintsrblisbsnvn 6eorg unä Paul H.öbmsnn. LofiisstisvikLlöo unä Wsrmsöoi-f, äcm 7. äs.nus.r 1024. „gg l! i - Sonntag den 27. Januar vormittags 11 Uhr in der Schule zu Gohlis 8kMIl-Ml»MU Tagesordnung: 1. Bericht des Vorsitzenden. 2. Bericht des ffasinrcrs. 3. weächt der Re-vniinqSprüfcr. 4. Wahl des Vorlands. 5. Satzungsänderung tz 7, Abschnitt 1. 6 Anträge. Klesse, Pfarrer. ru» Drkur t, I^naz»»vlL« 6Ä l'srnsprocksr 14V9 «SNIIsSKtUI'- u. »Mwgl'Sk,. 81IMMNS AMU M««lme für SchalGienll, Reparaturen und N-n- nnlaicii in Hoch- und Niederspannung sowie Fcrnsprech- und Si znalaittogen gesucht. Schriftliche Bewerbungen mit Zeugnisabschriften an Vmichlk Wim«)»- !l. MtMnkk A.-8. Werk Dresden-Re-ck. 243. 43. Vslkr-Xonrsrt äen kwttwtep Vollcsfwoiisoliuik Ü8N s. «jgnliitt' süsnrk s llkl' im l63t8N3,Is äan OksrrsalZaliulö. Vortroaskoigon, ckis in Vsrdillcknnx- mit summ ttrilcstt rmm Kllntt'i t bsrsaktigsn, sinck in allon ttnob- vuck Lluiäkkclisntmncklnngsu 2 im Lrsiss von 50 Llolckpkonnin; ?.u haben. (Lisbo Imkalnotm.) 777 Sorgt «kstiir, «tost «Iss schöne vresrien nickt einer kommunistisck-sorisiistiscken kUekrkeit ousgelietert uär«I mM vilZküenr MZkM Liis vsr«L nmtzK vsulscksn Us!k5ysrre> un«Z riss Lsnlrums lüsie: vr. kN3rr — Voigt — fnglert — kküttqer — ttoist — fr>. Oknesvrge Söltler — /4pe> — k)r. Sckulre — kstscker (Vlaservitr) — Lüs^oberg vr. meö. Menemann — vr. kosenmülier — ttottrnonn — flotter frl. petrenrlorter — k. ttonisck — piersckel uscv. 2434 BilwU KMM! 4> alt. sucht, genützt auf ; I > neugnisie. per sofort ober später Stellung. tt. l.iedseh, Schirgiswalbe Dir. 233. Birlenma rn und an er n licht äi. Ewinenten diene vorst. z. Amklär, Eid MM der Lust und Liebe hat, das Ik zu erlernen, kann Ostern in die Lehre trete». Paul Löhnert Bäckermeister Reichenau i. Sa. Vertrrusiwssrch«! MIlIWMWeil „0i-es6enio" unck oinsolns IVlllnan, In llh<r»ntic;rvkuo, r,o«-io «Ilo Kepsrotnrao schnall unck saokAsrnSÜ im Lonckar- x-esoli.'ikt 2m>u k6uar6 6eiger H-n See Lol«« Mcgsrelstistcslls fsokimännisoti« Ssckivnung. IlMiüW l»»«roirt«o ckurok Liak»uk. LreBiik^Akiitkl (Olirrlihliilg Mittwoch den 9. Zauuar ttokkmsnns Lrrätlungen (7) (Bolksbühnc 8780- 8883) SchlinljiirllMis Mittwoch den 0 Znnnar kursnsol (>/z8) (Aolksbül'ne 710—742) ilrnMter Schanspiklii-ulS Mittwoch dm 0. Fnnurr llrinressin ttusobovrinli (h^) vi« Los Lspttos (h^) (B.-B.-B. lOttttl—1-.6M) Ururs Thrgikr in der Kaufmainischaft Mittwoch den 9. Zonuar Lssoaioss. Vorslsliung ('/>6) Rrkdkin-TIiriiikr Alltäglich ttsrc voa ttukimsolsc C/24--/.6) ksitili l',8-'/„11) ^riliral-Gielllrr Alltäglich '/..8 Uhr Vsriete-llcogramm Uililoria-Thkgtcr '/8 Mir vss Vsriste-llcogrgmm si.9 Uhr llss Xsbsreti mit tngsldect illlilit« Kaiiee, Kakao lee ^ eämiüeke l.6ben8mittel Icmrlt man am dillisi-stsn dsi s. MAMM krturt, klmerg2!«se 17 Ilüllllüllllüllllüllllüllll!'.»,!!'.»,!!!!! Wl W» Wen üedllllg in Ü8! VelliiZHüIelle