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Sächsische Volkszeitung : 25.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192312256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231225
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-25
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.12.1923
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Weihnachtsfreude, Weihnachts friede, Weihnachtsglück Von Alfred Karl Zie„er, ttlagenfurt. Weihnachten! Jubelnd verkünden eS die Glocken und tragen »o» grobe Geheimnis über Berg nnd Tal. jubilierend und singend »erdolmetschen die Engel des Himmel» der Weihnachtsglocke,, Klingen und Sagen: „Ehre sei Gott in der Höhe....!" Goldene Worte! die ganze Zanberkrafl, die ganze Lieblich keit der Weihenacht liegt in ihnen verbrrge». Himmel nnd Erde berühren sich, Gott nnd Menschenseele treffen sich, Gott steigt l»r Erde, die Erde zum Himmel; Gott wird Mensck^nsohn «nd der Mensch Gotteskind. DaS die gewaltige Größe de» Kinderg-heimnisscS der heiligen Weihnacht und anS diesem heraus WeihnachtSsrende, Weihnachtsfriede, Weihnachtsglück seit 1923 Jobren. „Gloria in excelsiS Teo et in terra pap hominibnS.." Dich was sollen diese Worte in dem großen Wirrwarr unserer Zeiten? Wsihnatsfriede, da die Völker sich zerfleische», da Haß «»» Neid Triumdhe feiern; WeihnachtSsrende. da die bittre Salz flut eine» Gewaltfriedens durchs deutsche .Heimatland sich wälzt; Wcihnachtsglück, da die schweren Unglückswolken der Nachkriegs zeit sich nicht teilen wollen. Nnd doch! Sie gehören zusammen und müssen zusammenkommen. DeS .Himmels Friedensbotschaft und der Erde Jammerrnf. Und warum das alles? Haben wir denn den Krieg mit seinen furchtbaren Folgen gewollt? Nein!, wir wollten Frieden, aber eS kam der Krieg und mit ihm Jammer und Elend. „Ehre sei Goit in der Höhe und Friede den Menschen ans Erden!" Hörst d», wo der Friede herstammt und wo er Bestand hat? Wo Gott die Ehre gezollt wird, wird auch der Friede der Menschen sein. WaS aber tat die Menschheit? Ihr war der Herrgott vielfach nur mehr eine historische Person, die dem nächst hinter dem Horizonte verschwinden sollte, darum konnte sie den Frieden nicht mehr bewahren. Doch wir «vollen an der Oberfläche nicht haften bleiben. Die Wahrheit liegt immer tief. Wir wollen mit der GlanbenS- lenchte hinabstcigen in di« schaurigen Tiefen des Krieges und seiner Folgen. Und da wird ans dem Boden die Wahrheit stehen: All das Elend, alt der Jammer ist eine Zuchtrute Gottes, ein schwere» Strafgericht, nachdem di« moderne Menschheit den alten Gott vergessen hat. — Gstt in der Höhe sei Ehre: wer für den Himmel geboren, ist für die Erde verloren. Dem Eroenmenschen schmeichelte dieses prophetische Wort und so zog er denn zum Feldzug anS, die Erde und ihr- Güter zu erobern. Und er verlor den Himmel und gewann nicht die Erd« und das Ende deS Feldzuges war: Kein Friede, keine Freude, kein Glück und kein Gott. Ans den Trümmern nun ein endloses Jammern und Weh klagen. Und wie lange noch? Bis die Menschheit wieder heim findet ;» Gott. Da» Wort der ErlösnngSnacht: „Ehre sei Gott.." ist mit den Völker» die Bahn der Weltgeschichte gegangen nnd wo es nicht mehr Lmichtturm und Wegweiser war, war eS Ankläger nnd Richter und das Urteil lautet: „Zuerst religiöser, moralischer, dann politischer Untergang! TaS schändliche Friedenswerk, da» Blut und Eisen auf- gerichtet, möge christliche Liebe und Eintracht zu dem gestalten, was christlicher Gerechtigkeit entspricht. Weltfriede ans Grund lage der Gerechtigkeit durchglüht in lautem Widerhall am heutigen Tage unsere Herzen. Ein christliches Friedenswerk anf- znrichten können und mülsen wir mithelfen, aber nicht m senti mentalem Sehnen »nd Schmachten nach Frieden, sondern viel mehr in der tatkräftigen Erfüllung deS AeihnackitSgrußes: „Ehr; sei Gott in der Höhe!" Ein Friedensgebet must der Friedens- wünsch werden. „Friede den Menschen ans Erden"; wenn auch ein Friede wie ein Wahngebilde uns vorgekankelt wird, so sind wir »och weit davon entfernt, uns durch Friedensschalmaien einschläsern zu lasten: denn das, wa» uns heute umgibt, kann noch lange nicht Frieden heißen. Wenn auch Weihnachten spurlos vorttbergeht an der Welt nnd ihren Irrfahrten, so kann doch Weihnachten sein nnd werden in jeder Men sehen seele in der kleinen Welt des Menschenherzens. Und wie in der Weltgeschichte da» „Gloria in ercelsis Deo" keine Geltung nicht verloren hat und nie verliert, so auch nicht in der Geschichte der Menschenseele. Wann wird Weihnachten? Weihnachten werden in unserem zagenden Menschenherzen, wann wird heilige Freude und süßer Friede unser Herz erfüllen? Unsere Jugendzeit sagt e» uns: Kindlicher Glaube, kindliche Herzensreinheit und kindliche Liebe waren es. die uns das W'ihnachtsfest znm liebsten der Jugend zeit machten. Und wenn heute schließlich unter Herz kalt und gleichgiltig an diesen» großen Geheimnis vorüberginge, dann fehlt uns gewiß eines dieser Meihm.chtSjirwelen, die gleich zeitig die Grundpfeiler christlichen Lebens sind. Wo aber diese fehlen kann Gott nicht die Ehre gegeben werden, da kann auch kein wahrer Friede sein. Und wem» heute die Eiigel wieder weg von Bethlehem» Fluren durch die Welt eilen mit der WeihnachtSlunde „Ehre sei Gott..." dann wollen wir den geh imnisvollen Zusammenhang der Worte erfassen »nd Gott die Ehre geben und «vir werden Anteil haben an dem Frieden, den die Welt nicht geben kann, «nd ewig «vahr bleibt, «vas einstens ein Dichter gesprochen; „Und wäre Christus tausendmal geboren. nnd nicht in dir, du wärest ewig doch verloren ll" weihnachtsbetrachtung Von P. Rektor Balgo. Dresden. „Er kam i» sein Eigentum, und die Seinigen nahinen ihn nicht auf. DaS Licht schien in die Finsternis, aber die Finster nis hat eS nicht begriffen." DaS idhllische Bild von der Weihnachtskrippe hat einen tie fen dramatischen Hintergrund. Ist eS doch der erste Aufzug jenes größten Trauerspiels, dessen Höhepunkt in der OclbergS- und Kalvarienbergsszene gipfelt. Wer dachte daran in den Zei ten deS Glückes und Friedens? — Da sann und spann inan pon der Weihnachtskrippe Gedanken bis zu de,, sanften Wicgenbett- chen moderner Erdenkinder, die vom Weihnachtsbaum und Christ- kindbeschcrnng träumen, oder vom finstern Stall zu Bethlehem bis zu den hcllerleuchtcten Wohnungen glücklicher Christenkiirder, die, vom lieblichen Tannenduft umweht, nnd vom Glanz und Schimmer der Christbaumkerzen entzückt, in frohen Liedern zum Hilnmel jauchzen. Hente ist es anders, »nd andere Gedanken kommen dem Besucher der Weihnachtskrippe im schwergeprüften deutsche» Vaterlande. Selbst in die süße Betrachtung des Krip- pengebeimnisseS mischen sich ihm Bilder von Kampf und Kreuz, und selbst vcm dieser Friedensstätte kann er die unseligen Ge spenster, die ihn nun schon ein Jahrzehnt verfolgen, nicht bannen. Must daS denn so sein? Ja, er must sein! Denn die Geheimnisse der Religion sol len nicht dazu dienen, im» einige angenehme Stunden abgelcnkter Gedanken zu bereiten, sie sind ganz mit den Ereignisse» der Ge genwart verknüpft nnd verwoben, da sie selbst in tiefstem und ursächlichem Zusammenhänge mit denselben stehen. Und sck sind auch tausend seine Fäden von der Krippe des WrlterlöscrS bi- den Hauptquartieren der Heerführer und bis zu jedem HauS, «u dem die Spuren de» Weltkrieges noch frisch und nuverwischt chgch, MspEiirn, »nd derscw« schlimme Fein», der damals dem süßen HnumelSkinde da» harte Wiegenbettchen gezimmert und ein Kreuz hineiugelegt, der schlägt u„S auch jetzt die tausend Kriegökreuze zusammen, beschwöri den Krieg herauf und bannt den Frieden; er heißt Finsternis. Finsternis bedeckte die Erde und Dunkelheit die Völker, al» das liebe GotteSkind die Tore des Himmels aiifnß und unter den Lichtstrahlen des heiligen Geistes das stille Kämmerlein der reinsten Jungfrau von Nazareth anfsuchte. Stockfinstere Nacht lag üder de» Wohnungen Bethlehems, als der Herr der Welt t-urck» seine heilige Mutter an den Türen disser Stadt antlopsen ließ, um Einlaß und Unterkunft zu be gehren. Aber wahrlich, größere Finsternis bedeckte die Geister der Bewohner Bethlehems, als sie, unwirsch ihre Fenster und Türen öffnend, mit einer VerlegcnheiiSbewsgnng und mit höhnischem Lächeln auf den Zügen die hohe» Bettler abwiesen. Wenn sie gewußt hätten. we„ sie vor sich hätte», und wen sie abwiesen l Es war jener, von de», geschrieben steht: „Er kam in sein Eigentum, nnd die Seinigen nahmen ihn nicht auf." Er war das Licht, das in die Finsternis strahlte, um sie zu er leuchten, daS aber von der Finsternis nicht begriffen ward. O, wie dieses Licht nicht bloß erleuchten, sondern mit seinen wun derbaren Strahlen auch Menschenherze» warm und froh machen, ja die ganze Welt in das verlorene Paradies des Friedens und der Freude umwände!» will! Seht eS an den Hirten von Bethlehem, jenen armen Men» schenkindern, die vielleicht noch keine srohe Stunde in ihrem Le ben gehabt, mit kümmerlichem Solde von einem Tag in de» anderen ein armes Dasein gefristet und denen das Herz im Leibe vom Erdenglücke niemals warm geworden. Kaum sind sie be. rührt von de» Strahlen des HiinnielSlichres, daS sich über den Stall von Bethlehem herabgesenkt, da eilen sie hin. knien, in Wonne des Himmels getaucht, nieder und werden an der kalten Krippe des Jesnkindes so warm und froh, daß sie am liebsten von Hörst auch Lu dir krisrn Stimmt» Aus Len Lunten Arrzkein dringen? Dir vergessenen Keöete Aus den Tannenzweigkein singen? Hörst auch du Las schüchternsrohe» Hekke Ainderkachen kkingen? Schaust auch du den stikken Engek Mit den reinen, weißen Schwingen? . . . Schaust auch du dich sekLer w eter Drn und fremd nur wie im Traume? . . . Krüßt auch dich mit (Märchenaugen Deine Kindheit aus dem Gaume? . . . Ada Christen. hier gar nie mehr aufgcstanden wären, wie einst Petrus aui der Höhe deS Tabor. Das Licht göttlicher Gnade und Ofsenbarung war in die Finsternis ihres Herzens geschienen, und hatte alle Kleinmut und Verzagtheit und Sünde vertrieben. Seht eS auch an den Weisen anS dem Morgenland, deren Auge an den Schein der herrlichsten irdischen Lichter gewöhnt, deren Häupter vom Glanz königlicher Kronen umslosscn waren, deren Geister die Bahnen der Himmclsiichicr verfolgten und an den Quellen der Wissenschaft sich tränkten, ohne die Beseligung und echtes HcrzenSglück gefunden zu haben! Denn hätten sie es gefunden, warum wären sie dem Glanz deS Lichtes von Bethle hem gefolgt? Sic folgten ihm aber und kommen in de» kalten Hirtenstoll »nd erlebte» dasselbe wie vorher die Hirten, wurden froh und zufrieden für alte Zuknnst. Im Königöpalast des Hcrodes dagegen haben die Glücks lichter der Erde den hebsten Glanz entfaltet »nd hr Bestes getan, um den stolzen Geist des l.creschsüchtigcn ErdenkmiigS zu blen de». Das Licht von Bethlehem strahlt auch in seinem Saale, aber die Finstern-S seines Innern hat das Licht nicht begriffen. Der vergötterte Erdenkönig der dem mensthensrcundlichen Hin,- mclSköiiige zuerst die Tore seines Palastes weit hätte öffnen sollen, weil er doch auch mir sein Vasall war. er geht i» der Ver blendung so weit und verfolgt den König der ganzen Welt bi- in seine arme Wohnung von Bthlehcin, so daß dieser hilflos und heimat'oS in ein fernes fremdes Land flüchten inuß. Der Herr und Herrscher des Alls wird nicht bloß verschmäht und ver stoße», svndern an Leib und Lebe» bedroht Seht da den Krieg vor der Krippe deS Christkindes, seht das Kämpfen und Ringen zwischen Christus und seinem Eigen tum. zwischen Licht »nd Finsternis; seht die Anfänge der ge heimen Fäden, die sich von der Krippe deö Friedenshringerz bis zu den Kriegs- »nd Nachkriegskrenzen spinnen! Diese Kämpfe haben sich weiter gezogen, sind in Häuser nnd Herze», in Fa milie» »nd Völker getragen worden, habe» sich bald in der tief sten Verborgenheit der Herzkammern abgespielt, dann sich auch wieder in äußere Kriege, ja in die blntigsien Schlachten des Welt krieges »»»gesetzt. Auch die traurigsten Ereignisse der Gegenwart sind Auswirkungen jener Dinge, die sich vor dem Wiegenbett de» IesukindcS vorbereitet haben. Folgen des immer noch tobenden Kamp sc S zwischen Eigentümer und Eigentum, zwischen Licht und Finsternis. — DaS Kind von Bethlehem erhob sich von dem kalten Lager, das ungastliche Meiischen ihm angewiesen, nnd zog weiter an den Türen seines Besitztums vorbei, und klopfte, wo man ihm auf täte. damit cS Glück und Segen, Friede» und Freude hincin- schiitteln könnte, denn von Frieden und Freuden trieften die kleinen göttlichen Hände. Und wo man Häuser und Herzen ver riegelte, sollte Finsternis und Fluch vor den Türe» liegen blei ben. DaS GotteSkind nahm das wunderbare Licht auf seine Hände und Lippen, und trug ez weiter in die Welt, von Stadt zu Stadt, von Herz zu Herz, trug eS weiter in dem machtvollen Wort nnd Beispiel seiner Lehre, in den herrlichen Gleichnissen, in den er- sta»»lichen Wundern und Taten. DaS Licht beglückte alle, di« cS aufnahmen, die Apostel, die Sünder, eine Magdalena, einen Niko- demuS, e» ließ den Fluch bei denen, die ihm fluchten und den Kampf ansagten. Schon griff die Finsternis deS Heidentum- zu Feuer und Schirret, um de« Sie« üder da» wunderbare Licht zu gewinnen. Mau sperrte eS ab von« Luftkreis« auf dieser Erd« und gönnte ihin nur noch die Lust unter der Erde, in den dunk len Gänge» der Katakomben. Doch daS Licht brach sich Bah» und nahm seinen Weg und SiegeSzug weiter durch die Welt und erreichte die Völker aller Weltteile und beglückte sie alle mit sei nen SegenSiirahlen. Betrachtet die Segnungen der Knlinr i» den Ländern Eu ropas. im christlichen Familien- und Cinzellebe», eS sind alles Strahlen von dem wnnderl'aren Licht, das ans den» Wege über Mill-onen Herzen und Geister auch uns erreicht und in seinen beglückenden Bannkreis gezogen hat! „An- Finsternissen bat uni Gott in sein inunderbares Licht beruken", sagt der Völkerapostel, Ja, eS hat uns virst- glückliche Stunden, die mit Geld nicht zu bezahlen wären, beschi-den, und bat vor allen Dingen die Nächte deS Zweifels von, Geiste und die Nackt der Verzweiflung vom Herzen genommen. Wenn die Zweifel ,n Erdenaugelegeu- heiten, ob z. B. das Unternehmen gelingt, ob der ^»geschlagene Weg znm Ziel führt, ob die Operation gelingt n. a. uns schon so bittere, gnalvolle Stunden bereiten, wie schrecklich müssen nicht die Zweifel über die Anaelegenhciten der Seele uicd die Dinge des Jenseits die arm«« Menschenkinder foltern! Doch für ein glückliches Christenkind gibt es solche Zweifel nicht, und da? Ge spenst der Verzweiflung ist gebannt. Und wird jeder Schmerz der Evde in Wonne deS Himmels verwandelt, und auch in fin stersten Lcidensnächlen, wenn die Glanz- und G'nckslickter der Erde länast verbleicht sind, strahlt uns daS Licht ans dein Stall von Bethlehem Trost »cid Wärme in die Seele. Doch in tausend Völkersiämmc und Familien, und in Mil lionen von Menschenherzen ist daS Licht noch nicht gedrungen oder liegt noch in schwerem Ringen mit Widerständen. Ganze Staaten und Stätten, die sich der Kumt. Wissenschaft und Bildung rubrnen. verwehren dem rechtmäßigen Eigentümer noch den freien Zutritt. Wieviel Ehristtisseindlichkeit selbst noch bei »nS in Staats- und Gemeindeverwaltung, in Presse und Kunst, in Kino. Schauspielhaus »ud Theater, in Hörsanl und Lesehallei Der Banustrahl. den Terlullian und andere Väter der ersten Christenheit gegen dis Tbeat r der Heiden geschleudert, kann inan hente nicht nur nicht ziirücknehmeii, man muß ihn vielmehr über manch andere Säle und Orte, in denen schwüle. chr'.sluS- und sittenfeindliche Luit w-lst. ausdehnen.' Solange noch Prozesse über gewisse Paragninken des Strafgesetzbuches in unfer n Großstädten möglich sind, solange eine Presse ihre Snallen für chrislnssenid- liche AuSsübriuige» albeiitt'cher Professoren öffnet. solange man noch einen Schnlkamvf führt, dessen Ziele die Vernichtung der christlichen Religion in dein Kindcrherz-en sind, soianae liegt über großen Maßen von Menschenkindern noch die Finsternis, die einst in Betblchem und Ierusale.in dem Weltheiland den Eicilritt in sein Eigentum verwehrt-, ja ihm den Kampf auf Leben und Tod eröffnet,:. Wann wird die glückliche Stunde schlagen, da diese Erb feindin Cbristi wenigstens die gesegneten Fluren unseres Vater landes verlässt! Wann wird die Finsternis des Atheismus und der Sitt-nlosigkeit das letzte Theater, den letzten Lehrstuhl, den letzten Pergnügnngs- nnd BilduiigSort de? zivilisierten Europa eridaüstig dem Lichte Cbristi nnd de? Cbristcntnms einränmeii? ! Wann werden die Strahlen d-s wnnderl'aren LicksteS in breiten (starben ans dein christlichen Europa in die Nächte der Heiden länder fallen können? ! Wann wird der göttliche, höchste Eigen tümer in jeden, Volk und Stamm in jedem Hans nnd H-rzen die verdiente Ausnahme finden? ! Wann wird der Friedensgeist des Statthalters Christi ans Erden, der wabre Geist Christi, den letzten Neider- nnd Nachegeist eines gewissenlosen MachttmberS auf Erden aus dein Felde geschlagen und besiegt habe»? ! Kind von Bethlehem. Lickst- und FriedenSsürst. nimm Dein« göttliche,, Hände noch einmal voll Segen und Gnade» und gieß« sie an? niwr die fegen und gnadenhednrstigen Menschenkinder! Laß Deine Füße noch einmal gut und schön sei» und steig noch einmal über die Berge schärfster Widerstände, »m lene wider spenstigen Geister und Herzen aufzusnchen, di: Dir Dein nnver- lctzlxcre? Eigentum. Ken Völkern aber »vahreu Frieden, echte Freude streitig machen wollen. O Fürst de» Lichte» komm! Zur Geschickte des Meihncichtsfestes Vau Dr. E. Kolbe. (Nachdruck verbalen.st Weihnacht! „Geweihte Nacht!" Wieviel schöne Erinnerungen liege» nicht in d esem Worte, nnd welchen Zauber bringt nicht gerade Weihnächte» nlljähr'ich in da» deutsche Hans, in den deut schen FamilieufreiSl Wohl »nr wenigs können sich ihn« schließen, nnd so oft wir Weih lachten auch schon miterlebt habe», immer wieder übt cS seine alt nnd jung bestrickende Kraft ans, der sich jeder gern beugt. — Wcihnachlen ist gleichsam ein Fest des LikbteS; lickst nnd hell wird cS in der dunklen Winternacht, wenn der „Heilige Abend" gekommen ist; licht »nd hell ward eS einst ans den Fluren von Bethlehem, als „allem Vstk die große Freude verkündet" wnrde, nnc> ebenso licht soll «4 auch in den Herzen der Mensche» werden. Schon bei den Alten gab eS ccm diese Zeit ein „Fest de» Lichtes". Unser« heidnischen Vorfahren drehten zur Zstt der Winter-Sonnenwende, nnd diele trisst ja mit dem christliche» Weihnackstssest zmammc», ihr anS harzige«» Tannenziveiaen» ge flochtenes Rad (Jnl), da? Shmb.st der Sonne, zündeten es an nnd jagten eS janchzend den V'rg hinnater, so daß es westh n sprühend und lenchlcicd den Sieg der wieder zur Hercschait gelangenden Sonne verünnbildele. »nd „unsere liebe Frau", die mildeste wohltätige Freia der Alten, waiidelle in der We'hezeit SeS JnlfesteS gststerhast-unsichtbar Von Hütte zu Hütte, von Herd zu Herd, um die Faulen zu strafen nnd die Fleißigen reich zn beschenken. Viele- hiervon treffen- wir in unserem Weih« nackstSsest in edlerer Form wieder. Aber mehr »'cki: WaS in den nordischen Länder» geträumt nnd in Liedern verherrlicht wnrde, bei de» Indern fand eS eine» ans da» christliche Weih- nackstSsest noch beredter anspielenden Ausdruck: da lesen wir in alten Handschriften: „Von einer Jungstan ward ein Kind ge boren, denen Herrschast die ganze Welt »»nassen sollte; dieses Kind war die Sonne", die merkwürdigerweise in der Hindu« spräche „Chris" heißt (d. h. Erhallen, Wächter). Ter An klang von EhriS an Christas (griechisch: Der Gesalbtes ist greifbar nahe nnd hochbedeuksain; er wirst vielle-cht ein Licht ans die Tnttache, daß für den geschichtlichen Jesus (Jeschna) der Bei« naine Christus (griechisch Christo-) eine so schnelle Ansnalnn« und Verbreitung fand Die Römer »nd Grinsten feierten zur selben Zeit, nämlich in der zweiten Hälft« des Dezember, die Satnrnaliecc und da» MithraSscst. MithraS, ein nltpcrsicher Gott, dargestell« mit Löwenkopf nnd Strahlenkrone, ist wiederum nichts andere- als eine Shmboliiiernng der Sonne. Etwa 7» Jabre nach Cliristt Too kam der MithraSknlt nach Rom und verdrängte dort nach nnl» nach die Salunialien, d e der römi che Pöbel durch Vötterei und An»- schweifnngen mehr und mehr cntwcibt balle. Auch die Satnrna- lien waren »rsvriinglich ein Lichlscst gencesen. ein Fest der Er innerung an daS satnrnische, das goldene Zeitalter, in welchem Glück, Friede und Schmerzlosigkeit ans Erden gelwrrsckst habe« soll. Man beschenkte sich um diese Zeit mit allerlei guten Wabe«, ließ die Sklaven die Herren spielen und bediente und bewtriel« sie. Mau nahm den Gefangene» die Ketten ab. trieb lniiigL Mummerei und entschlug sich bei Jubel und Ausgelassenheit altev Sorgen. Saturn, als der Gott der Zeit, erschcint in den Saq'
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