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Sächsische Volkszeitung : 14.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192312141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231214
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-14
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.12.1923
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Freitag. o«n 11. Dez-emher 1923 »> ,s' ^ , O --i ', <,^..1- L Reick-seegierun z ievach trachten muß, gerade au? de»i Csfelteü- geichäsl größere Ccles: sür OteichSzwecke sich zn sicher,,, at-S daö bisher trotz aller 3tonern der Fall war, U. a. wird daran ge dacht, neben de» bisher geltenden Steuern in Geld auch nech eine besondere gewff'sermaßeii als Vermögenssteuer gellende ?lb- gäbe bei jedem einzelnen Umsatz an der Effektenbörse zn erheben. Ei» Mrrrtttngskonslikrt zwisrbcrt britischtn Br- höioru und dev sranzösiscki-beliiischeu Neaie Loiedon, 13, Dezember. Ter Kölner Berichterstatter der ..Daily New?'' ineidet: Ein ernster M e i n n n g ö k o » f l I k t je, zwischen den brutschen Behörde» und der französisch-belgischen Siegle ui bezug ans die Eisenbahnen im Kölner Ge biet entstanden, Die britische Ansicht sei, dasj die Eisen bahnen un Kölner Gebiet unter deutscher Kontrolle bleiben mühten, das, jedoch der Siegte gestattet werden solte, Züge durch diese Zone laufen zu lassen, indem besondere- Vor- 'ehnnigen getrosscn werde», „in den sranzöiischen und den deut schen Güter- und Personenverkehr an den Grenzen dcS britischen Bezirts zu regeln. Ter Plan, der diese Konzession einschtiche, sei der sranzösischen Regtevcrwaltung nnterbreitet wvroen. Gestern hätte in Kötl, eine Konferenz stattfinden sollen, ans der die gesamte Frage zwischen den britischen und den französischen Eisenbnhnsachvsrsiändigen erörtert werde» sollte. Diese Konserenz hake jedoch anj »»bestimmte Zeit verschoben werden „Nissen, da die Regie cS ab ge lehnt hatte, den britischen Borschlag nnzimehmen, A„S ausgezeichneter Quelle verlaute, dass die Franzosen die Forderung gestellt hätte,,, das; die Eisenbahncn in, britischen Gebiete den Negiebehörden auSgetiefert ivärden, die dann die deutsche Verwaltung überwachen wurden, die jetzt ba-d Kötner G.-btet unter britischer Bewachung kontrolliere. Nur 75 Prowat der Beamten im besetzten Gebiete würden nach der sranzösischen Vereinbarung erhalten „nd von der Regie bezahlt werden, während alle Einnahmen der Regie in Franken bezahlt werden wähle». D i e s r a n z ü s i s ch e n F o r d s r „ n g e n seien vollkommen „„annehmbar. Es sei ein voll ständiger 2 tillsta „ d > m Verkehr des von England besohlen Gebietes mit den übrigen Teilen des besetzten Gebietes ringe,- Irrten, d. r den Bewohnern der britischen Zone ernste Angelegen heiten bereite. Die tHründmli der rheinische» GoldnotenbanL Köln, l3. Dezember. Gestern nachmittag wurden die Ver handlungen über Gründung der rheinisch-westfälischen Go l d n o t e nb a n k zwischen der deutschen Bankiergrnppe und Vertretern der französischen, belgischen und der neutralen Gruppe fortgesetzt und zum Abschluß gebracht, lieber alle Punkte wurde eine Etniginig erzielt. Die Statuten wurden festgesetzt. Sie werden nunmehr der NcichSregiernng und der Nheinland- ko»,Mission vorgclegl. Keimst,liidenschicht in den Ttysscnrvetken Mülheim (Ruhr). >3. Dezember. Bei der Aktiengesellschast Thyssen ii. Eo. in Sterkrade (Glitc-Hoffimiig-Hnttc) beschloß der Betriebsrat die Aufnahme der Arbeit in Zehnstundenschicht. In Oberhanse,, iMnIe-Hosfining-Hütte) arbeiten am Hochofen usw. 1700 Arbeiter in zweifacher Schicht, in Bruckhausen (Adolf-Thys- scn-Hütle) si-id über 3000 Arbeiter täglich zehn Stunden beschäf tigt. Tie Firma gibt weiter bekannt, daß ein Facharbeiter über LI Jahre in der Woche vom 10. bis 17. Dezember in 60 Arbeits stunde» rund 16 Marck verdient. Die W'edcranfnKhme der Cxpretzzitge im besetzten G-biet Parts, l3. Dezember. Aus Düsseldorf wird gemeldet, das; die Expresizügc zwischen Mainz—Frankfurt n. M. und Frankfurt a. M.—Mainz—Düsseldorf und umgekehrt zum ersten Male am !l. Dezember wieder in Gang gesetzt worden sind. Personen- »nd Gütcrzüge gelangen jetzt auch von neuem durch die Bahnhvse Lünen und Obcrevering in das Nuhrgcknet. Die bayerische Ministerkriss Angöbiirg, 13. Dezember. lDrahtbericht.) Zur bayrischen Ministerkrise schreibt heule die „Augsburger Postzcitung": Wäh rend die Miuisterkrise, soweit eS sich um Minister Dr. Schwester „nd Wutzethoser handelt, beigelegt ist, muß hinsichtlich der Per son des Finanzministers D r. Krau 8 neck ein Vorbehalt gemacht werde». KrauSncck bat sein Rücklrittsgesuch formell noch nicht znrückgcnommen und wartet offenbar die endgültige Stellung nahme des Ministerrates zum Ermächtigungsgesetz ab. Nie Laos in Mexiko Vera Cruz, 13. Dezember. TaS Hauptquartier der Aus ständigen teilt mit: Einer ihrer Vorkolonnen, sei ed gelungen, Apuzaro zu erreichen, ohne auf Widerstand zu stohe». Tte Rcgic- daingSlrnp, en solle» angesichts des raschen Vordringens der Nc- Letlenstrcttkräste nicht Zeit gehabt hribcn, den Schic,icnstrang «nfziircihcn. Dem Blatte El Mundo zufolge ist in der Petrolenm- gegcnd, die sich von Tampteo bis Pnrpam erstreckt, die Lags t-.inveiänderl. In diesen, Bezirke haben die Rebellen keinen Handstreich niitcrnommcn, Nenhork, 13. Dezember. Nach Meldungen von der Südgrenze haben die inczikanischen Rebellen wettere Fortschritte gemacht; sie haben bereits Apizaco erreicht. Eit! MlrMusavIrag ßesen MmM DrrSde«', 13. Dezember. Die dcnlschnationalr LandtagS- srakiion bat im Landtage folgenden Antrag eingebrachl: „Der Landtag wolle beschließen: Der Minister Liebman» hat wicht das Vertrauen des Landtages." ES ist anzlinehnien, baß sämtliche bürgert! ch e n leien sär diesen Antrag sttmmen werden. Zwischen den traten und den Sozialdemokraten haben in dieser Frage Vertrauliche Besprechungen stattgefunden, deren Ergebnis gehalten wird. Doch heißt es, daß dir Demokraten von F ' Pnr « Demo- crnent gehet», . . . ihrer ordernng des Rücktritts Liebmanns nicht abgchen wollen. Bleibt also voraussichtlich nur das Verhalten der Kommunisten zu diestm Anträge ausschlaggebend und es läßt sich nicht verhehlen, daß gerade Herr Liebnin»,, der Mann des kommunistischen Ver trauens ist. Weiterhin -hat die Tentschnationale Fraktion zum Falle Liebma,», folgende Anfrage im Landtage eingebracht: „Durch Verfügung des Herrn Innenministers Licbmann sind dlc vom Wehrkreiskommando ihres Amtes enthobene,, NegternngSkommissars bei der Landespolizei mit besonderen Tienstaiisträgen zur Wiederaufnahme ihrer bisher be triebenen Spitzelarbeit bei verschiedenen Kreis- und Amts- haiiptmcinnschaf'ea inuergcbracht und »„mittelbar d-m Minister des Inner» unterstellt worden. Es sollen ihnen ans Konten dieser Behörden die notwendige» Kaiizleibedürfniise, Tieiisträume, Per sonal „kw. gewährt werden. Wie Witt die Regierung die Schaffung neuer zahlreicher kostspieliger Dienststelle» für Parleianhänger gegenüber den, Staatshaushalt und gegenüber der Beamtenschaft verantworten, die setzt unter der Wirkung de? A b b a „ g c s c tz e ö z» 26 Prozeit ihr Amt und ihre wirtschaftliche Existenz einbüßen Lwird? Air liichsMeü BkilinteilpMik Wie uns ans Beainleiikreisen mitgeteilt wird, hat der Landesverband der höheren Beamten Sachsens, kein 95 Prozent der sächsischen höheren Beamten aller Berns?- jlweige in Staats-, Gemeinde- „nd Kirchendienst, sowie der in wachsen tätigen Reichsbeamtcn «„gehören, kürzlich die nach- Pchendc Eingabe an den Ministerpräsidenten gerichtet: Unter der Ministerpräsidentschast Ihres Hern, AmtSvor- jgängccö Tr. Zcigncr sind eine große Zahl höhere Beamte zwangsweise in den Ruhestand versetzt worden, teils nach de», Beamtenpstichtcngesetz, teils nach dem allen Beamtengesetz von -1855. Die Beunruhigung und Erregung darüber ist um so größer, als den Betroffenen selbst auf anKrückliche Ansrage lein Grund genau,ii und in den Fällen des Beamte,ipflichtengesetzeL nicht einmal Gelegenheit zur Aenßcrnng gegeben wurde. Ter Landesverband wurde deshalb mündlich vorstellig »nd bean tragte zunächst einmal für die Zuknnst, 1. auch bei Anwendung des BramtenpflichtengesetzeS den Beamten unter Mitteilung der gegen ihn vorliegenden Tatsachen zuvor zu hören, 2. in eine etwaige Bcrabschied»»gSverfiigu„g »ach dc„, Beamtenpslichtengr- setz oder dem Gesetz vv» 1835 die Tatsachen aiisznnehmeii,' auf denen sie ruhe, „nd die Gründe, ans denen die Recht fertigung des Beamten nicht für ausreichend erachtet worden sei. Tr. Zeigncr bezeichncte die Anträge für seine Person als annehmbar; der in Aussicht gestellte Bescheid über die Stellung der übrigen Mitglieder des damaltge,, Kabinetts war nicht zu erlange», da eine bereits aiigesetzle zweite Unterredung wegen der politischen Ereignisse nicht mehr stattfinden konnte. -- Der Landesverband muß daher seinen damaligen Antrag hier durch wiederholen. Er bittet weiter, auch die bisherigen OuieS- zicr,mgen nachzuprüsen, die sie rechtfertigenden Tatsachen anzn- gcbcn und, wo dies nicht möglich ist, sie rückgängig zu machen. Tie gleichfalls bereits unter Ihren, Herr» Vorgänger er- solg'e Neubesetzung der Disziplinargerichte gibt wegen ihrer Einseitigkeit zu den schwersten Bedenken Anlaß. Von den Vorschlägen des den freien Gewerkschaften nahestehenden Landes- ausschns'cS des Allgemeinen Lcntschen Beamteiibundes sind 13 berücksichtigt, von denen des Deutschen VeainlenbnndeZ 3 (Präs. Tr. Thomas, Oberrcgierungsrat Wacker, Potizeihauptwachmeister Geißler-Leipzig), von den durch den Unterzeichneten Landesver band vvrgeschlagcnen 17 Beamten der verschiedensten Dienstzwcige und -stnsen nicht einer. Die höhere Beamtenschaft ist unter den nichtrichterlichen Mitgliedern vertreten onrch den Oberregie nmgSrat Tr. Wünsche, den Negierimgsrcit Fvrckhardt, durch einen BezirkSarzt und einen Oberförster, beide von, ADB. präsentiert, und endlich durch zwei Aiiitshanptlente, die ohne Vorbildung und Kenntnis der dienstliche» und persönliche,, Verhältnisse der Verwaltung als Mitglieder der sozialdemokratischen Partei, der eine Mitte 1922, der andere Laufe dieses Jahre?, z„ ihrem Amte gekommen sind. Eine solche parteipolitische Ein seitigkeit in der Zusammensetzung dieser Gerichte macht das Vertrauen z„ ihrer Unparteilichkeit ninnöglich. Leitende Stellen sind in neuester Zeit so gut wie aus schließlich mit Personen besetzt werden, bei deren Auswahl nur die Parteizugehörigkeit das Entscheidende gewesen sein kann. Tainit wird nichts weiter gefördert wie charakterloses Strebertum. Personen ohne jede Vorbildung erhielten wichtigste Ncmlcr, die sie nicht- auSfülkcn können und deren eigentliche Ar beit deshalb von anderen getan werden muß oder ungetan bleibt. Von außerhalb Sachsens wurden die Beamten heran- geholt, obwohl hier genug geeignete vorhanden waren, die vor jenen doch mindestens die bessere Kenntnis der sächsischen Ver hältnisse voraus hatten. So ist der B e a m te n k ö rp er un nötig vermehrt worden zum guten Teil durch nichts weniger wie leistimgSsähige Elemente. Dies alles zne selben Zeit, wo der Veamtcncibban angekündigt wnrde und wegen der bitteren No, Männer, die seit Jahrzehnten untadelhaft und erfolgreich ihren Lebensberuf als Beamte erfüllen, zwangsweise ans diesem ausgestoßcn werde» sollen. Aknderung des sächsischen Beamtenbesoldungs- qesetzes Dresden, 13. Dezember. Die Vorlage einer siebenten Aen- -erung des B e a m t e n b e so l o un g s ge s eh e - ist dem Landtag zugeg-angen. Danach sollen wie beim Reiche die Bezüge der sächsischen Beamten und Versoraungkberechtigten für die Zeit vom 1. Dezember 1923 an in Goldmark festgesetzt werde». Die 3. We der Um- lind WiMM Der 3. Teilbetrag der Rhcin-Nuhr-Abgabs ist schon spätestens am 1 8. Dezeinbe r 1 923 zu entrichten. Der Teil, betrag beläuft sich auf 0,60 Goldmark für jede vollen Tausend Mark der Jahrcssteuerschuld, das ist dir für das Kalenderjahr 1922 sestgeftcllte Einkommensteuer nach Kürzung des im Jahre 1922 einbehaltenen Steuerabzuges. Insoweit aber der Feststel lung de? Einkommens ein Wirtschaft?- (Geschäfts-) Abschluß vor dem 1. Juli 1922 zugrunde liegt, ist die zu leistende Zahlung zu vervierfachen. Zahlung zu leisten haben: I. alle Einkomincnsleucrpslichtigen, die erhöhte Vorauszahlun gen für die Termine 26. August und 6. Oktober zu entrich ten hatten, und ' 2. solche Einkornmcnsteuerpflichtige, deren Einkommen im Kalenderjahr 1922 hauptsächlich aus Erträgen auf deutsche Währung lautender, festverzinslicher Werte oder ans Arbeits einkommen bestanden und deren gesamtes steuerbares Ein- kowincn im Kalenderjahr 1922 1 Million überstiegen hat (8 9 Nr. 1 bis 3. § 11 des E.-Slr.-Ges.). 700 St-N 690 660 Milliarden M. 420 390 360 330 k.6» 620 480 440 330 310 290 270 * » r 100 180 170 160 M » 140 130 120 IlO * „ Mßliiirk irr der ErMdsloleMlsM K. Seit dem 10. d. M- weiden die Höchstsätze in der Erwerbs» loscin'nrscree nach dni Wirtschaffkgebietcn abgektnst. Der Fnistaat Sächsin xedölt darnach zum Wirtschast-gebiet >! (Mitte', und die Höchstsätze der Entverbkkosenttntrrsitthtlnz betragen dort wocheiitiizllch je »ach der OrKtlassc: 1. für männliche Personen: -a) iibcr 21 Jabre b) linier 21 Jabren 2. für «leibliche Personen r a) üder 21 Jahre d) unter 21 Jahren 3. a!ö kramilienzuschläge für a> den Ebeaattcil d) die Kinder und sonstige unieistHtzmigSberechtlgte Angehöiige Die Fa»iil!e»;»'chläoe (Nr. 8) dürfen insgesamt die Haiiplunicr» stiitziing (Nr. 1 und 2) nicht übersteige». Die selbständigen Unterstützunge», die mehrere ln einem gemein» schaitllchrii Hausstand lebende Familiemintglieder erhalten, dürfen in ihrer Summe das Dovvelte der Unterstützung nicht iff'-lsteige». die dem böchklunterktützte» M-tglied der Familie tür seine Person zustcbt. Der Vorstand der Familie gilt inr Sinne dieser Bestimmung als ihr Mitglied. Ob die UttterYiitznngSsLtze in voller Höhe anSgezahlt werbe» können» wird das Ardeitsminislerlnm noch durch besondere Verordnung bekanntgeben» weil augenblicklich noch nicht scststeht, in welcher Höhe der Landesantetl au,gebracht werden kann. Die Grotzhandelsindexziffer Berlin, 13. Dezember. Die auf den Stichtag des 11. De» zember 1923 berechnete Großhandelsindexziffer des statistischen NeichsamteS ergab eine weitere Senkung ihres Goldstandes (10 913 — 100> auf 12 7,4 und in Papier»,ark bei de,» amt lichen Dollarbrieskurse von 4 Billionen 200 Milliarden auf daS 1271,8inilliarde»fache des FriodenSstcmdeö gegenüber den, Stande vom 4. Dezember 1923 (133,7gold-, bezw. i337,4milliardcnsache) von 4,7 vom Hundert. Rückgang der Neichsindexziffer um 16,2 Prozent Berlin, 13. Dezember. Die NeichSindexzifser für die Le- beiishaltung (Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Ernährung, Be« kleidung) beläuft sich nach den Feststellungen des statistischen NeichSamteS für Montag, den 10. Dezember d. I. auf daS 1269m r l k i a r de ii fa che der Vorkriegszeit. Gegenüber der Vorwoche (1616milliardcnfach) ist demnach eine Abnahme von 16,2 Prozent vom Hundert zu verzeichnen. Die -eutia« Vör^e Berlin» 13. Tczrmüer. kDralitbcricht.) Aus dem Aus lände werde» Notierungen gemeldet, die sich um weniges von deck Berliner Kursen unterscheide-,>. ES sind nur kleine Ab weichungen zu bemerke», so daß die Verhältnisse auf de», De visenmarkt weiterhin als stabil zu bezeichnen sind. Am Wer ten,narkt bleibt das Geld flüssig. Bei den Banken liegen heute eine große Reihe von Kaufalifträgen seitens des Privatpnbli- kuinS vor. Da beträchtliche Kapitalien frei sind „nd man str Januar w'eder mit regem Geschäftsgang rechnet, so scheint es als ob die schon gestern angebahnte Belebung sich noch vor Weihnachten fortsctzen sollte. Berliner Devisenkurse vom 13. Dezember (Amtlich) mitgelellt von der Commerz- und Privatbank, A.-H.. Dresden Nottc-nmacn I» Millionen der Einheit der Währnnss. . , ... — ir. >2. 12. 12. °/» Sei!» s Br-e, °/» «lew s »wie. eimslcrdam ... i5ssooa 1(64000 IS96100 1L0«0.)0 Brüssel Lhrisli-inta . N«i>enl,aac» Stockholm . Bom . . . London , . Nenhori . . laris . , drich . . Madrid . . Wien . . . «rog . . .. Wcmchan . BudlN-etz. . isisro legerro in-,«; «ISS M nsew esono ressrs rs«o I2ZSR> ris.ero isr«?o «SS,70 7NSS, IIVS7L0 ls-e,, l»S«S7S0 rrerso 7Z2SS» »r,»7r «o.,»o ir«rio srasro is-n, ers«r» resis; iio-sm lsmo IS75.2S0 -ISS5S, rssno 7Z0I7I, r<s->ra ro.-nr irssls ris.«:c> e;n?s 7SIS7S IIIN77U iseeso esieros rrzcso 7rzsw stssro SS.>«8 ir.zio 270.45,1 1 Goldmark — 1 Billion Die Scholle Noma» von Georg Julius Petersen. <12. Forlsetzung.) Reich bemerkte cs. «Unser Meister arbeitet an seine,,, Welt- rnhm," sagte er bissig. Pranger lachte gutmütig auf. «Warum nicht? Vielleicht macht sich mein Name neben den Raffael, van Dyck und wie die lieben Kerle alle heißen, gar nicht schlecht." „Gewiß, an den Pranger mit ihm!" Da lehnte sich der also Angcsprochcne zurück und lachte laut und herzhaft. „Wie gemütvoll du zu scherzen verstehst, Erwin," sagte er. ganz Behagen. «Vielleicht erbarmt sich die „Jugend" deiner — ich meine natürlich im Texttcil," fügte er sarkastisch hinzu. Christian Hoffstecn hörte diesem Streit mit ungeirnbicm Vergnügen z». Plötzlich rief Reich: „Wer ist denn der junge Offizier da drüben?" Pranger und Christian folgten seinem Blick. „Der jüngere der beiden Grcifcnsöhne," antwortete der junge Müller-kurz. „Husar, wie eS scheint." „Ja, er sicht in Schleswig in Garnison." „Ich habe ihn heute Morgen kennen gekernt," warf Pranger hin; er arbeitete schon wieder. „Ter alte Graf hat an einem der nächsten Tage Geburtstag, glaube ich." „Ja, übermorgen." bestätigte Christian Hofjjieen. Reich bliclle interessiert auf die schlanke Erscheinung in Uniform, die drüben die Terrasse belebte. „Ich glaube, er kommt hierher." Christian Hosssieen wurde nnruhig. „Dann will ich gehe»," sagte er hastig: „ans Wiedersehen." „Nanu, Herr Hossstcen!" ries der jüngere Maler. «Dürfen Sie sich hier nicht anshalten?" Hosssteet, blieb unschlüssig stehen. „Gewiß darf ich daS. Aber ich komme nicht gern mit dem inngen Grasen zusammen." „Ah! Eins Antipathie? Und beruht sie auf Gegenseitig keil?" „Mir scheint, du bist allzu neugierig'," mischte, sich da Pran ger ins Gespräch. Er Halle daS instinktive Gefühl, daß cS besser wäre, wenn eine Begegnung vermieden würde. Und noch konnte sich der junge Hossstcen mit Anstand ziirückzichc». ,.Schulmeister," sagte verweisend Reich. „Wenn ich a» Ihrer Stelle wäre, Herr Hofsstecn, würde ich auf jede» Fall bleiben; Sie sind doch ein Mann, zn,n Donnerwetter!" Diese Ermunterung gab Christian Hofsstecn die schwankende Selbständigkeit zurück. Ter Trotz regte sich in ihm. Und da war Gras Knud ja auch schon; die lange Rciterfignr, die unter dem Schn!; einer Hecke für einige Minuten nnsichibar geworden war. tancbtc jetzt ans. ' > Graf Grotefeld grüßte nachlässig mit zwei Fingerspitzen und sagte ganz ostentativ: „Nun, Herr Pranger, schasst cS?" Der Angercdete wurde blaß. Hier lag offenbar eine Nicht achtung der beiden anderen Anwesenden vor, und sie wirkte so verletzend, daß Pranger sich von seinen, Klappsinhl erhob und mit Nachdruck erwiderte: ..Danke, Herr Graf, ich bin zufrieden. Ge statten Sic: Herr Reich, mein Freund und Kollege — Herr Graf von Groteseld. Eine Vorstellung mit Herrn Hossstcen erübrigt sich, Sie kennen sich, wie ich weiß, von Jugend aus." Der junge Graf beantwortete die Lektion mit einem hoch mütige» Blick. Nachdem er mit Reich eine flüchtige Verbeugung gewechselt hatte, sagte er, zn Christian Hoffstcen gewandt: ..Ge wiß, wir kennen »ns schon lange. Aber was machen Sie denn hier, Hoffstee»? Sind Sie auch unter die Maler gegangen?" Der junge Müller war außerstande, eine Antwort zn geben. In ihm rangen Besonnenheit und dumpfer Zorn miteinander. Und dann empfand er eine ohnmächtige W»t gegen sich selbst, daß cr nicht das anssprcich, was er gegen diesen hochmütigen, über alle Maßen adelsstolzen sungcn Mensche» empfand. Aber er mußte jedes Wort auf die Wagschale legen — seiner Familie zuliebe; und da»»: cr tvar seine», Widersacher in der Form der Rede nicht gewachsen. Diese Ohnmacht trieb ihn, eine brennende Nöte ins Gesicht. Aber i» diese», von tödlicher Verlegenheit er füllte» Sekunden erwuchs ihm ein Reite,. Pranger halte die Gefühle, die de» Müllerösohn erfüllten, diesem vom Gesicht abgclescn. Er begriff den Zusammenhang. Auch auf ihn halte der junge Graf heute Morgen leinen günst gen Eindruck gemacht. „Herr Hoffstem," — cr legte eine leise Beionnng auf das Wort Herr — „bringt unserer Kunst das gleiche Interesse ent gegen, wie Ihr Herr Vater und wie hoffentlich auch Sie, Herr Graf," sagte er berbindlich und mit vollkommener Ruhe. „Nim, dann ist ja an Mäzenen kein Mangel," cnigegncte der Graf lächelnd. „Nein, und darüber bin ich von Herzen glücklich, um der Kunst willen." „Bleibt Ihnen denn zn solchen Spielereien Zeit, Hosjstecn? Jetzt in der arbeitsreichsten Zeit des Jahres?" „Wenn wir unsere Pacht bezahlen, können wir mit unserer Zeit tun und lassen, was wir wollen," stieß Christian Hosssieen hervor. Der junge Graf halte seinen Zweck erreicht: der Pächters sühn war in Zorn aerate». Er lachte amüsiert auf. ' „Aber gewiß können Sie da?, Hofsstecn; ich fragte auch nur s"-" Pranger bemerlte mit wachsender Sorge diesen züngelnden Haß, der. in HosssieenS Auaen offen und nngekenimt, i» denen des jungen Grafen versteckt sein gefährliches Spiel trieb, E« sagte deshalb mit einer Handbcwegung auf keine Siafkclci: ..Darf ich nin Ihr Urteil bitten. Herr Gras?" (Fortsetzung folgt.)
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