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Krieg beginnen wird. Jetzt begreift Ihr eS doch, Ihr Männer der „Kreuzzeitung", warum der berühmte Bismarck, forscher den Ausspruch Bismarcks: „Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts auf der Welt" durch die Worte ergänzt: — außer die Jesuiten!" —* Die Rabattsparvereine und ihre Gegner. Bon verschiedenen Seiten gibt man sich alle erdenkliche Mühe, die Rabattsparvereine der Gewerbetreibenden zu diskreditieren. Wenn in diesem Turnier das Organ des nach den Vorgängen in Kreuznach nengegründeten „Zentral- Verbandes Deutscher Konsumvereine", dem man sozial- demokratische Allüren nachsagt, ein besonders lautes Wort führt, so ist das zwar einigermaßen verständlich, gerecht aber sicher nicht. Die Rabattsparvereine sind allerdings zum guten Teil als Konkurrenzunternehmen der Konsum- Vereine gedacht, aber es nimmt sich doch eigentümlich ans. wenn letztere, die doch dem Handels- und Gewerbestande die bitterste Konkurrenz bereiten, nun gegen die Rabatt sparvereine wie gegen eine unlautere Konkurrenz mit nicht immer einwandfreien Mitteln scharf zu Felde ziehen. Das stehende „Beweis"-Matcrial, welches man gegen die Rabatt sparvereine immer in der Tasche hat. beschränkt sich ans den Vorwurf, die Detaillisten wollten mit den: Schein des Nabattgewährens — denn in der Regel sei der Rabatt doch in der Kalkulation berücksichtigt und auf den Waren preis geschlagen — dem kaufenden Publikum Sand in die Augen streuen. Wir haben nie einen Zweifel darüber gelassen, daß wir die Möglichkeit eines Scheinrabatts anerkenne», haben auch immer, so oft wir die Rabattspar vereine erwähnten, ans die Gefahren dieses zweischneidigen Schwertes aufmerksam gemacht. Das kann uns aber nicht hindern, den Detaillisten das Recht zuzngestehen. eine Ver dächtigung in dieser allgemeinen und positiven Form ent schieden zurückznweisen. Damit tun sie dasselbe, wie die Konsumvereine, welche es weit von sich weisen, wenn man ihnen ans Grund einzelner Tatsachen allgemein znm Vorwurf macht, daß sie ihre teilweise hohen Dividenden nur durch Verkauf schlechterer Waren heranswirtschasteten. Bei solchen Gelegenheiten Pflegen sich die Gegner der Rabattsparvereine ans das Urteil des Publikums zu berufen, das sich durch die Reden der, „Krämer" nicht irre machen lasse, da cs sehr wohl wisse, wo die besserer: Waren zu finden seien. Lvenn man gerecht sein will, so überlasse man doch auch bezüglich der Rabattsparvereine das Urteil dein Publikum. Es nimmt sich sonst znm mindesten sonderbar ans, wenn inan einmal das Urteil des Publikums turmhoch einschützt, nm es bei anderer Gelegenheit — wie es halt paßt —, sehr geringwertig hiiiznstellen. —* Der in Dresden lebende Journalist Herr Karl Hosmann, ein Dentschösterreicher, ersucht uns, nm aller: etwa in Umlauf gesetzten falschen Gerüchtei: über seine am 1ö. v. M. erfolgte Verhaftung zu begegnen, mir Aufnahme folgender Klarstellung: „Vom 1. Oktober 1807 bis Ende Mai 1808 war ich verantwortlicher Redakteur der „Deutschen Volkswehr" ii: Bndweis. Von Mai 1808 bis Ende Juni bekleidete ich die Stellung eines verantwortlichen Redakteurs der „Budweiser Zeitung". Seitdem befinde ich mich ii: Dresden, wo ich als journalistischer Vertreter mehrerer Blätter tätig bin. Am 15>. v. M. mm wurde ich auf Requisition des k. k. Krcisgerichts in Bndweis in Dresden verhaftet und diesen: Gerichte eingeliefert. Nach einer 141ägigen Untersuchungshaft stand ich an: 28. v. M. in Bndweis vor den: Stafsenat jenes Gerichts unter Anklage der Veruntreuung, begangen in: Jahre 1808 in meiner Eigenschaft als Redakteur der „Deutschen Volkswehr". Die Verhandlung endete mit einem vollständigen Freispruch und wurde ich sofort auf freien Fuß gesetzt. Dafür, daß ich infolge jener Anzeige aus meiner Berufstätigkeit in Dresden heransgerissen und schuldlos in Untersuchnngshast gehalten wurde, leistete nur der österreichische Staat leider keine Entschädigung." Meisten. Das Stadtverordneten-Kollegium lehnte in seiner letzten Sitzung einen Antrag des Stcuerausschnsscs und des Rates, die Einkommen unter 100 Mk. von der Gemeindesteuer zu befreien und auf diese auch den Kinder paragraph ?es Staatseinkommensteuergesetzcs anzuwenden, ab. erklärte sich aber bereit zu einer Revision des erst vor 4^2 Jahren beschlossenen Anlagenregulativs, das die Ein kommen bis 4000 Mk. verhältnismäßig stark belastet. Leipzig. Auf den: hiesigen Marktplatz gab ein Maurer auf einen jüdischen Händler einen Nevolverschnß ab, glück licherweise ohne zu treffen. Der Täter wurde verhaftet, und es stellte sich heraus, daß er irrsinnig war. — Der Geschäftsausschuß der Berliner ärztlichen Standesvereine hat einstimmig beschlossen, den Leipziger Kollegen die Sym pathie des Geschäftsausschnsses in ihren: Kampfe mit der Ortskrankenkasse und die besten Wünsche für dessen sieg reiche Beendigung zu übermitteln. Leipzig. Ueber die Verhandlungen zwischen den Aerzten und den Ortskrankenkasscn dringt nur wenig in dieOessent- lichkeit. Die verschiedenen Vermutungen über den wahr scheinlichen Stand und Verlaus dieses unerquicklichen Streites divergieren sehr. Die von der König!. Kreishanptmannschaft bewilligte Frist zur Anstellung von 08 Aerzten ist. wie vorauszusehen war. abgclaufen ohne irgend eine Entscheidung herbeijnführen. Ob und in welcher Weise sich die beiden Parteien entgegenznkvmmen die Absicht haben, ist der Oeffcntlichkeit nicht bekannt gegeben worden. Erwiesen ist nur, daß die Aerzte die Beseitigung des Distriktarztsystems verlangen. Auf die Forderung der freien Aerztewahl scheint man verzichten zu wollen. Ferner verlautet, inan solle die angestellten Distriktsärzte zu bewegen suchen, unbeschadet ihres Vertrages fortan als Kassenärzte tätig zu sein. Ob das aber mit den Intentionen der Kaffe übereinstimmen wird, ist sehr fraglich. An eine schnelle Regelung dieses Zustandes ist vorläufig gar nicht zu denken, aber es wäre zu wünschen, daß die beiden Parteien, sowie die kompetenten Behörden recht bald den goldenen Mittelweg entdecken. Leipzig. Die in Leipzig bestehende Bestellanstalt für buchhändlerische Rundschreiben hat in letzter Zeit mehrfach Drucksachen von der Beförderung ausgeschlossen, die ge eignet waren, Anstoß zu erregen. Auf verschiedene Be schwerden der davon Betroffenen erläßt nun der Verein der Buchhändler zu Leipzig, dem die Vestellanstalt gehört, eine Erklärung, wonach die Zahl derartiger Drucksachen immer größer werde, die nach 8 4c der Geschäftsordnung von der Einlieferung ausgeschlossen sind, daß er aber „nach wie vor und nur nach strenger und gewissenhafter Prüfung gegen die Beförderung derartiger Drucksachen usw. auftreten und sich hierin durch Beschwerden in keiner Weise beirren lassen wird." Bravo! Chemnitz. Am 1. Juli d. I. übernimmt die Stadt- gemeinde das Elektrizitätswerk hier in eigenen Betrieb. — Die fortgeschrittene Bevölkerungszahl von Chemnitz belief sich an: 1. April ans 228 502. Planen. Mit Ende April wurde hier die Einwohner zahl von 100 000 überschritten. Beiersdorf. Die ledige, 25 Jahre alte Fabrikarbeiterin Agnes Camilla Ernschwitz ist in die Düngergrube gestürzt und darin erstickt. Aue. Die geplante Wasserleitung Leukersdorf - Kühn- heide ist vom Ministerium des Innern genehmigt worden. Lauban. Ans gräßliche Weise verunglückt ist der Be triebsführer der Gcrlachsheimer Taschentuch-Weberei, Eng mann. Er wurde von einem Treibriemen erfaßt, der Welle zngezogen und sodann von dein großen Schwnng- rade ca. 50 mal hernmgeschlendert, bevor die Maschine znm Stillstand gebracht werden konnte. Der herbeigerusene Arzt stellte außer einer großen Anzahl tiefer Fleischwunden einen Armbruch und schwere innere Verletzungen, sonne eine Gehirnerschütterung fest. Vereinsuachrichteu. 8 Freitag, den 0. Mai, abends ^„0 Uhr findet in: großen Saale des kath. GesellcnhauseS, Känfferstr. 4, eine Versammlung des Volksverein für das katholische Deutsch land statt, in welcher Herr Sekretär Schmiegel über Krankenversicherung sprechen wird. Um rege Beteiligung wird gebeten. Der Vorstand. 8 Leipzig. Die Versammlung des Volksvereins für das katholische Deutschland, in welcher Herr Generalsekretär I)r. Pieper an: 10.ds. sprechen wollte, mußte bis auf weiteres vertagt werden. Vermischtes. Im Dorfe v Schmiege! (Provinz PoseiO, 0. Mai. Bronsko sind in der Familie eines Bergarbeiters, die vor etwa vier Wochen aus Westfalen znrückgekrhrt war, die schwarzen Pocken ausgebrochen. Bisher sind zwei Todes fälle vorgekommen; zwei Personen liegen krank darnieder. Tie mit den Kranken in Berührung gekommenen Personen sind gänzlich isoliert. Der Krieg Ln Ostasien. Der Uebergang über den Valn, den die Japaner ii: fünftägigen Gefechtei: erzwungen haben, ist nur eine weitere Etappe in der Ausführung des japanischen Kriegsplanes, der sich ähnlich den: gestaltete, welchen die Japaner in: Jahre 1804 gegen die Chinesen verfolgt haben. Die Russen hatten offenbar schon längst die Hoffnung aufgegeben, den Japanern den Uebergang über den Ualu streitig machen zu können, es galt nur, denselben zu erschweren und den Japanern möglichst große Verluste beiznbringen. Nur so ist die geringe russische Lruppenkoiizeiitrierung an: Valn z,, erklären, der die Japaner mit doppelter Kriegsstärke und namentlich mit weit überlegenen: Geschützmaterial entgegen traten. Vkan tut gut, den Erfolg der Japaner nicht zu überschätzen. Es ist offenbar die Absicht der Russen, die Japaner tiefer in die Mandschurei hereinzulocken und dort erst mit der ganzen Kriegsmacht, die bis dahin konzentriert sein wird, sie zu schlagen. Nach Petersburger Meldungen inißt man in russischen militärischen Kreisen den: Uebergang der Japaner über den Valn keine große Bedeutung bei. Man glaubt, daß dadurch nur die Aufmerksamkeit der Russen von den: geplanten Hanptschlage der Japaner abge- lcnkt werden soll. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Russen den: Vordringen der Japaner keinen sehr zähen Widerstand entgegensetzten, so lange - nicht die japa nischen Streitkcäfte zur Gänze in Korea gelandet sind und erst dann einen entscheidenden Vorstoß machen. — Tic Mehrzahl der französischen Blätter beurteilt die japanische:: Erfolge an: Valn mit großer Reserve. Mehrfach wird die Auffassung vertreten, daß das Vordringen der japanischen Streitkräfte vielleicht sogar eine von den Russen gern ge sehene Schwächung ihrer Positionen bedeute. Auch wird darauf hingcwiesen, daß die Japaner an: Valn heute auf den gleichen Punkten wie in: Jahre 1804 stehen. Die Folge der Begebenheit ist ans den gestern ver öffentlichten und heute noch zu veröffentlichenden Depeschen hinlänglich klar ersichtlich. Am Montag hatten kleine Schar mützel begonnen, daraus wurden größere Gefechte, bis es endlich zu den: forcierten Vorstoße der Japaner über den Valn nächst Widschu kam. Die russischen Truppen mußten weichen, ihre Position in Kinlintse, das letzte Hindernis für die Japaner, wurde noch gehalten, nm einen geordneten Rückzug zu ermöglichen. Als dann die Japaner die Ver- leidiger Kinlintses mit den: Bajonett hinaiiswarfen, waren die übrigen russischen Streitkräfte bereits in Sicherheit. Die Berichte ans Petersburg sprechen von einen: geordneten Rückzuge; die Japaner aber behaupten, die Russen seien gegen Fönghwang>1schöng geflohen. Ein russischer Bericht dev Generals Kuropatkin an den Kaiser lautet: In der Nacht von: 1. auf den 2. Mai machten die Japaner mit überlegener Artillerie von Föng- hwang-tscheng ans einen Frontangrisf auf den linken russi schen Flügel und umzingelten ihn. Es kam zu einen: heftigen Kampfe, an den: das 22. und das 12. Schützen regiment teilnahinen, die sich hartnäckig verteidigten. Die russischen Truppen gingen dann znm Angriff über und brachten den Japanern schwc:e Verluste bei; sie konnten aber, da sie an Zahl geringer waren, ihre Stellungen nicht behaupten und zogen sich zurück, wobei sie einige Geschütze in den Händen des Feindes ließen. Der große Verlust an Mannschaften und Pferden machte es unmöglich, die Geschütze vorn Kampfplätze mitznnehmcn. Die Verschluß- teile wurden ans den Geschützen heranSgenommen. Die Abteilung zog sich nach Synhnantschen zurück. General Sassulitsch verfügte am Tage der Schlacht insgesamt über 5 Regimenter und 5 Batterien. Von dieser: nahmen ein Regiment und zwei Batterien, die sich bei Schabedsa be- fanden, am Kampfe nicht teil, denn die Japaner unter- nahmen von dieser Seite keinen Angriff. Die Verluste sind noch nicht sestgestellt, müssen aber bei der Heftigkeit des Kampfes sehr bedeutend sein. Petersburg, 8. Mai. Der „Nuss. Telegraphen agentur" wird ans Port Arthur gemeldet: Bis zum Morgen hielten sich mehr als zehn feindliche Torpedoboote in der Ferne, ans welche ein Feuer eröffnet wurde. Um sO/2 Uhr an demselben Morgen wurde gemeldet, daß ein japanisches Geschwader sich in der Nähe befand. Zwei feindliche Kutter wurden ans Land getrieben. Ans London verlautet, daß die Japaner im ganzen 800000 Mann Landarmee anfstellen wollen, die in vier Armeekorps geteilt von den Generalen Kuroki, Oku, Nodzn und Nopi kommandiert werden sollen. Das erste Armee korps steht bekanntlich schon am Valn und lieferte bereits ein Treffen. Das zweite Armeekorps, das schon mobilisiert znm Kampfe fertig ist, wird an der Valnmündnng landen und sich mit dein ersten Armeekorps vereinige». Das dritte Armeekorps ist zur Belagerung Wladiwostoks, das vierte zur Eroberung von Port Arthur bestimmt, doch sind diese Korps noch nicht mobilisiert und daher vorläufig belanglos. Im Uebrigen wäre es sonderbar, wenn tatsächlich die Japaner die Hälfte ihrer Truppen an die beiden See- festimgen verschwenden wollten, und die Version, die Japaner lassen ein Armeekorps in Nintschwang landen, klingt viel wahrscheinlicher. Wie der „New-Vork Herald" erfährt, befahl der Statt halter Alerejew der gesamten Zivilbevölkerung von Port Arthur, mit Ausnahme einiger Gewerbetreibender, die Lebensmittel erzeugen, den Ort zu verlassen und sich nach Mulden zu begeben. Damit bestätigt sich die Annahme, daß mm Port Arthur einer japanischen Belagerung von der Landscite ans entgegensieht. — Darauf deutet auch eine Meldung ans Tschifu hin, die besagt, die Russen räumen Dalny, den nördlich von Port Arthur gelegenen Endpunkt einer Zweiglinie der Sibirischen Bahn. Ans Port Arthur wird unter dem 8. d. M. gemeldet: Um I Uhr nachts wurden 5 japanische Torpedoboote be merkt. Gegen sie wurde sofort von den Batterien und den Kriegsschinen das Feuer eröffnet. Tie Torpedoboote wurden gezwungen, auf die hohe See zurückzugchen. Dann be merkte man am Horizont japanische Schiffe, die von Süden kamen. Es fuhren nach und nach 10 Sperrschisfe gegen den Hafeneingang vor, die sämtlich in der: Grund gebohrt wurde». Zn Anfang des Kampfes hatte sich Admiral Alerejew mit dein Chef des Generalstabes, dem Flagg- kapitän und den: Personal des Geueralstabes auf einer Schaluppe an Bord des Otwaschui begeben. Tokio, :!. Mai. General Kuroki meldet: Der Feind leistete, als wir ihn am nach,nittag des l. Mai ver folgten, heftigen Widerstand und erhöhte die Zahl unserer Toten und Verwundeten nur 800 Mann. Der Feind focht bis zuletzt tapfer; schließlich ergaben sich 2 Kompagnien der russischen Artillerie, die bereits den größten Teil ihrer Leute und Pferde verloren hatten, und hißten die weiße Flagge. Gefangen genommene Offiziere behaupten, der Divisionsgeneral Kaschtalinski. der das l l. und 12. Jnfau- terie Regiment und ein Artillerie-Bataillon befehligte, sei gefallen. Ebenso seien viele andere Offiziere getötet oder verwundet. Viele russische Flüchtlinge kehrten darauf nm und ergaben sich; die Gesamtzahl der Gefangenen beträgt 80 Offiziere und 800 Unteroffiziere und Gemeine. London, 8. Mai. Dem Neuterschen Bureau wird ans Tokio berichtet: Tausende von Leuten füllen die Straßen und feiern den am Valn errungenen Sieg. Die Hälfte der Teilnehmer besteht aus Frauen. 12 verschiedene Umzüge waren veranstaltet worden, sie vereinigten sich aber in der Folge. Ein anderer Zug war ausschließlich aus Studenten gebildet. Die Straßen sind voll von Menschen. Die ganze Stadt ist mit Fahnen und Laternen geschmückt. London, 8. Mai. In Ergänzung der Meldung des Generals Kuroki ans Tokio wird dein Reuterschen Bureau noch telegraphiert, daß die russischen Artilleristen, bevor sie sich ergaben, die Geschütze unbrauchbar machten. Von den 80 gefangenen Offizieren waren 20 und von den 800 ge fangenen Mannschaften IM verwundet. Der Chefarzt der ersten japanischen Armee gibt die Zahl der Gefallenen und Verwundeten auf 708 an. Petersburg, 4. Mai. Auf Befehl des Kaisers erhielt das in: Stillen Ozean befindliche Geschwader die Benennung „1. Geschwader der Flotte in: Stillen Ozean". Ans den zur Entsendung dorthin bestimmten Schiffen wird ein zweites Geschwader der Flotte im Stillen Ozean formiert. Kontreadmiral Roschdestwcnsky, der mit der Formierung betraut ist. wird zeitweilig imHanptnrarinestab durch Kontreadmiral Wirenins vertreten. Petersburg, 8. Mai. Durch kaiserlichen Ufas vom 20. v. Mts. wurde allen Ossizieren vom Korejetz der St. Georgsorden verliehen. — Vizeadmiral Besobrasow wurde znm Kommandanten des ersten Oieschwaders in: Stillen Ozean, der stellvertretende Chef des Generalstabes der Marine. Admiral Roshdestwensky. zun: Kommandanten des zweiten Oieschwaders im Stillen Ozean ernannt. Petersburg, 4. Mai. Wie die chinesische Gesandt schaft den „PeterSbnrgSkija Wjedomoiti" mitteilt, erhielt der Gesandte auf Anfrage über die in der ausländischen Presse verbreiteten Gerüchte von der Möglichkeit einer Ver letzung der Neiitralität durch China von seiner Regierung, sowie vom Vizekönig Juanschikai die beruhigendsten Nach richten. welche selbst die Möglichkeit einer Wiederholung der Ereignisse von >000 bezweifeln. Telegramme. (L'olffs Lelegraphenburcau.) Berlin. 4. Mai. Der Kaiser ist heute Morgen 7'Z Uhr »ach Eisenach zur Wartburg abgcreist. Ans der Fahrt »ahn: der Kaiser die Vorträge der Chefs des Zivil- kabincttS und des Marinekabmetts sowie des Staatssekretärs des Reichsmarincamteö entgegen.