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Sächsische Volkszeitung : 23.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192310230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231023
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231023
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-23
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.10.1923
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ienStag, den LI. Oktober 1929. Wien? > > »»-->>. - - - Million«». S80 Millionen. SSO MMIouen Mark, für Kinder und sonstig« unterstühunglberechtigte Angehörige bi» »u öS» Millionen, «40 Millionen, SW Million««, 300 Million«» Mark. ^>Nr. 200, Seite t DreSde« Die Drotversorguttg § . Der Ge'meiudevexband Drevds« iy>d Umgebung LeÜt mit: Der am IS. Oktober eingetretene Wegfall der Brotversor- gung auf Marken hat in der Bevölkevun« eine erhebliche Unruh« gezeitigt. Diese Unruhe ist unbegründet, da die für die Brotver- forgung zuständigen Stellen mit Mehl so eingedeckt sind, daß eine ordnungsmäßige Broiversorgung gewährleiste« ist. Zu einer ge ordneten Browersorgung gehört aber insbesondere, daß das von den Brotfabriken und Mühlen für die Stadtgeschäfte bestimmte Wrot nichtbereits aufdemWegezu diesen von der Be völkerung an sich genommen wird. Auf diese Weise wird jede Gleichmäßigkeit in der Brotversorgung unterbunden und ins besondere einer unbegründeten und unter den heutigen Verhält nissen äußerst ungesunden Hamsterei Tür und Tor geöffnet. Auch ist damit zu rechnen, daß einzelne diese Situation auSnuhen, um die in größeren Mengen von Brotwagen erlangten Brote zu teureren Preisen anderweit abzugeben. Es liegt im eigenen In teresse der Bevölkerung, mit dafür zu sorge», daß die Brotversor gung wieder in geordnete Bahnen gelenkt wird. DaS Polizeipräsidium Dresden hat auf Ersuchen des Gemeindever bandes Dresden und Umgebung den polizeilichen Schutz der Mehl- und Brotwagen auf dem Wege von der Mühle und Brotfabrik nach den Geschäften zugesichert. Der Brotverkauf ab Brotwagen wirb deshalb von Dkoiitag an nicht mehr zugclassrn. Die Bevölkerung wird gebeten, dieser notlrendlgen Maßnahme das richtige Verständnis entgegenzubringen. Jeder soll und darf sein Brot nur dort kaufe», wo er es bisher gekauft hat, nämlich beim Bäcker oder Produktengeschäft. Die Bäcker innung hat zugesagt, für eine möglichst gleichmäßige Verteilung Sorge zu tragen. 4006« Arbeitsuchende ln Dresden Der Arbeitsmarkt ln Dresden hat nach einem Bericht des öffentltchrir Arbeitsnachweises in der Woche vom 13. bis IS. Ok tober bas gleiche »mgüirstige Bild wie in den Vorwochen. Dl« Zahl der Arb el tsu chen dei« ist u » au fha l tsam i m Ste I- gen, so daß der Bestaub IS SSO erreicht hat. In immer stär kerem Umfange besinnen sich unter den Arbeitsuchenden bis Hess selbständige Gewerbetreibeiroe, vor allem kleinere Handwerker, wie Maler-, Schuhmacher-, Klempner- »nd Tape-, zlercrmcister, denen aus Mangel an Betriebskapital die Fortfüh- rung ihres Geschäftes me», ö gl ich geworden ist. 1 Kubikmeter Gas eine halbe Milliarde Mark Der Rat z» Dresden, Betrieb «amt, teilt mit: De» Preis für die GaSautlchelne ist von Montag. 22. Oktober, an ans SOOVOVVOO Mark sitr «inen Kubikmeter festgesetzt wordln. Slendening der Preise muh vorbebalten werden. Die Be- kanniaabe der Preise für die am Anfang der laufenden Woche er. folgenden Ablesungen kann erst am Dien»tag geschehen, da birher da» Ergebnis der Vorherberechmuigen innige der unaufhaltbaren Geld entwertung sich stet» als ungenügend erwiesen hat. Da» VetriebSamt schreibt dazu weiter: Die furchtbaren Sprünge, in denen sich in den letzten Tagen die Entwertung der Papiermark vollzogen hat, haben die städtischen Werke wieder in die schlimmste Lage gebracht. Da die Papiermark in letzter Zeit inner halb 8 Tagen auf ein Drittel oder ein viertel ihre« Wertes gefallen ist. haben die Werke nur ein Viertel oder «in Drittel von dem erhalten, was sie ihren Lieseranten zu bezahlen haben. Wem, dieser Zustand andauerte, würde schon in der nächsten Woche eine völlige Zahlungsimsähigke t der Werke eintreten. Die Werke müßten, um die täalich steigen en Ausgaben durch dir Einnahmen zu decken, ihren sä» tlichen Abnehmern gleichfalls Rechnungen in Goldmack auSstelleu. Ui» die bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Einzelnen nickt noch mehr z» steigern, soll hiervon abgesehen werden. Gs kan» iodoch von jetzt ab ein« Zahlungsfrist von 8 Tagen nicht mehr gewührt werden, vielmehr mutz, wie heute allgemein Im WirischailSteben, Barzahlung bei Vorlegung der Rechnung oder fpSiestekS am folgende« Tag» darauf ge» jordent werden. Bei verspäteter Zahlung muß Vorbehalten bleiben, nach einer inzwischen einget,et«nen Verschlechterung der Papiermark den NechmmgSbeirag auf den am Tage der Zahlung giltigen Ver kaufspreis für den Gasgutschein zu erhöben. Stundungen auf ein oder zwei Tage können nur im äußersten Notsalle gewährt werden, da diese bei der rapiden M irkverschlechierung einem Erlaß von drei viertel der Rechnung gleichkommen. Die Zahlung muß in bar er- beicn werden.Banküberweisnng oderSchecks müssen wegen der damit verbundenen Verzögerung und Geldentwernng abgelehnt werden. Bargeldlos kann die Zahlung höchsten» durch Bostscheck erfolgen, wenn sie noch am Tape der Nechmmgszustellung, nachgewiesen durch den Poststempel, bewirkt wird. Neue Ueberoanes- und Umstelgestreckerr im Stratzenbahnverkehr Die bisherigen Ueberga«a»-Kuizfahrerstrecken d«r staatlich«« «nd städtischen Linien werden wie folgt verlängert: Linie 16 Mickten —Kötzschenbrodar Weintraube (Radebeul)— L'ipziger Straße (Zollamt); Lin'e 22 HabSburgerstr.-CohmannSborf: Gla»fabrik Siemen» (Freital)—KesselSdorfer Straße; Linie IS Cotta-Cossebaude: Florastraße (Stadtteil Sietzsch)— Waltherstraße; Linie 7 Arsenal—Klotzsche r Morltzburger Weg—Louisenstrabe. Die Preise für diese Strecken sind dieselben wie di« Preise für die ganz« nicht städtische Linie. Die biederlgen UeberaangSfahrscheini und Fahrschein hefte, aüitlg für ein« Vorort»- und «ine anschließende Etadtlinir in voller Ausdehnung, berechtigen künftig auch zum Umsteig«« auf eine 3. anschließende oder kreuzende städtisch« Linie nach Maßgabe der allgemeinen Bestimmungen für den Umsteigeverkehr. E» ist jedoch »ur einmaliger Umsteigen gestattet, so daß also bei Fahrten von oder nach der VoroitSlini« stet» der durchgehende Wagen der VorortS- aahn benutzt werden muß. Auf der Linie 11 hat der UebergangS- Umsteigrsahrschein nur Gültigkeit ab bezw. bi» Mordgrundbrücke. : Neue Kafseustell« b«S BetrlrbSamteS ln Vorstadt Löbtau. Am Montag, den 22. d. Mt»., ist im Erdgeschoß de» Löbtauer Ratbause». Tharandt» Straße 1, eine Kassenstelle für die Bezahlung der Gak-, Wasser- «ud Stromrechnungsbeträge und für di« Abgabe von Ga»-Gutschrinen eröffnet worden. Kassenzeit für dt» «ezabluna der Rech»ung»deträge und für den Verkauf der Gutschein« von >/,0 Ubr vormittag» bi» 0 Uhr abend». Vom gleichen Tage an wird dt« Gutscheirrabgabefttlle Sieuerftell« Tolkewitz nach der Ga»wache Tauichrrstraße ö^Mlegt. Kassenzeit: V»b Uhr vormittag» bi» 1 Uhr nachmittag». Aus Sachsen und den Nachrarlanden Die Erwerbslosenunterstützungen DI« Höchstsätze der ErwerbSlosenunterstützungen betragen In der joch« vom 16. bt» SO. Oktober wnktäglich je «ach der Ortsklaffe Ir männlich« Personen üb» 21 Jahre 1200 Millionen. 1120 Mionen, 1040 Millionen, 969 Millionen Mark, für männliche Lersonen unter 21 Jahren 7S0 Millionen, 67V Millionen, SSV Mil- Ionen, 670 MilliouerMork, für weiblich« Personen Uber »1 Jahr« Millionen. 999 Millionen, SSV Millionen. 78V Millionen Mark, weibliche Personen unter »1 Jahre« 800 Millionen, 82N Mil- Konen, SSV Millionen, 440 Millionen Mack- Familien, «schlüge Bilden «tMglich gezahlt für den Ehegatten 149 Millionen, 410 ' 0 Reichend«» «. 22. Oktober. (Sachschnljudtltium) Die sächsische höhere Fachschule für Textilindustrie mit Abteilungen für Streichgarn- und Kammgarnspinnerei, Weberei, Musterzeichnen und öffentliches WvrenprufungSamt feierte am Sonnabend das 75jährige Bestehen der Schule in Ver. bindcmig mit der 26jährigen Wiederkehr d?S Tages, an dem da» jetzige Schulgebäude bezogen wurde. Außer einer reichbeschickten Ausstellung von Schülerarbeiten, sowie Lehrmitteln, von Textil- Erzeug-nissen Neichenbachs und von Neuheiten auf den: Textil- maschinengebiet in der Lehranstalt fand ein von künstlerischen Darbietungen umrahmter Festaktus im „Kaiserhof" statt, bei den: der Leiter der Anstalt Lberstudiendirektor Professor Elnöl - ler die Festansprache hielt und einen anschaulichen Rückblick auf die Geschichte der Anstalt gab. Am Sonnabend abend fand ein gutbesuchter, künstlerisch reich ausgestatteter Kommers statt, wäh rend am Sonntag vormittag eine Ehrung der gefallene« Schüler durch Kranzniederlegung aus dem Friedhöfe vorgenommen wurde. Eine von ehemaligen Schülerneingeleitet Sammlung für eine Iubiläumsspende an die Lehranstalt erbrachte eine ganze Reihe von Milliarden. Gotha, s Kredit Hilfe.) Der Stadtrat beriet am 17. Oktober in zweistündiger Sitzung über die durch da» Reich der Stadt gewähr» Kredithilfe. Bi» jetzt sind 758 Milliarden kurzfristige Darlehen aus genommen, wa» nachträglich genehmigt wird, auch wird der Stadt, direktor ermächtigt, weitere Darlehen ,n de» vom Relchrfinan,minister gestellten, nicht allzu ungünstigen Bedingungen aufzunehmen. ferner wurde der Stadtdirektor beauftragt. Kredit« für Anschaffung von Kartoffel» für die städtische Bevölkerung zu beschaffen, auch auf Grund wertbeständiger kurzfristiger Wechsel, um der drohenden Kartoffelnot zu begegnen. Großaga. (Schwerer Unfall.)' Hier wurde ein 12jährlgeS Mädchen von einem Hund« überfallen, als «S Gänse durch die Dorfstraße trieb. Das weitende Tier biß dem Kind die Schädel decke durch und brachte ihm weitere schwere Wunden bei, so daß es in die Milbitzer Heilanstalt gebracht werde,: mußte. Hochdors. (Sonderbarer Heimaischutz.) Hier fand eine Ver- sammliing ländlicher Besitzer statt, die vom Bürgermeister des Ortes einberufeu war, um sich über die Grundsätze eines Heimat schuhes zu beraten. Zu der Versammlung waren lediglich Mit glieder deS Laudbundes erschienen, an die auch in erster Linis die Einladungen ergangen waren. Im Verlauf der Versamm lung kam eS zwischen Anhängern einer scharfen Richtung und gemäßigteren Elementen zu heftigen Auseinandersetzungen, die in eine Schlägerei ansarteten. Im Verlaus derselben schlug der Vertrauensmann der Ortsgruppe Hochdorf ein anderes Landbund mitglied mit einem Bierglas auf den Kopf, daß eine schwere Ver letzung entstand und ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. Anzeige ist erstattet. Die Notlage deS Handwerks. Der Gesamworstand der Orts- sruppe Erfurt des Mitteldeutschen Handwerkerbundes nahm in ^einer sehr stark besuchten Sitzung Stellung zur allgemeinen Wirt- chaftSlage und faßte nach lebhafter Aussprache folgende Ent- chließung: „Der Gesamworstand der Ortsgruppe Erfurt des Mitteldeutschen Handwerkerbundes wendet sich aufS schärfste ge gen den großkapitalistischen und gewerkschaftlichen Einfluß in Deutschland. Unhaltbar ist, daß Industrie und Großhandel in Goldmark verkaufen dürfen, dem Handwerk und Kleingewerbe das gleiche aber durch Wucher- und Preistreiberxiverordnungen der- boten wird. Das Rechtsempfinden verlangt, daß entweder die ganze deutsche Wirtschaft in Goldmark rechnet oder überhaupt keiner. Der heutig? Zustand ist Anarchie und eines Rechtsstaates unwürdig. Industrie und Großhandel haben durch Goldmark rechnung ihre Substanz erhalten und durch Ausnutzung der leicht, sinnig gegebenen Papiermarkkredite, sowie durch Großbenuhung der unter Selbstkosten arbeitenden ReichSbetriebe vermehrt, während das Handwerk durch die bürgerlichen Gesetze, die Wucher» und Preistreibereiverordnungen und die Goldmarkrechnung seiner Rohstofflieferanten um seine Substanz gebracht wmchen ist. Schreiendes Unrecht ist es darum, daß die Notsteuern vom 11. August insbesondere die nach Ansicht deS NeichssinanzmimsterS nicht abwälzbare Betriebssteuer, schematisch auch von dem um seine Substanz gebrachten Handwerk gefordert wird. Darum muß Freistellung der großen Masse des Handwerks und schärfste steuer liche Erfassung der Substanzerhalter und Substanzvermehrer durch Abänderung der Gesetze vom 11. August durchgeführt werden. Der wachsende kapitalistisch-gewerkschaftliche Einfluß, die Nichtberück sichtigung der wirtschaftlichen Lage deS Handwerks in den Steuer- gxsetzen und die Versuche einzelner Reichsministerien, entgegen den bisherigen Gepflogenheiten den Neichsverband des deutschen Handwerks auSzuschalten, erfordern die sofortige Schaffung eines Reichsministers ohne Portefeuille oder eines ReichSstaatssekre- tärS für das Handwerk. Die täglich wachsende Erregung im Handwerk fordert von der NeichLregierung allerschnellsteS Handeln. Vermischtes f Tle schnellsten deutschen Züge. Wenn man es heute ver nimmt, glaubt man, von einem schlechten Scherz genarrt zu werden, und doch war es dem Bayrischen Medtzinal-Kollegium gewissenhafter Trust, als es nach der Eröffnung der ersten Auf ble Aeirtrumsvevsamnilung der Ortsgruppe Dresden am DienStag, 23. Oktober, abends 8 Uhr, im kalholischen Gesell?»haus, Käufferstraße 1, wird nochmals hingcwiesen. Im Anbetracht der bevorstehenden Gemeinde wählen wird zähst reiche Beteiligung erbeten. Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth um 1839 vor dieser „Teufelsbahn'' warnte, weil die teuslische Geschwindigkeit un bedingt das Gehirn in Unordnung bringen müsse; uno man warnte sogar davor, der ersten Fahrt bcizuwohnen, denn auch der un beteiligte Zuschauer würde, wenn nicht irrsinnig, so ooch schwer augenleidend werden, weil das menschliche Auge so unerhörtä Geschwindigkeiten nicht ertragen könnte!... Die „teuflische Ge schwindigkeit" jener ersten Eisenbahnzüge war nun jedoch, „ach heutigen Begriffen, recht harmlos; so fuhr inan, um 1850, von Berlin nach Hamburg von halb acht Uhr früh bis nachmittags halb vier, also acht Stunden, und ein Güterzug war sogar vterzetzu Stunden unterwegs. Tann sind die Geschwindigkeiten der deut schen Eisenbahnzüge verhältnismäßig rasch gesteigert worden; nach dem Jahre 1880 ist mau planmäßig daran gegangen, die Fahrzeiten zu verkürzen; damals fuhr mau von Berlin nach Königsberg 11 Stunden 48 Minuten, zwanzig Jahre später nur „och 9 Stunden 4 Minuten, 1910 brachte eine weit:re Er sparnis von neun Minuten, nnd kurz vor dem Kriege wurde die 690 Wometer lange Strecke in 7 Stunden 44 Minuten zuriicl- gelegt, was einer Reisegesclstvindigkcit von 76 Kilometern in der Stunde entspricht. In ähnlicher Steigerung bewegten sich die Fahrzeiten, zwischen Berlin und München; 1880 war man noch 17 Stunden 25 Minuten unterwegs, im Jahre 1900 nur 10 Stunden 2 Minute», 1910 9 Stunden 48 Minuten, und das Jahr 1913 brachte eine Verkürzung bis auf 8 Stundeu 41 Minuten. Der schnellste deutsche Zug vor dem Kriege lief auf der Strecke Berlin—Hamburg und bewältigte die 287 Kilometer in 3 Stundeu 14 Minuten, entwickelt« also eine Reisegeschwindigkeit von 89 Wometern in der Stunde; diese Geschwindigkeit wurde in Europa nur von dem Schnellzug Paris—Calais Übertrossen, der 298 Kilometer in 3 Stunden 15 Minuten durchfuhr und eine Reise geschwindigkeit von 91,7 Kilometern erreichte. f Eiu achttägiger Giftmordprozrß endete in München mit ider Verurteilung des Angeklagte,: zu 15 I a h r e n Z u ch t h a n s. Es handelte sich um einen jungen Menschen Namens Huber, der sich gern als Mediziner aufspielte, und der, als ihm die Verlobung mit einer wohlhabenden Fruchthändlerstochter ge glückt war, deren ganze Familie aus dem Wege geräumt haben soll. Bei Mutter und Schwester der Braut konnte ihm das nicht beweiskräftig nachgewiesen werden, während der Vater nach einer Einreibung durch Huber au Rotlauf erkrankte und nach seiner Ge nesung einer Arsenikvergiftung erlag. Das Serum von einer so eben an Rotlauf verstorbeneil Person hatte Huber im Kranken hause durch eine Pslegeschwester bekommen. In Schtt-rsee hat dann Huber ein reiches Ehepaar durch ein wenig bekanntes! Gift NamenS Digitoxin, das er einer Waldmeisterbowle bei mischte, zu töten versucht und, wührenc» die beiden Leute schwer! krank daniederlagen, eingestandenermaßen den Schmuck der Frau gestohlen. Anderer Verglftungsversuche ist Huber auch noch ver dächtig, ohne daß sie ihm aber nachgewiesen werden konnten« Auf Todesstrafe wurde wohl um dessentwillen nicht erkannt- weil es sich um einen Jndizienbeiveis handelte. -f Eine Bergbesteigung mit 81 Jahren. Wie aus Salz burg gemeldet unrd, bestieg der Portl:r des dortigen Priester- Hauses, Peter Grinner, ungeachtet seines hohen Alters von 81 Jahren, den Untersberg. Nach der Besteigung erklärte der Greis sich vollkommen wohl zu fühlen. -f Nebellicht. Die Firma Zeiß-Jena zeigt auf der Berliner Automobil-Ausstellung ein neues Scheinwerferlicht, das selbst starken Nebel bis über 60 Meter durchdriirgen kann. Sltts der Zentruurspartei Leipzig. Am 16. Oktober fand in den Räumen des Geselten- häuses eine guibesuchte Mitgliederversammlung der Leipziger Ortsgruppe der Zentrumspartei statt, die sich mit d?r Neuwahl des Vorstandes beschäftigt und zu den konrmenden Stadtverordnetenwahlen Stellung .lwmen sollte. Zu- erst nahm die Versammlung Kenntnis von den Vorgängen die zum Rücktritt des alten Vorstandes geführt haben. Von einer Neuwahl jah man ab um Zei' für dir äußerst trennende Frage der demnächst stattfindenden Wahlen zum Stadtverordneten-Kol. legium zu gewinnen. Man wählte statt dessen einen auSsüh- renden Ausschuß. dem Herr Gewerk-ckastSsekreiär 1 owa! als Vorsitzender und u. a. auch die Herren Justizrat Tr. Schrömb- gens und Stadtverordneter Eeidmann angehörcn. Herr Eid. mann teilte sodann mit, daß er das Mandat nicht mehr über nehmen könne. Er schlug für diesen für un§ Zentrumsleute so wichtigen Sitz im Stadtverordneten-Kollegium den Herrn Lehrer Sche lins ki vor, der nach einstimmiger Wahl durch die Versammlung sich bereit erklärte, sich auf den vorge schobenen Posten zu stellen. ES wurde Beschluß gefaßt, daß die Sächsische Bolkszeitung daS ausschließliche Publi. kationSorgan der Leipziger Ortsgruppe ist. Als Beitrag wurde der doppelte Satz eines Fernbriefes festgesetzt. Eine freiwillige Sammlung ergab mehrere hundert Millionen Mark. Möge die gut verlaufene Versammlung der Auftakt zu »euer positiver und erfolgreicher Arbeit sein. Das Kirchenlied auf dem Katholikentage Zusammenkünfte dieser Art eignen sich gut zur Pflege des Kirchenliedes. Von der Festpredigt unseres Oberhirten in der Hoskirche wäre das Lied: „Komm, Heilger Geist", Landate Nr. 63, sehr am Platze gewesen. Man bedenke: Ter gewaltige Raum dicht gefüllt mit begeisterten Gläubigen: Eines Herzens, ein eis Sinnes. Dazu diese unsagbar herrlich abgestimmtc Silbermannsche Orgel. Hoffen wir auf das nächste Mal... Sinnreich schloß die eine herrliche Versammlung im Kleinen Saale mit dem Gesänge: „Großer Gott." Auf gleiche Weise wirksam dürste sich ein Gesang zur Eröffnung gemacht haben. In Frage kämen: „Komm- heitger Geist" (53) oder: „Wir sind im wahren Christentum" (145), das einst die Kölner Katholiken auf dem Tomplatze sangen, am Abend deS Tages, da ihr Erzbischof in» Kulturkampf unseligen Angedenkens ins Gesängnls abgeführt worden war. Oder: „Alles meinem Gott zu Ehren" (128). Auch: „Maria zu lieben" (105) erscheint geeignet. Bor allem gehört hierher: „Fest soll mein Taufbund" (57a). Diese wcitestbekannt« Singwrise empfiehlt sich einmal durch ihren drängende,l Dreivierteltakt, und zum an deren durch ihren festen ^Eintritt auf schwerem Taktteil, wo durch der Singweise eine unvergleichliche Kraft verliehen wird. Die Einreihung von Gesängen in die Katholikenversammlnng ist ohne Zweifel eine nicht belanglose Sache, in der Festordnung ver merkt, wird ihre' Erledigung keinen Schwierigkeiten begegnen. Man betraue einen sttmmkräftigen geübten Fachmann mit dem An stimmen, und die Sache erledigt sich von selbst. Nicht zu langsam. Bet dem Liede: „Großer Gott" machten sich in zwei ersten Vers- zeilen einige Abweichungen von der Faffnng der EinheitSlieder geltend, die sich glücklicherweise rasch verloren. Die zuständigen geistlichen Behörden können sich der Verpflichtung Ivo hl kaum entziehen, für die Durchführung der diesbezüglichen bischöflichen Verordnung, betreffend Einhettslicder sich einzusetzen, wen» auch die musikalische und textliche Fassung einiger Lieder Anlaß zn berechtigten Bedenken geben. Die Einheit über alles. Dr. Hugo Löbmann. Konzerte und Borträge Dosierst ag, 25. Oktober, 7.80 Uhr im KünstlerhauS: Violinkonzert Abraham Sepkin. Am Bechstein Wilhelm Scholz. Programm: Franck, Sonate A; Bruch, Violinkonzert G; Korngold- Knite: Viel Lärm um nichts: Vienxtemps. Karten bei F. Ries. Freitag, 26. Oktober, 7.30, tm Palmengarien: Lieder abend Sophie WteeliuS (Mezzosopran), Haag. Mitwirkung: Iah. Hoerensen (Klavier), Zürich. Programm: Gesang: Schubert, Wolf, Grieg, Dvorak (Ztgeunerlicder): Klavier: Brahms, Chopin, Liszt. Karten bei F. Ries. Sonnabend, 27. Oktober, 7.30 Uhr, »m Palm.-ngaric». Violinkonzert Leny Neitz-Biichheim. Am Bechstein: W. Buchhei,». Programm: BitcilnEiaccnna; Vietti, Violinkonzert A-Moll; Reger: Solo-Sonate A-Tur; Gluck; Kreisler; Dittersdorf; Deutsche Tänze von Mozart, Haydn, Hummel, Steibelt, Essel. Karte» bei F. Ries. Sonnabend, 27. Oktober und Sonntag, 28. Oktober. 7.30 Uhr im Mnstlerhaus: Nüdigex-Abend. Heiteres und Heiterstes. Neues Programm. —- Kartell bei F-. Nies. Montag, 29. Oktober, 7.30 Uhr, im Palnicngarie»: Cchn- mann-Vrahms-Klavierabe»d von Trude Mayer. Karten bei F. Ries. Donnerstag, 1. November, 7.30 Uhr in: KünstlerhauS: 3. Kammer-Konzert deS Striegler-Quartetts. Programm: P. Hrndennth, Streichquartett L, op. 16: Beethoven, Streichquar tett Cis, op 131. NachzahlnngSkarleii bei F. Nies. Freitag, 2. November, 7.30 Uhr, im VereinSha»?. Ein ziger Klavierabend von. Engen d'Albert. — Die für 30. Oktober ge lösten Karten haben Gültigkeit. — Weitere bei F. RieS. Sonntag, 4. November, 7.30 Uhr im Künstlerhons: Ro bert Kothe: Lieder zur Laute. Karten ab Mittwoch bei F. Nies. El. B«n«o?»)ender 1024. Mir verweilen hierdurH auf do» Jnitkat in der heutigen Nummer und bemerken, daß dcr Indalt in dieiem Jahr auf Grund der i« Bistum Meißen vorgeaanrenen Verändern»»««» öeiander» sorgfältig redtaieit und olles al» überflüssig Erkannte wegqelaffen wurde, um den kostbaien Raum litt da» un bedingt Notwendige frei zu bekommen. Der Verlaa hat trotz des im Verhältnis »u jedem Buche diese» Umsang» nach den blutigen Her stellungskosten auf ein Drittel redu,irrten Preise» kein Ovser gescheut, um auch den 7 4. Jahrgang seinen Vorgängern würdig emzureiße« und dem in jedem katholischen Hause alten Bekannten eine freundlich« Ausnahme zu sichern- Der Et. Bennokaiender 1S34 ist eine wertbe ständig« Anlage, die für jeden Besitzer »nentbehrltch und während, eine» ga«i«n Jahre» i« Gebrauch ist. Bestellunaen erfolge» dtreft. beim Verlag, Drirden-«.» tzolbeinftraß« 4H
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