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Sächsische Volkszeitung : 28.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192101288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-28
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.01.1921
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Freitag de» LS. Januar IVA -kr. ». Belt« , «»4i«»4s d,ut<chen Schulwesen« im ««»lande »'/, Milli«»» Mark trwiüigt. Gras Wrltarp trage nach d r Siellnn» ües Amtes zn dem Bucke d«S Major« von Stülvnagrl über die Kriegsverbrschei^ »an dem seitens de« Berlage» Ueberieyungen vo-berritet wüiden. In der beuliaen Siynna üb-e Abi. Srsing (Zl Kritik an der Trenband-Gesellschaft, deren Noi vendigkeit er bestritt. D'M >rat Reich«,ni listcr von Raumer ontaegen. Der Aufsiehtsrat sei zu-am>ncnqe!elst e>r« Ve- irrt nr des Reiches, der Länder, Ge- wenden »nd w ri-chas lichen Verbänden. Beamte seien best i i-st, VG1 La^er vo-hrnden un-, b »her keine ei izige Waisen» vertch-el-nug der Reg c,ung angezeigt worden. Sodann werden eine grade Anzahl van .Ansraaen seitens de» Ministers: vo>r Mr.niner z yd lÄtdeß Mgktrnngsvtrt et«H' beantwoi'srt,» die ssÄ ri'd der tstr-vendniii der Heeresgüer belassen.', "nd-re ra'en vefha-lit n sich Angabc-n zu billig verkauften ?.rkiue ,w V- tänst von '-»stsck'ffhtll'N Vergeb» ig »an Ma» jch ua- - n d--; H-, werk nid N chthc unz Huna von Technikern im N b' ch t-c-n nisstr n n. — Cm Antra; der De-notlaten auf Ilrclchnnq von Ui sdiereeale niuisiäte» >o rd anwnomm---!. wob ! erreicht w-rd» dar k'!!n an h T- bn-ker, Baiirite u-t» Overbanräte im Reicks» jcha» ; , tcn» » h---am-',ogeii werden. I n Petit i onS a>l8sck nß estsi le rin Regier ingv-tlreter, daß d e Ftiqe d - Feu- bessaltung als c ne Lande- aie verachtet weisen maßte. Uwer eine E-ngabe de . Lasar-ttinsaffen aus Cr ,ad„»z der Gediihrniffr wurde zur Tage» ordiu:-a üderrie wngen. l t5 l - Mitglieder der Zentrum ssraltion besohlen sich an DonnrrSlag in eingehenden Verhandlungen mit der P'-ivat. sau-lo. All» Redner b ochsen mis Enttckle'-enheit -um An!-dr»ck. dah man lio Vrivat'chnle als cin holles Kulturgut b trachte da« unter keinrn Umstanden a»se.--gl>bcn worden dürfe, und daß die Fraktion alltL^tin müsse, nm dir Bereitstellung der nollv-nid-ge» öffentlichen Mit'e! zu ihrer Finanzirnmg zu erreichen. <*NCttfch«sranzöfische Differenzen Pari». 27. Jan. Lloyd George scheint gestern wieder -.n lranzösi^chcn Standpunkt heutig kritisiert zu a-en. D m „T:iio de Paris" zuwlge erklärte er. dah die Ans- .i'rimgen Douiners sich vollständio von den» unterscheid»«, was uan viSdcr mit^eteilt habe. Die WieoerherlteslnngSangelegrnheit mi-sse so behandelt werden, dah die Wiederauuichtung Eurovas al« der einzige Zweck betrachte' werde. ..Echo de Paris" schiebt die Verworrenheit der V-rbandtnngen in der EnschäsigungS-raqr der' sor'wa rend wechselnden französischen Politik zu, welch« zunächst die vollständige Wiodcrher-'ellung gefordert hatte, sich dann in Vonlogne zu anderen Forderungen bewegen ließ. spät»r oul dir Poli ik der fünf Jahresraten kam und nunmehr auf dem Stand« pu:sit stellt, dah das liebere „kommen von Voulogne »viedec he-vorgedolt werden loll, aber neue Bedinoungen binzulreten müßten. Das „Ioiiina!" schreibt, daß es nicht einzusehen sei. warum man da« Adtoninien mit dem deutschm Finanzsachverständigen, da« beinahe vor dein Abschluß stand, jegt wieder in Frage stellen wolle. Die Deut chen hätten zuqestanden die 15 Milliarden Gold mark In uns FanreSrat-n zu zahlen wovon die or te 2 Milliarden Goldmark bewogen hotte. 1'/, Milliarde wäre in natura gezahlt worden, da nr hä te die Entente die SwraRetzung der Kosten der Be-aZungsarmee ziige'tanden und Deutschland die freie Vertilgung übe jene Schilfe iiderlossen, welche auf dcu'schen Wersten in Zuiinft gedan: würden. Dieses Blatt weiß mLzu'eilen, daß Lloyd George nach den Aussnhr-mgen Doumers er-Iärte, daß man Deutschland nicht zu große Lallen aukerleqen dlstse, weil es die Beträge, oie es ans seiner Anss-ahr beziehe, zum größten Teil zur Beznisiutig seiner Einlubr vertuende. Ihm di-s unmöglich machen hieß", een denl-cken Außcnhattdel sofort töten Die Einigung üver die Jahresraten, wie sie das „Journal" belichtet, benetit zunächst nnr in der iranzösi'chen Phantasie. Devtickland hat sich niemals zu einer Zahlung de-elterkläri. Es will ledisiich linier den bekanmen Voran.isetznnaen Liefer.ingen in na.nra leillcn. Diese Auff.issung wird auch von nachstehender Meldung vel.äli. t: Die »Dem'che v.llg. Ztg" bemerkt in einem Anikel zur Enlschäüigungsfrage: Da vor der Erörterung der Höhe der Jahresza'ilunaen überhaupt erst die Ala glich keil un> ÄorbeSim'unaen dazu unler'ucht werden müssen, sind Darstellungen, w'e sie sich in englischen Blänern finden. Siaatssekrelär Bergmann habe von Zab>origen in Höhe von 2 Milliarden Goldmark jährlich getproch.'n, völlig unrichtig und en.iprechen nicht den Tatsachen. Staatssekretär Verginnnn, der überhaupt keine Ziffer erwä: nl ha!, hätte den Betrag von 2 Milliarden Gol mark schon deshalb niemals nennen lönne», weil eine solche Zahl völlig über den Rahmen de« überhaupt Denkbaren herausgeht. ..'ouoou, L7. Iomiar. Die Pariser Korrespoil'-ukeii der libe ralen engl-icken Zeiiungc» berichten, das; Llovd George durch die Ai:«'ü"N!iigct! de« sran osiichen Finanzmin ller« Doumec döchll titialige.'lcdm berührt war. Er habe den trmiMschcn Minister durch ständige Ziviichentlaaen »iikerbroch-n. Lo uaete er z- B., welche Mahna!»!!,» die iranzöstsche Ncg erung eigentlich unternommen habe, uni da« DisZit im Haurhatt zu begleichen. Ex war auch außer- »cheiMH »benmicht. «>« er keStzsl»« «nrßss. b«h die r««, »»k de« «i»s b«, v^tt'erM« i> Fk«»»niH »«F »»ebrt««, sei «I, i« VrnlichUwd «^ S»«!««>. De« ,»V«. sld^e D«««s» v»ch an», boh »«« D«ts4>«nd «h»t »imd ksftkv'eli« »il««»ris»e O»e»al one« i»,d,", b«rch ellt« f>«s»,tell« >o,««,dt»aft kr»ke« i»Ir. Die Ziffern, bi« D»««er ««not«, Helle« d«» DsPpeUe je«« dar» die ma« in Vsalo«»« genavnt hatte. Pari«» S7. J,n. U»b»r hie heutioe Ng<b«ittag »sitzu«, der Konteren, ward« um » Uhr abends folgender amtlicher Be richt aola-qekm: Die »»«seren, ist >'» ein« Meinungsaastanich »her Hs« «e- ho>a'im,«tr«ae -ilnaetretk» tp,». Hot rikeu» kl riilsn «» einin»«. Mit'liebern.-. be-ebenden '««»kUtzh denv Anttrog ekteists. »Hih «erlauf dtt s tzuiia vertretener Meinnasten z« f«n»o«<« zu fassen »nd einen aosqearbeiirten D xt der Konier««, »orzulegen. Pari,, 2k. Im. Ein Sondtrherichterstatter der Havas" Agentur besagt: Der Vormittag tll mit »rsvaten Nv ter» Haltungen zwilchen den vrrkchievencn Del-aatl men auSg-füllt worden, um den Verständlgunqsbodrn in der R narrt,onsfraqs zu ffnden. Nm I^V-Uhr piuhmdelten Rri ind «ad Louch-nr mit den velgt chen De eg-enen Ia'vor und Thenni?. Llry, George ver handelte mit Graf Sforza und später auch mit Lo icheur und nachher mit den belgisch?» Delegierten. Es hat den Ans»« n. dah die bel gisch« Drl-qation sich bemüh», den französischen und eng lischen Standvunkt m-relnander in Einklang zu bringen. In gewissen Kreisen der Konferenz fra>« man sich, ob diese« Ergebnis vor Ende der Woche erzielt werden kann. Ist dr» nicht der Fall, dmn müssen dte Sachverständigen in Brüssel ihre Arb it wieder au nehmen und a »f« neu« vristi'che Mittel suchen über die alsdann die Alliierten sich endgültig ans'-rechm werden, und zwar ans einer n e n e n Konferenz, dte jedenfalls in London im Monat Februar statlstnden werde. Di« geringen Srgebniffe London, 27 Januar. Bei den meist n Blättern macht sich »ine gewisse Ungeduld mit Bezug au« die bisherigen Erg-bnisse der Pariser Konferenz bemcr'bar. — .Vall Mast Gaze te" schreibt: In diplomaiilchen Kreisen London« siebt man die augenblickliche Lage der Konferenz al« nicht sehr günstig an. Von inargebender Seite wird Versichert, dah dir briti'chr Delezat on nicht dieAbiicht haoe, länger als bi« Sonnabend in Paris z« bleiben. .Evening Standaid" schreibt in einem Leitartikel: Wer bei den Pariser Ver handlungen mehr Entschloss »heit erwartete, erlebe eine Entiäuichung. Die neue Konferenz scheine den Weg der vorangegangenen zu gehen. Frankreich wolle, das, Druti ch land, das jetzt oarmeder- lirge, niedergehalte» werde nicht nur in Militär schein sonder» in iedem Sinne. Die englischen Staatsmänner hingegen seien der Ansicht, dah der Friede am besten dadurch gesichert werde, daß er erträglich gemacht werde. „Daily Mail' weist in einem Leitartikel daraus hi«, dah ein Mißerfolg der Pariser Knnferen, ein Ercianit von ernstester Bedeutung sein würde. Man spreche bereit» von einem baldigen Ende der Konkerenz, bevor auch „ur eine der lebenswichtigen Fragen, zu deren Erledigung die Konferenz zlEammenkam, verhandelt wurde. Wenn dieses Gerücht sich bestät g-. so spielten die fühlenden Männer der Konfe-enz e n g-fährliche- Spiel. Die Konferen, habe Schwanken bewiesen und Abneigung, den Tatsachen in- Auge zu sehen. Statt Zuversicht, habe sie nur Zweifel gefördert Einigkeit habe b'Sher nur bei Beratung der allerty. chligstcn Lntichridnngen geherrscht. Ein positive» Ergebnis von Bedeiiiung habe dir Konferenz bisher nicht gezeitigt. Aw »gtmatznahme» Puci». 27. Ja». Nach ein-r Havasine'd'iiig steht de» Bericht de« Marichall» Joch in d r E.itwaffnniiqslraae al» Zwang«» Maßnahme nicht nur die Beststiiug neuer deutscher Geb-ete, sondern auch die Verlängerung der Besetzung de« RhciniandeS vor, j Die Gegeusätze in der Entwaffnuiigssrage Zn der Nachricht, daß Marichall Foch von Prrl« nach London abgereist ist, berichtet die .B Z Wnin Mr,schall Joch in iten in den Veihandlunlen über die Eniwaffnuilgssrage, die trog aller Eiii'gutt«'Meldungen noch iu»ii"c unerlediat sind, nach London abrelst, kaiiti e« oafür keine andere Eikläruna geben als die, die englischen Militärs verlr-el-m den Standpunkt de? englischen Krieg-Ministers Churchill dort-stickig weiter. E mechiil glaubt an eine l-hr vabe und große bostch w stische Gestr'-r und will daher nam nilich den ol'preiißischcn Wehren längere E.itwaffiiilnaSsristeu gewäbren. Da Fach mit General Wilson »nl> Biugham nicht fertig weisen kann, fo rrt er min direkt zu Churchill nach London, der schon vor vier Tagen Paris verlassen hal. Unerwartete Wiedergntmachungofolge Parle, 27. Jan. Nach einer HavalüncKung ans Glasgow erklärten die Sch > fs» baucr des C ydc, wenn ihre Industrie sich im Zustande der Auszehrung befinde, io liege da» nicht „ur an der Erhöhung der Pioduktionrunkosteu, jondcrn auch daran, dah hfe Rea>,n«i«» »VC dentsth, Schiffe vetkaukt bah«. Dir Ech fi-bait. sefelfchas-en bitten i« diese« I-bre n ckt eine einzige Bestell»«» Vsn Gchiffsneudaiiten nkalten. Sie sucht,» die Negs,r"N- havon,« üder-engen. daß S ohbrstaun'en den Reftdetraa von Ü0V«60 To Sch fferaum, den Devtichland noch zu liefern habe, nicht bn.Slige. Iketu« »«»'aiitere Koukorrenz Park«, 27. Jan. Wie der »Temv«' Korrespondent an» London meldet, soll her tzandelsmiiiister S>r Robert Harne aus de» G i> tz. »vpvurf geaen da« Dumping verzichtet haben. Die angcsteltte Unt-rsuchiina habe gezeigt, daß dir B lliokeit verschi-dencr au«. kLMichrr P o «kt«, nam„t>lich deutscher Produkt-, aus den heuüacii Knrsitand. «her nicht atif!^«tiE>' iitilgukerc Koiikiirreiiz «»inck- zufüllKn fei. ^ ^ j fZ ^ i- s:.' L > Dektfch-e^-IUch»» Kondo«, «7. Jan D-S laut A tikel 3<M»dcS Friedet:!' verlroges von Verlatsie» zur R g-Iung der deutet englischen Handels st rettfragen gebildete devCch - englische aensis l ie »chied»gerlck!t hielt gestern seine erste Etsi»r>p o«, an der «rnch der schweizerische Jurist Professor Euaen Borell u»d vo» deut'cher Erike Dr. Zacharias und Dr. Besse teiinahm n. Bom Ulsterparlanicnt London, 27. I-n. Lord Iame« Cratg bat daS Ang-bol angenommrn, unionisttscher Führer de« Niste-p"rlaine,ltS zu w a Der Nobelsriedenc preis für 1»21 Kopktihagen. 27. Jan. Nach cstum Telegraimti au« Hel« singforS hat der finnische Staatsrat dem Nobelkom'tee vorgeichlngei', den Friedenspreis für l92I dem amerikanischen roten Kreuz zu,»erteilen da« im groben Umfange d e Le ben »ach dem Kriege gelindert und die Beziehungen unter den Völkern ge'ördext habe. Dänischer Güterstaus rtopenhaae«, »7. Jan Der Ministerpräsident Neergaarh hat im Mnamausichuffe dr» Re'chstaq-S einen Antra« eingebracht. tn dem er um die «Zustimmung de« Reichstage» zum Ankauf der Besitztümer des Herzog» Ernst Günther zu Schleswig- Holstein in dem obg'lretenen nordschleSw gichen Gebiete für einer, Gesamtbetrag von fünf Millionen K onen nach ucht. Rutzlavd« Angrlff«avfich1«n sAigener Drahih«,i-t der .SIchf B,ll»»«>»«««^ Ba'sk, 2». Jan. Dt« rumänssck« Regierung bat den Be. lagerung»z«ttand für da» rechte Dnejesterufer vrrhäng« und den Reis«, und Warenverk hr über die Grenze verboten. Dt« bolschewistischen Trupvenko-rzentrat onen hinter dem Dnje rer dauern an. Man versichert, d'ß Rußland Vorbereitunaen für eine neu« Offensive gegen Po»en in der Richtung Tarnopoi-Lem« herg treffe. Abstimm ungevorberollungen Oigeu«« Drahtbericht der »Sächs. Bolllzeitun»'.) Ika'lowitz. 28. Ja». Die Kattowiyer Zeitung, di« nach einem 8tägigen Verbot beute zum eiste» Male wie-er erschien, teilt» in ihrem Leitartikel mit sie habe er ähren, dah von der inter. alliieiten Kommission in Oppeln eine AusweisungSlistc aus» gearbeitet worden ist, auf der nicht weniger al« 15 obersch kesi» fche Journalisten stehen. Nur gewissermaßen de« besseren Eindruck« wegen, habe man auch einige Polen aus diese Aus» weisungSIistr gefehlt. Nach der Katrowiher Zeitung ist de mit zu rechnen, daß noch vor Besinn de« eigentlichen Abstlinmuughlan-pse« ein großer Avschub von deutschen Redakteuren an« dem oder, schlesischen Abstimmungsgebiet erfolgen wird. Das Neichokonkordat unmSgkich? (Eigener Drahtdericht der .SSchs. Voll»,ei1«ng'.l Berlin, 2« Jan. Wie die „Politisch Parlamentarischen No ll- rlch'en' von unterrichteter virlumeiiturischer Seite eriah'en. s vür die Reich-reg'crung bei dem in Anssicht genommenen Reich «- konkordatsgesetz auf den entschiedensten Widerspruch Preußens und Bayerns, so daß an da» Zustandekommen des R chskonkordateS n chr gedr-rsi weiden kann. Da B yern im Be. g-iff siebt, e'n eigenes Konkardot abzuschsseßen. beansprucht m m In Preugen ebenfalls das Recht auf ein eigenes Konkordat. Der Feldzug gegen .Hermes (Eigener Drahtbrricht der „Stichs. B oll« zeitun g'.j Berlin, 28. Ja». Am 15. Drzeinder >S20 Halle da« Plenum de« Reichstages einen Antrag Aderhold ll. S. P. und Genossen atigeiwnimen, wonach ein Ausschuß eingesetzt meiden sollte, der oie gegen den Rei cki Sern ä h ru n g 4 in ini st er Dr. Hermes erhobenen Lorwnrse zu prüfen hatte. Der Ausschuß de« Reichs, tage« jür die Geschäftsordnung hat nunmehr beschlossen, dem Plenum folgenden Antrag zu unlervreiten. Der Reichstag wolle beschließen, den Unter >lchung»a»«sch»ß mit 8 Mitglieaern zu belegen und jeder der 8 Frnlsione» einen Sitz dann zuznlülligen. Ferner hat der Ausschuß beichlossen, die llnteriitchungSgenehinigt.ng der Sirajversolgung gegen die NeichSlogSabgcordneten Eichhorn. Tender und Ernst zu versagen. !ii,i,i>- —»»EW,. » , Sächsisch' Voll^,ci,,>u-> — Nr. 22 — 22 Januar-1921 L)U sollst nicht richten Roman von Erich Friesen kNachdrnck verboten) (4. Fortsetzung.) Aber nein.' Sie konnte i- nichsi! Durste nichlss .Soll ich dir etwas vo» meiner Familie erzählen, mein Kurt?' frag! sie mit n»gewohnter Weichheit, indem ihre schlanken Finger in spielender Zärtlichkeit durch ie>n volle« Lockeiihaax fuhren. „Komm mir ini, ans Fenster, Lirbsicrl Sieh, angesichss des strahlen« den Himmelv will ich dir von immer armm Muster erzählen! Von ihrem traurig,.» Enke, von meiner elenden Kindheit " Sie beschatte!-- einige Sekm-der! lang die Auren mit dtzr Hand. Don,, stand sie ans, ösfues-- das sienstrr und rückte rlvei Stühle zu- rcck'l. Kurt st-i.ssc ihr voll lebhafter Spannung. Ihm siel ans einmal aus daß etwas ganz Besonderes, etwa« Geheimnisvolle« Solomea stet.-, umschwebt hatsch daß sie ni« gewesen war wie anlepe Frlmrn, selbst nichs -sie jmssleS Mädchen, da er sie kennen gelernt. Und düse« Aesoiide-c Apcucke. hass? seine Künstleniglrir unbewußt ent» sl-'vimj und zu ihr bmge,,oge:i, „Nun?" s,agte er in verhaltener Erregung, als Salomca sich am Fenster uied.", gelassen hatte und weltvergessen lsiuaiisslarrte zum dmillen Firntament an dem ein Sternlem nach dem anderen auf- b-inkse, ..N-ein Valce war schon er.i aller Mann, als er meine Muster Igii-ak -e" begann Salomca mit leise bebender Stimme »Sie war ei»" Waise ans -»„sacher Faniili-' und um beinahe vierzig Jahre jütmer als cp. Au'. ' iner erste» Ehe hatte mein Vater zwei er wachsene Söhn« dir selbstverständlich ptis dar späte» rtveijtzn Loirat ibn-s Vase'-s tzichjUiiveistandki Mrsni Nach tKelen. chsAquilfliHt« Kampsen i'nd Sprestiafaite» Viil es-str-'nt osfeti.ni Bruch Wischen nninom Vak-.- und seinen S->b»>-n. Während ihrer ln>-en. kaum echsiäh,-iaci! Ehe war meine Mutter sehr glücklich. D«r Vater trug ie von Anmna an aus den Händen, und dicie« Glück steigerte sich nach als ich geboren w»,-de Ich entsinne mich meines Vaters noch ge.ni genau. Wie oss saß ich ans sein-n Knien und rauste an seinem kargen tv-iße,» Barck heruntl Und die Muster stand daneben und kackte glückselia: nur. das; dies irohe Lachen off durch Hirstenansälle unterbrach.»,, wurde " ""V, Salomen machst ein« kleine Pause und strich sich mit der Hand Ater die Augen. Die Erinnerung griff sie mächtig au. Kurs wagte nichs Nre» Schmerz zu stören Schweigend w«-. tesi' er. bis sie nach einer Weile etwas lebhafte»- erregter Wester erzählte: „Di'e ersten Jahre ihrei Ehe verlebten meine Estern hier in Bs-tlin. Di; hüusig.-n Nordwinde da« beständig wechselnde Klima schadeten jedoch der zarte» Gesundheis »isiner Muster Die Aerzte rieten ih» einen längeren Aisicnlhals aus Madeira an. Sosost ließ mein Vatxr die Koffer packe». E>- tvae reich; was machst e-S 'hm an«, ob er mit FKan und Kind in Berlin lebst öder sonstwo! „Zwei überaus glückliche Jahre verbrachten die Estern aus den- zaubervollen Eiland. Die Gesundheit meiner Mutter besserte sich zusehends unter der Einwirkung der milden Luft. Tie zarte Finsing«, mit der mein Vater die Leidende mngah. tat ebenfalls das ihrige — — „Da geschah eines TageS da« Schreckliche. Grauenhafte. Mein Vater erlist während eine« Spaziergänge« an; MeereSuser en>e» Schlagailfall und wurde d«>- Mtstlep- gelähmt und fast gänzlich der Sprache beraubt i»S Haus gebracht — — „Tic« alle« weiß ich zum größte» Teil ans de,, Erzählungen meiner Muster —" fuhr Salome» traurig fort- „Ich selbst entsinne mich nur dunkel einiger Episoden. Aber von nu» an beginnt meine und meiner Mut-« Leide»«ze>t — und die hat sich wie mit glühen dem Eisen in nicin Herz eiugeprägt „Die Aerste sähe» keine Rettung für da» Leben merne« Va ters. Und e>' selbst fühlst wohl sein Ende nahen: denn mit seiner schweren, lallenden Zunge verlangte er dringend nach seinen beide» Söhnen, mit denen sr st>t Jahren am bstteistem Kriegsfuß staub. Meine anne Mistter- in ihrer große» Liebe zu dein Sterbenden will- sahnst sofort dem W-msicke. Si-> telegraphierte nach Berlin an de» äl!,-,e» Brudw dessen Adresse sie wußte, und nach wenigen Tage« trafen beide Brüder aus Madeira am Sterbelager de« Vaters ein — „Ich ss>hc die Heiden noch vor mir. die hohe, imponiorendtz Ge» ' slals de- älterem wst seinen IMhersigey, swrlsidlichen Augen und -r dem kackM. blonden Vollbsel... uyd. die 'kleinere' e'Ftze dtzk sünch>ren, nntz dem bagelen Gesicht und dem stechende», falschen Blick. Mein ält^er Halbbr-'der wa, sehr liebenswürdig und ritterlich gegen meine arme Muster Der andere aber behandelte sie rücksichtslos, fast brutal, und ich noch wie ick, kleines Kind von kaum fünf Jahren damals vor dem haßerfüllten Blick zurückschrecktc. de-r mich bei der ersten Begegnung traf. „Am ersten Tage nach der Ankunft seiner Söhne bedeutest mein Valer. wir möchten uns um sein Krankenlager versammeln. Mit Anstrengung bob er seine balbgi-lähmte Hand und legt« sie «uf mei nen Kovf mich mit brechenden Augen anstarrend — lange — lange. Es war ak» ob er noch eswas sagen wollte. Seine Augen «rr» stn nnrubig von dem tvsenbleick,en Aistitz meiner Mutter st» den undmchdrinalichen Gesichter» seine,- beiden Söhne, idrampshas' b«. wegst er die Lippen — lein Ton drang mehr hervor... Ein ticke« Röcheln — mein Valer hasst ansgehört zu atmen — — „Was danach slattfand, weiß ich mcht mehr. Ich weiß nur noch, daß meine Muster mit leisem Stöhnen zujammensaitl und daß mein älterer Stiefbruder sie in seinen Annen ausfing. Mich schasste man sofort aus dem Sterbezimmer „Am folgenden Tage schon wurde die Leiche meines Vat-rS an! ein Schiff gebracht und nach Berlin übersüh-t — unter Be gleitung seiner beiden Söhne. Meine Mutter wußte von all dem nickst« Durch die Angst und Sorge, auch wohl durch die aufreibende Psiege während der letzten acht Tage und Nächte wurde ihr üb?r- zarter Körper wieder auis Kranlenlager geworke». wo sie lange Zeit mir dem Tode rang. Als die momentane Leb-nSgesahr vorüber war. blieb doch ein schrecklicher Husten zurück, de,- ihr« ohnehin schwache Lunge mächtig angriff. Eilt schweres Brusileid-en entwickelte sich, dein sie später zum Opfer fallen sollte. An Rücklehr meiner Mutter „acki dem Nord?» wa,- nicht zu denken. Tie Gelder, die man da mals noch im Portefeuille meines lost» Vater« ansgesilndcn. waren ausg«isthrt. Was anfangen „In ihrer Augst und Hilflosigkeit schrieb sie an meine Stief brüder. Zuerst erfolgte gar stine Aiitwost. Nach einige» Woch-m aber tauchst plötzlich der jün-'ere Bruder bei uns aus. Mit häß lichem Lache» erklärst er. er habe mit nn« nicht« mehr zu tun. Dabei präsentierte ex meinc-r Mutter eitlen großen Pergamcntbvgcn — wie er sagte: das Testament meine« VastrS. wonach er s«>n ganzes Vermögen seinen beiden Söhnen aus erster Ehe vermachte. Seiner zweiten Gästin, sowie keines TöchlerchenS wax mit keinem Wcste erwähnt „Meine Müller wa,- starr vor Entsetzen. Wovon sollst sie, di- grnst Kranke, mit ihrem Kinde lebe»? — — Da Hot me!» Stieß briider mH prahlerischer Gröblich» -meiner- Miiflcr ein- einmalige UnlerstiitzuNg Voy lv 000 Mark an. »beim, sle schnstUch ihn Wort ver pfänd« sim nie wi'Ler brr Familie ihre« »vrstvrbenen Maune« >n nähern . . Die Arme! In ihrer Not gab sie dies Wort. Wir erhielten 10000 Mark AbsindungSgeld. und mein Stiefbruder reiste ab. „lieber die nächsten Jahre laß mich schweigenl" fuhr Salome» niit Trän-m in den Annen fort ..Meine Muster siechte unter ä»,si- vollen Leiden dahin. Die lO lXXl Marl waren bald ausgezehrt. Wir litten Not und Hunger. Ri« sprach meine Mutter im Tone d-e» BorwnrsS von mein-m verstorbenen Bater — nur in innigster Liebs und Berrbri'ng. Und doch weiß ich. daß seine bitstst AnLere4t>gk«A mit an ihren» Körper istbrst sFvNsr-ung fskgt.1
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