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Sonntag, V. Anglist 1922 Fernsprecher: Redaktion 32723 — Grschiift-itell« 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 14797 Redaktion und Geschastsslelle: DresdenI V, H olbrinstraße 48 SMlWe voWettun BezuaSvreiS, Monat August »8 Mnzelmimmer 1.58 Die Süchlilckie VaNtzeitung erscheint wSchcntlich sechsmal. I Vorschrift mif obige Preise L5 Prozent Zuschlag. Ossertengebahr: tür Selbstabholer S bei Uebecienditng durch cktnzetgrnpreiSi Die cingespaltene Petit,eile 8 sür Familien- „nd Peretnsanzeigen. SteNen. und Mietgesuche 5 I die Post autzerdeni Portozuschlag. Im Falle höherer Gewalt oder beim AuSbleibeu der Pavierlieierungen nsw. erlischt Die Petit.tneltamezeUe tm redaltlonellen Teil. SS mm breit. »5 F. Für Inserate mit besonderer Plazierung», j >ede Verpflichtung ans Srsüllung von Slii,etge»-Slntlrisge» und Leistung von Schadenersap. SP«chltund»d«r Redattlon:S—a Uhr nachm. Nlcht ausdrücklich,urückverlanate und I Für undeutlich geschriebene sowie durch' Fernsprecher autgegebene Ameigen . mit Rückporto nicht versehene Sinsendimgen an dteRedaltion weiden nicht aufbewahrt. > können wir di« Seranlwortlichkett titr die Richtigkeit de» Texte» nicht übernehmet'. Annahme von EeschüslSanzeigen bi» 18 Uhr. von Famtlienanzeigen bi» I» Uhr vormittag». — Annahmestellen in Dresden, SchmidLsche Buchhandlung. Inhaber P. Beck Schlohstratze ü. in Bannen! Fran, Kursat An der Pelritirche t vtt üsblneAksl rm kepAsiismksge Die fraitzösischc Rcgicrnng beabsichtigt die beiden Kammern nunmehr einzuberuse» mit Rücksicht darauf, das; unverzüglich umsassciide Massnahmen zur Beseitigung der nnlsaltbaren Finaiez- politik Deutschlands ergriffen werden müssen. Von Montag ab beträgt in Wien der Preis für ein Normal laib Brot 2490 Kronen. In Budapest brach am 4. August in dem Magazin der SiloS-Gescllschast rin Brand aus. der sieben Magazine mit ein- gclngertrn Waren bis auf den Grund einäscherte. Der Schaden betrügt mehr als eine Milliarde nngarischer Krone». Dem Brande sind u. a. 25 Waggons für Deutschland bestimmter Heilpflanzen, sowie ein Waggon Notationspapier. Kunstgegcnständc, Möbel aller Art. sowie die gesamte kostbare Einrichtung des Lnstspielthcatcrs. Automobi e. grosse Quantitäten von Gummi »nd landwirtschastliche Maschine» zum Opfer gefallen. Infolge des überraschende» Inkrafttretens des WeinzolleS. der für das Liter 5400 Kronen ausmacht, lsaben die Gastwirte in Wien den Ausschank von Wein eingestellt und droheil für den Fall, das; nicht Erleichterungen von der Regierung gewährt werden, mit der Sperre ihrer Betriebe. Der Vorstand der Görres-Gesellschast zur Pflege der Wissen schaft im katholischen Deutschland hat beschlossen, in diesem Jahre von der üblichen Generalversammlung abzusehen und sich mit einer Beratung des Vorstandes und des Beirates in den Tagen vom 26. bis 27. (oder 28.) September in München oder einer anderen süddeutschen Stadt zu begnügen. Infolge des Streiks der kaufmännischen Angestellten sind die Filialen der grossen LebcnSmittclfirme», ebenso di« Waren häuser und die Konfrktionssirmcn in Frankfurt a. M. geschlossen. Auch in einer Anzahl von Fabrikbetrieben feiert das kaufmännische Personal. Angestellte üben in den Hauptstraßen die Streik kontrolle aus. Der dcinokratische Parteitag ist für den 11. Oktober in Elberfeld angesetzt. Das Schatzamt teilt amtlich mit. das; die Note Balfours das Verhalten der Vereinigten Staaten in der Frage der Aus landsschulden nicht ändern wird. Dir erste litauische Konstituante hat die Staat-sverfassung angenommen. Nach einer Havas-Mcldung aus Teheran soll eine sehr starke rote Armee an der Grenze von Turkestan zusammcngezogen sei». Persische Grenztruppen Hütten Vorkehrungen für alle Fälle getroffen. Schlußakt oder Auftakt? Von Dr. KarlHille, AufsichtSralS-Vorsitzender der Sa-oma-Buchdruckerei G. m. b. H. Folgt unsere Zeitung dem Schicksal anderer oder gelingt es dem treuen Zusammenwirken aller Kräfte, das Fortbestehen der Zeitung zu sichern? Diese Frage, die unser Herr Landtagsabge- ordnetcr Heßlein in seiner Abhandlung vom 4. August 1922 auf gestellt und ohne jede Uebertreibung. aber auch ohne jede Be schönigung klar behandelt hat, soll und muß auch von seiten des Verlages mit ein paar Worten behandelt werden. Es ist dem Verlag nicht unbekannt, daß es große Opfer sind, die heutigen- tagcs von der Lcserschast einer Zeitung gefordert werden müssen. Da aber unsere Zeitung politischen und kulturelle» Aufgaben dient, die uns allen wahrhaft am Herzen liegen, sind wir über zeugt, das, unsere Lrserschaft das von ihr geforderte Opfer brin» gen wird, nicht nur, weil sie es bringen muh, sondern weil sie freudig unseren kulturellen Aufgaben dient. Es ist aber auch von seiten des Verlages ständig Gegenstand ernstester Sorge, daß unsere Leserschaft in unserer Zeitung das Organ findet, welches sie fordert und zu fordern berechtigt ist. Ein jedes Unternehmen macht auch Zeiten des UebergangeS durch und wenn vor einiger Zeit einige nicht unberechtigte Klagen aus unserem Leserkreise uns zugegangen sind, so bitten wir diese Mängel auf das Konto der UebcrgangSzeit zu sehe». Die Leserschaft wird mit Befrie digung gesehen haben, wie täglich mehr und mehr jeder Mangel unserer Zeitung entschwindet. Auch diejenigen, welche glaubten vor einiger Zeit sagen zu können, die Zeitung befriedige sie nicht mehr, werden zweifels ohne sich heute wiederum voll befriedigt bekennen und einstimmen in das Wort des Leitartikels: „Die Verantwortung, die wir auf uns laden würden, wenn wir ans mangelnder Opferliebe unsere Zeitung prcisgeben würden, wäre geradezu eine ungeheuerliche. Wir würden nichts mehr und nichts weniger als wie mit unserer Presse einen Knlturfaktor ersten Ranges preisgeben." Der Verlag ist aber besorgt, auch weiterhin noch an der Ausgestaltung der Zeitung zu arbeiten. Es wird, wie schon in der LaiidcSvorstandssitzung angckündigt wurde, eine Redaktions hilfskraft eingestellt und dem Nachrichtenwesen weiterhin größte Sorgfalt gewidmet werden. Wen» nun die Leser unserer Zeitung unserem Aufrufe fol gend ihren Opfersinn und ihre Treue lückenlos bekennen, dann wird der Verlag auch in der Lage sein, vom 1. Oktober an durch eine Umstellung des technischen Betriebes die Zeit des Erscheinens unserer Zeitung so zu verlegen, das; die Zeitung sowohl i» Dresden wie im ganzen Lande, und wir hoffen be stimmt auch im Thüringer Lande des Morgens den Be- Berlitt, 3. August. Die Neichörcgierung ist am Freitag vor mittag halb 11 Uhr zu einer zweistündigen Kabinettsjihung zu- sammengeircten, in der sich das Kabinett mit der Reparations frage beschäftigte. Vor allem stand die Frage zur Debatte, welche Stellung die Reichsregierung zur letzten Note des französischen Ministerpräsidenten einnehmen soll. Besondere Beschlüsse wur den noch nicht gefaßt, insbesondere steht noch nicht fest, in welcher Form die NeichSregierung zur Note Poincarüs Stellung nehmen wird. Grundsätzlich ist die Haltung der Reichsregiernng von vorn herein durch die Sachlage gebe», und zwar besteht heute mehr als je die Unmöglichkeit, die Entschädigungszahlungen und dir Ausgleichszahlungen in der bisherigen Höhe aufrecht zu erhalte». Die in der letzten Zeit eingeiretene katastrophale Verschlechterung unserer Wirtschaftslage macht cS dem Reiche unmöglich, selbst das im ersten Ersuchen der Reichsregiernng um Herabsetzung der Ausgleichszahlungen von 2 Millionen auf 16 Million Pfund ge machte Angebot aufrecht zu erhalten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird eine neue Note formuliert werden, die den Stand punkt der deutschen Negierung zur AusgleichSzahlnng den Alli ierten erneut darlegen soll. Man betont in NcgicrungSkrcisen, daß »ach dem Londoner Abkommen über das Ausgleichsverfahren Frankreich das Abkommen sofort kündigen kann, sobald es von Deutschland nicht erfüllt werden kann. Dieser Termin würde aber erst bei der nächsten Zahlung, also am 16. August gegeben sein. Weiterhin ist man in NcgicrnngSkreiscn bezüglich der Aus gleichszahlungen der Ansicht, daß das Reich nicht mehr in der Lage ist. die Differenz zwischen dem VorkricgSkurse der aus ländischen Valuten und dem jetzigen Kurse zu tragen. lieber die Schritte, die Poincarü etwa zu unternehmen ge- denkt, fehlen in Berliner amtlichen Kreisen immer noch jegliche Anhaltspunkte. Es ist möglich, das; sich die Maßnahmen der französischen Negierung zunächst auf dem Gebiete der Ausgleichs zahlungen selbst bewegen werden. Aber auch in dieser Hinsicht sind ihre Absichten »och völlig undurchsichtig. Es kann keinem Zweifel unterliegen, das; jeder Schritt Poincarüs in der ange- drohte» Richtung auf unsere Zahlungsfähigkeit noch mehr drücken würde, als dies bereits durch seine Note geschehen ist. Die Be schlagnahme des Eigentums einzelner westdeutscher Großindu strieller, die nach französischen Blätlermclduiigen beabsichtigt sein soll, würde nach Auffassung parlamentarischer Kreise keineswegs durch den Friedensvcrtrag zu begründen sei». Der Inhalt der deutschen Note Berlin, 5. August. Das Berliner Tageblatt berichtet über den Inhalt der deutschen Note an Poincarü: Die Mitteilung be ginnt mit einem Hinweis auf die Antworten, die von England und Belgien ans das deutsche Gesuch um Herabsetzung der Aus gleichszahlungen einlrafcn und weist darauf hin, daß die beiden Staaten beschleunigte Erledigung der Angelegenheit in Aussicht gestellt haben. Die Note erklärt weiter, daß die deutschen Ans- gleichzahlnngcn erst am 15. August fällig seien und daß die Folgen, die sich aus der Nichtzahlung sür Deutschland ergeben könnten, in den Abmachungen über das Ausgleichsverfahren sest- gclcgt sind. Nach diesem Vertrag, sagt die "Note weiter, könne von seiten der Mächte eine sofortige Kündigung der Abmachungen und seitens der deutschen RcicbSrcgierung eine Kündigung mit einmonatiger Frist ausgesprochen werden, Zwangsmaßnahmen für den Fall, daß die deutsche Reichsregiernng bis zuni 5. August sie Zahlung der geforderten Beträge nicht zusichert, sind also nicht möglich. Abgesehen davon, das; derartige Maßnahmen jeder Rechtsgrundlage entbehren. Die deutsche Note setzt dann noch einmal den Sinn der letzten Mitteilungen der Rcichsregie- rnng auseinander und hebt hervor, das; darin niemals von der Absicht der gänzlichen Einstclliyig der deutsche» Zahlungen die Rede gewesen sei, sondern nur von der Unmöglichkeit, sie in der geforderten Höhe zu zählen. Auch der Versailler Vertrag biete, so wird weiter auSgcfnhrt, keine Handhabe für das von Frankreich angekündigtc Vorgehen. Am Schluß wird dann noch einmal auf dir wirtschaftliche und finanzielle Lage Deutschlands hingcmiesen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß von der französischen Regierung keine Zwangsmaßnahmen ergriffen werde», bevor nicht die ganze Frage nachdrücklichst und gemeinsam mit allen M'üblen geregelt sei. Die Art der Sanktionen Paris, 4. August. Das Journal des Dübals schreibt, offen bar beeinflußt: Gegenüber der Berliner Darstellung, das; Frank reich nicht berechtigt sei, vor dem 15. August Sanktionen zu ver hängen, weist man in Paris darauf hin, daß Deutschland ja nur die Frage nicht hätte anfwcrfcn und nicht die Absicht an de» Tag zu legen brauchen, sich seinen Verpflichtungen zu entziehen, daß Deutschland nur sojort mitznteilen brauche, daß es bezahlen zichern zu ge st eilt wird mit den neuesten Nachrichten, die gleichzeitig auch in den Tagcsblätiern der Städte des ganzen Landes erscheinen. Dann haben wir unsere Zeitung im vollen Sinne des Wortes auf de» Stand der Tageszeitung ge bracht, dann haben wir noch mehr als bisher erreicht, daß sie das Veste vom Vesten und vom Neuen das Neueste bietet. Es ist geplant, die regelmäßige Beilage unserer Zeitung — den Feierabend — für alle Kreise nutzbringend anszugcstalten und außerdem den Umfang der Zeitung noch zu erhöhen. Nicht der Schlußakt darf der Aufruf vom 4. August 1922 für unser Zen- trumöprcsseunternchmeii sein, sondern der Auftakt für eine glück liche Zukunft, in der es heißt: Die „Sächsische VolkSzeitung" und die „Thüringer Volks macht" müssen die einzige Tngeszzeitung sein für alle Zen» trnmswnblcr nnd für alle Katholiken der Freistaaten Sachsen »nd Thüringen. werde und daß unter diesen II,»stünden di: Verweigerung einer Antwort einer Absage gleichkommc und Zwangsmaßnahmen recht- fertige. Die französische Negierung scheine entschlossen zu sein, zur Tal zu schreiten, wenn Deutschland sich seinen Verslichiun- gen entgehe. Tie Sanktionen würden progressiver Art sein, dis erste würde Montag crgrifjen werden, nnd eine Anzahl im Elsaß ansässiger Deutscher lresfen. In der folge würde man zu Maß nahmen ernsteren Charakters übergehen, wen» Deutschland den französischen Forderungen nicht Nachkomme. — Tie Liberia sagt, das; die Zwangsmaßnahmen mic der Ausweisung einer Anzahl in Elsaß nnd Lothringen wohnhafter Deutscher und mit der Seyne- stricrung ihres Besitzes beginnen würde. — Nach der Information sollen 15» in Elsaß-Lothringen wohnende Deutsche in der kom menden Woche auSgcwiesen werde» und ihr Vermögen seque striert werden. Italien gegen Zwangsmaßnahmen gegenüber Deutschland Paris, 4. August. Die Leipziger R. N. erfahren von ihrem Pariser Mitarbeiter: Der italienische Botschafter in Paris. Graf Sforza, hatte gestern eine längere Unterredung mit Poincarü. Er setzte ihm ausdrücklich anSeinandcr, das; Italien sich allen Zwangsmaßnahmen in der Frage des Ausgleichsverfahrens widcr- setze, weil dadurch nur ein neuer Marksturz herbeigefübrt würde. In der Frage des Moratoriums teilt die italienische Regierung vollkommen die Anschauung des englischen Kabinett?. Auch mit dem belgischen Botschafter in Paris, Baron Gaiffier, hatte Poin carü eine längere Unterredung. Außer über das NeparationSproblcm wurde auch über die sprische Frage zwischen Sforza nnd Poincarü verhandelt. Man erinnerte daran, daß das Mandat über Syrien vom Völkerbunds, ^rat ratifiziert wurde, daß diese Ratifikation aber erst Gültigkeit yaben soll, wenn die französisch-italienischen Verhandlungen günstig beendet wären. Italien fordert Vorrechte in der Schvl- fragc.' Vorteile für seine Auswanderer und ein genaues Sta-nt für die Italiener, die sich in Syrien aufbalten. Es rer,re st darauf, daß England Italic» dieselben Voe:eü'c 'n Palästina zucrkaunte. Frankreich will diesen Stanopnakt nicht anerkennen und bekämpft die Vorschläge Italiens. Aus dem Ausland Der italienische und der belaische Botschafter bei Poincarö Paris, 4. August. Wie Petit Journal meldet, hat Poincarü gestern mit dem italienischen Botschafter, Grafen Sforza, über die Halinng, die die italienische Negierung bei der Londoner .Kon ferenz einznnehinen gedenkt, eine längere Anssprache. In der Koinpensationssrage werde Italien eine objektive Stcllnngnahinc beobachten. Italic» sei indessen acgen jede Maßnahme, die einen weiteren Sturz der Mark herbei sichren könnte. Was das Mora torium anbetrifst, so teilt die italienische Negierung bekanntlich den Standpunkt des englischen Kabinetts. lieber den griechisch-türkischen Streitfall denke man in Nom ziemlich pessimistisch. Man bciürchtet weitere Komplikationen, die durch die Haltung der griechischen Ncgieiuyg verursacht werden. Poincarü empfing auch den belgischen Botschafter, den Baron Grifsier. Die traditionrsle Balance of Prnvrr Paris, 4. Anglist. Der Maün sprich: von der traditionellen Balance of Power der alten englischen Diplomatie, Nachsicht für Deutschland unter der Bedingung, daß eS schwach bleivt. Ueber- wachnng Frankreichs, das man zu stark findet. Die Ausnahme der Rede Lloyd Georges und ihre Besprechung in der Pariser Presse zeigt, daß die englische Anssassnng vom Reparations- Problem von der französische» sehr verschiede» ist. Es taun des halb nicht überraschen, wenn ein solcher Borläwos.w snr die Politik PoincarüS, wie zum Beispiel Pertinax von, Echo de Paris, mit Bedauern feststellt, daß die Differenz schlecht ausgeglichen werden könne. Es bleibt nichts anderes übrig, so heißt cS, als daß England' unser Recht anerkennt, selbst für die Bezahlung un serer Forderung zu sorgen. Neue Heye französischer Blätter fleaen Deutfchland Par s, 4. August, ltn.) Der Figaro benutzt die Nede Llovd Georges, um Deutschland in heftigster Weise anzngreifcn. Es ist ein Skandal, schreibt da? Blatt, daß Deutschland durch seinen schlechten Willen zur Zahlung die europäische Atmosphäre ver giftet. Erst habe cs den Krieg hcrvorgcrnfcn. dann vergiftet es den Frieden. Der Skandal beginnt die französische Negierung und das Wcltgcwissen zu bedrücken. Deutschland muß zahle» oder nicht. Man habe die Wahl zwischen der einen oder der anderen Lösung. Die Wunde liegt frei. Es fehlt nur der Chirurg, um die Operation vorzunehmen. Der Petit Parisien bemerkt zu der Rede Llovd GecracS. daß diese wie auch die Rede des Sir Robert Korne, zu gewissen Bedenken Anlaß gebe, nnd die vor allen Dingen de» Gegensatz zwischen Englands und Frankreichs Standpunkt in der Rcpara- tionsfrage klar zutage treten laste. Das Blatt glaubt, daß die französische Negierung nötigenfalls nicht davor zurückschrcckcn werde, zur Befragung die beiden Kammern einznbcrufen. Unter diesen Umständen gicbt das Blatt der Hoffnung Ausdruck, daß die bevorstehende Konferenz von London sich nur auf die Maßnahmen beschränken werde, die Deutschland gea-nnp-r zu ergreifen sind. 'ranke Schokolade Liegt sür Oaasttät Dresdens., Prießnihstrasze 44- 2011 -4S