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Muth." — In Nr. 103, 6. Februar 1910, schreibt die „Köln. Bolkszeitung": . . . „eine Reihe von Artikeln, die, obwohl in der Hauptsache vom kirchlichen und seelsorgerlichen Standpunkte ans geschrieben, wegen ihrer versöhnlichen Absicht und sachlichen Behandlung des Themas allgemeinere Beachtung verdienen." Dann bringt diese Zeitung einen Auszug aus den Artikeln, in dem das Wesen der Streit- frage berührt wird, „da sie einen gewissen abschließenden . Wert besitzen." — In ähnlicher anerkennender Weise äußerte sich Professor Tr. Martin Faßbender im „Tag", Berlin, vom 13. Februar 1010. Äralik oder Muth? Ein Wort zum kathol. Literatur» streit der Gegenwart von Joseph Pfeneberger. Heft 6/6, Jahrgang 29 der „Frankfurter zeitgemäßen Broschüren". Preis dieses Heftes 1 Märk, der ganze Jahrgang kostet 4,60 Mark einschließlich Porto. Verlag von Breer u. Thie- mann, Hamm (Wests.). — Die Broschüre von Pfeneberger ist unentbehrlich für jeden, der sich über den Literaturstreit richtig informieren will. Klarheit und Gründlichkeit, strengste Sachlichkeit und objektive Ruhe in der Beweis führung sowie ein flotter, fließender Stil sind die wesent lichen Vorzüge der Schrift. In den drei Kapiteln ist ein erdrückendes Bcwcismaterial zusammengetragen. Schon das 1. Kapitel, das eins kurze Geschichte des Literatur streites gibt, erbringt den unwiderleglichen Beweis dafür, daß nicht „gekränkte Autoreneitelkeit", sondern echte Liebe zur katholischen Kirche die Triebkraft der Gralbewegung ist. Ausschlaggebend wirkt das 2. Kapitel, das die beiden Programme behandelt nird die Behauptung, daß es sich im Literatnrstreite nur um rein taktische Fragen dreht, glän zend widerlegt. Mit unerbittlicher Logik wird das Mi,th- Programm beleuchtet. Es ist ein steigendes Anschwellen der Beweismoinente, bis auf Seite 25—29 mit voller Wucht der Hauptschlag erfolgt, der sich in flammender Ueberzengung gegen Muths inkorrekte Auffassung von Katholizismus und Protestantismus und dem Verhältnis der beiden zueinander wendet. Hier gibt es und kann es kein Entrinnen, keine nachträglichen Kommentare mehr geben, denn Muth wird bei seinem gedruckten Worte ge nommen und an der Hand seiner Broschüre des Irrtums überführt. Ter Epilog widerlegt eine persönliche Ver dächtigung, die gegen Kralik ansgesprengt wird, und wendet sich gegen das Blich, das Knies zum katholischen Literatnrstreite geschrieben hat. Es sind interessante, zum Teil auch pikante und Knies und die fortschrittliche Richtung stark kompromittierende Enthüllungen, die uns hier ge boten werden. Mit einem vollen, begeisterten Akkord für das unverfälschte katholische Programm schließt die vornehm geschriebene Schrift, die wie keine andere geeignet ist, über all klärend und anfklärend zu wirken. Vermischtes. V Recht leichtsinnig hat der Sohn eines Gast wirtes in Lorchhausen (Regierungsbezirk Wiesbaden) ge handelt, den Fortuna bei der letzgezogenen Lotterie der Düsseldorfer Ausstellung für christliche Kunst mit dem Haupttreffer bedachte. Er hat das Glückslos einige Zeit nach erfolgter Ziehung vernichtet, da er angeblich eine Ge winnliste nicht erhielt und der Meinung war, nichts gewon nen zu haben. Erst vor einigen Tagen las er in der Zei tung, daß auf die Nummer 135 371 der Hauptgewinn, be stehend in einem Gegenstände im Werte von 30 000 Mark oder 25 000 Mark in bar, gefallen sei, daß sich der glückliche Gewinner aber bisher nicht gemeldet habe. Die Bestürzung des jungen Mannes war groß, denn jetzt erinnerte er sich, daß er der Besitzer der Glücksnummer gewesen war. Der Gewinn konnte ihm nicht mehr ausgezahlt werden, da er das Los nicht hatte und überdies die Frist der Abhebung bereits verstrichen war. v Eine L y n ch st a t i st i k der Vereinigten Staaten. Im Vorjahre wurden in den Vereinigten Staaten 78 Personen, zumeist Neger, gelyncht. Im Jahre 1908 vollzog die Menge 100 Lynchexekutionen auf dem Ge biete der Union. Im Jahre 1907 erreichten die Lynch gerichte die Zahl 63, im Jahre 1906 wurden deren 72 ver zeichnet. Sprachecke des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. eventuell. Trotz seinem undentsclM Namen kämpft der „Eonfectionär" seit kurzem tapfer gegen manches kauf männische Fremdwort. So ritt er kürzlich gegen eins der „fürchterlichsten" ins Feld, das tatsächlich in allen Fällen durch ein kürzeres, bequemeres und dabei treffenderes deutsches Wort ersetzt werden kann, in sehr vielen aber auch gänzlich überflüssig ist und einfach weggelassen wer- den kann: das „entsetzliche" eventuell. Da hieß es un gefähr wie folgt: In einem Briefe müssen wir lesen: „Wenn Sie mir einen Nachlaß von fünf v. H. gewähren können, würde ich ev. geneigt sein . . ." Was soll hier das „even tuell"? Das „würde" drückt die Zurückhaltung schon deut lich genug aus, und wenn man wirklich noch einen be sonderen Ton darauf legen zu müssen glaubt, so tut dies das deutsche „vielleicht" besser. Es gibt Leute, die kaum noch einen Bedingungssatz schreiben können, ohne sofort darauf das leidige „eventuell" folgen zu lassen. — Ein Reisender schreibt: „Wenn ich in Leipzig nichts machen kann, so fahre ich nach Dresden ev. nach Breslau." Es ist ihm selber lästig, das viersilbige, zungenzerbrechende „eventuell" zu schrei ben, und so gebraucht er nur die stehende Abkürzung „ev." Könnte er sich nicht dazu entschließen, das so bequeme „oder" zu gebrauchen? „Eventuell" klingt zwar „eventuell" sehr tiefsinnig, bedeutet aber doch wohl selten mehr als ein ge wöhnliches „oder". Sollte man aber wirklich mehr hinein- lcgen wollen, so tut dies z. B. das sehr deutliche und doch bequeme „sonst" viel besser, oder auch eine deutsche ganz vortreffliche Abkürzung, nämlich „u. U." (— unter Um ständen). Es gibt allerdings einige Kaufleute, die gegen das „oder" eine unüberwindliche Abneigung haben: sie sprechen und schreiben für jedes „oder" ein „beziehungs weise" (bzw.). Selbst wenn „eventuell" in seinem eigent lichen Sinne verwendet wird, brauchen sich das deutsche „in diesem Falle" und das noch einfachere „dann" ihres Daseins nicht zu schämen. Es dürfte Wohl schwerlich ein Beispiel beigebracht werden können, wo man das häßliche ..eventuell" nicht durch ein treffenderes deutsches Wort oder, wie es ja auch bei Anwendung des „eventuell" nicht zu ver meiden ist, durch einen kurzen Bedingungssatz ersetzen und seinen Sinn klar und deutlich zum Ausdruck bringen kann. Theater und Musik. > Dresden. Residenztheater. Donnerstag und Sonn abend finden Gastspiele deö Wissenschaftlichen Theaters für Meeres kunde in Berlin bet ermäßigten Preisen st«tt, und zwar au beiden Nachmittagen „Das Leben Jesu". Nach Darstellung berühmter Meister, koloriert; an be den Abenden „Der Kampf um den Pol". Vornag über die Eroberung des Nord- und Südpols mit Krka 60 Lichtbildern und mehreren lebenden Bildern. Kaisreitag bleibt das Theat r geschlossen. 1 DreSdru. Konzerte. Arrangements und Eintrittskarten F. Nies, Königl. Hof-Musikaltenhandlung, Konzert-Direktion und Piano Lager lJnhaber: F. Plötner), Scestraße 2p (Kaufhaus). Dresdner Liedertafel, II. Konzert zu volkstümlichen Eintrittspreisen als Reinhotd-Becker- und Friedrich-Hegar-Abeud zu Gunsten des Schillec-Denk nalfsndS. Leitung: Königl. Musik direktor Karl Pembaur. Mitwirkung Erika Wedekind, König!. Sächs. K immersängerin. Mittwoch den 30. März, abends >/z8 Uhr, G'tvnbehaus. S tzplätze u 2, l'/z, 1 75 Stehplätze L 80 Konzert zum Besten des Vincentius-Vereins, veranstaltet von Generalmusikdirektor E. v. Schuch unter gütiger Mitwirkung von Minnie Naft, Kö. igl. Kammersängerin, Irma Tervani, Könizl. Hosopernsängerin. Ernst v. DohnLnyi (Klavier), Alfred Sittard (Orgel) und die Königl. Hofopernsänger Friedrich Ptaschke und Friedrich Soot Montag den 4. April, abends U4r. BereiusbauS, Sitzplätze ä K. S. 2 .A, Stehplätze 5 1^. Julia Culp. 1l. (letzter) Lieder-Abend. Am Klavier: Eiich I. Woiff. Donnerstag den 7 April, abends V«8 Uhr, Bereins- hauS. Sitzplätze L 4. 3, 2 Stehplätze ü. 1 ^5. Kartenverkauf und Abonnementsanmeldung bei F. Ries, Seestraße 21 (Kaufhaus) und Ad. Brauer (F. Plötner) Neustadt, Hauptstraße 2. — Kartenverkauf von S—1, 8—6 Uhr. Kirchlicher Wochenkalender. Iresden-^övtau. Karfreitag: Kapcllenöffnung 8 Uhr, um S Uhr Predigt und Liturgie, abends 6 Uhr Kcruzwegandachl und Segen mit der Kreuzpartikei (Kapelienöffnung um Uhr.) Karsonnabend: Früh '/.b Uhr Ostecweihen, 9 Uhr Hochamt, 8—5 Uhr Beichtstuhl, kein Äbendgottcsdienst. Iresdeu-Pieschen. Gründonnerstag: Um 9 Uhr Hochamt, daraus Uedertragung des Allerheiligsten. Karfreitag: Um » Uhr Predigt mit darausfolgendem Gottes dienst, abends 7 Uhr Kreuzwegandacht Karsonnabenv: 9 Uhr Hochamt, abends 8 Uhr Auferstehungs feier. Das heil. Grab ist an diesem Tage von 5 Uhr nachm, an geöffnet. Jirelverg. Gründonnerstag: Früh 9 Uhr Hochamt. Ka-freitag: Früh 9 Uhr Fürbitten, Kreuzemhüüung, Predigt und oorgeheiligte Messe, abends 6 Uhr Andacht. Karsonnabenv: Früh 7 Uhr Beginn der heil. Weihen, darauf heil. Miesse, abends 6 Uhr Auferstehungsfeier. HkauLau. Gründonnerstag: Früh 9 Uhr Hochamt, abends '/,7 Uhr Andacht. Karfreitag: S Uhr Gottesdienst und Predigt, nachmittag 8 Uhr Kreuzweg. Karsonnabend: Früh >/,8 Uhr Weihen, >/,9 Uhr Hochamt, abends Uhr AufcrstehungSfeicr. Pirna. Gründonnerstag: 6 Uhr heil. Beichte, 8 Uhr Hoch amt mit feierlicher Kommunion. Karfreitag: Früh S Uhr Passion, Kreuzenthüllung. Kreuz verehrung. Piedigt und »orgeheiligle Messe, abends 6 Uhr Passtons- andacht. Karsonnabend: Früh 7 Uhr Weihe des Osterfeuer-, der Oster kerze und des ToufwosserS. Früh 9 Uhr Hochamt, abends 5 bis 7 Uhr heilige Beichte, 7 Uhr AuferstrhungSfcirr mit Tedeum, nach- her Gelegenheit zur heil. Beichte. Zverdau. Karfreitag: Gottesackerkapclle: Morgen?'/-.10 Uhr Gottesdienst. Wurzen. Gründonnerstag: Früh >/,8 Ukr gesungene heilige Messe, Uebertragung des AUerheiligsten, abends >/z8 Uhr Kreuz wegandacht Karfreitag: 9 Uhr Provhetienverlesung, Kreuzenihüllung. oor- "fte Messe, abends V Uyr Andacht am heil. Grabe, iarsonnabcnd: Uhr Weihe der Osterkerze und deß Tauf- wasserS. hierauf gesungene heil. Messe, abends >/,8 Uhr feierliche Auferstehungsfeier. Zwickau. Gründonnerstag: Vorm. 9 Uhr Hochamt mit Altarrede. Karfreitag: >/«8 Uhr Anstaltsgottesdienst. '/^tO Uhr Haupt- gottesdtcnst und Predigt, abends 6 Uhr Andacht am heil. Grabe. Karsonnabend: Bonn. 7 Uhr heil. Weihen, >/.9 Uhr Hochamt abends 7 Uhr AuferstehungSfeier. Kainlh. Gründonnerstag : Vorm. 9 Uhr feierliches Hochamt. Karfreitag: Vorm 9 Uhr feierlicher Gottesdienst und Fasten predigt. abends 6 Uhr Kreuzwegandacht. Karsonnabend: Früh ^7 Uhr Beginn der Zeremonien, V-,8 Uhr feierliches Hochamt, abends 7 Uhr Auferstehungsfeier. Aus der Geschäftswelt. Eine schöne Ausstellung eleganter Frühjahrs-Neubeiren bot in diesem Jahre die Hutfabrik H. Bnchholz. Dresden. Wettinecstraße 21 und Annenstroße 28, gebracht. Außer den eigenen, soliden Fabrikaten führt das Geschäft nur Waren der namhaftesten Fabriken deS Ja- und Auslandes. D:e Firma, welche über 100 Jahre bestehr, legt hauptsächlich Wert darauf, dem kaufenden Publikum nur m t fehlerfreien, sowie neuesten Erzeug nissen der Mode in Hüten zu billigen P-ets.n aufwariea zu können. Ein Blick ia die Buchholzschcn Fenster zeigt so z. B. die echten Borsalino-Hüte, welche äbnl:ch lautende Fabrikate ia Form und Güte weit üvertreffen Weiter fallen noch die in eigener Werkstatt gefertigten Seidenhüte auf, wovon jedes einzelne Stück ein gute» Erzeugnis des HulmacherhandwerkeS ist. Knrz vom billigsten bis zum feinsten findet man in diesem bochreellen Geschäft in reichster Auswahl, welche auch dem verwöhntesten Geschmack gerechr werden muß. Insbesondere da die beliebten steifen Hüte sofort nach der passcnten Kopfform gearbeitet werden, was der Vorzug eines Fabrikationsgeschäftes ist. Das große Herren- und Kindermützer,-Lager müch e nicht unerwähnt bleiben Lpirl-Ia« der Theater i« DreSde«. KSnigl. vPcrvhLAÄ. Bis mit 26. März geschlossen. »Saig». Seyanfpielhanö. Bis mit 26. März geschlossen. Stefideecz-ürater. Donnerstag. Gastspiel de» Wissenschaftlichen Theaters für Meereskunde in Berlin, nachm, l/,4 Uhr: Festspiele in Ober« ammergau, abends V-8 Uhr: Der Kampf um den Pol. Freitag geschlossen. Zentral - Theater. Donnerstag, Freitag und Sonnabend geschlossen. Partülü Musen Halle Löbtau 8 Uhr Köntgshof (Strehlen) Aas. 8 ll. Eden-Theater Auf. 8 Uhr. Königl. Belvedere Auf. '/zk> Uhr. Tpieldla» der Ldearer i» Leipzig. Donnerstag, Freitag und Sonnabend sind sämtliche Theater geschlossen. Bartstüs. Viktoria-Salon Ans. 8 Uhr Kleines Theater (Hosbräu-Kab.) Ans. >/,9 Uhr. Tivoli-Prunksaal (Kabar.) '/r9 U Katholisches Arbeitersekretariat Dresden-Altstadt, Florastraße 17, I. Fernsprecher V8LS Unentgeltliche Auskunft und Arbeitsnachweis. Sprechstunden von 11—1 Uhr und von S—'/,7 Uhr. Katholischer Frauenbund, Dresde« eben Mittwoch (außer an Feiertagen) nachm, von 4 bis 8 llhr Sprechstunde in allen Angelegenheiten des Frauenbundes in der Geschäftsstelle, «Sufferstraße 4. 1. Verein kathol. erwerbstätiger Frauen und Mädchen, Dresden Sekretariat» Antonftraße 7, pt. — Telephon 81S« AnSkunst zu jeder Zeit über alle einschlägigen Frage» Kistenlesrr Arbeitsnachweis. Leipziger Volksburea« öffentliche gemeinnützige Auskunft) «rimmaischer Gtetxweg IS, I feinste stei-feneekneiltei-ei nseli IVIsK! l-ivisrung untsr Karanlls ilir Isäsl- iossn 8i1r. 6rMo 8toliau8walil. üüäkigsls ?i'ei8S labrssadonnsment aui slsgants lsvrrvnmoävn navk lülak. tteinricli ksllses Vrv8ll6n-ä!l8laä1 fragvi' 81raöv Lel(slVai8vnkau88ri'aöö 6lMs8 8pvrialkau8 illr lis^vn-, !(nabsn- unä Kinävr- övläviäung. ttSkVOl'I'SgvNltS AU8VkL>ll molismsl' isrligsr iwi-rsn-/w-llge, ^llbjsln-8- ?sls1ol8, kvsii-ovk-knrllgs, ttoesn, NsZtsn, 8pokt-^nrllgs ste. sic. kkvkls 8psrisI-Hb1silung illv mollemv Knaben- uns Kinösc-Lswecolis vom vinlsvketen die rum slsg»nts8tsn Lvnl-o. Au8«skl8snltungsn bvl-oitv,illig8l. KXN