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Sächsische Volkszeitung : 21.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192002215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-02
- Tag 1920-02-21
-
Monat
1920-02
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.02.1920
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Skr. 4L ««fchLft-ft*»» «»» «»dl«««» D*r»den. 4l 1«, -»lbelnftrabe 4« ^ SücksMe V o lHzm UN Sonnabend, 21. Frbr. 192« SXwnspn^h« »1^, P»ßtfch«l»ko,t» Lrif! . 1 4 7»7 v«„,a-p»»t», «irrtelMrttq tn der »etctzLstOstell« oder von der »Ost adge-oU L mu >mi,lr-«ettaa« «.«VF», Au» - » »,4a .«. ,,a Lwcsse» u,w „au» »u-ullchland ,re> Hau« M»«,ad« a r. u» «.»v — Die r) LM«c BoltSzeitimc, crlchcinl a» allen Wochentagen nachm. — epreKslunde vc> e» > > m« I» Uhr vorm. Anzetgenr «nnahme von «eichünSanzetge» bis lv Uhr. von »aur/.iei.anzc-kkn Ist« »I Uhr vorm. — ,ür dt» Pem-spauzeUe ».—F». tm Ne!lameteit».S«> ck». gamilien-Nnzeigen ttt-s. — Für undeutlich, «eichrtevene.'/wie durch :;ern. sprecher aulgegebene Nnzetger. tömien wtr dt« «erantwortrtchlell sür die Ntchttgteil der Leiter „ich, üderuehmen Gesichtspunkte Am Donnerstag abend fand in einem der größten Säle PirnaS eine Versammlung statt, die zur Propagierung der sogenannten weltlichen Schule dienen sollte, aber nicht nach Wunsch der Veranstal ter verlief. Neber den Gang der Veranstaltung berichtet nachfolgend unser Pirnaer Mitarbeiter. Die Tatsache jedoch, das; die Anhänger der konsessions- und religionslosen Schule in Pirna bereits nicht mehr durchdrangen, ist allein schon so bedeut sam, dast sie der besonderen Besprechung wert ist. Aber davon abge sehen, sind dabei Gesichtspunkte zum Ausdruck gekommen, die nicht un beachtet bleiben dürfen. Da ist vor allem zu erwähnen, daß mau sich jetzt auf gegnerischer, das heißt auf liberaler und sozialistischer Seite in Sachsen anscheinend darauf verlegen will, die evangelischen Kreise gegen die Katholiken aufzuhetzen. Wir hegen zu unseren ruhig und be sonnen denkenden evangelischen Mitlnrgern das Vertrauen, daß sie sich zu solchen Zwecken nicht mißbrauchen lassen und wir würden e§ tief bedauern, wenn wir uns in dieser Hoffnung getäuscht sehen würd-n. In der Pirnaer Versammlung hat sich jedenfalls und erfreulicherweise gezeigt, daß die Freunde des Herrn Arzt mit dieser Taktik keinen Er folg erzielten: ganz im Gegenteil! Herr Abgeordneter Lehrer Arzt hielt seine übliche Rede, nur mit einem gemäßigteren Einschlag gegen frühere, rein sozialistische VcrsammlnngSredcn. In der Aussprache, die sich von halb 10 Uhr bis nach Mitternacht hinzog, war vor allem beachtlich der Eindruck, daß sich in «eiten Kreisen ein tiefeS religiöses Sehnen bemerkbar macht, das noch keinen bestimmten Zielvunkt hat. immerhin aber als eine Gegenwirkung des antireligiösen Radikalismus ertet werden muß. So sagte ein evangelischer Arbeiter denen um recht bittere Wahrheiten und trat mit Entschiedenheit für den ionsunterricht in der Schule ein. Allerdings waren die Auf- jungen, die der Herr über den Katholizismus und den Kulturkampf oer 70er Jahr« darlegte, geradezu haarsträubend und von jeder Sachkenntnis unberührt. Ein Seminaroberlehrer bekannte sich zum Moralunterricht. Das ist natürlich sein gutes Recht. Wenn er sich dabei aber auf Holland berief, dann hätte er auch so tolerant sein sollen, mitzuteilen, daß Holland den Anhängern der christlichen Be kenntnisse das Recht a»f katholische und evangelische Schulen gelassen hat. Herr Lehrer Arzt nun machte von seinem Rechte auf daS Schluß« wort so ausgiebig Gebrauch, daß er sich selbst zu Schmähungen Hin reißen ließ, die schärfsten Widerspruch hervorriefen. WaS soll man denn dazu sagen, wenn der Herr die Behauptung anfstellte. Christus habe überhaupt keine Kirche gegründet und er würde heule aus Re ligion aus der Kirche austreten. Das sind doch Schlagworte, di? wirklich sich selbst das Urteil sprechen. Herr Arzt regte sich dann mäch. tig darüber auf, daß Katholiken und Protestanten zusammcngehen und meinte, bewußte Protestanten müßten sich überlegen, ob sie ei» Abklatsch der katholischen Kirche werden wollten. Diese „Sorge" um die evangelische Kirche, die ausgerechnet Herr Arzt bekundete, zog aber nicht. Und das riß ihn zu einem interessanten Bekenntnis hin. Währnd er anfangs seiner Rede sagte, die Schulfrage sei in Sachsen im Sinne der weltlichen Schule entschieden, erklärte er in seinem Schlußworte, es handle sich um eine politische Frage und, zu dem Schreiber dieser Zeilen sich wendend, rief Herr Arzt wörtlich: „Herr Redakteur Heßlein, Sie haben den Sieg ziemlich in der Tasche, das wissen Sie ganz genau." Ein großer Teil der Ver sammlung quittierte diese Erklärung durch stürmischen Beifall, wäh rend auf der anderen Seite die Verblüffung darüber eine ungeheure war. Um darüber uun hinwegzukommen, erhob er warnend seine Stimme :„Uebcr das evangelische Sachsen 'siegt das Zentrum!" Und als auch das nicht verfing, „begründete" er daS Verbot der Gründung von Privatschnlen im UebergangSgesetze mit der klassischen Bemerkung, sie wollten keine Schwestern- und Jcsiiitenschnlen haben. Mit solchen Gesichtspunkten arbeiten also jetzt die Anhänger der religionslosen Schule. Wir möchte» dazu vor allem betonen, daß wir . durchaus nicht so optimistisch sind, wie Herr Arzt. Es ist uns noch nichts bekannt, daß wir den „Sieg" wirklich in der Tasche haben. Wir wissen nur so viel, daß das Zentrum alles Inn wird, um der Reichst'!» sassiiiig selbstverständlich auch in Sachsen Geltung zu ver schaffen. Und wenn das geschieht, dann kann man deshalb doch wirk lich nicht von einem „Sieg" unsererseits, sondern höchstens von einer Niederlage des Herr» Arzt und seiner Freunde sprechen. Und' zwar lehnen wir eS deshalb ab. von einem Siege zu sprechen, weil auch die ReichSversassung unsere Ideale nicht verwirklicht, sondern sich einzig und' allein für die Freiheit und das Selbstbestimmiingsrecht der christ lichen Eltern einsetzt. Da die um Arzt aber geglaubt habe» selbst die Reichsverfassuug ignorieren zu dürfen, so kann man bei ihnen allerdings von einer Niederlage sprechen, wenn ihnen dieses Beginnen nicht gelingen wird. Nicht „Sieg", sondern Freiheit ist »s. was wir erstreben. Es muß'also für das katholische und darüber hinaus sür da? ganze christliche Volk die Parole lauten: Nun erst recht weiter arbeiten und jeder' Vergewaltigung entschiedensten Widerstand entgegen setzen. In diesem Sinne muß es allerdings heißen: Durch den uns ausgczwiingenen Kampf zum Siege! Die Gesichtspunkte, die in der Pirnaer Versammlung von den Anhängern der -religionslosen "Schule, znm Ausdruck kamen, haben überdies gezeigt, einmal wohin die weitere Entchristliclmng unseres Volkes führen muß und dann, daß diese Leute, die die Religion a«4 der Schule in Sachsen auSschalten wollen, nicht davor zurückscheuen, die wildesten knlturkämpserischen In- s,inkte aujzupeiischen. Diesen Gesichtspunkten gegenüber betonen wir die Nv»v »digleil. daß im Schulkampfe Katholiken und Protestanten in Sachsen auch weiterhin, wenn sie auch in anderen Fragen getrennt marschiere» vereint schlagen müssen, tisl- « » Pirna, 20. Februar, .nre Kinder Heiden werden?" Zu einem Ausklä» rungsabend über die weltliche Schule hatte» am 19. dieses Mvnats der Pirnaer Bezirkslehrecverein und der Pädagogische Verein z» Pirna sich den Abgeordneten Lehrer Arzt aus Dressen als Referenten verschrieben u.-d sonnten einen vollbesetzten Saal be grüßen In zweistündiger Au , >»ng sprach Herr Lehrer Arzt über die Entwicklung des Volksschnln-estns bis zum gegenwärtigen Kampf um die weltliche Schule, ausgehend von dein Satze, daß dieser Kainps in Sachsen im Prinzip schon entschieden sei. Nur die Katholiken näh men im Grundsatz eine andere Stellung ein, für die Protestanten sei die Schule eine rein (weltliche) staatliche Veranstaltung und der Staat, der keiner Religion wdcr Konfession diene» solle, könne deshalb keinen Religionsunterricht erteilen. Interessant war dabei das wiederholt im Namen „des größten Teiles der Lehrerschaft" abgegebene Bekenntnis zum reinen Subjektivismus, das als Wesen der Religion das persön liche Gesühl des Einzelnen hinftelll, das keinen Gott neben sich duldet. Das Verlangen der Eltern nach bekenntnismäßiger Erziehung wagte er als Ueberspannung der Elternrechte hinznstellen und die bekenntnis- mäßige Religionsauffassung zur Feindin der Sittlichkeit zu stempeln. Hatten diese Ausführungen des Redners bereits wiederholt leb hafte Ablehnung gefunden, so zeigte sich in der folgenden A»S- spräche recht deutlich, ein wie starker Prozentsatz der Anwesenden eine Beglückung unserer Kinder mit dieser „Lcbenskunde" ablehnte. So wnrde Herrn HauPtschriftleiter Heßlei »-Dresden für seine For derung nach der Freiheit für die christliche Schule-stür mischer Beifall zu teil. Seine Ausführungen über die rechtliche Lage der Frage, die mit dem einschüchternden EinleitungSsatz des Referenten gründlich aufräumtc, konnte auch in der weiteren Aussprache nicht er schüttert werden, vielmehr mußte der Referent selbst den kommen den Erfolg der unerschütterlichen Haltung deS Zentrums zu gestehen. Bemerkenswert waren auch die Worte des Superintendenten Dr. Zweinert-Pirna, der dem kommende» Moralunlerricht starkes Mißtrauen eittgcgenbringt und gegen die Vergewaltigung der auf bc- kenntnismäßigem Standpunkt stehenden Eltern entschiedenen Protest er hob und dabei die Unterdrückung der Pirnaer katholi schen Schule unter stärkstem Beifall verurteilte. Selbst liberale Theologen, wie Herr Pastor Kubitz, lehnten den Ersatz deS Religionsunterrichtes durch die Lebenskunde, deren In- halt »och gar nicht feststeht, entschieden ab. Sehr gut bemerkte ein Redner aus der Elternschaft, daß der ganze Kamps politischen Zielen dienstbar gemacht würde. Für den Mvralunterricht waten eigentlich nur Redner aus pro testantischen Lehrerkreisen auf und selbst der redegewandte Herr Mefe- rent konnte nicht verhindern, daß sich znletzt die Reihen der Teilnehmer stark z» lichten begannen, da es bereits stark in der ersten Morgenstunde war. Selbst der Versuch, das Zusammengehen von Katholiken und Protestanten zur Auspeitschung konfessioneller Leidenschaft zu miß brauchen und vor katholische» Ordensschulcn (geleitet von Schwestern oder Jesuiten) graulich zu machen, konnten nicht verhindern, daß ein starker Teil der noch vorhandenen Versammlungsbesucher die Entschlie ßung, die die Beseitigung des Religionsunterrichtes forderte, ablehnte und dem Versammlungsleiter, der eine Mehrheit für diese Entschlke- ßung seslstcllen wollte, entschieden widersprach. Auch in Pirna ist die Sack«- der christlichen Schule noch nicht verloren. Nh. Was sollen die Deutschen zahlen? Von unseren! Berli ne ^Mitarbeiter. Im englischen llntcrhause wurde dieser Tage die Frage der deutschen Kriegsentschädigung aufgeworfen und behan delt. Balsour erklärte, warum man in Versailles nicht zur Fixie rung einer bestimmten Entschädigungssumme gekommen war. Man hätte erst einmal einen Ueberblick über die Lcistungssühigkeit Deutsch lands und damit über seine Zablungssühigkeit nach dem Kriege erhal ten müssen. Die Lage werde die sein, daß Deutschland innerhalb eines Zeitraumes von vier Monaten nach Fricdensschluß seinerseits Vor schläge machen soll, welche vv» den Alliierten dann geprüft würden. Man werde Deutschland frei stelle», entweder eine Gesamtsumme a»> zubieteu, oder aber für einzelne Kategorien der Enlschädignngsvflicht Vorschläge zu machen. Balsour erklärte des weiteren, daß Deutschland auch das Anerbieten mache» dürfe, der W i e d e r Herstellungs- Pflicht, soweit sie den Wiederaufbau betrifft, aus eigenen Mitteln »achznkommcn. Wir werden unS setzt ailerdings damit absurden müssen, daß in gehäuften Maßm ernste Säncksalssragen an »nS berantreten. Da» ergibt sich ans der Rvtwcndigteir, den Verpflichtungen des Versailler Vertrages so weit als möglich »achzukommen. Zu den ernsten Fra gen dieser Art gehört auch die der Kriegsentschädigung. Seinerzeit hat unsere Regierung geglaubt, einen Vorschlag mache» z» sollen, sich mit einem Angebote von einhundert Milliarden Mark ein für alleinak lvskansen zu können. Dieses Angebot, welche? übrigens von der Gegenseite gar nicht angenommen wurde, war nicht nur lwv, eilig, es war auch politisch und wirtschaftlich unklug. Von dem Standpunkte aus gesehen, mit einem festen Faktor in unserem Bndger z» rechnen, könnte man sich allenfalls mit diesem Standpunkte ab- finden, der daraus ansging, genaue Fiuanzpositionen im Staatshalts» halt zu haben. Gerade die Unsicherheit über die Höh- der sinanzistlen Leistungen bedingte die trübe» und verwirrenden Versallserscheinnnaen auf dem Finanz- lind Kavitalmarkte. die andererseits sich wieder in der awzerordenIÜch niedrigen Bewertung des deutschen Kredit? im Ans tand', wir er in.der Valuta nun A>'-druck lammt, sich ansvrägt. DaS muß in dek Tat das Ziel der ReichsfinmnverwaUmia sei». »»» mit größter Beschlennigimg Klarheit über unsere Leist, mwvflicbt und über die .Höbe der dafür erforderlichen Summen zu schassen. Man muß erwarten daß mit diesem Problem das Kabinett sich nnvernig- sich besaßt, und wir glauben auch Anhaltspunkte dafür zu haben, daß wichtige Entschlüsse nach dieser Richtung hin unmittelbar bevorsteheL Die Dinge werden sich dann wohl aus diese Weise entwickeln, daß Deutschland seinerseits der Entente gewisse Vorschläge macht, über di« dann eine Verständigung in beiderseitigem Einvernehmen herbeizulüh, reu sein wird. In Verbindung mit einer Abbürdung der schwebende» Schuld, worüber ebenfalls in diesen Tagen in großen Finanzlonserenze» in Berlin nnter Anwesenheit sämtlicher Finanzminisier des Landes be raten wurde, wird eine befriedigende Lösung in dieser Frage der knns, tigen Entscbädinungspfllcht dis wichtigste Angelegenheit unlerec gegen wärtige» Wirtscbnsts- »nd Finanzpolitik sein. ' .Hl l - —— —7- Ein Stiittmunl?sum?chlvung in Ober schlesien Bon einem Berliner Mitarbeiter > AuS Oberschlesien kommen Nachrichten, die geeignet sind, un- mit Schmerz und Trauer zu erfülle». N .ch dem herben Schlüge, der uns durch die überwiegende dänische Mnjorstät b-i -er Abstimmung in der ersten schleswigsche» Zone cp.troff» hat, sind »vir natürlich für' Empfindungen der Art, daß auch noch andere Gebiete uns diuch! irgend welche Einflüsse co'zozen würden, besonders zugänglich ßcwor»! den. Um so mehr ist das der Fall bei Oberschlesien einem der wich-.^ tigsten deutschen Industriegebiete. Liberi doch Oikrjchlejien zu einem großen Teile sür die deutsche Industrie Kohle, während andererseits' auch die in de» oberschlesischen Hütten verarbeiteten Jndustrieerzcug, ^ nisse der gesamten deutschen Industrie angewandt werden. Nun häufen sich die Melsungen, daß nntr einem bestimmten,, Einfluß eine Strömung im Gange ist, die saraus hinzielt, einen Stimmungsumschwung in Obcrschlesien, und zwar zuungunsten Deutschlands beroeizuführen. Dieser Sliaiinl'ggsliin'.chwimg macht sich in einer starken, von polnischen Element.«, aber auch von polnischen Agenten in der deutschen BeiG iern»; betriebenen Propaganda zu-' ärmsten Polens bemerkbar. Da dürste eS nun doch am Platze sein, darauf hinzuweisen, welche» Tausch die Obecichlen.w mache» würden, wenn sie sich bo.a diesen Sirenge'ängen gesang-nr nehmen ließen. Un sere Wirtschaftslage-ist gewiß nicht günstig, sie steht aber noch um vieles höher, als die WirtschastS- und Lebensweise in Polen. Folgend« auf zuverlässige» Nachrichten bernis-nide Feststellungen mögen das er-' weise»: s» kostet. 1 polnisches Pfund Brot 30 polnische March 1 Bückling 6 M.j 1 Ei 12.50 M.: 1 Glas Bier 5 M.: 1 Schnaps 10-13 M: I Piund Bujter 40 M.. 1 deutsche Zigarette 2 Mz Schokolade und ander«' Süßigkeiten 150 M.: 1 Paar Damenschnhe mit .Holzabsatz 770—900 March 1 Paar Herrenschnitt (die billigsten) 600 M.: 1 Kindechenrdche»' skr ei» Einjähriges 100 M.: 1 Herrenanzug von 9000 M. an auswärts. Angesichts dieser horrenden Preise, die den Preisstand, der bei uns augenblicklich üblich ist, noch bedeutend überragen, dürste das schon ein Kennzeichen sür die Zerrüttung im polnischen Wirtschaftsleben sein. Dazu kommt aber auch noch die Erwägung, die durch die geschichtlichen Tatsachen erhärtet ist, daß Polen auch politisch keines wegs ein Gebilde von Dauer ist. Das heutige Polen hat zum Ster-' ben zu viel und zum Leben zu wenig Der Rausch, der augenblicklich ungerechtfertrgterweise die Polen betäubt wird einem bitteren Erwachen weichen. Wenn auch deutsche Stammcsangehörige i» Oberschlesien sich dazu bereit finden sollen das an sich lebensunfähige Staatsgebilde durch Blntzuftihr anszufrischen. so würde damit nichts sür dt- Dg»er- hastigkeit und die Eristenzsähigkeil dieses neuen Polens erreicht sein, aber wichtige unerfetzbore deutsche Werte wären verloren. Aste baben die feste Hoffnung »nd Zuversicht, daß unsere deutschen Bruoer und Schwestern in Oberschlesien de» polnischen Lockungen trotz allem Widerstand leistnr werde» Der Prozeft Erzberqer-.Helfferich Berlin, 20 Februar Der Vorsitzende hält es sür angelrackn. nochmals ausznsnbre» um was es in diesem Prozeß eigentlich geht. Die Vorgänae der letzten Verhandlnngslage waren tvvbl geeignet dies in Ve-. eö ickini zu bringen. Angeklagter ist Helsserich, .Kläger das Reick, Nel-.mkkö.'er R-ichssinanzminister Er b.naer. Die Antlag,' la '>' "IG Für die beleidigenden B'banplnngen bat Helft.-.'.!> den A ön's, beweis zu erbringen »nd darf dazu . uge» benenne» und s ,,n >en. Da auch Enberger sich als Zpnge - - N, da! stein HeRe.eiin euch diesem gegenüber das Fra,,ereä>> t» I n s . I - ' - -c» in'-- stein »inninge ni erb,io um. bat de>- Vor''ft>n>d,' '.»gelassen: einmal wegen der Oeisentlichkeit die ein Reu . anl Kloruua a» d> b>>> dann aler auch ans neu W der die Wabrbeit ennftiel: wissen > Vom eigentliche» Beweistlieiiia immftc.,.nm .ockn iner wieder die amtliche langkeil Ern , ,e,. nie > e' ° "-'r zu verdächtigen. 'Vergebtick, erbebt die E berg.'i.st' eri'M'n Vor sitzender und Oberstaatsanwalt Eins am. Der stweck die' -.- Ver gebens nagelt endlich der -tebenllager n i, seist: st», mni- .ralivun-z dagegen einleaen. daß In r beständig .egen meine la'.igke ol» ->> nanniniiister Verdächtigungen obne auch nur die Svnr e ' »eiies an-gest,rochen werbe», die ae-mnet sind sie wir. m sinainiellen V'aebnngen ee-> Rest, ' .l>- l. . w die eine snftein'tische llanrarabiing der Regier» ' int'...'.'' stände, ith im Parlament, io würde ich. >'' ' nucb.bezeichnendere» An .".ick gebra d.u Freister« v vsti R i ch t b o »e n der - m n,l de Al'.'.'nrvnele. nickst »>-' steno' .e. '' ge>' »über den Ve.rd-ickstim',men Vest' " au- >- er sti .st achen, V>" r -er. stein ' "aral R e ,tz b e: g r "st. Ein dritter ! me ae-st-' en. D >ai endlich Vrnistn-m.' n Zeuge kommt mit persönlichen Beist, .een nn> echftenmnn '» »" gebt nickst. Man wirs dein grnnd >'cb nisl.mwen. «'brr ancki -aS Vchür'nis der ' ".'tz'b-n. »n n,,-1 »n,ach>-'d schon in diest-n >--mriss.'» nnm beleidigt worden nn-n-.st I a b- nnge>'ebene Für,neu verdächtigt und gelchädiat." t"»e ,i"r!er »arnnnr sah sich bergnlaßt. öffentlich zu erklären: „Der Stagtssekretär a. -m Herr Dr. Helsserich greift Dritte gn offenbar ohne einen Beweis stir seine Anaaben in der Hand zu haben."
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