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Das Flaggenlied Roman aus der Gegenwart von Alex von Bosse. (Nachdruck nicht gestaltet.» (5. Fortsetzung.) Schon ivar das ganze Haus lebendig geworden. Türen schlugen, Stimmen erschallten. Miele hörte die alte Köchin vor Angst weinen. Dazu unaushörlich das Donnern vom Meer, ein merkwürdiges beängstigendes Sausen in der Äuft und das nervenerschütternde Getöse explodierender Gra naten. Jetzt klopfte ihr Schwager Henry an ihre Tür und forderte sie aus mit vor Erregung zitternder Stimme, sich sofort in den Keller zu begeben, wo Hellen mit den Kin dern bereits geborgen sei. Er wartete ihre Antwort gar nicht ab. Mieke hörte ihn gleich darauf die Treppe Hinab ellen und dann die Haustür zuschlagen. Aber Mieke dachte gar nicht daran, nach dem Keller zu flüchten. Sie war bereits fertig angekleidct, rasch warf sie noch ein Cape um und eilte hinaus durch den langsam sich lichtenden Nebel den Klippen zu. Noch ehe sie die Höhe erreichte, sah sie Flammen und gewaltige Rauchwolken in Scarborough aussteigen. Und noch immer donnerten »om Meere her deutsche Kanonen. Kaum patte Mieke die Höhe erreicht, als sie in dem ziemlich lichten Nebel, der das Meer bedeckte, die dunklen Umrisse von Schiffen auftauchen und wieder verschwinden Iah, wie Gespenster. Und diese Gespenster spien Feuer. Deutsche Schiffei Miekes Herz wollte stillstehen vor Stau nen. vor Bewunderung — vor Entsetzen. Aber ihr kam gar nicht das Bewußtsein irgendeiner Gefahr, so vollständig war sie gepackt. Wie versteinert stand sie. Sie bemerkte kaum, dag auch noch andere Leute auf die Klippen geeilt waren, die gleich ihr der Kanonade wie einem Schauspiel zusahen. Und jetzt erst gewahrte Mieke, daß die Engländer nicht müßig blieben. Die Küstenbatte rien erwiderten das Feuer, und der hellere Klang engli- scher Kanonen mischte sich mit dem dumpfen Dröhnen der deutschen Schiffsgeschütze. Noch zweimal sah sie zwei der Schiffe, die nur in undeutlichen Umrissen sichtbar wurden, ihre Breitseiten abfeuern. Dann verschwanden die dunklen Ungeheuer im Nebel, und nur die englischen Küstenbatte rien fuhren noch einige Minuten fort, zu knattern, als schimpften sie wütend hinter den kühnen deutschen Angrei fern her. Und dann wurde cs auf einmal still. Aber aus weiter Ferne von der See her dröhnte es plötzlich wieder, als sei nun dort der Kampf im Gange. Die aus dem Schlaf geschreckten Leute, die von den Klippen dem Bombardements beigewohnt, begannen nun erst voneinander Notiz zu nehmen. Es waren zunieist Ar beiter. einige Matrosen darunter. Fischer, aber auch mehrere Bewohner der außerhalb des Seebades Scarborough gele benen Villen. Von letzteren hatten einige Zuschauer Fern gläser mitgebracht, durch die sie die deutschen Schiffe beob achteten. Nun tauschten sie untereinander ihre Meinung über die Anzahl und den Typ der angreifenden Schiffe aus. Einer behauptete, eS wären nur drei gewesen, ein anderer wollte vier gesehen haben, davon wären zwei vom aller- größten neuesten Typ gewesen — Dreadnoughts. Ein alter Mann, der in der Nähe Miekes stand, wand- te sich ihr zu. Cr trug einen Kranzbarl um das wetterge- bräunte Gesicht und sah aus wie ein alter Lotse. „Vier waren es!" sagte er bestimmt. „Unbegreiflich, wie sie durch das Minenfeld gekommen sind, und so nahe an die Piers, wie es selbst ein englischer Lotse nicht wagen würde. Aber haben Sie den Kanonendonner auf See ge hört. Miß? Wahrscheinlich ist ein englisches Geschwader herbeigeeilt und den Tollkühnen in den Rücken gefallen. Es wird den deutschen Schiffen den Weg abschneiden und die ganze Gesellschaft zu den Fischen schicken." Mieke blickte ihn ganz entsetzt an. «Glauben Sie wirklich?" Da rief einer aus der Gruppe: „ In Scarborough brennt es.' Die Deutschen haben die Stadt in Brand geschossenl Man muß löschen helfen!" „Man muß löschen!" Der Ruf Pflanzte sich fort. Es begann ein aklge meines Nennen in der Richtung nach der Stadt. Auv der alte Lotse setzte sich in Trab, und wie vom Sturm, rein gefegt, lag die Klippe nun verödet. Nicht ganz jr doch; denn da war noch einer zurückgeblieben, ein hoher, schlanker Mann in dunklem Mantel. Unbeweglich stani er und sah auf das Meer. Seine Hände hielten ei: Fernglas. Als er jetzt kurz kehrtmachte, erblickte er Mieke erkannte sie auch sofort und kam auf sie zu; dabei sah e- sich um und vergewisserte sich, daß niemand mehr in dc Nähe war. Mieke reichte ihm ihre zitternde Hand. „Das waren kräftige deutsche Grüße, nicht wahr?' sagte Herr von Hutten leise. „Sie haben nicht lang? jubeln dürfen über den billigen Sieg bei den Falkland inseln. schon mußten sie merken: Die deutsche Flotte lew noch!" „Bitte sprechen Sie nicht deutsch!" warnte sie flüsternd Es kam ihr Plötzlich die Gewißheit, daß die Anwesenheit eines deutschen Seeoffiziers gerade hier in Scarborough mit dem überraschenden deutschen Angriff auf diesen TAL der englischen Küste in Zusammenhang stand. Und sir bangte für Hutten. Jeder Fremde der in Scarborough weilte, mußte ja jetzt den Engländern verdächtig sein Eben kamen zwei junge Leute unterhalb der Klippe vorbei- gelaufen, und einer von ihnen wandte den Kopf neugierig nach ihnen zurück, ehe er weitereilte. „Glauben Sie, daß in der Stadt viel Unheil au gerichtet wurde?" fragte Mieke. Er zuckte die Achseln. „Vielleicht, aber es war unvermeidlich, obgleich, bae- Bombardement natürlich nur den Befestigungen der Küste galt. England hat den Krieg mit uns gewollt. Mi Deutschen müssen alles tun, damit es ihn auch am rinnen Leibe zu spüren bekommt." „Aber wird die englische Flotte nicht unseren Schiffen den Weg abschneidcn?" ängstigte sich Mieke. «Fortsetzung folgt.) lMMlIll>IIUIllllIIIIIllII,II,,,,,,,II,II,II,,„„„„„„II„„„„„M„„I„I„„IIII„„IIIIIIIII,II»»IIIII M A^lir eine energische und doch sehr liebevolle, st W gebildete katholische Dame, des Deutschen W W und Polnischen in Schrift und Sprache »,! W mächtig, längere Jahre Oberin einer Frauen- M W klinik, zuletzt bei schweren Operationen ver- W W wnndeter Soldaten opferbereit tätig (Kriegs- M W verdienstlreuz), wird möglichst sofort ander 8 M weitige Stellung gesucht als Leiterin (Buch- M W fnhrung), Hans oder Gesellschaftsdame. M M Offerten unter 6. U. 4V84 an die Geschäfts- ^ M stelle dieser Zeitung. 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Zilbs^si'vn ^pH-t.or ktsioks X.usvsN> — Loporotur unck Kouorkoiton H»«o«loe 8el»olre, SokIollstrsLo 8» üeklung! 8ekukwa»'8n! rum xp-ülltsn ll?oil vor 6om Xriogo korx-s « slli, Kat proiswort ru vorkaukon /LIki-eck pneldizlls, konsdeegsliesv« IS. ViL8l!k3N8la!t vlpl.-lng. Kiekaeck 8»etn. lhiokorun^ t^uok naok Oovioktokorsokiiun^. Drosävn-k^oustxäl, Nisokossvor: 102. l?vlopkoo 31001. Selienlck» » SoNscb«»». vallAIItLUs ll'KvatorAasoo k Loks 8oku>«t,a6l llinlöounp; skmtl. 2inssoksin« 14 Dago vor >'LAp ksit. /In- u. Vorkauk von Staatspapiorsn, Pkvn8- driokon usv. Vorriosunx von Liniago^oiNsra auk kiuok doi tL^-Iiokor ^dkokunx, «in- u. inokr- monatliokor Lünäisxunx jo naok Vorsinkaruo^ eu ßNnstißston LväinxunASn. — Sokoolcvorksk» viskontiorun^ smtor rvollor OosokLktsvookoot. llsn^ekukmseksi' u. ksnäsgjsl Losei Kolkee Lornmarkt-Lok«, am Dkoatsr. »IN« «liirs» HL' klelnrlck psckderg, l.uisonstr.70. psrnrnk 1042«. KU^vknefvi psul kllsnle, Orosäon-^., I.ort/in^str. 82. blou-^nkvrtip-uvk, Rvparatur unä 17m- arkvituvs- ookvollstoos unä prvisvvrt. «slsrsrbsitsn 7.^7°^. Llalvrmoistor, Lsr^mannstraüs l 1. pornspr. 2194V. 8vknvil!oi'mvi8lsi' kßeiinonn SSdel drunaor Straü« 81, 8. Lta^x«. Seliulimselisre! L. Vlevlcotlen, Lüllnorplatr 13, Linß. 2SUnsr»tr. KlappkMs, 2v!inl!si'küw Haarküto, IVollküt«, 7anoküt«, Llütron. aA«- varon. kantollvln u. pilrsokukv. Rsparat««» killtest. Ksul Uldi-lek, Lokulstraü« 1-. kuelidinliarsj von feans kS»»-ii»u1l> pirma p. Icko^dortk lönäonstr. 14 Pol. 18718 IVokn. Soitoost». 211. ^nkvrti^. all. ^rt LuokoindSnäo «oknoll u. killh?. l(ii'okvnm3!vi'oi kSelnrlek Mneieks 8vKllK^3I'SN xut« paLkorm, kaltdar unä diUlx d«r peauvntorstraüv 21. WM Sscheospirlplau der Theater ia DreSde» vom 2V. bls mit 26. Februar. Königliche« Opernhaus. Montag, lo. Bolksvorstcl- luug: Der Evangelimann C/^v). Dienstag: Der Barbier von Sevilla >'/,8>. Mittwoch ö. Ltnfonte-Konzert, Reihe p Vorm, n Uhr: Oeffentliche Hauptprobe. Donnerstag: Die ver kaufte Braut (>/i8). Freitag: Eugen Onegin (7). Sonnabend: Der Troubadour (7). sonntag: Die Walküre (' />). Momaa: Carmen l'/,7). Köntgltches Schauspielhaus. Montag: Dr. Klaus (7). DicnStag: Kyrttz-Pyritz (7). Mittwoch- Macbeth (>/,7>. Donnerstag, sür DtenStag-Avonnenten des 6. Februar: Die ver lorene Tochter «7). Sonnabend: Kabale und Liebe ('/,?)- Sonn tag: Strucnsee (7). Montag: Sappho (8'. Reltdenztheater. Sonntags (It und >/^4), Mittwoch und Drnnabend ('/r4): Im Himmel und auf Erden. Von '»tonlag Ws mit Donnerstag: Auf Flügeln des Gelange« ('/»«) Freitag: Die Fledermaus ('/««). Sonnabend, Sonntag und Montag: Auf Flügeln des Gesanges l'/«8). Zentraltheater. Von Montag bis mit Montag: Das Drcimäderlhaus Sonntag: Der Opernball l'/-<>- Albert - Theater. Sonntag: Natban der Weise <2>; Liebe (7). Montag: «rmut (7) DicnStag: Liebe <7>. Mittwoch Das Zaubcrglöckchen «8 : Die Jungfrau von Orleans (7). Don nerstag: Liebe (7>. Freitag: D>- Jungfrau von Orleans i?>. Sonnabend: Maria Stnart <7), Sonntag: Heimat «3 ; Me Jungfrau von Orleans (7). Montag: Frühlings Erwachen <7> V olkSwohltheater. Sonntag: Das Zaudergl'ckchen (8); Unsere Don Jüans <7) Dienstag. Unsere Don Jüans (7). Donnerstag: Unsere Don Jnons (7-. Sonntag; Das Zauke» glöckchcn; «unter Abend (8,.