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Sächsische Volkszeitung : 08.12.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192312081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-12
- Tag 1923-12-08
-
Monat
1923-12
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.12.1923
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koimabknd, den v. Dezember 1923. Str. 212. Seite v Kulturelle Umschau Mariä Unbefleckte Empfängnis Znm 8. Dezember . Von Wilhelm Fischer. ES ist Advent, Ende November, Anfang Dezember. Die Nalnr isi wie erstorben; Wälder und Felder sind öde und leer. Reif, gesrorencr Tan liegt ans der Erve; wir wallen zur Morale. Finiter»!?- bedeckt das Erdreich: aber in unseren Herzen lenchtcn die Verheißungen Jehovas: Tauet Himmel den Ge rechten! Alle Luft jauchzt und ruft: Christus wird geboren! Aber wenn wir de? Sohnes gedenken, gedenke» wir auch der Mutter; beide sind die Nnzerlrennliiben. In diesen Tagen feiern wir Mariä Unbefleckte Empfängnis. Es muß eine außerordentliche Zeit gcwe'en sein, als Plus IX. das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis verkündigte und die Kirche antwortete: Eredo! Peirns, der in seinen Nachfolgern sorliebt, halte durch Pins gesprochen. Das Dogma besagt, daß die allcrseügsle Jungfrau von ihrer heiligen Mutter Anna ohne Sünde empfangen worden ist, daß Mari» ans besonderer Gnade uni der Verdienste Christi willen vor aller Makel der Erbschuld bewahrt geblieben ist. Am 8. Dezember 1864 gab derselbe Papst den Spllabus der Jrrlümer der damaligen Zeit, die er als oberster Hirt; Seelen- eiscrö voll verurteilte. Und wiederum am Tage der Unbefleckten Empfängnis 1869 eröffnet; der-elbc Pavst, der mehr als die Jahre Petri gesehen hat, da?- hochheilige Konzil im Vatikan. Die lehra,»Kicke Entscheidung über die Unbefleckte Empfäng nis Mariä ging allmählich in Fleisch und Blut der Kirche über. Fromme Werke und Vereinigungen würben unter den Schuh der Unbefleckten Empfängnis gestellt; in der Diöze'e BreKan gründete Pfarrer Schneider 1861 die Kongregation der Schwestern'von der Unbefleckte» Empfängnis Mariä, unstre Macl.-iischw-'üern, deren segensreiches Wirken bekannt ist; zu den Mädchennamen Nunini- ciata (Mariä Verkündigung) und Affunta lMariä Himmelfahrt) treten die Namen Immaculata und Eoncepeion (Mariä Unbefleckte Empfängnis), in Spanien entstand der Gruß: Ave Maria pnris- sima (Aie Maria, du Reinste), worauf man antwortet: Sin percado eonccbida (ohne Sünde empfangen). Wie Eh nstus selber, so findet anch seine Kirche mit ihren Lehren nicht nur liebenden Glauben, sondern auch leidenschaftlichen Mdersvrnch (Luk. 2, 31). Bei der Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis 185,-1 vernahm man die Gra- beSkitnime» des holländischen JanseniSmns: die von dem Stuhl Petri getrennte Kirche des Morgenlandes, die die leibliche Him melfahrt Mariä (auf der Slmode der armenikchcn Bischöfe zu Sis Sis 1312 und auf der gegen da-S Eindringen des Reformation?« chrU'enlnms im Jahre 1372 unter dem Patriarchen DisUheus zu Jerusalem gehaltenen Slmode ausgesprochen, hat in seltsamer Jnkoicke.znenz noch anf ihrem „ökumenischen" Konzil 1836 der Unbefleckten Empfängnis widersprochen. In Berlin scbr'eb der Neligionsprofessor Prenß eine fanatische Schrift gegen den Lehr sah von der Unbefleckten Empfängnis Mariä. Aber ivas ge schah? Er halte gegen die Mutter Christi geschrieben; nun Halle er keine Ruhe mehr. Cr mußte sol chen und forschen; das Ende vom Liede war, daß er nach einigen Jahren katholisch wurde. Seine Stelle als protestantischer Ncliaionsprofessor mußte er ans geben. Er ging nach Amerika und übernahm die Redaktion der „Amerika", der Vorkämpferin der katholischen und der deutschen Sache in Amerika; seine geinmmelten Artikel werden heute noch gern gelesen. Aber das alles genügte ihm nicht. Jin Jahre 1879 gab er znm 25 jährigen Jubiläum der Unbefleckten Empfäng nis eine Festgabe heraus bei Herder in Freibnrg im Breisgau: Zum Lobe der Unbefleckten Empfängnis der allerse'igsten Jungfrau. Von einem, der sie einst gelästert hat. Er hat förmlich revo,ziert und depreziert; widerrufen und der Mutter Christi abgebetcn, was er einst 1851 gegen sie geschrieben hat. Ja, das Pontifikat Pius IX. muß eine herrliche Zeit ge wesen sein; alten Leuten leuchten di: Augen, wenn man ihnen von jenen Tagen spricht. Doch auch mir haben noch Freudiges zu erhoffen. Nachrichten aus Nom besagen, daß die Seligsprechung unserer begnadeten westfälischen Landsmännin Anna Katha rina Emmerich im Jahre 192-1 zu erwarten ist. Am 21. De zember 192-1 beginnt das heilige Jahr, das Jubeljahr und schließt am heiligen Abend 1925. Im Herbst 1925 wird das ökumenisch; Konzil im Vatikan zickammentreten, so daß bei der Schließung der heiligen Pforte an der Peterskirche die meisten der etwa 1500 Bischöfe des ganzen Erdkreise-? zugegen sein werden. Die treuen Verehrer Mariens erhoffen, daß bas Konzil die leibliche Himmel-i fahrt Mariä, die langst gefeiert und geglaubt wwa, ausdrücklich als Lehret! der katholische» Kirche erklären und die Marialogw z»m Abschluß bringen wird. Die Sündenlose Ein Mann, ein Weib, notdürftig mit Fellen bekleidet, wan ken schweren Herzens und tränenden Auges in die finstere Nacht des Erdentales. Hinter ihnen liegt, von dem flammenden Schwerte des Cherubs bewacht, das schöne nun verlorene Para dies. Noch tönt in ihren Ohren da-S zürnende GoltcSwort: „Die Erde sei verflucht um deinetwillen. . . . Im Schweiße deines Angesichtes sollst du nmö Brot ringen, bis du zur Erde zurück- kchrst, von der du genommen bist." Die Seele fühlt sich be lastet von dem Bewußtsein der Schuld, die schwerer drückt als die trostlose Aussicht in das Dornengestrüppe der materiellen Welt, einer Schuld, die nicht gesühnt wrden kann durch tausend- jäbriges Ringen mit den feindlichen Natnrgewalten. weil sie, gegen den lindendlichen begangen, gewissermaßen selbst etwas unendlich Verwerfliches niemals SühnbareS geworden ist. Ge stört war nun die von Gott geschaffene, so schöne Harmonie zwi schen dem Triebsleben und dem geistigen Erkennen und Wolle», lind ach! hniien nur sie allein zn trage,' gehabt diese Sünden schuld, den Kamps bestehen müssen gegen das Gesetz des Flei sches. wie gerne hätten sie den Kampf gegen Dornen und Disteln geführt, gebadet im Schweiße durch den Kampf nmö Dasein! Aber bald mußten sie an ihren Kindern gewahren, daß ihre Sünden schuld wie eine unheimliche. Macht ohne neue Schuld von ihrer Seite hei den Nachkommen wirkte. Haß und Neid — zwischen Brüdern. Kindern eines Vaters, einer Mutter, — Totschlag, unschuldig vergossenes Mcnschenblut, das znm Him mel mn Rache schreit! Eva, hingeworfen auf die Leiche ihres Kindes, klagt sich selbst des Mordes an, weil durch ihre Schuld -der triehhemmeude Damm der Gnade zerrissen, die Sünde nun bcginnt. ihre schmutzigen Wogen über daS Menschengeschlecht da» hinznwälzen. WaS dunkle Ahnung für unsere Stammeltern nur sein konnte, daß nämlich die Sünde mit allen Folgen auf dem Er kenntnis- und Willensgebiete als Schuldvollen dad ganze Men schengeschlecht belasten würde, ist den Jahrtausenden seit dem Sündenfalle zur traurigen Gewißheit aewordcn. Und seder hat zn der Sündenlast der Gesamtmenschhctt sein gerüttelt Matz bcigetrageii. Und trägt noch weiter bei, DaS Schlimmste aber ist, daß der moderne Mensch daS Bewußtsein der Schuld ver loren zu haben scheint. DaS Grauen vor der Sünde als einer Beleidigung Gottes, als dem Urgründe allen Unglücks auf der Erde ist dem modernen Menschen abhanden gekommen. Ja, er versucht die Sünde ihres Charakters a s einer Anomalie, als vernunftwidriger Tat zu entkleiden; er entschuldigt sie als „Na tur", „Schwäche", „Einbildung" Und unterdessen schlagen die Wogen des materiellen und geistigen Elends über den Völkern zusammen; ihre Besten mühen sich, der Not zu steuern, ohne Er folg; man übersieht das Wort der Schrift: „Die Sünde macht elend die Völker." Sollen wir verzweifeln? Gibt'? keine Aussicht auf bessere Zeiten, wo die Sünde nicht mehr herrscht m't ihrer unheimlichen, menschenvernick'tcnden Macht? Doch! Eines haben die Stammeltern ans dem Paradiese mitge bracht, was uns zu dieser Hoffnung berechtigt. Außer dem Strafurteil GotteS hörten sie auch daS Trostesirort: von einem wunderbaren Weibe, das der List der Schlange entganaen. an der? als die mit der Sünde paktierende Eva mit der Schlange im Kriegszustände stehen sollte, und zwar durch eine von Goit zwischen ihr und der Schlange gesetzten Feindschnst, einem Weibe, das wie Eva die Sünde so die Feindkchast zur Schlange anf seine Nachkommen sollte vererben daS schließlich durch sein Kind der alten Schlange den Kopf zertreten, der armen Mensch heit den Erlöser schenken werde. Mochte der Gedanke, selbst dieses begnadete Weib sein zu dürfen, E»aS Mnsterschmer'.en und Erdenieid versüßt ha ben. nach Gottes Ratschluß sollte dasselbe erst nach Jahrtau senden erscheinen: eine ganz neue Schöpinng sollte es sein, un berührt von der Sünde, ein neues Parodie-?, in welche? der Erlöser sollte herabsteigen, in dem Snudemneere der Menschheit ein liebliches Eiland, auf welchem keine Sünde herrscht, an des sen Usern die sündigen Wogen sich brechen. Maria! die des kommenden Er'öst-rs menschlichen Leib sollte tragen und nähren, sie sollte diese neue, sündenlose Schöpßlng sein. Sie sollte die Gnaden der Erlösung schon im voraus in der Weise erfahren, daß die Erdkunde anch nicht einen Augenblick ihre Seele belaste, sondern die Gnade in unvergleich licher Scbönhrit und Fülle in derselben wohne. Sie war die Sündenlose, Gnadenvolle! Wie die moderne Welt für die Sünde keinen Begriff und vor ihr kein Grauen zn haben scheint so bat sie anch kein Ver ständnis für Snndcnrcinb-it und das Gnndenlcben und kein Berlanaen danach. Entbcbren desbalb aber diese Güter ibres Wertes oder hören sie deshalb anf zn existieren, weil es Men schen gibt, ß'e sie. nickst kennen oder nicht kennen wollen? Eben sowenig, als die Schöpfungen der Kunst und Literatur, weil es Menkchen gibt, die sie nicht kennen oder die Organe entbehren, um sie zn erfassen. Doch in der katbo'ischen Kstchc bat das Ideal der Makel losen zn allen Zeiten seine Bewunderer und was noch mehr bedeutet, keine Nachahmer gefunden, die. wcn» stc e-S anch nie in seiner Vollkommenheit erreichten, doch ibm immer näber ka men, indem lic. unterstützt von der göttl'ch-n Gnade, die Sünde und deren Folgen stets im eigenen Herzen bekämpkten, der Schlange den Kopf zertraten und zur Partei und geist-gen Nach kommenschaft jenes wunderbar,-,,, Paradies verkündigten WeibeS gehörten. Einen Trostblick in die dnokl; Znknnst bi-stet unsere katholische Jugend, die da? Vorbild der Sün- denlosen anf ibre Fahnen gebettet, die d-n katholischen Menschen im Bekenntnis nicht bloß, sondern anch im praktischen Leben, im Kainpse gegen die Wo-en der Sunde beransarbeiten will, oufblickcnd zum Ideal der Sündenlast'», mit de», Gruße: Meer- ster», ich dich grüße. Gottesmutter, süße! Nalnrwissenschaftli^e Romantiker Von Dr. Robert Stein, Leipzig?) Die älteren und jüngeren Romantiker werden hinsichtlich ihrer Natnrerkenntius meist a's überspannte Pbaniastcn abge tan; durch ibre Naturphilosophie babe» sie das allerdings znm Teil mitverschnldet. Aber es sollte mehr beachtet werden, daß eine stattliche Zahl von Dichtern und Schriftstellern, die man zur Romantik im engeren oder weitere» Sinne rechnet, nalnr- w'ssenschaitliche Studie» getrieben haben und mit natnrwiffen- schastlichen Arbeiten an die Oefsentlichkeit getreten sind. Von Goethe und Schiller weiß jeder daß der eine Naturforscher und der andere von Haus an? Mediziner war. Den Gegnern der Klassiker soll man wenigsten? bei der Kritik ibre berechtigten nuturwissenschastlichen Ansprüche nickst verkümmern. In all-r Kürze sei hier anf wesentliche Erscheinungen knn- gewiescn. Bon der medizinischen Seite der Frage, so eng sie anch mit der naturwissenschaftlichen verflochten ist, sehe ich hier al>, um so mehr, als Paul Tiepg-n lFr-nlniral seine „D-ntich- Medizin vor hundert Jahren" l-Hcst 10 der Freiburger Wissen schaftlichen Gesellschaft, 1623), ausdrücklich als einen „Beitrag zur Geschichte der Romantik" anSgestaltet bat. Von den Häuptern der Romantik ist Friedrich von Har denberg genannt Novalis wegen seiner mathematische», chemischen und a-osognch-n Studien, sonne wegen natnrwisien- schaftüch-literarischer Arbeiten und Pläne zn vermerken. Lud wig Tieck spricht in seiner Ausgabe von Novalis Schritten ll- nnd 2, Band, Berlin 1826. 4, Auflage; 3. Band 1816) von dem Leben des Dichters, mit dein, er in inniaer Freundschaft ver bunden war; ebenso in derselbe» An-°-gabe der Kreisamtinaim Just, anch einer der vertrautest?» Freunde. Nach deren An gaben hatte Novalis vo„ 1760—1793 in Jena. Leipzig und Wit tenberg hauptsächlich Recht-?- und TtaatSwissenschakien studiert, um wie sein Vater in der Verwaltung der knrsnrsllich-sächsischen Salinen zu arbeiten; „er ninsi nebenbei (besonders in Leipzig und Wittenberg) in der Mathematik und Ebemie feine Vor- kenntnisse erlan-st haben, welches kein nackiberigeS Studium be weist" (Just 3, S, 6); er ließ sich 1795 „in Langensalza von dem berühmten Chemiker Mingleb in demjenigen Teile der Chemie, der idm eben lim Salinenwesenl nötig war, der Halnrgic un terrichten" lJnst 3. S. 13). „Zwei Studien waren es, deren eines er lnni 17971 vorsiiglich zn treiben wünschte: Arzneiwis- senschast oder Bergwerksknnde. Zn jener zog ihn die N'ignng, zn dieser bestimmte ibn die Pflicht. Schon mit den herrschenden Svstenien und nenesten Entdeckungen der H-ilknnde bekannt, wünschte und strebte er. sie aus ein einfaches Prinzip begründen, und ibr dadurch Gewißheit geben zn können" lJnst 3, S. 30). Die Krankheit seiner Braut Sophie batte >h» nämlich veranlaßt, „sich mit der Arzne>wisse»kchast näher bekannt zu machen" (Inst 3. S. 16). Nach dem Wunsch seines Vaters verzichtete er ans die medizinische Ncignna und ging im Dezemb-r 1797 noch Freiberg, wo auch Theodor Körner studiert hat. „Hier erwachte durch Bekanntschaft und Lebre des- berühmten Werner seine Lisbe zur Phpsik und zum Bergbau van neuem" (Tieck 1, S. 14 f.). Hier „widmete er sich faßt onsschkießkich der Phpsik. Chemie, böbern Mathematik Geologie, Metallurgie, Technik und wie die Wissenschaften alle heisten, die auf der Bergakademie ge lehrt werden" (Inst 3. S. 30). Waldemar OlShmisen spricht in seiner Leipziger Disser- tgtioi, „Friedrich von Hardenbergs Beziehungen zur Naturwis senschaft seiner Zeit" fl!105) jenen Studien de? Dichters natur wissenschaftliche Bedeutung ab (S. 50 sf,), ist aber doch auch wie- *) Obiger Artikel entstammt der Festschrift zum 70. Geburtstage Prof. Dr. SudboflS (von Dr. Ebstein und Dr. Stein herauSa-'geben, vgl. S. V. Nr. 237), und wurde nnS vom Verfasser öerettwilligst zur Verfügung gestellt. der zweifelhaft hierbei (S. 66), besonders durch manche Aeußc» runge» Hardenbergs selbst. Worte des Dichters über Naturwissenschaft finden sich in seinen „Fragmenten vermischten Inhalts" zumal in deren ersten, Teil: Philosophie und Phpsik (2, S. 80 ff.), wo n. a der charak teristische Ausspruch vorkunimt: „Die Philosophie ist eige„"i,t» Heimweh, ein Trieb, überall zu Hanse zn sein" (T- 88). Die „Lehrlinge zu SaiS" '2. S, 43—79) enthalten den Anfang eines phpsitalischcn Romans; Novalis wollte in einer Reihe von R-c.- manen ähnlich den; „Osterdingen" seine Ansichlcn üb?>. PH -st', Geschichte Liebe. Politik usw. darsicllen (Tieck l, S. 4 r>. S >72 . Hardenbergs Frenndschast mit dem Phpsiker Joh Wild. Ritter ist in diesem Zusammenhang wobl zn b-achten: (über Nilter vgl. Graf Klinckowstroem, Archiv sür Geschichte der Na turwissenschaft und der Technik 1922, S, 68 ss.). Soweit über Novalis, Achim von Arnim war ein anerkannter Pbwikcr: seine Forschungsergebnisse konnte er in den scbon damals vornehmen „Annalen der Phvsik" veröffentlichen: in Gebier? Pb»r-'-löwem Wörterbuch (2. Anf'age 1825,—18151 wurden seine Anisaisnnzcn über Elektrizität, Magnetismus, Lvtik mw. wobl berücksichtigt; in Poggenders'S Biographisch-Ist. Handwörterbuch fand er die verdiente Würdigung. Joses Görres, Arnim? Freund, hat,diese Würdigung noch nicht erkabren; sie muß nachaebolt werden, so bald die änß-r-n Ilmstände das erinöalicben. Seine Verdienst: um die Einfüh rung der Lavoisierschen Chemie in Dentsth'and durch schriftstel lerische Arbeit wie iw Unterricht und ebenso seine eigenen An sichten über die chemischen Elewevte babe ich znm ersten Mole daraestcllt. Zn meinen einschlägigen Arbeiten, die früher !m Hockstand, im Literarischen Echo und in den „Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften" veröffent licht sind, habe ich ans letzter Zeit noch folaende von mir zuzu- sügen: al Kleine Beiträge zur Gör re Sinn de (Hoch land 1920, S 591 ss.1. Bespricht ». a die Görrcssche V-rö'scnt- lickning in Scherer-? Allgemeinem Journal der Cb'inic und bringt einen bisher nnverösfeistsichten Görresbrick in foan'Wischer Sprache an den napoleonischen Präfekten in Koblenz: Görr-S, damals Professor der Natnrlekre an der Kobstnz-r Sekondär- schnle lGpmnosium). bittet »in Urlaub und schläat zu seiner Vertretung im Unterricht -inen Arzt »amen-? Seileaast vor. Durch die Ilrlanbsbcw-llining wird es Gistr-s möglich, zwei Jakre lang an der Ilniverstiöt Heidelberg zu lebrev. b> Eine Görressche II e b e r s e I; n n a ans dem Französische» <Zeiiick'ri>t für H-imotknnde non Coblenz; Heft 7 und 8. I920H Bringt einen Teil des Vorworte? dev Fonrcropfche,, Tableanr slwoptigue? de chstnie nnS der dcnrschen Ilebertragniig von Görres. c) Ans G ö r r e-? S cb n l e r z e i t (Beilage der Kölnischen Volkszeitnng vom ?l 5. 19221. Entbält Hinweise ans GörreS' natnrw'ssensck'astsicbe Ausbildung. dl Aus Görres Lehrer zeit (Zeitschrift für Heimat kunde von Coblenz: Heit 14: 19211. Gjbt Beleee kür den mo dernen natnrwiist'ttsck'astl'chen llnt-rricht, den Görres erteilte. Von den GörreSschen Schriften sind >n den letzten Jobrcn vorzno-öwciie die votcrländisckicn neu herausz-brockt ward'»: in der Schri'tei'reibc .der deutsche Staatsgedanke" (Drei Ma-rken- verlag München)' Deutschland und die Revolution (1921), Rheinischer Merkur ,192t). ferner in G. Müller? Verlag, München: Reden gegen Napoleon <1614), die hanptsäcbüchen Aimätze oc-? RHeinischen M-'rknr entbastcnd. Die beiden Bände „Joses von GörreS AnSge wählte Werks und B r i e r e" von Wüb, Scbcllbcrg (K-'wv- ten und München l!,I l 1 enthalten von den W'rk.'n nur solche Ins 1816, allerdings auch natnrphi'osopbiscbe, Diepgen bäile in seiner oben erwähnten Arbeit lS. 351 bei den Görr-sb-era- vbien anch Scbcllbcrn nennen sollen nickst nur wegen der a <-?- führlickicn bio-raphischen Einleitung, sondern anch wegen der sehr reichen Anmerkungen und Belege. Diepacn kann eriren- licherircise eine Medizin historisch- Dissertation üb-r Görrc? -1836 bis 1842- in Aussicht stelle». Ick wollte, ich könnlc die große Görr SanSaabe in sichere Aussicht stellen, die schon längst von der GörreSgeiellscbaft und der Münchener Akademie mir Unter stützung der Stadt Koblenz geplant ist. Ncnh einige Dickster und Schriftsteller seien ganz kurz in di'sem Zusammenhänge genannt, H W. von Kleist >1777 bis 1811) studierte, nachdem er die Essizicrslan'baln Verl offen hatte, in Fra»knrt a. O.. Mathematik und Pbiioscwbie. F«- a n ä (1777—18131 wollte nach dem Studium der Schriften de? Parazelius von Hobenbeiw die vier Elemente dichterisch behan deln; Undine erschien 18ll; Salamander, Svlobe und Kobold blieb er ichnldio. Cbamisso <1781-188-0 war wie sein „Pe ter Sckißnnib!" Naturforscher; er studierte 181^—1815 in Berlin Naturwissenschaften, besonders Botanik, beteilig!; sich g» der Kotzebne-Romanzofsscben Südsee-Kr"oditioii <1«15--1^!81 und Wurde 1816 Kustos am Botanischen Garten in Berlin; auch auf zoologischem und ethnographischem Gebiete bat er wisienschast- l'ch gearbeitet; er ist gleichfalls- im Voaaendorss isewnrdigt. Friedrich von Gentz <176-1—18321 befasste sich in Wie» mit bola»istben Studie», worüber Kronseld im Archiv für Ge schickt- der Nainrwissenschasten und der Teckpnk <>6l3, -S, 114 ss.) geschrieben bat, Adalbert Stifter (1805—1868) hgt in Wien neben einem juristischen Slndstnn Mathematik und Ncstiirwinenscbni-'n chstrie- bni ln a, bei Liilrow), Seine Natnrßlnlderniigen, se'bst viele Titel seiner M-rke (engen Zeugnis- von feinem nainrwisscnstbosl- licben Sinne ab. Leider ist eS ja bei ibm wie bei den andern genannten Romantikern wegen Rann,mangels nicht möglich, die naturwiffenkchaktliche Seite ihres Schaffens anszuzeiae». so wenig es hier möglich ist, nutzer den Rowaistikeri, der Dichtung und sch-men Literatur die Romantik-- in Kunst, Philosophie und Wissenschaft z» berücksichtigen. DaS sind Aufgaben, die »och der Erledigung harren. Lve'stnqckiten als kaikaM-hrs Friedensfcst Ans Graz wird und geschrieben: Ans Vorschlag des bekannten Vorkämpfer? der internaüo« iialen katbolisck>en Friedensarbeit. Don Crnesio Vereesi in Mailand, bildete sich ein intcrnatlanal-S katbolisch-S Kwnitce, das sich die Ausgabe gestellt hat. zur Erinnern»,-, an das- Er scheinen der Enzvklika „Urkn arcavo Dei" Weihnachten als be sonderes Fest sür d-n christlichen Völkcrsrieden zn feiern. Dem Initiativkomitee geboren unter anderen an Prälat Do, A. Gteßwein, Budapest, Kanonikus HuabeS. Madrid, Pros. Farago, Rumänien, Cte. de Rougö. Paris „sw. Die Frie dens fei er, die bereits in vielen europäischen Städten vor bereitet wird, findet unter der Devise „Cbr-sins der Friedcns- fürst" statt. Das Komst-e ladet die katholischen Drganisalionen und FriedcnSkreunde aller Länder ein, zur Vcrbreilnng des christlichen FriedensaedankenS an dieser internationalen Feier mitznwirken. Ansknnst kür das deutsche Sprachgebiet erteilt entweder die Internationale Katholische Liga in Graz. Kanne, literplatz 5 (Oesterreich) oder H. H, Kaplan Hinz, Berlin,
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