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w«ihnacht»b«tlagr der SSehstschen volkszeitung (Mariä Sehnsucht vsi, Joseph Freiherr von Eickendorfs Ls ging Alaria in den Bkorgen hinein, Tat di« Lrd einen lichten Lievesschein, Und über den fröhlichen, grünen Höhn Sah sie den bläulichen Himmel stehn. „Ach, hält ich ein Brautkleid von hiimnelrschein, Awei goldene Flüglein — wie flog ich hinein!" — Ts ging Maria in stiller Nacht, Die <Lrde schlief, der Himmel wacht, Und durchs Herze, wie sie ging und sann und dacht, elogen die Sterne mit goldener Pracht. „Ach, hält ich das Brautkleid von Himmeisschein, Und goldene Sterne gewoben drein!" Ls ging Maria im Garten allein. Da sangen so lockend bunt Nügelein. Und Rosen sah sie im Grünen stehn, Diel rote und weiße, so wunderschön. „Ach, hätt ich ein Anäblein, so weiß und so rot, N)ie wollt ich'» lieb haben bis in den Tod!" Nun ist wohl das Brautkleid gewoben gar, Und goldene Stern« im dunkelen Haar, Und im Arme die Jungfrau dar Anäbletn hält Hoch über der dnnkel erbrausenden Welt, Und vom Atndletn gehet ein Glänzen aus. Dar ruft uns nur ewig: Nach Haus, nach Haust Die freudenreieße'VeLHnachtekLturtzie Am -Sethnachtstage schattet die Kirche die Feier von diret Messe,» eine in der Miste der Nacht, eine in der Morgendämmerung mit» dl« drifte am Hellen Tage. Die Uebrrlieferung deutet diese drei Messen al« Symbole stir die leibliche Geburt de« Heilande« au« Maria, die mystisch« ln der Menschenseele, di« ewige Geburt de« Lohne« aus dem Vater. In die tiefe Nacht der Sünde kommt der Heiland al« Mariä Sohn aus die Erde. Im ungewissen Dämmer licht, menschlicher Erkenntnis wird er gebor«» in d«r Seele d« Gläubigen Im Hellen Glanze unvergänglicher Klarheit »nd Wahr, -eit findet die Geburt des Sohnes au« dem Schoße de« Vater« für dft Ewigkeit statf Gibt e» eine solch« dreimalige Geburt nicht auch im Menschenleben? In der Nacht der Bewußtlosigkeit, in Schwach, -eit und HilsSIosigkeit wird der Mensch in dieser Welt geboren. Die Taufe bringt die Mais« Geburt, die de, Seel« oen unauslöschlichen Stempel ihrer ewige» Bestimmung ausdrückt nwnn sie »ns auch noch im Dämmerlichte vieler Irrungen aus Zweifel. Schmerzen und Lei. den und einer großen Sehnsucht leben läßt nach der dritten G.burt. die die erhoffte ganze Erkenntnis und Seligkeit in der unlöslichen Bereinigung der verklärten Seel« mit ihrem Gott bringen wird. — In übergroßer Trourigkeit, „im Rücken die dunkle Nacht unter unteren Füßm ein Stücklein vergänglicher Erde und als Ziel der Neise ein trostlos Dunkel, xin unbestimmtes Nichts." so wandeln die Kinder EvaS dahin, bitter einsam ohne den Freund, nach dem ihre stimme r'stt. ohne den Trost, nach dem da« Herz weint- — Diesen leidflegunlten Erkensühnen r»ft die Klrch» in de» Adventitagcn zu> Prnpe «st TvmimiS omnibn? invoeantibu? eum (Nahe ist der Herr allen, die ihn anruftn). für diel. Armen gibt, was am Vorabend de« heilige» WeibnachtslesteS das Offertorium de, MP« zu uns spricht' Tollste portaS, principe« vestros: elrvamini, porsae anternalr» et introibit rer gloriae (Oestnet, Fürsten, eure Tore: ibr Pforten der Ewigkeit bebet euch: daß Einzug halt« der König der Motte). — Wi« der flüchtige Schein prächtige, warben und Heller dichter in dunkler Nacht, wie der Tan einer ft festlichen Musik in der Stille wir. '«» aigse ungeduldigen Adven','länge. Ist in ihn«» nicht schon ein Nute.tan -er Freud« vernebmbar? WaS un« di« Worte noch halb verscluveigen, da? künde» die Melodien, iu welche di« heilige Kirche Ihr« Texte zu kleiden pflegt. Sie lind nichts anderes als Mcdfta- tivnon über da» erhabenen Inhalt der liturgischen Gebet« Als wäre d«« menschliche Geist nicht fähig, di« großen, heiligen Dinge, von > vgl che» i» dgF kirchliche» Ter'cm dl,- Rede ist, in ihrer Abstrakt heit zu fassen, kommt al« Mittlerin die Musik: was wir trotz allem N-Herkagen ans dm« Watten nicht heranSzuleken versteh,», davon gibt sig uns ein Tlhnen. Und wie an dgn Festen die Gewänder der Priester schöner an Farben, reicher und prächtiger iw Falten. Wurf sind als gewöhnlich, so tvevden auch di« Ggsänge Micher und mglodiscker und leggn sich in immer reickeren Gedankengänggn, in immer schöneren Fiaur«,, wie ein tveichgr Maiftel um de» Text. Im Offertorium dgr Vlgilmessg schon liegt diesgS Jauchzen und di« Frende in der Melodie de« „et introibit rez gloriae" während die Tvinmniilo deS gleichen Taug«. d«r Prozesilonsgesang dcj christlichen Volkes beim Gang zu»- Kommiinkonbank den mit freudig-ernst, n Klängen begleiteten, tröstlichen Hinweis vnS Isaiar 46 enthält: „Entschleiern wird sich die Herrlichkeit des Herrn und schauen wird alles Fleisch da» Heil unsere« Gotte«." Ein Auckaftnen seht durch die gedrückte M-nschheft und ez wird ihr zur Gewißheit daß ihr Hunger und Durst gestillt wird durch da« große Geheimnis de» Geburt d«« Gottessohnes. — In wuchtig m Tönen seift der InirolttiS der Ehttßmette ein mit den WotteN des Zwesten Psalms, d"r den Jude» als Weissagung der Anknnst de» himmlischen Königs gegolten hatte: „Dominus dlxlf gd nr,-: Filius meu« e» tu, ego hods« genni te" („Der H«rr sprach pr min Du bist mein Sohn, Ich habe dich heute gezeugt"). Und' weiter in den Mott-.-» des gleiche» PialnieS: „Was tobe» die Hei den und zva» sinnen die Völker Böse«? ' — Ter Gottessohn kommt' auf die Erde aber die Heiden und di« große M^nge dg,. Menschen kennt keine Freude darüber, 'schon an ..er Wieg-, des Ieiuskindlein also Gedanken an di« ö,»einstige» Leiden Jesu, wie auch im Eva», gelium der gleichen Messe neben der jrohen Engelsliotschaft an die Menschen: „es war lein Platz in der Her».-rge". Anr «in« Heine, kurze Vemerkung uns an -aS Elend »iw die unsägliche Annut, in welcher der Heiland aus Erde» gelebt hat, erinnert Da werde« wir stille über die kleinen Entbehrung.'« unseres Lebens. Für di« Geburt deS Menschen znm Dasein im D-ftefts gilt uns diese «-sie Messe als Symbol, daher enthalt die Epistel Belehrungen and An leitungen zu einem gerechte» und frommen Leb?» di« Nach! -?o Sünde .'» bekämpfen Doch schon ist die Erde voit dieser; Ginster,,'.« »rcht wehr völlig bedeckt: Der Engel stand bei den Hirsen: nd „ft,. strahlende Heilig keit Gottes umgab sie". Keine Furcht nievr zwisch-'n dein N'enschen und seinem Schöpfer. Frende übereil Freude im Himmel ,,e« iuble die Erde vor dem Angesicht de« H nn denn er in a.-ftm, Da den Augen der Menschen durch das (»'ebeinrnis des sftischgewor- denen Niuet«s ein neues Licht von Got.ck« herrlicher Klarheit an- gebrochen ist (wie c-s in d«r Weihnacht-lvrSsatio» beißsl, tverdeu sie. die nun Gott sichtbar erkenne», zur Liebe des Nnsillybaren hinge rissen Das Volk des MoseS fürchtete sick vor dem gestrengen Gott, es wagte nicht, den Berg z» berühren da er seine Wohnung ge nommen. Heut« ab«« wohnt in den Mriftchenherzen an Stelle re« Furchtbaren, dessen Name nicht »Mannt werden lnirste, »er 'wbe- volle Vater, der seinen Sohn gesandt Kat. Von neuem Lichte spricht in den Wersen IsaiaS de* Introitus der zweiten Weihnachtsmesse, Ein Licht in der Nacht ist den Hirwn am dein Felde erschienen, dcw Stern zu Bethlehem leuchtete drn Weisen aus dem Morgenlande und eine Ssrahleusonn« geht aus in de» Herzen der Gläubige», di« dar Jesuskind in der Krippe mit den Hirien und Engeln anbete». Auch hier, im Augenblick d^r höchsten Freud-.-, vergißc die Kiiche nicht, »ns in ihren Gebeten zu mahnen: WaS durch den Glauben i» unserem Geiste leuchtet. saS soll auch in unsere» Handlungen wideistrahlen: eine Aiiffvrdeiung zu« tätigen Nächstenliebe, der Nus an uuS all«, die wir an der Kripp«, unter -Heil gefunden, den Glanz dieses Slerne« weiter zn strahle« und den Mitmenschen durch Tat und Beispiel zu dienen (Oratio). Tie Bedeutung dieser zweiten hl. M-H'e als Zeich n lür die Ge burt des Heilande« >« der Menschenseel« findet iHaien vollendeten Ausdruck in der Epistel, in welcher Egesührt ist. wie wir durch das Bad der Wiedergeburt zu Erben des ewigen Lebens werden. Auch da- Graduale. jener eigentliche lyrisch« Teil der hl, Messe de» einzig von allen Meßgebelen keine liturgisch« Handlung begleitet, bestrahlt das Jesuskind mit de» Augen der Mansche» denen de« Heiland wunderbar ist, di« untereinander von seinem Königtum und über seine Macht und- Hobest bewundernd r<-d«n. Gar erst da» Evangelium dieser Messel Wie gibt es «in Bild von der Begrüßung und Anbetung de« Herrn durch die gläubige Seele Wie di« Hir ten, so b«ten wir an, Gott lobend «nd preisend nicht kür da«, wa» dieke vor 1920 Iahr«n im fernen Land« erlebten sondern lür da«, wa« wir. wo und »v«r wir sein mögen, ln der Tiefe der Seel« er lebe». wenn im Dämmerlicht-« de« Lhristmargen« da« hl Opft« dargebracht wird. Gleich den Hirten glauben auch wir nnettchücirr- lich, „jicnt dicunn es: iiloS", wc« uns gesagt worbe» ist, wie es de« Glaube »ns kehlet mir eben solcher Festigkeit wie die Hirten, die in dem kleinen Kinde in elender Hiittg den Herrn d«c Wels anbei«««» Herrlich klingt in unseren Jubel hinein der Äommunionsvers. dg« -er liebe »Zeugung Ausdruck verleiht, daß -as Kind von Bethlehem de? Herr der Erde ist: „Frohlocke, du Tochter Sions, suhle, du Toch- t«r Jerusalem' Siehe, de!» König kommt -er Heilige, der Heiland der Wels! " Doch nicht aus Jerusalem, ans -aö auserwählte Volk allein soll die Freud» über dir Geburt b»S Heilandes beschränkt blei be». „Vö-ernnt omnes sine« terrae salutar« Dei nvsttt." die ganzi Erke, auch die Heide» sehe» eine Groß« „nd Herrlichkeit wie es lm Graduale der dritten W-eihnachtsmejft heißt. -- Die Deutung dcesrr dritten Meise für die ewige Geburt de« Sohne» aus sein Vater, für die Geburt der Menschenseele nach dein Verlast der irdischen Hülle für die Ewigkeit gründet sich zunächst auf oi<- Epistel (Paulus, Hebräer >. i—12), in welcher Ehrist»» als dev wahre Soli» Gottes. aiS das Ebenbild des Vater», dem di« Herr schaft nicht genommen werden kann, bezeichnet wird: in welcher aus schließlich von den erhabensten, göttlichen Eigenschaften des Gottes sohnes und von seinen Rechten im ewigen bleich« des Vater« dt« Rede ist. In ähnlicher Weise spricht du« tiessmnige, schwer zu er gründende Johanneseoangeliuw., wäiirrnd das Offertorium der Ge- fang de« Volkes, das an den Alsar zog, seine Opfer dorzubcinge«. ganz uinnrhüllt jubelt: „Tui eunt roch!", „dein ist dsr Himmel und teilt ist die Erde, den Erdkreis und seine Fülle hast du gegründet. Reckt und Gerechtigkeit sind di« Grundlagen deines Thrones". Wi» unendlich klein erscheint der Mellich und seine Seele: dennoch ist er nicht vergessen: dix Post cornlnunio bett-t. Verleihe uns, allmächtiger Gott, baß der heute geborene Heiland der Welt, wir «r für nn« der Urheber göttlicher Wiedergeburt ist so euch den Spender seliger Un sterblichkeit sei. — So richten sich unsere Blicke von -er Krippe des JesuSlinoe« -iimuf In die Ewigkeit, der Sohn führe ,m« zum Vater er ist der Well ins Himvtellelch. TaS ist die Geburt der Seele zum ewige« Lebe» kr der An'chauung Gottes, dal Geschenk d«r Christnacht, Kd» Gnd« des Welferlökers an die Menschheit — Wir wandeln nun nicht mehr „im Mücken die dunkle Nacht, unter unteren Füßen ein Stülklefti vergänglicher Erde und als Zirl der Reise «in trostlose« Dnnkel. ein unbestimmte» Nichts". Nzln, in das Dunkel leuchtet fetzt el„ Stern, wenn wir auf dieser Erde von Finsternis umgeben sind, so hoffe» wir ans da» Licht, well» wir in Leiden dahin gelle». so denken wir an die ewigen Pläne Gottes, und wenn wir werden wie ein Lasttier, so wissen wir doch, baß der -Herr un? .häft bei Klicke Rechten und nn» leitet nach seinem Willen: >veun wir m versinken drohen unter der Last de? Endlichen, so greift unsere Hand um so begieriger nach dem Unendliche», lechzen wir mit Immer tiefere» und heißerer Sehnsucht nach dem Anmüblick von dem es für un« heißt: da? Ird'sch« ist vollendet das Himmlisch« gebt auf. — — — Benedictina. Aommumon m der Aßrisinacßt No» Leo vau tieeinfiede ft) könnt ich jene Spnache recht versiehe», Die leis im Herzen immer zu mir sprießt, Wie Woaouschwttil, der sanfk am Stranöe bricht, Mir klifteben. öie öiireb IDaiöeswwfel wehen. Die Caae, wie sie kommen »we sie aehen, Sie stillen meiner Seele Hnmzer nicht. Nur knistern still hör ich das ew'ae lucht. Dort, wo ich mir ein Plätzchen ansersehen. Ach! öaß die luebe ezar so heimlich tut' Lin Seufzer mir. ein Flüstern bin und wieder. Iveim mein Geliebter mir im Herzen rnbt. M Sankt Antonius, de? Himmels kueder Sang ick' mit dir, wenn er in Als M?ift".!chtskttidlein stiege mir nieder! AßnstnaMwunder Eine Legende von Leopold Silvester Wo das Brrglüud jäh in die schmale s.rußebene sali«, die es von beisen Seilen schit-r erdrückt, liegt da? Ol>erdo:s. In b >'i> g«. dehnten Gärten, deren Sommer pro äst zur S -nne iai-ckren nttlß. daß einem Herz und Sgeft> ansgcyei,, stt-ben big Hose dgr 'Bauern. g>oß- giebelig. mit weiteir Raiimen. stattl'äg, (sl-lle Und wenn einer nichts anderes »ähe. als diew» l'pieuäglichen Aufputz -eg Gj-chgls. 'die weiten Torbogen, die sich in die schönen Hosrännst» austun, gr wüßte schon, daß denen hier r-bo.lt alles zn eigen ist. vom leisten Gartenheg bis hinüber, wo di« satte To.r.neiwcacht ans Ban Fels auftagt, und weiter noch. Wo aber jenseits das mächtige Gebinde der Bauerngärie» in schroffem Fall in dc« Tieft- bricht zu der steil« Treppengänge und eine mühsam am Felsgestein angellammeale Straße hinabsühre», da beginnt der äußere Schatte» de- Leben» dieser Landgemeinde» auf zivei Ebenen. Drunten ducken sieb n>». liche Häuser, in denen -in täntinerliche? Gewerbe sein.- notvollgn Tag« fristet, eng zusammen »m einen roh verputzten Kirchguader, Annnt hat diesen schmale» Laudstrich vom Felshang zum U>er hin sich zur Heimstätte erlesen. Schien sie le einmal scheiden zu wollen, so spült« die Schneeichinefte auch schon die bange Sorge um da» bißchen Dasein In die schlecht gefüllten Kelle, . . . Dezemberschnee haste über alle», über die schönen Höf« im Oberdorf und di« schlecht » -Hütte» >t" „Wasft'dorf" «ine veriöhn«nd« Deck,- geworfen. Du hättest kaum »cmerschieken, wo dl« Armut HauSrecbt belaß »nd wo der Bane« in der behäbigen Stube von