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Sächsische Volkszeitung : 21.07.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191907212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19190721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19190721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-07
- Tag 1919-07-21
-
Monat
1919-07
-
Jahr
1919
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Die neue Zeit verlangt die Erfüllung neuer Aufgaben. Dazu gehört auch die restlose Unterstützung der katholischen Presse auf allen Gebieten. Werbet daher weiter für die ooovossoso „Sächsische Vslkszeitung." voovvovvvo gegen die Teuerung anziikäliipfen. Belgien und Italien hätten Erfolge erzielt. Ter Eruährungsminister erklärte, nur die Tagesordnung Rencird annetzinen zu können. Trog' dom wurde der Tagesordnung Augagueur mit 227 gegen 213 Stimmen der Vorrang zuerkauut. Durch diele Ab stimmung ist das Ministerium in die Minderheit gebrachr worden. Ter Ernährungsmiuister Boret hat Clemeueeau seinen Rücktritt angebotcn. No ule ns. der Teputierte von Gers und oliemalige Finanz- und Kriegsininister, ist als Nachfolger von Boret zum E r n ä h r u n g sm i n i st e r ernannt worden. Italien gegen das südslawische Reich Belgrad, 19. Juli. (Meldung des slaw. Preßburean.i In der gestrigen Sitzuna der Nationalversammlung inter pellierte Dakovic den Ministerpräsidenten über das Trei ben ausländischer Amtspersonen in M ontenegro. Ter Interpellant sagte: Tie Italiener wühlen gego n d e n Bestand des südslawischen Reiches, beson ders gegen den Anschluß Montenegros an Südsla-Wien. Fast täglich ereignen sich blutige Zwischenfälle. Italienische Soldaten töten montenegrinische Bauern nnh dingen Mörder gegen unsere Beamten, von denen mehrere bereits ermordet sind. Außerdem sind in Montenegro auch Agenten anderer Großmächte tätig, die uns sonst sreund- schaftlich gesinnt sind; insbesondere entfaltet England eine Agitation für die Dynastie des Exkönigs Nikita. Ter M i u i st erpräsident erklärte: Auch die Regierung er hielt Nachricht von bedauernswerten Ereignissen in Monte negro, >vo sich die italienischen Organe nicht korrekt auf- sühreu. Tie Negierung machte Vorstellungen bei den (Groß mächten und Italien. Redner glaubte nicht, daß sich auch die englischen Organe unkorrekt benommen hätten. Ter Interpellant erklärt sich mit der Antwort nicht znftieden uns regt an, daß die Belgrader Regierung den Großmächten die Erklärung zukommeu lasse, sie sei bereit, dem normalen König von Montenegro eine Alt Apanage zu gewähren, doch es müsse dein früheren König unmöglich gemacht werden, unter dem Schlitze Italiens in den südslawischen Gebieten Wirren hervorzurnfen. Ter Ministerpräsident erwiderte, die Regierung tue alles Mögliche, um vom. montenegrinischen Volke alle Gefahren fernzuhalken. Ter Ministerpräsident dürfe aber in der Oeffentlichkeit keine eingehenderen Aenße- rungen über gewisse delikate Fragen machen. Doch könne er sagen, Aehnliches, wie jetzt in Montenegro, tonnten auch größere Staaten erleben. Sturm ans das polnische Landtagsgebäiide Berlin, 21. Juli. In Warschau versuchten mehrere tausend Arbeiter nnd Arbeiterinnen, die bei öffentlichen Ar beiten verwandt wurden, das polnische Landtags- gestände zu stürmen, um von dein gerade tagenden Land tage eine Lohnerhöhung zu fordern. Polizei und Militär stellten sich ihnen entgegen. Da der Voltshaufe sich nichc aushaltcn ließ, gaben Polizei und Militär Feuer. Eine. Anzahl Toter nnd Verwundeter blieb ans dem Platze. Das Inkrafttreten des Friedcirc-vertrngcs In der Oeffentlichkeit und in der Presse tanchen immer wieder Nachlichten über die angeblich unmittelbar bevor stehende Besetzung dieser oder jener Stadt durch die Polen auf, die ^ w Bevölkerung beunruhigen. Wie wir von zu ständige' Seite erfahren, entbehren alle diese Nachrichten der tatst. ichen Unterlagen, weil gegenwärtig über den Zeitpunl. des Jnkraftretens des Friedensvertrages noch nichts Gc;aues gesagt werden kann. Nach Artikel 440 des Friedensvertrages tritt dieser erst in .(traft, nachdem er außer durch das Deutsche Reich durch mindestens drei der feindlichen Hauptmächte sowie durch die Macht ratifiziert ist, der gegenüber die betreffenden Bestimmungen Geltung haben. Bisher ist der Friedensvertrag lediglich von Deutsch, land ratifiziert worden nnd es läßt sich noch nicht übersehen, wann die weiteren Ratifikationen erfolgen werden. Daher ist, wie gesagt, im Augenblick der Zeitpunkt des Inkraft tretens des Friedensvcrtragcs noch völlig ungewiß. General v. Deimling an die deutschen Offiziere Baden-Baden, 18. Juli. Gegen die vom General Keim in einem Berliner Blatt geäußerte Auffassung, daß die deutschen Offiziere, deren Auslieferung die Entente verlangen würde, diesem Verlangen nicht Nachkommen wollten, wendet sich General v. Deimling in einem Aufsatz im „Badener Tageblatt". Deimling vertritt darin die Ansicht, daß nicht das deutsche Volk sich durch die er- zwungene Annahme des Schmachparagraphen entehrt hätte, sondern seine Bezwinger, und glaubt nicht, daß die Entente die AuslieferungSangelegenhett letzten Endes auf die Spitze treiben würde. Wenn aber doch, dann glaube er, daß alle angeklagten Olftziere sich freiwillig stellen würden, da der deutsche Offizier noch immer mit seiner Person für seine Handlunten eingestanden wäre. Vor allem läge kein Grund vor. jetzt den Dienst und damit das Vaterland m Stich zu lasten. Der Aufsatz schließt: „Kameraden, bewahrt auch hier dem Vaterland die Treue, wenn auch manches Euren Gefühlen nicht entspricht, stellt das Vaterland über alles. An seinem Aufbau milzuhelfen, darin besteht Eure wahre Ehre." Die künftigen Neichsfina»zbea«ten Weimar, 20. Juli. Heute ist hier eine Anzahl von Professoren und Dozenten der StaatSwissenschast und der Privatwissenschaft auf Einladung des Reichs- finanzmintsters zusammengetreten, um über eine Vor blldung der künftigen ReichSfinaiizbeamten zu beraten. Nachdem zahlreiche Hochschullehrer und Regierungsvertreter verschiedener Gliedstaaten praktische Vorschläge für die Amtsbildung der Rcichssteuerbeamtrn gemacht und der Gesandte Dr. Hartmann über die Steuerverhältniste in Deutschösterreich gesprochen hatte, erhielt Prof. Jastro» das Mort zu einer ausführlichen Entgegn mg aus die Bemerkung der einzelnen Redner. Es wurde sodann auf Antrag von Pros. Prion die Bildung von 3 Ausschüssen beschlossen: 1) eines Ausschusses für den Ausbau des Unterrichts au Universitäten und Hochschulen. 2) eines A iSschnsseS für die Vorbildung der Steuerbeainten, 3) eines Ausschusses für die Ausbildiiiigskurss. Indern Ausschuß gehören 5 Hoch schullehrer an. Den Ausschüssen zu 2 und 3 werden Praktiker zngesetzt. Mit einem Dankeswort des Reichs- Ministers schloß di« Versammlung. Zu den Vorgängen in Pommern Der p olni s ch e L a » d w i r t s cb a f t s m i n i st e r hat an den E r » ä h r nngsmini st e r ei» Schreiben fol genden Inhaltes gerichtet: Mit Rücksicht ans die unmittel bar bevorstebende Getreideernte in es dringend geboten, da für zu sorgen, daß von der in der Landwirtschaft tätigen Arbeiterschaft alles serngobalten wird, was zur Unzufrie denheit und Beunruhigung Anlaß geben könnte. Die ging- sten Vorgänge in Ponimern habe» gezeigt, daß es soivoh, unter den Besitzern selbst wie in de» radikalen Kreisen der äußersten Linken gewissenlose Leute gibt, die die Tinge zun, äußersten treiben nnd durch Gefährdung einer auslömm- licheu Ernährung die Bevölkerung an den Rand des Ver derbens oringen, nur in» dadurch ihren extreme» Partei- interesien z» diene». Ein wirksames Mittel zur Vermei dung einer solchen Entwicklung wirb darin zu finden sein, daß den Landarbeitern die ilmen vertragsmäßig znüelien- den Naturalbezüge in vollem Umfange gewähre und den leislnngspslichkigeir Arbeitgebern die Möglichkeit genommen wird, diese Naturalbezüge irr Bar abzugebcn. Es ist datier dringend eine Verordnung erforderlich, durch die die Ar beitgeber in die Lage verletzt werden, alle den landwirtschaft lichen Arbeitern zustehendcir Naturalbezüge als solche in vollen: Umfange zu gewmaeu. Ter Temviistrativlissireik der Unabhängigen Berlin, 21. Juli. Zum heutigen Temonstratioirssireik der Unabhängigen wird mitgeteilt, daß sowohl die Große Berliner Straßenbahn als auch die Siemens- und die städ tische Straßenbahn von heute früh ab die Arbeit einstellcn. um sie erst morgen früh wieder ansznnehme». Tie Hoch- nnd Untergrundbahn werden sich dem Streik anschließen. Das kaufmännische Personal beteiligt sich nickt an dem Ans- stände. Das Fahrperwnal der Omnibusgeiellschast bat dem „Bert. Lokalanz." zufolge beschlossen, den Verkehr ans den Omnistnslinien im gewohnten Maßstabe dnrchznsühren. Auch der Stadt- nnd Vorortverkehr erleidet keine Störung, da die überwiegende Mehrzahl der Eisenbahner dein Gedan ken eines neuen Streites ablehnend gegcnüberstestt. Eben so wird der Fernverkehr voll aufrecht erhalten. Als bezeich nend wird es angesehen, daß sich auch die Arbeiterschaft so genannter lebenswichtiger Betriebe zur unabhängigen Streikparole bekannt bat. In den städtischen Elelirizitäts- werken ruht der Betrieb vollständig. Tie Arbeiter der städ tischen Gaswerke streiken ebenfalls. Wie sich die Arbeits tage in den großen privaten Industriebetrieben gestalte!, wird, muß ahgewartet werden. Wie das „B. T." meint, sehen die Unabhängigen nicht ein, daß sie allmählich zu Pos- seiisiguren werden, wenn sie bei jeder Gelegenheit mir noch ein Wort lallen können: „Streik! Streik!" — Tie „Voss. Zeitg." schreibt: lieber die Berechtigung des Streikes als Mitte! im politischen Kampfe kann man sehr verschieden ur teilen. Tech ist er ans alle Fälle nur innerhalb eines Staats- Wesens erträglich, dessen Wirtschaftsleben sich in normalen Bohnen bewegt. Tentschlands Wirtschaft ist aber augen blicklich so, daß das Reich nm seinen Wiederaufbau ringt. Ueberall drohen Hunger lind'Elend. Das Deutsche Reich, das fast 'ein letztes Gold für Lebensmittel ausgegeben hat, kann nur durch bessere Ernährung wieder Kraft nnd Mut zur Arbeit gewinnen. Wenn diese Hoffnung felMchlägt, müssen Preisznstände eintreten, wie sie in Petersburg. Moskau nnd Budapest herrschen. Unter solchen Umständen ist jedei arbeitsfreie Tag ein weiterer Schritt zum Abgrund, jeder Streik ein Verbrechen. Kirche und Unterricht Was sind BolkSmissionen? Mit den Missionsbestrebungen in Heidenländern haben katholische VolkSmissionen nichts zu tun. Denn sie sind seelsorgliche Veranstaltungen außerordentlicher Art, die sich an die Kirche wenden, die der Kirche schon angehören. Volksmisstonen sollen den katholischen Christenleuten Gnaden tage bringen, die ihr religiöses Leben erneuern und per- tiefen. WaS geistliche Exerzitien de« einzelnen bedeuten oder einem besonderen Stand, das soll die VolkSmisston für eine ganze Gemeinde sein. Mission heißt Sendung. Sendlings Gottes. Priester, Pfarrseelsorger, wirken jahraus, jahrein in den katholischen Gemeinden. Die Volksmission bringt der Gemeinde fremde, außerordentliche Gesandte, Weltpriester oder Ordensgeistliche, die den Gemeindemit gliedern in vermehrter Weise die Gnade Gottes, seinen Frieden und seine Versöhnung vermitteln sollen. Diese Missionen bringen keine neuen Lehren; sie verkünden das alte Evangelium, aber in einer bestimmten Ordnung, nach einem gewissen Plane, so daß während einer Woche die wichtigsten Wahrheiten der hl. Religion Tag für Tag. mehrmals am Tage auch, nach einheitlichem System und durchaus praktisch den Gläubigen vor Augen gestellt werden. Gründliche Belehrung, aufrichtige Hinwendung zu Gott, das ist das Ziel der hl. Mission! Begeisterte Arbeit für die eigene Seele, hochgemute Hingabe an Gott, unser höchstes Gut, an Christum, unfern Herrn und Heiland, an die hl. katholische Kirche, unsere vielgeliebte Mutter, oas soll die hl. Mission mir ihren Predigten und Andachten, mit ihren vermehrten Gelegenheiten zum Empfang der Graderimittel zu wege bringen. Manche sächsische Katholiken haben solche Misstonstage noch nicht erlebt; viele unter ihnen sind aber auch schon Teilnehmer an einer Mission gewesen und diese denken gewiß mit Freuden zurück an die Gn«dentage. Die heilige Mission bringt Tage des Heiles und des Glückes. Be glückwünschen kann man die Gemeinden, denen ihre Seel sorger eine hl. Mission bereiten, besonders wenn dte Ge- meindenütglieder durch ihr Gebet die Arbeit der Missionen vorbereiten und durch ihre Einladung dakür besorgt sind, daß alle Mitglieder der Gemeinde mit Nutzen an den G-mdentagen ihren Anteil nehmen. Parrevmchrichleu Ortsgruppe Pirna (Jentrumsparteft Abteilung Mügeln-Heidenau Sonntag den 27. Juli abends si,8 Mir in Mügeln. Vcreuis- lokal Alberibos, Alberttzratze, ^uscnnmcmlnnn d-.r Pni'leisreuuvc aus Mügeln, Heidenau. Dohna nnd Umgebung zur Besprechung der Schnlsrnge. Referent Herr Pfarrer de Ln solle anS Pirna. Zeutru'.nspartei Leipzig, Bezirk Osten Am !7, Juli abends 8 Uhr fand im Restaurant „Himmelreich" eine Mngl.cbcrdecmmmlimg statt, die durch ihren g! ten Besuch er- neni ftengni-r davon ablegke, daß in nnierm Bezirk der sientrnms- sache großes Iuterege entgegen gebracht wird. Ter erste Vor sitzende, Herr Hilpert, erössnete die Versammlung durch eine Be grüßungsansprache nnd erteilte alsdann Herrn Lehrer Rüctert das Wort, oer pch in dankenswerter Weise zur Uebernahme eines Vor trages iür diesen Abend bereit erklärt hatte. Der Redner Hane das Thema „ Dc> S Zentrum und die geg e n w ä rlig e L n ge" gewählt. Der Vonrcig bewegte sich dahin, die politische Lage zu zeigen bis zum Il.Rov. Iü18 unter der lcmslitnticmellen Monarchie und im Anschluß daran unter der Demokratie. Im zweiten Teile wurde uachgewiesen die Stellung und Längten des Zentrums in beiden politischen Lagen, seine Treue gegenüber den christlichen Ideen des deutschen Volkes, nnd seine politnche Tätigtest und seine politischen Ersvlge dnsür. Die Darlegungen klangen aus in dem Ausruf zu gleicher Treue und rtefer Dankbarkeit zunächst aller Katholiken, dann aber aller noch christlich denkenden Votlskreise zum -Zentrum als christliche Volkspancr zu unentwegter Werbearbeit für die -Zeinrnmsponei nnd Zenlrnmspresse. In meisterhafter Weise verstand es der geschätzte Herr Redner seine ^nböreftctmst zu festem und reicher Beifall wurde ihm für seine intciesnaileu Ansstihrnngcn zu teil. Die sich nun anichlietzende Aussprache liest erlennen. in welch' bouein Maste es der Redner verstanden batte, den richtigen Ton in seinem Vorirage zu sinden. Herr Rednlieuc Schneider »ahm noch Veranlassung auf die von dein Redner berührte Tchnl- sragr näher einzugehen nnd zum Schlust den Krebsschaden unseres Wit'tsmastslebens mit utannhasten und reinigen Worten zu gestellt Nach Erledigung geschäftlicher Mitteilungen, nntcr denen besonders der -Zuwachs von weiteren 2 V neuen Mitgliedern her- vorznheben ist. schloß dcr Herr Vorsitzende um kl Ubr die Ver sammlung und gab der Bitte nnd zugleich der Hostnung Ans- drnck, die VenranenStente möchten auch fernerhin für unsere gute Sache ihre ganze straft einsetzen. * » Am 12. Juli ist zu .Tanten der Forstmeister Frhr. Ferdinand v. Wolfs-Metternich gestorben, der als Mitglied der jZent'.nms- frciktion Sen Kreis Wirtlich - Bernkasisl von lvOtz—löll um Reichs tage nud von tMM -1017 im Preutziicheil Abgeordnetenhaus»: ver treten batte. Nachrichten aus Sachsen Zu augeblichen Aeusrerungen unsere» früheren Königs erhalten die Dresdner Nachrichten von einer Persönlichkeit. d>e dem König nahesteht und daher über eine zweifelsfreie Kenntnis uersügt, folgende Zuschrift: „In einem Dresdner Blatte findet sich die Mitteilung, der vormalige König von S chlen Friedrich August aaste im November v. I. sich dahin geäußert: „Macht euren Dreck alleene". und habe sich neuerdings daam ausgesprochen.' „Ich k.imme:e auch den Quark : ehr um deutsche Politik". Diese Nachricht ist in allen ihren Teilen und mit allen ihren weiteren Aus schmückungen von Anfang bis zu Ende glatt erfunden. Niemals ist eine derartige oder dem nur irgendw-e ähnliche Bemerkung gefallen. Die mit der Verbreitung derartiger Nachrichten vetiolgke Absicht läßt sich leicht erkennen. Kein Erntestreik. Von ganz vereinzelten und rein örtlichen Schwierigkeiten abgesehen, besteht nirgends in Sachsen die -veiahr eines Erntestreiks. ES ist vielmehr als sicher culz»nehinen, daß die abgeschlossenen Tarif« von den Arbeitgebern wie Arbeitnehmern gehalten werden. Außerdem vermag, so wird osfiziös dazu gesagt, die sächsische Land« arbeiterschufl aas Ihrer guten Kenntnis der Ernährungs- schwterigke'ten unseres Lindes heran« die unabsehbaren Folgen gerade eines Erntestreiks viel zu gut zu würdigen. Sie würde sich daher wohl kaum auf ein derartige« Abenteuer einlassen, daß in seinem Ergebnis ja ungefähr so wirken würde, wie wenn sie ein ganzes Jahr lang ge- streift hätte. Denn ein Erntestreck vernichtet die Früchte des ,-,UlseS eines ganzen Jahres. Zur Frage der KriegSgefaugenenheimkehr wird von zu- ständ ger Seite mitgeterlt: Verschiedene Zeitungsw.eldungen der letzten Zeit find geeignet, in der Oeffentlichkeit irrtüm- lichc Ansichten über die angeblich schon in kürzester Zeit zu erwartende Heimkehr der deutschen Kriegsgefangenen aus den feindlichen Ländern zu erwecken. Leider ist diese Hoffnung »uf eine baldige Erlösung un» serer schwergeprüften Landsleute nicht
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