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Beilage zur Sächsischen VolksZeitung Rr. L74 ^ Arettag, den 28. November 1!)19 ^ 2 chr^. >SSWWWMWMSWMSSSSSWSSSMM«»-M»W»»M^WWzzm«»EW»»-->--»^>» l > Selbsttzttfe -ege« «das Gelübde der Keuschhett- Gegen den Skandalfilm „Das Gelübde der Kerffch- heit" haben letzten Freitag auch die Katholiken von Lichterfelde und Lankwitz zur Selbsthilfe gegrif fen. Der „Germania" wird darüber belichtet: „In den Palast-Lichtspielen am Kranoldplatz Llctstcr- felde ° Ost sollte abends 8^ Uhr der Film „Das ffstlübde der Keuschheit" zur Aufführung gelangen. Der Film »var bereits in Nowaweö und Oberschönerverdc von Len katho lischen Besuchern mit Entrüstung zurückgewiescn und da durch unmöglich gemacht worden. Tie Vorführung in Lichterfelde war von etwa 350 Personen besucht. Nach einem einleitenden Lustspiel begann „Das Gelübde der Keusch heit". Schon der Beginn 'des ersten Aktes, in dem Szenen auS dem Leben eines ncugeweihten Priesters nebst nicht mitzzudeutenden Bibelsprüchen und Worten aus dein Text der heiligen Messe profaniert wurden, erreiche das Mist fallen der Zuschauer, das sich in Zwischenrufen kundtat. Den Höt>epunkt erreichte die Erregung, als der Beichtstuhl in die Szene hineingezogen und das jedem Katlwliken be sonders teure Bild der „Jmu»er)vährend<ü Hilfe" plötzlich in das Antlitz eines jungen Mädchens verwandelt wurde, das offensichtlich die „Geliebte" des jungen Priesters dar- stellen sollte. Diese Erregung ist um so begreiflicher, als sich dieser Vorgang am Grabe der Mutter der Priesters ab- fpielte. Allgemeines „Pfui"- und „Schluß"-Rufen war die Folge. Das Spiel wurde unterbrochen. Ein evang^ lisch er Bürger aus Lichterfelde ergriff sofort das Wo^. Er protestierte energisch gegen die Vorführung und bezeichnet«: es als eine Schmach für jeden anständig denkenden Deutschen, daß ein solcher Film überhaupt in Deutschland möglich sei. Das Publikum pflichtete ihm leb haft bei und verlangte Beschlagnahme des Films durch die Polizei. Man rief nach dem Kinobesitzer, dost) der hatte sich rechtzeitig — „verduftet". Auch der Geschäftsführer war zunächst nicht zu finden. Einige Teilnehmer waren inzwischen nach dem Vorführungsraum geeilt, um die Fort setzung der Vorführung zu verhindern und den Film der Polizei zu übergeben. Auf Zureden besonnener Elemente nahmen sie davon Abstand, »nährend der Akteur versprach, nicht weiter zu spielen. Redakteur H. aus Lankwitz ver handelte nun mit dem endlich aufgefundenen Geschjfts- führer. Diestr setzte sich mit der Frau 'des Besitzers ins iBeneknnen und glaubte, die Aufführung fortsetzen zu kön nen, wenn die Vertonen, die gegen Fortsetzung seien, das Lokal verlassen hätten. Nach seiner Meinung seien das etwa 10 Personen. Dem widersprach energisch Redakteur H., der den Geschäftsführer einlud, sich von dem Geiienteil zu überzeugen. Eine öffentliche Abstimmung im Saale ergab, dast die überwiegende Mehrheit gegen die 'Fortsetzung des Spiels »nar. während nur etwa 10 dafür stimmten. Auf Anregung aus den» Publikum, schlug Re dakteur H. vor, dreiviertes der Einnahmen der Skbendkasst der Kriegsgefangenenfürsorge zu überweisen, den Rest dem Besitzer znr Bestreitung der Unkosten zu überlassen. Dieter Vorschlag wurde von dein Geschäftsführer und in der Ab stimmung vom Publikum nnt allen gegen etwa sieben Stim men angenommen. Bei Inangriffnahme der Regelung im dargestellten Sinne erschien die von beiden Parteien an- gerufene Polizei, um den Film zu beschlagnahmen und den Tatbestand festzustellcn." Und wo bleibt in Sachsen die Polizei, wo bleibt der Polizciminister Herr U h l i g? Aber Verzeihung! Hoch- derselbe hat Wichtigeres zu tuu, nämlich Bücher über „Die letzten Wettiner auf dem sächsischen Königsthron" zu schrei ben! Und weiter hat er dafür zu sorgen, dast schleunigst „Wolfis Sächsischer Landesdienst" einen Waschzettel über dieses iwckfft bedeutsame Werk hinausgehen läht mit der Angabe der einzelnen Themen, unter denen sich folgende be finden: „Abhängig von Rom", „Borromäusenzyklika und Friedrich Augusts sonstige Verwandtschaft". Wenn das nicht inehr zielst! Man sieht, das Ministerium des Innern ist bei Herrn Uhlig in besten Händen .... X Die Trauerrede Trimbarns aus den Abgeordneten Gröber bat folgenden Wortlaut. Hochansebnliche Trauerversammlung! Von tiefer Weh mut erfüllt haben wir in dieser Stunde ins Partamentv- I-aus des Tei.tsclien Volkes zu einer schmerzlichen Trauer feier uns vereinigt. Sie gilt dem Manne, der eine der markantesten Erscheinungen, einer der fähigsten und eif rigsten Arbeiter in diesem Hanse gewesen, dem hochverehr- ten ersten Vorsitzenden der Zentrumsfraktion der Deutschen Nationalversammlung, dem Staatssekretär a. D. Adolf Gröber. Tränenumflorten Auges blicken »vir ^Mitglieder der Zentrumsfraktion auf den Sarg unseres unvergest lichen, ausgezeichneten Führers und Freundes, zu dem wir so oft leuchtenden Auges aufgefckgut, wenn er zu uns und für uns sprach. Sein Hinscheiden bedeutet für uns in die sen ernsten, schweren Zeiten einen wahrl-ast uners«hlick»en Verlust, den wir auf das schmerzlichste beklagen. Aber nichr airf die Fraktion und Partei beschränkt sich dieser Verlust und diese Klage. In Kundgebungen innigster Teilnahme, die wir in unserem Schmerz so wohltuend und dankbar empfinden, haben alle Parteien mit den: Präsidenten und der Regierung des Deutschen gleiches ihr Beileid uns zum Ausdruck gebracht und den Schmerz über den Verlust dieses Mannes für Parlament und Vaterland. Und diese zahl reiche Trauerversammlung und die Tausende, die draußen in den Strasten harren, um den Toten an sich vorüüerziehen zu lassen, und ihm das letzte Geleit zu geben, sie legen Zeug nis ab von dem Ansehen und der Wertschätzung, deren sich der verstorbene Volksmann allgemein erfreuen konnte. Ja, Adolf Gröber war ein Volksmann im wahrsten Sinne des Wortes. AuS kleinen Verhältnissen hervorgegangen — sein Vater war Handwerksmeister in Riedlingen, später in Weingarten -- lernte er frühzeitig mit dem Volke fühlen, wurde er vertraut mit den Nöten und Bedürfnissen des Volkes, denen Rechnung zu tragen, soweit cs mir immer das Wohl des Vaterlandes zulieh, er als eine Hauptaufgabe seiner parlamentarisch»«»!! Tätigkeit betrachtete, nachdem er 1887 bei den Septenatswahleu in den Reichstag und 1889 in den Württeinbergischen Landtag gewählt worden war. Ueber dreistig Jahre gehörte er beiden Parlamenten an. Ein an parlamentarischen Arbeiten überreiches Leben hat nun der Tod jäh geendet, geendet an der Stätte, wo cs so wirksam in die Erscheinung getreten. Bei all seinen par lamentarischen Arbeiten kannte Adolf Gröber, wie die Zen trumspartei. der er aus innerster Uebcrzengung augehörte, nur ein Endziel: das Wohl des Vaterlandes, des grasten deutschen Vaterlandes und seines engeren Heimatlandes Württernberg. In dem Begriff „Wohl des Vaterlandes" lag für ihn, wie für uns. eingeschlosscn die sichtige Bedeu tung und das rechte Verhältnis von Staat und Kirci>e und Gesellsäiast. Das Wohl des Vaterlandes richte nach seiner, tvie unserer Ucberzeugung glcichermahen auf einer kraft vollen Staatsordnung, wie auf der Freiheit der Lsirche und der sozialen Gerechtigkeit. Diese Grundlage des öffent- lici-en Wohles zu erhalten und zu pflegen auf dem festen Fundament der Religion und Sittlichkeit, die Anwendung dieser Grundsätze auf die »vechselnden wirtschaftliclM und gesellsckzastlichen Verhältnisse im Sinne einer ständigen Verbesserung für alle Volksschichten stch er als seine Auf gabe im öffentlichen wie im privaten Leben an. So wurde allmählich die parlamentarische Betätigung sein eigentlicher Lebensberuf, in dem er, wie wenige, gänzlich ausgiug. In den Wind Ihorstschen Traditionen ausgewachsen »var er, seinen Grundsätzen unerschütterlich treu, eine lebendige Ver körperung des Zentrumsgedankens, wie Lieber, mit den» ihn enge Freundschaft verband und den er getreulich unter stützte. Dabei kamen ihm ein umfassendes, solides, juristi sches Wissen, scharfes Urteil und gesunder praktischer Sinn, vor allem aber eine unermüdlick)e, schier unverwüstliche Arbeitskraft trefflich zustatten. Klarheit und Sicherheit in der Auffassung erleichterten ihm die Entscheidung, die er dann mit großer Zähigkeit auch durchzusetzen suchte. Da zu verfügte er über eine eindrucksvolle Form der Rede, die, immer sachlich und zuweilen mit schlagfertigem süd deutschen -Humor gewürzt wwr. - Ganz besonders charakte ristisch war bei seiner parlamentarischen Tätigkeit die Selbstlosigkeit und das hohe Pflichtgefühl, das ihn ja auch noch am letzten Tage seines Lebens in den Reichstaz führte, um sich nach dem Gange der Verhandlungen zu er kundigen. In diesem Hause, in dem ex so oft in Fraktions-, Kommisiions- und Plenarsitzungen gesprochen und in den- er io viel gearbesiet hatte, hat der Tod »einem arbeits reichen Leben ein Ende gemacht, er ist buchstäblich in dort Sielen gestorben. Diese Selbstlosigkeit und dieses ausge sprochene Pstichtg'-fühl entsprangen bei Gröber einer tief- religiösen Lebensauffassung. Tw Religion war ihm nicht ein Feierkleid, das inan von Zeit zu Zeit hervorholt, um es anzuziehcu, sie war ihm die Sonne, die seinein Leber, beglückende fruchtbare Wärme, die auch seiner Arbeit selbst loses Pflichtbewusttiein verlieh. Erkenntnis und Bekennt nis, Glaube und Leben gingen bei ihm Hand in Hand. Ohne jegliche Menschenscheu legte er mit dem Rosenkranz und an der Kommunionbank ein offenes Bekenntnis seiner katholischen Ucberzeugung ab. Wie oft hat er auf Katho- likeiwersammlungen oder bei Veranstaltungen des Volks-' Vereins für das katholisch Deutschland, den» er als 2. Vor- sita.'dii angehörte und für kessen Ausbreitung er so viel gewirkt hat, ein glänzendes Beispiel für die Verein» »ung der beiden Worte gcHkben: Ora ot lodbra, Bete und arbeite! Und »veil er die beglückende und befruchtende Bedeutung der Religion für sein eigene? Leben kennen, gc lernt hatte, darum strebte er aus iimcrster Ueberz iiiTUng! und mit allen Kräften danach, unter 'Wahrung ehrlicher Toinanz, die Religion auch im öffentlichen Leben zur Gel tung zu bringen und auch aus Gründen des Volks- und Siactswohles der Kirche die nötige Freiheit für ihr Wirken zu sichern, wie es besonders wieder be» den Verhandlungen über die neue Reichsverfassung in orc Erscheinung t-at. Der Krieg traf ihn schwer. Sorgerrvoll blickte er in die Zukunft des Vaterlandes und der Partei, deren Einigkeit zu erhalten ihm besonders am Herzen,lag. Ja, würden die Lippen, die stch im Tode geschlossen.haben, zu einem letzten Appell an seine Fraktions- und Parteigenossen noch einmal sich öffnen können, es würde wohl nur diese Mahnung aus stincm Munde kominen: „Sei deinig. einig, einig! Nun ist er heimgegangen. Stumm ist sein Mund, das Auge erloschen. Aber als leuchtendes Vorbild wird er immer lebendig vor uns stehen, als der edle Bannerträger opferbereiter Liebe zum Vaterlande, als glänzendes Beispiel gewissenhaftester Erfüllung der parlamentarischen Pflichten, als immer anspruchsloser, hilfsbereiter, teurer, treuer Freund. Nun trittst du die letzte Reffe an,,.nun rüsten wirk dich zur letzten Fahrt in die geliebte schwäbisch Heimat. An der Seite deiner Eltern sollst du ausruhen vom Kampfe des Gottesstreiters und von den Mühen der Arbeit für Gott und Kirche und Vaterland. Ueber deinem Grabe aber und über deinem Namen soll aufleuchten das Wort als unver gängliches Zeugnis: „Du hast den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. Möge dir hinter legt »'ein die Krone der Gerechtigkeit auf ewig!" In tiefer Ergriffenheit erhob sich darauf die Trauer- Versammlung. Unter Vorantragung des Kreuzes nahte in feierlichein Zuge die Geistlichkeit. Der hochwürdigste Herr fürstbffchflich Delegat Prälat Dr. Kl ein ei dam trug Mitra und Stab. Unter Assistenz der Geistlichkeit von St. Hedwig, der Herren Kuratus Rust. Delegatursekretär Dr. Vannasch und Kaplan Sclrölzcl vollzog der Herr Prälat di« Einsegnung. Ein inniges „Herr, gib ilpn die ewige Rübe!" vollendete die weihevolle Zereinonie. Des Norwegers Grieg Tranerrnaisch aus „Peer Gynt", ein Tonstück voll schöner, eigenartiger Klangfärbung. bildete den Schluß. Dann senkten sich hundert umflorte Banner und Fahnen der katholischen Vereine von Groß-Berlin vor dein teuren Toten und ordneten sich vor dein Reichstage mit den tau senden, die draußen ausgeharrt hatten, zu einem impo santen Trauerzug. Der Trauerzug bewegte sich vo,w Rcichtag aus durch Siegesallee, Diktosiastraße, Schöne berger Straße zum Anhalter Bahnhof. Die spalierbilden den Anhänger der Zentrumspartei schlossen sich dem Zuge unterwegs an. Es war 3 Uhr geworden, als der Leichen wagen den Anhalter Bahnhof erreichte. — Bei den Begräb nisfeierlichkeiten in Weingai-ten werden die Herren Abge ordneten Pfarrer Dr. Maren, Donrkapitular Leicht und Jnstizminister Dr. Bolz-Stuttgart die Zentrumsfraktion der Nationalversammlung vertreten. Immerlsee Novelle von Theodor Storm (8. Fortsetzung) Ais Reinlmrd in die Nähe des Ratskellers karr», hörte er aus der Tiefe heraus Geigenstrich und den Gesang des eine dunkle Gestalt schwankte die breite, matt erleuchtete Treppe herauf. Reinhard trat in den Häuserschtten und ging dann rasch vorüber. Nach einer Weile erreichte er den erleuchteten Laden eines Jutveliers; und nachdem er stier -ein kleines Kreuz von roten Korallen eingehandelt batte, ging er aus demselben Wege, den er gekommen »var, »nieder zurück. Nicht weit von seiner Wohnung bemerkte er sin klei nes, in klägliche Lumpen gehülltes Mächen an einer hohen Haustür stehen, in vergeblicher Bemühung, sie zu öffnen. „Soll ich dir Helsen?" sagte er. Das Kind erwiderte nichts, lieh ater die schwere Türklinke fahren. Reinhard hatte schon die Tür geöffnet. „Nein," sagte er, „sie könnten dich hinausjagen: komm mit mir! Ich will dir Weihnachts- kuchen geben." Dann machte er die Tür wieder zu und säße das kleine Mädchen an der Hand, das stillschweigend nfft ihn» in seine Wohnung chng. Pr hatte das Licht beim Weggehen brennen lassen. .Hier ist der Kühen," sagte er und gab in die Ha.ft- seines ganzen Sck»atzes in ihre Schür-?. nur kein? mit den Zucker- buchstabeu. „Nun geh nach Haust und ,sto dsiner Muster auch davon." Das Kind ja!» mit einem jchuen Buck zu ihm hinauf; es schien solche Freuadfichse'.t ungewohnt und nichts darauf erwidern zu können. Ne'ihard »nachte die Tür aus und leuchtete ihr, und nun flog di? Klein? wie ein Vogel mit ihren Kuchen die Treppe hinab nnd zum Hause hinaus. Reinhard schürte das Feuw in seinem Ofen au und stellte das bestaubte Tintenfaß auf »einen Tisch: dann setzte er sich hin und schrieb, und schrieb die ganze Nacht Briefe an seine Muster, an Elisabeth. Der Rest der Weihncchts- kuchen lag unberührt neben ihm; aber die Manschetten von Elisabeth hatte er angeknüpft, »vas sich gar wunderlich zu seinem weißen Flausrock ausnahm. So saß er .roch, als die Wintersonne aus die gefrorenen Fensterscheiben fiel und ihm gegenüber im Spiegel ein blasses, ernstes Gesicht zeigte. Daheim Als es Ostern geworden war, reiste Reinhard in die Heimat. Am Morgen nach seiner Ankunst ging er zu Eli sabeth. „Wie groß du geworden bist!" sagte er, als das schöne, schmächtige Mädchen ihm lächelnd entgegenkam. Sie errötete, aber sie erwiderte nichts; ihre Hand, die er beim Willkommen in die seine genommen, suchte sie ihm sanft zu entziehen. Er sah sie zweifelnd an :daS hakte sie früher nicht getan: nun war es, als trete etiva's Fremdes zwischen sie. — Das blieb auch, als er schon länger dagewesen und Tag für Tag wiedcrgekommen »var. Wenn sie allein zu- sanrmensaßen, entstanden Pausen, die ihm peinlich waren und denen er dann ängstlich zuvorz»»kommen suchte. Um lvährend der Ferienzeit eine bestimmte Unterhaltung zu haben, fing er au, Elisabeth in der Botanik zu unterrich ten, »vomit er sich in den ersten Monaten seines Universi tätslebens angelegentlich beschäftigt lustte. Elisabeth, die ihm in allen zu folgen gewohnt und überdies lehrhaft »var, ging bereitwillig darauf ein. Nun wurden mehrere Male in der Woä»e Exkursionen ins Feld oder in die Heiden ge rnacht: und hatten sie dann mittags die grüne Botanisier- kapset voll Kraut und Blumen nach Haust gebracht, so kan» Reinhard einige Stunden »Pater wieder, um mit Elisabeth den gemeinschaftlichen Fund zu teilen. In solcher Absicht trat er eines Nachmittags ins Zim mer, als Elisabeth ain Fenster stand und ein vergoldetes Vogelbauer, das er sonst dort nicht gesellen, mit fris-hem Hühnerdarm besteckte. Jin Bauer saß ein Kanarienvogel, der mit den Flügeln »chug und kreischend nach Elisabeths Finger pickt«. Sonst batte Reinhards Vogel an dieser Stelle gehangen. „Hat mein armer Hänfling sich nach seinem Tode in einen Goldfinken verwandelt?" (Fortsetzung folgt.i ^