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Sonnabend den 17.' Mai 1919 Länder und in der internationalen revolutionären Einigung -qs Pfand zur baldigen Befreiung Deutschlands liege. Berichtigungen tklrmeacraus. Berlin, 17. Mai. Clemenceau hat, wie der „Lo kalanzeiger" aus Versailles berichtet, der Delegation eine Reihe von Berichtigungen zu dem Friedensentwurf nritgeteilt. Eine dieser Berichtigungen bezieht sich auch auf die nach der rusfiichen Revolution vom November 1917 ge- fchlossenen Verträge. Rach dem ursprünglichen Text wären alle Verträge, die Deutschland seit dieser Revolution mit aßen Regierungen oder politisä-en Gruppen in dein Gebiete des cheniald russischen Reiches geschlossen hatte, ungültig. Die neue Verfassung erklärt die Verträge mit der maxi.ua- iistischen istegierung in Rußland für ungültig. Die Ver trage mit der Ukraine. Finnland usw. werden durch diese neue Fassung nicht berührt. Eine weitere Bericlstigunz ändert die Bestimmung, nach der die Alliierten die bereits geräumten Gebiete Deutschlands josort wieder besetzen kön nen, wenn wir irgendwelche Begingnngen des Vertrages nicht einhalten, indem sie sagt, daß diese Wiederbesetzung eintritt, falls Deutschland sich weigert, eine Bedingung des Vertrages einzuhalten. Die britischen Strategen gegen die Freigabe der Schelde. Rotterdam, l6. Mai. Dem „Nieuwe .Rotterd. Courr." zufolge wird drahtlos aus Neuyork gemeldet, daß die bri tischen Strategen die Einwilligung in die belgischen Forderungen bezüglich der freien Fabrt auf der Schelde sich >v i d e r s e tz e n. Entwaffnung Oesterreichs. — Tie Fiunirsrage. Versailles, 16. Mai. Laut „Chicago Tribüne" wird der Entwurf des Vortrages mit Oesterreich Donnerstag oder Freitag nächster Woche den Oesterreickzern übergeben. Die Bestimmungen über Militär, Marine und Lnftschiffahrt seien gestern im Sinne einer Entwaffnung Oester reichs geregelt worden. Tie „Chicago Trib." weist ausdrück lich darauf bin, daß die Fiuinefrage entschieden sei. In amerikanischen .Kreisen sei inan fest überzeugt, daß dieser Hafen internationalisiert werde. Gegen den Anschluß Teutschösterreichs. Versailles, 16. Mai. Laut „Matin" haben Picho» und CIcinencea » gestern im Haushaltausschuß der Kammer nochmals die Regierungsvorlage wegen eines Kredits von 75 Millionen Frank an O e st c r - reich zur Sicherstellung seiner Versorgung vertreten, die kürzlich vom Ausschuß als unangebracht abgelehnt worden war. Pichon begiündete diesen Kredit politisch. Die Regie rung wünsche Oesterreich so zu stellen, daß es nicht ge zwungen sei. sich mit Deutschland z» ver binden. Pichons Erklärungen, die Clemencean mit Ziffern belegte, übcrzenate den Ausschuß auch diesmal nicht. Er meinte, eine solche Finanzoperation würde die französische Steuerzahler nicht belaste» und der Ausschuß müßte erst genaue Angaben über das von Oesterreich z» stellende Pfand haben. Daraufhin ersuchten Pichon und Eleincncean, von einen Beschluß abznsehen. Sie würden Anfang nächster Wache die Vorlage mit neuen Vorschlägen und in neuer Form nochmals vorlegen. Dir Italiener an der bayrischen Grenze. Berlin, 17. Mai. Laut „Lokälaiizeiger" aus Innsbruck berufen die Italienerin, besetzten Tentichtirol die Jahrgänge 1695, 1696 und 1697 zum Waffendienste ein. Infolgedessen flüchten sehr viele Leute. Widerstrebende werden von Can.bienieris geholt. Laut „Berl. Tagebl." ans Augsburg bestätigen Rei sende, welche ans Tirol kommen, einstimmig als auffallende Tatsache, daß die Italiener starke Kräfte in der Umgebung vcn Kufstein direkt an der bayrischen G re n z e zusammen,ziehen. Unsere Gesamtvcrluste. Berlin, 17. Mai. Wie der „Lokalaiizciger" berichtet, wurden bis zum 30. April als tot gemeldet 1 676 696, als vermißt, von denen neun Zehntel als tot betrachtet werden müssen, 373 776. Verwundet wurden gemeldet 4 207 028. In feindlicher Gefangenschaft schmachten >wch 615 922. In diese Ziffer sind aber Zivilgefangene nicht eingerechnet. Dr» gesamte Verlust beträgt 6 873 415. Reorganisation des Wirtschaftslebens. Dem Neichskabiuett ist, wie wir erfahren, eine um- fa n g reiche Denkschrift des Reichs ivirtschastsministeriuins über zwingende positive Maßnahmen zur Reorzanisa- tion unseres wirtschaftlichen und sozialen Lebens zu gegangen. Die Denkschrift enthält ein grundsätzliches Programm und enthält bestimmte eindring liche Forderungen. Internationale Arbeiterkonfrrcnz. Rotterdam, 16. Mai. Dein „Rieuwe Rotterd. Cour." wird aus Paris gemeldet, daß die französischen, britischen und niederlär.disckzen Delegierten der Gewerkschaften beschlos sen haben, für den 26. Juli in Amsterdam eine internatio nale Arbeiterkonserenz einzubernsen. Das Programm ist die Wiederherstellung der Internationale und die Unter suchung der internationale» Lage und der Ansprüche der Arbeiter. Tie bevorstehende Ratifizierung des Äaliabkommens Ans die am 9. April an die britische Kommission in Spaa gerichtete Anfrage, ob das am 17. März in Rotterdam getroffene Abkommen über die Lieferung deutscher Kali salze van der britischen Regierung ratifiziert worden sei. wurde am 15. Mai mitgeteilt, die englische Regierung habe die Absicht, den Vcwtiag baldigst zu ratifizieren. Kämpfe in Stettin. Stettin, 18. Mai. Während der ganzen Nacht wurde die Bevölkerung von Stettin durch die Schießereien in Aufregung gesetzt. Besonder« im Mittelpunkt der Stadt wurde lebhaft geschaffen. Auf einem Hause ln der Nähe des Berliner Tores war ein Maschinengewehr aufgepflanzt, von dem auS die Ärenadierekaserne unter Feuer gehalten wurde. Die Grenadiere verteidigten sich jeooch tapfer. Um 12 Uhr nachts hörte das Feuer aus dem Maschinengewehr auf. Die Grenadiere hatten drei Tote und einen Ver wundeten. Zn der Stadt kam es zu Plünderungen. Eine große Anzahl von Läden ist auSgeroubt worden. Lu« dem Gefängnis wurden zuerst die leichten Verbrecher, dann auch die schweren Verbrecher befreit. Auch das daneben liegende Landgericht wurde gestürmt und in dem Gebäude alles zerstört, u. a. die ganzen Strafakten verbrannt. Die Verluste an Toten und verwundeten bei den Schießereien des gestrigen Tages und der Nacht sind ziemlich bedeutend, doch läßt sich die genaue Anzahl bisher noch nicht feststellen. Die Morgenblätter durften llber die Vorgänge des gestrigen Tages nichts veröffentlichen und enthalten daher keine Zeile Aber die Unruhen. Heute wurde tber Stettin der Be- lcgerungSzustcmd verhängt. Eine neue Umwälzung in Ungarn. Wien,, 16. Mai. (Wiener Korc.-Bur.) Die Blätter ine!- den ans Arad, daß sich dort am 5. d. M. unter dem Präsi dium des Vetters des Michael Karolyi, desGrafen I n l. Karolyi, der bisher politisch nicht hervorgctreten ist, eine Gegenregienmg gebildet habe. Das Portefeuille des Mini steriums des Acußeren übernahm der früheren Generalkon sul Julius Bornemissa, das des Krieges General Zoldan Szabo. Die übrigen Portefeuilles übernahmen Araber Persönlichkeiten. Das Manifest der neuen Negierung be zeichnet es als Hauptaufgabe, die durch den Bolschewismus ungerichteten Schäden wieder gut zu machen und die Herr schaft, Ordnung und Recht wieder herznstellen. Das Kabi nett bezeichnet sich selbst als ein Uebergangskabinett, das nur so lange im Amte bleiben wolle, bis eine ans Vertretern aller Landesparteien hcrvorgegangene Regierung gebildet sein werde. Im Manifest wird schließlich betont, daß die Entente sowohl über die Bildung der neuen Regierung wie auch über die vorbereitenden Arbeiten hierzu verständig würde. Nr. 112, Stift L - Frankreichs Finanzlage. Versailles, 16. Mai. Laut „Echo de Paris" hat he, Senat gestern Frankreichs Finanzlage erörtert. Doumergue führte aus. daß. abgesehen von den Men schenverlusten und der Entwertung des Grundbesitzes, der Eisenbahnen und Straßen im verheerten Gebiete, das S,»- ken der Jndustriewerte im Betrage von 40 Milliarden, die Frankreich im Auslände besitzt, bei der Beurteilung de, Finanzlage berücksichtigt werden müsse. Eine weitere Ver armung des Landes komme daher, daß die Einfuhr in,atu Kriegsjahren die Ausfuhr um 70 Milliarden überstiegen, habe. Von 180 Milliarden Frank Kriegskosten seien bisher 20 Milliarden durch Stcuereingänge und 55 Milliarden durch Anleihen gedeckt worden. Die Vorschüsse der Wank von Frankreich betrügen 23 Milliarden. Der Rest sei Haupt iächljch durch kurzfristige Staatsschatzscheine gedeckt, welche konsolidiert werden müßte. Die Finanzlage bilde eine ernste und dringende Gefahr für Frankreich, welche die Re- gierung mit Hilfe der Alliierten beseitigen müsse. Nach Doumergues Ansicht werd^ der diesjährige Voranschlag etwa 15s/. Milliarde Ausgaben und 6 Milliarden Ein nahmen aufweisen, so daß noch Ostz Milliarde zu decken stad. Er glaubt, daß die militärischen Ausgaben bedeutend herab gesetzt und die Dienstpflicht, wenn auch nicht sogleich, düs ein Jahr herabgcdrückt werde. Auch die Kriegsflotte könne verringert werden, so daß künftig etwa 500 Millionen für Armee, 200 Millionen für die Marine, 300 für die Kolonie!! und Marokko, zusammen eine Milliarde für den Militär- Haushalt ausgeworfen werden könnte. Doumergue wird seine Ausführungen, die der Senat aufmerksam znborle, beut? beendigen. Die Hoffnungen der „Times". Rotterdam, 16. Mai. Dem „Rieuwe Rottcrd. Com-,." zufolge schreiben die ., T im es" in einem Leitartike, zu den in Berlin gegen den Friedensvertrag stattgefundenen Kundgebungen: Ter Glaube, daß die deutschen Pro teste gegen die Fcicdensbedinaungen auf die Alliierten mn« größten Eindruck machten, sei der dadurch erbrachte Beweis äußerster Schwäche des deutschen Volkes. Sicher seien kenn Anzeichen dafür vorhanden, daß über das deutsche Volk ein so mächtiger Demonstrationsaeist kommen werde, wie der jenige, der 1871 Frankreich aus seiner Mutlosigkeit gerissen hat. Tie Deutschen hätten bisher keinen Gambetta ge funden. Protest des badischen Landtgcs. Karlsruhe, 16. Mai. Ter b a d i s che La n d t a g nahm heute in einer feierlichen Sitzung Stellung z>i den Lew sailler Friedensbedingnngen. Staatssekretär Geiß legte in eindrucksvoller, häufig mit lebhaften Beifallskundgebun gen unterbrochenen Ausführungen die entschieden ablehnmöc Ztellung der badischen Regierung dar und erklärte, wir sind entschlossen, das schlimmste zu tragen für die Zukunft uu 'eres Volkes. Wir verzichten nicht ans nnsere Rechte. Für diesen Vorschlag haben wir nur ein einziges Unannehnchar. Dieses Unannehmbar wurde von den Rednern aller Par teien in flammenden Protesten zum Ausdruck gebracht Rücktritt Weißkirchners. Wien, 15. Mai. Der Staatsrat Kat das Peniw ue> rungsansuchen des Bürgermeisters Weißkirchner be willigt. Parteinachrichten. Zentrum (Christliche Bolttpartei) ChemniA, Montag, den 19. Mm, «bendS 7.SO Uhr im „Goldmm Anker" Hauptversammlung. 1. Vortrag des Herrn Kaplan Salm. 2. Die neuen EatzungSvorschläge der Landespartei. 3. Berichte des Schriftführers und Kassierers. 4. Beratung von Anträgen. (Neufestsetzung der Mitglieder beiträge!) In Paris. (Von »Hierein Sonderberichterstatter in Versailles.) Als wir kaum einen Tag in Versailles waren, erhob die Panier Presse ein geradezu hysterisckzes Geschrei dar über, daß ein der deutschen Friedensdelegation nngehören- der Pressevertreter nnerlaubteNveise in Paris gewesen sei. An dieser Nachricht war kein wahres Wort, zumal eine tat sächliche Unmöglichkeit bestand, anßcrlialb Versailles zu ge langen. Die Räubergeschichten der Pariser Hetzblätter nahm aber der dienstbeflissene Versailler Polizeikoniinissar zum Anlaß, in recht starken Ausdrücken gegen die „Fron Leuie" z» wettern und seine übrigens längst gehegte Absicht, uns in einen Pferch zn sperren, zu verwirklichen. Das hat er ja nun auch nachher getan zum Gaudium der johlenden Menge. Es hat in der Tat keinen von uns gelüstet, in diesen Tagen ernstester Sorge und Arbeit Paris zu be suchen. Wir sind zu keiner Vergnügungsreise nach Vc:- sailles gefahren, jeder von uns war sich der Pflicht, die er gegenüber sich und dem Tcutsüstum hier im Feindesland zu erfüllen hak, in jeder Weise bewußt. Indem ein gewisser Teil der Pariser Presse allerlei gänzlich unwahre Klatich'- geschichten ihren sensationslüsternen Lesern anftischte, führte sie nur den Fade» weiter, dem sic bei der Hetze gegen die Deutschen schon immer geftwnnen lzat. Und doch kamen wir ans ganz legalem Wege in das Herz von Paris. Die französische Regierung hat sich lange dagegen gesträubt, Mitglieder der Friedensdeleoa tian vor völliger Beendigung ihrer Aufgaben ans Versailles k^vguszulassen. Bei dem ungeheuer schwierigen und durch das Vcrlwlten der französischen Beamten und Behörden noch wxiter erschwerten Nachrichtenverbindungen zwischen Ver sailles und dem Sitz der Reichsregierung in Berlin, sowie der dent'cht n Presse und damit der deutschen Oefsentlichkeit. Lat es sich immci mehr als dringend notwendig erwiesen, datz einzelne Herren zu persönlicher Berichterstattung nach Deutschland zurnckkehrten. Diese Notwendigkeit wurde ge bieterisch. als die Friedensbedingungen bekannt wurden und eine direkte Aussprache mit der Reichsregierung in Berlin unmöglich wurde. Tie französische Militärbehörde konnte unter diesen Umständen die Rückreise nicht mehr länger ver wehren. Erschwerungen gab cs aber immer noch, da der militärische Koininandant des Pariser Bahnhofs, von dem a>>!' die Abieise erfolgte, die Bewilligung des Vcrbindungs- osftziers zwischen der deutschen Delegation und den Alli jenen allein nicht anerkennen wollte. Es war noch die Be willigung des Obersten Kriegsrates in Paris nötig. Diese ist schließlich auch in besonders begründeten Fällen erteilt worden. Ta auch mich die politischen Notivendigkeiten wieder nach Deutschland zinückriefen, hatte ich Gelegenheit, nach P ins » kommen, um dort die Ausreise anzutreten. Von de- Station Vancresson, an welcher die deutsche Frieden- bele.iatirn in den Soiidcrzllgen ankam. konnte die Rück beförderung nicht bewerkstelligt werden. Es wurde viel- mehr, da cs sich mir »m etwa ein lzalbcs Dutzend Mit reisende handelte, an den von der Gare du nord in Paris ab- gchenden Expreßzug ein- deutscher Schlafwagen angehängt, der die ganze Reise bis nach Berlin zurnckzulegen hatte. Es war selbstverständlich, daß wir nur unter militärischcr nnd ziviler Beivachung von Versailles aus die Fahrt nach dcai Pariser Bahnhof znriicklegcn konnten. Sie erfolgte in französischen Militärantomobilen. Jedem ivar ein Geheim agent zugeteilt. Tie Fahrt ging zwischen den prachtvollen inailcruingebeiicii Gärten von Versailles über das durch sein iilärchenschönes Porzellan weltberühmte Sö-vre nach Paris. Wir berührten St. Gcrinain, den Ort, in welchem die öster reichische Fliedensdelegation ihre Verlwndlungen mit der Entente führt, und passierten St. Clond. Und nun liegt das in Millionen von Lichtern er strahlende Paris vor uns! Die Seine wird überschritten und im Flug geht eS durch den Bois de Boulognc. Er hat Aehnlichkcit mit den großen Stadtwäldern, die auch Len deutschen Großstädten und den Großstädten anderer Län der vorgelagert sind. Er erinnert ebenso an den Wierwr Prater, an den Stadtwald von Frankfurt a. M-, an. den großen Forst von Budapest, wie an den Grnnewald von Berlin, nur daß der letztere im Baumcharakter mit dein Pariser Stadtwalde sich nicht messen kann. Die gr.ßen glänzenden Restaurants im Bois de Boulogne sind cs ist zwischen der 9. und 10. Abendstunde, mit einer Fülle von Licht übergossen, aber der Besuch ist, wie sich von außen erkennen läßt, sehr, sehr gering. Und weiter geht es i» das Weickzbild von Paris. Ta. plötzlich, befinden wir uns in den berühmtesten Straßenziigen inmitten von Paris, in den Clzamps Elvsees. Alte Erinnerungen ans längst oe - klnngenen Tagen tauchen wieder ans. Es ist wie ein Trau.,!. Ich erinnere mich noch der Tage -er Pariser Weltausstellung, als wir hier im Verein mit liebgewonnenen Pariser Freun den in ungezwungenem Frohsinn die Köstlichkeiten ron Paris auf uns wirken ließen. Die Fülle der damalige!! Eindrücke ist auch heute noch nicht in der Erinnerung ver löscht. Wie ganz anders ist und wirkt dieses Paris con heute! Die Straßen, die einst in ein blendendes LickLwuer getauckst waren, sind verhältiissmäßig schwach beleucht.!. Die sinnverwirrende Lichtreklame fehlt. In den Nestaupantt- herrscht zlvar ein Huntes Leben und Treiben, aber rncki vergleickzbar mit früher. Es ist gegenüber Zuständen, die manchen Orts in Deutschland herrschen, eine betrübende Feststellung, sagen zu tnüssen. daß der Ernst der Kriegszeir in Paris, wo man sich doch als Sieger fühlt, offensicAIicti mehr gewürdigt wird, als da und dort bei uns. In Paris ist heute noch das Tanzen nicht erlaubt und musikalische Darbietungen sind erst seit einigen Tagen in den größeren Cafäs gestattet. In den Cafes herrscht das typisch franzö sische Leben, das sich angesichts der milden, Maienluft aucv wesentlich im Freien abspielt. Je weiter man in das In nere von Paris vordringt, um stärker macht sich das Straßenleben bemerkbar. An den Brennpunkten der Stad:, auf den Boulevards insbesondere und in der Gegen- des 'Place de la Concorde bis zum Ploce de I'opera herrscht e.i>