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Sonnabend. 1. Juli 19 lO i angriff auf die feindlick)« Linie vor. aus der heraus sich L ihnen etwa 15 bis 20 modernste grobe Zerstörer der d>- «.blasse entgegenwerfen. Die vorstürmenden Massen nähern « einander bis auf 1000 Meter. Im Vorbeilaufen kommt es L zum Artilleriekampf, in den von unserer Seite auch der H kleine Kreuzer „Regensburg" eingreift. Zwei unserer Boote S werden infolge von Artillerietreffern bewegungsunfähig, f Ihre Besatzungen können von anderen Booten unserer ) Flottillen mitten im feindlichen Feuer aufgenommen wer- den. Ein feindlicher Zerstörer sinkt infolge von Artillerie- tresfern. Ein anderer wird durch Torpedoschub unserer Boote vernichtet. Zwei weitere Zerstörer, „Nestor" und L„Nomad", bleiben mit schweren Beschädigungen auf dem ' Kampfplatze zurück und werden später durch Schiffe und Torpedoboote unseres Gros nach Rettung aller Ueberleben- - den vernichtet. Nach der Entwickelung dieses Teilkampfes ereignet sich auf dem dritten feindlichen Schlachtkreuzer *) von der Spitze, der „Queen Mary", eine furchtbare Explo sion. Ueber der dunklen, von roten Flammen durchzuckten Wolke, sieht man die Masten des Schiffes nach innen zu sammensinken. Noch ehe der Qualm verweht, hat sich das Meer über dem zerschmetterten Riesenleib geschlossen. Leiwen, Wrackteile und wenige sich an ihnen festklammernde Itebcrlebende, die in einer späteren Phase des Kampfes von unseren Torpedobooten ausgenommen werden, bezeichnen die Stätte. '! r , Um diese Zeit wird unser Linienschiffsgros, bestehend aus drei Geschwadern, in südlicher Richtung nördlichen Ku:s steuernd gesichtet. Die feindlichen schnellen Ver bände drehen darauf nach Norden ab. Unsere Panzer kreuzer setzen sich auf nördlichen Kurs einschwenkend, vor die Spitze des Gros. Damit ist nach etwa einstündigem Kampfe der erste Gestchtsabschnitt, die Kreuzerschlacht, abgeschlossen. Er endet trotz zeitweiliger erdrückender Ueberlegenheit des Gegners — 6 Schlachtkreuzer und 5 schnelle Linienschiffe gegen 5 Panzerkreuzer — mit der Vernichtung von zwei englischen Schlachtkreuzern und von 4 der modernsten Zer störer gegenüber dem Verluste von zwei unserer Torpedo boote, deren Besatzungen von uns gerettet werden, erheblich Zli rinseren Gunsten. Unterdessen ist es etwa 7 Uhr nachmittags geworden. De: Flottenchef übernimmt von da ab unmittelbar auch die taktische Führung. Es beginnt der zweite Gefechts- / obschnitt. Der Gegner, der, von Norden gerechnet, in der Reihen folge: Kleine Kreuzer mit Zerstörern, Schlachtkreuzer geschwader, Oueen-Elisabeth-Division, mit hoher Fahrt vor der ihm scharf nachdrängenden deutschen Flotte nordwärts steuert, versucht im weiteren Verlaufe des Gefechts sich in flachem Bogen vor unsere Stütze zu ziehen. Unsere Panzer- kieuzer bleiben dabei in einem an Heftigkeit zunehmenden ' Feuerkampfe, besonders mit der Queen-Elisabeth-Division, mit der auch die an der Spitze marschierenden Linienschiffs divisionen unseres Gros, kurz vor 7 Uhr beginnend, ein bis- weilen abrcißendes Feuergcfecht auf grobe Entfernungen führen. Die erste Aufklärungsgruppe und die etwas vor- gesclwbenen Kleinen Kreuzer mit den Flottillen stoßen etwa in die Mitte des Bogens in der allgemeinen Richtung auf das abziehende Schlachtkreuzergeschwader vor, das sich all mählich in der Ferne verliert und, soweit beobachtet, sich wohl infolge bereits erlittener erheblicher Beschädigungen fpiner nicht mehr am Kampfe beteiligt hat. Bereits in dieser Phase der Schlacht macht sich die zu nehmende Unsichtigkeit, besonders nach Norden und Nord osten hin, unangenehm fühlbar. Der Bewegung des Feindes folgend, drehen unsere Linienschiffsverbände von nordnordwestlichen Kursen allmählich auf Nord und Nord- noidost. Während die eben geschilderte Gefechtslage noch als im inneren Zusammenhänge mit dem ersten Gefechtsabschnitt stehend gewissermaßen als dessen Folgen anzusehen ist, leiten die sich nun 7 Uhr 50 Minuten entwickelnden Gefechts handlungen bereits zum dritten Gefechtsabschnitte, dem ' „Kan,pf mit der vollzählig versammelten englischen Haupt streitmacht" über. Vermischtes VWarum die Zeitungen im Preise steigen. Vor diese Frage stellt das „Badener Tageblatt" seine Leser und rechnet ihnen vor: Das Papier ist seit Kriegsbeginn zum doppelten der früheren Preise gestiegen und vielfach überhaupt nur noch mit Schwierigkeiten zu beschaffen. Metalle für Maschinensatz, Schriftgießerei, Stereotypie und Galvanoplastik sind allerwärts und jederzeit beschlagnahmt. Bei Neuanschaffungen, soweit überhaupt Ware erhältlich ist, kostet Hartblei früher 45 M., jetzt 160 M., M a - schinensetzmetall früher 45 M., jetzt 150 M., Stereotypmetall früher 40 M., jetzt 120 M., Walzenmasse, die aus Gelatine und Glyzerin besteht, ist durch die Beschlagnahme des Glyzerins und die Ver teuerung der Gelatine stark in Mitleidenschaft gezogen, wodurch die Beschaffung und das Umgießen der Druck walzen um 70 Proz. verteuert wird. Druckfarben find um 30 bis 100 Proz. teuerer geworden, insbesondere aber sind sie, namentlich die schwarzen Farben, nicht mehr so gut und so ausgiebig wie früher, wodurch die Preis- steigerung ganz wesentlich verschärft wird. Druck firn iS ist nicht mehr käuflich. Die ganz unzulänglichen Ersatzstoffe kosten 300 Proz. mehr als der frühere Firnis. Wasch- öle, Terpentin. Benzin. Petroleum sind schon längst nicht mehr käuflich; die Ersatzstoffe sind in jeder Beziehung min derwertig, was sich besonders beim Waschen der Schrift formen und Druckstöcke zeigt, trotzdem kosten sie 200 bis 300 Prozent mehr als die ursprünglichen Oele. Putz lappen, Putztücher, Schwämme schwer erhältlich, Preis- *) Anmerkung: Zwischen unserem Panzerkreuzer und dem englischen Schlachtkreuzer, battls-oruissr, besteht kein Unterschied. Die Bezeichnungen sind lediglich dem Sprachgebrauch entsprechend verschieden gewählt. - Sächsische VottSzettuns, — steigerung 5c- tus 75 Proz. Seife ist etwa 800 Proz. teuerer geworden. Klebstoffe (Leime, Kleister, Gummi, Dextrin) sind zumeist auch nur in Ersatzstoffen zu haben und zu ganz bedeutend teueren Preisen. Heftzwirn, Hest- draht, Bänder, Heftgaze, Bindfaden, Packstricke, sowie alles und jedes, was sonst noch benötigt wird, in ähnlichem Verhältnis wie die vorgenannten Stoffe und Waren. v Gestörte Fronleichnamsprozession. In Wiesbaden kam es gelegentlich der Fronleichnamsprozession zu einer Panik. Als die Spitze des Zuges das Haus Adolfstraße 10 erreicht hatte, fielen aus diesem plötzlich drei Schüsse, die von einem tobsüchtig gewordenen Menschen herrührten, der die Schüsse zuerst auf seine Mutter ab gegeben, sie jedoch nur durch einen Streifschuß verletzt hatte. Dann die Waffe gegen sich selbst richtend, fügte er sich schwere Verletzungen in der linken Brustseite zu, die seine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Unter den Zugteilnehmern und Kindern aber hatte der Vorfall derartige Verwirrung angerichtet, daß diese schreiend in die nächsten Häuser zu eilen versuchten oder im Ge dränge zu Boden fielen, wobei es nicht ohne Hautabschür- fungen und Quetschungen abging. v Die phantasielose- Frau. Der Privatier Frowein liebte in seiner Zeitung am meisten die „wissen schaftlichen" Sachen. Aber seine Frau war eine entsetzlich nüchterne Natur. Wenn sie abends um den Tisch herum saßen, Frau Frowein mit dem Nähzeug, er mit der Zei tung, dann erhob er plötzlich den Kopf und sah sie bedeut sam an. Aber sie fädelte schweigend ein. „Hör' mal, Marie," sagte er, „was sie da wieder Wunderbares ausge rechnet haben. Also stelle dir vor, man wollte sämtliche Meere der Erde auspumpen, und man hätte ein Pump werk zur Verfügung, das viereinhalbtausend Liter Wasser in der Sekunde zu pumpen vermöchte — in der Sekunde, verstehst du? —, dann würde man noch immer 12 Millionen Jahre dazu brauchen! Das gibt eine Vorstellung von den Wassermengen, nicht?, die auf der Erde —'—" „Blech," sagte Frau Frowein und biß den Faden ab. Herr Frowein bekam einen roten Kopf. „Liebe Marie," erwiderte er ge reizt, „kannst du dir denn gar nicht vorstellen —" „Quatsch," schrie Frau Frowein, „Quatsch, sage ich! Wo sollen sie denn das viele dumme Wasser Hinpumpen?!" v Kitcheners Todesahnung. Jetzt stellt sich heraus, daß Kitchener genau gewußt hat, auf welche Weise er ums Leben kommen würde. Drei Monate vor seinem Tode traf er in Dünkirchen mit dem französischen Kapitän Test» de Balincourt zusammen. Im Laufe der Unter haltung erzählte er, daß einige Tage vorher dicht vor ihm eine deutsche Bombe explodiert sei. „Das hat mich aber nicht im geringsten aufgeregt," fügte er hinzu, „denn ich weiß genau, daß ich nicht auf dem Schlachtfelde, sondern auf dem Meere sterben werde." v Es geht auch ohne Höchstpreise. Der Landwirt Heinrich Pieper in Rödinhausen (Kreis Herford in Westfalen) hat seine sämtlichen sieben Wochen alten Ferkel im Gewicht von 25 Pfund an Frauen, deren Män ner im Felde stehen, zu 35 Mark das Stück verkauft. Ob wohl dies für das Pfund nur 1,40 Mark sind, während in Bünde sonst für das Pfund schon bis zu 3,50 Mark bezahlt wurde, hat Pieper erklärt, daß er mit dem erzielten Preise gut auskomme. Andere Landwirte im Amte Enger ver kaufen ihre Erzeugnisse noch immer bedeutend unter den Höchstpreisen. So wird die Butter noch vielfach zu 1,50 bis 1,60 Mark das Pfund geliefert und Eier das Stück zu 10 Pfennigen. v An Bord der „Möwe". Ein junger Däne, Josef Johannesen aus Nykjöbing, schildert jetzt nach einem Bericht des „Svenska Dagbladet" bei seiner Rückkehr in die Heimat die Eindrücke, die er während seines dreiwöchigen Aufenthaltes an Bord der „Möwe" empfing. „Ich segelte," so erzählte er, „mit der englischen Bark „Edinbourgh". Am 22. Februar dieses Jahres wurde unser Schiff gestoppt. Wir hatten reichlich Zeit, die Boote zu besteigen, ehe die Bark versenkt wurde. Wir nahmen alles Gepäck mit. Es war ein wahres Paradies, an Bord der „Möwe" zu kom men. Das Essen war ausgezeichnet und reichlich, und wir bekamen so viel Bier. Wein und Zigaretten, wie wir wollten. Auf dem Schiffe herrschte keinerlei Mangel. Wir Neutralen — zwei Schweden aus Kalmar und Sundsvall, ein Holländer und ich — wurden von der Besatzung ganz als ihresgleichen behandelt und hatten absolute Freiheit. Auch die Engländer bekamen vorzügliches Essen, zehnmal besser als auf ihrer Bark, und auch sie hatten ihre Freiheit. Während der drei Wochen unseres Aufenthaltes kaperte die „Möwe" mehrere Fahrzeuge und versenkte sie nach mehr- stündiger Frist. Es waren die kühnsten und unerschrockend- sten Männer, die ich jemals gesehen habe. Als wir schließ lich in die Nähe der Kanarischen Inseln kamen, wurden wir Neutralen an Bord eines gekaperten englischen Schiffes gesetzt, das uns mit deutscher Besatzung nach Teneriffa brachte ... Es war ein großartiges Schiff, und groß artig waren auch die Menschen an Bord der „Möwe"," mit diesen Worten schloß Johannesen seine Erzählung. Minderwertiger Wolframstrahl. Die in England immer höher steigenden Preise für Wolfram haben dazu geführt, daß man versucht, mit niedrigerprozentigen Legie rungen auszukommen. Doch bietet eine gute Härtung von derartigen Schnelldrehstahlen erhebliche Schwierigkeiten. Wie die Gießereizeitung auf Grund englischer Quellen zu berichten weiß, hat sich auch tatsächlich in der Praxis er geben, daß diese Wolframstähle mit vermindertem Gehalt an Wolfram nicht hart genug werden. Nur nach einem be sonders beschriebenen Verfahren soll die Härtung mit dem erwünschten Erfolge möglich sein. Latein als lebende Sprache. Versuche, eine Weltsprache zu schaffen, sind nicht neu. Ebenso ist es nicht besonders originell, dem Latein den Platz geben zu wollen, den es einst als Gelehrtensprache in der Welt einnahm. Etwas anderes macht diesen Vorschlag, der von England ausgeht, für uns interessant. Die „Umschau" (Frankfurt a. M.) bringt näm lich die Uebersetzung einer der in England so beliebten Zu- Nr. 148, Seite 7 schrifteu an den Herausgeber der „Nature". Dort wird gesagt, daß die Engländer im Gegensatz zu den Deutschen sehr schlechte Sprachkenntnisse besitzen, deshalb hätten auch die Deutschen dem englischen Handel solchen Abbruch ge tan. Wenn dieser entsetzliche Krieg zu Ende ist, so heißt es dort, werden die Deutschen wieder versuchen, die Eng länder aus dem Welthandel zu verdrängen und sie mit ihren gegenwärtigen Verbündeten zu entzweien. Und darum soll die Regierung das Latein zur offiziellen Ver kehrssprache machen. Ob das viel helfen wird? Zum Kapitel Gagenstcigerung. In der letzten Num mer der „Oesterr. Musikerzeitung" wird in einem Artikel das Unsinnige der Gagen großer „Stars" am Theater be handelt. Bei dieser Gelegenheit erzählt ein Wiener Kapell meister die folgende verbürgte Geschichte. An dem Theater des Direktors A. wirkt und gefällt auch eine Sängerin. Direktor B. bietet der Dame höhere Gage. Dies erfährt Direktor A., er erhöht die Gage dieser Dame auf die Höhe des Angebotes und schreibt dem Direktor B., es sei nicht schön von ihm, derartige Stcigerungsmache zu treiben. Im nächsten Jahre gefällt dem Direktor A. ein Komiker öes Direktors B. Es erfolgt ein Mehrangebot, darauf Erhöhung der Gage durch Direktor B. Gleichzeitig nimmt dieser Direktor B. den ihm seinerzeit vom Direktor A. gesandten zurechtweisenden Brief, streicht die Originalunterschrift durch, setzt seine eigene darunter und schickt diesen Brief dem Direktor A. zurück. Literatur Friedensarbeit der Sachsen hinter der Front. Allo Sachsen seien angelegentlichst hingewiesen auf ein in zweiter Auflage erschienenes, sehr wohlfeiles und vor allem echt sächsisches Buch, dessen weiteste Ver breitung den Sachsen aus vielen Gründen wert sein sollte. Im Selbstverläge des Verfassers, des Vorstand vom König!. Sächs. Kriegsarchivs Oberstleutnant Johann Edmund Hottenroth zu Wachwitz bei Dresden erschien zum Preise von 50 Pfg. (der Reinertrag ist dem Heimatdank zugedacht!) dessen reich illustrierte Schrift: „Friedens- arbeit der Sachsen hinter der Fron t." Dieses Buch mit dem prächtigen farbigen Titelbilde eines ernten den Soldaten von Prof. Schindler in Wachwitz ist aus schließlich der friedlichen, kulturfördernden Arbeit der säch sischen Truppen hinter den Fronten der siegreichen Sachsen gewidmet. Wir sehen unsere herrlichen Jungen als Bauern und Städtebauer, als Gestalter, Kunstgewerbler und Künstler das harte Antlitz des Krieges auf dem er oberten Erdboden mit den weichen emsigen Strichen ihrer arbeitssamen treuen Hände verwischen. Wir vernehmen diese stillen Heldentaten mit bewußtem Stolze aus dem Munde eines höheren Offiziers und lassen mit ihm unser Herz höher schlagen fürs Vaterland! — Wärs also nicht just das rechte Buch für alle Sachsen drinnen und draußen? Dr. Johannes B. Kißling. Geschichte das Kulturkampfes im Deutschen Reiche. Drei Bände. Dritter (Schluß-)Band. Verlag von Herder in Freiburg. Der Schlußband der Ge- schichte des Kulturkampfes erscheint in einer Zeit, wo alle Kreise Deutschlands ohne Ausnahme bereit sein werden, anzuerkennon, welch ein Unrecht gegen die katholischen Lands leute die Heraufbeschwörung eines Kirchenstreites bedeutete, den rückschauend der Reichskanzler Fürst Bismarck als den Versuch bezeichnet hat, die Katholiken dauernd um ihres Bekenntnisses wegen zu vergewaltigen. Nachdem im zweiten Bande die Entstehung und Wirkung der preußischen kirchen politischen Gesetzgebung der Jahre 1873 und 1874 aus führlich erzählt worden ist, hat der dritte Band zunächst die Versuche zu schildern, die gemacht wurden, um den passiven Widerstand zu brechen, welchen die Katholiken der das Wesen ihrer Kirche verneinenden und auflösenden Maigesetzgebung entgegensetzten. Fürst Bismarck mußte nach wenigen Jahren des Kampfes darüber Klarheit ge winnen, daß es unmöglich sein werde, den Krieg gegen die Gewissen von acht Millionen treuester Untertanen mit Gewaltmitteln zu Ende zu führen. Auch die Bedürfnisse seiner parteipolitischen Taktik, die es ratsam fand, an Stelle der sich zersetzenden nationalliberalen Partei das Zentrum für die Lösung der obschwebenden wirtschafts- und finanz politischen Fragen heranzuziehen, verlangten eine Aenderung der Kircheupolitik. Die hierher gehörigen Untersuchungen dürfen besondere Beachtung verdienen. Wiederum ist für den inhaltvollen Band wie für seine Vorgänger die ge samte weitverzweigte gedruckte Literatur neben wichtigem handschriftlichen Stoff herangezogen worden. Der Sieger in der Nordseeschlacht, Admiral Scheer, schaut mit seinen stahlharten Augen uns an, wenn wir das neueste 12. Heft der illustrierten Wochenschrift „Die Welt", das am 18. Juni erschienen ist, in die Hand nehmen. Der Nordseeschlacht sind auch zum großen Teil die Ausführungen der Welt-Kriegswarte und die Bilder der Weltrundschau gewidmet. Es sollte niemand versäumen, diesen Freund für ein wöchentliches „Porto" von 10 Pfennigen einzu laden. Staatsbürgerbibliothek. Argentinien (64. Heft), Brasilien (65. Heft), Chile (68. Heft), Verfassung, Verwaltung und Volkswirtschaft. Don Gustav Stezenbach. 8°. M.-Gladbach 1916. Volksvereins-Verlag. Preis je 45 Pfg., postfrei 50 Pfg. Das Staatsgesüge der amerika nischen ABC-Staaten und ihre Wirtschaft interessieren uns nicht bloß der vielfachen Verbindungen wegen, die wir in der Vergangenheit damit hatten; es gilt, nach dem Kriege die Fäden wieder anzuknüpfen. Hierfür werden die knapp alles Wissenswerte enthaltenden Hefte jedem wertvoll sein. Betrachtung zur Bcsteneruug der Kriegsgewinne durch das Reich. Von Rechtsanwalt Dr. Gustav Schuberth. Der- lag von C. Heinrich, Dresden-N., Preis geheftet 80 Pfg. Die ersten drei Aufsätze bringen eine Kritik des Re gierungsentwurfs und Vorschläge zu seiner Abänderung. Die letzten drei Aufsätze berühren den Handelsstand. Ein selbst für den kleinen Landwirt bedeutender Gegenstand die landwirtschaftliche Buchführung, beschließt das Büchlein.