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Sonnabend den 1!». Juli I!tt!) Sächsische Volkszeitung Tein Staate ist nichts so scl-ädlich, als wenn er seine Kin der wegen Mangels an Ausbildung nicht passend verwenden tau». Wir schassen die Voraussetzung eines religiösen und sozialen Friedens nur, wenn ein starkes Gemeinschrftsgesüh! >a> deutschen Volke ge'clpfsen wird. Aba. S ch n ! z - Ostpr. «Soz.-: Wir haben keine Veranlassung, uns über das jetzige Schulkoinproinis; besonders zu sreuen. Ter (Grundsatz des .Komvromisses ist Frerheit un Tenke» und in der Weltan schaumig, keinerlei Vergewaltigung der Eltern und Er ziehungsberechtigten durch einen Mehrheitsbeschlus;. Für uns Sozialdemokraten komnien in der Schulsrage drei wich tige Grundsätze in Frage: die Weltlichkeit, die Einheitlich keit und vor allen Tingen die Einbeziehung der Arbeit in den Plan und den (Wist der Erziehung. Wir haben nament lich die beiden ersten nicht restlos durchsetzen können, aber wir sind schon damit zufrieden, das; menigslens das Prinzip seslgelegt worden in. Abg. Gröber < Zentr.»: Bezüglich des Religionsunter richtes isl es schon im Ausschüsse gelungen, eine Lösung zu linden, die :vii alle als eine ausreichende und genügende anzuerkennen vermocht haben, G e g e n sätzeüer Welt- a n s ch a n u » g , wie sie aus diesem (Gebiete bestehen, lassen sich » i ch t löse n a n s d e ni V 0 d e n d e r M ajori- siernn g nnö des g esetzli ch e n Z >v anges , sondern nur aus de»! Boden d e r g l e i ch e n Freiheit » n d des gleichen Rechtes. Time Auslassung sucht das Kvmpromis; zu verwirklichen. Möge es nun gelingen, die Schule an; die Höbe zu bringen, die die (Grundlage sür die Wiedergeburt des deutschen Voltes sein mus;. Abg. Tr. Se »sert (Tem.): Tas Schnlkomproniis; l»at zu innerem arös;ien "Vedanerir die Ausrichtung der sämtlichen (Wmieinschastsschnle verhindert. Wir lehnen die Verantwortung dasür ab und betonen gleichzeitig, das; wir unsere Ausschaltung als schmerzlich empfunden haben. Tas Zentrum bat in de.» Kampfe um die Schule die stärkste Wafse ansaeipiell, den Hinweis ans die Unversehrtheit des Reiches. Tas Zentrum hat wesentliche Zugeständnis er reicht. "Abg. Tr. Tranb (Tentschnat.): Tas Kompromiß be- deutet die Zertrümmerung des einheitlichen nationalen Schulwesens. Augenscheinlich soll in die tünftige Schule eine einheitliche wzialistische Weltanschannng hineingetragen werden. Tie Zusammensetzung des Hauses beiveisr. das; das denUche Volk nicht einheitlich sozialistisch ist. Infolgedessen 'ms cs auch die Erziehung nicht sein. - Unterslaatssckretär Schulz: Ter Kamps um die Schule »ins; mit geistigen Wafsen ansgesochien werden, und w e!' >' ö i e ces kl!; l!; pik des V v i k es die K 0 nfej - s i 0 n tz s ch ule >v i l l, s 0 m n s; s: e v leib e n. Herrn Tranb kann ick- r>'.sichern, wir denken gar nicht daran, eure einheitliche Weltanschannng sestzustellen und sie i» alle Kinder'-'eh 1. hirc'nznpnn'pen - 1it-i >R2 Uh, "nd die Weiterbcratnng ans -I Uhr vertagt. Vizepr'-s-drnl Haiißmnnn erössnet die Silnurg v.m ü.Ui Uhr. Abg. Ben er mann (T. Vp.): Tie Ausschuß- sassnng ist znni Teil überladen mit Tingen, die nicht in die Versassnng gehören. Wir treten dafür ein, das; die Bekenntnis- und Simnkkanichnlen, wo sie geschichtlich be gründet sind, erhalte» bleiben. Im übrigen wünschen wir aber, das; alle Parteien auf einem gemeinsamen Boden an dem Schulanfba» arbeiten. Er ist gegeben mit der Er ziehung zum Tentschtnm in sozialem Sinne. Tann müßte allerdings die Parleipolilik von der Schule fern gehalten werden. Sozial- und denlschfühlcnde Lehrer werden die rechten Führer sür die nene Zukunft Deutschlands fein. Aba. Kunert (Unabh.): Wir verlangen volle Einheitlich keit, Unentgeltlichkeit und Weltlichkeit der Schule. Was »ns die Vorlage auf dem Wege zu diesem Ziele bringt, ist nichts weiter als eine winzige Abschlagszahlung. Tie So zialdemokratie ist stets sür die Weltlichkeit der Schule ei»- gelrcteu. Heute ist die mehrheitssozialistische Fraktion draus und dran, dieses Prinzip preiszugeben nnd die Schule an das Zentrum zu verschachern. Wir wissen, daß unser Ziel erst erreicht werden kann, wenn daö Proletariat seine Widersacher zu Boden geworfen hat. Abg. Philipp (Tentschnat.): Tas Schnlkompromis; wird nicht das Ende des Sckmlkampses, sondern der Anfang eines neuen Schulkampfes sein, der in die Schule hinein- getragen wird. Wir stehen auf dem Boden der Beschlüsse des Verfassungsausschusses (also nicht des Kompromisses, was ja auch die Abstimmung bewies. Red. der „S. V."). Abg. Tr. Luppe (Tem.): Tas Kompromiß ist juri stisch unklar. Es ist ein Grnndsehler -des Kompromisses, daß es nicht die konfessionelle Versöhnung berbeisührt, son dern vom ersten Tage an die Konfession scheidet. Abg. Frau Bios (Soz.): Wir Frauen und Mütter wollen den Begris» der Völkerversöhnung, in die Verfassung hinein haben, damit wir nicht noch einmal einen so furcht baren Krieg erleben. Abg. Rheinländer (Zentr.): Tie neue Schule wird Freude an der Arbeit wecken und pflegen. Tie Kirche erhält wieder den Einfluß, der ihr voll rechtswegen gehört, soweit er sich mit dem neuen Staatsgeist verträgt. Abg. Katzen stein (Soz.): Wir werden niemals be streiten, daß zwischen uns und dem Zentrum lebhafte Mei nungsverschiedenheiten bestehen. (Sehr richtig! ini Zen- trum und bei den Sozialdemokraten.) Wir hatten ursprüng lich die weltliche Schule beantragt, sie wurde mit Hilfe der Temokraten abgelchnt. (Hört! Hört!) Tie Befürchtung hinsichtsich einer konfessionellen Organisation der Fortl- bikdnngsschule ist unbegründet: das wird ihnen auch das Reichsschulgesetz beiveisen dessen Vorlegung wir mir allein Nachdruck in kürzester Frist herbeiführcn wollen. Niemand wird dem Zentrum eine unkluge Politik zutranen (Sehr richtig! b. d. Demokraten); es iväre -aber die un klugste Politik, die gemacht werden könnte, wenn das Zen trum jetzt ein ständiges Feuer zur Entfesselung der Leiden schaften schüren tviitzde. Die Demokraten haben sich in der schwersten Stunde unseres Volkes der politischen Verantwor tung entzogen. (Lebhafte Zustimmung b. d. Sozialdemo- ikraten und Zentrum.) . , Abg. Haase (Unabh.): Wie die Achtung der religiösen Gesinnung Andersdenkender in der WirkliclLeit durchznfüh- reu ist. kaS sagt das Erfurter Programm, nämlich durch die Trennung von Staat nnd Kirche. Aber die Herren Mebr- heitssozialisten geben ja von diesem Programm ein Stück nach dem anderen preis. Tie Herren sprechen immer von einem Kompromiß. Aber diese Vereinbarungen bedeuten eine glatte Unterwerfung unter das Zentrum. Abg. Hosmann (Zentr.): Tie Konfessionsschule soll nicht den Haß schüren; sie soll die Versöhnung predigen. Abg. Weiß (Tem.): Warum haben Sie (zu den So zialdemokraten» das Kompromiß wieder fallen gelassen, das im Ausschuß unter Mitwirkung sämtlicl)er Parteien zu stande gekommen war? Nicht weil die Herren von der Mehrheitssozialdemokratie Geivissensbedenken gehabt hätten, sondern nur deshalb, weil eine andere Pnrteigrnppiernng eingctreten war und weil das Zentrum i» sehr kluger Weise die Situation ansniitzte, um noch mehr Zugeständnisse für sich heransznholen. (Sehr richtig! b. d. Temokraten.) Herr Katzenstein sagt, wir seien selbst daran schuld, weil wir ans der Regierung heransgegnngen seien. In, hätten wir denn bei der Stellung, die wir in der Friedensfrage einnehmen, noch i» der Regierung bleiben können? Tamit schließt die Besprechung. Bor der Ab'limmnng bezweifelt Abg. Lippe (Tem.) die Beschlußfähigkeit des Hauses. Präsident Zeh ren buch: Tns Buren» ist zweifelhaft, ob das Haus be- 'chlnßsähia. ist. Es muß daher N a m e n s a n s r n f erfol gen. Ter Namensniisriis ergibt die Anwesenheit von 218 Mitgliedern. Tas Hans ist also beschlußfähig, da dazu nur die Anwesenheit von 2l2 Mitgliedern erforderlich ist. In der Abstimmung wird zunächst der Antrag Heinze in der Ueberschrift deS Abschnitts statt „Bildung und Schule" z» sagen: Bildung und Erziehnngswcsen nbgelehnt. Tie Art. 13!» nnd 1)2 werden in der Ansschußsassnng angenommen, aus Antrag Katzensleln mit der Hinzinügnng zu Art. 1 >2, das; nicht nur in den Volksschulen, sondern mich in den Fortbildungs schulen Unterricht und- Lernmittel unentgeltlich sind. Tie Art. 113-l l() werden in der Fassung des Kom promisses nach dem Antrag Löbe-Gröbcr gegen die Stim me» der beiden rechtsstehenden Parteien, der Demokraten und der Unabhängigen nngriiummcii, wobei die Anträge der Tentschiiativilaleii, die Bekeniitliissrcie Schule durch Bc- iennttiislvse Schule z» bezeichnen und bis zum Erlaß des Reichsgcsrtzcs cs nicht bei den bestehenden Vorschriften, son der» bei den Vorschriften, die am !>. November 1918 bestan. den haben, bewenden zu lassen, gegen die Stimmen der Antragsteller abgelchnt werden. Hinzngefügt wird dem Kompromißantrag noch die Be stimmung, das; neben der Staatsbürgerkunde und dem Ar- beitsunterricht auch die Volkswirtschaftslehre Lehrgegen stand in den Schulen sein soll. Ein Antrag der Tentschen Voltspartei, die Bestimmung über den stantsbnrgerlichei, Unterricht überhaupt zu streichen, wird nbgelehnt. Auch alle übrigen Abänderiinascmtr-äge, die von verschiedenen Seiten zu dem Kompromis; gestellt sind, werden nbgelehnt. Ter Abg. Hanßmnnn (Tem.) hatte die namentliche Ab stimmung über den Konipromißantrag beantragt, jedoch diesen Antrag mit Rücksicht darauf, wieder zurückgezogen, daß viele Mitglieder der demokratischen Partei bereits zum Parteitag nach Berlin abgereist seien. Ter Antrag auf na mentliche Abstimmung soll deshalb in der dritten Lesung ge stellt werden. Nachdem schließlich Art. I >7, der den Tenk- mal'sschutz bestimmt, angenommen ist, wird die weitere Be- ratnng vertagt. Tagesmeldungen Einigung über den Artikel Ist Weimar, Ist. Juli, lieber den Artikel Ist der Reichs- veriassimg. dcsien Beratung zunickgestellt war, ist eine Ein! g n n g zwischen den Regierungsparteien erzielt wor den. Ter Artikel bestimmte, das; eine Neubildung oder 'W- bietsändernng nur durch versassnngSänderNdes Neichsgeietz cisolgen könne. Tiefe Bcstimmnng ist fallen gelassen wor den, so das; durch Neichsgcsetz und nicht durch ver- sassviigsünderndes Reichsgesetz die Aendernng erfolgen kann, kann. Dafür sind aber zwei einschränkende Be stimmungen eingefügt worden. ES wird nämlich in den Uebergangsbestimmnnyen festgclegt, daß vor Ab lauf von zwei Jahren nach Verkündigung der Ver- scissung keine Absti m m n n g vorgenoinmen werden darf, nnd zweitens ist die Einschränkung getroffen, daß eine Gebietsändernng davon abhängig gemacht wird, daß drei Fünftel der Bevölkerung sür die Neubildung ist. Brannschweig gegen Weimar Brnnnschwcig, 18. Juli. In der Braunschweigisch.',, Landesversammlung wurde laut „Braunschw. Land-esztg." in namentlicher Abstimmung mit 30 gegen 13 Stimmen die völlige Trennung von Kirche und Schule beschlossen. Ein Antrag ans Ausschließung des Religions unterrichts in den Schulen Brann'chneigs wurde ini. den sozialdemokratischen Stimmen gleichfalls angenommen. Ter Belagerungszustand in Pommern ausgehoben Stettin, 18. Juki. Die Verhandlungen im Oberprä- ßdiu.n zu Stettin am 17. d. Mts. haben die Uebereinsiiin- :nung der Vertreter der Zivil- und Militärbehörden mit den Vertretern der Zivilbevölkerung darin ergeben, Laß gegen iväi tig kein Eirund zur Aufrechter- Haltung des Belagerungszustandes in der Provinz Pommern besteht. Die Kommissare des Staats- ininisteriunls Unierstaatssekretär Meyer und Kreczir. - i ki haben mfo gnesken kraft der ihnen erteilten T'"ll»>nW ts> »,".c»s der Stuaisregierung den '"her die P.o inz ver hängten BV'ngerungszustand aufgehoben. Di« Erhöhung der Pensioorn der Reichsbramte« Berlin, 19. Juki. Nach dem der Nationalversammlung zugegamgenen Gesetzentwurf wegen der Erhöhung der Pen sionen der Reichsbeamten werden die Pensionen der Beam- ten, die das 65. Lebensjahr vollendet haben oder bis zum 31. März 1920 vollenden und bis dahin um Versetzung in den Ruhestand ersuchen, um 10 Prozent erhöht. Nr. 163, Seite 2 T>e Rückbeförderungen der deutschen Kriegsgefangene» Bern, 18. Juli. (Schweiz. Dep.-Agentur.) Gegenwär tig sind Verhandlungen über Rückbeförderung eines Teiles der noch in Frankreich befindlichen deutschen Kriegsgesan- genen durch die Schweiz im Gange. Tie deutschen Vertreter sprechen oon 1 0 0 0 0 0—2 0 0 0 Ö 0 M a n n , deren Trans port etwa zwei Monate in Anspruch nehmen merde. Unruhen in Königsberg Königsberg, 18. Juli. Heute abend drangen 15 Grenz-, schütz- nnd Reichswehrsoldaten, nachdem sie das Mcigislrats- gebände umringt hatten, in den Stadtverordnetensiknngs- iaat ein und holten die beiden der unabhängigen sozinldemo lEchen Partei angehörendcn Stadtverordneten Mittwoch und Dr. Gvttschalk heraus. Mittwoch, der Nedakten: der unabhängigen „Freiheit" ist, hatte in verschiedenen Artikeln die Grenzschutz- und Reichswehrtrnppen nngegrisfen um- dadurch »nler diesen eine starke Empörung hervorgernsen. Die Soldaten führten die beiden Stadtverordneten ans die Estrade des MagistratSsitziingssaales, wo sie in eine, Ei ktärnng die Angriffe gegen die Reichswehr- und Gien;- 'chntzioldaten zurücknchmen mußten. Sämtliche Parteien der Stadtverordnetenversammlung protestierten auf t : sthär'ste gegen diesen Vorgang. Tie Sitzung wurde -e- ichlossc». Tie Unruhen pflanzten sich auf der Straße w i. ivo die Menge, die hauptsächlich ans Arbeitern bestand gegen die Soldaten Stellung nahm, die sich durch eini Schreckschüsse zu wehren suchten. Versenkung des Dunziger Schrviimndvckeü Berlin, 18. Juli. N ich Blättermeldnngen aus Tanziz sollte das große Schwimmdock nach Kiel geschl pvt werden. Die Arbeiter weigert»!, sich, die dazu nötigen Arbeiten nuszusühren, verlangten die Zurücknahme des B-.feh!s zum Abtransport und drohten mit der Versenkung des Docks. Da man den Abtransport trotzdem vornehmen wollte, erfolgle die Versenkung. Polnische Dcutscheiihetze Berlin, 18. Juli. Wie wir hören, ist es an der deutsch- polnischen Front noch nicht zur vökligen Einstellung der Kciwpftcitigkeit gekommen. Täglich umernehmen Polnische Pairouillen starke Vorstöße gegen die Demarkmir-nSttnie. Die deutsche Bevölkerung im besetzten Gebiete ist G laglich wachsendeni Maße ihren Schikanen ausgesetzt. Die Polen verfolgen c-lle Deuiichsprechenden. Die polnische Regierung duldet offen diese Deutschenbene. Ter deutsche Vertreter in Wien Wien, 18. Juli. Ten gestrigen Abendblättern z'ü-v ic hat P r i n z W i l h c l in zu St 0 lbe rg die. Führung > c Geschäfte der dcutfchen Botschaft übernommen. Zur Vernlögciisabgabc in Srstcrrcich Wien, 17. Juli. Um eine Doppelbesteuerung be: Kc Vermögensabgabe z» vermeiden, beabsichtigt das Siwis- amt der Finanzen noch vor dem endgültigen Abschlüße der Fassung des Eßnetzentwiirfes über die Vermögensabgabe ein Einvernehmen mit den Nationalstaaten, in besten die Ver mögensabgabe geplant ist, und mit dem Deutschen Reiche herznstellen. Zn diesem Zwecke werden sich Leiter de) Staatsamtes für Finanzen demnächst nach Tentschlavä er geben. Frankreich und das linke Rhcinuscr Versailles, 18. Juli. Vor dem Friedensansschins; der Kammer behandelte Elemencean gestern die F r a g e der militärischen Sicherheiten Frankreich) am linken Nhei.nnfer und erklärte: Marschall F 0 ch habe vorgeschlagen, Brückenköpfe am Rhein zu errichten, die von den Ententetrnppen gehalten werden sollten. Er be tonte, daß der Oberbefehlshaber der alliierten Armeen De mögliche Freiheit gehabt habe, sich zu erklären, sowohl oec- sönlich oder schriftlich, nnd daß er sich vor dem Vierer: :!, vor der Konferenz und dem Ministerrat ausgesprochen Rite, das, was der Friedensvertrag vorfehe, genüge sür Frank reichs Sicherbeits selbst ohne Brückenköpfe, die Frankreich schließlich selbst hätte besetzen müssen und -die auch pcüttvch und militärisch Schwierigkeiten nach sich gezogen Gwen würde». Nach seiner Ansicht gebe die vorgesehene militä rische Hilfe Englands nnd Amerikas ini Falle einer den!- ichen Herausforderung Frankreich genügend Sicherhei'.eii. Wenn diese Sicherheiten schon im August U11-1 Vorhand » gewesen wären, iväre es nach seiner Meinung nicht '»»> Kriege gekommen. Die Sicherheit sei so groß, das; Frank reich durch Gesetz die militärische Dienstzeit auf ein scabr herabsetzen könne. Der Ministerpräsident erklärte sich de) weiteren bereit, die beiden Fochschen Brieie sowie den D".t des Einspruches, den Marschall Foch am 6. 5. in der Voll sitzung der Friedenskonferenz hinsichtlich der militari'cbcii Bestimmungen des Friedensvertrages eülwben habe, de-» Ausschuß zur Verfügung zu stellen. Elemcncea» woigerlc sich aber, die Protokolle der Friedenskonferenz aliSznliosoi». — Die beiden letzteren Mitteilungen bringt der „Matiii" iin Anschluß an den -amtlichen Bericht über die genüge Sitzung, aber mit einer Zensurlücke von etwa 10 Zeile». Er berichtet: Zum Schluß seien der Abg. Marin und (Ke- inencean scharf zusammengestoßen, weil Elcmeneeau ans vei- schiedene Fragen militärischer und finanzieller Art nicht b-iüe antworten »vollen. Clemenceau habe erklärt: Ich habe mich nrit allen Ihren Kollegen, -die zu mir gekommen sind, i» meinem Kabinett unterhalten; ich habe ihnen nichts ver heimlicht. Als Chef der Regierung habe ich nach der Ver fassung die Pflicht, Verträge abzuschließen und sie im Pm- IKinent zu vertreten. Ich habe meine Pflicht getan, tun »0 die Ihrige. Nachdem Clemenceau die Ansschußsitzung ver lassen hatte, -berichtete Ren6 Besnar über die dent'cl»«» Kolonien. — Die französische Regierung hat beschlossen dst Jahresklassen 1909 ab 30. Juli, die Jahresklassen 1910 >w n 10. -bis 20. August, die Jahresklassen 1911 vom 2I bis 30. Anglist zu entlassen. Die Verteilung der Kolonien Versailles, 18. Juli. Die Kommission, die die Verteilung der Kolonien vorzunohmen hat. hat gestern die in London begonnenen Arbeiten fortgesetzt. El scheint nunmehr festzustehen, daß Belgien einen Teil der Kongokolonie, namentlich die am Tanganjika gelegenen