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;itc 4 Bezirks. !praxir ssen: Be. lindesten» >e>u«h de» bei Rach, »glich de- »nd Nod- ,indes!,n» nitrichteu. >N. Bei Besuchs- Zeitver. »nd RU<- chst gleich iorisch im : ftmide». >i« Preise !k Hv»u> v. L, Nr. 1«» 18. Jahrg. Vsschiistsftsll« »nd NednLtlonr D»«sdea«A. IS, Holbeinftrah« 4» SiicklMe Eonnaiend, IS. Juli ISIS A»»«hprech«r 2130« VoBhch-chM»»to 147»? ex grauen slug «ach ve-rftci» Neuostra. ittet der , Berus», gen vor- ig zu er- , I-, statt. SV. Juli enhauses sozialen :n. Tie c Vau! - Den« reSdsu, Bezog»»»,««, Ausgabe 1 mit illuftr. Beilage dlertcljShrlich ».88 In Dresden »nd ganz Deutschland frei Haus ».»« - Ausgabe « vierteljährlich ».88 In Dresden und ganz Deuischland frei Ha»S S.00 — Die Sächsische »olkSzeitung erscheint an allen Wochentagen nachmittags. — Sprechstunde der Redaktion: 11 bis 1» Uhr vormittags. d als vom selbst- » Mk.. ;eben. l bei d«^ Sekaixl. zd«n. r>8 s. r. qir» s» t Pfmd , K»t«. md »NI »klitscht »»Set«. »rr Ei». H. i» «« Ks- r«ße s trgtzeLl ferstr. » »1.10/12 r 4V «ttkbN , 17 d» o« dettstl münze» i Kraft. ever» »den» und tv !» 1»t» rd für fslien- Leftin« ngettch ßmtgr- I«steu> a» Äe- rgft. >«chu»s Anzeigen: Annahme von GeschSftSanzclgen dt» 10 Uhr. v»« Famtlieuanzeigen bis II Uhr vorm. — P»,,s uu v„ Pettt-Spaitzcile 40 im ReNameteil 1 Aamilic»-Anzeigen 30 p — gsir uadcuilich gctchriebeue, sowie durch z«rn» sprecher aufgegcbcue Anzeige» können wir die Bcrantworilichkeit ssir die Richtigkeit d«S Teztei nicht Hhermhme« Zebminken, k^ucie^ kür Idsaterdsclats, kür KessIIsoksNkn, rnr Isutpflssiv in «normer »usnskl pA-wmsiis psul LeliWÄi'rivss, krssliv» -L 8«r»toS-Sft. M Die Schulfrage in der Nationalversammlung Das Volk sjK Nein, cs ist kein Sieg den Zentrumspartei. Wir haben >ms bis jetzt unter dem Deutschen Reiche etwas ande res vorgestellt, nämlich ein christlickseS Staatswesen, kein sarbkoses und damit kmft- und saftloses. Ter Charakter des christlichen Staatswesens wird in der Verfassung auf gehoben, Damit müssen wir uns vorläufig absurden, nach dem die Wahlen vom Januar 1919 eine christliche Gesanit- »lehrheit nicht ergeben haben. Vorläufig! Tenn es kann je einmal der Tag kommen, an dein das deutsche Volk an ders entscheiden wird. Immerhin hätte sich auch jetzt — das ums; immer wieder gesagt werden — gerade ans diesem Ge biete mehr erreichen lassen, tvenn die sogenannten rechts- sichenden Parteien nicht in blinder Opposition gegen die Kgierning verharren würden. Also die Zentrnmspartei hat bei dem S ch n l k o m p ro in i s; keinen Sieg errnngcm son dern sie hat lediglich das christliche Volk vor der Vergewal tigung bewahren können. Eine solckst Vergelvaltigung lag ja, wie sattsam bekannt ist, in Sachsen bereits vor. Das Bestreben des Zentrums ging dahin, wenigstens das Selbst- bestimmungsrecht der Eltern zu retten. Daß ihm das ge lungen ist, sollten auch unsere evangelischen Mitbürger nicht vergessen. Noch ist allerdings der Kompromiß nicht ganz unter Dach und Fach. Es steht aber zu hoffen, daß die Verankerung des Kompromisses in die Verfassung in den nächsten Tagen vor sich gehen wird. Inzwischen bemühen sich die Frei sinnigen, zurzeit Demokraten genannt, aufs eifrigste, die Sache noch zu Falle zu bringen, um darüber selbst wie der ans den Negierungsbock zu kommen. Diesen Demokra- kn war die konfessionelle Schule schon immer ein Dorn im Äuge gewcien. Bei uns in Sachsen ist es vor allem die „Zittauer M o r g e n z e i t n n g "(Nr. 160), die un tröstlich über den Gang der Dinge ist. Sie nennt sich zu Un-echt Organ für Volksinteressen, denn sie vertritt höch stens zum Teil gewisse Interessen, nämlich die der Frei sinnigen, wahrend sie den Interessen des christlichen Volks kiles mit Entschiedenheit entgegenarbeitet. Diesem Blatte ui cs angst und bange zu Mute, denn seiner Ansicht nach ist mit dem Koi ivromiß „für die katholische Kirche die Konfes sionsschule vollkommen gesichert, denn daß ihr Einfluß so ireit reicht, daß sich weder die Lehrer weigern, den Reli gionsunterricht zu w teilen, noch die Eltern, ihre Kinder daran teiinehmen zu lassen, steht außer Zweifel, cs sei denn, das; durch Ireidenke'ijch-sozialdemokratische Agitation ein Erfolg erziel: und dann den Widerstrebenden der stärkste Zchntz der sozialdemokratischen Behörden zuteil würde", Wenn dieser Erguß in einer sozialdemokratischen Zeitung veröffentlicht Worden wäre, würden wir u»s nicht im ge- siiigsken gewundert babrn. Es ist aber immerhin bemerkens wert, daß sich ein freisinniges Blatt, dessen Chefredakteur Mitglied der demolst-.-t-.chen Fraktion der deutschen Natio nalversammlung in Weimar ist, mit einer solchen Offen- is.'it ansspricht, mit K icher Unzweideutigkeit für die ! src i d e n k c i i s ch -' o z i a l d c m o k ra t i s che Agita tion eintritt, sozialdemokratische Behörden, also Parteibehörden, als das natürlichste !Ding von der Welt an sieht und nach ihrem starken Arme ruft. Mildernde Umstände für diesen itotruf sind der „Zittauer Morgenzeitung" insoweit zuzu billigen, als sestgestellt werden muß, daß die Freisinnigen ilels ein großes Anlehnnngsbedürfnis gehabt haben und es infolgedessen begreiflich ist, wie wenig wohl sie sich in ihrer glänzenden Isolierung befinden. Tie „Zittaner Morgen- zcitung" hoffte am Dienstag noch sehr, daß eine neue Mehr- !>eit gebildet und ein neues Ministerium kommen Vüvdc. Wenn wir uns recht erinnern, sind es noch keine zwei Monate her. seitdem das Blatt die Sache so darzn- stellen suchte, als ob es seinerzeit von der Gnade der Demo kraten abhängig gewesen tväre, Ivenn das Zentrum in die Regierung eintreten konnte. Es wurde in jenem Artikel von einem Opfer gesprochen, daß die Demokraten mit ihrer I Zusiimmstn-g gegeben hätten. Wir haben diese Groß sprecherei sckwn damals ans ihren richtigen Wert znrückgc- flihrt und es ist nun ergötzlich, zu sehen, wie sehr man gegen- I wärtig sich ans demokratischer Seite bemüht, in die Regie- Inindg hineinzukommen. Das läßt die Erinnerung in noch l»iel frühere Zeiten zurllckschweifen, nämlich in die Zeiten des Bübow-Blockes. Damals schon bat ein freisinniger Führer erklärt, daß sie unter allen Umständen ans den Bock kommen wollten. Schließlich hat aber selbst die „Zittaner Morgenzeitnng" etwas Alpdrücken, wenn sie an einen sol chen Wiedereintritt in die Regierung denkt, denn sie schreibt: „Damit würde eine Mehrheit kommen, die zlvar in der Schiilfmgc Einigkeit herbeisühren wird, die aber von vorn herein Differenzen in wirtschaftlicher Beziehung und wahr scheinlich auch in der Stenerfrage in sich birgt." In der- selben Nummern muß dann das Blatt die für die Freisinni gen so traurige Mitteilung von der Beilegung der Kabi- nettskrisis machen. Es schreibt dazu: „Das Zentrum hat so mit seine konfessionellen Schulen »nd die Klostesichnlen ge rettet. In Sachsen muß also der Rückzug angetreten wer den." „S eine" konfessionellen Schulen ist übrigens aus gezeichnet gesagt. Als ob es nicht und gerade in Sachsen die evangeliscl-e Kirche wäre, die erfreulicherweise dock) eben falls noch ein recht großes Interesse an der Erhaltung der konfessionellen Schule hat und haben muß. Durch den Schulkompromiß wird wenigstens die Ver gewaltigung hintangehalten. Auch sonst soll die Frei- heit der Kirche gewährleistet werden, so z. B. in bezug Mschtzie Besetzung geistlick>er Aemter. Es muß eigentlich "Heiterkeit erregen, ivenn selbst darüber die Freisinnigen sich aufrcgon. Sie wollen für den Unglauben die Freiheit haben, die Kirche aber wollen sic knebeln. Tos „Verl. Tageblatt" ist außer sich vor Wut, daß in Zukunft der Staat keinen Einfluß mehr ans die Anstellung der Geistlichen haben soll. Um das Schrecklicl/e dieser Maß nahme reckst kraß znm Ausdruck zu bringen, schreibt das Blatt der deutschen Intelligenz in Nr. 925 folgendes: „Wenn es z. B. der katholischen Kii-chc belieben würde, einen Ita liener an die Spitze des Kölner Erzbistums zu stellen, so würde der Staat nichts dagegen machen können." Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, als ob es dem Blatte angesichts solcher Möglichkeiten fast noch weniger Wohl wäre als wie zu der Zeit, in der Spartakus in Mosses Räumen regierte. In der Schulfrage nn» wird in Zukunft im ganzen Deutschen Reiche die Bestimmung beim Volke liegen. Das christliche und das katholische Volk werden überall zn entscheiden haben, ob die konfessionellen Schulen weiter bestehen, beziehungsweise wieder erstehen sollen oder nickst. Damit wird die Arbeit »nd Tätigkeit im Volksleben ans eine ganz andere Grundlage gestellt. Wir dürfen uns schon heute keinem Zweifel darüber hingeben, daß man von freidenkerischer Seite niclstS nnversuckst lassen wird, für die sogenannte weltliche Schule zu agitieren. Ungeheuer groß ist angesichts dessen die Verantwortung, die in Zukunft aus dem Volke ruhen wird. Gewiß wird man auch in Sachsen sich lebten Endes dem Neickstreckst fügen müssen. Daß aber gerade hier in Sachsen am schärfsten der Kampf der Geister einsetzcn wird, liegt ans der Hand, tim die Her zen und die Seelen der Jugend geht es. Hat man doch beim K i r ch e n a u s t r i t t s g e s e tz in Sachsen die Ent scheidung über den Austritt in unglaublicher Weise in die Hände der 11jährigen gelegt. Wir würden es aufrichtig begrüßen, w-enn angesichts der Schwere der Aufgaben uns in Zukunft wenigstens der Friede unter den .Kon fessionen gewahrt bleiben würde. Es gibt manche Punkte, die sogar ein Zusammengehen gegen den gemein samen Feind sehr gut ermöglichen würden. Was wir aller dings in der letzten Zeit in der Volkskammer ans dem Munde nationalliberaler und konservativer Führer gehört haben, ksang bekanntlich iebr nach einer Kampfansage gegen die kakHlische Kirche und hatte mit allem anderen, nur nicht mit diner Friedensschalmei Aehnlichkeit. Wir wollen aber trotzÜein die Hoffnung nicht anfgeben, daß die maßgebenden Instanzen der evangelisclstn Kirche und das evangeliick'v Volk in seiner übettvicgcndcn Mehrheit selbst einsehen, daß sie damit weniger uns als vielmehr sich selbst den größten Schaden zufügen würden. Das katholische Volk jedenfalls ist friedensbereit, das soll hier ausdrücklich nochmals fest- gestellt werden. Eines ist aber auf alle Fälle sicher: Wir dürfen kein-' > Tag mehr vorübergehen lassen, ohne energisch zu rüsten und die Reihen enger zu schließen. Die Sache ist nicht mehr so, daß die konfessionelle Schule staatliche Selbstverständlichkeit ist. Ge wiß, iic > >! g e i i cb e r!, a b er die En 1 schci d n n p d a r ü b e r liegt b e j t e n cb. r i si! i ch e n Elt e r » . V ä t e: n ii n d M ül! c r n. Daher müsien vor allem in unseren kackiolischen Organüationen alle .Kwtboliken ohne lliitcricbi.'d des Standes ersaßt, tue Reiben müssen io eng als möglich geschlossen werden und weithin muß cs sicl rbav werden, daß das katholische Volk fester denn je a» seiner Schule hängt und nicht von ihr lassen wird, Zur V-rtie- snng ilnsercc Gedanken, zur Aufmunterung der begeüte- rungsfähigeu -Herze» soll auch der O ach tische K a : v o - likentag beitragen, der, falls keine nnoermiitelen H-nder- nisse enrtrcten, EndeSeptember in T- erde Partelpoiitik bleibt selbstverständlich bei slattsinde-: wird. dieser Tagung völlig ausgeschlossen. Daß die Tagung diesmal iu der sächsischen Hauptstadt st-atisindeu soll, entspricht dem ein mütigen Wunsche der znm Zwecke der Vorberatungen am: 15. Juni zilsaminengekommenen aiu-wm-tigen Vertreter mit Rücksicht ans die Neiseschwicriglkeiten und dergleichen. Die sächsischen Katholikentaae sollen eine si ä n dir«! Einrichtung werden und die Tagungsorte von I, hr zn Jahr weckstcln. Sic sollen »nd müssen nnsercs Erac! ms Volkstöne im wabrsten und edelsten Zinne des Wor:eS werden. Alle Schichten des katholischen Volkes ob ne !!,ver schied öes Standes sollcn dort vertreten sein, !o usie >a» bis znm Ausbruch des Krieges auch auf den großen acut- schon Katholikentagen der Fall gewesen ist. Vieles ist bei uns im Dciitschen Reiche ziiw.nnile::ge brochen. Schwere Kämpfe sieben uns auch noch >ür die Zukunft bevor. Wir zweifeln aber nicht, daß. wenn der Geist der Freiheit die Verfassung wirtlich dnrckjwcben wird, auch ans geistigem Gebiete im neuen Deutschen Reiste neues Leben ans den Ruinen eilt eben, daß dann auch der christ- lick)e Geist siegreich sich entfalten wird. Und dabci mi:;n- belfen, muß die vornehmste Pflicht jedes kat!-.'Glien, Mannes und jeder katholischen Fra», kurzum de: g a n - zcn katholischen Volkes, sein. ml. Die Nationalversammlung Weimar, 18. Juli. Präsident Fehrcnbach eröffnet die Sitzung un« 9-'ß1 Ubr und teilt mit, daß lwnte ein Tclegr a m :u o e s u '' g e n t i ii i's ch e n Senates eingegai gen ist, iu d, :>> er die tiefste Befriedigung über die Beendigung des K: :egeS, znm Ausdruck bringt und die Hoffnung ansspricht. dH, dies der Beginn des Werkes eines völligen Wiederaufbau-,- stin möge. Abg. Ha:n pe (Tentschnat.) fragt, was die Rcicbss legiernng zn tun gedenke, um dem immer mehr um sui, grei fenden Glücksspiele auch nachdrücklich entgegenzntretcu, wo die bestehenden Strafgesetze versagen. UnterstaatSiel.elär Delbrück: Ta, wo die Strafgesetze nicht zinv-cl'c'», wird eine entspreck-ende Ergänzung bei der Strasreclstsresvi m er- woacn. Abg, Dr. Obcrsohren (Teiitschuarl N'-'"gk,, was die Neichsregiernng getan habe, um der pianuulpgenl Vcrhitzung des roten Sokdatenbnndes und der inneren Zer^ i.ucbnng der Freiwilligenregiment.'r entucgcnzimsirken. Ein Vertreter des Kriegsministeriums erwiow.t, daß da- geoer eine Aufklärung der Truppe organiüe't sei, seine,: Schutz und Fürsorge für die Mannschaften und daß auch ges setzüche Fürsorgemaßnabmen für entlassene Freiwillige ein- geleitet seien. — Bei de» Interpellationen H e inze (D. Pp.) und Arnstadt (Dcntschnat.) wegen der La »dar-, b e i t e r st r c i k s erregt der Vertreter des ReichsarbeitS- Ministeriums Dr. Le mp lärmenden Widerspruch in der Versammlung durch die saloppe A l, in der er die Aus kunft zn erteilen sich anschickt. Tie Interpellationen werden demnächst beantwortet werden. Das Hans setzt die Bera tung des Verfassnngsentwnrses beim Abschnitt „Bildung und Zchnlc" fort, zn dem das bereits verösseullickste Schulkompromiß als Antrag Löbe-Gröber 'orstiegk. Abg. Weiß (Dem.), als Berichterstatter: Tie Anteilnahme der Kirchn am Religionsunterricht sei sicher z» stellen, ebenso aber auchl die Selbständigkeit der Schule und die Staatsaufsicht. Reichsininister des Innern Tr. David: Mit der Ver einbarung, die durch das Kompromiß zwiscben zwei großen Auffassungen getroffen worden ist, wird sich auch die Regie rung einverstanden erklären. Das Ergebnis is>. daß Kinder unbemittelter Eltern Erziehnn§sbeihilfen erhalten sollen.