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DienStlic; den 2. September 1913 Sächsische Volkszeitung Nr. 202 — Seite 2 Vau ohne Unfall bald vollendet dastehe, um durch den Hohen» Priester gesalbt und geweiht zu werden zum Hause des Herrn. Freudig und tiefbefriedigt zurückblickend, auf dicken schönen Tag schauen wir voll freudiger Erwartung und Sehnsucht schon einem noch schöneren Tage, dem Kirchwcih- tage entgegen, der uns die Erfüllung langer, heißer Wünsche bringen und den hochwürdigsten Herrn Bischof- in unsere Mitte führen wird. —e. Deutsches Reich Dresden den 2. September 1913 f Für die Einführung von Gerichtskostcniiinrkcn in Sachsen sind die sächsischen Handelskammern schon früher wiederholt eingctreten. Insbesondere haben sie sich dafür bemüht, das; in Sachsen Gerichtskostenmarken nach preußi schem Vorbilde eingesührt werden. Auf eine erst kürzlich nieder von der Handelskammer Zittau erhobene Vorstellung ist dieser vom Justizministerium folgender Bescheid zuge- gangen. Wegen der Einführung von Gerichtskostenmarken hat das Justizministerium schon wiederholt, zuletzt in aller- jüngster Zeit eingehende Erörterungen angestellt und sich auch über die preußischen Einrichtungen genau unterrichtet. Die Erörterungen haben zu dem Ergebnisse geführt, daß sich die Gerichtskostenmarken auch in Preußen, dem einzigen Bundesstaate, der sie, soviel dem Justizministerium bekannt ist, bisher eingeführt hat, keineswegs allgemein eingebürgert haben. Im Vorjahre ist bei der Beratung des Preußischen Justizetats durch das preußische Abgeordnetenhaus von einem Abgeordneten unter Zustimmung anderer Abgeord neten sogar angeregt worden, die Kostenmarken wieder abzu schaffen. wenn sic sich nicht noch besser einbürgcrn sollten. Selbst der preußische Justizminister hat bei dieser Gelegen heit von den Gerichtskostenmarken als von einer Neuein richtung gesprochen, die erst erprobt werden soll. Unter die sen Umständen hat das Justizministerium geglaubt, zum mindesten zurzeit von der Einführung der Gerichtskosten marken absehen zu sollen. Bestimmend hierfür ist nament lich auch gewesen daß das Justizministei ium auf andere Weise die Kostenzahlung im Gebiete des Mahnverfahrens, des Hauptverwendunasgebietes der Gerichtskostenmarken, vereinfacht hat. Es ist nämlich dem Gläubiger, was in Han- delskr-üsen vielfach noch unbekannt zu sein scheint, im König reiche Sachsen nachgelassen, dem Antrag auf Erlassung eines Zahlungsbefehles den Betrag der Gerichtskosten in Brief marken beizufügen (Geschäftsordnung für die Königlich Sächsischen Justizbehörden 8 1193 Absatz 2 Satz 1 verbunden mit 8 966 Absatz 2 Satz 4 (Deckblatt 306). Ebenso können die Gerichts- und .Zustellungslosten der Vollstreckungsbefchlc im Königreich Sachsen dem Gesuch um Erlaß und Zustellung des Volllstreckungsbefehls in Briefmarken beigelegt werden (Geschäftsordnung 8 1413 Absatz 3 Satz 3, Deckblatt 320). Die Dresdner Handelskammer macht in ihren Mitteilungen besonders noch darauf aufmerksam, daß die Gcrichtskosten in zahlreichen Fällen in Briefmarken »zahlt werden können. — Stnatssrkrctnr v. Tirpitz nicht amtsmüde. An zn- ständiger Stelle wird dem „Lokalanzeiger" die von der „Berl. Börsenzeitg." verbreitete Meldung, daß Staatssekre tär v. Tirpitz zu Vertrauenspcrsonen die Absicht geäußert habe, demnächst in den Ruhestand zu treten, als völlig halt los bezeichnet. — Ein kategorisches Dementi, das eigentlich überflüssig war, bringt die „Nordd. Allstem, Zeitg.". Sie schreibt: „Ter „Vorwärts" veröffentlicht in seiner Nummer vom 29. v. M. eine Zuschrift aus Braunschweig, worin mitgeteilt wird: Aus welfiscber Quelle, die gute Beziehungen zum Gmundc- ner Hof unterhält, wissen wir freilich, daß noch kurz vor der Trauung Wilhelm ll., um dem Bnndesrate die Schwen kung leichter zu machen, den Herzog von Cnmberland zum öffentlichen Verzicht auf Hannover zu bewegen suchte. Als Gegenleistung wurde dem Herzog der Generalsrang und die Uniform der Gardekürassiere angeboten Dennoch lehnte er ab und drohte mitsamt seinem Sohn unter Hinterlassung der roten Hnsarenjacke nach Gmunden zurückzureisen. Cs kam zwar nicht zum Bruche, die Kaiserin vermittelte, aber die Spannung zwischen Berlin und Gmunden ist seit dieser Zeit noch nicht behoben." Mir stellen fest daß an diesen Angaben kein wahres Wort ist — Die Zeitung der Zeitungen. Ter „Vorwärts" gibt sienntnis von dem Plan einer neuen Zeitung, die unter drin Titel „Zeitung der Zeitungen" tägliche Weltübersicht der internationalen Politik, Kultur und Wissenschaft erscheinen soll. Als Herausgeber zeichnet zunächst der Journalist Artur Kirchhofs. Ter Abonuementspreis beträgt, da nur auf großkapitalistische Kreise und Behörden als Leser spekuliert wird, 300 Mark für das Jahr Für die Vorbereitungs arbeiten haben eine Anzahl großer Firmen bereits durch Wgenonnte Zahlungen ä koncks zmi-ckr, über 40 000 Mark aufgebracht. Es handelt sich dabei uni Banken, Schiffahrts gesellschaften, Werften, Exportfirmen nsw. Das neue Organ soll hauptsächlich Berichte über die Wirtschaftspolitik und die wirtühaftliche Lage Deutschlands, der auswärtigen Staaten und der Kolonien bieten. Außerdem soll eine Korrespondenz stir auswärtige Zeitungen unter dem Titel „Europäische Briefe" "«scheinen, zunächst zweimal im Monat, später wöchentli b, und zwar soll diese Korrespondenz den auswär tigen Blättern in deren Landessprache geliefert werden. Als Zweck dieser „Europäischen Briese" wird genannt, erstens die Auslandsmärkte über die wirtschaftliche Leistungssähig- keit Deutschlands zu unterrichten, zweitens die ausländische Viesse von dem ungünstigen Einfluß unserer demokratischen ! (Kesse, wie „Berliner Tageblatt", „Frankfurter Zeitung" und dergleichen frei zu machen. Unter den Parlamentarischen ^'öiinein des Unternehmens, die in einer Eingabe an des Auswärtige Amt dessen Unterstützung dafür erbitten, nennt der „Vorwärts" in erster Linie Bassermann und Strese- mann. Begnadigungen i» Elsaß Lothringen. Die amtliche „Straßbiiraer Korrespondenz" schreibt: Nachdem ans An laß des Regieriingsjubisäiims des Kaisers bereits am 1 Angnst 316 Personen begnadigt worden waren, sind nun mehr durch Erlaß Pom 23. d. M. ans Antrag des Statt- l alters in weiteren 1073 Fällen Strafen, die durch elsaß- lothrivaischc Gerichte vor dem 16. Juni rechtskräftig aus gesprochen waren, erlassen oder gemildert worden. Tie er lassenen Freiheitsstrafen belaufen sich im ganzen auf fünf Jahre 7 Monate Zuchthaus, 9 Monate 4 Wochen 6 Tage Festung, 45 Jahre 10 Monate 2 Tage Gefängnis, 1 Jahr 1l4 Tage Haft: 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus sind in Ge fängnis, 5 Jahre 280 Tage Gefängnis in Geldstrafen um- gewandelt worden. Außerdem ist eine große Anzahl Geld strafen ganz oder teilweise erlassen worden. — Ein Agitationsflugblntt zu den Kraiikkirknsscnwahlen gibt weben der Volksverein für das katholische Deutschland heraus. Das zweiseitige, vierspaltige Flugblatt legt die Bedeutung der unmittelbar bevorstehenden Wahlen zn den Krankenkassen auf Grnnd der Neichsversichcrnngsorbnung dar. Die Zahl der Versicherten ist um 7 Millionen gestie gen. Auch die Landbevölkerung ist mehr' als früher inter essiert. Alle Krankenkassen haben fortan Selbstverwaltung^- »echte auszuüben. Männliche und weibliche Versicherte kön reu wählen, und die Wahl muß getätigt werden auf Grund des Verhältniswnhlverfahrens. Es kommen also auch die Minderheiten zur Geltung. Darum darf kein Versicherter bei deu Wahlen zum Ausschuß seiner Kranken kaffe fehlen. Da? Flugblatt 4) 38: A u f z n r K r a n k e n kassenwa h l> ist für Ortsgruppen des Volksoercins ducckr die Ortsgeschäftsführer oratis zu beziehen, in anderen Fällen aegen vorherige Einsendung von 60 Pf. für 100, 1 Mark für 100 bis 200, 1,50 Mark für 300 bis 400, 2 Mark für 100 bis 600, 2,50 Mack für 600 bis 800, 3 Mark für 800 bis 1000 Exemplare und weiteren 30 Pf. für jedes wei tere Hundert. Neben dem Flugblatt kommt zur Vorbe reitung der Wahlen noch folgende Literatur vornehm lich in Betracht: Wegweiser für die Arbeitervcrsicherungs- wahlen, 10 Pf.; Die Aufgaben der Arbeiter Vertreter in der reichsgesehlichen Arbeiter-Versicherung, 50 Pf.; beide im Ver lag der christlichen Gewerkschaften, Köln, Venloer Straße Nr. 9, 2. Etage. Ferner: Soziale Volksbibliothek des Volks- vcreinsverlags, M.-Gladbach, Nr. 38: Die Krairkenversiche- rimg auf dem Lande und Nr. 40: Die sozialen Wahlen nach der Neichsnersichernngdordnnng, je 5 Pf — NeichstagSersatzwahl im 1. Niederboyrischen Wahlkreis. Nach dem vorläufigen amtlichen Resuliat entfallen auf Fre!» herrn von Aretin (Zentrum) 10162 Stimmen, auf Eiseu- berger (Bauernbund) 4920 und auf Naith (Sozialdemokrat) 1641 Stimmen. Die Gesamtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 16 637. — Zusammenschluß von unteren Zivtlbramtcir der Reichsheercsverwaltungrn. Am 16. und 16. August d. I. tagten Im Osfizierßsaal des Löwenbräukellcrs in München zum Zwecke der Gründung eines Reichsverbandes eine An zahl von Delegierten aus den Königreichen Preußen, Bayern, Sachsen und Württemberg, welche nach 2tägigen Be ratungen die aufgestellten Satzungen gegenseitig anerkannten und damit den beabsichtigten Zusammenschluß bewirkten. Der Verband führt den Namen: „Verband der unteren Zivil- beamten der ReichsheereLvecwaltungen und der Marine." Er hat seinen Sitz in München und bezweckt unter Ausschluß politischer und religiöser Bestrebungen die Vertretung und Förderung der Standesinteressen, die Pflege der Wohlfahrt von Hinterbliebenen seiner Mitglieder, die Pflege der Kame radschaft und Wacherhaltung der patriotischen Gesinnung seiner StandeSgenossen. Der Verband zählte am Grün- drmgStage 750 Mitglieder, die sich aus den bereits seit einigen Jahren in den einzelnen Bundesstaaten gegründeten Vereinen dieser Kategorien zusammensetzen. — „Ich überflog Königsberg und sämtliche FortS„ Wie begründet die in der deutschen Presse ausgesprochene Warnung vor der Spionage französischer Flieger ist, zeigt ein Bericht des Fliegers Janoir im „Rizaer Tageblatt" über seinen Fernflug Paris—Petersburg. Er schreibt darin u. a.: „Von da aus ging es glatt weiter; ich überflog in etwa 2000 Meter Höhe Königsberg und konnte sämtliche Forts und Befestigungen in Ruhe betrachte»; doch hielt ich es — bei der deutschen „Genauigkeit" — für besser, gleich über die Grenze bis Tauroggen zu fliegen; bis dahin reichte nämlich gerade meine Karte." Es ist doch wohl nötig, gegen französische Flieger noch etwas „genauer" zu werden. — Eine abscheuliche Debatte findet derzeit unter den Berliner Sozialdemokraten statt. Zwei rote Aerzte wollen den Gebärstreik auf die Tagesordnung des nächsten Partei tages gesetzt sehen. Nun wird in den Versammlungen mit einer nie dagewcsenen Ungeniertheit über die Beschränkung der Ktnderzcrhl debattiert, von Männern und Frauen, vor Jünglingen und Jungfrauen. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß wir uns mit Riesenschritten dem sittlichen Niedergang nähern, so liegt er hier vor. Schon daß eine solche Debatte überhaupt möglich ist, ist mehr als bezeichnend für die Sozialdemokratie. So sagte u. a. auch der rote Arzt Dr. Bernstein: „Von rinseren IlO Abgeordneten sind es sicher 90, die den Kindersegen künstlich beschränken. Ich kann das ja nicht mit Zahlen beweisen, aber ich urteile aus meinem innersten Gefühl heraus. Tun Sie also als Arbeitersrauen ihre Schuldigkeit und sorgen Sie dafür, daß der Geburtenrückgang immer größer wird." Man muß die Nase zuhalten, wenn man von dieser Kulturpartei über- harpt redet. Aus dem Auslande Grsßbritaumen — Fvrtdaurr der Straßeakämpfe iu Dublin. Als die Lärmszenen vom Sonnabend sich am Sonntag in Dublin erneuten, gebrauchte die Polizei wiederholt ihre Knüppel. ES wurde wiederum eine Anzahl Personen verletzt. Der Pöbel begann sodann in der Vorstadt Jnchicore die Straßen- bahnen anzugreifen, so daß Militär zur Unterstützung der Polizei herbeigerufen werden mußte. Italien — Die Abordnung Adrianupclcr Notabcln ist am Montag nachts aus Paris hier cingetroffen. Dem „Messa- gero" zufolge wird die irrteraatioirale Komnrission zur Fest legung der Südgrenze Albaniens jetzt in Brirrdissi znsam- meiltreten und nach Kap -Stylos und Argyrocastro Weiter reisen. Italien wird irr der Kommission durch den General konsul erster Klasse Leone vertreten sein, der als ehemaliger langjähriger Konsul in Skutari die Verhältnisse Albaniens genau kennt. Balkanftaaten — Neue Bedluguttgru der Türkei. Nach einer Mel- düng de» „Matin" aus Konstantinopel ist die Türkei ent- schlossen, bei den bevorstehenden Verhandlnngen mit Vul- garten nur auf folgender Grundlage zu verhandeln: 1. Hin- fälligkeit des Londoner Vertrages und 2. Annahme der türkischen Note vom 20. Juli in ihren allgemeinen Grund- l'nien. Mexiko — Präsident Huerta erhält täglich aus zahlreichen Staaten Angebots von Leuten, die für ihn Dienste tun wollen. Eine Abordnung von Pflanzern des Staates MoreloS har Huerta eine Subskription von drei Millionen Pesos angeboten. -smerika — Die letzte Schranke am Panamakanal an dem nach dem Stillen Ozean gelegenen Ende ist nunmehr gesprengt worden. Am heutigen Dienstag wird man damit beginnen, die letzte Sperre am atlantischen Ende des Kanals zu zerstören. Die Landesreise König Friedrich Augusts Chemnitz, 1. September. Auf seiner Reise In das Gebiet der Amtshauptmcumschaften Stollberg, Glauchau und Chemnitz traf König Friedrich August um 9,17 Nhr im Sonderzug auf dem Hauptbahnhof ein, wo sich KreiShaupt- mann v. Lossow, der an der LandeSreise teilnimmt, meldete. Um 9,37 Uhr erfolgte die Ankunft des SonderzugeS in Hohenstein-Ernstthal, von wo aus die Reise ihren Anfang nimmt. In der Begleitung des Königs befinden sich außer- dem Oüerstallmeister v. Haugk. Generalmajor von Tetten born, Hauptrnann v. Schweinitz und Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt. Hohenstein-Ernstthal, 1. September. König Friedrich August, der um 9^/„ Uhr unter Glockengeläuts und dem Jubel der Bevölkerung hier eingetroffen ist, wurde am Bahn hof vom Bürgermeister Patz und den Behörden herzlichst empfangen und im Rathause von den Stadtvertretern will- kommen geheißen. Der König besichtigte das Berggasthaus und die Ausstellung heimischer Industrie und fuhr um 11 Uhr nach Oberluugwitz und Lugau weiter. Hohenstein.Ernstthal, 1.September. König Friedlich August traf im weiteren Verlause seiner Landesreise um 11 Uhr 15 Min. in Oberluugwitz ein, wo er vor dem Nathause durch den Gemeindevorstand Liberknecht durch eine Ansprache begrüßt wurde. Nach Abschaltung der aufgestellten Vereine fuhr der Monarch um 114/? Uhr nach Gersdorf weiter. Auch hier fand eine Begrüßung durch den Gemeinde- ältesten Hurtzig vor dem Rathause statt. Der König schritt die Fronten der verschiedenen Vereine und Körperschaften ab, von denen das besondere Interesse die in Uniform er- schienenen königstreuen Knappen erregten. Nach einem viertelstündigen Aufenthalte erfolgte die Weiterfahrt nach Lugau. Lu'gau, 1. Sept. Aus seiner Landesreise traf heute gegen 12 Uhr mittags der König von Sachsen hier ein, wo er vor dem Vertrauensschachte durch den Gemeindevor- stand Curth begrüßt wurde. Außerdem sprach ein Fräulein Paschmann einen Prolog, worauf der Monarch nach Ab schreiten der aufgestellten Vereine sich dem „GotteS-Segen- Schachte" zuwandte. Hier fand eine kurze Ruhepause statt, während welcher ein kleines Frühstück eingenommen wurde. Der Ort und die Schächte waren festlich geschmückt. Und die zahlreich erschienene Bevölkerung brachte dem Monarchen lebhafte Ovationen dar. Kurz vor ^/„2 Uhr erfolgte die Weiterfahrt nach Oelsnitz. Oelnitz i. Erzgeb., 1. Sept. Se. Majestät rrar »nu Lugau kommend kurz nach 2 Uhr hier ein. Die Ttr-akei» und Plätze waren festlich geschmückt. Auf dem Rathauc- Platze hatten der Gemeindevorstand, Vereine und Schul kinder sowie 1600 Bergknappen Ausstellung genommen. Der Gemeindevorstand Kammerrat Beck begrüßte den König mit einer Ansprache, in der er der Freude darüber Aus druck gab, daß es Oelsnitz, der größten Landgemeinde Sachsens, heute vergönnt sei, ihren Landesherrn bei sich zu sehcu. Der König erwiderte mit Dankesworten. Vom Balkon des Rathauses aus nahm der Monarch dann eine Parade der Bergknappen ab. Um 2 Uhr 40 Min. erfolgte die Weiterfahrt nach der Gewerkschaft „Deutschland", wo selbst die Maschinenanlagen besichtigt wurden, über welche der König sich sehr lobend äußerte. Um 3 Uhr 10 Min. wurde die Fahrt nach Hohndors angetreten. Lichtenstein-Callnberg, 1. Sept. Von Oelsnitz traf der König um 3^ Uhr in Hohndorf ein. An der Wasser schenke hatten sich der Gemeindevertreter sowie die Orts- Vereine ausgestellt. Herr Gemeindevorstand Schaufuß be grüßte den König mit einer Ansprache. Der Monarch be gab sich sodann nach dem Vereinigtseld-Schacht, wo er die neue Kohlenwäsche besichtigte. Dann ging die Fahrt weiter nach Nüdlitz. Hier fand die Begrüßung des Königs in An wesenheit der Ortsvereine im Modescheu Gasthofe durch Herrn Gemeindevorstand Neinhold statt. Gegen ^4 Uhr kam der königliche Automobilzug au der OrtSgrerrze von Lichtenstein an. Bei den Bezirksanstalten verließ der König das Auto und besichtigte unter Führung des Bezirksausschuß- mitgliedcs Bürgermeister Wirthgen-Meerane eins der neuen Siechenhäuser, wobei er die Genehmigung erteilte, daß die Bezirksanstalten den Namen „König-Friedrich-August-Stift" tragen sollen. Unter Glockengeläut erfolgte sodann der Ein zug in Lichtenstein. Auf dem Marktplätze hatten die Per- eine, Ehrenjungfrauen usw. Aufstellung genommen. Bürger- Meister Steckler begrüßte den König und gab bekannt, daß die städtischen Kollegien zur Erinnerung an den heutigen Tag eine Stiftung von 5000 Mk. zum Besten der Armen errichtet hätten. Der König erteilte die Genehmigung, daß ! diese Stiftung sowohl wie auch die neue Fachschule seinen i Namen führen. Nachdem der König noch die in der Fach schule veranstaltete Jndustrie-AuSstellung in Augenschein ge- > nommen hatte, wurde die Fahrt nach Crlliibcrg fortgesetzt. ^ Hier erfolgte die Begrüßung des Königs im Ncrthaussacrl durch Bürgermeister Praytel. Auch Callenberg hat zur Er innerung an den heutigen Königsbesuch eine Stiftung von 6000 Mark errichtet, deren Zinsen zum Besten der Jugend pflege bestimmt sind. Diese Stiftung wird mit Genehmigung