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Dienstag. 12. September 1911 Vom westlichen Kriegsschauplatz Der Knn'.lrr bot sich znm Kaiser ins Hauptquartier bc- ' :vin. Bvttvmlc» verspottet iu der Z.eilicknift „John Bull" -,! vunllcheu englilckien Berich! über den letzten Zeppelin e ci/lsf. Er gihl dein Presjebnreaii den guten Rat. addieren zn rnen, kwvor es die nächste Berlustliste heransgäbe. Ta- b:- reutet er a», das-, die leiztgegedenen Verlnstzjffern uiit 0 zu uiultizipliereu seien, und verrät weiter, das; B o m - btt i u e i » g > a f; e s> Traiul a g e i sielen. Er fragt, denn dar Piejjehureou zu der Mitteilung der Fron Dekans in llloifolk in der Keilschrift „Trutli" sage, >o : ch gewisse Küjleuslädte in illorsolk und Sufsoll z e r- ö r t und van den Einwvlmern v e r l a s s e n ivnrden. Dus -mee natürlich alles tvtge'chiuiegen, ivahrselieiulicki niit e'iäi! ans die Volt'sstiiumuug. Bvttvnilen fälut soll: )'e Mächten wgleich gehvrjamsl srage». vd uns aller- ge- ß z: ivuide, war kürzlich in der blordjee und im F-irtli vf ? o -h passierte. llnitürliel,, Balsvnr batte nach nicht-:- davon 1 i. aber wir babe» er-. 2', irische englisch sran-.vsische Divisiviicn für die 'Sr- »icsehlacht. Ockiiveizerische Blätter berichten ans Mai- a - a: „Secoio" meldet an-:- Pari-:-, das; 27» englisch fran- ,;e chne Divisionen sür die Fortsetzung der Operationen an k- Souuue bereitsleben, ein Abflauen der Käuivse sei daber ee. i inzig nicht zu erwarte». Wenn auch nicht in Abrede . : ilt inerden soll, das; die Alliierte» noch weitere Truppen n > a m an der Oomuie in-:- Feuer bringe» werden, so in do! aber .;n begveiieln, ob die Franzosen und Engländer ,'!!!-annen ivirllirb 27. Divisionen zur Bersügnng stellen ">. - een. Vom russischen Kriegsschauplatz Aur- dem österreichisch niigarischrn .Kricgsprcsscqiiarticr st o gemeldet: Es siellt sieb lieraus. das; der i-uisiickie Ver- . bei Brzezaiin in der Dichtung ans Weinberg durch;» 's- >>, >nit einem Kiästeeinjoh aeich>il>. der einen- A n «. D s I s s ch l a eli l allergrößten 72 t i l-:> sübreli iian.te. Die ans den engen Rani» gnsanimengevserebten (".i-rnidiviiioi'-en lie';en nach siärtster Artillerievorbereitung o: e Rücksichl ans die Opfer Aiigriss ans Angriss folgen, bi-> > - -ndlieli nntei- den? Feueiliagel, den die Verteidiger ans sie > eeiprasseln ließen, rollig erieböpst und ausgeblutel zu .'n'iel. ni. Tie Größe ibrer Niederlage läßt sicli an den ist- lnsllüien ermessen, die abschnittweise nach der Fahl .< im Vorgelände liegenden Reichen geßbälzt ivnrden. Bei <il- r Vorsicht der Oehälmug ergab siä>. daß der Feind min > 20 0>»0 bi-: 25 0l»> Mann a n Tot e » verloren bat. Sstuie tbesaiiilverlnsle inüssen also wob! an lOOOOi» n n n betragen. Aus dem Wiener Kricgsprcsscqunrlicr ivird geineldeli Eiwer Pascha iin äßerreichisch i:ngarischen Hauptauartier. Vo» der Frvut der in nnseren Ilieiheu stebeiiden kaiserlich o^.iauischeu Truppen kommend, ist der türkische Vizegeue- .: listimus (River Pascha am lli. Sevtemher d. I. im Stand- « 1 desK. n. K. Dberkominandos eingetrosfen. Es war das a ta persönliche Fusauimeutrrfsru der beiden Höehsttvmmaii ..- enden der verbündeten und türkischen Heere, eine bedeut n me Begegnung, ,;nmal sie in einem Zeitpunkt erfolgte, da dm .tkampsgemeinschast unter so gtiirtliäien Auspizien gegen . n neue» hinterrücks entstandene» Feind eben ibre Früchte stigte. Die dankbare Wüldignug dieser treuen Waffen b üderschast kam den» auch in dem überaus ber;- 1 - ch e » E m p > a » a , der dein l'-eneralissimn-: allerseit:- zu ch.il wurde, ,;n siäitbareni Ansdrncl. Enver Pascha war von r mii österreichisch ungarischen Militärbevollmächtigten (bene ralmajor Pomiankoivski und dem kaiserlich deutschen (bene almnsor v. lp'oisow, dem Teiner Majestät dem Deutsche» chaiß-r zugeteilten kaiserlich ottonianischen Eienerallentnant .IDti-Pascha n»d von dem Sanität-ches der türkischen Armee ch'nman-Pascha begleitet und batte noch die wichtigsten A(> tmlnngschefs in seinem (befolge. Die Besprechungen im Hanptgngrtier »abmen den ganzen Nachmittag des !0. und ldrn Vormittag des ll. Septeinber in Anspruch. An, ln. September abends fand bei Sr. .E. n. >!. Hobeit dem Herrn Sberioniinandanten ,Teldmarschalt Erzberzog ,z-riedrirl> eine D a s e ! statt, an ivelclier Enver Pasäie init den Herren seines '(besolges leilnalnn und zu der »och die Herren der Haisert. Wutschen Militärnijssio» bei dem st. n. st. Sberkomniando. der bulgarische Militärattachee in Wien Dbrrstlentnanl Tantiloiv, ferner der Elief des (beneralstabes (beneraloberst ^reiberr stonrad v. Höbendorsf mit den oberste» svnnktio- tiären des Armeeoberkommandos zngezogen ivare». Am 1l. September inittags verließ Enver Pascha wieder das österreichisch inigarische Hauptquartier. Ans der Fabrt vom und ;nm Babnbos, I'oivie liberal!, wo der türkische (bene- ialissinms sich zeigte, wurde er von der Bevölkerung der Stadt ans das spmpatischste begrüßt. Vom Balkan-Kriegsschauplatz In dcr gnn;kn Dobrndscha wütet ein g"fäbrsicher bl n f i n b r. Die striegserklärnng Rumäniens tvar das Neichen znin Twsschlagen. Der Aufstand bat sich nicht nur in den neuen Bezirken, sondern auch in der ganzen älteren Dobrndscha, wo gegen Rumänien wegen der Mißwirtschaft glnbender Haß berrschk, ansgebreitet. Die Bewegung be gann in Silistria. Ans dem ganzen Grinde berbeigeströmte Bauern bißten die bulgarische Flagge. Dt>S schleunigst zur Niederwerfung der Revolte entsandte dritte Bataillon des ibendarmerieregiments wurde mit lebbaftem Feuer «nipfange» und in kurzer Feit anseinandergejagt. Die Re bellen machten dabei über MO (befangene. Wie ein Lanf- fcner verbreitete sich die Nachricht von dein Vorfall in der Dobrndscha: überall folgten neue Aufstände. — Der „Beil. D'okalanzeiger" bemerkt dazu: Welche politische und mili tärische Bedeutung den Ereignissen znkomint, ist nach den bischerigen Nachrichten noch nicht ganz klar zn erkenne». Einer Petersburger Meldung zufolge berief der Zar in- folge der ernsten srriegslage ans dem rumänischen Kriegs schauplätze einen g r o ß e n K riegsrat nach dem- Hanpt- — Sächsische Vottszeitung — quartier, woran auch die böchsten rumänische» Militärs teilnebmen iverde». Die rumänischen Offiziere werden im Namen des stönigs den Fa re» an sein Versprechen er innern, Bukarest durch Einrichtung einer stuftabwebr gegen dentiäie ssnttangriffe zn schützen, und io viel russische Trup pen zur Verfügung zn stellen, daß jede feindliche Invasion unmöglich sei. Tie ans Bukarest kommenden Nachrichten lauten ernst. Die Bevölkerung ist infolge des n n anf - l> alts a in e » P o r r n ck e n s der d e n t s ch - bnlga - r i s ä' e n Trnp p e n und der erfolgreich e n Lnft - a n g > ij s e von panischem Schierke» ergriffen. Die könig liche Familie ist bereit, auf ei» gegebenes Zeichen die Flucht nach Rußland anzutreten. Zablreiche woblbabende Ru mänen baben bereits- die Stadt verlassen, tvätnend die niedere Bevölkerung rnbig den kommenden Ereignissen enlgegensiebt. Dcr türkische Vizrgr»crnlissii»»s Enver Pascha tras am t>>. Septeinber nachts ans dem Balinbofe in Weinberg ein, um nachts ä tlbr die Reise an die Ostfront zur Besichtigung der türkische» Truppen sortznielzen. Von der bulgarische» Presse wird die '-Nachricht von dem über Rumänien in der Dobrndsclia errungenen Siege mit Begeisterung anfgenommen. Das balbamtliche Blatt „Narodni Prava" schreibt.- Die Treulosigkeit und der Haß der Rumänen erleiden beute in der Dobrndscha die v e r - diente Z ü chtig n n g. Die Seele des bulgarischen Volkes ist begeistert von der Tapferkeit seiner Truppen, die sieb durch ibre» Heldenmut von dem Truck, der auf ibnen lüstete, seitdem Rumänien Bulgarien den Tolel, in den Rücken gestoßen batte, befreite». Rumänien muß jetzt seine Verräpnei vom Fabre l!>lü, büßen. Das zweite balbamtliche Blatt .,Eebo de Bnlgarie" sagti Die mächtige Faust des bulgarischen Soldaten saust nieder auf die Ränber nnierrs nationalen Besitzes, ans die ltrbeber unserer De- mütianng nach großen Siegen, ans die Neider, die unsere Heimstätten und unseren unverteidigten Boden schändeten. Das Organ der demokratischen Bulgaren „Preporelz" erklärte Das R a eb e g e s ü b l, das seit drei Fabre» die Seele des Bulgaren erfüllt, bat sieb j ä b entlad e n. Der (üedante. daß der (iZeiivsie srülierer siriege, der beute nnter rnmänisebem Focbe senszt, der nach ibnen ruft, wird den Marieb nnserrr Truppen beschleunigen und das (Wsübl unserer in Bukarest besudelte» Ebre ivird ibnen Flügel leiben. Das Organ der Volkspartei „Mir" schreibt! Der Sebneid unserer Truppen gegen den neuen Feind ist be wunderungswürdig. Er gilt »iebt bloß der Entfaltung legerer Tapferkeit, dem D n r st n a ch n e n e n S i e g e n i-nd neuen Rubin, sonder» entspringt insbesondere dem tieten Verlangen naeb Racbe. Das Organ der radikalen Partei stellt in dem bulgarischen Soldaten den Vollstreeker der göttlichen (Gerechtigkeit. Alle Blälter beben de» Fren- denlanmel der Bevölkerung der Dobrndscha bervor, die nach drei Fabren zum Mntterlande znrnckkehrt. Vom Seekrieg Llvbdk- meldet, das; der britische Dampfer „Lerie" (Ü71V Tonnen> aesnnken ist. Der norwegische Dnmpsee „fsindborg", von Rotter- dim nach lpondon beslimmt. ist um >i tlbr srüb 17, See meilen nordwestlich vom Maasfenerscbiffe von einem deut schen Unterseeboote versenkt worden. Die Besatzung wurde in ibrem Boote von dem Unterseeboote zum Fener- sebifs geschleppt und in Hoel van Holland gelandet. Naeb vorliegenden Meldungen bat der Dampfer eineN'adnng von Speck. Margarine und Obst an Bord gebubt. Fn der Hnsciieinsalirt vv» 2c Havre stieß ein englischer Dampfer mit dem Schleppdampfer „Absille VI" zusammen. Der Schlepper sank, die Besatzung konnte gerettet werden. Deutsches Reich Von der „Wartburg". Die von dem bekannten faiinten Fwickaner Superintendenten Meyer ins Veben gerufene protestantische Wochenschrift „Wartburg", die gleichzeitig Organ des Evangelischen Bundes war, stand bis ;nm Ausbruch des strieges i» den ersten Reiben der stämpser gegen den statbolizismns und die katbolische Welt anschauung. Die Art der Polemik dieses Blattes war da bei »ianchmal eine derart gebässige, daß selbst in evange lische» Kreisen daran Anstoß genommen wurde. Oebbaft unterstützte die „Wartburg" die ,.2os von Rvm"-Bewegiing in Oesterreich und gab auch den deutschen statboliken den Rat: „Um frei zn werde», und seinem Paterlande dienen zu lönnen, gibt es nur eine Eriettnna und diese lautet: Oos von Rom!" Inzwischen scheint nun unter dem Eindruck der gegruivärtigen ivrltbewegrndrn Ereignisse eine versöbn- liebere Stimmung in der Redaktionsstnbc der „Wartburg" eingekebrt zn sein. In Nr. U7> bringt das.Blatt einen Auf satz des- Heidelberger Professors Dr. N i e b e rgall, der ». a. ansfübrt: „"N'un sebe» ivir ein, welchen Febler wir gemacht baben. Wir babe» manche ((truppen von deutschen Volksgenossen befehdet und manchmal auch gehaßt, als wenn sie Feinde des Deutschen Reiches- wären, weil sie sich das Heil des Volkes und die Wege dazu anders gedacht babe» als wir . . . Wir haben es ibnen nicht geglaubt, daß sie auch wie ivir selbst das Reich und das Volk fördern wollen: wir haben ibnen untergeschoben, daß sie andere eigensüchtige Absichten bätte». Wir baben sie herzlich schlecht gemacht, weil sich unsere Leidenschaft an Worten berauschte und immer mebr übersteigerte. Wir haben sie bloß von der schlechten Seite angesehen und über die angeblich gute ge lacht . . . Wir haben »ns, Gott sei gedankt, g r ü ndlich g e täuscht. Bei kei n er .Kirche und bei keine r Partei war die Liebe z u in Vaterlande i in Ganzen größer als bei der ander n. Wir haben gemerkt, wie viel denen das Reich bedeutet, die wir als un freiwillige Beisassen und Fremdlinge batten ansehen wollen. Da sei unser edelster Wettbewerb. den andern zuvorzn- kommen. i in E i n g e st ä n d n i s unserer I r r t ü m c r und zugleich mit dem Versprechen griind- Rr. 209. Seile S licher A enderu n g. Wir wollen deutsche Volksgenossen und auch deutsche Volksgruppen nicht mehr als Feinde, son dern nur als Gegner ansehen, wenn wir anderer Meinung sind als sie." Tie „Allgeni. Rundschau", der wir dieses Zitat aus der „Wartburg" entnehmen, bemerkt hierzu: „Dieser neue To» in den „WartburghaUen" ist eine erfreuliche Tatsach, aber nach einem Jahrzehnt fortwährender Anfeindung rer- lange» nicht die Getroffenen, sondern die menschliche Ge rechtigkeit. daß die „Wartburg" nicht nach einer An- maligen Ehrenerkläruug für die bisher gesckzädigten (P-up Pen etwa sogleich auch einen „Schlußantrag" bringe, son der» fortfahre, nach Zeit und Gelegenheit genugzutun, tüs die ganze Schuld gehoben ist." Dcr Gcnrraladjntant dcs Kaiscrs Generalob-. st v. Plesje» traf Montag vormittag au:- Berlin in Stuttgart ein und begab sich nach Schloß Bebenhansen, wo er 7 :» Könige im Aufträge des Kaisers den Preußischen F.lo »iarseballstab überreicbte. Dcr stcllvcrtrctcndc Obcrbrfclilshabcr dcr kaiserlich vttvninnischrn Arincr lind Flotte Envcr Pascha ist im Große» Hauptguartier eingetrosien. Generalleut:- ,t Enver Pascha ist durch folgende Allerhöchste KabinettSo:. :,- ä ln mul,- des- Garde-Füsilier-Negiments gestellt worden. „An den kaiserlich osmanischen Generalleutnant und st l!- vertretende» Obrbeseblshaber der türkischen Armee En e>- Pascha. Ibre heutige Anwesenheit in Meinem Groj.m Hauptauartier gibt mir willkommene Veranlassung, de» naben und innigen Beziehungen, die Sie mit dem deiitstbni Heere verbinden, dadurch einen besonderen Ausdruck zu geben, daß Ich Sie, den hervorragend bewährten jugend lichen stellvertretenden Oberbefehlshaber der rubmvoih-ii türkischen Armee, deren mit zäher Tapferkeit erruiigenm Siege der höchsten Anerkrunnng und Bewunderung wert sind, heute ä tu m,ii<- des Garde-Füsilier-Regiments stelle. Ich weiß, daß dieses tapfere und scblaebterprobte Reg in il mit Mir und Meiner Armee besonders erfreut sein wird, Sie von nun an zu den Seinigen rechnen zu dürfen. Großes Hauptauartier, den 11. September 191(>. lieber cincn ncncn Baralvngiall berichtet die ...uö!». Volkszeitung". Danach wurde in .Kamerun der kleine be waffnete Regierungsdampser „Nacbtigal" in ein Gefecht mit dem englischen Kriegsschiff „Dioarf" verwickelt, wobei die „Nacbtigal" nach mehreren Erplosionen im Innern zu sinken begann. Als der Rumpf schon lange ein Opfer der Fluten geworden war, richteten die Engländer »oeb imwer ilire Scheinwerfer und Nevolvergeschütze auf die Untergangs- stelle, Ivo der wehrlose Rest der Besah»ng mit den Weilen rang. Der Gewährsmann des Kölnischen Blattes beob achtete, wie mehrere der schwimmenden Europäer sowohl wie die schwarze Bejahung getroffen ivnrden und nntin- gingen. Das Verbrechen erhält noch eine besondere Be leuchtung durch die Tatsache, daß den Mördern webrloser dentscher Seeleute durch das Londoner Prisengericht eine Belohnung von !17l)0 Mark auSgezahlt wird. Ein Wirtschaftsausschuß dcr dcutschc» Tcxtil Vcr rdlungsindustric ist am !l. d. M. in Berlin von bisher M F-achverbänden der deut'chen Tertil-Ausrüstungsindnstrieii gegründet worden zum Zwecke einer zentralisierten Ver tretung der wirtschaftlichen Interessen dieser großen und vielseitigen Jndustriek-eise, zunächst namentlich im Rahmen der Kriegswirtschaft. Die Leitung ist dem Dr. S. Tsckiierschky-Düsieldors. Elirenstraße !1<), übertragen worden. Bratianns Trcubruch müsse, wie die „Germania" ausführt, in feinen Folgen bis zur Neige ausgekostek werden und es sei unser und unserer Verbündeter beißer Wunsch, daß dieses Strafgericht sich auch weiterhin so schnell und für uns- erfolgreich voll ziehen werde, wie es begonnen habe. Von dieser Ucber- zeugung würden auch die Besprechungen getragen sein, zu denen Zar Ferdinand von Bulgarien bei unserem Kaiser im Haiivtquartirr eingetroffen sei. Aus dem Ausland Oesterreich-Ungar» - - Die hcsamke Ästcrrrichischr Prestk spricht ibre Freude und Genngtniing über den durch den Fall von Silistria er- i nngenen neuen Erfolg der Verbündeten aus. Sowobl den beabsichtigten Vormarfch gegen Sofia als gegen Konstantst uopel fei durch die jüngsten Erfolge ein schwerer eiserner Riegel vorgeschoben worden. Neben der strategischen Be deutung dieser in erstaunlich kurzer Zeit errungenen Erfotze bezeichnet die gefaulte Presse die schwere Nieder lage der R ii in änen auch als politisch bedeutsam, weil ihre Wirkung nicht nur in Rumänien, sondern auch auf den Feind »nd auf die Neutralen nachhaltig fein werde. Tic „Wiencr Zeitung" veröffentlicht eine Verord nung über die Einführung der Fettkarte und Buttei karte. Die Bntternienge wird auf 100 Gran»» wöchent lich festgesetzt: sie unterliegt jeweiliger Bestimmung der Negierung. Dcr Kaisrr übertrug dem Erzherzog Engen die Stelle eines Kurators- der Akademie der Wissenschaften in Wien, dem Erzherzog Karl Stephan die Stelle eines- Pro fessors der Akademie der Wissenschaften in Krakau, dem Erzherzog Leopold Salvator die Stelle eines Professors- der böhmischen Kaiser-Franz-Ioseph-Akadeinie der Wissen schaften, Literatur und Kunst in Prag. Diese Ehrenstellen waren seit dein Tode des Erzherzogs Franz Ferdinand verwaist. Frankreich Die Denkschrift des Finanzniinisters Ribot be ziffert die Ausgaben im französischen Staatshaushalt für 1910 auf rund 32.35 Milliarden Franken (gegen 22,7 Mil liarden im Vorjahre): davon entfallen 23,60 (Vorjahr I7>,7) Milliarden auf Kriegskosten im engeren Sinne. Rußland — In Moskau finden fortgesetzt Massenverhaf- tnngcn statt. Wie die russische Zeitung „Djen" berichtet.