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— Keine JubiliiumSmakke. Der Entschluß dcs b tieri schen VeikehrSm msteriunlS, zum 90. G:bur Stag dc-S Pr.nz. regenten eine e-gentltche Jubtläumsmarke zur Ausgabe z» bringen, ist nach reiflicher E ö terung der in B.tr-cht kam meuden Veryällmsse endgüllig füllen gelassen wwd.'N. Al» JubilämS Postwertzeichen weiden daher nur die beiden Jubiläumspostkarten zur Ausgabe gelangen; daneben wird gleichzeitig die neue Mark-nserie emittiert, von der bereits ein genügender Borrat gedruckt ist. — Herr v. Hcyvrbrand als konservativer Engen Richter, so will es die „Tägl Rundschau" haben; sie wirft nämlich dem konservativen Führer vor, datz er die Wünsche seiner Partei über die Anschauungen des Volkes gesetzt habe. Bei dieser Ang, legendeit plaudert sie folgendes ans der Schule: Ein in den letzten Wochen viel genannter und erfolg reicher Staatssekretär erklärte damals im vertrauten Kreise, datz in den nächsten zwei Jahrzehnten in Deutschland nur konservativ-klerikal regiert werden könne und datz die Re gierung eine feste Meh' heit für absehbare Zeit habe, wenn sie nur wolle. Ein anderer größerer Staatsmann war anderer Meinung. Er meinte zu einem bekannten Partei- führer: „Lassen Sie die Konservativen nur in der Zentrums- suppe schmoren. eS wird ihnen bald heitz genug werden." Abwarten. Die Hetze dcs Evangelischen Bundes hat nur eine Z itlang die Konservativen zurückhalten können, aber heute schon tritt der Rückschlag ein. — Wettere päpstliche Erlasse stellt die liberale Presse in Aussicht über das Tragen streng klerikaler Kleidung, über den Besuch dek Theaters bu ch Kleriker, über die Schaffung eines geistlichen Beirats für j de katholische Zeitung, über die Beteiligung von Geistlichen an wirt schaftlichen und gemeinnützigen Unternehmungen usw. Selbst die sich „parteilos" gelierende, in Wirklichkeit liberale „Münchner Zeitung" ereifert sich darüber. Erstens geht das die liberale Presse gar n'chts an, zweitens ist die Meldung nicht wahr, drittens ist die jetzige Meldung vollständig eine Wiederholung früherer lügenhafter Ausstreuungen. — Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung im Reiche. Bei einer mittleren Gesamtbevölkernng von 63 879 000 Personen waren im Deutschen Reiche ans Grund des Kraiikenversicherungsgesetzes im Jahre 1909 iin ganzen 13 389 990 Personen und zwar 9 928 178 männliche und 3 496 812 weibliche gegen die Folgen von Krankheit ver sichert. Die Gesamtzahl der gegen Unfall versicherten Per sonen betrug nach Abzug der auf rund 3,1 Millionen zu schätzenden in der Gewerbe-, Bau- und Seeunfallversiche- rung und in der Unfallversicherung für Land- und Forst wirtschaft doppelt Versicherten im Jahre 1909 rund 23 767 000 Personen, darunter 11891 000 männliche und 8 913 000 weibliche. Die Invalidenversicherung umfasste im Jahre 190!) rund 19 111 300 Personen und zwar 10 707 100 männliche und 1 737 200 weibliche. Die Summe der EntschädigungLleistungen ist für die Krankenversiche rung auf rund 338 971 900 Mark, für die Unsallversicherung auf rund 162 266 100 Mark und für die Invalidenversiche rung auf etwas über 189 000 000 Mark berechnet. Wahr lich, das sind Zahlen, die am besten dartun, welch hoher Segen dem deutschen Nrbeiterstande ans diesen Versicherun gen erwächst. — Dir Entwickelung Berlins seit Begründung des Reiches. Die Volkszählung vom I. Dezember 1871 ergab für Berlin 826 311 Einwohner. Diese Zahl stieg am 1. Dezember 1879 auf 966 898. Am 1. Dezember 1880 hatte Berlin mit I 122 330 Bewohnern die erste Million über schritten. Der 1. Dezember 1889 ergab sodann 1 319 287, der 1. Dezember 1890 1 978 791, der 1. Dezember 1899 1 677:301, der I. Dezember 1900 1 888818 Einwohner, Am 1. Dezember 1909 war mit 2 010 118 die zweite Million überschritten. Der 1. Dezember 1910 ergab nach nun vor liegendem Ergebnisse 2 061193 Bewohner. Die Zunahme der Berliner Bevölkerung war daher in den letzten fünf Jahren die geringste seit 1871, denn sie ergab aufs Hun dert nur eine Zunahme von 1,18, tvährend sie von 1889 zu 1890 20,03 betrug. Die Abnahme in der Zunahme ist also eine recht erhebliche. — Auch sozialdemokratische Spitzel. Abg. Bebel gibt im „Vorwärts" persönliche Erinnerungen von Singer zum besten und schreibt debei u. a.: „Ende 1887 erfuhr Paul Singer durch einen Beamten, der aus dem Berliner Polizeipräsidium in der Abteilung für die politische Polizei beschäftigt war und uns für Geld Sp Heldienste leistete, datz eine Anzahl Parteigenossin im Dienste der Politischen Polizei Parieiverrat übten. Als Hauprspions wurden in den Berichten der Schreiner Schröder in Zürich und der Gießer Haupt in Genf genannt, die beiden an diesen Orten eine tätige politische Rollo spielten. Sch öder hatte sogar mit den Anarchisten Kämmerer. Stell- macher usw. enge Fühlung und hatte in Zürich einer Konferenz p äsidiert, in der eine Anzahl Morde in Wien, Stuttgart und Stratzburg beschlossen worden waren. Neben bei bemerkt: Kämmerer und Stellmacher endeten in Wie» am Galgen. Aus Grund der Informationen, die »vir nach Zürich gaben, gelang es uwerev dortigen Genossen, in erster Linie Richard Fischer und H. Schlüter, die beiden biederen Polizeiip-tzcl zu entlarven, die nunmehr hinter Schlotz und Riegel satzen und für uns sehr wertvolle Ge ständnisse abgelegt halten." Sonderbar! Die Sozialdemokratie beschwert sich io oft über die Tätigkeit der Polizeispitzel; sie selbst aber unterhält in der Polizei auch solche Lp'tz.l. Die Mnrol mit doppeltein Boden gedeiht also üppig unter den Genossen. — Der Krakauer Hvchschulstreik und der Polrnklub. Mit großer Spannung sah man seit dem Ausbruche der Studentenunruheil in Krakau der Stcllungsw.hiiie des Polenklnbs zu denselben entgegen. Diese ist heute erfolgt uud mit Freude kann konstatiert werden, datz sie den be währten Traditionen dieser Körperschaft entspricht. Sämt liche Mitglieder des Klubs verurteilten oder bedauerten wenigstens die nnakadeinische terroristische, ja geradezu re volutionäre Haltung der streikenden Siudentenschaft. Ge wisse Vorfälle, so der Sturm auf die Universität, die Ab sperrung des Senates usw. kann man auch bei grötztmög- lichster Berücksichtigung des jugendlichen Uebermutes nicht entschuldigen. Von einer Intervention zugunsten der be straften Rädelsführer kann so lange keine Rede sein als sich die Streikenden nicht bedingungslos dem ulademischen Senate imterwerfen. Letzterein ist durch die vom Unter- richtsminister gebilligte Schließung des Semesters Gelegen heit geboten, bei der Neuinskription die gefährlichsten Ele mente zurückzuweisen. Hoffentlich tritt in den Kreisen der streikende» Jndenbürschchen bald eine Ernüchterung ein. Die Herren haben gesehen, datz die Minister vor »ihnen nicht in die Erde versinken, wie ihnen vielleicht der Ober- genosse Daszinski vorgemalt hat. Die Abordnung der Streikenden wurde weder vom Grafen Stürgkh noch vom Minister für Galizien empfangen und auch die in diesen Zeilen angedeutete Haltung des Polenklubs dürfte dazu beitragen, die erhitzten orientalischen Gemüter etwas ab zukühlen. Ar«n»k»eitk, — Pariser Stndentenstreik. Infolge der Demonstra tionen an der Nechtsfakultät der Universität gegen Professor Wahl »iiitzten die Vorlesungen für den zweiten Jahrgang an der Nechtsfakultät bis zuw 11. März eingestellt werden. Am 8. d. M. versammelten sich vor dem Hörsac.!, »vo Pro fessor Wahl zu lesen Pflegt, zahlreiche Studenten. Als sie von der Polizei zurückgewiesen wurden, zogen sie über den Boulevard St. Germaine, um neuerdings vor der Wohnung des Professors Wahl eine Katzenmusik zu veranstalten. Es kam dabei zu drei Zusammenstößen mit der Polizei, wobei viele Studenten arg zugerichtet wurden. England — Tie Thronrede dcs Königs brachte u. a. die Ver sicherung, daß der Herrscher auf dem Throne Englands ein Friedensfürst sein »volle. Der König kündigte auch an, daß er die Beziehungen zwischen den beiden gesetzgebenden Körperschaften — dieselben sind bekanntlich schon sehr ge spannt — zu regeln gedenke. Ferner kündigte der Köi>»g an, datz infolge der Kündigung des Handelsvertrages sei tens der japanischen Regierung Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Vertrages eiugeleitet leien. D>--> weiteren solle» Maßregeln zur Ausdehnung der Alters grenze auf Personen, die bisher infolge des Genusses einer Ariiieuuuterstützung kein Anrecht darauf besaßen, getrrf- fen werden. Rustl««d — Die berüchtigte Terroristenbandc Schwarze Hundert hat in Warschau ein furchtbares Verbrechen verübt. Be»m Nikolcius-Pulverturin stand der Soldat Wasslliew Wache. Als die Ablösung kain, fand man den Mann zunächst nicht und entdeckte ihn bei näherem Suchen iin Schckderhause in sitzender Stellung. Der Kopf war vom Körper vollstän dig abgeschnitten uud in dem Gürtel des Soldaten steckte ein Zettel mit folgenden Worten: Todesurteil, voststreckt am Verräter Wassiliew von den Schwarzen Hundert. Wassiliew soll die Terroristen bei einer Unterredung belauscht und seinen Vorgesetzte» davon Mitteilung gemacht haben. Als abends 10 Uhr auf der Station Chelm der Weichselbahn zwei Schutzleute mit einem inzwischen verhafteten Terro risten ankawen, den sie in einem Pcrsonenziige transpor tiert hatten, wnrden sie von mehreren Leuten angegriffen, die versuchten, de» Festgenonimeneii zu befreien. Sie löteten einen Polizisten mit einem Nevolverschusse und schleuderten gegen den zweiten eine Bombe, durch deren Erplosio» drei unbeteiligte Passagiere schwer verletzt wur de». Am Bahnhöfe wurde die Einrichtung des Wartezim mers zerstört. Die Verbrecher entkamen mit dein befreiten Gefangenen. Türkei — Die im Jemen etvgetroffene« Verstärkungen sind drei Stunden vor Hodeida auf die Araber gestoßen. Nach h ftigem K impfe zogen sich diese unter Verlust von 150 Mann einige Stunden weit zwück Die Truppen batten 50 Tote und Verwundete. Aus den Bezirken Damaskus und Jerusalem werden Angriffe der Beduinen auf tistk-sches Militär gemeldet. Es wurde sofort eine energische Ver solgung ausgenommen, wobei die Beduinen namhafte Ver- laste erOtten — Der Brand der Hohen Pforte wnrde unzweifelhaft, »nie die eingeleiteie Untersuchung ergeben hat, von verbreche rischer Hand gelegt. Denn in dem Telegraphe»zi:nmer, »vo er ansbrach, steht weder ein Ose», iwch durfte dort geraucht werden. Aus Nadt und Land. ^r<--d»n Ne" » Februar Gt t -* Sr. Majestät der König ist »nit Gefolge am Mitt woch wohlbehalten au Bord des Lloyddampfers „Großer Kurfürst" in Port Sudan aiigekommen. - * Eine Mystifikation. Vor vierzehn Tagen erkchien in der liberalen Pnssir ein Brief deS jetzigen altkatholischen Pfarrers HyazintheLoyson. siüberen KarmalitcrpriesterS. den er als Antwort auf einen Brief des Prinzen Max veröffentlicht habe. Einige Tage später tauchte auch der Wortlaut dieses Schreib-n« in der liberaler» P esse auf. Wir nahmen von beiden Veröffentlichungen solange keine Notiz, bis auch in kathol. B»ä lern der Brief deS Prinzen nach- gedruckt wurde, uud veiöffentlikbten beide Schreiben erst in der M-Ilwochnummer (Nr. 32). Heute erhalten wir vom Sekretariat des Prinzen Max aus Freiburg in der Schweiz die telegraphische Nachricht, datz der Brief deS Prinzen an Loyson eine Mystifikation sei. ES bat sich also u-ser Verdacht, den wir von Anfang an hegten »- d der uns mit der Veröffentlichung zögern Uetz, gerecht fertigt. — Der Prinz hat bisher keinerlei Polemik gegen Lute gcsü'rrt, die ibm wegen seiner kirchlichen Treue gegen die heil. Kirche Vorwürfe machten. Am allerwenigsten lag etne Veranlastu-g vor, auf den Brief deS abtrünnigen Loyson zu antworten, weil er nur der Reklame die-'en soll und durch eine Antwort zu demselben Zwecke auSgeichrotet worden wäre. Weck aber der Prinz schwieg, wurde eine Antwort erfunden. Mit solch»« u-ehrlichen Waffen käwpfen nur Leute, wclche den endlichen Steg der Wahrheit fürchten und d>e Ni-d-rtoae narans empfinde". —* Das Sächsische Ministerium des Kultus und öfsent- lichen Unterrichtes erhielt aiilätzlich der Ausstellung der Sächsischen Abteilung der DeutsclM Uirtcrrichtscmsstellring auf der Weltausstellung zu Brüssel den Großen Preis für Gymnasial- und Realschulunterricht, für die Seminaranstal ten und für die Volksschule«». Autzerdem erhielten die Herren Geheimer Rat Dr. Kühn, Geheimer Regierungs rat Dr. Schmaltz, Geheimen Schulräte Dr. Seliger, Dr. Müller und Dr. Lange, sowie Professor Dr. Groth in Leip zig noch besondere Anszeichnungen. Ebenso »vurden eine Airzahl sächsische höhere Schulen mit Preisen bedacht. —* Ein Landesansschutz für die schnlentlassrne männ liche Jugend ist. wie bereits kurz gemeldet, in Dresden ge- gründet worden. Die Vorarbeiten sind besonders von den Ministerien gefördert worden. Ebenso sind die Kreishaupt mannschaften und die Bezirksschulinspektionen zur Mit wirkung bei diesem Landesausschusse herangezogen wor den. Es handelt sich in erster Linie darum, der männlichen Jugend in der Zeit Mischen der Entlassung aus der Volks schule und dem Eintritt in das Heer eine besondere Pflege angedeihen zu lassen und sowohl ihre geistige und sittliche Bildung und Erziehung zu fördern, als auch den jungen Leuten durch Turnen, Spiel, gesunden Sport und gemein same Wanderungen Gelegenheit und Anregung zur Uebung der Körper- und Willenskräfte zu bieten. Es sollen zunächst Orts- und Bezirksausschüsse begründet werden, die die Ein führung und Leitung der Veranstaltungen übernehmen und mit den Gemeinden, Innungen und Korporationen die notwendigen Verbindungen unterhalten. Die Bestrebungen des Landesaiisschusses, der freiwillig zusammengetreten ist. sind ohne jede politische Färbung, doch soll der Geist wahrer Vaterlandsliebe gepflegt werden. Die Veranstaltungen sollen sich sofort an die Entlassung aus der Volksschule und den Eintritt in die Fortbildungsschule cmschli.'tzeit. Der Landesansschutz soll in erster Linie die Einführung des Turnens, als Pflichtnnterricht in den Fortbildungsschulen, sowie die Bildung von Jugendvereinigungeic anstreben und Anschluß an die vaterländisch gesinnten Sportverelne suchen. Selbstverständlich rechnet der Landesansschuß auf die Mitwirkung der Lehrerschaft uud wird auf die Ge meinden und die Korporationen, die Fortbildungsschulen unterhalten, dahin gehend einwirken, datz sie ihre Turn hallen zur Verfügung stellen, event. Jugendheime errichten. Turn- und Spielplätze schaffen und alle diese Bestrebungen durch Geldmittel unterstützen. Die verschiedenen Orte und Schulen eines Bezirkes sollen, wenn möglich, einmal im Jahre Jugendfeste mit Kampf- und Wettspielen veranstal ten. Im Winter sollen Veranstaltungen zur Pflege edler geist- und gemütbildender Unterhaltung getroffen und die jungen Leute mit gutem Lesestoffe versehen werden. —' Da« Herdbuch für schwarzbunte« NiedernngSvieh deS Landwirtschaftlichen Kre'övereinS für das König!. Säsis. Markgraftum Obe-lausttz zu Bautz-n ist bereit, kostenlos den An- und Verkauf von eingetragenen Zucht tieren. Bullenkälbern und sprungsähipen Bullen auS edlen und nachweisbar sehr mllchergiebigen Zuchten zu vermittel:. Erste Pre se; Sieger Ehrenp'effe der D. L. G. —* Wetterprognose der König!. Tächs. Landes. Wetterwarte zu Dresden für den >0 Fe ruar: Wechselnde Winde, teils deiler, teils nebelig, kalt, trecken. Bericht vom Pöblbcrge: Starke Schneedecke, 'efier guter Weg bis Nnnaberg. Bäume stark mit Rauhf oft behängen Bericht vom Ftchtelberge Bor- und nachmittags starker N bel gute Schlittenbahn bis in di: Täler hinab, starker largandaOender Reif großartiger Rauhfrost. Bericht vom Greifen st ein: Westwind, 9 Grad Kälte, starkes Tchneea-stöv-r, 50 ster-t-metc'- Sstm-e. gutes Sktge'ä-d' —* Der Verband Dresdner Kegelklubs feiert in diesem Jahre sein 25jähriges Bestehen und will ans diesem Anlasse ein eigenes Keglerhaus an der Ostraallee errichten. In dasselbe sollen zwölf Bahnen in drei über einander liegenden Geschossen eingebaut werden. Die finanzielle Seite des Unternehmens ist bereits gesichert. —* Der deutsche Ketlnerbund, Union Ganzmed, der seinen Sitz in Leipzig hat. hält seine diesjährige Haupt versammlung vom 2l. bis 24. März in Dresden ab. —* Auf dem Wolfshügel im Köaig-Albert Parke soll nach einem Beschlüsse des Rates ein massiver AuSstchtS- türm errichtet werden. Der Wolfshügel ist die höchste Er hebung in der direkten Nähe Dresdens am Rande der Dresdner Heide und gewährt einen prächtigen Ueberblick über die Stadt, das Elbtal und die naheliegenden Wälder. Der heutigen Stadtverordnetensitzung liegt die RalSvorlage Uber den Bau Var, dessen Kosten mit 40000 Mark veran schlagt worden sind. 19000 Mark sollen auS den Erspar- mssen der Köuig-Albert Jubiläums-Stiftung und 21000 Mark aus dem Stammvermögen der Stiftung entnommen werden. Mit der Errichtung dieses AnSstchtSturmeS wird zweifellos ein neuer schöner Punkt für die Umgebung Dresdens geschossen. —* Polizei bericht. Vermißt wird seit dem 3. d. M. die 1889 zu Langebrück geborene, bei einem hiesi gen Bäckermeister in Stellung gewesene Verkäuferin Frida Martha Hcunig. Sie ist von mittlerer Größe, schlanker Ge stalt und war bekleidet mit dunklem Rocke, grünlicher Samt bluse, schwarzem Jackett mit durchbrochenem Kragen und blauem Ehenilleschal. Die Leibwäsche trägt die Buch staben kl. H. KöutgShai«. DaS am hiesigen Pfarrteiche gelegene HauS der F au Sattlermeister Wassek ging um den Preis von 3600 Mark in den Besitz des früheren Gutsbesitzers und Gemeindevorstands Herrn Julius Brendler in Seiten dorf über. Die Uebemahme erfolgt am 1. April. — Herr Guts- und Hausbesitzer Anton Hetdrich übergab dem hiesigen König!. Sächs. MilitLrverein zur freien Verfügung die Summe von 500 Mark. Dem edlen Spender sei für die hochherzige Gabe auch an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen. Leipzig. Der Postassistent Karl Löffler von hier, dessen Hetztätigkeit im Toang. Bunde wir früher gekenn- zeichnet haben, der am 27. Mai im Postamt II, Letpztg- Gohli», neun Wertbriefe unterschlagen hatte, wurde vom Schwurgericht zu 2'/, Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Leipzig, 8. Februar. DaS Projekt der Gründung deS Leipziger Eispalastes ist nunmehr gesichert Wie es heitzt, ist in diesen Tagen die Gründung der „Aktiengesell schaft Leipziger Eispalast" erfolgt. Leipzig. 8. Februar. Der 16 Jahre alte Lehrling Fri drich Kurt Böime wird seit dem 3. Februar vermitzt. Veinr Angehörigen befürchten, daß ihm ein Unglück zuge- stotz.n ist. Ebenso wird seit dem 3. Februar der auch erst