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Nie dochv. pfanSmter, Nerriue u»a NehSrSen «erde» auf Siere hochahluelle u»«l fitr clie Natholisteu »ehr «ichlige aufstlitreuSe rcdrift aufmrrstram gemacht r LureaOuag erfolgt »ur gegru NoreiareaSuag <ler le- traget o«ler per Nachnahme. > Megen Nerausgave einer rweiten Auflage Villen wir. aie Angabe aer veavricvligten Se- rleiiungen umgevena ru machen. null Margaretha Mazir-MIer ^ Emma Möhn stlsrsvksllstrsös lle-saelen stiarsokLlIgtrsös ^nksrtigung v. Xo8tüinon, Lin8on, Rösksn, Rlsidsrn und RindsrgLrdsrobs Huts vordsn nlNAoarboitot und ^vis non garnisrl ililciilirlilier tsger ro« gstnlollei uni! ««gornletlell stille«, Drees- IM«, stlure«, stSoten, 8Iu«is«, SSeiies«, 8olileles« xrv. Lsi VorLvi^un^ dissos Inssratss 10 Lro^ont Rabatt. 'iMjmMMl ^vreLäeu.srMrr1r.28> Loks 8truvo8traüs. 1i« »vUöllS^SQ n.rnociormtviil ^0srill»->i.n,joltllrv»fist.j Vr»NLv»>n 8pi«K«I Hand-, Toilette- und Korridor-Spiegel Photographie« n. 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Hermann Roch, Altmarkt k> Unsere verehrlichen Leser werden gebeten, ihre Einkäufe möglichst nur bei den in unserer Zeitung inserierenden Firmen zu machen und sich dabei ausdrücklich auf unser Blatt zu beziehen. — 22 — durch einen Schrei irgendwelche Furcht verraten; nur seinen schweren Kara biner ergriff er; er wollte ihn laden und auf gut Glück in die heulende Meute zielen, als er fühlte, daß eine Hand sich auf die seine legte und ihn hastig zurückhielt. Dymitr war es, welcher sich bleich, aber entschlossen umge wendet hatte. „Bei Eurer Seele, Herr, schießt nicht! Ich flehe Euch an! Edle Dame, fürchtet Euch nicht, weint nicht! Gott ist über uns, wir werden uns retten! Nur keinen Lärm, kein Wort, keine Bewegung! Und du, Iwan, nimm deimn Feuerstein aus der Tasche und schlage Feuer! Aber rasch, rasch! Gib mir die Zügel, ich werde fahren!" Zitternd gehorchte Iwan; Dymitr nahm die Leine, und trieb durch ein kurze?, leichtes, kaum bemerkbares Schnalzen mit der Zunge die Pferde an. Diese, welche bei dem Plötzlichen Zusanrmenzucken Iwans einen Augenblick still gestanden, griffen von neuem aus, liefen im Schritt langsam nnd lautlos über den Lchnee dahin, ohne zu wiehern, ohne sogar die Mähnen zu schütteln. Nur von Zeit zu Zeit überlief ein Zittern ihre schlanken Körper, als ob sie verstanden hätten, daß in solch einer tödlichen Gefahr einzig Ruhe und Schweigen Rettung bringen konnten. Das Geheul der Wölfe hatte mittlerweile ausgehört; der Sturm aber pfiff noch immer und verfing sich klagend in den Zweigen des Waldes. Auf dem schmalen Fahrwege desselben kam der Schlitten, von Dymitr sorgsam geführt, langsam vorwärts nnd war eben vor dem Mittelpunkte des Ge hölzes angelangt. Plötzlich leuchteten ans dem Dickicht, ganz nahe, zwei gelbe Lichter, wie zwei riesige Funken. Und von neuem tönte durch die Stille der Nacht eine lange und heisere Klage, ein unheimlicher, düsterer Seufzer! Und fast zugleich stürzte sich ans dem kahlen Unterholze die schreckliche Mente. Bei dem silbern-klaren Lichte des Mondes konnte es keine Täuschung geben alles war so deutlich sichtbar. Ihre roten, geöffneten Rachen, ihre wei ßen Zähne, die im Lichte glänzten, ihre Augen, die wie glühende Kohlen fun kelten. ihre spitzigen, kerzengerade in die Höhe gerichteten Ohren, ihr braunes oder rötliches Fell niit den längs des Rückgrates bis zum Schweif gesträubten .Haaren — alles, alles Nnr mit unheimlicher Deutlichkeit zu unterscheiden. All diese ausgehungerten Bestien sprangen nun, eine nach der anderen, aus d«'m Dickicht und stürzten sich gegen den Schlitten. Ta wurden auch der Starost und Iwan, die beide bleich wie Gespenster waren, von einem Entsetzen erfaßt. Die Haare standen ihnen unter den großen Pelzmützen zu Berge; ihre vor Angst weit geöffneten Augen starrten wie sestgebannt auf die schauerliche Mente und schienen nichts mehr zu seihen, als diese wütenden Bestien! Marynia hatte mit einer raschen Bewegung beide' Hände vor daS Gesicht geschlagen, um diese gräßliche Begleitung nicht sehen zu müssen, die jedoch immer näher und näher rückte. Dann f'el sie halb ohnmächtig in den Fond deS Schlittens zurück. Dymitr, der unbev «glich mit zurückgowandtem Blick dem Starosten und den Wölfen entgegenschaute, zittert nicht. Im Augenblicke der höchsten Gefahr überkam ihn ein unge- ahntes Kraftgefllihl, ein erhabener, gewaltiger Mut! AuS einer bekannten Quelle von Ruhe und Energie schöpfte er wahre Stütze von Unerschütterlich- keit, von Tollkühnheit und Ueberlegenheit, die all den zitternden Menschen um ihn herum, die er retten wollte, so notwendig waren. „Nochmals, Herr! Und vor allem! Schießt nicht! Ich beschwöre Euch! - 23 — Legt nur den Karabiner an die Wange und zielt beständig I Und du, Iwan, zittere nicht! Schlage ohne aufzichören Feuer, — damit die Bestien fort während die springenden Funken sahen! Und Ihr, edler Herr, Verehrteste Frau, verzweifelt nicht! Ich habe sie soeben gezählt, es sind nur sieben Stück! Sieben Wölfe, das ist ja nichts Großartiges! Wir werden Ihnen gewiß glück lich entrinnen, glaubt's nur, edle Frau!" So sprach er bald zum einen und zum anderen, jeden beruhigend und ausmunternd, während er ruhig auf seinem Platze verharrte und fest die Zügel hielt. Die Pferde, als auch sie ihn verstünden, gingen leise und langsam. Der Starost, welcher in diesem Augenblicke höchster Gefahr seinem Diener gehorchte, richtete den Lauf seiner Flinte bald nach rechts, bald nach links, je nachdem die hungrige Bande bald auf der einen oder anderen Seite Terrain zu gewinnen und näher zu kommen suchte. Nur noch einige Schritte von dem Schlitten entfernt, folgten ihm die Wölfe immerzu, manchmal einer dem anderen nachtrottend, als ob sie eine Herde wohl disziplinierter, zahmer Tiere wären; manchmal einen Augenblick innehaltend, als ob sie sich in den Schnee vergraben wollten, den sie mit ihren langen Krallen anfwühlten und in glitzernden Kristallen rings umher wirbelten; manchmal endlich mit eingezogenem Schweife stehen bleibend, wäh rend sie die Schnauze in die Luft steckten und die Steppe von ihrem düsteren Geheul widerhallen machten; als ob sie sich einen letzten Moment der lieber- legung gönnten, — als ob sie eine letzte heulende Klage ausstießen, ehe sie sich auf ihre lebenden Opfer stürzten, um sie in höchster Wut zu zerfleischen. Mit diesem entsetzlichen, graueneinslößenden Gefolge kam der Schlitten endlich der Grenze des Waldes nahe. Plötzlich entstand eine Beioegung in der wilden Meute. Eine riesige Wölfin löste sich aus der Gruppe und kam mit gesträubtem Fell, den roten, zitternden Rachen weit geöffnet, vorwärts. Sie sprang wie tollwütig allen anderen voran. Noch ein bis zwei Schritte nnd sie mußte den Schlitten erreicht haben. „Um Himmels Willen, Herr, schießt nicht!" rief nun Dymitr. Aber es war zu spät. Ehe er noch ausgesprochen, krachte ein Schuß. Die verwundete Wölfin hielt inne und stieß ein heiseres Bellen aus. Darauf gesellten sich alle die anderen Wölfe wieder zu ihr und stürzten in rasendem Laufe vorwärts. „Mein Gott, wir sind verloren! Dymitr, rette uns!: schrie Marynia. indem sie ihre gefalteten Hände Dymitr entgegenstreckte. Da zuckte ein wundersamer Strahl, eine reine und schöne Flamme rasch wie ein Blitz im Auge des jungen Mannes auf. Jedoch machte er keine Be* wegung — sprach er kein Wort I Nun warf er Iwan hastig die Zügel zu, rich- tete sich mit einem Sprunge stolz und gerade auf seinem Sitze auf, ergreift rasch das Messer, das er im Gürtel stecken hatte, und, laut dem Kutscher zu- rufend: „Fahr zu im Galopp jetzt! — fort, rasch!" sprang er aus dem Schlitten gerade von die Rachen der Wölfe. Hinter ihm ertönte ein herzzerreißender Schrei und weckte daS traurige Echo der großen, schneebedeckten Ebene. „Dymitr, unser tapferer Dymitr! Er wird sterben für unS! O rette, rette ihn, HieronymuSI" Da nahm der Starost Marynia in die Arme und schloß sie fest an sein Herz. Doch folgte er ihrem Flehen nicht, — er sah sich nicht einmal um.