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daS Jahr ausgesetzt. Der englische Botschafter in Paris erhält ein JayreSgehalt von 320000 Marl, die Botschafter tn Berlin und Wien beziehen 160000 Mark, in Petersburg 152000, in Rom 140 OM. in Tokio 112 MO. in Konstantinopel 160 OM und in Washington 200000 Mark. Der Gehalt der bevollmächtigten Gesandten schwankt zwischen 40 MO und 80000 Mark. (Deutsch. Bolköbl) Katholisches Arbeitersekretariat DreSde»' LSbt««, Wer«erftr«tze LL. Unentgeltliche Auskunft und Arbeitsnachweis. Das Sekretariat ist vom 27. Mai bis L. Juni und vom » bis 1 L Juni geschlossen. Katholischer Frauenbund, Dresden jeden Mittwoch (mtzer an Feiertagen) nachm, von 4 bis 5 Uhr Sprechstunde in ollen Äagetepenhetten des Frauenbundes rn der Geschäftsstelle Käufferftroße 4, I. Verein kathol. erwerbstätiger Frauen und Mädchen, Dresden Sekretariat» Anionstraße 7, Pt. — Telephon 8138. Auskunfpzu jeder Zeit über alle einschlägigen Fragen Kostenloser Arbeitsnachweis. Leipziger Volksbureau öffentliche gemeinnützige Auskünfte stell« Lyeimmaischer Tteiswcs 15, l!. Wockeniops von H bis 1'hc und vor ^ dis ^.8 UL- Bezirkslifte geschützter Erfindunagen. Mitgeteilt vom Patentbureau O- Krüger L Lo^ Dresden-A., Schlotzstrahe 2. Erwin OSkar Schmidt, Dresden. Verfahren zur Herstellung mitTSchildpatt delegier Zelluieidgegenstände (Ang. Pat) Hugo Werl'ch. Dresden: Paul Lheod. L-ievert, Dresden; Verfahren zur Herstellung von Glashohlkörpern. lAng. Dat.) Hulda Büchner geb. Uhlig, Dresden; Sitz- und Anlehnkiffen. (Ang. Pat.) Rud. Bartolomäu», Dresden; Gewindeschnetdkluppe mit mehreren ab wechselnd verschiebbaren Sätzen von Schneidhaken. (Angem. sPal.) VvobnttenbArie. D«Sde», 1. Juni. Srodnkteru»«eti« m Dresden. Preise in Ma»t. E8«r»«: Heist. Etimmung: Geschäftslos. Weizen, Weiher, 212—222, braune», aller f75—78 tcx) do. do. neuer (75—78 209—215. russischer, ror 243—248 Kansas 230—266, Argentinier 233—»37, neuer 2L8—232, Roggen. sächs.>70—7itL«) 187—193 do. do. preußischer —russischer 295 viS 298. Gerste, pro 1000 netto: sächsische 173—180. schles. 180—189, posener 170—187, böhm. 199—208, Futlergerste 14S—>52. Hase», sächs., alter , neuer 156—162, schles. u posener. oller 156—162, do. neuer —,—,—, Mais, Cinquautine 169—175, amerikamscher mixed 169—172, neuer 166—169, iSurkdenats. gelb 164—167, neuer 161—164. Erbsen, Futlerwme: 192—300 Wicken sächstscve 170—180. Buchweizen, inländischer und fremder 216—220. Oelsaatm, WinlerrapS, trocken Leinsaat, seine 255—265, mittlere 235-255. La Plata 230—235 Bombay 255—260 Riltwl, pro 100 Lr- mit Fast, raffinierte« 82,00. Rapskuchen l Dresd. Marken) lang, 18,00. Leinkuchen, pro 100 (Dresdner Marken). I 17L0, II. 16,50. Weizenmehl, I. Marken, pro 100 lrx- netto ohne Sock (Dresd.Marten): Kaiserauszug 35,00—35,50. GrieölerauSzug 34,00 bis 34.50, Semmelmehl 33,00—83,50, Bäckermundmehl31,50—32,00 Grieslermundmehl 26,50-27,00, Pohlmehl 22,00-23,00 Roggen- mehl pro 100 netto ohne Sack iDresdner Marken): Nr. 0 30.50-31.00. Nr. 0/1 29.50-30,00, Sk. 1 28.50—29.00. Nr. 2 26.00,-27.0» Sk. 8 24.50—25.52. Futtermehl 14.00—14.40. Weizen- kleie grob, 12,00—12,20, feine 12,00—12,22. Roggenkleie 13,80 dir 13,20. Die für Artikel pro 100 notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Alle andern Notierungen gelten für Geschäfte von mindestens 10000 lc^. Feinste Ware über N^tiz Mehlpreise verstehen sich exklusive der städtischen Abgabe. « Schlachtdiehpreise auf dem vtehh-f- r« DreSde« am 1. Juni 1908 nach amtlicher Feststellung. Lter- Auf- trieb Bezeichnung ""A. Lebend- tl et, für Alach». gattung Gew Ltück Mk. Mk. Ochken . . . IS») t. ». Bollsieilchtge, auSgemüstele hbchsten kchlachtwerte» bis zu « Jahren . . »»—«3 74-78 d. Oesterreicher desgleichen 2. Jung» flelfchige, irtcht auSgemLstete, — alter« au»g««üftete 8. MLbig genährte junge, — gut genährte 7«-«l ?l-74 Sb-70 Liter« »0-S4 1. Scrtng genährte jeden »lller» .... l. BollftKlchtge, auSgemäflete Kalben hbch- »5-SV b7—es kalben und ro-72 Kühe . . . »'» It» sten Echlachtwerte» 2. Vollfleischige, auSgemäflete Nähe h»ch- slen SchlachtwerteS bi« zu 7 Jahreu . 8. «eklere au-gemästele Kühe und »6-40 »2-Sü S4—SS wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 2«—«l bg—«s t. Mähig genährte Kühe und Kalben . . b. «ennq genährt» Kühe und Kalben . . 21-27 HS-S8 47-bll Süllen.... i') 17» 1. Bollflelfchlge höchsten TchlachtwerceS . 2. Mthtg genährte längere und gut ,e- nährte älter» 87-40 SV-72 »b-«S »8-46 3. Gering genährte 1. Feinste Mast- (Vollmilchmaft) und vesle »1-»2 Ü3»-S4 KKIbe:.... ü»1 S,-«4 82-8S Saugkälber 2. Mittlere Malt- und gute Saugkälber . 4,-bl 79—81 8. Geringe Saugkälber 43—48 7»-?« L. «eitere gering genährte (Areffer). . . — — TL.i'e. . . 7»ö l. MafUämmer 40—41 79-80 2«»») 2. Jüngere Masthammel 8»—3» ?»-7.7 S. «ellcr» Mastbammel 1. Mähtg genährte Hammel und Schafe 1. a. Aollflclschige der feineren «affen imd rs-87 72--5 «dchwetne . . 2L0 — — 28») deren Kreuzungen tni «Urr bi« zu einu'ideinvlertei Jahren 47-4« 62-^3 d. FeMchweme 2. Fleischige 4, 4V 4S-«6 S2-«4 «0-^81 ' lieber- 8. Gering entwickelte, sowie Sauen . . . 42-44 L7-S3 slLnder. <. Au-ländlsche — — zusammen I 4331 AiiLnabmepreiie über Noti». — Geschäftsgang: Bei Ochsen, Kalben und Kühen. Bullen langsam, bei Kälbern und Schweinen mittel, bei Swafen sehr langsam. Bon dem Auftrieb sind 64 Rind» öiterreichtsck»ungarischer Herkunft. Nettestes, größtes, volkstüm lichstes Speise-kk8tMi>nt verbünd, mit und.Illloninteu-Ilvstnuruttt. vi s-L-vis Kamenzer'Straße.jz Stet? Eingang von Ncuhci:enin: k'ilrka«« jeder Art v. 3>^ an. esssnvül«, Wiener Fabrikat. v 4> 2— 5 46 Schülermütze» eigenes Fabnkai SponkinüsLSn. Reiche Anomalst. — Peeilr ße-ienung. 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An dem Platze, wo Dymitr sich aus dem Schlitten geworfen hatte — es war am Rande eines Hohlweges gerade am Fuße einer großen Eia^ gewesen — hätte man auch wirklich nichts unterscheiden können. Zu sehen war nur ein wütender Kampf, eine schreckliche Verwirrung) ein Haufe von mageren Rücken mit gesträubtem Haar, — wütend wühlende Tatzen, funkelnde Augen, die in blutiger Gier ihr Opfer verschlangen, purpurrote, triefende Nachen — spitze Naubtierzähne, die in wilder Hast etwas zerrissen ... Es lvar eine Gnade des Schicksals, daß Marynia die Sinne schwanden und sie nichts mehr wußte, fühlte, ihörte von dem Entsetzlichen, das hinter ihr sich vollzog! Währenddessen liefen die Pferde schjellenklingend und im Sturm die Mähnen schüttelnd mit Windeseile auf dem Schnee dahin, indem sie die ganze Kraft ihrer stählernen Müskeln anspannten.- In Strömen rieselte der Schweiß über ihr glänzendes Fell. Doch schien es, als ob sie die Gefahr ahnten, und ohne eines aufmunternden Zurufes zu bedürfen, rasten sie weiter. Nun überkam dem Starosten und Iwan endlich ein Gefühl der B - freiung, vor ihnen lag die sichere Rettung, ein Zentnergewicht fiel von ihmr Brust. Jetzt lag der Wald und auch die Steppe hinter ihnen, bald ging der Weg über bebautes Land, über die Weiden von Koszowata, dann mußte das Dwor des Herrn Kozoswacki erreicht sein! Nun war die Gefahr unvergleich lich gringer, denn die Wölfe, so ausgehungert sie auch sein mochten, wagten sich kaum in die Nähe der menschlichen Wohnungen. Herr Hieronymus, — indem er sein noch immer ohnmächtiges Weib im Arme hielt, empfand sogar auf dem Grunde seines Herzens eine gewisse freudige Rührung: „Welch gute Idee," sagte er sich, „diesen tapferen Jungen mit mir zu nehmen! Was wäre ohne ihn auS uns geworden? Der bloße Gedanke schon macht mich erschaudern! — Schade, daß man gar nichts für den armen Bur- schen tun kann! — Wir sind übrigens bald zu Hause, ich sehe dort bereits Lichter! Komm, Iwan, laß die Pferde rennen, so viel sie noch können!" Der Kutscher verdoppelte, den Wünschen seines Herrn entsprechend, sei- nen Eifer. Bold glitt der Schlitten rasch wie ein Pfeil an einigen zerstreuten Masuren vorüber, an den Einfriedigungen und Hütten der Dörfer und er reichte nun endlich daS Dwor von KvSzowata, dessen buschige Hecken und Weiße Mauern sich im Mondlicht« klar abzeichneten. Da ließ Iwan, mit aller Kraft auSholend, nochmals seine riesige Peitsche knallen, die, durch die eisige Luft niedersausend, einen großen Lärm verursachte. Sogleich begannen die großen Hofhunde, aus ihrer Ruhe aufge- fchreckt, brummend zu bellen, — bie Wächter eilen herbei, die Lakaien kommen gelaufen. Allen voran Skandyba, der Verwalter, däs Faktotum des Herrn Hieronymus, ein geschmeidiger Bursche, mit einem falschen und ausweichen den Blick, von zweifelhafter Abstammung, der sich seinem Herrn bei jeder Gelegenheit wertvoll und unentbehrlich zu machen wußte, gegen die armen Leibeigenen, die unter seiner Knute gebeugt waren, aber grausam und furchtbar^ - 21 - „O, er wird uns gewiß beschützen, beruhigt Euch, edle Frau!" wagte Dymitr einzuNerfen, dem in der Gefahr sein Mut zurückgekehrt war. Er batte sich Marynia zugewandt und seine scheu-zärtlichen Blicke auf ihrem bleiche» Gesichte ruhen lassen. „Tie Pferde sind so stark, der Schlitten läuft so gut! Vor einer Viertelstunde noch werden wir den Eichenwald erreicht haben, dessen bin ich gewiß." Nach diesen beruhigenden Worten neigte sich der junge Kosak nach vorn, um die Pferde mit Wort und Gebärde aufzumuntern. Da machten die beiden stolzen Tiere eine neue Anstrengung, sie beflügelten ihren Schritt und stoben dahin rasch wie der Blitz, dem Sturm und dem Schneetreiben entgegen. — Schon sahen die Reisenden, wie die schwarzen, blattlosen Zweige der Bäume die seltsamsten Schatten auf den weißen Schnee warfen. Der Schlitten näherte sich dein heißersehnten Wäldchen und sollte eben in Len schmalen Fahr weg desselben einbiegen. Iwan und Dymitr sahen gerade und unbeweglich ans ihren Sitzen und blickten immer geradeaus; Herr Koszowacki Nxmdte sich beruhigt zu seiner jungen, geängstigten Frau: „Siehst dir, Marynia, daß wir nun nichts mehr zu befürchten haben," sagte er, „in einigen Minuten werden wir den Wald hinter uns haben und in Sicherheit sein!" Da plötzlich erhob sich ans der schwarzen Masse vor ihnen ein Seufzen, — dann ein Schrei! Und allsogieich tönten zur Rechten und zur Linken der entlaubten Stämme, unter den niederen Zweigen der Bäume hervor, — wie ein düsteres Echo, zahllose grausige Klagelaute. Sie riesen sich, sie gaben sich Antwort oder vereinigten sich zu einem entsetzlichen Chor von, man hätte glauben können, weinenden Stimmen, erst lang gezogen und verzweifelungs- voll, bald immer heiserer und wilder, unterbrochen von Ausbrüchen der Wut, voll Derzweifelung und tollster Wildheit! „Herr Jesus! Die Wölfe!" schrie Iwan, indem er unwillkürlich die Zügel auzog. „O, mein lieber, kleiner Stas, mein heißgeliebtes Kind," flüsterte bleich und bebend Marynia, indem sie den Muss fallen ließ und die Hände faltete. Denn ihrem Söhnchen galt ihr erster Gedanke! Und sie war doch noch so jung, die schöne Starostin I Sie hätte, wenn das Schicksal wollte, noch eine io lange Reihe von glücklichen Tagen sehen können! Seit Monaten jedoch bedrückten äußere Ahnungen ihr Gemüt und machten sie oftmals traurig und niedergeschlagen. Sie sagte sich zi»veilen, daß Herr Hieronymus sehr selbst herrlich. streng und Hort war, daß sie an seiner Seite Wohl wenig Freude und zarte Liebe zu erwarten habe! Das lvar es, Iva rum sie vielleicht mit weniger Entsetzen dem nahen Tode inS Auge blickte, als eine andere junge Frau es getan haben würde. Dies geliebte Kind jedoch, daS nach ihrem Tode ver lassen zurückbliebI Diese kleine Waise, die auiwachsen würde ohne Liebe, ohne Mutter! Deshalb vor allem zitterte sie und fühlte beinahe ihre Sinne schwinden, als sie die heiseren Stimmen der Wölfe rings um sich erschallen hörte. Deshalb vor allem war es, daß sie inständig zu Gott um Hoffnung und Rettung und um ihr Leben flehte, indem sie schon im vornherein alle Tränen, alle Schmerzen und Leiden demütig hinnahm, die ihr an Hieronymus Seite beschieden sein mochten, — alles, alles — damit sie wiederum — als beglückte Mutter an der Wisge ihres Kindes sitzen dürfe! Der Starost hotte als tapferer Edelmann weder durch ein Zittern noch