Volltext Seite (XML)
nicht ohne diese schon! Wenn ich eine weltliche Herrschaft besäße, so müßte ich heute doch verfassungsmäßig regieren müßte nicht nur Abgeordnete und Senatoren haben, son dern auch ein .Kabinett mit Ministern und Unterstaatssekre tären, und zu alledem müßten die Kammern vom Volke gewählt werden. Was sollte mir unter solchen Umständen eine weltliche Herrschaft nützen? Ich müßte doch nur tu», was meine Abgeordneten und Minister und was die Wähler wollten. Würde dies vielleicht das Ansehen meiner geist- liclscn Würde heben? Nein, nein ich will kein Reich und leine weltliche Herrscl-aft, die doch nur eine Last für mich iein könnte." Tie ganze Unmöglichkeit eines.Kirchenstaates i» der moderne» Welt ist mit diesen kurzen Sätzen durchaus einleuchtcud gezeichnet, und auch der überzeugungstreue Katholik wird sich der Richtigkeit dieser Aeußerungen nicht verschließen können." So weit die „Elbinger Zeitung". Tas Vlatt hat sich non der „besonderer Seite" einen Bären aufbinden lassen. Wie die Zeiitralauskunftsstelle der katholischen Presse er fährt, ist die dem Papste zugeschriebene Aeußernng von A bis Z erfunden. Trr liberale Mnsterknndidnt Schwabach bereist sei nen Wahlkreis, aber er hat nicht immer Glück. In Prökuls war die Aufregung so groß, daß Schwabach seine Rede erst beende» konnte, als er einen seiner (Gegner aus dem Ver- iammliingslokale hatte hiitaussühren lassen und daraufhin der größte Teil der Anwesenden auch gegangen war. Tie Versammelten riefen wiederholt höhnend: „Hoch lebe unser Tittchenkandidat!" (Diese Bezeichnung hängt mit der Sammlung von Unterschriften zusammen, die unter die Auf forderung an Schivabach zur erneuten Annahme der Neichs- tagskandidatur gesetzt wurden und für die die' Sammler je ein Tillchen" 10 Pfennig als Entgelt erhielten.) Auch beim Verlasse» des VersammluugSlokales wurde mehr fach gerufen: „Raus, Schabach, raus!" Ter Abgeordnete Schivabach duldete von nun an in seinen Versammlungen keinen Widerspruch mehr. Als in Tawillen ein Teilnehmer an der Versammlung einer Behauptung Schwabachs wider sprach, rief dieser ihm in erregtem Tone zu: „Sie verstän- ker» mir die ganze Versammlung, im Wiederholungsfälle lasse ich Sie hiuauswerfen!" Zn de» verwerflichsten Ge- pflogenheiten der Begleiter Schwabachs auf seiner Agita- lioustour (ob mit oder ohne Unterstützung des letzteren, lei dahingestellt> gehört jedenfalls, daß am Schlüsse jeder Versammlung Bier und Schnaps an die Versammluiigtzteil ueluner verabfolgt worden ist. Ter bessere Teil der littaui- schen Bevölkerung wendet sich mit Entrüstung gegen diese Machenschaften, die geeignet sind, den ganzen Volksstauun in den Auge» der zivilisierten Welt hernbzusetze». Aus alle dem geht aber deutlich hervor, daß die Siegesgewißheit des Abgeordnete» Schivabach und seiner Leute doch nicht mehr io stark ist, wie sie sie bis jetzt zur Schau getragen haben, — Ol) Millionen Mark für Schundliteratur. Wie die Jas. mittcilt. sind im Jahre 1908 rund 00 Millionen Mart lnr Schundschriften und Kolportageromane niedrigster Art ausgegeben worden. Manche derartige Romane haben Auslagen von 100—150000 Stück gehabt. — Drohung mit der Revolution. Die sozialdemokca- tische „Franks. Volksstimme" schließt ihre Betrachtungen über die Rede des Reichskanzlers mit folgenden Sätzen: „Noch immer stand an der Schwelle einer großen Revolution eine große Hungersnot. Aber es war auch immer die Tragik der Herrschenden, die Geisterfchiist an der Wand nicht deuten zu können, und ob sie noch so sehr in flammendeu Lettern brannte Auch der Kanzler des Deutschen Reiches im Jahre 1911 gehört zu diesen ewig Blinden." Daß diese Sähe eine nur ganz wenig verhüllte und genügend deutliche Drohung mit der Revolution enthalten, liegt aus der Hand. Es ist eine grenzenlose und fcrvclhaste Uebertreibuug. von einer Hungersnot zu reden, besonder« nachdem im Reichstage der schiltsüge und unwiderlegliche Beweis geliefert worden ist. daß die T.uerung zum T.il künstliche Mache ist. (TrftecrerH V Der Kaiser soll zur Ehe des Erzherzogs Ferdinand Kar! seine Zustimmung noch nicht erteil! haben. Der Erz- her/og soll jedoch erklärt haben, daß er von seinem dem Fräulein Ezaber gegebene» Ehcoerlprecheu nicht znrücklreten könne und, falls er die Einwilligung des Monarchen nicht erhalte, aus der kaiserlichen Fmrilie anstcelcii und alle seine Titel und Funktionen uiedeil 'gen werde Nach einer arideren Meldung soll die Tr uuug des Erzherzogs mit Fräulein Czuber bereits erfolgt sein, doch werde der Ort, an dem die Trauung vollzogen sei, geheim gehalten. — Die Magyarische Borhenschvst in Kroatien Der Präsident der kroatisch-serlüscheu Koalition hat erklärt, daß durch die N chtanuahme der Denüssicm drs BanuS. Dr. Tomffchilsch. die kroatisch - ungarische K:istS s.hr ernste Formen aunehrnen werde. Wern, nicht jetzt, so werde in wenigen Wochen das Schicksal . er Bauns, der im Landtag ohne P rlei säst ganz isoliert dosleht. doch besiedelt sein und zugleich der schärfste Knips gegen die magyarilche Vorherrschaft in Kroatien entbrennen. Khne» Hedeivary Hai den schwersten Fehler seines Lebens b gange», indem er dem Monarchen empfohlen babe, dis Demission des Banns nicht anzunehmen. Rvnr. — Ilidistder Dank an katholische Ordensschwestern. Die Vorsteyerschalt der jüdischen (He."And? in Tripolis richtete a» t e» Apostolischen Präfekten en Schreibe», worin sie süc die Unterslkhung und Pflege dankt, die die italie nische Ordensschwestern jüdischen Kranken zuteil werden ließen. Terbicn. Ausweisung der serbische» Prinzen? Tas Blatt ..Az Est" will aus Belarader Hoskreiseu ersabreu haben, daß cs sich bei den Auslandsreisen des Kronprinzen und des Prinzen Georg um eine regelrechte Ausweisung der Prinzen bandeln soll. König Peter hgbe in Erfahrung gebracht, daß ieine beiden Sölme über die von ihm und seinem Minister des Äußeren ocfolatc Politik »»günstige Nachrichten in die Presse lanciert hätten. Ter König habe hierauf seine Söhne >.» sich berufen und sie aufgesordert, unverzüglich Belgrad zu verlassen. China. — Die Revolution. Während die chinesischen Ne gierungstruppen anscheinend in völliger Untätigkeit ver harren. betrachten sich die Aufständische» ihrerseits als kriegführende Macht. Tos diplomatische Korps ist zurzeit mit einer von den Konsuln in Hankau übersandten Mit teilung des Generals Li beschäftigt, in der dieser mitteilt, daß die Aufständischen Munition und andere Kriegs materialien, die für die kaiserlichen Truppen bestimmt sind, als Kontrebande betrachten. Das ist eine sehr bezeichnende Wendung, daß sich die Rebellion der Negierung gegenüber als gleichberechtigte Macht anfspielt. Tas japanische Kabinett beschloß eine abwartende Haltung gegenüber den chinesischen Wirren einznnehinen. Wenn die Rebellen siegreich seien, sei ihre Anerkennung unumgänglich notwendig, »in die Handelsbeziehungen Japans im Aufstandsgebiete zu er halten. Tas heißt doch eigentlich schon, die Nebellion in dem benachbarten und sozusagen befreundeten Reiche nicht nur indirekt unterstützen. Die Nationalversammlung in Peking tadelte die schwache Politik der Regierung gegenüber dem Aufstand in Wutschang. Es wurde einstimmig beschlossen, dem Regenten einen die Minister verurteilenden Bericht eiuzureicheu. Man muß mit der Möglichkeit rechnen, daß auch i» Peking ein Aufstand ausbrechen kann, weil nicht »ur in der Bevölkerung der Hauptstadt, sondern auch unter der Mehrzahl der Beamten eine große Erbitterung gegen die Mandschliregieruug herrsche. Ein kaiserliches Edikt ordnet die Entlassung des Verkehrsiuiuisters Scheugkiuigpao an, weil er die Verstaat lichung der Eisenbahnen mit Gewalt durchzusetzen versucht und dadurch das Gesetz überschritten habe. In dem Edikt wird ferner die Hasteutlassuug des Präsidenten der Pro- viiizialversainmlung von Szetschuan und anderer Führer des Ansstandes in Tschengtn angeordnet. — Ein Telegramm des Kriegsministers Bintschang berichtet über Gefechte der Regiernttgstrnppe» mit de» Ansständischen am 22., 28. und 21. d. M., die offenbar niientschieden waren. I» Schanghai sind keine Ruhestörungen vorgekommen. Amtliche chinesische Meldungen besagen, das; Fntschan in den Händen der Auf ständischen ist. Tie Lage gibt hier zu Bennrnhignngen An laß wegen der Wirkung, die möglicherweise die Vorkomm nisse i» Kailion und Futscljaii ans die Mannschaften der chinesischen Marine haben werde», die alle aus Kanton oder Fnkien stammen. Aus Stadl und Land. D: erd« n. den 27. Oktober 1S1I. —" Ski«e Majestät der König begibt sich, ehe er in Sybillenort Aufenthalt nimmt, einer Einladung des Groß- Herzogs von Sachsen-Weimar zur Jagd folgend, nach Weimar und fährt von dort nach stinem schlesischen Besitztums. —' Ihre Kgl. Hoheit Prinzessin Mathilde ist gestern abend von Wien kommend in Villa Hosterwitz wieder eingetroffen. —* Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg besichtigten heute vormittag die evangelische Hof- und Sophienkirche, insbesondere aie neuerbaute Krypta mit den Särgen von Fürstlichkeiten aus dem Hause Weltin. * 5l. Gksaiiilsilniiig des Lnndeskiiltiirrntrs für das Königreich Sachsen. lieber eine Erweiterung der Landes- kiiltiii renteiibaiik referierte Herr Geh. Hofrat Opitz Treuen. Er empfahl, die Königl. Staatsregiening zn ersuche», l. eine Erweiterung der Wirksamkeit der Landeskiiltiirreiilenbank »ach der Richtung hin herbeiziiführen, das; aus letzterer auch Larlehen gewährt werde» könne»: l. für Anlagen zum Uferjchntz und zum Schutz gegen Ueberschweiiuiningcn', 2 bei der Ziiiaiiimeillegnng von landwirtschaftlichen Grund- slücken unter Belastung der einzelnen Grundstück.' nach Verhältnis ihrer Fläche und Güte: 8. für die Anlegung von Fischteichen: !. für die Nrbariiiachnng von Flächen sowie Meliorationen von Feldern und Wiesen: 5. sür die Anlegung von Wasserleitungen, ll. Tie Auszahlung der n diesen Fällen zu gewährenden Tarlehen nicht eher zn be- virken als bis die ordnungsmäßige Ausführung der be- ressenden Anlage nachgewiesen worden ist. Ter LandeS- liillnrrat stimmte diesem Anträge einstimmig z». lieber die Heraiizielniiig der Gemeinden zum Schneeanswerfen an de» Staatsstraßen berichtete namens des 8. Soiidercms- chiiises, der Landeskiiltiirrat »volle beschließen, die Staats- egieiiiiig zu ersuchen: 1. die Stniideiilöluie, welche den Ge suche gelegentlich der Quartterleistung herbetgeführte Schäden. Entwurf eines VerstcherimgsgeletzeS sür Angestellte. meiiiden für Schneeanswerfen ans den Staatsstraßen be willigt werden, pro Person »nd Stunde, anstatt wie bisher mit 12'ch. in Zukunft mit 15 Pf. z» Pergüten: 2. Er- ebviigen darüber anstellen z» lasse», welches Verbältnis wischen der Verpflichtung der einzelnen Gemeinden zmn chiieeanswerse» auf den Staatsstraßen »nd dem Interesse besteht das die betreff. Gemeinden a» der in Frage kom menden Staatsstraße wirklich haben: 0. vollständige Klä- iin.g über die Frage zn schaffen, bei welcher Stelle die beim clmeeanswerscn ans den Staatsstraße» beschäftigten Ar beiter gegen Unfälle, Krankbeit, Alter und Invalidität ver- ichert sind »nd entsprechende Anordnungen zu treffen. Ji» weiteren Verlaufe beschloß der Landeskiiltiirrat die Er richtung eines Stellennachweises für Güterbeamte in An- gliederniig an seinen Arbciterncichwcis in Angriff zu iiebnien. Ferner wurde noch beschlossen, der Förderung des landwirtschaftlichen Lehrlingsweseiis durch verschiedene Maßnahmen näher zu treten. Zum Schluß nahm die Ver- iaiinnlung noch einen Antrag betr. eine Abänderung der Verordnung über die staatliche Pferdeversichernng an, worauf die Sitzung geschlossen wurde. —' In der Sitzung dr» LandcskulturroteS am Freitag stehen folgende Punkte ans der Tagess-dnung: Vermehrung der Land'Skiilliirratk-wahlkreise. Vorschläge zur Hebung der F'tteip-oKiltion und zur Bekämpfung des FleUchmangels. Abänderung der Verordnung betr. die staatliche Pferde- ve>.stcbe:ung Förderung des Vogelschutzes. Einführung des allgemeinen Körzwanges sür Zuchtbullen. Einiichtung eine« Stellennachweises für Güterbeamte. Förderung des landwirtschaftlichen LehrlingswesenS. Die Weiterbildung der Jugend nach dem Verlassen der Volksschule bis zum militä'pfl ästigen Alter. Schadenersatzpflicht des Militär- fiSkuS sür durch Ansteckung von Pferdebeständrn mit Brust- —* Lsemervroguosc der 5tür.«gt. E>ncy! 2 «ob,», ikerterw arte zu PreÄde» für de» 28 Oktober: Südwestwlnd, wolkig, mild, z.iliveise Regen. — Lustbewegung: Lldboden »üd 8. 500 Meier Südwest 7. 1000 Meter Westsüdwest 16. lkiOO Meier Südwist IS, 2200 Meie^ Südwest 18 Hekundenmeler, Wotkengrenze. Berichi vom Pöhlberge: <Älän„end?r Soanco < Mte gang, HimmelSfSibung getb. —* Die Uebernahme der Loschwitzer Bergbahn e n durch die Stadt, über welche wtr bereits kur, berichtet haben, ist in der letzten Ratssitzung erörtert worden. Herr Oberbürgermeister Geheimer Rat DDr Beutler teilte mit. daß den städtischen Kollegien demnächst eine Vorlage wegen des Ankaufes des Elektrizitätswerkes und der Drahtseilbahn Loschwitz —Weißer-Hirsch A.-G. sowie der Bergschwebebahn Loschwitz zugehen werde. Auch eine Aussichtsratssthung des Elektrizitätswerkes und der Drahtseilbahn hat sich bereits mit der Frage beschäftigt und beschlossen, einer am 16 November d. I. stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung die Annahme eines Angebotes der Stadt Dresden zu emp fehlen, nach welchem sie sich bereit erklärt hat. am 3t. De zember 1911 die Gesellschaft ohne Liquidation mit allen Aktiven und Passiven zu übernehmen und zwar gegen die Zahlung eines Barbetrages von 975 000 Mark, der einem Kurse von 130 Prozent des Aktienkapitals der Gesellschaft entspricht. Außerdem vergütet die Stadt bei der Heber- »ahme als Ersatz der Dividende sür das Geschäftsjahr 1911 einen Betrag vo» 65 Mark, das sind jährlich 6'/^ Prozent für jede Aktie. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß die Ankäufe dieser wichtigen VerkehrStnstitute in Loschwitz durch die Stadt Dresden mit der bisher noch ungelösten Frage der Einverleibung dieses Vorortes nach Dresden zusammenbängen. - * Tie Vereinigung zur Veranstaltung st u d e ii t i s ch e r A r b e i t e r - U n t e r r i ch t s k n r s e be ginnt in diesem Winter in Dresden ihr siebentes Semester. Sie bietet mie bisher in drei Stufen Deutsch, Rechnen, Algebra, Geometrie, ferner in zwei Stufen Skizzieren von Maschinenteilen (mit Leseübnngen a» Zeichnungen), in einer Stufe Gewerbe- und Wohnungshygiene, Kunst geschichte (Vortrag und Führung durch Sammlungen), so wie Schönschreiben. Tie Kurse beginnen am 6. November: sie werden, dank der Genehmigung des vorgeordneten Mini-» stcriums, im König!. Gymnasium zu Dresden-Neustadt, Holzhofgasse 2, und in der Technischen Hochschule am Bis- marckplatz (Hauptcingang) an den ersten fünf Abenden der Woche von 8—10 bezw. 8—schlO Uhr abgehalten. Die An meldungen der Teilnehmer werden am Montag den 80. Oktober im Volksheim, Annenskraße 49, Mittwoch den l. November in der Technisckxm Hochschule, Vismarckplatz (Zimmer 60), Donnerstag den 2. November im Neustädter Köiiigl. Gymnasium, Holzhofgasse 2, pt., Freitag den 3. No vember in der Technischen Hochschule, Bismarckplatz (Zim mer 60) von 8 bis s/^IO Uhr abends entgegengenvmmen. Dort ist der genaue Stundenplan ansgehängt bezw. es wird jede gewünschte Auskunft über die Kurse erteilt. Der Unterricht selbst wird von Studierenden aller Abteilungen der Technischen Hochschule kostenlos erteilt. Um die ent stehenden Unkosten zu decken, ist cs notwendig, für jeden ans ein Halbjahr belegten ersten Kurs l Mark zu erheben, jeder weitere kostet 50 Pfennige. Der Unterricht, der in konfessioneller und auch politischer Hinsicht völlig neutral ist, wird durch Frage und Antwort, freiwillige Hausauf gaben »sw »ivglichst belebt, so das; jeder, der regelmäßig zu den Abende» erscheinen kan», auch Nutzen davon hat. Es werden technische und allgemein bildende Besichtigungen im Lause des Semesters abgehnlten. Die Teilnehmer gehören erfahrungsgemäß den verschiedensten Bernfsklassen an, z. B. der Eisen-, Stein- »nd Holzbranche, ferner sind ver treten Maschinisten, Schnhniachcr, Lithographen, Eisen- bahn- und Postbeamte, sowie Gärtner nsw. Die Anmel dungen können nur persönlich erfolgen: bisherige Teil nehmer haben bei der Anmeldung ihre grüne Karte vor zulegen. - * D i e P r e i s e r h ö h u n g für echtes Pilsner Bier hat den Verein Dresdner Gastwirte veranlaßt, eine Bekanntmachung zu erlassen, in der er seine Mitglieder auf fordert, diese Preissteigerung abznlehnen oder den Bezug des Bieres einziistelleii. Tas Pilbliknin wird gebeten, dieses berechtigte Vorgehen der Gastwirte gegen die rücksichtslose Preissteigerung sür echt Pilsner wohlwollend anfzunehmen. * Ter Kampf gegen die n n v e r w a h r t e n H u tnadel n ist nunmehr von der Direktion der städti schen Straßenbahn iin Einverständnis mit der Königlichen Polizeidirektion in scharfer Weise ausgenommen worden. Es sind sämtliche Schaffner angewiesen worden, diejenigen Damen von der Milfahrt auszuschließen, welche der Auf forderung, die »»verwahrten Hutnadeln zu entfernen, zu sichern oder derart zn stecken, daß die Fahrgäste durch sie nicht gefährdet werden, nicht entspreck>en. Im Falle der Weigerung zum Verlassen des Wagens hat der Schaffner den nächsten Polizcibeamten zuni Einschreiten zu veran lassen. —* Die Waiserstände der Moldau und Elbe betrugen beute in Budwei« — 25, Pardubitz — 83. Brandeis — 48. Melnik -s- 16. Leitmerstz — 84. Aussig — 02. Dresden — 203 Zentimeter. —* Vor dem Landgericht begann heute mittag die auf einige Tage anberanmte Verhandlung gegen den früher in Dresden, jetzt in Leipzig wohnenden praktischen Arzt Dr. med. Friedrich Ludwig Weindler wegen Diebstahls. Unterschlagung und Sachbeschädigung. Dr. Weindler soll seit 1906 bis voriges Jahr in der hiesigen Kgl. Bibliothek »nd im Albertinum in 12 Fällen Gegenstände, die der Wissenschaft dienen, teils gestohlen, teils unterschlagen, auch aus literarischen Schätzen, die ihm zur Einsicht und Be nutzung leiweise überlassen worden waren. Textblätter und Abbildungen sich cmgeeignet haben. Bautzen, 27. Oktober. Zwei Selbstmordversuch)« unter nahm hier die Ehefrau des Böttchers Dostal. Die hysterisch veranlagte 35jährige Frau versuchte sich in der Spree zu ertränken: als ihr dies mißlungen, ergriff sie in der Woh- nung eine Schere, mit der sic sich den Leib aufzuschlihen