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Sache eine einfache Erfindung der Zeitung, die ja offenbar keinen Stoff hätte, wenn sie nicht uns Katholiken etwas an- hängen würde. Nebenbei bemerkt, hat unsere Kongregation in Klosterneuburg keine Niederlassung, so daß die Kirchen- zcitung nicht schreiben kann: „Ich bitte die Nonnen des Wiener Rudolf-Spitales, sich nicht wie ihre Schwestern usw. Unsere Schwestern sind schon froh, wenn ihnen beim Sakra- menten-Empfang der Katholiken kein Hindernis in den Weg gelegt wird, geschweige denn, daß sie einen Nichtkatholiken zum Uebertritt bereden." So verleumdet also ein Blatt, welches das Standesorgan der österreichischen evangelischen Pastoren sein will, in konsequenter Weise wehrlose Kloster- schwestern, die auch Protestanten ihre aufopferungsvolle Pflege angedeihen lassen, Schwestern, denen selbst Juden und Türken Achtung und Bewunderung nicht versagen könnten. Fraukreich. — Der Internationale Freideukerkongreß wurde am 4. d. M. in Paris eröffnet. Ein Chor sang die ,Hunans a 1'Oniv6r8ollo Humanität Pariser Schauspieler, welche Stellen aus den Werken der freisinnigen Dichter vorrrngen, wechselten mit den verschiedenen Begrüßungsansprachen av. Von letzteren seien erwähnt: die Eröffnungsansprache des Mitgliedes der französischen Akademie Anatole France, aus Deutschland Prof. Haeckel von der Universität Jena und Reichstags.Abgeordneter Hofsmanu, aus Ungarn der Journalist Diner-Dsnes, ferner sprachen Vertreter von Italien, der Schweiz, Belgien, England, Spanien, Portu gal, Amerika rc. Spanien. — Nach den letzten Meldungen sind durch die ani 3. d. M. geschleuderte Bombe mehr als 60 Personen verwundet worden, von denen die meisten schwer verletzt sind. Zwei Frauen wurden getötet. Nach den von der Polizei vorge nommenen Ermittelungen war die Höllenmaschine in einem Gipswürfel eingeschlossen. Die Nachforschungen sind bisher ohne Ergebnis geblieben. Rntzland. — Der Schah in Petersburg. Der König der Könige weilt beim Selbstherrscher aller Renhen zu Gast und es ist natürlich, dah ihm dort, wo man die Wichtigkeit der Lage Persiens für die russische Ostpolitik längst erkannt hat. ein ausgezeichneter Empfang bereitet wird. Obwohl der Schah es sonst nicht liebt, als Redner auszntreten, hielt er doch bei der Galatafel einen ansehnlichen Speech, der besonders herzlich klang. — In Moskau fand am 4. d. M. in der Wohnung des Semstwomitgliedes Bajenoff eine Ausschußsitznng der Ver treter der städtischen Semstwos statt. Als die Sitzung be gonnen hatte, traten Polizisten mit einem Befehl des Gene ralgouverneurs von Moskau ein, um die Versammlung zu schließen. Als die Versammelten sich weigerten, diesem Be fehl Folge zu leisten, trotzdem die Polizisten mit der An wendung von Gewaltmaßregeln drohten, wurde zum Schluß die Erlaubnis zur Fortsetzung der Versammlung unter der Bedingung erteilt, daß die Polizei ihr beiwohnen könnte. — Nach dem offizielleil Bericht begannen am 2. Sep tember nachmittags in Baku streikende armenische Straßen bahnangestellte Ruhestörungen, indem sic auf die Soldaten schossen, welche sie auf deu Trambahnwageu ersetzten. Darauf begann das Feuern auf die Truppen aus dm Fenstern und von deu Dächern der Häuser. Vis 1 Uhr nachmittags wurden verzeichnet an Toten 8 Mohammedaner, 1 Russe und 3 Ar menier, an Verwundeten 1 Polizeikonunissar, 11 Armenier, 2 Russen und 7 Mohammedaner. Am Abend des 3. begann das Feuern von neuem mit Heftigkeit, doch blieben die An griffe auf die Truppen ergebnislos. Am 2. September wurde 4 Werst von Gori der Leichnam des Geschäftsführers des Fürsten Erisow gefunden. Am 3. September wurde in Gori ein Polizeikommissar durch 6 Schüsse getötet. — Als am Sonnabend abend in Libau die zu deu Waffen einbe- rusenen Reservisten zum Bahnhof marschierten, stürzte sich eine große Volksmenge auf die Mannschafteil, die die Reser visten geleiteten und forderte die Reservisten auf, sich der Be förderung zu widersetzen. Als Kosaken gegen die Menge vorging und sie auseiuandertrieben, wurde ein Dragoner offizier durch einen Steinwurf verletzt. Alls einem nahen Hause wurden mehrere Schüsse gegen die Truppen abge geben. Die Kosaken erwiderten das Feuer und stürmten schließlich das Haus, 8 Personen wurden verwundet-, eine davon ist inzwischen gestorben. Ein Polizeibeamter wurde getötet und ein Soldat verwundet. 122 Personen wurden verhaftet. — In Kischiuew sollte am 4. d. M. eine Jüdin namens Leia Ferltmann, die von Vagabunden getötet wor den war, beerdigt lverden. Eine große Volksmenge, be stehend aus Juden und russischen Arbeitern, gab der Toten das Geleit. Plötzlich ertönten Schüsse und es erschienen Polizeibeamte und Dragoner mit blanker Waffe. Der Leich nam wurde mitten auf die Straße geworfen, dann aber von der Menge fortgeschafft. Zahlreiche Personen erlitten durch Stock- und Säbelhiebe sowie durch Schießlvaffen Verwun dungen. Den Ztzitungsberichterstattern wurde von der Poli zei der Zutritt verwehrt. Das jüdische Krankenhaus wurde von Truppen umzingelt. 30 Personen wurden verhaftet. Die Menge zerstreute sich in größter Eile. Am Polizei gebäude und am israelitischen Hospital stehen die Ange hörigen und Freunde der Verhafteten und Verwundeten, um das Schicksal derselben zu erfahren. Nsrdamerika. — Defizit im Schatzamt«. Nach einer Meldung aus Neuyork berechnet man im Schatzamte das Defizit für das laufende Geschäftsjahr auf 50 Millionen Dollar. Abhilfe erwartet man von einer vom Kongreß zu erteilenden Ge nehmigung, 130 Millionen Panainakanalbonds auszugebcn, die als Grundlage für deu Notenumlauf einer National bank benutzt werden können. Marokko. — Der deutsche Vorschlag, die Marokkokonfcrcn) in Tanger abzuhalten, findet nicht die allgemeine Billigung der Mächte, da man befürchtet. Ruhestörungen könnten dort zu einer Gefährdung der BrrhandlungSfreiheit führen. Wa» da- Programm anlangt, so sagte der spanische Ministerpräsident Montero Rio-, die dringendste Konferenz sei die Ausfindigmachung der zur Beruhigung und Zivi- lisierung Marokkos sowie bN Sicherheit der AngkhSrigkett fremder Nationen dienenden Mittel. — Die Leute Raisulss nahmen am 3. d. M. Esel und Maultiere fort, die von Leuten aus dem Anjerabezirk zu Markte getrieben wurden, um so für gegen sie verübte Aus- schreitungen Wiedervergeltung zu üben. Die Geschäfts- träger der fremden Mächte lenkten die Aufmerksamkeit der marokkanischen Regierung auf diese Ereignisse und die im Staate herrschende Unsicherheit. Eine starke Truppenmacht ist zur Verstärkung der Garnison von Tanger herangezogen worden. -t«S Stadt mrd Land. Dresden, den 5. September 1908 DageSkalender fürdenk September. IVOt.si Georg Leitert zu Dresden. Kla»iervirtu»se. — 181.8. Schlacht bei Denne- Witz. Sieg BülowS und TaurntzienS über die Franzosen unter Ney. — 1787. * Marie de Lasayene zu Chavagnac. Anführer im Nordamerikanischen Befreiungskriege. — 172V. * Mose» Mendels sohn zu Dessau. Philosoph. Schriftsteller. — 1704. * Quentin de Latour. Hervorragender französischer Pastcllmaler. —* Wetterprognose des König l. Sachs, meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 6. September: Witterung: tzertec und trocken. Temperatur: üdernormal. Wind ursprung: Südost. Luftdruck: hoch. —* Gestern vormittag traf Se. Majestät der König im Residenzschlosse ein und empfing die Herren Hofdeparte mentschefs. sowie den Königl. Kabinettssekretär zu Vor trägen. Nachmittags kehrte Se. Majestät wieder nach Pillnitz zurück. —* Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg be suchte am^ Sonntag vormittags 11 Uhr die Gedächtnis- Ausstellung zu Ehren der Könige Albert und Georg im Sächsischen Kuustverein. —* Den Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem König hat von Sonntag bis mit 16. September der Köuigl. Kammerherr v. Carlowitz-Kuckuckstein übernommen. —* Für den vom 11. bis 13. November d. I. unter dem Protektorate Ihrer Majestät der Königin-Witwe obzu- haltenden Wohltätigkeitsbasar zu gunsten der Dresdner Kin- derheilanstalten, des Kinderhospitals, des Maria-Anna- Hospitals, des Krüppelheims und des Säuglingsheims, die der Zuführung außerordentlicher Mittel sämtlich dringend bedürfen, beginnt sich ein lebhaftes Interesse zu regen. Es sind in hocherfreulicher Weise für diesen Basar durch Herrn Kommerzienrat Konsul Palmiä vom Norddeutschen Lloyd in Bremen eine Freifahrtkarte erster Klasse hin und zurück Bremen—Genua oder Marseille—Alexandrien auf einem Dampfer des Norddeutschen Lloyd, und durch Herrn Gene raldirektor Tr. Aufschläger-Hamburg die folgenden fünf Freikarten gestiftet worden: 1) von der Hamburg-Amcrika- linie Freifahrt hin und zurück für eine Mittelmeertour auf dem Dampfer „Meteor", 2) von Herrn Eduard Wocrmann auf der Ostafrika-Linie eine Freifahrt hin und zurück Ham burg-Neapel, 3) von Herrn Adolf Woermann eine freie Hin- und Rückfahrt von Hamburg nach den Kanarischen In- sein, 4) von der Levante-Linie eine freie Hin- und Rückfahrt Hamburg über Lissabon, Algier, Tunis, Malta, Smyrna, Athen nach Konstantinopel, 5) von Herrn Kirsten-Hamburg freie Hin- und Rückfahrt Hamburg—London. Auf die Frei- fahrtkarten werden von den Schiffahrtsgesellschaften be kanntlich nicht nur unentgeltliche Fahrten, sondern auch volle Verpflegung (nur ohne Getränke) gewährt. —* Die berühmte und kostbare Gehesche Samm lung, welche kürzlich von dem Dresdner Äellhandelshause Gehe L Co. der Dresdner König!. Tierärztlichen Hochschule schenkungsweise überwiesen wurde, wird voraussichtlich von Mitte Oktober ab dem Publikum zugänglich gemacht werden können, da man hofft, die Neuaufslelluiig der Sammlung unter der Leitung des Herrn MediziualratcS Professor Dr. Kunz-Krause bis zu diesem Zeitpunkte beendet zu haben. Die Sammlung ist in den Sälen des Knrländer Palais am Zeughausplatze, dem ehemaligen Palast des Marschalls von Sachsen, untergebracht worden. —* Das Dresdner Stadtverordnetenkollegium wird sich nach den Ferien mit dem vom Rate zu Dresden bereits genehmigten Entwurf einer Gewerbestruerorduung beschäftigen. —* Die Direktion von Seidel u. Nauma n n hat sich, wie bereits gemeldet, bereit erklärt, mit ihren Arbeitern über die streitigen Fragen zu verhandeln und lehnt nur eine Verhandlung mit dem Verbände der Metallarbeiter ab. Die Direktion will die Nichtorganisierten Arbeiter auf die Dauer der Betriebs-einstellung in angemessener Weise unter stützen. Wie man hört, soll seitens der Direktion mit dem Arbeiteransschuß in Verhandlungen eingetreten werden. Es ist also zu hoffen, daß eine Einigung erfolgt und so unserer Stadt ein beide Teile schädigender, langandanernder Streik erspart bleibt. —* Sächsische Bergarbeiterkvnfercnz. Im Saale des „Braunen Roß" in Oelsnitz i. E. fand am Sonntag eine zahlreich besuchte Konferenz der Bergai beiter Sachsens statt; alle sächsischen Bergreviere waren durch Delegierte vertreten, Zweck der Konferenz sollten Maß nahmen zur Hebung der Lage der Bergarbeiter Sachsens sein. AI« Vertreter des Deutschen Bergarbeiterverbandes war Reichstagsabgeordneter Sachse erschienen. Die Sachs. Staatscegierung hatte sich nicht vertreten lassen. DeS- gleichen hatte der königstreue Knappschaftsverein von Lugau-Oelsnitz seine Teilnahme abgelehnt. Der Referent Pokorny hatte statistisch» Z'ffern zusammengestellt zn dem Nachweise, daß ans der einen Seite die bergbauliche Er- zengmig gestiegen, daS Unternehmertum also sehr wohl in der Lage gewesen sei, auch angesichts der allgemeine» be friedigenden Lage der deutschen Industrie, die Löhne der Arbeiterschaft aufzubessern. Statt dessen seien insbesondere in Sachsen die Löhne gefallen und die Arbeitorziffer wäre von 38 094 in 1903 auf 30 338 herabgegangen. Der Jahreslohn für einen Mann wäre von Nil Mk. auf 1097 Mk. gesunken. Gegen 1900 wurden in Sachsen jährlich 110 Mk. Lohn weniger an einen Bergmann ge zahlt. Gestiegen aber seien die Unfälle, eine Folge dcS UeberschichtenwesenS. Auch die KrankheiiSziffcr zeige er, e erschreckliche Steigerung. Die Behandlung der Belegschaft sei auf sehr vielen Gruben eine unwürdige. Die Sicher heit der Leute stände erst in zweiter Linie, höher stünde deA Werken eine recht hohe Förderung. Die Strecken und die Bremsberge seien in den meisten Gruben in einem traurigen Zustande, die Wetterführung sei oft un» zulänglich. Auch die Badeeinrichtungen ließen viel fach Erhebliches zu wünschen übrig. Ueberschichten und Sonntagsschichten müßten massenhaft verfahren werden. Das getrennte Gedinge und die Prämiengedinge, diese Krebsschäden im Bergbau, ständen noch in voller Blüte, woraus dann die hohe Unfallzrffer Herzuleilen sei. Den günstigsten Eindruck machen nach den Berichten noch die Verhältnisse im Plauenschen Grunde. Wie ein weißer Schwan unter lauter schwarzen Entlein hebe sich das Königl. Werk im Planerischen Grunde hervor. Der Berichterstatter rühmte von ihm, daß die gesundheitlichen Einrichtungen musterhaft seien und die Löhne nur wenig zu wünschen übrig ließen. Schließlich wurde nachstehende Entschließung angenommen, in der es heißt, daß die Berggesetzgebung im Königreich Sachsen einer gründlichen Reform bedarf. Die Zustände im sächsischen Bergbau seien unhaltbar ge worden und ein energisches Eingreifen der Gesetzgebung für die Bergarbeiter notwendig. Das Zweigbureau dcS Bergarbeitrrverbandes wurde beauftragt, eine Petition an die Sächsische Negierung vorznbereiten, in der die Forde- rungen der Petition vom Jahre 1901 an die Sächsische Regierung wiederholt werden. Ferner ersuchte die Kon ferenz die Sächsische Regierung, eine Reichsgesetzgebung im Bundesrat zu befürworten. Sollte auch diesmal die Sächsische Regierung wie die Landslände die Wünsche der Bergarbeiter unberücksichtigt lassen, so sei eine weitere Konferenz eiiizuberufen, welche die in Frage kommenden Forderungen für Abstellung der Uebelstände ans den Werken an alle Gcnbenbesitzervereinignngen Sachsens festzustcllen und an diete abzuschicken habe. Die Konferenz fordert die sächsischen Bergarbeiter, soweit sie dem Deutschen Berg arbeiterverband noch nicht angehören, auf, sich diesem an zuschließen. Dem Jndifferentismns vieler Tausender sächsischer Bergarbeiter sei es mit zu verdanken, daß sich die Bergarbeiterlage von Jahr zu Jahr verschlechtert habe. ! Leipzig. Der Zentralverband der Fleischergehilfen und Berufsgenossen Deutschlands, der zur Zeit in Leipzig tagt, nahm in seiner gestrigen Sitzung eine Resolution an, in der die Reichsregierung um Aufhebung der Grenzsperre ersucht wird. Die Behauptung, daß durch Vieh Krankheiten eingeschleppt würden, sei nur ein Gaukelspiel der Agrarier, denn es sei die Möglichkeit gegeben, krankes Vieh an der Grenze zurückzuweisen. — Heute früh hoben die hiesigen Kistenbaner die Arbeit niedergclegt. Der dafür maßgebende Beschluß war in einer Versammlung am Sonnabend, in der die Gehilfenkommission das Referat erstattet hatte, gefaßt worden. Es kommen etwa 100 Arbeiter in Frage. Sie verlangen für Stunden- und Masckinencnbeiler einen be stimmten Mindesllohn und die Festsetzung einer O^stündigen Arbeitszeit. — Das Leipziger Elektrizitätswelk ist am 1. Sept. d. Js. in städtischen Besitz übernommen worden. Wurzen. Ein Schwindler schlimmster Sorte trieb am Freitag, Sonnabend und Sonntag hier sein Unwesen. Er gab bei den Katholiken an, er sei vom Pfarrer geschickt, um sie aufzufordern, in einen Herz-Jesuverein eir znlielen. Als Eintrittsgeld verlangte er 3 Mk. Auch gibt er au, Bilder mit Musikwerken zum Verkauf zu haben und läßt sich darauf Anzahlung machen. Bei einzelnen verlangte er, daß sie kleine Mädchen mit ihm zn de» Katholiken schicken sollte». Unterwegs versprach er ihnen Geld, führte sie in die Gasthäuser lind gebrauchte eins zu unsittlichen Handlttngen. Als Wohnort gibt er bald Dresden, bald Leipzig an. Am Montag versprach er zulückzukomnien und die Waren mitzubringen; er bestellte einen Knaben aitf den Bohnlof. Natürlich ließ sich der Mann nickt sehen. Da zn vermuten ist, daß der Schwindler auch anderswo sein unsauberes Handwerk ausübt. sei hier zur Warnung seine Personalbeschreibung beigesügt: Mittelgroß, ungefähr 50 Jahre alt. etwas graumeliertes Haar, schwarzer Schnurrbart, beklcidet mit schwarzen» Anzug und schwarzem Hut; er trägt unter dein Arm eine schwarze Ledertuck. Mappe lGröße 25 X 30). Zu gleicher Zeit mit diesem Manu trieb sich in seiner Nähe ein anderer herum und bettelte in den Häusern. Er ist mit einem schwarzen Hut und graugrünen, Anzug bekleidet. Fatkenstrin. (sticker-Organisation.) Am Sonntag fand hier im „Sächsischen Hof" eine Versammlung der Sticker des Vogtlandeß statt. Seitens der Beteiligten wurdeii die Mißstände, die in der Stickerei-Industrie herr schen, beleuchtet. Noch vor wenigen Jahren seien Pro 1000 Stiche 30. 32 und 35 Pf. gezahlt worden, während si tzt noch 12 bis 15 Pfg., ja für 2000 Sticke 19 Psg. gezahlt werden. Es wurde beschlossen, eine Organisation, die sich auf das gesamte Vogtland erstrecket» soll, zu schaffen, sie in zwei Bezirke (Plauen, Falkenstein) einznteilen und an allen Orten Vertrauensleute zu wählen, welche die Mißstände in den Betrieben feststellen sollen. Plauen. Ein Tag von ganz besonderer Vedentung wird der Sonntag, der 10. September, für die hiesige katholische Gemeinde sein. An diesem Tage findet durch den hochwürdigsten Herrn Bischof die feierliche Konsekra tion der Kirche statt. Abends wird zu Ehren deS hochw. Herrn eine Festversammlung im Hotel „Blauer Engel" stattsinden. Am Montag, den 11. September, erfolgt die Visitation des Religionsunterrichts an der katholischen Bürgerschule. In den folgenden Tagen wird den übrigen Stationen des Vogtlandes ein Besuch abgestattet werden. Planen i. B. Durch die anhaltende naßkalte Witte rung ist die Ernte sehr in die Länge gezogen. Der Sommer- roggcn und der Hafer stehen vielfach noch ans den, Halme. Vor allem aber wird die Kartoffelernte in diesem Jabre weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die weißcn Sorten lassen an Quantität zu wünschen übrig, während die roten sehr klein sind. Wenn die Kartoffelernte dürftig ausfällt. so ist im Hinblick ans die hoben Fleischpreise ein sehr kostspieliger, für die ärmere Landbevölkerung trauriger Winter zu erwarten. (Fortsetzung in der Beilage, t Bereinsnachrichten. 8 Leipzig. Donnerstag, den 7. September, abends t/H Uhr hält im hiesigen katholischen Kreuzbündnis der GeneralPraseS der katholischen Mäßigkeitsvereine Herr Pfarrer Reumann im Saale des katholischen GesellenvereinS