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«zu sehen" durch den Ausdruck, der in die Satzkonstruk- tion passen würde, »räullich «gesetzt werde " zu ändern. Sie haben das Wäschezeichen, das das fremde Eigentum verrät, ruhig stehen gelassen. Ferner ist durch einen Druck fehler in der Setzerei der Zentrumsantrag verstümmelt worden; es fehlt die Nr. 5, die folgendermaßen lautet: „An statt 23 400 Unterbeamte von 800 bis 1000 Mark zu setzen: 23 400 Unterbeomte von 800 bis 1200 Mark. Obwohl das Zentrum gleichzeitig diesen Antrag beschlossen und gestellt hat, haben ihn die diebischen Elstern der Blockpar teien in ihrem Anträge ausgelassen, weil er ihnen erst nach- träglich als Nr. 6 der Kommissionsdrucksachen geliefert »vurde. Eine sck)önere Illustration der positiven sozialpoliti schen Arbeit der Bürgerlichen Parteien läßt sich gar nicht denken, als der Diebstahlsversuch!" Soiveit das sozial- demokratisclx' Blatt! Wir gehen auf das Herausstechen der Sozialdemokratie nick)-t ein, sondern heben l-ervor, daß die Anträge des Blocks in erster Linie dein Zentrum „gestohlen" worden sind. Ja noch mehr. Das Zentrum hat eine Kate gorie von Bmmten, die cs ausbessern will, übersehen, cs sind die Bureaubeamten zweiter Klasse. Nun hat der Block dasselbe Uebersehen gemacht und diese Beamten vergessen! Die ganze Sackte ist zum Totlack-en! Man muß nämlich wissen, daß das Zentrum am Freitag vormittag seine An träge eingebracht hat, am Nachmittage hielten die Block leute eine Konferenz ab, in tvclcher sie die ZentrnmSanträge abgeschrieben haben! Aber um diesen unschönen Dingen noch die Krone anfznsetzen, bemerkte bekanntlich die „Nat.- Zeitg.", daß der Block mit seinen Anträgen dem Zentrum znvorgekommen sei. Diese ganze Geschichte wird im Ple num des Reichstages noch eine hübsche Debatte absetzen. In der Sozialpolitik folgt der Block den Zentrumsspuren und in der Beamtenfürsorge schreibt er einfach die Zen trumsanträge ab, veruxissert sie aber allerdings durch eine seichte Einleitung. Köstlich! — Ei» »ativnallibernlcs Urteil über Ternburg. Ti; Tarmstädter Bank, deren Direktor Ternburg bis September 1000 nxlr. veröffentlicht soeben ihren Jahresbericht. In Berliner Blättern wird derselbe mit großer Zurückl-altung ausgenommen: die hochossiziöse nationalliberale „Münch. Allgen». Zeitg." aber sagt im Handelsteil ihrer Nummer von» 9. März 1007 (Seite 5>) offen heraus, was viele Ge- scl>iftsleute denken, sie schreibt nämlich: „Auf den dies- maligen Abschluß der Tarmstädter LVink hat inan „gewar tet". Das geschieht bei den Jahresbilanzen der Großbanken sonst selten, da die Börse gewöhnlich schon geraume Zeit vorher N>eiß, wie die Dividenden aussallen »»»erden. Bei der Darmstädter Bank aber lagen ganz besondere Verhält nisse vor: Der Austritt Ternburgs aus der Direktion des Instituts und die Kombinationen, die an dieses Ereignis geknüpft Uwrden sind. Am kürzesten lassen sich diese Der- nrutungen in die Dividendeneinsck-ätzungen zusammenfassen, die an der Börse in Umlauf nxiren. Pessimisten glaubten, es werde keine höhere Quote als Osch Prozent verteilt wer den, und die höclsste Schätzung auf der anderen Seite ging nicht über 7>ch Prozent hinaus. Nun hat die Dank allen eine angenehme Enttäuschung gebracht, indem sic die gleiche Dividende wie im Vorjahre, nämlich 8 Prozent, in Vor schlag bringt. Allerdings sleht aber der Abschluß deutlich unter dem Eindruck, den die Spuren Ternburgs hinter lassen haben. Schon ein flüchtiger Blick über die Ziffern zeigt, daß es der jetzigen Verwaltung vor allem darauf an- gekommen ist, die inneren Verhältnisse der Dank wieder zu konsolidieren, nachdem der Draufgänger Ternburg das Unterste zu oberst gekehrt l-atte. Tie beiden bedenklichsten Hinterlassenschaften des Kolonialdirettors, Heldburg und Deutsch-Lurrmburg, haben offenbar sehr bedeutende Ab schreibungen erfordert, um mit aller erdenkbaren Vorsicht bilanziert werden zu können. Sehr bezeichnend ist, daß der Geschäftsbericht nicht mit einem Worte des Rücktritts Tern burgs gedenkt und den üblichen „Nachruf" mit der obli gaten Anerkennung der großen Verdienste usw. vollständig unterläßt. Da das kaum ohne Absicht geschehen sein dürste, so darf man in dem Stillschweigen vielleicht etwas wie einen erstickten Seufzer der Erleichterung erblicken." Wohl ge merkt. Ein natiouallibcrales Blatt schreibt so über den eigenen Liebling. Wen» Ternburg wieder einmal die Kolo- nialabteilnng verläßt, dürste es an ähnlichen Stimmen nicht fehlen. Dem „Draufgänger Ternburg" aber folgt das Zentrum nicht: das mögen andere Leute tun. Ei» schmutziges Wahlmanövcr bei der letzten Neichs- tagslvabl in der Ostprignitz ist jetzt ansgeklärt worden. Am Morgen des Wahltages wurde in den Städten und Dörfern des Wahlkreises ein Flugblatt verbreitet, in welchem be kannt gemacht wurde, daß der vom Bunde der Landwirte ausgeschlossene Landlagsabgeordnete Löscher von seiner .Kandidatur ans patriotischen Gründen znrückgetreten sei. Unterzeichnet Uxir das Machwerk „Das konservative Wahl komitee". Jetzt ist es der Staatsanwaltschaft gelungen, wie der „Eonrier für die Prignitz" meldet, den Urheber des Flugblattes in der Person des Agitators der Tentschen Neformpartei Hildebrandt zn ermitteln. — RcichStagStvahlstatistik. Im „Reichsanzeiger" wird die amtliche Statistik über das vorläufige Ergebnis der Reichstagswahlen im Vergleich zu den Wahlen des JahreS 1903 veröffentlicht. Es geht daraus zunächst hervor, daß sich die Bevölkerung im Tentschen Reiche seit 1900 um 4 238 005, Seelen und die Zahl der Wahlberechtigten seit 1903 um 8185,5,1 vermehrt hat. Ungleich stärker ist aber .im Vergleich die Zahl der bei de» letzten Wahlen abgegebe nen Stimmen gewachsen. Insgesamt haben nämlich 11 303 483 Wähler von ihrem Wahlrecht Oiebrauch gemacht, das sind im Vergleich zu 1903 1 807 890 Wähler mehr. Dlirclsschnittlich hat die Wahlbeteiligung 84,7 Prozent be tragen. Die größte Stiimneuzahl, 3 25,9 020, hat die So zialdemokratie aufznweisen: ihr folgen das Zentrum mit 2 190 970, die Nationalliberalen mit 105,2 997, die drei freisinnigen Grnppen mit 1 245, 108 und die Konservativen mit 1 094 040 Stimmen. - Der Bund der Landwirte läßt in seiner Korrespon denz dem Block eine sclxirfe Absage erteilen, indem er schreibt: „Oianz ähnlich liegt die Sackx' bezüglich der angeb lich besonders eifrig angestrebten Allianz mit dem Zentrum für die erwähnten wirtsck-aftspolitisckx'tt Fragen: auch hier dürfte sich ein Zusammengehen der Rechten mit der Mitte ganz von selbst ergeben. Eine „Aenderung der Gerstenzoll- ordnung" ist ja in erster Linie von Zentrumsabgeordneten schon in» vergangenen Herbst gefordert worden. Ebenso haben maßgebende Vertreter dieser Partei erklärt, daß sie jeden Handelsvertrag mit Amerika ablehnen würden, der unsere Handelsvertragsvorzugszölle den Amerikanern wei ter gratis einräumen oder von unseren gegentvärtigen agra- rischen Mindestzöllen noch etwas abbröckeln wollte. Genau die gleiche, keineswegs eine prinzipiell ablehnende Haltung nehmen auch die konservativen Agrarier hier ein und es bedarf also keines „Hinarbeitens auf die taktische Unter stützung des Zentrums". Für Ablehnung einer den libera len Forderurlgen entspreckx'nden Börsengesetzrevision wird das scheinbar auch nicht nötig sein, nack>dem ein sehr einfluß reiches Zentrumsblatt kürzlich die Beteiligung an einer solchen liberalen ..Giftblumenzüchtung" entschieden abge lehnt hat. Obgleich die liberalen Pharisäer aus der Um gebung der „Tante Voß" jetzt so tun, als ob jeder Annähe rungsversuch an das Zentrum vom nationalen Gesichts punkte aus kompromittierend sei, würden sie sicher ebenso wenig vor einer solchen zurückschrecken, wie ihr Freund Mer ten in Langensalza, wenn sie nur die geringste Aussicht l-ätten, diese Partei für ihre Stellungnahine den erwähnten Fragen gegenüber zu gewinnen. Um so leichter wird ihnen dafür hier die „Anbiederung" oder „Mockbildung" mit der Sozialdemokratie werden." — Konferrnz über Baumwollanbau in den Schutzgebie ten. In der verflossenen Woche fand in» Neichsamte des Innern eine Konferenz statt, tvelche sich mit der Frag; der Vermehrung des Baumwxrllanbaues insbesondere in den deutschen Kolonien besck>äftigte. Außer Vertretern der Ko- lonialabteilung nahmen hervorragende Vertreter der deut schen Baumwollindustrie und des Kolonialwirtschaftlichen Komitees ai» der Besprechung teil. Qe'terreirt,-Uuaarn. — Bei dem Ministerpräsidenten Freiherrn von Beck erschien heute eine Abordnung der Professoren der Lew- bcrger Universität, um ihn» über die jüngsten Vorfälle Auf klärungen zu geben. Der Ministerpräsident richtete an die Professoren die Aufforderung, aus die Studenten beider Nationalitäten beruhigend cinzuwirken. Freiherr von Beck sprach seine Mißbilligung über die vorgekommenen Aus schreitungen aus und erklärte, daß ungesetzliche Mittel nicht geeignet seien, irgendwelche Wünsche bei den Behörden durchzusetzen. Tie Regierung beabsichtige nicht, den Cha rakter der Universität zu verändern, und dies um so weni ger, als den kulturellen Bedürfnissen der ruthenischen Stu denten innerhalb der bestehenden Gesetze vollauf Rechnung getragen werden könne. — Das „Fremdenblatt" erfährt von informierter Seite ans Budapest, daß die ungarische Regierung die Ver handlungen mit den Vertretern der großen kontinentalen Reedereien betreffend die Organisierung des Fiume— Ainerikadienstes unter ungarischer Flagge, sowie die Ver- lxuidlnngcn mit dem Norddeutschen Lloyd und der Deut schen Levantelinie betreffend die durchgreifende Umgestat- tnng der Ungarischen Levantegesellschast abgeschlossen t-abe. Tie Neuregelung des Fiume-Amerikadicnftes »vird unter Lösung der bisherigen Vereinbarung mit der Cunardlinie derart erfolgen, daß die hervorragendsten Reedereien Tentschlands, Beliens, Hollands und Frankreichs die Er richtung einer ungarischen unter ungarischer Flagge zu be treibenden Seeschiffahrtsgesell sck-ast für den Verkehr Fiume - Newyork übernehmen, woran der Norddeutsche Lloyd mit 40 Prozent und die Hambnrg-Nmeritälinie mit etwa 20?/, Prozent beteiligt sind, Nxihrcnd der Nest von den übrigen Mitgliedern übernommen wird. — Tie Antwort Oesterreich-Ungarns ans die letzte Note Serbiens bezüglich der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern besagt, daß Oesterreich-Ungarn die voi» der serbischen Negierung in ihrer letzten Note vorgeschla gene Grundlage für die Handelsvertragsverhandlungen annehine, und daß der Umstand, daß die Verhandlungen auf der frühere»» Grundlage nicht ausgenommen werden konnten, deren Fortsetzung auf einer neuen Grundlage nicht hindere. Ferner gibt die österreichisch-ungarische Negie rung der Hoffnung Ausdruck, daß die serbische Negierung bei Staatsliefernngen die Industrie Oesterreich-Ungarns bei gleichen Preisen und gleicher Qualität berücksichtigen werde. Nachdem Oesterreich-Ungarn die rumänischen und bulgarischen Telegierten zur Ausnahme der Verhandlungen bereits eingeladen habe, werde sie auch die serbische Negie rung zur Fortsetzung der Handelsvertragsverliandlungen einladen. Dieses Schreibe»» wurde im Ministerrate mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Frankreich. — Ji» der Teputicrtenkammcr gelangte vor dicht besetz ten» -Hanse die Interpellation Jaurl-s über das Eingreifen der Negierung in den Ausstand der Elektrizitätsarbeiter zur Besprechung. Jaurl-s berust sich auf den Entschluß Elemenceaus, als Ersatz für die Ausständigen Soldaten heranznziehen. Tie Ausständigen hätten keine Gewalt tätigkeiten begangen und hätten, indem sie die Ar beiten einstellten, gezeigt, welch eine Macht die Arbeit sei. Wenn die Negierung dadurch daß sie für die Ausstän digen Ersatz schaffe, der Macht der Industrie Rechnung trage, so leugne sie das Recht auf den Ansstand und verleihe somit den Kapitalisten unzulässige Rechte. Janräs schließt seine von der äußersten Linke»» mit Beifall ausgenommene Rede mit der dringenden Bitte an Clemcnceau, sich mit den» republikanisch empfindenden ganzen Lande in Einklang zu setzen. In seiner Entgegnung führt Clemenceau aus, die klare Logik spreche für ihn und gegen Jaurds. Ein Aus stand könne seine Berechtigung haben, dürfe aber nicht auf Kosten der Außenstehende»» geführt Norden. Die Negierung habe die Soldaten verwandt auf grund des Anspruches auf Selbsterhaltnng, den die menschliche Gesellschaft habe. Pflicht der Negierung sei es, diesen Anspruch zu wahren. Eleineneeau fährt fort: DaS, »»-as Jaurds als Freiheit be zeichnet, sei die Vergen»altig»ng der ganzen inenschlichen Gcsellsckiaft durch einige Individuen. Die Elektrizitäts- arbeiter seien in den Russland getreten ohne nennenswcrtcn Grund und lsiitten die anderen armen Arbeiter geschädigt. Die Regierung habe feigen, ClemenccauS, Entschluß, di: Geniesoldaten heranzuziehen, einmütig gebilligt. (Beifall im ganzen Hause, ausgenommen die äußerste Linke.) Me- menccau fragt, ob Jaurds auf seiten des Arbeiterbundes stehe, der den Generalstreik vorbereite. Nach Schlich der Besprechung der Interpellation Jaurds lehnte die Kammer mit 418 gegen 90 Stimmen den Vorrang für die Tages ordnung Jaurds, welche die Heranziehung von Soldaten als Beeinträchtigung des Streikrechtcs und Mißbrauch der Kommandogewalt tadelt, ab, lehnte ferner mit 937 gegen 28 Stimmen den Vorrang für eine Tagesordnung LarieS ab und nahm mit 367 gegen 68 Stimmen eine Ber- trauenstagesordnung für die Negierung an. Holland — Prinz Heinrich der Niederlande hat das National- komitee, das sich gebildet har, um ihm eine Huldigung für sein tapsireö Vermalten bci Hvek van Holland zu be reiten. wissen lassen, daß er eine solche Huldigung nicht annehmen werde, da er nichts weiter als seine Pflicht als Holländer getan habe. vTngtand. — Lord Tweedlmouth, der erste Lord der Admiralität, hielt in Oxford eine Rede über Flottenfragen, die um so mehr Beachtung verdient, als vormittags ein KabinettSrat stattgefunden hatte. Besonders bemerkenswert ist des Ma- rineininisters Erklärung: „Wir haben keinerlei Absicht, unsere Flottenmacht zu vermindern, und »»-erden in Zukunft wie in der Vergangenheit an dem Zweimächtemaßstab fest- halten. Wir werden die Haager Konferenz mit dem auf richtigen Wunsche betreten, eine Verminderung der Kriegs- rüstungen durch Abmachungen zwischen den Großmächten zu erlangen. Wenn andere Mächte nicht zustimmen, liegt auf ihnen die Verantwortlichkeit." Den Schluß der Rede wid mete Lord Tweedmouth dem Konflikt mit dein Oberhaufe und befürwortete ein sofortiges Einschreiten gegen die Lords, um dem Volkswillen Achtung zu verschaffen. — Von den diesjährigen Budgetllberschüssen mit 20 Millionen Mark soll der Grund zu einer Altersversorgung gelegt werden. Dieser Fonds soll weiter aus den Budget- Überschüssen gespeist werden, bis 200 Millionen beisammen sind. Aus den ersten 20 Millionen sollen zunächst beson ders bedürftige Personen über 76 Jahre, deren Anzahl an geblich 600 000 ist, unterstützt »»-erden. Die durchschnittliche Unterstützung soll 5 Mark wöchentlich betragen und bei einem Alter von 65 Jahren anfangen. Ausgeschlossen sin- alle außerhalb der britischer» Inseln Geborene, ferner solche Per sonen, die eine Reihe von Jahren im Auslande gelebt haben, Verbrecher und Personen mit mehr als 10 Mark wöchentlichem Einkommen. Mit dieser Maßregel würde der Arbeiterpartei eine Art Abschlagszahlung getvährt und der Anfang zur Lösung einer der großen sozialen Fragen wäre gemacht. Rufiland. — DaS Ministerium des Innern ve>sandte geheime Rundschreiben an die zuständigen Behörden, die aufgefardert «erden, für den Fall einer Auflösung der Duma alle Maß- nahmen zu ergreifen, um einen Eisenbahnerstreil zu ver hindern. Türkei. — ES verlautet, daß der Thronfolger Prinz Reschav an Influenza erkrankt sei DaS amtliche Organ Patriarch veröffentlicht Nachrichten, wouach die griechischeil Verfolgungen in Bulgarien fortdauern. Eerüien. — Der Sektionschef in» Ministerium des Auswärtigen Popowitsch ist zum Gesandten in Petersburg ernannt worden. Bulgarien. — Der Ministerpräsident Petkow wurde, als er mit den übrigen Ministern in» Borisgarten promenierte, von einem entlassenen Beamten durch drei Revolverschüsse ge tötet. Der Handclsminister Genadjew wurde am Arm ver wundet. Der Mörder wurde verhaftet. Es ist ein entlasse- ner Beamter der Landwirtschaftsbank. — Der bisherige Do- mänenmiuister Laho»mry ist zum Minister des Aeuheren und der ehemalige Unterrichtsmiuister Estrate zum Do- niänenininister ernannt worden. Die Kamiuer wählte den bisherigen Vizepräsidenten Cantacnzene zum Präsidenten und den Deputierte»» Bratasanu znm Vizepräsidenten. Aus den denr»ev.n — Hauptmann Dominik ist nach Unterwerfung der auf ständischen Makkahäuptlinge in Kamerun vor kurzem nach Deutschland zurückgekchrt. Auf der Heimreise erfuhr er, daß auf seinem Tampfcr eine in hohem Fieber liegende Missiousschwestcr sich befinde. In Togo stieg dann noch ein schwerkrauker Bruder auf das Schiff. Hauptmann Do minik sorgte dafür, daß diese Missionsmitglieder aufs beste verpflegt wurden. Er lud sich deshalb sogar persönliche Opfer auf und ließ Anstalten treffen, daß der sterbende Missiousbruder unterwegs an Land und in ein Hospital gebracht werde. Leider starb dieser aber schon vor der Lan dung. Bei dieser Gelegenheit soll auch erwähnt werden, daß .Hanptinann Dominik es »rar, der den ersten Anstoß zur Gn'iiidimg der Mission in Jauude (Kameruner Hinterland) gab, als deren aufrichtiger Freund er sich stets erwiesen hat. Aus Stadt und Land. Dresden, den 12. März 1907. TageSkalender für i y. März 1906. Sturmflut an den deutschen Küsten 1821. * Hermann Grusan zu Maqde- bura. Erfinder der Ha-tgußgranaten. — 1813 * Friedrich Hebbel zu Wesfflburen. deu'scher Dichter — 1781. Entdeckung de« Planeten Nranu« durch Hers-chel — 1719 t Johann Friedrich Billiger zu Dresden, Erfinder de« M-ifiner Porzellan«. —* Wetterprognose es »köniql. Sächs meteoro logischen Institut« zu Dresden für den 13 März- Wind Und Bewölkung starke westliche Winde, veränderliche Bewölkung. Miede,schlao und Dempe atur- vorüdergehend Niederschläge, etwa« wärmer. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe ist Sonntag nachmittag 12 Uhr 60 Minuten wohlbehalten in Berlin eingetroffen und aus dem Babnbof von Sr. Durchlaucht dem Prinzen und Ihrer König!. Hoheit der Frau Prin zessin Karl von Gohenzallern empfaugen worden Nach- mittag empfing Ihre Majestät den Besuch Ihrer Majestäten des Kaiser» und der Kaiserin. Abends 9 Uhr 52 Mi nuten wurde die Weiterreise nach Brüssel angetreten. —* Die öffentlichen Prüfungen in den katbo- lischen Volksschulen Hierselbst finden in diesem Jahre