Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 30.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-30
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.01.1920
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
den 30. Januar IVA) der Alliierten zur Auslieferung ^Berlin, 29. Januar. Au« London wird gemeldet, »ab die mische Regierung in ihrer neu» Rote an di? Alliierten, in der fie num ersucht, die Alliierten möchten »an einer Nusli-sernng der nAsschuldigeü Abstand nehmen, den Vorschlag niocht, daß dir An- ItlDen von einem ra < iona ' - n Ger' ck,! shose abgeurtkilt erden sollen. Die „Times" kchrübt, daß eS sich hierbei um Aufhebung >s Artikels 228 des Fries:,Goeerc'aes handle und daß Deutschland ringend wünsche, daß auch Arckkel 22'/ d's Vertrages. der die Ans- esenlng des Kaisers lord.-ce, seine Wirkung verlieren möchte. Es sei der'sicher, daß die Allnert-n in der Ausführung beider Punkte aus neu Standpunkt verharren würden. Es sec auch ferner zu er- »arien. daß die Alliierten sib erneut an die holländische Regierung «enden unk die Auslisternna des Kaisers sord'rn würden, p Berlin, 29. Januar. Der deutschen Note gegen die AuSlie» erungen sind eine Anzahl R e» I s g „ t a ch t e » beineiibtt wor- die die Rechtsungnltigkei, der Aburteilungen von Dev u durch e Entente zur Svrnebe bringen. Proteste Karlsruhe, 29. Iannr. Es verlame-. daß die Studenten- lchost säintlicber ^eui'chsr H.-ckihulen und Univevn-ättn citibcitlich gegen das verlangen der E Genie a»! Anslirserung denstckier Staats angehöriger Protestreivlntionen soffen wird, die der Reichs- aegieruiig übemiitt-It werk'» sollen. Würzburg, 29. Ica.-n: : m.-.'-n den Deiiivntüalic'tiszuq der Würzburger Studenlenschast als Protest gegen die Auslieserungssor- heiung hat die in WüiGura stalloni-eite Wüizb-tnaer Militärmiision Vorstellungen bei der Stadtver.v.iffnng ertw'een. insbesondere deshalb, weil die Studenten auch vv> das Hoi'l der Miifio» zogen. Der Würz burger Oberbittgciuteiffev inißbilliate diese Knudgeäuiig und sprach der Wiskion lein Bedaueni aus. Basel. 29. Januar Wie die „Preß Inioimation" erfährt, soll >» de» während des Krieges neutral gebliebene» Staaten eine Nebereiniiimninng darüber bestehen, ein Ausliesernngsbegebreii der Alliierte» gegen Deutsche, die sich ans das Hoheitsgebiet eines neu tralen Staates o--ilücbtet haben, unter Benisung aus das als inter national anerkannte Alvlrech! zu verweigern. Der deui'cke Gerichtshof sür Kriegs verbreche,, Berlin, 29. Fauna,. Der dnrckt Neickisaesetc vorgesehene deutsche Gerichtshof zur Aburteilung von Verbrechen Deutscher im Kriege wird stitiabhäiigig vou dem Anslieserungshegehre» der Entente in, März tseine Tätigkeit auluelnnen. Die Vorarheiten sind bereits iin Reichs» Ijnstizainl im Gange. Zum stollättdisck-beuksvhr-n Llredikabkommen Amsterdam. 29. Iannat. Der Aitislerdamer Perichterstatler deS W. T. e,s„hv non gulunierrtgneter niekerlätidücher Seite: Tas Zu standekommen des bvlländiicb-deniicben K r e d i l a b k o m m e n s wurde einen Schritt vorwärts nun Endziel, nämlich zur internationa len Regelung der -.eiamten Welikieditfrage, bedenten. Der besondere Wert dieses Abkommens liege darin, daß eo allen Anst'rdernngen des von den Amerikaner» verlangte» „So and Busineß" genüge. In den Vereinigte» Tiaa-en nel:e man eigen scharten Trennungsstrich zwi lchen deiti Hittswerk sür Europa und der aus kester geichäit!ill>?s Grund lage beruhenden Kreditgewährung und Robstoislieierniig an Europa, linier das Hilsswerk solle vor allem die Versorgung der notleidenden Länder Eurorgs dgruiner Deutschlands, mit Lebensmitteln. Der eiirovaiicl'e Bedarf an Lebensmittel» sei jedoch so groß, daß agch dafür Kredit' —---- - -t... .ubriaen K» kands mit : 3'esserung t- ser » iig d , : um eine ?v>aae. Staate» l,l,en. 'basieii werden' müßien, 'Dieie 'müßten von den l geschieden ivcrden. Bei der Vennrgnvg Dentsch- !,'!» miiiie die Sicherheit bestehen, daß mit der miitelverltält-ist'e in Deiitschland auch 'ine Bcs- ! e r v o I i t i s ch e n Lage eintrete. Es gehe hier die gesamte Welt berühre, und wenn d>e übrigen daß mit der zunehmenden Widerstandskraft Deutsch lands die radikale» Elenn-nie in Deutichland nicht Boden verlieren, so hätten sie nicht das a.niugste Intereiie daran, durch die Unterstützung Deutschlands sich ins eigene Fleisch zu schneide». Die endgültige Fest setzung der von Deutichland zu zahlenden E n l s ch ü d i g u n g s- s n m »i c >e! eine gebieterische Notwendigkeit. Deshalb die scharfe Ab grenzung der Beingnisie der Wiedergulmachimgskominission. Daran hätten besonders kreditgewährende Staaten, wie die Niederlande, ein Interesse, da sie die Sicherheit haben müßten, daß bei den Deiitschland gewährten Veredelnngslrediten nicht die Wiedergntmachnngskoniinis- sion komme und Hand a»k tue von Deutschland beigestellten .Fertig-), sabrikate lege. Es-sei endlich Zeit, daß die Zivilisten den Militärs die Behandlung der Wirtiibaftsprobleme abnähmen. Zur Ans,lahme der Handelsbeziehungen Paris, 29. Januar. Im Ganlois" schreibt Arthur Metzer: Angesichts des Sinkens unserer Valuta, die sür uns nur gegenüber-den bisherigen Feinden günstig siebt muß >m nationale» Intereise jede Sentimentalität verschwinden. Es ist völlig klar, daß wir die Han delsbeziehungen mit Deutschland a n s n e b m e » müssen. iUnsere Verbündete» haben uns überholt, wir müsse» sie durch Schnel ligkeit einliole» Eine wichtige Beivrechniig Vper», 29. Januar. Tie Besprechung die zwischen dem Vrasi- deuten P o i ii e a r e und dem König der Belgier stattsind, scheint von großer Wichtigleit gewesen zu iein. da die Negiernngs.'er- tretcr beider Länder und Marichall Joch zugegen -varei. Gegen abend reisten die Staatsoberhäupter wieder in ihre Kmnvtstädte zurück. Am Achlnst der Sitzung wurde eine Note bekannt gegeben worin es heißt daß die Znstimnienliinll zwüchen Pnineare und dem König dir» benutzl wtt'de. um sich in Gegmwari der Reaiernngeinitgtieder über tvirlschastttche. sinainielle und militärische Frauen anstniviecben. «Achjlsch, ««»»»,eil««, Die Adriafrage delegatton der Bereinigte« Staate» Hab« bei der Entente -ege« die Lösung der Ftmnefrage ohne Teilnahme der Bereinigte« Staate» Einspruch erhaben. Amsterdam, 29. Januar. Dir .Times' meldet a«S Spalato, daß die Südslawen dort eine Massenversammlung abhielten. bei der zahlreiche Reden gehalten wurden. Di« Redner wurden van Rusen unterbrochen, Wie: Krieg mit JtalienI Ank nach dem Jsonzol Weg mit dem Londoner Vertragt ES lebe das vereinigte Südslawienk Nach der Versammlung demonstrierte die Menge in den Straßen. Die Polizei konnte nicht verhindern, daß von einem italienischen Pas-, sagierdampser die Flagge hrruat.-rgeholt niid die Fenstsrjchkiben ein geschlagen wurden. Es wurden auch »we: italienische Läden geplündert. Audenitsch und Koltschak verhaftet Paris, 29. Januar. Mit Rücksicht auf die Meldung der heutigen Pariser Morgenpresse, daß Admiral K o 11' >ch a t auf Befehl deS fran zösischen Generals Janin verhaftet morde» sei. berichtet der „Tcmps", daß Millerand daraufhin ar» Janin te'.egratchiert habe, »m Erklärun gen von ihm zu verlangen und >bn ansgeiordert habe, scsort alle Maß nahmen zur Befreiung Kvltschrlls zu tresse-i. Reval, 29. Januar. lHavas) Aus Bestbl des StaalSanwaltes der ehemaligen Nordwestarmee wur»e in der Nicht vom 23. Januar deren erster Kommandant Juden: lsch verhaftet, der sich anschick!-, mit bedeutenden Summen, die sür die Veroilegiing der Armee be stimmt waren, sich in§ Ausland zu begeh-». B-i der Verhaftung wollte sein Adstitaitt sich deS Revolvers bedienen, wurde aber von einem est- lündischen Polizisten entwassnet. Sie Volksabskiinmuiistn lm ctzrenzlanä sinö prujslcni für pvlilisti« Beist. Sib Vtin« für öle Volksabsklnunungcn i ätt auf posischeckkonto Verltn 7^7/0 ober auf Seine Sank! Seulschcr Schutzbunö, Berlin MV)* Zum Fall Nöchlinn Amsterdam, 29. Januar „Dailh Mail" verölseittlicht ein Schreiben eines Engländers aus Berlin, in dem es heißt: Die Verurteilung der Gebrüder Röchling sei ein neues Beispiel dafür, was die Franzosen unter Gerechtigkeit gegenüber ihren, früheren Fein den verstünden. Die gesamte sranzösische Nation scheine von Rach sucht erfüllt zu sein. Der Versager süllt sodann ein scharfes Urteil über das Verhalten der französischen Bnatzniiasbehärden »nd -Truppen auf deutschem Boden, wobei er besonders kralle Fälle ansiibrt und hält die Zeit für gekommen, wo da? englische Publikum den sran,,dsischm Freunde» klar zu machen habe, daß die Iloüttk der-Wkderpergeltunr, ittifhören müsse.' In einem Leitartikel nznnt , Daily .-Nejps" dieses Schreiben eine schwere Anklage »nd sagt: Für die Enlirndung schwarzer Truppen nach den besetzte» deutschen Gebieten können nur zwei Gründe geltend gemacht werde», die Nottvendigk.-it »nd die Rache. Notwendig keit ist sedoch nicht vorhanden. ES wäre weit besser, das Besetzungs recht vollkommen aiisziigeben. als schwarze Truppen zu verwenden. Verhaftung Deutscher in, besetzten Gebiete Paris, 29. Januar. In Lille ist wiederum ein Transport ver hafteter Deutscher eiiigetrofsen. der aus Mainz kam. Es waren im ganze» siebe» Personen, darunter ein Hauplmann lind eine Frau, die unter der Eskorte vo» Gendarmen in die Liller Zitadelle eingeliesert und in Hast gesetzt wurden. Die Verhaftung erfolgte im besetzten Gebiet ans Anordnung des Liller Kriegsgericht?. Alle sieben Personen sieben unter der Anklage des Diebstahls und der Pliinderei, begangen >»> besetzten Gebiet. Nstckk<'lir aus der Gefangenschaft B.-rli«, 29. Janüar. i Nachdem gestern früh ein ai>s dem See>- wege über EUrbaren geleiteter Transport unserer Heimkehrer ringe» trufsen war, kamen gestern abend die ersten aus direktem Landwege' aus Frankreich gebende» Transporte a.ii dem Pv--:-d->mer Bahnhof« an. Durch die Kritzgerheimkelir'wurde den Ankömmlingen ein herz licher Empfang bereitet. Abends 7 Msr subren die in Ostpreußen Bebeinialeien, nachdem sie mit Musik zu ihrem bereitst!bcnden Zuge geleitet worden waren, über Stettin ibrer engeren Heimat entgegen. Berlin, 29. Januar, Die Reicbszentralsteile sür Kriegs- »nd Zivilgesangene teilt mit: Die Heintdcsöram'nng der dentichcn Gefan genen an? Japan schreitet p ln m ä ß > a stark. Drei Dampstr bellnden sich bereits unterwegs. Der vierte. „Hndson-Mar»'''. v,r» läßt Japan in diesen Tagen. Außer den nrününali.ch in Aussicht ge nommenen vier Dampsern ünd zwei weit,re, ,A»i t Marn" ui'd „Nanea! Marn", inr den Abtra>i - >,:ct der dentt-'b.en Gefangenen Ge chartert worden. Ar! e- ' bejd-„ Damvsern werden auch die Fa milien der Gesängen d nnbesördert. „Ame-Maru" soll Java» in der ersten Kalste des -F- nai verlallen.. ,.No»'ea!-Maru" ''»de Februar. — Tie deutsche Fnrioraekmii'nnsian ,ur Heimbefördernng »userer Kriegsgekangeiie» aus Sibirien nt in Wladiwostok cingetrossen. Sie bat iiitl der Verleikuna der Bekleid ta>--:st.:"'.ke und Liebesgaben, smoie Nr. Sell, S der ihr sür ttnieistützungSzwecke zur Berjiigung gestellten LI MMv«e«! ««bei bereit« begonnen. Neber den Beginn de« Heimtrav-porte« de» Gefangnen aus Ostsi birien bosst die deittsche Kommission in dlrzer Zeit bestimmte Mitteil«»-en machen k»««ea. Kopenhagen, 29. Januar. Der hollä»bische Dampf« _Mo«kau', der soeben 409 aus Amerika zurückgekehrte P»le« nach Danzig be förderte, ging heute nach Rouen ab, um von dort 4 KO deutsche Krieg-gefangene abzuholen, die in den Gefangenenlagern in Algier und Korsika interniert waren. Die Gefangenen, die aus Rvrd- schleSwig stammen, werden direkt nach Flen-burg und Sonderburg be? fördert, um noch an der Abstimmung teilnehmen zu können. London, 29. Januar. Me .Kttsbe* meldet, ist Admiral von Reuter freigelassen worden. Er desindr» sich bereit» auf dem Wege nach Deutschland. Berlin, 29. Januar. Der Ehrf der Admiralität von Trotha ist zur Begrüßung der Jnterniertrn von der in Scapa Flow versenkten Flotte in Wilhelmshaven eingetroffen. . Erzber-er« Befinbe» - Berlin, L». Januar. Prof. »r. Miesch erklärte heut« nachmittag nach feinem Besuche beim Reichlfinanzminister Erzberger: Der Krankheitszustand ist durchaus al« normal zu bezeichnen- Temperatur 36.4. Puls 88. Die -Körperfunktionen find tadellos. Die Kräfte haben sich gehoben. ES besteht die Hoffnung, daß Minister Erzbergcr seine Tätigkeit baldigst wieder auf nehm en kan». Die Einstellung in den EisenbahnerrverkftLtteri Berlin, 29. Januar. Bis jetzt haben sich zur Einstellung in den Elscnbahnwerkstättcn unter den neuen Arbeitsbedingungen ge meldet : bei den Werkstätten Berlin 1 über 2000, Berlin 2 über 800, Frankfurt 2000, Nied 950, Breslau 2 1193, BreSlau 4 208, See- baldSlttück 450. Stargard 388, Salbke 550. darunter 100 Arbeiter, die bisher nicht bei der Eisenbahn beschäftigt waren. AuS den anderen Bezirken liegen noch keine Nachrichten vor- Neues Eisenbahnunglück Tchneidemühl, 29. Januar. In der vergangenen Nacht fuhr der D-Zug 4 in der Nähe von ZeerSk bei Könitz aus einen Militärtransportzug. Wie das Schneidemiihler Tageblatt meldet, wurden bis jetzt 9 Tote und 17 Verwundete gezählt. Die V?r- wundeten wurden in das Dttlitärlazaret Schneidcinühl gebracht. Einzelheiten fehlen noch. Kleine Nachrichten Die bayrische Regierung hat bei der Neichsregiening dG Wiedereinführung der Zwangswirtschaft für Leder beantragt. Besprechungen der Reichsregierung unter Beteiligung der Landesre gierungen finden bereits kommende Woche statt. Danzig, 29. Januar. Tie Zahl der Ententetruppen — eS waren bisher zwei englische und ein französisches Bataillon vorgesehen — ist um ein englisches Bataillon vermindert worden. Genf, 2S. Januar- Der „TempS* meldet: Für die besetzte» Gebiete ist zum 1. Februar der ZwangSliirs der Mark auf 14 Cen times herabgesetzt. In Baris sank der Markkurs am Montag von 20 ans 16 französische Centimes, am Dienstag auf 13 Centimes. Paris, 29. Januar Heute nachmittaa 5 Uhr mnrde der deutsche Geschäftsträger in Paris Minister Dr. Mayer voln Minister präsidenten und Minister des Auswärtigen Millcraud am Quai d'Orsay zur Uebcrreichuiig seines BeglanbigunaSschreibeus empfangen. Berlin, 29. Jaguar. Clemencau wird am 3. Februar an Bopd des Danipßers „Dolus" eine Reise nach Äegypten autreten. Kairo, 29. Ja». Auf den Minister der öffentlichen Arbeiten ist ein Bombenattcntat verübt worden Der Minister wurde nicht verletzt, obwohl sein Kraftwagen zertrümmert wurde. Ter Täter wurde verhaftet. - Paris, 29. Januar. Ter ,TempS" meldet: Laut Kopen- hageuer Nachrichten werden die Verhandlungen zwischen Litwinoss und O'Grady in Kopenhagen zu Ende geführt werden. Sächsische Volkskammer Dresden, 29. Januar. . Die Volkskammer erledigte heute zuuächst den Gesetzentwurf über die Ergänzung des Einkommensteuergesetzes. > Abg. Blüher (Deutsche Vp.) empfahl namens des FinaiM,»«- schusseS V die Annahme des Gasctzentwnrses »iid die Vvrgeschsagene Entschließung. Ohne wesentliche Debatte wurde der Gesetzeutwurs hieraus nach den Vorschlägen des Ausschusses angenommen. Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Hedrich begründet dann den Gesetzentwurf über einen Zuschlag z» der sür den 3. Termin des Rechnungsjahres 1919 zu entrichtenden E > u k o m m e n st e u e r. Tie Steuerbebuna werde noch durch weitere Nachträge zum Zwijcheiiptan gerechtfertigt, da man vor einem ungedeckten Betrage von mindestens 12 Millionen stehe. Angefichts dieser schwierigen Finanzlage hoffe er, daß die Kammer das große Opfer der Bevölkerung bewilligen werde. Der Stenertermin am 15. Februar schließe keine Mehrbelastung in sich, abgesehen von der Stenercrhöhung selbst. Es sei lediglich dcki Termin vom 30. April nnf den 15. Februar verschoben wurden, weil vom 1. April nn die Bundesstaate» die Steuerhoheit verlieren und weil es daraus ankomme, vorher noch einen recht günstigen Ertrag zu erhalten. Angesichts der riesige» Geldentwertung bedeutet der Ertrag der Steuer nicht das, was man eigentlich erwartet habe. Die Notwendigkeit der Erhebung werde durch das Zusammenkmnme» bedeutender Mehraus gabe» bedingt. Jedenfalls müsse die Angclegenlieit sobald als mög lich eittschiedcn werden. Von einer Staffelung der Steuer habe die Regierung ans verschiedenen Gründen abgesehen. Der angenommene Nosa-Marina RomanvonMelativa-nJava , Aus dem Holländischen lilnis-tz! von Leo Tepe van Hceinstedc l,3I. Fortsetzung.) Tie Worte toten Eljarlotte leid, sobald sü ihr entichlnpst waren; aber weokalb tat Marie auch so sonderbar. Sie wagte sie nicht an- ziiiehen um zu erfahren, weichen Eindruck ihre graniani-ni Wort? ge macht Na:»'»: jede andere Magd winde ihr Grobheste» gesagt haben —. Marie schwieg. Wenn Ehariolte »nn innzningte: „Tn jchw.'igst weil d» wir nichts z» erwidern weißt," würde sie dann noch als bü.ndigte llnschnlb Weiler schweige»? Doch so weit wollte sie es »ich: treiben. Nachdem Frau Sandberg ihr-'i» Aerger Luit geinacht batte, begab fie sich in den Sato» n»d sand sofort, ihr bezauberndes Lächeln wieder. Frau von Haere» unterbielt sicb mit Engenies Mutter. „Ja. er ist nnßeroideutlich guter Dinge ben e; ich habe ihn langt Nicht jo gesehen. Der arme Junge!" „Er ist eigentlich viel hübscher als Henri Mie konnte er sich nur so weatverle»'" Madame van Ln»'» melene >>»'„ Krssee ans der Kriitallschale. die Marie ihr darreictne. „Ein Mädchen aus dem Volle!" „Ist Ihnen »nch Zuller und Milch gejaltig?" Tine Frage rich tete Mg,w mit tonlcher Stimme an Emil Sandbe'g. Er warf !l» eine» zudringlichen Blick n, nie sie junge Herren sich dienenden Geistern gegenüber iffters Hera»-nehmen. Sie suhlte die stumme Beteidignng: es vielte etwas um ilu-en Mm,'-Winkel, und fie schlug bie Augen aus, aber fie sab Emil nicht an, sondern ihre Auge« suchten Franl. der neben Eugenie saß und m-t ihr eifrig ein Album diirchbiälterie. Sie ging init der Platte weiter »nd bot Franl und Eugenie den Kaffee. ,.T inke'" iagie Franl kühl: aber als Eugenie die Hand ans- slreckte' um eine Dan ui nehme», kam er Gr z-i'u-r und tvr-ah die ibm dank: - r niläri-!nde Dame mit R.Gm und !aller. -- Als Marie sich entiernl batte, trat Emil zu Eharlett--. die neben Lniie aiE dem Sofa saß: er schob einen ni-drigen Stuhl herbei und ließ sich darin nieder. „Wie ist es Eo„si„chr„?" fragte er. mit den O-iaiten der Arm lehne ivielend. „Haff d» dich von deinem Schrecken ein wenig erhoff?" „Ich sagte gerade n> Luise, beim nächsten Diner. daS ich gebe, nehme ich einen Lobnoiene,. Mit den Mägde» hat man nichts als Aerger und Mühe." „Du wirsl es dos arme Geschöpf doch nichl noch inehr entgelten lassen? Es ist ib> nahe genug gegangen." „Du scheinst sie sehr genau beobachtet z» hoben" -- Cliarlottes Ton sollte scheinend und liebenswürdig sein, war es aber keineswegs — „ich danke inr die freundliche Teilnahme!" „Das ist keine Anlworl au! meine Frage Sage, daß du Gnade stit !>le-> t eiaeben I,affen will." „Weshalb?" „Bari! du die Liebensnn'irdigleil selber bist und das Mädchen so neu " Nabe ich auch schon gedacht, aber dergleichen Späße dulde ich m : l» meinem Hanie. Das mußt du dir ni'rke», Einil!" Lniie zuekie die Achsel. „Tn erinnerst dich Lotte, daß sie mir nie jo recht gefallen nullte; ich traue ihr nicht." „Wober hast du sie bekommen?" sragle Emil. „Ich will dir die Adresse meiner Gesindevermielerin geben, sagte Charlotte, „dann kannst dn dich über die Angelegenheiten der Dienst boten nach Herzenslust nitterbciiten." Sie stand ans. innerlich empör! Den ganzen Abend blieb fie nervös erregt, i»id als die Gälte fort waren, hielt sic 'hre:» Manu eine Sirasprcdigt! Sie wart ibm seine „Gleichgülligleit und Noncha lance" vor und versicherte, daß sie nicht so bald wieder ein Essen geben werde. „Bei dem ersten widrigen Vorkommnis, oder wenn ich etwas von Emil bemerke, schicke ich Marie fort," erklärte sie wiederholl: „ich kan» die Doii-Iuän Manieren deines Vetters nicht leiden." Sandberg ließ den Redestrom über sich ergehen. Sie begab sich weinend zu Belt und weinte lange Zeit fort, ohne selbst recht zu wissen, weshalb; vielleicht allein, weil sie sand, daß die Tränen ihr eine an genehme Erleichleruiig verschaffte». Aber auch Marie lag »och spät in der Nacht wach zu Bette und schluchzte, als wen» ihr daS Herz brechen wollte. „Und ich . . . ich muß ihnen auswarten . . . und mein Platz ist doch zwischen ihnen! Aber wo soll ich bleiben? Wo soll ich mich verstecken?" Am folgenden Morgen erhielt Marie einen Brief, den ersten in all der Zeit, seit sie bei Fra» Sandberg in Dienst getreten war. Der Umschlag trug einfach die Aufschrift: An Fräulein Marie bei Frau Sandberg, darunter Straße und Hausnummer. Die Köchin hatte den Brief in Empiang genommen und die Neuigkeit brübwarm der Madame mitgeteilt mit der Bemerkung, Marie sei über und über rot geworden, als sie ihr den Brief übergeben habe. Die andere Magd wußte auch allerlei Verfängliches zu berichten, so daß Madame beschloß, Marie streng zu überwachen; es stand kei ihr fest, daß der Brief, von Emil sein müsse. Marie öffnete ihn erst, als sie sich einen Augenblick in ihr Käm merlein zurückgezogen und die Tür verschlossen hatt». Mit zitternde» Hand zog sie eine Karte heraus, auf der folgende Zeilen standen: Ich traute gestern abend meinen Augen nicht. Ich mich mil dir reden. Wenn Ich heute abend komme, so sage mir, wo dies ge-c schehen lau», oder schreibe mir. Dn kennst meine Asresse. F. v. H. Marie steckte die Karte wieder in den Umschlag und schloß beide ein: ein entschlossener Zug legte sich um ihre Lippen. Nach de», Abendessen wurde geklingelt; Marie öffnete die Tü», und Frank trat ein. „Hast d» meinen Brief erhalten und was antwortest du dar», aus?" fragte er leise «nd hastig - i „Nichts!" ' . .. . H! (Fortsetzung folgt.), -L "F 1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)