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Drittes Blatt Sächsische V-lkSzeit«»« vom 3. Juli 1S10 Nr. 14S 8eliinke /u bskvn in ^potbolcon, Vro^vrion un«1 Xolooiuiwursllintnäiuo^sn. MsgevttSrkeaa ,,, ApprMavregrinl Nmvtwein IVo kusvvLrt» »tobt srbLltliob, Vor- saoä^. por kost -/, klusolron ^ 4.— ::: trsnico I^sctinLtuns. koHiln kv L. 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Herr Sterzinger — bitte auf ein paar Worte." „No, was is?" fragte dieser betroffen — „Sö machen ja so a Leichen bitterminen — is denn der alte Herr davon gestorben?" „Nein — nein — um Gottes willen, verehrter Herr," sagte der junge Arzt, sich ängstlich umsehend, „Sie maclM mir ja die übrigen Herrschaften kopfscheu. Nein — es handelt sich um etwas ganz anderes!" Und er zog ihn, da bereits einige von der Gesellschaft aufmerksam ge worden waren, in eine Ecke und verhandelte dort mit gedämpfter Stimme eifrig mit ihm. „Es ist ja," rief dann Herr Sterzinger sehr laut und sehr vergnügt — „a Rock und a paar Hosen — ja, die kann er gleich haben — geben's her — i geb's Jhna glei!" Beide Herren verschwanden, während die zurückgebliebene Gesellschaft ihnen teils verlegen, teils belustigt nachsah. In wenigen Minuten hatte der Doktor ein paar schöne schwarz-weiß karrierte Beinkleider und ein braunes Jackett nebst gleichfarbener Weste. Dieses Mal ging das Umkleiden schneller. Indessen schlotterten Weste und Jackett auch so bedenklich um- den Leib des alten Herrn, das Neffe Otto bedenklich äußerte: „Du, Onkel, ich glaube, es wird auch so nickst gehen." „Ach — kxrs heißt das?" rief der Onkel ärgerlich, „es muß gehen! Herr Doktor, haben Sie nicht einen alten Wintcrüberzieher oder etwas ähnliches? Ich brauche den Anzug ja nur für die Fahrt — und die Herrschaften sehen mich ja doch nur die paar Minuten, da ich mich von ihnen verabschiede. Morgen bekommen Sie die Sachen ja wieder — so — und nun zu den Stiefeln." Onkel GalleiSke nannte einen im Verhältnis zu seiner Figur sehr kleinen Fuß mit sehr hohem Spann sein eigen — und deshalb wollten ihm von den zur Verfügung stehenden Stiefeln, weder die des Doktors noch dessen Sohnes passen. Er konnte nicht hinein, sie waren ihm über den Spann zu eng - mW von den vorhandenen Hausschuhen, die alle zu breit und zu lang waren, wollte keiner an seinem Fuße haften bleiben. Endlich fanden sich ein paar Filzschuhe, die sich als brauchbar erwiesen. Der Zylinder, der dem un glücklichen Reiter sogleich vom Kopfe gefallen und in den Rasen gerollt »vor. lvar das einzige Kleidungsstück LeS OnkelS, das unversehrt geblieben war. Dieses stülpte er mif sein Haupt, wickelte sich in einen schweren Hohenzollern- mantel, den der Direktor hatte herbeibringen lassen und sagte sehr unter nehmend ; ..1 ^Li „Im Interesse Ihrer Gesundheit, Herr Hauptmann," hatte aber der Direktor eingewandt, „möchte ich Sie doch bitten, ein warmes Bad mit nach- heriger kalter Abreibung zu nehmen. Das verhindert Blutstockung infolge der eben erlittenen gewaltsamen Abkühlung. Sonst kann daraus allerdings Rheumatismus oder ein Rückfall Ihres Podagra entstehenI" Damit mußte sich der Onkel denn auch einverstanden erklären. Fast ebenso schnell als er, der sich immer noch die Augen rieb, immer noch prustete, ouf Zimmer Nr. 50 anlangte, war auch schon der Badewärter mit Tüchern. Lappen, Seife zur Stelle und bald kam auch Krukow, eine Badewanne tragend. Nr. 50 war ein Zimmer mit Badeeinrichtung. Es war für den Notfall eingerichtet, daß die Anstalt einmal überfüllt wäre und diente im Winter, wenn die Badeanstalt leer war, den Familienmitgliedern als Badezelle. Während nun Otto, der junge Hildebrand und der Badewärter dem Onkel aus seinen nassen Kleidern heraushalfen, trat der Direktor wieder ein und brachte einen seiner Anzüge mit, den er auf das Bett legte. Nun bereitete der Badewärter das Bad, während des Onkels nasser und schmutziger Anzug dem braven Krukow zur vorläufigen Reinigung über antwortet wurde. Sehr mollig fühlte sich der Herr Hauptmann in dem warmen Wasser, und als dann die kalten Güsse kamen, klapperte er sehr lebhaft mit de» Zähnen und rief in einem fort: „Ich Lanke für Obst! Das geht doch mein Lebtag nicht gut!" Fuchtig aber wurde er, als er den: Wasser entstiegen lvar und der Bade diener seine Armkräfte durch Frottieren an ihm erprobte. „Zum Kuckuck noch mal," rief er — „möchten Sie mir vielleicht nickst gern das Fell abreiben? Das halt der Teufel aus!" Und ehe man sich's versah, befreite er sich mit einem Ruck aus den Händen seines Peinigers, rannte nach der entgegengesetzten Seite des Ge maches, stolperte, bekam den Türgriff zu fassen, und in dem Bestreben, sich auf denselben zu stützen, drückt er hinunter und die Tür sprang auf. Im Rahmen derselben kniete nun Onkel Galleiske mrd rieb sich seine juckende, wie Feuer brennende Haut. Man hatte in dein allgemeinen Bemühen, ihm zu helfen, vergessen, hinter dem sich mit des Hauptmannskleidern entfernerlden Kruckow die Zimmertüre zu verschließen. Die Herren fingen nun nach einiger Mühe den Onkel Galleiske wieder ein, hielten ihn tüchtig fest und der Badewärter frottierte aus Leibeskräften. Wohl stöhnte Herr Galleiske noch beträchtlich und wehrte sich energisch — allein das half ihm nichts — und endlich war auch dieses schwierige Werk voll- endet. Jetzt hieß es, ihn umkleiden und da kam die bedenkliche Tatsache zu tage. daß ihm die Unterkleider nicht recht saßen — allein sie waren wenigstens nicht gar zu kurz und nicht allzu eng — und so ging es denn leidlich. Auch sollte das ja nicht allzu lange dauern, denn der Wagen würde ja gleich ab- fahren. Dann aber kam die Frage deS Anzuges. Zunächst mal die Bein kleider. War min Dr. Emmerich Hildebrand immerhin eine recht stattliche Figur, so war Onkel Galleiske ein wahrer Riese. „H0H0I" rief er deshalb, als er sich mit großer Anstrengung in die Beinkleider hineinzwängte, -aß verschiedene Nähte bedenklich krachten, „lieber Doktor, Sie denken wohl, ich halte es Mt dem Herzoge von Berry: wenn ich "^1" „Schnurrige Käuze,"