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Blumenbrett aufgelegt. Dieses kippte aber plötzlich und das Mädchen stürzte in den Hof hinab. Glücklicherweise hat das Kind nur geringe Hautverletzungen an beiden Armen davongetragen. Ries«, 1. Juli. Am DonnerStagnachmtttag trat hier ein heftiges Gewitter auf, wobei ein Blitzstrahl in die elektrische Leitung des Rathauses schlug und diese zerstörte. Scharfeustei«, 1. Juli. In der Strobelschen Fabrik geriet der 86 jährige Arbeiter Werner mit einem Arme in die Papiermaschine und wurde schwer verletzt. Weida, 1. Juli. Ein Gewitter mit starken elektrischen Entladungen ging gestern nachmittag über unsere Gegend nieder. Der wolkenbruchartige Regen richtete in Feld-, Gartenfrüchten und Obstbäumen beträchtlichen Schaden an. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. 8 Dresden. (Kath. Kreuzbündnis.) Dienstag den 6. Juli abends '/z9 Uhr Königsbrücker Straße 21,1: 1. Vortrag des Herrn Lehrer Hentrich; 2. Wichtige Be sprechung. Punkt 8 Uhr Vorstandssitzung. 8 Friedlaud t. B. Zu einem gemütlichen Beisammensein in schönster Harmonie gestaltete sich das Zusammenkommen der österreichischen und sächsischen Gescllenvereine in der althistorischen Stadt Friedland i. B. im Hotel Reichshof. Schon in früher Morgenstunde kamen die Vereine hier an. Zunächst wurden die Sehenswürdigkeiten im Schlosse be sichtigt, von wo man einen wunderschönen Ausblick in das Jsergebirge hatte. Nach der Mittagstafel fand um 3 Uhr die Versammlung statt. Nach einem Marsch durch die Fried- länder Musikkapelle sprach der Senior des Zittauer Gesellen- Vereins einen sinnigen Prolog. Nach dem Kolpingslied be- grüßte Herr Oberkaplan Kurze-Zittau alle erschienenen Vereine diesseits und jenseits der Grenzpfähle. Nach dem Bundesliede, vorgetragen vom Jugendvereine Seitendorf, hieß der Herr Dechant von Friedland als Obmann alle Friedländer Vereine und Gäste willkommen und sprach in zündenden Worten über Deutschsetn und Katholtschsein. Herr Oberkaplan Mott-Ostritz gedachte der österreichischen und deutschen Autoritäten mit einem Hoch, das begeistert auf- genommen wurde. Es kamen dann lustige Couplets zum Vortrag. Ein Tanzkränzchen schloß sich diesen an. Gegen 'S Uhr wurde der Heimweg angetrelen. Mögen sich die Stunden alle Jahre wiederholen, war der Wunsch aller, als die Hand auf ein baldiges Wiedersehen gegenseitig gegeben wurde. D. Neues vom Tage. Kattowitz, 1. Juli. Graf Tiele-Winckler erwarb für 17 Millionen die in den Kreisen Lublinitz und Groß- Strehlitz gelegenen 106 500 Morgen großen Besitzungen des Grafen Stolberg-Wernigerode. Bonn, 1. Juli. Geheimer Kommerzienrat Dr. Emil vom Rath in Köln spendete für die Universitätsbibliothek 30 000 Mark. Hamburg, 1. Juli. Ein hiesiger Rechtsanwalt hat wegen der Schaustellung von Bildern Rezniczeks und anderer moderner Maler bei der Polizei Anzeige erstattet und dagegen protestiert, daß derartige Bilder öffentlich ausgestellt und fetlgeboten würden. Daraufhin wurden eine große Anzahl dieser Bilder konfisziert. Budapest, 30. Juni. Wie nunmehr amtlich fest- gestellt ist. büßten bei der UeberschwemmungSkatastrophe im Komitat Krasso-Szoereny 193 Personen ihr Leben ein; 22 werden noch vermißt. Die Bevölkerung der vernichteten Ortschaften wird in höher gelegenen Punkten angestedelt. Brüssel, 30. Juni. Wie das Abendblatt „Derniäre Heure" meldet, ist der der Mitschuld an dem Friedberger Verbrechen verdächtige Karl Werner heute in Lüttich ver- haftet worden, wo er sich unter dem Namen Schmidt auf- Telegramme. Kr ei sau, 2. Juli. Heute vormittag legte die hier weilende Abordnung des Zentralverbandes der deutschen Ing Kriegerverbände Nordamerikas im Beisein von Mit gliedern des Schweidnitzer Krciskriegerverbandes am Sarge des Generalfeldmarschalls Grafen v. Moltke einen Lorbeer franz nieder. Die Schleife trägt die Inschrift: Amerikas deutsche Kameraden in unvergänglicher Liebe und Treue. 1910. Allenstcin, 2. Juli. Im Prozeß Schönebeck-Weber stellten die ärztlichen Gutachter heute fest, daß die Ange klagte nicht nur verhandlungsunfähig, sondern völlig geisteskrank und auf Monate hinaus nicht verhandlungs fällig sei. Der erste Staatsanwalt beantragte vorläufige Einstellung des Verfahrens gemäß 8 203 der Strafprozeß ordnung unter Vorbehalt der Verteilung der Kosten. Der Gerichtshof beschloß vorläufige Einstellung des Verfahrens gemäß 8 203 der Strafprozeßordnung, da die Angeklagte nach der Tat in Geisteskrankheit verfallen sei. Die Ver teilung der Kosten wird Vorbehalten, lieber den Haftbefehl hat der Gerichtshof absichtlich nichts beschlossen. Karlsruhe, 1. Juli. Der Finanzminister Dr. . Honsell ist gestorben. Heilbronn, 1. Juli. Das Schwurgericht verur teilte den ehemaligen Schultheiß von Stockheim, Bosch, wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung im Amte zu Jahren Zuchthaus und 1000 Mark Geldstrafe. Bosch hat 65 öffentliche, 353 private Urkunden und 319 falsche Beurkundungen vorgenommen und Banken und Sparkassen um etwa 300000 Mark geschädigt. Lemberg, 1. Juli. Nach einer amtlichen Dar stellung der Vorgänge an der Universität ist der erste Schuß auf seiten der Rnthenen gefallen, wobei der Ruthen« Kocko am Kopfe getroffen wurde. Die Polizei trennte die Kämpfenden und schloß einen großen Teil von ihnen in den Hörsälen ein, wo sie in Untersuchungshaft genommen wur den. Drei Verwundete mußten ins Krankenhaus gebracht werden, darunter Kocko, der am Abend gestorben ist. In einem der Hörsäle, in denen die Studenten gefangen ge halten wurden, sind 15 Vrowningpistolen gefunden worden. Nagaz, 1. Juli. Die Leiche des am 22. Juni zur Besteigung des Falknis anfgebrochenen Kaufmanns Schräder aus Dresden ist heute mittag vom Wirt auf dem Guschagrat zwischen diesem und dem Fläsch aufge funden worden. Schräder ist vermutlich beim Aufstieg ab gestürzt. Die Leiche wird Sonnabend nach Maienfeld über geführt. Paris , 1. Juli. Nach einer Verfügung des Unter snchiingsrichters wird Schwester Candida wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes vorläufig in Freiheit ge setzt werden. Paris, 2. Juni. Der Mann, der gestern in einem Eisenbahnabteil erster Klasse eine Dame zu berauben ver sucht hatte und beim Herausspringen aus dem Zuge von einem entgegenkommenden Zuge getötet worden war. ist. wie aus den bei der Leiche gefundenen Papieren hervor geht, ein Zahnarzt aus Varenne Saint Maur namens Ballieux, der wegen seines liederlichen Lebenswandels schon seit langem einen schlechten Leumund besaß. Paris. 2. Juli. Das Schwurgericht von LenS-le Sauvier verurteilte den Krankenhauswärter Alibis, der beschuldigt war. mehrere Irren m gewinnsüchtiger Absicht erwürgt zu haben, unter Zubilligung mildernder Umstände zu sieben Jahren Kerker. Madrid, 2. Juli. Im Senat führte der Minister Präsident Canalejas aus: Die Negierung würde die reu giöse Frage nicht angeschnitten haben, wenn sie nicht ge glaubt hätte, sie lösen zu können. Das Vorgehen der Ne giernng sei nicht gegen die religiösen Gefühle des Volkes gerichtet, sondern lediglich gegen den .Klerikalismus. Er bedauere die öffentliche Einmischnng des spanischen EpiS kopates, nachdem die Verhandlungen mit dem päpstlichen Stuhle eingeleitet worden seien. In gleicher Weise bedauere er die von spanischen Damen eingeleitete Bewegung gegen die Regierung. Er verlange Zurückhaltung von allen, namentlich vom Episkopat. (Das heißt mit anderen Worten, wer das Recht der katholischen Kirche verteidigt, ist ein Störer des Friedens. D. Ned.) Theater und Musik. I Dresden. «Der heilige Rat", Komödie von Ludwig anghofer. Ein guter Schilder« und Erzähler von Volkssitten ist Ganghofer. Als Dramatiker gelang ihm auch mancher Wurf, meist aber schlagen die dramatisierten Erzählungen nicht ein. Deshalb versucht er eS in „Der heilige Rat" mit einem französischen frivolen Einschläge. Eine Bäuerin folgt aus den „heiligen Rat" einer Nachbarin dem Beispiel Sarahs in der Bibel, die. weil sie kinderlos blieb, ihrem Mann die Magd empfahl. So wollte Magdalen dem Gespött der Nachbarn entgehen. Gott schenkte ihr aber einen Knaben Deodonat, den der Vater überall zurück setzt, während er den als ehelichen Sohn ausgegebenen illegi timen Fabian liebt. Der Betrug hatte daS Glück der Ehe ver- nichtet. Endlich gesteht die Mutter dem Pfarrer das Ver- brechen. Dieser bewegt den Vater den legitimen Sohn als Erben des Gutes anzuerkennen. Der Knecht MatheS aber, der sich als der Vater Fabians entpuppt, wird samt seinem leichten Sohne fortgejagt. Für den abgebrauchten Stoff hatte der Autor eine recht ungeschlachte Pikante Ausfärbung durch die oben angedeutete Geschichte aus der Bibel gefunden. Psychologisch ist sie unglaublich und als Theatermache in einem 'Bauernstück direkt abstoßend. Die religiösen Gebräuche standen mit der minderwertigen Sittlichkeit in Widerspruch und wurden von den Zu schauern verständnislos als katholische Heuchelei bewitzelt. Dagegen ist die Figur deS Pfarrers edel gezeichnet und wurde von Herrn Janda ausgezeichnet und mit Würde charakterisiert. Fräulein Grundmann gab die Magdalen mit Verständnis. AIS Seehofbauer vermochte Herr Geffers in den drei letzten Akten nicht den rechten Ton zu treffen. Herr Langer gab den alten Kronschabl und Herr Opel den Mathes recht gut. In den Rahmen der guten Aufführung fügten sich die Damen Helbrandt und Conrad und die Herren Hellwig und Wagner trefflich ein. r. I Dresden. Wochenspielplan des Residenztheaters vom 3. bis mit 9. Juli. Sonntag und Montag: Der heilige Rat (8 Ubr). Dienstag: Alt-Heidelberg (8). Mittwoch: Der heilige Rat (8). Donnerstag: Zapfenstreich (8). Freitag: Der heilige Rat (8). Sonnabend: Schone dein Herz (8). Stimmen aus dem Publikum. (Ohne Verantwortung der Redaktion.) Ein „Bravo" dem Verfasser 8 des Artikels „Roms aotorii»." in Nr. 146 der „Sächs. VolkSzeitung" vom 29. Juni. Möchte doch dieser herrliche Artikel von allen Katholiken Sachsens, besonders auch von denen der Diaspora, recht beherzigt werden. Mit dem herzlichsten Danke ver binde ich die Bitte an den Herrn Verfasser — und ich handle gewiß im Sinne vieler — seine Glaubensgenossen recht oft in dieser erhebenden und herzstärkenden Weise erbauen zu wollen. Ein dankbarer Katholik der Diaspora. SM» Medaillen "MD künstlerisch ausgeführt, in echt Silber, Gold u. Emaille empfiehlt Hvlnrlel» Vrüinpsr Hofl. weil. Ihrer Maj. der Königin-Witwe von Sachsen ISrvnckvn, 8p«rvr Wiek« 8«I»önnvrir»nn« in der Nähe deS Kgl. Schlosses und des NeumarkteS. - Gasth.Scharfenberg (Vanipfschiffstation) IV23 Beliebtester An»flng»ort der Meißner Umgebung. Empfehle mein Gartenetablissement Vereinen zu Ausflügen. Ballsaal m.Orchestriov. Staubfreier Garten. Gute Bewirtung. Ergebenst Richard Lorenz «. Frau. 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