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yemacht; außerdem ist die Schwellung der Nacken- und Halsmuskulatur nahezu geschwunden, so daß der Kaiser den Kopf ohne Schmerzen bewegen kann. Auch die Schwellung der Gaumenmuskulatur, die daS Schlingen erschwerte, ist beinahe gänzlich behoben; der Appetit nimmt zu. — Der Ausbau der deutsche» Festungen ist im nächsten Jahre vollendet, nachdem er zehn Jahre in Anspruch ge nommen hat. Es sind von den auf 211814 400 Mark veranschlagten Kosten in der Zeit von 1903 bis 1910 173 835 700 Mark zur Verwendung gelangt, 1911 wurden 16 520 300 Mark verbraucht und für 1912 sind 10 778 400 Mark bereitgestellt. Im ganzen sind bisher 200 134000 Mark in Anspruch genommen worden. Der Etat für 1913 bringt nun die Nestsumme von 9 — 10 Mtll. Mark. Damit ist der außerordentliche Etat vom Festungsbau entlastet. Aber man darf nun nicht annehmen, daß die Festungen jetzt ganz auSgcbaut seien und kein Geld mehr forderten. Im Gegen teil: die Forderungen werden schon wegen der technischen Fortschritte wiederkehren; aber sie werden dann nicht mehr aus der Anleihe bestritten, sondern auS dem ordentlichen Etat. Diesen Fortschritt hätte man ohne die Finanzresorm von 1909 auch nicht machen können. — Die Strandung de- Torpedoboote» „G 7", die. wie berichtet, vor einigen Wochen bei Brüsterort stattfand, führte den Kapitänleutnant Riedel vor das Marinekriegsgericht in Kiel. Der Offizier war angeklagt, die Strandung deS unter seiner Führung stehenden neuerbauten Torpedobootes ver schuldet zu haben. Der Materialschaden betrug 100 000 Mk. Das Kriegsgericht kam zu einem Freispruch, da die Strandung nach dem Urteil der Sachverständigen auf Ttromversetzung zurückzuführen mar. — Staatssekretär Dr. Sols zur Fleischeinfuhr au» den Kolonien. Nach der Windhuker Zeitung „Südwest" soll der Kolontalstaatssekretär Dr. Sols bet seiner Anwesenheit in dem nördlichen Bezirke Grootfontein auch zu der in letzter Zeit viel erörterten Frage der Fleischeinfuhr von Deutsch-Südwestafrika nach Deutschland Stellung genommen haben. Landesratsmitglied Prion hatte als Vertreter deS Bezirks darauf hingewiesen, daß die Schaffung von Absatz märkten für südwestafrtkanisches Vieh den Farmern schwere Sorge bereite, und gleichzeitig den Kolonialstaatssekretär ersucht, der Fleischeinfuhr nach Deutschland die Wege ebnen zu wollen. Daraus erwiderte Dr. Sols solgeudermaßcn: „Die Frage der Viehaussuhr ist meiner Ansicht nach ja noch nicht so brennend, und ich glaube, daß wenn der Zeitpunkt eintritt, Sie auch den Markt offen finden werden. Deutschland muß noch etwa 5 v. H. seines Fleischbedarfs einführen, und Sie können versichert sein, daß Ihr Fleisch willig Aufnahme finden wird. Als Beruhigung mag Ihnen dienen, wenn ich Ihnen erkläre, daß einer der hervor ragendsten Agrarier und Reichstagsabgeordneten Mitglied der Ltcbig-Kompanie ist. Außerdem wird Südafrika Ihnen einen sicheren Markt bieten." — Der sozialdemokratische Parteivorstaud erläßt einen Aufruf zur Teuerung, der eine neue Agitation entfachen soll. ES heißt da: „Wir empfehlen den Parteiorganisationen die Verbreitung von ausklärenden Flugschriften und die Ein berufung von Volksversammlungen. In diesen Versamm lungen muß die zeitweilige Aufhebung der Zölle aus Lebens und Futtermittel, die Oeffnung der Grenzen (unter Bei behaltung wirklich unerläßlicher Schutzbestimmungen zur Verhütung von Seucheneinschleppung) für die Einfuhr von Schlachtvieh verlangt und die Beseitigung der Bestimmungen des Schlachtvieh- und Fleischbeschaugesetzes, durch die die Einfuhr frischen und zubereiteten Fleisches geradezu unmöglich gemacht wird, gefordert werden. Wir zweifeln nicht daran, daß die Genossen überall bestrebt sein werden, die Ver sammlungen zu wuchtigen Demonstrationen gegen die agra rische Naubpolitik zu gestalten." Jetzt wird das Fleisch billiger werden II Das gerade Gegenteil tritt ein; wenn wieder alle Welt nach der Teuerung schreit, dann wird die Erhöhung der Preise erst recht vor sich gehen. Daß die geforderten Mittel nichts nützen, hat man im Reichstage schon dutzendmal nachgewicsen; deshalb braucht mau keinen Reichstag jetzt zusammenzurusen. Aber der Sozialdemokratie scheint der Stoff zum Hetzen auSgehen zu wollen. — Nrber die Arbeiterentlassung auf der Kaiserlichen Werft. Zu der mehrfach erwähnten Arbeiterentlassung aus der Kaiserlichen Werft schreiben Berliner Blätter: Wegen mehrerer sehr eiliger Arbeiten hatte die Kaiserliche Werft ihren Arbeiterstand in der letzten Zeit ganz ungewöhnlich erhöhen müssen. Nun sind wieder normale Verhältnisse eingetreten, so daß au eine Herabmindcrung des derzeitigen Albeiterstandes gedacht werden muß. Die Werft gewährt den wegen Arbeitsmaugel zur Entlassung kommenden Arbeitern eine sechswöchige Kündigungsfrist und setzt sich mit der Kaiserlichen Werst Wilhelmshaven und Danzig wegen Uebernahme der in Kiel freiwerdenden Arbeitskräfte in Verbindung. — „Auf abschüssiger Bahn." Im Scherlschen „Tage" beschäftigt sich der nationalliberale Parteisekretär Johann Johannsen unter obiger Ueberschrtst mit der national- liberalen Partei. Er meint, die Entwickelung der national- liberalen Partei von der Ablehnung der Retchsfinanzreform an bis zur Reichstagspräsidentenwahl, bleibe ein typischer Fqll des Hinabgleitens auf der radikalen Ebene. Die Partei habe Steuerhctze getrieben, sei den Linksliberalen immer näher gerückt und habe sich an die Sozialdemokratie ungegliedert. Sie habe weiter bei den Reichstagswahlen keine allgemeine Losung gegen die Sozialdemokratie aus- gegeben. Man könnte ja über alle diese Verfehlungen den Schleier des Vergessen» breiten, wenn nicht immer wieder neue Ereignisse einträten, die den Beweis lieferten, daß der Marsch nach der neuen Richtung fortgesetzt werde. Ein solches Ereignis sei beispielsweise die Stellung, die die nationalliberalen Mitglieder der bayerischen Abgeordneten kammer in der Frage der Bestätigung sozialdemokratischer Bürgermeister eingenommen hätten. Wenn diese Haltung für die Zukunft bestimmend sein sollte, dann wäre der nächste Schritt die Forderung, daß offenkundige Sozial- demokraten zu Staats- und Reichsbeamten ernannt werden dürften. Noch niemals hätten solche Ansichten für national- liberal gegolten. — Ei« «eucS Jnfauteriegkwehr für da» frauzöfisch Heer. Wie man au» Paris schreibt, soll die französische Infanterie ein neues Gewehr erhalten, nnd eS werden zu diesem Zwecks von der französischen Heeresverwaltung einige neue Modelle erprobt. Es ist die Einführung eines auto- mat scheu Gewehres in Aussicht genommen, da- den Rückstoß gleichzeitig zum Laden ausnutzt. DaS neue Gewehr soll verschiedene Vorzüge gegenüber dem LebebGewehr 1886. Modell 93, besitzen. Die Anfangsgeschwindigkeit der Kugeln ist eine viel größere; sie schwankt zwischen 900 und 1000 Meter, wodurch man eine Höhere Treffsicherheit zu erzielen hofft. Die Durchschlagskraft soll ebensall» höher sein. — Wird nicht zu viel gestraft? Zum ersten Male ist eine statistische Berechnung darüber angestellt worden, wie viele Personen der deutschen Reichsbevölkerung wegen Ver brechen oder Vergehen gegen Neichsgesetze bestraft sind. Diese Berechnung hat — nach der „B. Z. am Mittag" — die niederschmetternde Tatsache ergeben, daß bei uns wegen Verbrechen oder Vergehen gegen Neichsgesetze jede 12. Per son bestraft wird, und ztvar jedes 213. Mädchen, jeder 43. Knabe, zedcs 26. Weib, jeder 6. Mann! Einsichtige Krimi nalisten haben schon immer vor einer „sträflichen" Ueber- produktion gewarnt. Krahne, der Reformator des preußi schen Gefängniswesens, hat schon im Jahre 1889 in seinem „Lehrbuch der Gefängniskunde" gefordert, daß „das Schwert der Themis, welches zur Schlacht gegen das Ver brechen dienen solle, nicht mißbraucht werden dürfe zum Holzhacken". Nach ihm hat o. Bar in seiner Rektoratsrede mit schönem 'Freimute die schöne Warnungstafel aufg?- richtet: „Wenn fortgesetzte Strafgcbote erlassen werden, wenn alle Welt bestraft wird und jedcrman alle Tage Ge fahr läuft, von einem strengen Richter sogar mit Freiheits strafen belegt zu werden, dann ist das Gefängnis keine Schande mehr, nnd die Wirkung der Strafgesetze wird da abgcschwächt, wo sie am wenigsten zu entbehren ist: bei den wirklichen Verbrechern". Endlich ist Finkelnburg, der be kannte Leiter deS Moabiter Zellengefängnisses, auf das alleccnischiedeuste dafür eingetrctcn, daß der jetzt üblichen Strafsucht endlich ein Ziel gesetzt werde. Er hält einen völligen Systemwechsel für erforderlich und erklärt Straf- ckononiic und wieder Strafökonomie und nochmals Straf ökonomie für die Weisheit, die nottut. „Strafe nur, wo Strafe im Allgemeinintercsse durch nichts anderes ersetzbar ist. Strafe also nur als letzte Wehr für das Gemeinwohl. Sonst, wo immer und wann immer es möglich, Stützung des Gcsellschaftskörpers aus Eigenkrast durch soziale Re form und Nemedur." Aus dem Auslande. Oesterreich-Ungarn. — Der türkische Thronfolger Jussuf Jzzediu, der gegen wärtig in Eülach in Ntederösterreich weilt, werde, wie die „Reichspost" meldet, die Herbeiführung eines Waffen stillstandes und die Einleitnng offizieller Friedensverhand lungen anbahnen. Es ist nickt ausgeschlossen, daß es zu einer Begegnung zwischen dem Prinzen und dem Minister des Aeußercn, Grafen Berchtold, kommen werde. Italien Zum türkisch-italienischen Krieg. — Türkisch-italicnischrr Gefangenenaustausch? Wie in Konstaiitinopel verlautet, überbrachte der freigelassene Walt des Archipels, Subhi, den Vorschlag der italienischen Negierung, die in Fezzan gefangengehaltenen fünf Mit glieder der italienischen wissenfclxiftlichen Expedition frei- znlassen, wogegen die italienische Negierung 21 kriegs- gefangene Türken wieder freigcben werde. Rraniere ch. — Muley Hafid hat gestern von Versailles eine Auto fahrt nach Paris unternommen und verschiedene Straßen und Plätze besichtigt. Er hat die europäische Tracht und namentlich das europäische Schuhwerk, welches ihn» sehr unbequem geworden war, wieder mit orientalischer Tracht vertauscht. Er hat sich Visiteukarteu bestellt und will die selben bei einigen Persönlichkeiten heute abgeben. Stützt an» — Auslandsreise de» Zaren? Einer Petersburger Mcldung der „Patrie" zufolge, geht in russischen Hofkreisen seit einigen T'.gcn die Rede, der Zar we-de sich im Laufs des kommenden JahreS nach Franklelch und England be geben, um dem Präsidenten FallisreS und König Georg einen Besuch abzustatten. ES heißt auch, der Thronfolger werde sich in der Begleitung des Zaren befinden und die Reise selbst würde wie diejenige Poircaräs auf dem See wege erfolgen. Türket. — Der Aufstand in Albanien. Die Pforte beschloß uunmehr, gegen diejenigen Albanesen, die nach den zwischen der Negierungskommission! und den Albanesenführern ab geschlossenen Vereinbarungen noch Gewalttätigkeiten be gehen und Plünderringen von Waffendepots vornehmen, mit aller Strenge vorzugehen und sie als Räuber und Empörer zu behandeln. Saloniki, 28. August. Zwischen aufständischen Malissoren und Truppen hat in der Nähe von Ubassan ein blutiger Kampf stattgcfnnden. Die Malissoren wurden voll ständig geschlagen und mußten unter Zurücklassung von zahlreichen Toten nnd Verwundeten die Flucht ergreifen. — In Senischta hat eine bulgarische Baude das Amts gebäude mittels einer Bombe in die Luft gesprengt. Saloniki, 27. August. Die von Mohammedanern bewohnte Ortschaft Zovice wurde von Montenegrinern ein- gcäschcrt und ansgeplündert. — In der Gegend von El Bazar hat ein heftiger Kampf zwischen türkischen Truppen und den Malissoren stattgefunden. Die Truppen hatten 3 Tote und mehrere Verwundete. Die Malissoren zogen sich zurück, nachdem sie 19 Mann verloren hatten. — Besserung de» türkisch-mouteuegriuilchen Verhält- uissr». Nach von der türkisch monteneqrivtschen Grenze hier eingetroffenen Meldungen haben dort die Kämpfe oufge- hört. Die türkische Regierung hat die kleinasiaiischen Truppen, die sie an der montenegrinischen Grenze zu sammenzog, zurückbrordert und in ihre ständigen Garnisonen kommandiert. Belgrad, 27. August. Nach den neuesten hier ein- getroffenen Nachrichten befinden sich 40 türkische Bataillone auf dem Anmärsche gegen die montenegrinische und serbische Grenze. B»lk«»ft««ten. — EI« Erlich de» König» von Montrurgro. Au» sicherer Quelle wird mitgeleilt, daß der Kön g von Monte- negro einen königlichen Erlaß der OlffentUchkett belannt- geben wird, in dem alle waffenfähigen Männer Montenegros- aufgesordect werden, sich unier die Fahnen zu stellen uni an der Verteidigung -rS Vaterlandes mttjuhelfen. — Englische Intervention auf SamoS und Kreta. Die „Agence Havas" meldet aus London: Die englische Regierung hat in Paris und Petersburg das Ansuchen ge stellt, mit ihr gemeinsam die Aufmerksamkeit auf die Ge- fahr einer Landung in Samos und das Hervorrufen einer Bewegung zugunsten einer Aktion durch Griechenland, wie sie gegenwärtig von Griechenland und Kreta vorbereitet werde, zu lenken. Ein englisches und ein französisches Kriegsschiff haben Befehl erhalten, nach Samos zu gehen, um eine Landung, wenn nötig, mit Gewalt zu verhindern. Malta, 27. August. Die Lage auf Kreta gibt zur Beunruhigung Anlaß. Man glaubt, daß die Abreise des englischen Kreuzers „Diana" infolgedessen mu zwei Tage vordatiert wurde. Amerika. — Bou dem Gerichtshöfe tu Panama wurden kürzlich der Kapitän und der erste Offizier des am 23. Mai vorigen JahreS gegenüber von Puntamala gescheiterten Dampfers „Taboga" zu je zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, weil der Gerichtshof zu dem Schluffe kam. daß die beiden Offiziere für das Unglück verantwortlich seien. Außerdem wurde beiden noch eine schwere Geldstrafe auferlegt, dem ersten Offizier wurden außerdem seine in Panama liegenden Besitztümer mit Beschlag belegt. Marokko. — Das Lager von Suk-el-Arbar wurde am 25. August von einer starken Harka des Kalifen El Hiba angegriffen. Der Feind wurde energisch zurückgewiesen und hatte be trächtliche Verluste. 4 Franzosen wurden leicht verletzt. General Liauthey ist gestern abend nach Casablanca ab- gereist. Zum Empfange der Fürstlichkeiten. Eine Reihe hoher Fürstlichkeiten hat in das geschmückte Dresden ihren Einzug gehalten, um als Gäste Sr. Majestät des Königs dem großen Zapfenstreich, der Besichtigung des neuen Rathauses und der Parade zu Zeithain beizuwohnen und an den Festlichkeiten teilzunehmen, die zu ihren Ehren geplant sind. Seit dem Tage, da Kaiser Wilhelm I. zum ersten Male als Kaiser in Dresden einzog, hat unsere Stadt kein so schönes, farbenfreudiges Festgewand angelegt, wie jetzt zu Ehren der Gäste Sr. Majestät des Königs. Vom Haupt bahnhof mit den umliegenden, schön geschmiückten Hotels aus gelangen die fürstlichen Gäste zunächst zu einer groß artigen, wuchtigen Ehrenpforte am Wiener Platz, die den Eingang der Prager Straße bildet nnd architektonisch sehrl glücklich angelegt ist. Hat man die monumentale, feierliche Jntrada durchschritten, so eröffnet sich das farbenfrohe Bild der Prager Straße. Eine Fülle roter Blumen wogt ans den Fenstern und von den Balkonen, rote Teppiche mit und ohne Applikationen und dem W in Gold hängen herab, dazu Hunderte von Flaggen — ein Bild von wundervoller Festlichkeit. Der Altmarkt ist gegen das alte Rathaus zu! von 20 großen Fahnenmasten in roten Sockeln abgeschlossen^ die Spitzen der Masten sind mit Kränzen und Fahnen ver sehen. Die sämtlichen Häuser am Altmarkt bilden ein« einzige, freudige Farbensymphonie in Not. Den Abschluß der gauzeu Feststraße vom Wiener Platz bis zum könig lichen Schloß bildet die Dekoration des Brückenkopfes dev Friedrich-August-Brücke. Große, rote Pylonen, die grün goldene Köpfe tragen, betonen gewissermaßen feierlich den Eingang zur Brücke. Gekrönt wird die gesamte Fest- schmuckanlage durch die prachtvolle »nd an» ineisten fesselnde Dekoration des Platzes vor dein neuen Rathause. Hier sind die den Platz umgebenden Häuser in den unteren Stock werken völlig mit Reisig verkleidet worden, dessen Grün mit Gold durchzogen ist und init Unterstützung weißer Blumen noch freudiger wirkt. Alle Eingänge zum Rat- hansplatz sind durch Triumphbögen geschlossen, die eben falls grün-golden, einfach, aber sehr wirkungsvoll das Bild nach außen abschließen. Was hier durch das Zusammen gehen wuchtiger Architektonik und zarter Buntheit an ein heitlicher Wirkung erreicht wurde, ist erstaunlich. Seinev Majestät dem Kaiser, der nun leider den festlichen Tagen fernbleiben muß, werden Bilder von der herrlich ge schmückten Residenzstadt übermittelt lverden. Kronprinzentage statt Kaisertage. Dieser Wandel ruft schmerzliche Erinnerungen in uns wach. Müssen wir doch an die Krankheit denken, die den Kaiser gerade be fallen hat, wo sich die dringendsten Anforderungen kaiser licher Repräsentation vor ihm auftürmten. Der patriotischen Anteilnahme an der Krankheit des Kaisers entspricht di« Freilde über die fortschreitende Besserung im Befinden des Monarchen. AuS aufrichtigster Verehrung quillt der Wunsch hervor, daß der Kaiser bald wieder völlig hergestellt sein möge. An des Kaisers Stelle erscheint nun der Kronprinz« Er braucht sich die Herzen der Dresdner nicht erst zu er obern, weil er sie schon besitzt. Auch in ihm lebt der Hohen- zollerngeist, der Großes verheißt und seiner Ahnen würdige Taten erwarten läßt. In dem deutschen Kronprinzen ruhen die hoffnungsvollen Keime einer glänzenden Herrscherlauf bahn. Und darum hat der Willlommensruf, der heute dett Hohenzollcrn cntgegenbraust, einen echten guten Herzens klang. Aus Sladk und Land. Dresden, den 28. ffirgull ISIS. —* Mit der Verschlechterung der Lage des deutschen ArbeitSmarktrS beschäftigt sich u. a. auch das Organ deS Landeskulturrates für das Königreich Sachsen, die „Sachs. Landwirtschaftliche Zeitschrift". Sie verweist auf esinen Artikel der „Arbeitsmarkt - Korrespondenz", in dem dev Landwirtschaft der Vorwurf gernacht wird, daß trotz dev